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P.T. MAGAZIN 03/2011

Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

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7. Jahrgang<br />

Ausgabe 3 | <strong>2011</strong><br />

ISSN 1860-501x | 3 Euro<br />

für Wirtschaft und Gesellschaft | Offizielles Magazin des Wettbewerbs „Großer Preis des Mittelstandes“<br />

Vom Bundeswirtschaftsminister<br />

empfohlen:<br />

Mittelstandspreis<br />

794 Unternehmen<br />

auf Juryliste<br />

Frauenquote<br />

Freiheit oder<br />

Gleichheit?<br />

Innovationsmanagement<br />

Mittelständler<br />

ticken anders<br />

Spitzenleister<br />

Meisterwerk<br />

Porsche Panamera


Editorial<br />

Fragen eines lesenden<br />

Arbeiters<br />

trotzdem drin, in der EU und in der<br />

Eurozone. Wie viele Milliarden Euro<br />

wird die Rettung kosten? Wie viele<br />

Millionen lesende Arbeiter werden<br />

betroffen sein?<br />

„Wer baute das siebentorige Theben?<br />

In den Büchern stehen die Namen von<br />

Königen. Haben die Könige die Felsbrocken<br />

herbeigeschleppt?…Wer bezahlte<br />

die Spesen? So viele Berichte, so viele<br />

Fragen.“ (Bertolt Brecht, 1935). Heute<br />

würde er vielleicht folgende Fragen<br />

stellen:<br />

20<strong>03</strong> feierte Umweltminister Jürgen<br />

Trittin die Einführung des Dosenpfands,<br />

um die Mehrwegquote von 64<br />

auf 80% zu zwingen. Ohne Erfolg. Der<br />

Mehrweganteil liegt heute bei unter<br />

50%. Wie viele Millionen Euro hat das<br />

wirkungslose Gesetz gekostet?<br />

Mit einem Kilogramm Weizen als<br />

Nahrung kann man einen Tag überleben.<br />

Ein Kilo Weizen als Biosprit reicht<br />

gerade drei Kilometer. Wie viel Hunger<br />

kostet politisch korrekter Umweltschutz?<br />

Es gibt immer Mehrheits- und Mindermeinungen.<br />

Das sagt nichts über<br />

deren Richtigkeit aus. Jahrtausendelang<br />

glaubte man, dass sich die Sonne<br />

um die Erde dreht. Es war falsch! Der<br />

Hexenwahn des Mittelalters, die Indianerverfolgung<br />

des 19. Jahrhunderts<br />

in Amerika und der Rassenwahn des<br />

20. Jahrhunderts, dem Millionen Juden<br />

im Holocaust zum Opfer fielen, waren<br />

damals Mehrheitsmeinungen, aber<br />

dennoch falsch!<br />

Michael Sommer vermisst das klare<br />

Eingeständnis der Banker, dass<br />

vor der Finanzkrise unverzeihliche<br />

Fehler gemacht wurden. „Eine Entschuldigung<br />

haben die Menschen<br />

mindestens verdient. So viel Anstand<br />

muss sein.“ Richtig! Doch wo bleiben<br />

Anstand und Eingeständnis von<br />

Michael Sommer und den anderen<br />

Aufsichtsräten dieser Banken, die bei<br />

der Kontrolle versagten, für die sie<br />

bezahlt wurden?<br />

Wer FAZ, ZEIT, WELT, FOCUS oder SPIE-<br />

GEL liest, findet all diese Fakten dort<br />

immer wieder mal auf einer der täglich<br />

20 oder wöchentlich 200 Seiten.<br />

Und er findet sie im P.T. Magazin.<br />

GoogleNews listete deutschlandweit<br />

von Januar bis Mitte April 108 000<br />

Nachrichten zu den Suchbegriffen<br />

„Konzern“ oder „Dax“ auf. Es geht um<br />

nur 0,3% aller Betriebe. Die übrigen<br />

99,7% aller Betriebe, der Mittelstand,<br />

kommt kaum vor: In gerade mal<br />

10 600 Nachrichten findet sich der<br />

Begriff „Mittelstand“. Deshalb gibt es<br />

das P.T. Magazin. „Es ist UNSER Magazin,<br />

weil es für uns, den Mittelstand<br />

steht“, schrieb uns Bernhard Helbing,<br />

Unternehmer und Verbandspräsident.<br />

In dieser Ausgabe finden Sie wieder<br />

zahlreiche Anregungen für denkoffene,<br />

diskussionsbereite, entscheidungsfreudige,<br />

verantwortlich<br />

handelnde Menschen, wie man sie<br />

im unternehmerischen Mittelstand<br />

findet. Diskutieren Sie mit! Schreiben<br />

Sie uns! Kommentieren Sie auf<br />

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Am Anfang steht eine kluge<br />

Entscheidung.<br />

Am Ende steht<br />

ein Finger-Haus.<br />

Wir denken heute<br />

schon an morgen:<br />

FingerHaus ist der<br />

Spezialist für erneuerbare<br />

Energien.<br />

Das Finger-Haus<br />

MEDLEY in Kassel<br />

wurde als erstes<br />

Fertighaus mit dem<br />

höchsten »dena-Gütesiegel<br />

Effizienzhaus<br />

55« zertifiziert.<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

FingerHaus<br />

85%<br />

Neubau<br />

Gesamt*<br />

38%<br />

anteil häuser mit<br />

einsatz erneuerbarer<br />

energien in %<br />

* Quelle: Statistisches Bundesamt<br />

Fachserie 5 Reihe 1 aus 2009<br />

Karl-Theodor zu Guttenberg schrieb<br />

bei seiner Doktorarbeit ab und flog<br />

raus. Die Griechen logen bei ihren Defizit-<br />

und Schuldenzahlen und blieben<br />

Dr. Helfried Schmidt<br />

3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3<br />

FingerHaus GmbH<br />

35066 Frankenberg<br />

Telefon 06451 504-0<br />

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Inhalt<br />

Themen<br />

Gesellschaft<br />

Vom Bundeswirtschaftsminister<br />

empfohlen:<br />

Seiten 8-11<br />

8 Alternativlos hilfreich<br />

„Träum‘ weiter, Deutschland! –<br />

Politisch korrekt gegen die Wand“:<br />

Eine unbestechliche Faktensammlung<br />

zur Lage der Nation<br />

12 Warum wir keine Frauenquote<br />

brauchen<br />

Quoten und Marktwirtschaft<br />

vertragen sich nicht<br />

14 Wenn Verbraucherschutz Bürger<br />

entmündigt<br />

Neue Gesetze für den Verbraucherschutz<br />

sind überflüssig und<br />

gefährlich<br />

Gesellschaft<br />

Alternativlos hilfreich Seiten 8-11<br />

Carlos A. Gebauer stellt fest: Günter Ederer gelang mit seinem Buch<br />

„Träum‘ weiter, Deutschland! – Politisch korrekt gegen die Wand“ eine<br />

unbestechliche Faktensammlung zur Lage der Nation. Sie zeigt: Die<br />

Mehrheit der Bürger lebt in einem Zustand der schwersten Realitätsverweigerung.<br />

(Cover: P.T.-Montage, Foto: Martin Büdenbender/PIXELIO)<br />

Wirtschaft<br />

28 Deutschland gehen die Ideen aus<br />

Im Rennen der globalen Wirtschaft<br />

auf dem Handy-Markt ist<br />

Deutschland nicht dabei<br />

32 Der Mittelstand tickt anders<br />

Innovationsmanagement für KMU<br />

38 Regulieren statt Resignieren<br />

Warum sitzt die Wall Street nicht<br />

im Gefängnis?<br />

42 Fackeln im Nebel des<br />

Aufschwungs<br />

Unternehmerische Brillanz oder<br />

Folgen der Krise?<br />

44 Wie wir von Wölfen lernen<br />

können<br />

Die Doppelspitze: Er oder Sie, das<br />

ist bei Wölfen nicht die Frage<br />

48 Konfliktmanagement braucht<br />

Strukturen<br />

Wie effiziente und nachhaltige<br />

Lösungen erreicht werden können<br />

50 Hochspezialisiert: Freiberuflich als<br />

Arbeitsform der Zukunft?<br />

Die Hälfte aller Freiberufler ist<br />

bereits seit über 20 Jahren im Job<br />

52 Für mehr unternehmerischen<br />

Spielraum<br />

Sale-and-Lease-Back als Trend in<br />

der Mittelstandsfinanzierung<br />

Wirtschaft<br />

Regulieren statt Resignieren Seiten 38-41<br />

Warum sitzt die Wall Street nicht im Gefängnis? Diese Frage, auf<br />

deutsche Verhältnisse gemünzt, steht im Mittelpunkt des Artikels von<br />

Rechtsanwalt Dr. Volker Gallandi. Pikant: In Deutschland entstanden<br />

die meisten Verluste aus der Finanzkrise in den sieben größten Landesbanken<br />

und in der IKB. Wer wird dafür bestraft?<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

794 Unternehmen erreichen Juryliste Seite 18<br />

794 Unternehmen aus ganz Deutschland können sich noch Hoffnungen<br />

auf den „Großen Preis des Mittelstandes“ <strong>2011</strong> machen. Diesen Firmen<br />

wird in den nächsten Wochen in feierlicher Form die „Urkunde zum Erreichen<br />

der Juryliste“ überreicht. Danach wählen zwölf regionale Jurys<br />

die Preisträger und Finalisten aus.<br />

Kultur I Lifestyle<br />

Panamera – Meisterwerk des Designs Seiten 64-65<br />

Mit dem Panamera brachte Porsche den ersten viertürigen Gran<br />

Turismo seiner Geschichte auf den Markt – in Leipzig gefertigt. Stilsicher<br />

gelang den Porsche-Designern das Meisterstück, den Panamera<br />

als ein völlig neues und eigenständiges Automobil Porsche-typisch zu<br />

kreieren.<br />

4 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Seiten 56-57<br />

Regional-Special<br />

Berlins Ansehen gewinnt weltweit Seiten 56-57<br />

(Foto: © Land Berlin/Thie)<br />

Berlin ist nach wie vor die Stadt des Mauerfalls und der Wiedervereinigung.<br />

Aber als Wirtschaftsstandort, als attraktive Stadt zum Leben und<br />

Arbeiten holt Berlin stark auf. Gut positioniert ist die deutsche Hauptstadt<br />

auch in Wissenschaft, Kunst und Kultur. Berlin wird spontan mit guter<br />

Forschungslandschaft, innovativen Firmen und Produkten verbunden.<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Seiten 38-41<br />

(Foto: © Rike/PIXELIO)<br />

18 794 Unternehmen erreichen Juryliste<br />

Jetzt werden die Preisträger und<br />

Finalisten ausgewählt<br />

19 Fester Anker in stürmischen Zeiten<br />

Grußworte zum Mittelstandspreis<br />

24 Balleinladung…<br />

…für die Auszeichnungsveranstaltungen<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Regional-Special<br />

56 Berlins Ansehen gewinnt weltweit<br />

Internationale Imagemessung<br />

58 Region of Excellence<br />

Gemeinsame Innovationsstrategie<br />

Seite 18<br />

(Foto: eventDiary)<br />

62 Handwerk überwindet Grenzen<br />

Südbrandenburger Unternehmer<br />

wollen polnische Jugendliche<br />

ausbilden<br />

Kultur I Lifestyle<br />

64 Panamera – Meisterwerk des<br />

Designs<br />

Porsches viertüriger Gran Turismo<br />

wird in Leipzig gebaut<br />

66 Leserbriefe / Impressum<br />

Seiten 64-65<br />

(Foto: Porsche)<br />

3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5


Spuren hin<br />

Spuren<br />

hinterlassen<br />

Es gibt keinen Erfolg ohne Leidenschaft und Beharrlichkeit.<br />

In diesem Sinne sind mittelständische Unternehmer<br />

nicht einfach Führungskräfte. Sie wollen mehr.<br />

Sie schaffen ein Lebenswerk. Sie hinterlassen Spuren.<br />

Positive Spuren. Nützliche Spuren. Sie sind Erfinder,<br />

Organisatoren, Macher, Problemlöser. Sie machen die<br />

Welt besser. Und ganz nebenbei sichern die Arbeitsplätze,<br />

die dabei entstehen, den sozialen Frieden.<br />

Mittelstand schafft Sicherheit.


