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Mai 2013 - a tempo

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05 | <strong>2013</strong><br />

CLAUS MEYER<br />

Salatwerkstatt<br />

80 pfiffige Originalrezepte<br />

FREIES GEISTESLEBEN<br />

Skandinavische<br />

Lebenskunst<br />

Aus Trotz wird ein Trend<br />

Dass die Finnen nicht nur mit ihrer Sprache zu verzaubern vermögen und kulinarisch an ungeahnter<br />

Stelle überraschen, wurde – zurück aus der Einsamkeit und mitten im städtischen Treiben – in<br />

Helsinki genossene Wirklichkeit. Doch bevor vom «Gaumenkitzel mit Sozialnachtisch» berichtet<br />

wird, sei wenigstens kurz Helsinkis Schönheit besungen: Städte, die an Gewässer grenzen, das<br />

fließende Element zum Teil ihres Seins machen, verströmen meist einen anderen Duft. Wirken<br />

beweglich. Haben erweiterte Grenzen. Manchmal springt dieses Fließende, Bewegliche, Grenzenlose<br />

auf die Architektur über – und Helsinki ist ein Paradeprunkstück dafür: Die Stadtteile Katajanokka,<br />

Kruununhaka oder Eira etwa offenbaren Jugendstilbauten, nein: Straßenzüge und ganze Viertel, die<br />

in ihrer Erscheinung zwar die Zeit und ihre «Regeln» erkennen lassen, sich sogleich aber über<br />

alles hinwegsetzen. Es gibt die an Ritterburgen erinnernden Blöcke – Turm mit Extratürmchen<br />

hier, Bögen mit Zusatzwindungen da. Es gibt die verspielten Hausreihen – Goldornamente mit<br />

Mäander verlauf hier, Froschformationen über der gesamten Fassade da. Und es gibt einzelne<br />

Straßenzüge, da könnte man fast glauben, eine Horde Anthroposophen hätte sich ausgetobt – vom<br />

rechten Winkel befreite Fenster- und Türrahmen hier, Säulen und organisch gewundene Balkone<br />

da. Das Gesehene lässt sich kaum beschreiben, es will gesehen werden!<br />

Doch zurück zum Gaumenkitzel, hin zum «Restaurant Day», der zugleich erlebbar machte, dass<br />

Finnen ihre Exzentrik nicht nur durch Zurückhaltung zelebrieren. Was heute von Helsinki aus in<br />

viele andere Städte über Europas Grenzen hinaus «übergekocht» ist, begann im <strong>Mai</strong> 2011 als<br />

Trotzreaktion auf immer neue Vorschriften von Behörden und Ämtern. Antti Tuomola arbeitete<br />

damals bei einem befreundeten Wirt, der aus seiner Bar ein Restaurant machen wollte. «Er hat es<br />

aber nicht geschafft, die Behörden trieben ihn zur Verzweiflung: neue Wasseranschlüsse,<br />

Dunstabzüge, Behindertentoiletten … Aber wer steckt so viel Geld in einen Umbau, wenn er noch<br />

nicht einmal weiß, ob die Gäste sein Essen bestellen? Er hätte es gern ausprobiert – und sei es nur<br />

▲<br />

Der dänische Küchenchef und Kochkünstler<br />

Claus Meyer kombiniert<br />

frische Gemüse der Saison mit<br />

saftigen Salaten und raffinierten<br />

Soßen – so entstehen 80 leckere<br />

Salatgerichte für alle Jahreszeiten.<br />

Seine Rezeptsammlung enthält neu<br />

komponierte Salatklassiker ebenso<br />

wie zahlreiche neue Zusammenstellungen,<br />

die für Gaumen und<br />

Auge höchsten Genuss garantieren.<br />

« Hier zeigt sich die nordische<br />

Küche in Bestform, gekennzeichnet<br />

durch ein Besinnen<br />

auf lokale Produkte mit viel<br />

Raffinesse kombiniert, dass<br />

selbst eine einfache Zutat wie<br />

ein Kohlkopf zum Star wird.»<br />

www.valentinas-kochbuch.de<br />

Claus Meyer<br />

Salatwerkstatt<br />

80 pfiffige Originalrezepte.<br />

Mit Fotos von Maria P., Styling: Ann-Britt Balle<br />

Aus dem Dänischen von Patrick Zöller.<br />

224 Seiten, durchgehend farbig, geb.<br />

€ 22,90 (D) | ISBN 978-3-7725-2528-5<br />

www.geistesleben.com

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