terlassen<br />

Mit Sicherheit<br />

innovativ<br />

Mittendrin im<br />

Mittelstand<br />

Genießen Sie<br />

Ihre Tagung!<br />

Seit 17 Jahren ist die Medium-Control-<br />

Systeme Franke & Hagenest GmbH<br />

erfolgreich am Markt. Kerngeschäft<br />

des kleinen Unternehmens aus der<br />

Skatstadt Altenburg sind Gaswarnanlagen,<br />

u. a. für Erdgas-, Kohlenmonoxid-,<br />

Kältemittel- und Sauerstoffüberwachung,<br />

die selbstverständlich vom<br />

TÜV zertifiziert sind.<br />

Regelmäßige Wartungen durch den<br />

Kundenservice garantieren konstante<br />

Leistung und optimalen Schutz. Mit<br />

den Geräten können fast alle explosiven<br />

oder toxischen Gaskonzentrationen<br />

der Luft überwacht werden.<br />

Einsatzgebiete sind Blockheizkraftwerke,<br />

Heizungsanlagen, Motorenprüfstände,<br />

Laborräume, Tunnel,<br />

Tiefgaragen, Flaschenlager usw. Ein<br />

perfekt eingespieltes Team und kurze<br />

Wege sorgen dafür, dass aus Kundenanforderungen<br />

schnell innovative<br />

Lösungen werden.<br />

Seit nunmehr zwei Jahrzehnten ist die<br />

MERKUR BANK in der zukunftsträchtigen<br />

Wirtschaftsregion Sachsen/Vogtland<br />

sehr erfolgreich tätig.<br />

Vor allem im Vogtland finden sich viele<br />

mittelständische Unternehmen, die<br />

gleichermaßen traditionsreich und<br />

innovativ sind, insbesondere aus der<br />

Textilbranche und aus dem Maschinenbau.<br />

Deshalb ist die MERKUR<br />

BANK dort, getreu ihrem Motto:<br />

„Stark vor Ort – wir kennen die Region“.<br />

Anders als angestellte Manager haften<br />

die Bankiers bei der inhabergeführten<br />

mittelständischen Privatbank mit ihrem<br />

gesamten Privatvermögen. Aus diesem<br />

Grund wird sowohl bei Anlage- als<br />

auch bei Finanzierungsfragen eine<br />

nachhaltige Strategie verfolgt. 2010<br />

wurde die MERKUR BANK als Bank<br />

des Jahres im Wettbewerb „Großer<br />

Preis des Mittelstandes“ ausgezeichnet.<br />

Das AcamedResort im Herzen<br />

Sachsen-Anhalts bietet mehr als nur<br />

eine entspannende Atmosphäre. Die<br />

Gäste finden hier eine einzigartige Kombination<br />

aus Erholung, Sport und Bildung.<br />

Dabei ist der Bildungsbereich eine<br />

tragende Säule des Gesamtangebotes.<br />

Neben Bankseminaren werden Trainings<br />

und Einzelcoachings in den<br />

Bereichen Selbstorganisation, Verhandlungstraining,<br />

Mitarbeiterführung,<br />

Verkaufsförderung und Rhetorik<br />

durchgeführt. Sechs Konferenz- und<br />

Seminarräume für 15 bis 50 Personen<br />

machen das AcamedResort zu einem<br />

modernen Tagungs- und Seminarzentrum.<br />

Innovative Präsentationstechnik,<br />

Multimedia-Schulungs- und Telefontrainingsanlagen,<br />

Großbild-Video-Projektoren<br />

und reichlich Zubehör sind<br />

nur einige technische Details. Hier<br />

wird echter Komplett-Service<br />

geboten.<br />

Erholung Sport<br />

Gesundheit<br />

Bildung<br />

Medium-Control-Systeme<br />

Franke & Hagenest GmbH<br />

Borngasse 1a | 04600 Altenburg<br />

Tel. <strong>03</strong>447 / 8618-12 | Fax: <strong>03</strong>447 / 8618-14<br />

info@mcs-gaswarnanlagen.de<br />

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MERKUR<br />

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MERKUR BANK KGaA<br />

Meine Bank!<br />

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Nicolaistraße 10 | 08209 Auerbach<br />

Tel. <strong>03</strong>744 / 3510-0 | Fax: <strong>03</strong>744 / 3510-39<br />

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(© Satz und Layout OPS Netzwerk GmbH/Foto: © Juana Krener/PIXELIO)


Gesellschaft<br />

Alternativlos hilfreich<br />

Günter Ederer hat in seinem Buch „Träum‘ weiter, Deutschland! – Politisch korrekt gegen die Wand“<br />

eine Faktensammlung zur Lage der Nation vorgelegt. Eine Rezension von Carlos A. Gebauer<br />

Flucht aus der Realität in den Traum<br />

Nach Lektüre dieses Buches dürften<br />

die meisten Leser nur eines denken:<br />

Möge das alles doch bitte nicht wahr<br />

sein! Doch es steht zu fürchten, dass<br />

auch diese Arbeit Günter Ederers – wie<br />

stets, wenn er zu Stift oder Kamera<br />

greift – die Wirklichkeit verlässlich<br />

abbildet. Die hier akribisch und unbestechlich<br />

vorgelegte Faktensammlung<br />

zur Lage der Nation zeigt: Die große<br />

Mehrheit der Bürger unseres Landes<br />

lebt ganz augenscheinlich in einem<br />

eigenwilligen Zustand der schwersten<br />

politischen und gesellschaftlichen Realitätsverweigerung.<br />

Weltenglück?<br />

Die bange Hoffnung der lichten<br />

Momente, alles werde so schlimm<br />

schon nicht sein oder sich jedenfalls<br />

irgendwie schmerzlos wieder fügen,<br />

diese Hoffnung muss an den harten<br />

Wirklichkeiten brechen. Die verbreitete<br />

Illusion von einer – natürlich politisch<br />

korrekten – Herstellung allgemeinen<br />

Weltenglücks wird an diesen, von<br />

Ederer erbarmungslos zusammengetragenen<br />

deutschen Realitäten zerschellen.<br />

Von welchen Realitäten also erfährt<br />

der Leser hier, diesseits der öffentlichrechtlichen<br />

und linientreu-opportunistischen<br />

Hofberichterstattung?<br />

Mit bulliger Wucht holt Ederer aus zu<br />

einem historischen, systematischen<br />

und empirischen Säbelhieb auf die<br />

deutsche Gegenwartsbefindlichkeit.<br />

Und der vorgetragene Schlag auf diese<br />

Gesellschaft, die schon so lange auf den<br />

angemahnten „Ruck“ wartet, ist ebenso<br />

notwendig, wie er derzeit – leider meist<br />

noch alternativlos – seinesgleichen<br />

sucht. Wie also kam es zu dieser Flucht<br />

aus der Realität in den Traum?<br />

Die Bestechung<br />

(Foto: © Martin Büdenbender/PIXELIO)<br />

„Mein Gedanke war, die arbeitenden<br />

Klassen zu gewinnen, oder<br />

soll ich sagen zu bestechen, den<br />

Staat als soziale Einrichtung anzusehen,<br />

die ihretwegen besteht und<br />

für ihr Wohl sorgen möchte.“<br />

Otto von Bismarck<br />

Die erste wesentliche Wurzel dieser<br />

deutschen Realitätsverweigerung<br />

verortet Ederer bereits in der Kanzlerschaft<br />

Ottos von Bismarck. Dieser hatte<br />

bekanntlich angesichts der wachsenden<br />

staatlichen Legitimationskrise<br />

des 19. Jahrhunderts beschlossen, die<br />

durch physische Gewalt absehbar nicht<br />

mehr beherrschbaren Massen politisch<br />

stattdessen dadurch – so wörtlich –<br />

„zu bestechen, den Staat als soziale<br />

Einrichtung anzuschauen, die ihretwegen<br />

besteht und für ihr Wohl sorgen<br />

möchte.“ Mit diesem agitatorischen<br />

Handstreich des eisernen Kanzlers war<br />

der Grundstein dafür gelegt, dass den<br />

Deutschen seither – faszinierenderweise<br />

ungeachtet der jeweils wechselnden<br />

Staatsform – immer wieder erfolgreich<br />

vorgespiegelt werden konnte, politische<br />

Macht werde, ganz selbstlos,<br />

stets nur zu ihrem je eigenen Wohl<br />

ausgeübt.<br />

Seit jener Zeit glaubt der Deutsche aber<br />

nicht nur allzu gerne, politische Macht<br />

diene seinem sozialen Wohl. Seit jener<br />

Zeit erwartet er darüber hinaus von<br />

seinen politischen Führern geradezu,<br />

genau diese Staatslegitimation immer<br />

wieder hergesagt zu hören. Ein solches<br />

ideologisches Geben und Nehmen<br />

konnte naturgemäß über anderthalb<br />

Jahrhunderte nicht ohne Konsequenzen<br />

bleiben.<br />

Abgabe der Macht<br />

Aus der preußischen Staatsdoktrin,<br />

dass der Befehlende für das Wohl seines<br />

Untergebenen verantwortlich sei,<br />

konnte sich in der Folge demnach ganz<br />

nahtlos die Vorstellung entwickeln,<br />

jene staatliche Fremdverantwortung<br />

müsse umso besser gelingen, je mächtiger<br />

der Befehlende sei.<br />

Die unter dieser Annahme konsequent<br />

zunehmende Übertragung von immer<br />

mehr Eigenverantwortung an den<br />

Staat musste dann, spiegelbildlich,<br />

zum Einfalltor für auch immer größere<br />

politische Machtansprüche werden.<br />

In die somit vorbereitete bürgerliche<br />

Bequemlichkeitserwartung an den<br />

Staat fügte sich das ideologische Angebot<br />

Ernst Forsthoffs aus dem Jahr 1938<br />

nur zu trefflich, am besten doch gleich<br />

die ganze menschliche „Daseinsvorsorge“<br />

einem allzuständigen Staat zu<br />

überantworten.<br />

„Sozialer Staat“<br />

So nahm das Drama seinen weiteren<br />

Lauf. Goebbels‘ Propaganda wusste die<br />

sozialen „Errungenschaften“ des nati-<br />

8 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Gesellschaft<br />

onalsozialistischen Staates für diese<br />

Erwartungshaltung trefflich zu verkaufen:<br />

Die Einführung des Kindergeldes,<br />

die Steuerfreiheit von Nacht- und<br />

Wochenendarbeit, die Abschaffung<br />

der Studiengebühren und die progressiven<br />

Steuern für höhere Einkommen;<br />

alles fügte sich in jenen Plan, den<br />

Adolf Hitlers Finanzstaatssekretär<br />

Fritz Reinhard auf den Begriff von der<br />

„unbedingten sozialen Gerechtigkeit“<br />

für alle brachte.<br />

Pikant an dieser historischen Herleitung<br />

des „sozialen Staates“ ist nicht<br />

nur, wenn Ederer die ideologischen<br />

Identitäten der nationalsozialistischen<br />

Vorgehensweise mit denen der sich<br />

„antifaschistisch“ nennenden DDR<br />

beschreibt; denn gerade die wollte<br />

bekanntlich ebenso mit „Volkseigentum<br />

in Volkeshand“ alle elementaren<br />

menschlichen Grundbedürfnisse staatlicherseits<br />

befriedigt wissen.<br />

Wahre Vertreter<br />

Pikant sind umso mehr die Parallelen<br />

zwischen jenen (bezeichnenderweise<br />

auch in Staatsbankrotten geendeten)<br />

historischen deutschen Politikstrategien<br />

und denen des heute aktuell<br />

agierenden bundesrepublikanischen<br />

Staatswesens. Zu den wenigen, die<br />

Ederer derzeit als wahre Vertreter der<br />

Interessen des Volkes an einer stabilen<br />

Währung noch ausmachen kann, zählt<br />

der ebenso liberale wie mutige Bundestagsabgeordnete<br />

Frank Schäffler;<br />

dass er beispielsweise offen ausspricht,<br />

wie gut Banken von Staatseingriffen<br />

leben, wird ihm – mit Recht – hoch<br />

angerechnet.<br />

Denn nicht nur Hitlers Reichsfinanzminister<br />

Johann Ludwig Graf Schwerin<br />

von Krosigk war de facto ebenso pleite<br />

wie Erich Honeckers Finanzexperten<br />

Ernst Höner, Alexander Schalck-<br />

Golodkowski oder Gerhard Schürer.<br />

Auch die verantwortlichen Finanzmanager<br />

der Bundesrepublik Deutschland<br />

lebten und leben bekanntermaßen<br />

konsequent über die Verhältnisse der<br />

eigenen Bevölkerung: Kopfschüttelnd<br />

bemerkt Ederer, dass ausgerechnet<br />

politisch in Amt und Würden gehievte<br />

Experten wie die Vorstandssprecherin<br />

Ingrid Matthäus-Maier der<br />

Kreditanstalt für Wiederaufbau oder<br />

Peer Steinbrücks Staatssekretär Jörg<br />

Asmussen mit ihren Entscheidungen<br />

anlässlich der letzten sog. Finanzkrise<br />

konsequent Unsummen von Steuergeldern<br />

ihrer Bürger im Nichts versenkten<br />

– ohne jede persönliche nachteilige<br />

Konsequenz.<br />

Irriges Gefühl<br />

Die seit Bismarck eingeübte bürgerliche<br />

Faktenverdrängung wiegt auch<br />

den Gegenwartsdeutschen im irrigen<br />

Gefühl, in sozialen Fragen durch Politikerhand<br />

bestens versorgt und abgesichert<br />

zu sein. Wie schlecht dieser Schlaf<br />

tatsächlich ist, zeigt Ederers Blick auf<br />

die personelle Besetzung des Verwaltungsrates<br />

der staatlichen Kreditanstalt<br />

für Wiederaufbau; wohl kaum sonst ein<br />

Banker hat in der letzten Krise mehr<br />

finanzielle Fehlentscheidungen getroffen<br />

als die dort als Bankenmanagement<br />

versammelte ‚Creme de la Creme‘<br />

der deutschen Politeliten.<br />

Nur ein Altmeister der politischen<br />

Aufklärung wie Günter Ederer kann<br />

sich die Unabhängigkeit leisten, hier<br />

die Grenzen der Wahrhaftigkeit auszuloten.<br />

Denn welcher Hauptstadtjournalist<br />

mit Karriereambitionen<br />

oder Hypothekenschulden würde sich<br />

zu sagen wagen, dass es seit rund<br />

150 Jahren in Deutschland praktisch<br />

unmöglich ist, nicht von einem Mitglied<br />

beispielsweise der Familie de<br />

Maizière oder von Weizsäcker regiert<br />

zu werden – in welcher Staatsgestalt<br />

gerade auch immer?<br />

Mutiger Bundestagsabgeordneter Frank<br />

Schäffler<br />

Betörung<br />

(Foto: studio kohlmeier)<br />

Trotz alledem ist der Traum von der<br />

staatlichen Lösung aller Probleme in<br />

Deutschland noch immer nicht ausgeträumt.<br />

Im Gegenteil. Die politische<br />

Propaganda bedient unverdrossen und<br />

erwartungsgerecht den Glauben der<br />

Massen an ein „Marktversagen“. Und<br />

die Bevölkerung lässt sich von den<br />

zentralstaatlichen Glücksverheißungen<br />

nur allzu gerne in immer neuen Diskussionsrunden<br />

betören.<br />

Von einer solchen Diskussion mit Peer<br />

Steinbrück in Passau berichtet Ederer<br />

gleich an mehreren Stellen. Und es<br />

macht mehr als nachdenklich, seinen<br />

Bericht über die dortige Rhetorik des<br />

gewesenen Bundesfinanzministers<br />

lesen zu müssen. Denn wenn schon<br />

ein welterfahrener Journalist den<br />

„Träum‘ weiter, Deutschland! – Politisch korrekt gegen die Wand“<br />

■ Günter Ederer - Wirtschaftsjournalist, Filmemacher und Publizist<br />

■ u. a. ZDF-Magazin auslandsjournal<br />

■ 1995: Buch des Jahres des Bundesverbandes deutscher Unternehmensberater für:<br />

Das Erbe der Egoisten – wie unsere Generation die Zukunft Deutschlands verspielt<br />

■ 20<strong>03</strong>: Ludwig-Erhard-Preis für Wirtschaftspublizistik<br />

■ 2006: Hayek-Medaille<br />

■ Günter Ederer: „Träum‘ weiter, Deutschland! – Politisch korrekt gegen die Wand“<br />

Eichborn Verlag, <strong>2011</strong>, 368 Seiten, EUR 21,95, ISBN-10: 9783821865409<br />

Vom Bundeswirtschaftsminister<br />

empfohlen:<br />

■ Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle hielt den Einführungsvortrag zur<br />

Buchvorstellung am 14. März im Berliner KulturKaufhaus. Unter den Gästen waren u. a.<br />

der ZDF-Journalist Wolfgang Herles und Karl-Heinz Däke vom Bund der Steuerzahler.<br />

3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 9


Gesellschaft<br />

„Politisch korrekt gegen die Wand“<br />

Unverfrorenheiten dieses Gegenübers<br />

fassungslos gegenübersitzt; welcher<br />

Wille zur Macht und welche schier<br />

grenzenlose Illusionistenbereitschaft<br />

mögen hinter diesem Vorgehen des<br />

Staatsvolkswirtes noch lauern?<br />

Perfider Mechanismus<br />

Den perfiden Mechanismus, durch die<br />

notorisch politische Verfolgung der<br />

„guten Zwecke“ geradewegs in die<br />

Staatspleite zu zielen, skizziert Ederer<br />

ebenso knapp wie zutreffend.<br />

Nur wenn und weil ein Staat sich<br />

ständig für politisch motivierte Subventions-<br />

und Förderungsprogramme<br />

immer weiter überschuldet, können<br />

auf der anderen Seite nämlich erst jene<br />

gigantischen Guthaben entstehen,<br />

deren Existenz dann von denselben<br />

– Scheins wieder nur gutmeinenden –<br />

Politikern populistisch als Supergewinn<br />

der marktexzessiv geldgebenden<br />

Großbanken verteufelt wird: „Damit<br />

schließt sich der unheilvolle Kreis.<br />

Weil die Bevölkerung erst mit falschen<br />

Lösungen und irreführenden Parolen<br />

berieselt wird, ergeben Umfragen, dass<br />

der Staat als Retter angesehen wird.<br />

Weil der Staat als Retter gesehen wird,<br />

verlangen Politiker mehr Einfluss des<br />

Staates auf die Wirtschaft. Erhält der<br />

Staat mehr Einfluss, verschlechtern<br />

sich die wirtschaftlichen Daten, verschärfen<br />

sich die sozialen Konflikte.“<br />

Je komplizierter die Verhältnisse durch<br />

den somit allüberall (hier besteuernd<br />

und dort subventionierend) intervenierenden<br />

Staat gestaltet werden, desto<br />

hilfloser und überforderter steht der<br />

einzelne Bürger der Lage gegenüber.<br />

Vater Staat<br />

(Foto: © Rainer Brückner/PIXELIO)<br />

Statt aber endlich Abhilfe zu fordern,<br />

fällt er wieder und wieder reflexhaft<br />

zurück in den bequemen und blindunkritischen<br />

Glauben, der Staat werde<br />

ja zuletzt schon alles für ihn richten.<br />

„Auf der einen Seite wird der<br />

Staat als Garant für das Allgemeinwohl<br />

gesehen und gestärkt,<br />

auf der anderen laufen die Bürger<br />

Sturm gegen die Entscheidungen,<br />

die ihnen die Bürokratie im Auftrag<br />

des Staates oktroyiert.“<br />

Und die politisch korrekten Meinungsmacher<br />

wissen, diesen Glauben durch<br />

notorisches Propagieren der beharrlich<br />

eingeübten Staatsziele zu stützen:<br />

Nach dem sich langsam verbrauchenden<br />

Bismarck’schen Staatszweck vom<br />

immer mehr „Sozialen“ stehen nun<br />

zunehmend die Umwelt und ihr Schutz<br />

in allen denkbaren Erscheinungsformen<br />

zur Legitimation von allfälligem<br />

Staatshandeln bereit.<br />

Während hier der kanzlerinberatende<br />

Klimaprotagonist Joachim Schnellnhuber<br />

erklärt, alle Völker der Welt seien<br />

unfähig, das Erdklima zu schützen<br />

(nur er könne es?), verkauft Frank H.<br />

Asbeck äußerst lukrativ mit Steuerzahlers<br />

Unterstützung Solartechnik und<br />

erfreuen die Grünpolitiker ihr ohnehin<br />

schon gut verdienendes Klientel mit<br />

weiteren klimafreundlichen Staatssubventionen<br />

aus einem Gesetz, das Energie<br />

für erneuerbar halten will.<br />

Gestaltungsspielraum schwindet<br />

Egal, wie sich der gläubig träumende<br />

Bürger dreht und wendet: Bezahlt<br />

wird alles stets mit seinem Geld. Die<br />

Chancen, das eigene Leben selbst zu<br />

gestalten und die überschaubare Welt<br />

vor der eigenen Tür besser und lebenswerter<br />

zu gestalten, schwinden unter<br />

diesen Verhältnissen immer mehr.<br />

Dass in dieser Welt, die von Berlin aus<br />

das Weltklima, nicht aber die Familie<br />

schützen will, dann auch immer weniger<br />

eigene Kinder geboren werden,<br />

verschärft auch nach Ansicht Günter<br />

Ederers die soziale Lage Deutschlands<br />

erheblich. Nachdem die Bundeskanzlerin<br />

kürzlich schon Thilo Sarrazins kleine<br />

Wahrheiten über Integrationspolitik<br />

„nicht hilfreich“ fand, bleibt abzuwarten,<br />

was sie über jene vielfachen Wahrheiten<br />

Günter Ederers verlauten lässt,<br />

sobald sie auch sein Buch nicht gelesen<br />

haben wird.<br />

Überblick verloren<br />

Mit diesen tragischen Verstrickungen<br />

und Verwicklungen aus Realität und<br />

Illusion sind die kritischen Beobachtungen<br />

Günter Ederers indes noch lange<br />

nicht an ihrem Endpunkt angelangt.<br />

Staatsbanken und Staatsunternehmen<br />

schicken sich auch in der Bundesrepublik<br />

nach wie vor an, die „Daseinsvorsorge“<br />

der gutgläubigen Bürger zu<br />

gewährleisten.<br />

Doch in dem Treiben, das Milliarden<br />

um Milliarden Steuergelder (also: im<br />

Schweiße ihres Angesichtes produziertes<br />

Bürgereinkommen) verschiebt,<br />

haben alle Beteiligten längst rettungslos<br />

den Überblick verloren.<br />

Paradox<br />

Während auf der einen, beschenkten<br />

Seite schon der Beruf des „Förderrichtlinienberaters“<br />

entstanden ist, um dort<br />

10 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


das Einheimsen von Subventionen<br />

zu optimieren, werden auf der anderen,<br />

einsammelnden Seite von einer<br />

– ebenso überforderten – Steuerverwaltung<br />

beim Mitteleintreiben unbedachtsam<br />

Existenzen vernichtet.<br />

Rechtsschutz? Vorläufig Fehlanzeige,<br />

pardon; die zuständige Richterin weilt<br />

wiederholt im Mutterschaftsurlaub!<br />

Die detaillierte Schilderung der Einzelfälle<br />

macht hilflos und zornig; sie<br />

zeigt jedoch auch das bittere Paradox<br />

für den staatsgläubigen Bürger: „Wir<br />

begeben uns freiwillig in die Hände<br />

von Vater Staat, sind dann aber zu<br />

Tode erschrocken, wenn wir feststellen,<br />

dass dieser Vater sich als Amtmann zu<br />

erkennen gibt.“<br />

Individuelle Freiheit<br />

Die Dramen des verbeamteten Staates<br />

sind zuletzt nicht nur seine faktische<br />

Unbezahlbarkeit und die längst eingetretene,<br />

aber träumend verleugnete<br />

Überschuldung.<br />

Es ist die Tatsache, dass interessierte<br />

und einflussreiche Eliten sich den<br />

staatlichen Machtapparat vielerorts<br />

zunutze machen, um ihre eigenen<br />

ideologischen und/oder wirtschaftlichen<br />

Partikularinteressen rücksichtslos<br />

gegen die ahnungslose Mehrheit<br />

durchzusetzen, was ihnen (Ludwig<br />

Erhard hatte es gewusst) in einer<br />

wahrhaften Marktwirtschaft nie gelingen<br />

könnte.<br />

Den einzigen Ausweg aus diesen<br />

Dilemmata – und mithin die einzige<br />

Chance zu einem Erwachen aus dem<br />

kollektiven Staatsbeglückungstraum<br />

– sieht Ederer in einer Wiederentdeckung<br />

einer ernsthaften individuellen<br />

Freiheit und Verantwortung.<br />

Operation Rebound<br />

die Bürger Sturm gegen die Entscheidungen,<br />

die ihnen die Bürokratie im<br />

Auftrag des Staates oktroyiert.“<br />

Damit das gegenwärtige Staatskonstrukt<br />

Deutschlands nicht wieder (wie<br />

seine Vorgänger) krachend gegen die<br />

Wand fährt, bedarf es nach Auffassung<br />

Ederers einer Art gesellschaftlicher<br />

Vollbremsung mit einem – nun neudeutsch<br />

„operation rebound“ genannten<br />

–, geradezu biblischen Erlassjahr<br />

und anschließendem Bekenntnis zu<br />

weniger Staat, zu mehr Wettbewerb, zu<br />

mehr Eigenverantwortung, zu weniger<br />

Gleichheit und zu mehr Freiheit.<br />

Konstruktionsfehler<br />

Denn unseren gegenwärtigen Staat<br />

kennzeichnen nach Ederers überzeugender<br />

historisch-empirischer<br />

Analyse vier tragische konstruktive<br />

Fehler: eine Überheblichkeit und<br />

angemaßte Autorität der Eliten wie zu<br />

Kaisers Zeiten; eine wirtschaftspolitische<br />

Unsicherheit im Umgang mit<br />

wirtschaftlichen Schieflagen wie in<br />

der Weimarer Republik; eine Umverteilungsbereitschaft<br />

des Staates wie<br />

zu Zeiten des nationalen Sozialismus<br />

und die utopische Denkweise von<br />

Gleichmacherei wie in der DDR.<br />

Wer die weitere politische und gesellschaftliche<br />

Entwicklung Deutschlands<br />

kritisch verfolgen und begleiten will,<br />

der kommt an Günter Ederers kenntnisreicher<br />

und profunder Analyse<br />

unseres Landes schlechterdings nicht<br />

vorbei. Sein Buch ist insofern alternativlos<br />

hilfreich. ■<br />

Carlos A. Gebauer<br />

- Dieser Beitrag erschien<br />

ungekürzt zu erst unter<br />

www.make-love-not-law.com -<br />

Einen unerwarteten Hoffnungsschimmer<br />

mag man darin erblicken, dass<br />

inzwischen immer mehr Bürger den<br />

Großplanungen der Behörden nicht<br />

mehr blind Glauben schenken mögen.<br />

Denn auch, wenn beispielsweise der<br />

spät inszenierte Protest gegen „Stuttgart<br />

21“ personell von eher merkwürdigen<br />

Protagonisten angeführt wurde,<br />

so zeigt er doch jedenfalls dies: „Auf<br />

der einen Seite wird der Staat als<br />

Garant für das Allgemeinwohl gesehen<br />

und gestärkt, auf der anderen laufen<br />

Über den Autor<br />

■ Carlos A. Gebauer (geb. 1964) studierte Philosophie, Geschichte,<br />

Sprach-, Rechts- und Musikwissenschaften.<br />

■ Seit 1994 ist er als Rechtsanwalt tätig, vor allem für Versicherungsund<br />

Krankenhausrecht. Zusätzlich war Gebauer von 1995-2007<br />

Notarvertreter in Duisburg.<br />

■ Von 2002 bis zur Absetzung der Sendung 2008 wirkte er für RTL<br />

in mehreren hundert Folgen als TV-Verteidiger in der Gerichtssendung<br />

„Das Strafgericht“ mit.<br />

■ Seit 2009 ist er Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des<br />

Ärztemagazins „DER KASSENARZT“.<br />

■ 1995 begann Gebauer parallel zu seiner anwaltlichen Tätigkeit mit<br />

dem Verfassen gesellschaftspolitischer und juristischer Texte. Er veröffentlichte<br />

in zahlreichen Zeitungen, Fach- und Publikumszeitschriften<br />

sowie Online-Magazinen.<br />

3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 11


(Foto: © Gerd Altmann/dezignus.com/PIXELIO)<br />

Warum wir keine Frauenquote<br />

brauchen<br />

Unternehmerische Freiheit ade? Quoten und Marktwirtschaft<br />

vertragen sich nicht.<br />

Nach einer Umfrage der Personalberatung<br />

Odgers Berndtson lehnen 56% der<br />

Managerinnen, nach der Umfrage der<br />

Personalberatung LAB sogar 77% der<br />

Führungskräfte eine Frauenquote in<br />

der Wirtschaft strikt ab oder bewerten<br />

sie als „sinnlos“. Trotzdem wird sie von<br />

vielen Politikerinnen immer wieder gebetsmühlenartig<br />

gefordert und von<br />

den Medien in regelmäßigen Abständen<br />

auf die Tagesordnung gebracht.<br />

Unterrepräsentanz ist keine<br />

Diskriminierung<br />

Dass Frauen in den Vorstandsetagen<br />

der DAX-Unternehmen unterrepräsentiert<br />

sind, ist eine Tatsache. Doch<br />

muss diese Unterrepräsentanz nicht<br />

eine Folge ihrer Diskriminierung<br />

sein. Erstens streben Frauen seltener<br />

als Männer eine Karriere in den Vorständen<br />

an. Sie interessieren sich einfach<br />

weniger für diese sehr viel zeitund<br />

kraftaufreibenden Jobs. Zweitens<br />

gibt es in diesem Bereich offensichtlich<br />

mehr besser qualifizierte Männer<br />

als Frauen. Männer weisen im Durchschnitt<br />

bestimmte Führungskompetenzen<br />

auf, die bei Frauen seltener zu<br />

finden sind. Führt man in den Vorstandsetagen<br />

eine Frauenquote ein,<br />

so werden nicht nur die unterschiedlichen<br />

Interessen von Männern und<br />

Frauen umgangen, sondern wird auch<br />

die Qualifikation als das maßgebende<br />

Kriterium bei der Stellenvergabe aufgehoben.<br />

Es zählt nicht mehr die Qualifikation,<br />

sondern das Geschlecht.<br />

In diesem Zusammenhang wird hervorgehoben,<br />

dass Frauen bessere Studienabschlüsse<br />

als Männer haben,<br />

in den Vorständen aber trotzdem unterrepräsentiert<br />

sind. Jeder, der in der<br />

Wirtschaft arbeitet, weiß, dass das eine<br />

mit dem anderen nichts zu tun hat.<br />

Die Welt ist voll von herausragenden<br />

Geschäftsleuten und Managern, die<br />

gar keinen Hochschulabschluss haben.<br />

Offenbar werden für den Manager-Job<br />

andere Qualifikationen als gute<br />

Noten benötigt.<br />

„Gleiche Qualifikation“ gibt es nicht<br />

Es ist auch falsch, von „gleicher Qualifikation“<br />

zu sprechen, denn in den al-<br />

12 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Gesellschaft<br />

Zerspanungswerkzeuge für Ihren Erfolg<br />

lermeisten Arbeitsbereichen kann es<br />

sie niemals geben. „Gleiche Qualifikation“<br />

gibt es höchstens bei einfachen<br />

Tätigkeiten, z. B. beim Verpacken oder<br />

Kassieren. Qualifikationen, die man<br />

für den Manager-Job braucht, sind<br />

viel zu komplex, um in ihrem Fall von<br />

Gleichheit zu sprechen. Manager sind<br />

ähnlich Wissenschaftlern, Ärzten, Juristen<br />

oder Journalisten immer unterschiedlich<br />

qualifiziert.<br />

Die Unternehmen können selbst am<br />

besten beurteilen, welche Personen<br />

für welche Stellen am besten qualifiziert<br />

sind. Wird hingegen in den DAX-<br />

Unternehmen eine Frauenquote eingeführt,<br />

so stellt es eine Einmischung<br />

der Politik in die Entscheidungen von<br />

Unternehmen dar und verletzt somit<br />

die unternehmerische Freiheit. Quoten<br />

und freie Marktwirtschaft vertragen<br />

sich nicht.<br />

„Goldröcke“ vergraulen Unternehmen<br />

Von den Befürwortern der Frauenquote<br />

wird Norwegen als Vorbild genannt.<br />

Seit Anfang 2006 müssen dort<br />

börsenorientierte Unternehmen die<br />

Aufsichtsräte zu 40% mit Frauen besetzen.<br />

Die negativen Folgen dieses Gesetzes<br />

werden in Deutschland weitgehend<br />

verschwiegen. Um der Frauenquote<br />

zu entgehen, haben viele norwegische<br />

Unternehmen die Börse verlassen.<br />

Bei den verbleibenden Unternehmen<br />

zog die Frauenquote eine Art Cousinenwirtschaft<br />

nach sich. 70 Frauen,<br />

von den Norwegern spöttisch „Goldröcke“<br />

genannt, besetzen ca. 300 Plätze<br />

in Aufsichtsräten. Oft spricht man in<br />

der Quoten-Diskussion von einer „gläsernen<br />

Decke“ oder von „Männer-Seilschaften“,<br />

die Frauen daran hindern,<br />

auf der Karriereleiter aufzusteigen.<br />

Tatsächlich lässt sich eine „gläserne<br />

Decke“ nirgendwo nachweisen.<br />

Die Behauptung, Männer würden den<br />

Aufstieg von Frauen behindern, stellt<br />

daher eine sehr unfaire Unterstellung<br />

dar. Die Personen, die in den Vorständen<br />

arbeiten, tun es darüber hinaus<br />

nicht als Männer oder Frauen, sondern<br />

als Manager, noch besser: Sie tun<br />

es als Individuen und nicht als Repräsentanten<br />

ihres Geschlechts. Auf dem<br />

freien Markt konkurrieren Individuen<br />

miteinander, nicht Geschlechter.<br />

Wie wär’s mit selber gründen?<br />

Die Einführung einer Frauenquote in<br />

den bestehenden DAX-Unternehmen<br />

wird von vielen Politikerinnen als<br />

Zeichen der Gleichberechtigung von<br />

Mann und Frau betrachtet. Sie übersehen<br />

dabei, dass Frauen bereits gleichberechtigt<br />

sind. Jede Frau hat wie<br />

jeder Mann das Recht, ein eigenes Unternehmen<br />

zu gründen. Dort könnte<br />

sie in den Vorstand berufen, wen sie<br />

möchte.<br />

Gleichberechtigung und auch Chancengleichheit<br />

werden von diesen Politikerinnen<br />

mit Ergebnisgleichheit verwechselt.<br />

Anstatt Quoten zu fordern,<br />

sollten wir uns in der Wirtschaft und<br />

in anderen Arbeitsbereichen am Prinzip<br />

der besseren individuellen Qualifikation<br />

orientieren.<br />

Es besagt: Eine Arbeitsstelle sollte diejenige<br />

Person erhalten, die für diese<br />

Stelle am besten qualifiziert ist, und<br />

zwar unabhängig von Geschlecht, Nationalität,<br />

Ethnie, Hautfarbe, sexueller<br />

Orientierung und Religions- sowie<br />

Parteizugehörigkeit. ■<br />

Über den Autor<br />

Dr. Alexander Ulfig<br />

■ Dr. Alexander Ulfig (*1962) studierte<br />

Philosophie, Soziologie und<br />

Sprachwissenschaften in Hamburg<br />

und Frankfurt/Main; 1997 Promotion.<br />

■ Gegenwärtig arbeitet Ulfig als Autor<br />

und Publizist.<br />

■ Er schreibt u. a. für die<br />

Internetzeitschrift „Die Freie Welt“<br />

(www.freiewelt.net) und ist mitverantwortlich<br />

für die Internetseite<br />

„Qualifikation statt Quote“<br />

(www.streitbar.eu).<br />

3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 13<br />

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Gesellschaft<br />

Wenn Verbraucherschutz Bürger entmündigt<br />

NOVO-Autor Thomas Seifried stellt fest: Neue Gesetze für den Verbraucherschutz sind<br />

überflüssig und gefährlich. Sie suggerieren Sicherheit, wo keine ist.<br />

Ein entsprechendes Urteil spricht sich<br />

in den einschlägigen Internetforen<br />

schnell herum und kann dem Abofallenbetreiber<br />

das Geschäft verderben.<br />

Eine Button-Lösung wird daher auf<br />

diese Art der „Internet-Abzocke“ keinen<br />

Einfluss haben. Ein viel größeres<br />

Missverständnis beruht aber auf der<br />

Annahme, der Verbraucher sei eine<br />

absolut schutzwürdige Art und sein<br />

natürliches Biotop sei Unerfahrenheit<br />

und Schwäche. Nach einem weiteren<br />

Missverständnis müssen diese Schwächen<br />

durch mehr und mehr Gesetze<br />

zur Information und zum Schutz des<br />

Verbrauchers ausgeglichen werden.<br />

Wenn ein politischer Vorschlag<br />

parteiübergreifend Zustimmung findet,<br />

darf man aufhorchen. Es muss Außergewöhnliches<br />

auf dem Spiel stehen. Die<br />

SPD-Fraktion hat am 6. Juli 2010 einen<br />

Gesetzesvorschlag in den Bundestag<br />

eingebracht, der wieder einmal den<br />

Verbraucherschutz im Internet verbessern<br />

soll.<br />

Koalition der Willigen<br />

Diesmal soll die „Button-Lösung“ vor<br />

Abzocke durch sogenannte „Abofallen“<br />

schützen: Vor Absendung seiner Bestellung<br />

soll der Verbraucher in „deutlicher,<br />

gestaltungstechnisch hervorgehobener<br />

Form“ darauf hingewiesen werden,<br />

dass und wie viel Geld die Bestellung<br />

kostet. Erst, wenn er einen entsprechenden<br />

Hinweisbutton (in etwa „Ich<br />

habe zur Kenntnis genommen, dass<br />

mit Abschluss dieses Vertrags Gesamtkosten<br />

in Höhe von xx EUR entstehen“)<br />

anklickt, kann anschließend ein wirksamer<br />

Vertrag geschlossen werden.<br />

Auch die Bundesjustizministerin<br />

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger<br />

(FDP) begrüßte diesen Vorschlag. Die<br />

Koalition der Willigen machte schließlich<br />

die Bundesverbraucherschutzministerin<br />

Ilse Aigner (CSU) komplett. Sie<br />

war bereits im Juni mit einem solchen<br />

Vorschlag vorgeprescht.<br />

Verbraucher als schutzwürdige Art?<br />

Der Vorschlag beruht auf grundlegenden<br />

Missverständnissen. Das<br />

erste Missverständnis liegt an einer<br />

Unkenntnis dieser Geschäftsmodelle.<br />

Betreiber von Abofallen interessiert<br />

es überhaupt nicht, ob ihr Vertrag<br />

wirksam ist, und sie klagen ausstehende<br />

Gebühren selten ein. Denn die<br />

versteckten, vermeintlich kostenauslösenden<br />

Klauseln sind schon nach geltendem<br />

Recht in aller Regel unwirksam.<br />

(Foto: © Dieter Schütz/pixelio.de)<br />

Gesetze zum Schutz von Verbrauchern<br />

finden sich inzwischen in vielen<br />

Gesetzesbüchern wieder. Sie sind derart<br />

unübersichtlich und unverständlich,<br />

dass selbst das Bundesjustizministerium<br />

es nicht geschafft hat, eine<br />

richtige Musterwiderrufsbelehrung für<br />

den Onlinehandel zu formulieren.<br />

Wer ist eigentlich Verbraucher?<br />

Verbraucher ist, wer ein Geschäft<br />

abschließt oder abschließen will, das<br />

nicht zu seiner gewerblichen oder<br />

selbstständigen beruflichen Tätigkeit<br />

gehört. 1) Handelt jemand gewerblich<br />

oder selbstständig beruflich, so ist er<br />

nach dem Gesetz Unternehmer. 2) Ob<br />

jemand Verbraucher ist oder nicht,<br />

hängt also immer von dem jeweiligen<br />

Geschäft ab, das er gerade abschließen<br />

möchte.<br />

Das bedeutet: Außerhalb seiner<br />

beruflichen Tätigkeit ist ein jeder<br />

Verbraucher, ganz gleich, wie<br />

geschäftserfahren oder kapitalstark er<br />

ist. Es gibt keinen absoluten Verbraucher.<br />

Ein Beispiel: Der geschäfts- und<br />

verhandlungserfahrene Vorstand eines<br />

Handelskonzerns ist Verbraucher,<br />

wenn er bei eBay für seine Tochter<br />

ein Geburtstagsgeschenk bestellt. Das<br />

Gleiche gilt für einen Finanzvorstand,<br />

der einen privaten Kredit aufnimmt.<br />

eBay-Händler hingegen sind nicht<br />

selten Kleingewerbetreibende.<br />

Manche versuchen mangels anderer<br />

Beschäftigungsalternativen, von ihrem<br />

Schlafzimmerbüro aus eine berufliche<br />

Existenz aufzubauen. Ob jemand Ver-<br />

14 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Gesellschaft<br />

braucher ist oder Unternehmer, sagt<br />

also nichts darüber aus, wie schutzbedürftig<br />

er im Geschäftsleben ist.<br />

Warum schützt man Verbraucher?<br />

Die Begründungen für den Verbraucherschutz<br />

sind entsprechend dürftig<br />

und diffus. Mal ist von einem „typischerweise<br />

strukturell unterlegenen<br />

Verbraucher“ 3) die Rede. Der Verbraucher<br />

sei den Herstellern und Händlern<br />

„weit unterlegen“. 4) Die Unterlegenheit<br />

beruhe zum einen auf einer „zunehmenden<br />

Unternehmenskonzentration<br />

und wettbewerbsbeschränkende(n)<br />

Vereinbarungen“, zum anderen auf<br />

unlauteren Geschäftspraktiken.<br />

Gleichzeitig lasse ein zunehmenderes<br />

– auch internationaleres – Angebot<br />

den Verbraucher orientierungsloser<br />

werden. 5) Das letzte gängige Argument<br />

ist der Schutz des Verbrauchers<br />

vor gefährlichen Produkten. Die<br />

erste Begründung für einen Verbraucherschutz<br />

zielt also auf das Verhindern<br />

von Kartellen und unlauteren<br />

Geschäftspraktiken ab. Das ist die klassische<br />

Aufgabe des Kartellrechts und<br />

des (lauterkeitsrechtlichen) Wettbewerbsrechts.<br />

Und tatsächlich hat der<br />

Verbraucherschutz früher die Funktion<br />

eines Kartellrechts übernommen.<br />

Orientierungslos?<br />

In Deutschland wurde ein funktionierendes<br />

Kartellrecht im Wesentlichen<br />

erst mit Inkrafttreten des GWB am<br />

1. Januar 1958 eingeführt. Inzwischen<br />

basiert das deutsche Kartellrecht allerdings<br />

nahezu vollständig auf europarechtlichen<br />

Vorgaben. Umso erstaunlicher<br />

ist, dass auch die verbraucherschützenden<br />

deutschen Gesetze zum<br />

größten Teil auf der Umsetzung von<br />

europäischem Recht basieren.<br />

Verbraucherschützer unter sich: Bundesministerin für Verbraucherschutz Ilse Aigner und<br />

Gerd Billen, Vorstand des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen<br />

Die zweite Begründung für den Schutz<br />

von Verbrauchern – die Orientierungslosigkeit<br />

der Verbraucher durch ein größeres<br />

Angebot – ist gerade Folge einer<br />

wirksamen Verhinderung von Kartellen.<br />

Gäbe es nur einen oder wenige Anbieter,<br />

bestünde gar nicht die Gefahr,<br />

dass Verbraucher orientierungslos würden.<br />

Wer jemals in einem „Konsum“ in<br />

der untergegangenen DDR eingekauft<br />

hat, kann noch von dem „Glück“ erzählen,<br />

niemals eine Qual der Wahl gehabt<br />

zu haben.<br />

Das wirkungsvollste Katastrophenrezept<br />

Die Button-Lösung ist ein klassisches<br />

Beispiel des „mehr desselben“, das Paul<br />

Watzlawick als „wirkungsvollstes Katastrophenrezept“<br />

bezeichnet hat und<br />

dessen einziger Vorteil darin besteht,<br />

dass man es bereits kennt. Dem Verbraucher<br />

begegnet längst ein unübersichtliches<br />

Dickicht von Informationspflichten.<br />

6)<br />

Scheinbar ist die Tatsache, dass der<br />

Verbraucher auch durch diese unübersehbare<br />

Flut von bereits bestehenden<br />

Informationspflichten nicht ausreichend<br />

vor „Abzocke“ geschützt wird,<br />

Unbestechlich – aber käuflich<br />

NovoArgumente erscheint zweimonatlich und ist in eini gen<br />

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(Foto: Holger Schnaars/vzbv)<br />

für Politiker aller Parteien nur ein<br />

Beweis dafür, dass es noch nicht ausreichend<br />

Informationspflichten gibt.<br />

Noch mehr Informationspflichten, am<br />

besten „drucktechnisch hervorgehoben“,<br />

7) sollen den Verbraucher noch<br />

besser schützen.<br />

Dass ein Mehr an Vorschriften nicht<br />

automatisch zu einem Mehr an Rechtssicherheit<br />

führt, zeigt die Posse um die<br />

Musterbelehrung über das Widerrufsrecht<br />

im Onlinehandel.<br />

Konsequenz: Auch das Justizministerium<br />

scheitert<br />

Zur Erinnerung: Onlinehändler müssen<br />

nach dem Gesetz Verbrauchern ein Widerrufsrecht<br />

einräumen und sie über<br />

dieses Widerrufsrecht auch belehren.<br />

Weil der Gesetzgeber keine halben Sachen<br />

machen wollte, muss der Verbraucher<br />

nicht nur darüber aufgeklärt werden,<br />

dass er ein Widerrufsrecht hat. Er<br />

3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 15


Gesellschaft<br />

Hersteller von<br />

wiederverwendbaren<br />

Kunststoffverpackungen<br />

muss auch darüber aufgeklärt werden,<br />

was genau passiert, wenn er das Widerrufsrecht<br />

ausübt. Was also geschieht<br />

beispielsweise, wenn sich das Produkt<br />

(das auch eine Dienstleistung oder ein<br />

Finanzprodukt sein kann) beim Verbraucher<br />

inzwischen verschlechtert<br />

hat? Was, wenn es Zinsen oder Erträge<br />

gebracht hat? Wer trägt die Kosten der<br />

Rücksendung und in welcher Höhe?<br />

echten oder vermeintlichen Klienten jeden<br />

abmahnen, den sie im Internet finden<br />

können. Im Jahr 2009 war dementsprechend<br />

der häufigste Grund für eine<br />

Abmahnung von Onlinehändlern eine<br />

fehlerhafte Widerrufs- beziehungsweise<br />

Rückgabebelehrung. 8)<br />

Aufklärung als einzig legitime Art des<br />

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„Stillstand ist für uns ein Fremdwort“<br />

<strong>2011</strong> die TAS Group investiert, expandiert und<br />

geht neue Wege.<br />

Ab November <strong>2011</strong> eröffnet die TAS Group,<br />

an Ihrem Heimatstandort in Aschersleben, Ihr<br />

3. Logistik Zentrum mit 15.000 m 2 Lagerhallenkomplex.<br />

Die neuen Lagerhallen, ausgestattet mit Hochregalanlagen,<br />

modernster Rampentechnik, sind<br />

geeignet für das Handling von klassischen bis<br />

zu hochempfindlichen Kundenmaterialien wie<br />

z. B. Vliesstoffe, Fassadenelemente aus Keramik,<br />

Bodendielen aus einem Verbund aus Holz und<br />

Kunststoff.<br />

Auch in dem Bereich des europaweiten Behälter-<br />

Poolmanagements wird der Kundenkreis vergrößert<br />

und weitere modifizierte Mehrwegladungs-<br />

träger im hygienerelevanten Bereich eingeführt.<br />

An der Herkulesaufgabe, für eine potenziell<br />

unendliche Vielzahl von Vertragsarten<br />

eine einzige Musterwiderrufsbelehrung<br />

zu formulieren, musste<br />

auch das Bundesjustizministerium<br />

scheitern. Mehrfach hatten deutsche<br />

Gerichte die – inzwischen von einem<br />

neuen Gesetz abgelöste – Musterwiderrufsbelehrung<br />

des Bundesjustizministeriums<br />

für unwirksam erklärt.<br />

Nutznießer sind Anwälte<br />

Onlinehändler, die also die Musterbelehrung<br />

in der „Verordnung über Informations-<br />

und Nachweispflichten nach<br />

bürgerlichem Recht – BGB-InfoV“ benutzten,<br />

wurden reihenweise wegen<br />

Wettbewerbsverstößen abgemahnt<br />

und von den Gerichten verurteilt. Noch<br />

nicht einmal die Juristen des Bundesjustizministeriums<br />

konnten also eine<br />

wirksame Musterwiderrufsbelehrung<br />

formulieren.<br />

Dass hieran erst recht ein Onlinehändler<br />

scheitern musste, liegt auf der Hand.<br />

Aber auch für den juristischen Laien, ob<br />

Verbraucher oder nicht, sind die Widerrufs-<br />

und Rückgabevorschriften nicht<br />

zu verstehen. Nutznießer der Flut von<br />

Informationspflichten gibt es dennoch:<br />

Es sind Anwälte, die sich auf Verstöße<br />

gegen solche Informationspflichten<br />

spezialisiert haben und im Auftrag von<br />

Anmerkungen<br />

Der gesetzliche Schutz von Verbrauchern<br />

ist, was die Verhinderung von<br />

Kartellen und unlauteren Geschäftspraktiken<br />

betrifft, überholt, weil ein<br />

funktionierendes Kartellrecht und Lauterkeitsrecht<br />

längst existiert. Wettbewerbsrecht<br />

ist mittelbar immer auch<br />

Verbraucherschutzrecht. Denn es sanktioniert<br />

besonders aggressive oder unlautere<br />

Geschäftspraktiken gegenüber<br />

Verbrauchern. So wird der Schutz der<br />

Verbraucher seit dem Jahr 2004 auch<br />

ausdrücklich als Zweck des Gesetzes<br />

gegen den unlauteren Wettbewerb<br />

(UWG) genannt. Dem Argument, Verbraucherschutz<br />

solle vor gefährlichen<br />

Produkten schützen, kann man ebenfalls<br />

getrost ein inzwischen in Kraft getretenes<br />

Gesetz entgegenhalten, nämlich<br />

das seit 1989 geltende Produkthaftungsgesetz.<br />

Ein gesetzlicher Schutz gegen ein<br />

unübersichtliches Warenangebot ist<br />

dagegen unsinnig. Sich über Produkte<br />

zu informieren, ist die ureigenste<br />

Aufgabe des Verbrauchers. Die einzig<br />

legitime Art, Verbraucher zu schützen,<br />

muss denn auch genau hier ansetzen.<br />

Es ist die Aufklärung des Verbrauchers<br />

und seine Erziehung zur Selbstständigkeit<br />

und Aufmerksamkeit. Das tun<br />

die Verbraucherzentralen ohnehin seit<br />

Jahrzehnten. Hierfür braucht es keine<br />

neuen Gesetze.<br />

1) s. § 13 BGB.<br />

2) s. § 14 BGB.<br />

3) Palandt, Kommentar zum BGB, 69. Aufl., vor § 145 Rn 14.<br />

4) so z. B. Eike von Hippel: Verbraucherschutz, 3. Aufl. 1986.<br />

5) Ebd.<br />

6) So stellt das OLG Hamburg in einem Beschluss vom 12.9.07 zur Musterwiderrufsbelehrung<br />

für Verbraucher fest: „Es wäre eine Überspannung der Pflichten eines Gewerbetreibenden,<br />

wenn man verlangen wollte, dass er in dem überaus komplizierten und verschachtelten<br />

Fernabsatzrecht klüger sein soll als der Gesetzgeber.“<br />

7) Die Unsitte, bestimmte Klauseln „drucktechnisch“ oder gestaltungstechnisch hervorheben<br />

zu müssen, macht sich zunehmend in Gesetzen zum Schutz von Verbrauchern breit. Dem<br />

Verbraucher wird offensichtlich nicht mehr zugemutet, einen Vertragstext auch durchzulesen.<br />

Er soll nur noch die vermeintlich wichtigen Passagen beachten, die ihm ihre Wichtigkeit durch<br />

ihre Hervorhebung geradezu entgegenschreien. Dass das gerade dazu einlädt, unappetitliche<br />

Details an weniger exponierten Vertragstellen zu platzieren, wird ganz offensichtlich übersehen.<br />

8) s. Studie von Trusted Shops, 2009.<br />

9) Amtliche Begründung zum Entwurf des § 312 f BGB.<br />

Majoranweg 5-7 | 06449 Aschersleben<br />

Tel: <strong>03</strong>4 73/ 88 85-0 | Fax: <strong>03</strong>4 73/ 88 85-13<br />

E-Mail: info@tas-aschersleben.com<br />

Internet: www.tas-aschersleben.com<br />

16 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Gesellschaft<br />

Kein Halt vor Absurditäten<br />

Im Gegenteil: Immer mehr angeblich<br />

verbraucherschützende Gesetze suggerieren<br />

dem Verbraucher: Der Gesetzgeber<br />

kümmert sich um dich. Du darfst<br />

sorglos sein. Du musst allenfalls das<br />

„drucktechnisch Hervorgehobene“ lesen.<br />

Wirklich wichtig ist nur, was auf<br />

dem Button steht. So entsteht die Illusion<br />

von Sicherheit. Dabei macht die<br />

Fürsorge des Gesetzgebers auch vor<br />

Absurditäten keinen Halt mehr. Da gibt<br />

es scheinbar nichts, wovor der Verbraucher<br />

nicht geschützt wird. Auch vor<br />

Gefahren wie einem „vertragslosen Zustand“<br />

wird er inzwischen geschützt,<br />

nämlich davor, dass er in bestimmten<br />

Situationen keinen (!) Vertrag mehr hat,<br />

weil er seinen alten Vertrag gekündigt<br />

und seinen neuen widerrufen hat. 9)<br />

Wenn es um Verbraucherschutz geht,<br />

stellen sich eigentlich ganz andere Fragen:<br />

Wer zwingt den Verbraucher, mit<br />

jemandem Geschäfte zu machen, dessen<br />

Identität er mangels Impressum<br />

nicht erkennen kann? Wer zwingt ihn,<br />

einen Vertrag mit umfangreichen und<br />

nachteiligen allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

zu akzeptieren? Wer zwingt<br />

ihn, so lange am Telefon zu bleiben, bis<br />

ihm sein Bankberater sein neuestes Finanzprodukt<br />

aufgeschwatzt hat? Wer<br />

hindert ihn eigentlich daran, freundlich<br />

und bestimmt „Nein, danke“ zu sagen?<br />

„Verbraucherschutz“ legitimiert Unsinn<br />

Mit dem Etikett „Verbraucherschutz“<br />

erhalten auch unsinnige Aktionen Legitimation.<br />

„Seht her“, ruft derjenige<br />

Das raten Sie nie: Was wollen Deutscher Hausfrauenbund und oberster Verbraucherschützer<br />

(3.v.l.) dem Bürger nahebringen, wenn sie in der Öffentlichkeit gemeinsam ihre<br />

schmutzige Wäsche waschen? Kein Witz: „Klimaschutz beim Wischen und Waschen“<br />

Politiker, der es in den Mund nimmt,<br />

„wir tun noch etwas, was euch wirklich<br />

alle angeht.“ Die Gefahr, dass dabei<br />

alle verlieren, liegt auf der Hand: der<br />

Unternehmer, weil er in dem Dickicht<br />

von Informationspflichten nicht mehr<br />

durchsteigt, und der Verbraucher, weil<br />

auch er im Gestrüpp der Vorschriften<br />

seine Rechte nicht finden kann und<br />

ihm durch ständig neue verbraucherschützende<br />

Vorschriften mit „drucktechnischen<br />

Hervorhebungen“ und<br />

Hinweis-Buttons eine Sicherheit suggeriert<br />

wird, die er nicht hat.<br />

Diese Informationspflichten verleiten<br />

geradezu zur Nachlässigkeit beim Vertragsabschluss.<br />

Es ist vorhersehbar, wie<br />

die Politik auf die abnehmende Aufmerksamkeit<br />

des Verbrauchers reagieren<br />

wird: mit „noch mehr desselben“.<br />

Noch mehr Informationspflichten, noch<br />

mehr Hervorhebungen und weitere<br />

„Button-Lösungen“ dürften nicht lange<br />

auf sich warten lassen. ■<br />

Thomas Seifried<br />

- Dieser Artikel erschien ungekürzt<br />

zuerst in NovoArgumente 108/109<br />

(9-12/2010) -<br />

Über den Autor<br />

Thomas Seifried ist Rechtsanwalt in<br />

Frankfurt/Main im gewerblichen<br />

Rechtsschutz und Recht des geistigen<br />

Eigentums. Mehr Informationen unter<br />

www.gewerblicherrechtsschutz.pro<br />

(Foto: vzbv)<br />

3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 17


Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

794 Unternehmen erreichen Juryliste<br />

2. Wettbewerbsstufe „Großer Preis des Mittelstandes“ <strong>2011</strong>: Jetzt wählen Jurys die<br />

Preisträger und Finalisten aus.<br />

Dr. Helfried Schmidt, Vorstand der<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung, stellt u. a. fest:<br />

Für den 17. Wettbewerb um den „Großen<br />

Preis des Mittelstandes“ <strong>2011</strong> wurden<br />

3 552 Unternehmen und Persönlichkeiten<br />

(2010: 3 580) von mehr als<br />

1 000 Kommunen, Institutionen, Kammern<br />

und Verbänden in den 16 Bundesländern<br />

nominiert. Diese Unternehmen<br />

repräsentieren den wirtschaftlich<br />

erfolgreichen und sozial engagierten<br />

Mittelstand in seiner gesamten Spannbreite<br />

unterschiedlicher Branchen<br />

sowie Organisations- und Eigentumsformen.<br />

Urkunden werden feierlich übergeben<br />

Kein anderer Mittelstandswettbewerb<br />

in Deutschland erreicht eine solch<br />

große und über mehrere Jahre anhaltende<br />

Resonanz. Dabei sind die Preise<br />

nicht dotiert. Es geht für die Unternehmen<br />

um Ehre und öffentliche Anerkennung<br />

– ohne finanzielle Anreize.<br />

Nach Vorliegen der unternehmensspezifischen<br />

Erhebungsunterlagen<br />

und einem folgenden Grobcheck der<br />

Auszeichnungen<br />

■ <strong>03</strong>. September <strong>2011</strong> in Magdeburg:<br />

für Berlin/Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Sachsen, Sachsen-Anhalt<br />

■ 10. September <strong>2011</strong> in Würzburg:<br />

für Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Thüringen<br />

■ 24. September <strong>2011</strong> in Düsseldorf:<br />

für Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen,<br />

Rheinland-Pfalz/Saarland, Schleswig-Holstein/<br />

Hamburg<br />

■ 22. Oktober <strong>2011</strong> in Berlin:<br />

Bundesball; Verleihung der Sonderpreise und<br />

Ehrenplaketten<br />

Antworten der Unternehmen auf die<br />

Juryfragen haben 794 Unternehmen<br />

(2010: 641) die 2. Wettbewerbsstufe,<br />

die sog. Juryliste, erreicht. Diesen<br />

Unternehmen wird in den nächsten<br />

Wochen in feierlicher Form von Wirtschaftsministern,<br />

Staatssekretären und<br />

Kammer-Präsidenten, durch die Bundesgeschäftsstelle<br />

in Leipzig und von<br />

den bundesweit tätigen Servicestellen<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung – die den<br />

Wettbewerb seit 1994/95 jährlich ausschreibt<br />

und organisiert – die „Urkunde<br />

zum Erreichen der Juryliste“ überreicht.<br />

Verbindung von Wirtschaftsförderung<br />

und Regionalmarketing<br />

(Foto: eventDiary)<br />

Bis Ende Juni dieses Jahres entscheiden<br />

insgesamt zwölf regional organisierte<br />

Jurys mit etwa 100 Juroren, wer aus<br />

dem Kreis dieser kleinen und mittleren<br />

Firmen Finalist bzw. Preisträger<br />

des Wettbewerbs wird. In jeder der<br />

zwölf Wettbewerbsregionen können<br />

i. d. R. bis zu drei Preisträger und bis zu<br />

fünf Finalisten ausgezeichnet werden.<br />

1. Gesamtentwicklung<br />

des<br />

Unternehmens<br />

5. Service und<br />

Kundennähe,<br />

Marketing<br />

5<br />

Kriterien<br />

4. Engagement<br />

in der Region<br />

2. Schaffung<br />

und Sicherung<br />

von Arbeits- und<br />

Ausbildungsplätzen<br />

3. Innovation und<br />

Modernisierung<br />

„Die Qualität der Einreichungen ist<br />

erneut beeindruckend. Besonders<br />

erfreulich ist, dass bundesweit zahlreiche<br />

Kommunen und Institutionen<br />

die Arbeit mit diesem Wettbewerb<br />

als Instrument der Verbindung von<br />

Wirtschaftsförderung und Regionalmarketing<br />

aufgreifen und dass die<br />

Unternehmen selbst die Erstellung<br />

der Unterlagen für die Juroren als einfaches<br />

Management- und Führungsinstrument<br />

nutzen.“<br />

Spannend bis zum Schluss<br />

Wer Finalist oder Preisträger <strong>2011</strong><br />

wird, erfahren die Gewinner erst am<br />

Abend der Preisverleihungen im Rahmen<br />

regionaler Galas (siehe Kasten<br />

„Auszeichnungen“) bzw. auf dem Bundesball<br />

in Berlin, wo die Sonderpreise<br />

und Ehrenplaketten verliehen werden.<br />

Die Auflistung der 794 Firmen und<br />

Institutionen, welche die Juryliste <strong>2011</strong><br />

erreicht haben, kann unter www.kompetenznetz-mittelstand.de/unternehmen/juryliste<br />

eingesehen werden. ■<br />

Verteilung der 794<br />

Unternehmen auf die<br />

12 Wettbewerbsregionen<br />

Region/Bundesland <strong>2011</strong><br />

Baden-Württemberg 96<br />

Bayern 175<br />

Berlin/Brandenburg 68<br />

Hessen 39<br />

Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

26<br />

Niedersachsen/<br />

39<br />

Bremen<br />

Nordrhein-Westfalen 84<br />

Rheinland-Pfalz/Saarland 59<br />

Sachsen 89<br />

Sachsen-Anhalt 56<br />

Schleswig-Holstein/<br />

19<br />

Hamburg<br />

Thüringen 44<br />

18 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Ein fester Anker in stürmischen Zeiten<br />

Grußworte prominenter Persönlichkeiten zum „Großen Preis des Mittelstandes“ <strong>2011</strong><br />

(Foto: Staatskanzlei Schleswig-<br />

Holstein)<br />

„Wettbewerbe und Auszeichnungen<br />

gibt es wie Sand am Meer. Unter allen<br />

ist – so haben es Wissenschaftler<br />

kürzlich ermittelt – der ‚Große Preis<br />

des Mittelstandes’ Deutschlands<br />

wichtigster Wirtschaftspreis. Für die<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung steht in diesem<br />

Jahr zudem ein besonderes Jubiläum<br />

an: Seit 1994 verleiht sie bereits zum<br />

50. Mal eine solch bedeutende Auszeichnung.<br />

Gerne habe ich die Schirmherrschaft<br />

übernommen.<br />

Mittelständische Unternehmen<br />

stehen für Flexibilität und Kreativität.<br />

Insbesondere in Krisenzeiten<br />

sind sie das Rückgrat unserer Volkswirtschaft<br />

– ein fester Anker auch<br />

in stürmischen Zeiten. Mit Verantwortung<br />

und Leistung hat der<br />

Mittelstand unser Land wieder auf<br />

Wachstumskurs gebracht und dazu<br />

beigetragen, dass sich Deutschland<br />

im vergangenen Jahr mit einem Wirtschaftswachstum<br />

von 3,6% an die<br />

Spitze Europas gesetzt hat.<br />

Ich freue mich, dass der ‚Große Preis<br />

des Mittelstandes’ diese umfassenden<br />

Leistungen des Mittelstandes würdigt<br />

und die Unternehmen auch in ihrer<br />

Verantwortung für die Gesellschaft<br />

bewertet. Ich wünsche der Veranstaltung<br />

einen erfolgreichen Verlauf<br />

und gratuliere allen Nominierten und<br />

Preisträgern.“ ■<br />

Peter Harry Carstensen,<br />

Ministerpräsident des Landes<br />

Schleswig-Holstein<br />

„Der Erfolg des deutschen Mittelstandes<br />

lässt sich nicht nur aus<br />

betriebswirtschaftlichen Erfolgskennzahlen<br />

ablesen. Für erfolgreiche<br />

kleine und mittlere Unternehmen ist<br />

ihr Standort mehr als eine Adresse.<br />

(Foto: MWW Saarland)<br />

Unternehmerinnen und Unternehmer<br />

übernehmen wirtschaftliche und<br />

gesellschaftliche Verantwortung, bringen<br />

sich in die Gemeinschaft ein und<br />

prägen so das Gesicht ihrer Region.<br />

Und ihr Einfluss ist groß: Schließlich<br />

gehören in Deutschland über 99% der<br />

Unternehmen dem Mittelstand an.<br />

Dennoch wird die zentrale Bedeutung<br />

des Mittelstandes für die deutsche<br />

Wirtschaft häufig verkannt, die wirtschaftliche<br />

und gesellschaftliche Leistung<br />

kleiner und mittlerer Unternehmen<br />

nicht richtig wahrgenommen. Mit<br />

dem ‚Großen Preis des Mittelstandes’<br />

setzt sich die Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

dafür ein, dass sich dies ändert. Der<br />

Preis schafft Aufmerksamkeit für die<br />

Kraft und das Engagement des Mittelstandes.<br />

Die Preisträger zählen zur<br />

Elite des deutschen Mittelstandes: Sie<br />

sichern Arbeitsplätze, stehen für Innovation,<br />

Modernisierung und Kundennähe<br />

und prägen das Erscheinungsbild<br />

ihrer Region. Ihre Leistung ist wichtig<br />

für eine funktionierende Gesellschaft.<br />

Wir alle profitieren von einem starken<br />

Mittelstand – für Deutschland sind<br />

gerade die kleinen und mittleren<br />

Unternehmen ein echter Standortvorteil.“<br />

■<br />

Dr. Christoph Hartmann,<br />

Minister für Wirtschaft und<br />

Wissenschaft des Saarlandes<br />

(Foto: MWAT Mecklenburg-<br />

Vorpommern)<br />

„Wissenschaftler haben ermittelt, dass<br />

der von der Leipziger Oskar-Patzelt-<br />

Stiftung vergebene ‚Große Preis des<br />

Mittelstandes’ unter den deutschen<br />

Wirtschaftspreisen der Wichtigste<br />

ist und damit ‚in der höchsten Liga<br />

deutscher Wirtschaftspreise’ agiert.<br />

Die Anzahl von Nominierungen für<br />

diesen Preis – in diesem Jahr erneut<br />

über 3 500 – macht jedenfalls das hohe<br />

Interesse an diesem Wettbewerb deutlich<br />

und zeigt die Wertschätzung der<br />

Unternehmen und der Wirtschaft für<br />

den Wett bewerb.<br />

Die Anforderungen in diesem Wettbewerb<br />

sind hoch. Die fünf Auswahlkriterien<br />

definieren das typisch mittelständische<br />

an einem Unternehmen<br />

und berücksichtigen die Vielfalt des<br />

Mittelstandes. Die kleinen und mittleren<br />

Unternehmen in Mecklenburg-<br />

Vorpommern sind das Fundament<br />

unserer Wirtschaft und erarbeiten<br />

mehr als drei Viertel der Umsätze. Sie<br />

unterstützen Sport, Kultur und Bildung<br />

vor Ort, tragen Verantwortung für ihre<br />

Mitarbeiter und deren Familien. Sie<br />

übernehmen damit Verantwortung für<br />

die Zukunft. Allein die Nominierung<br />

für diesen Preis ist bereits eine Auszeichnung,<br />

die nur Wenige erhalten.<br />

Ich möchte Sie dazu motivieren, den<br />

eingeschlagenen Weg weiterzugehen.<br />

Vielen Dank für Ihr Engagement!“ ■<br />

Jürgen Seidel,<br />

Minister für Wirtschaft,<br />

Arbeit und Tourismus des Landes<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 19


Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Der SZ-Plagiarius<br />

Am 26. April war „Welttag des geistigen Eigentums“<br />

60-prozentige Tochter von Gruner +<br />

Jahr ist die DD+V Mediengruppe aus<br />

Dresden, die u. a. die „Sächsische Zeitung“<br />

(SZ) herausgibt. Diese rief 2006<br />

einen eigenen Unternehmerpreis aus,<br />

den SZ-Unternehmerpreis (www.<br />

sz-unternehmerpreis.com). Dessen<br />

Macher werden allerdings weder den<br />

Henry-Nannen-Preis noch das Siegel<br />

„Ja zu Deutschland e. V.“ gewinnen<br />

können.<br />

Die HDI-Gerling Industrie Versicherungs<br />

AG meldete, dass die Zahl der<br />

Produktfälschungen seit 1995 um<br />

mehr als das 30-Fache gestiegen ist.<br />

80% der aufgegriffenen Fälschungen<br />

kommen aus dem (vorder-)asiatischen<br />

Raum. Im Februar wurde der Negativpreis<br />

„Plagiarius“ (www.plagiarius.<br />

com) auf der Konsumgütermesse<br />

„Ambiente“ zum 35. Mal verliehen.<br />

Unter den ausgezeichneten zehn Plagiatoren<br />

waren acht Chinesen, aber<br />

auch zwei Deutsche.<br />

Abgekupfert wird überall<br />

Dieses Problem ist auch dem Verein<br />

„Ja zu Deutschland e.V.“ (www.ja-zudeutschland.de)<br />

bekannt. Seit Anfang<br />

<strong>2011</strong> vergibt dieser ein Zertifikat<br />

sowie ein Siegel „Made in Germany“<br />

nur noch für Wirtschaftsgüter von<br />

Unternehmen, die sich zum Standort<br />

Deutschland bekennen, die auf der<br />

Internetplattform des Vereins registriert<br />

sind und die zudem eine Wertschöpfungstiefe<br />

von mehr als 50% im<br />

Herkunftsland Deutschland aufweisen<br />

können.<br />

Abgekupfert wird überall. In vielen<br />

Fällen ist ein Schutz durch das Deutsche<br />

Patent- und Markenamt nicht<br />

möglich. Zum Beispiel für die Originalautoren,<br />

bei denen Karl-Theodor<br />

zu Guttenberg in seiner Doktorarbeit<br />

ohne Quellennachweis abschrieb.<br />

Da hilft auch kein Amt<br />

Eine der ältesten Fälschungen ist die<br />

Legende von der „Konstantinischen<br />

Schenkung“. Im Jahr 800 n. Chr. wurde<br />

der Gebietsanspruch des römischen<br />

Kirchenstaates durch Rückdatierung<br />

einer Schenkungsurkunde um 500 (!)<br />

Jahre untermauert. Damals gab es<br />

noch kein Patent- und Markenamt,<br />

schon gar kein deutsches.<br />

Auch im berühmtesten Fälschungsfall<br />

der jüngeren Vergangenheit, den „Hitler-Tagebüchern“<br />

von Konrad Kujau,<br />

auf die 1983 das Magazin STERN<br />

hereinfiel, half kein Amt. Der STERN<br />

gehört zu Gruner + Jahr. Beide stifteten<br />

im Jahr 2005 den Henri-Nannen-<br />

Preis im Gedenken an den Gründer<br />

des STERN, um journalistische Bestleistungen<br />

auszuzeichnen.<br />

Der SZ-Unternehmerpreis<br />

(Grafik: OPS)<br />

Sie schrieben ihre fünf Wettbewerbskriterien<br />

dreist fast wörtlich ab, und<br />

zwar aus der seit 1994 unveränderten<br />

jährlichen Ausschreibung des Wettbewerbs<br />

„Großer Preis des Mittelstandes“<br />

(www.mittelstandspreis.<br />

com), ohne die Quelle anzugeben. Eine<br />

telefonische Kooperationsanfrage der<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung blieb bis heute<br />

unbeantwortet.<br />

Wir gratulieren!<br />

Die SZ gehört über DD+V und Gruner<br />

+ Jahr zum Bertelsmann-Konzern mit<br />

weltweit 100 000 Mitarbeitern und 16<br />

Mrd. Euro Umsatz. Fällt denen wirklich<br />

nichts Eigenes ein? Schade. Und<br />

warum haben sie nicht die Größe, die<br />

Quelle zu zitieren? Sogar die Preisträger<br />

des Jahres <strong>2011</strong> sind ausnahmslos<br />

aus dem Wettbewerb „Großer Preis<br />

des Mittelstandes“ bekannt:<br />

Platz 1 errang Dr. Wolfgang Groß mit<br />

seiner Firma fit GmbH (Preisträger<br />

2000, Premier 2002 beim „Großen<br />

Preis des Mittelstandes“), Platz 2<br />

errang Thilo Lehmann mit seiner<br />

Firma Lehmann Maschinenbau GmbH<br />

(bei der Oskar-Patzelt-Stiftung Preisträger<br />

1997 und seit 2009 zum dritten<br />

Mal für den „Premier“ nominiert),<br />

und Platz 3 ging an Denis Korn, mit<br />

mehreren Musikhäusern und einem<br />

der erfolgreichsten deutschen Online-<br />

Musikalien-Shops seit 2005 zum 7. Mal<br />

beim „Großen Preis des Mittelstandes“<br />

nominiert.<br />

Wir haben den Preisträgern natürlich<br />

auf unserer Website www.kompetenznetz-mittelstand.de<br />

gratuliert.<br />

Der SZ-Unternehmerpreis selbst ist<br />

jedoch eher ein Kandidat für den „Plagiarus“.<br />

Schade. ■<br />

20 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


PR-Anzeige<br />

Finalist 2010<br />

„Großer Preis des<br />

Mittelstandes“<br />

– nominiert <strong>2011</strong> –<br />

Familienfreundlichkeit<br />

als Unternehmensphilosophie<br />

Die Paracelsus-Klinik Reichenbach ist<br />

ein regionales Akutkrankenhaus der<br />

Regelversorgung mit den Abteilungen<br />

Anästhesie und Intensivmedizin, Chirurgie/Traumatologie,<br />

Frauenheilkunde<br />

und Geburtshilfe, Innere Medizin,<br />

Urologie, Röntgendiagnostik und einer<br />

Belegabteilung für Orthopädie. Jährlich<br />

werden mehr als 7.500 stationäre und<br />

11.500 ambulante Patienten behandelt.<br />

Seit 2008 gehört das Medizinische<br />

Versorgungszentrum Reichenbach I mit<br />

den Bereichen Chirurgie, Radiologie<br />

und Urologie zum Klinikum. Das umfassende<br />

Angebot an Diagnostik und Therapie<br />

trägt zur Sicherung der ambulanten<br />

Versorgung in der Region bei.<br />

80% der nahezu 300 Mitarbeiter sind<br />

Frauen, viele tätig in leitenden Positionen.<br />

Dass Familienfreundlichkeit hier<br />

ein zentraler Bestandteil der Unternehmensphilosophie<br />

ist – für Verwaltungsdirektor<br />

Rainer Leischker eine Selbstverständlichkeit:<br />

„Maßnahmen zur<br />

besseren Vereinbarkeit von Familie und<br />

Die „Pfiffiküsse“ mit ihren Müttern und<br />

den Pädagoginnen Sybille Seidl und<br />

Nadine Purrucker bei der Eingewöhnung<br />

in ihrem neuen Kindergarten.<br />

Beruf sind eine Voraussetzung für die<br />

Zukunftsfähigkeit von Unternehmen.“<br />

Die Paracelsus-Klinik Reichenbach geht<br />

hier mit gutem Beispiel voran: Am 01.<br />

Juni 2010 begann mit dem ersten Spatenstich<br />

der Bau einer Kindertagesstätte<br />

auf dem Gelände des Klinikums. Am<br />

15. Juli 2010 folgte die Grundsteinlegung,<br />

das Richtfest am 16. September<br />

2010. Nach nicht einmal einem Jahr<br />

konnte das Gebäude nun seiner Bestimmung<br />

übergeben werden: Am 18. April<br />

<strong>2011</strong> nahmen die „Pfiffiküsse“ ihr<br />

Haus in Besitz. Das Klinikum trägt mit<br />

436.000 Euro mehr als 40% der Gesamtkosten,<br />

die bei 1.085.000 Euro liegen.<br />

Die feierliche Einweihung wird am<br />

30. Mai <strong>2011</strong> stattfinden, gemeinsam<br />

mit dem Bundesminister für Gesundheit<br />

Dr. Philipp Rösler. „Es ist für uns<br />

eine große Ehre, dass Herr Dr. Rösler<br />

diesen besonderen Moment mit uns<br />

teilen wird“, so Rainer Leischker.<br />

Innovationen gemeinsam mit<br />

internationalen Partnern<br />

Im Februar <strong>2011</strong> nahm das Radiologische<br />

Zentrum des Klinikums das hochmoderne<br />

Durchleuchtungsgerät D²RS<br />

in Betrieb, das gemeinsam von Canon<br />

Europa NV, Canon Inc. Japan und Stephanix<br />

entwickelt wurde.<br />

Die französische Firma Stephanix entwickelt<br />

bildgebende Systeme. Canon<br />

Europa NV ist eine Tochtergesellschaft<br />

von Canon Inc. Japan, einem der weltweit<br />

führenden Anbieter von Imaging-<br />

Lösungen. Im Jahr 1993 begann Canon<br />

Inc. Japan mit der Erforschung und Entwicklung<br />

von Röntgenbildsensoren.<br />

Das D²RS ist ein vollständig integriertes,<br />

direkt digitales Durchleuchtungsgerät<br />

mit einer einzigartigen 3-in-1-Lösung:<br />

Es vereint Radiographie mit Durchleuchtungsuntersuchungen.<br />

Zusätzlich<br />

ermöglicht der von Canon Inc. Japan<br />

entwickelte mobile Flachpaneldetektor<br />

direkte freie Aufnahmen außerhalb des<br />

Röntgentischs, so dass Patienten nicht<br />

mehr zwingend umgelagert werden<br />

müssen. Das D²RS liefert Bilder in einer<br />

hervorragenden Qualität, die Dank<br />

der digitalen Vernetzung des radiologischen<br />

Zentrums unmittelbar nach der<br />

Bob Link (Canon Europa NV), Jean- Pierre<br />

Brie (Stephanix), Rainer Leischker und<br />

Chefarzt Dr. Lutz Winkler am D²RS.<br />

Quelle: Franko Martin<br />

Aufnahme am PC zur Verfügung stehen.<br />

Als erstes deutsches Krankenhaus, in<br />

dem dieses Gerät zum Einsatz kommt,<br />

wird die Paracelsus-Klinik Reichenbach<br />

zum deutschen Referenzhaus der Firmen<br />

Stephanix und Canon Europa NV.<br />

Die enge Zusammenarbeit zwischen<br />

dem Klinikum und den Herstellern, u.a.<br />

werden regelmäßig Protokolle ausgetauscht,<br />

dient der Weiterentwicklung<br />

und Optimierung des D²RS.<br />

Darüber hinaus trägt das Klinikum als<br />

Test- und Referenzhaus der Firma Canon<br />

Europa NV zur Entwicklung neuer Geräte<br />

bei. „Wir freuen uns sehr über die<br />

Erstinstallation dieses Gerätes in einem<br />

deutschen Krankenhaus und auf die Zusammenarbeit<br />

in den nächsten Monaten“,<br />

so Peter Blonk, Direktor Vertrieb<br />

und Marketing von Canon Europa NV.<br />

Das Radiologische Zentrum vereint die<br />

Abteilung für Röntgendiagnostik des<br />

Klinikums und den Fachbereich Radiologie<br />

des Medizinischen Versorgungszentrums<br />

Reichenbach I. Ambulanten und<br />

stationären Patienten stehen hier neben<br />

dem D²RS ein weiterer vollständig<br />

digitalisierter Röntgenarbeitsplatz auf<br />

DR-Basis, ein Mammograph und nuklearmedizinische<br />

Untersuchungsmöglichkeiten<br />

zur Verfügung. Noch in diesem<br />

Jahr wird das Leistungsspektrum um ein<br />

MRT erweitert.<br />

Plauensche Str. 37 I 08468 Reichenbach I Tel. <strong>03</strong>765 54-0 I Fax. <strong>03</strong>765 54-8241<br />

info.reichenbach@pk-mx.de I www.paracelsus-kliniken.de/reichenbach


Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Es tut so gut….<br />

Die Gala der Oskar-Patzelt-Stiftung hat ihre besondere<br />

Dramaturgie mit den Worten: „Ich bitte nach vorn...“<br />

(Fotos: © eventDiary, Igor Pastierovic)<br />

18.00 Uhr – Die Türen schließen. Der<br />

riesige Festsaal wird vom gedämpften<br />

Schein der Kerzen nur spärlich beleuchtet.<br />

Wundervoll zarte Violinenmusik<br />

vollendet die feierliche Atmosphäre.<br />

Die knisternde Spannung des Eröffnungsszenarios<br />

bleibt während der<br />

gesamten Preisverleihung erhalten.<br />

Für jeden Preisträger ist ein dramaturgischer<br />

Höhepunkt vorbereitet. Ein<br />

Kurzvideo präsentiert das jeweilige<br />

Unternehmen, während die Laudatio<br />

verlesen wird. Anschließend heißt es:<br />

„Ich bitte nach vorn...“<br />

Im Blitzlichtgewitter strecken die Ausgezeichneten<br />

den Fotografen ihren<br />

Preis wie eine Trophäe entgegen, nicht<br />

selten von euphorischen Jubelschreien<br />

begleitet. Die Preisträger nehmen<br />

neben der Preisstatue noch eine andere<br />

„Bürde” mit nach Hause: eine besondere<br />

Verantwortung dafür, die Rahmenbedingungen<br />

durchzusetzen, die einer<br />

gesunden Entwicklung des Mittelstandes<br />

dienen.<br />

Der Ball verzaubert<br />

Nach Gala und Dinner bildet ein<br />

Kaiserwalzer den Auftakt des Balls.<br />

Gesang, Ballett, Überraschungsgäste<br />

und Tanzrunden sorgen für Kurzweil.<br />

Um Mitternacht zieht eine Verlosung<br />

attraktiver Preise die Gäste noch einmal<br />

in ihren Bann. Danach wird weiter<br />

getanzt oder die Nachtbar besucht. Der<br />

Morgen kann warten...<br />

Über 1 000 Institutionen, Verbände und<br />

Kommunen nominierten in diesem<br />

Jahr nach öffentlicher Ausschreibung<br />

3 552 mittelständische Unternehmen<br />

Wichtigster Wirtschaftspreis<br />

aus ganz Deutschland. Diese Unternehmen<br />

erwirtschaften mit ihren 595 000<br />

Mitarbeitern rund 80 Mrd. Euro Jahresumsatz<br />

und führen jährlich Steuern<br />

und Abgaben in Höhe von etwa 15 Mrd.<br />

Euro ab. In der Öffentlichkeit reift allmählich<br />

die Erkenntnis, dass nur der<br />

Mittelstand dauerhaft Arbeitsplätze<br />

im ersten Arbeitsmarkt schaffen kann.<br />

An diesem Bewusstseinswandel ist<br />

die Mittelstands-Initiative nicht ganz<br />

unbeteiligt. Von Beginn an war es<br />

unser Motto, die Öffentlichkeit für den<br />

„Es tut so gut, einmal Anerkennung<br />

zu finden für die zurückliegenden<br />

schweren, aber auch<br />

guten Zeiten, für alle unermesslichen<br />

Bemühungen, die mit großen<br />

Risiken belastet sind, um ein<br />

Unternehmen aufzubauen und<br />

weiterzuführen. Schließlich mit<br />

immer neuen Ideen fortschrittlich<br />

zu bleiben und sich gegen unbequeme<br />

und missgünstige Mitbewerber<br />

durchzusetzen.“<br />

Rosemarie Discher,<br />

Discher Technik GmbH, Haan<br />

Zusammenhang zu sensibilisieren:<br />

Genießen Sie mit uns zur Preisverleihung<br />

2010 in feierlicher Atmosphäre<br />

die vollbrachten Leistungen<br />

und erreichten Ziele! Lassen Sie uns<br />

gemeinsam einen abwechslungsreichen<br />

und interessanten Abend<br />

verleben. Knüpfen Sie neue Kontakte<br />

und sagen Sie Ihrem Partner ein<br />

„Dankeschön!“ für die Ausdauer an<br />

Ihrer Seite. ■<br />

„Wer hier nominiert wurde, hat allein durch diese Auswahl bereits eine Auszeichnung<br />

1. Güte erfahren.“<br />

Barbara Stamm, Präsidentin des Bayerischen Landtages, 2010<br />

Auf der Bühne stehen<br />

können nur Wenige,<br />

stellvertretend für Viele<br />

„‚Der Große Preis des Mittelstandes‘ ist Deutschlands wichtigster Wirtschaftspreis.“<br />

isw-Benchmarkstudie, <strong>2011</strong><br />

„Der von der Oskar-Patzelt-Stiftung vergebene ‚Große Preis des Mittelstandes‘ ist deutschlandweit<br />

die begehrteste Wirtschaftsauszeichnung.“<br />

DIE WELT, 2009<br />

22 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Wir bauen auf innere Werte<br />

energie- /<br />

batterie-Management<br />

Hybrid-antrieb<br />

elektrische Steuerung<br />

Lenkrad- / Sitzheizung<br />

Strom-, Spannungs- und<br />

temperatur-Messung<br />

Oft werden unsere Produkte gerade im<br />

Automobilbereich nicht gesehen - aber<br />

erlebt. Denn wenn Langzeitstabilität,<br />

höchste Leistung und Einsatz bei hohen<br />

Temperaturen gefordert werden, sind<br />

unsere Präzisionsmesswiderstände,<br />

Widerstandslegierungen und Messsysteme<br />

erste Wahl.<br />

iSabeLLenHÜtte Heusler GmbH & Co. KG<br />

Eibacher Weg 3 - 5 · 35683 Dillenburg<br />

Telefon: 0 27 71 / 9 34-0 · Telefax: 0 27 71 / 2 30 30<br />

E-Mail: info@isabellenhuette.de · www.isabellenhuette.de<br />

innovation aus tradition


Hauptsponsor<br />

Großer Preis des Mittelstandes <strong>2011</strong><br />

17. Oskar-Patzelt-Stiftungstage<br />

Kartenbestellung für Gala und Ball<br />

Ja, ich bestelle Karten für folgende Veranstaltungen (Gala und Ball):<br />

<strong>03</strong>. September <strong>2011</strong>, MARITIM Hotel Magdeburg<br />

Otto-von-Guericke-Straße 87 | 39104 Magdeburg<br />

Preisverleihung für Unternehmen aus Sachsen- Anhalt, Sachsen,<br />

Berlin/Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern<br />

Euro 140,– zzgl. MwSt. pro Karte<br />

* Zimmerreservierung unter: Tel. o391 5949-886<br />

10. September <strong>2011</strong>, MARITIM Hotel Würzburg<br />

Pleichertorstraße 5 | 97070 Würzburg<br />

Preisverleihung für Unternehmen aus Bayern, Baden-Württemberg,<br />

Hessen und Thüringen<br />

Euro 140,– zzgl. MwSt. pro Karte<br />

* Zimmerreservierung unter: Tel. 0931 3053-819<br />

24. September <strong>2011</strong>, MARITIM Hotel Düsseldorf<br />

Maritim-Platz 1 | 40474 Düsseldorf<br />

Preisverleihung für Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen/Bremen,<br />

Schleswig- Holstein/Hamburg und Rheinland-Pfalz/Saarland<br />

Euro 140,– zzgl. MwSt. pro Karte<br />

* Zimmerreservierung unter: Tel. 0211 5209-0<br />

Kartenanzahl<br />

Kartenanzahl<br />

Kartenanzahl<br />

22. Oktober <strong>2011</strong>, MARITIM Hotel Berlin<br />

Stauffenbergstraße 26 | 10785 Berlin<br />

Bundesball – Verleihung der Sonderpreise und Ehrenplaketten<br />

Euro 150,– zzgl. MwSt. pro Karte<br />

* Zimmerreservierung unter: Tel. <strong>03</strong>0 2<strong>03</strong>3-4410<br />

Kartenanzahl<br />

* Die Reservierung von Hotelzimmern erfolgt nur direkt bei den Hotels bis spätestens<br />

vier Wochen vor Veranstaltung. (Kennwort: „Großer Preis des Mittelstandes")<br />

Mathias Normann<br />

Spedition<br />

Name, Vorname<br />

Firma<br />

Straße, Nr.<br />

PLZ, Ort<br />

Telefon (bitte für evtl. Rückfragen angeben)<br />

Die von mir bestellte(n) Karte(n) bezahle ich per Überweisung an:<br />

Raiffeisen Landesbank Oberösterreich<br />

ZNdl Süddeutschland<br />

BLZ 740 20 100 • Konto-Nr. 830 4313<br />

(Kennwort: „Großer Preis des Mittelstandes“)<br />

Die Karten werden ab 1. Juli <strong>2011</strong> und nach Zahlungseingang versandt. Die Anzahl der Plätze ist beschränkt. Bei Stornierung ab<br />

vier Wochen vor der jeweiligen Veranstaltung berechnen wir eine Stornogebühr von 100%. Bei sonstigen Stornierungen berech-<br />

nen wir eine Bearbeitungsgebühr von 20%. Generell bitten wir um Kartenrücksendung bei Stornierungen. Rechnungslegung<br />

erfolgt durch die OPS Netzwerk GmbH im Auftrag der Oskar-Patzelt-Stiftung.<br />

Datum, Unterschrift


Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Vertrauen schafft<br />

Sicherheit<br />

Jeden Tag fällen wir Dutzende von Entscheidungen. Jeden Tag passieren unvorhergesehene Dinge.<br />

Jeden Tag müssen wir darauf rasch und präzise reagieren, ohne den eigenen Kompass aus dem Auge<br />

zu verlieren. Nicht alles im Leben gelingt, auch nicht im Unternehmeralltag. Dann fragen wir uns:<br />

Wie konnte dies nur geschehen? Haben wir versagt? Hat uns das Vertrauen gefehlt? Vertrauen<br />

zu uns selbst oder zu anderen?<br />

Wir gehen im privaten und geschäftlichen Leben täglich Risiken ein. Immer müssen wir<br />

dabei Menschen vertrauen. Häufig ohne zu wissen, ob dieses Vertrauen gerechtfertigt<br />

ist. Sind es die richtigen Partner? Wie werden sie sich entscheiden, wenn die Dinge unvorhergesehene<br />

Wendungen nehmen? Wenn nicht alle Ziele erreicht werden?<br />

Diese Risiken gehören zu unserem Leben. Wir können ihnen nicht ausweichen.<br />

Wir können sie nur meistern, wenn wir Vertrauen haben. Das schafft uns<br />

Sicherheit im Denken und Handeln. Im Alltag wird unser Vertrauen oftmals<br />

enttäuscht: Der Lieferant hält den fest zugesagten Termin nicht ein. Der<br />

unverzichtbare Spezialist scheidet unverhofft aus. Eine Naturkatastrophe<br />

verändert alles. Ein Mitarbeiter, dem Sie absolut vertrauten, kündigt.<br />

Auch Sie könnten viele solcher Lebenssituationen nennen. Man fühlt<br />

sich ausgeliefert, überrollt, ist fast am Verzweifeln. Trotzdem vertrauen<br />

wir unserem Ziel und unseren Erfahrungen.<br />

Gerade im Mittelstand geht nichts ohne Vertrauen zu den<br />

Partnern. Ein offenes und ehrliches Gespräch mit Vertrauten<br />

kann neue Horizonte eröffnen, auch wenn es manchmal<br />

weh tut. Aber das Resultat kann Berge versetzen und uns<br />

wieder weiter nach vorn bringen, Problemlösungen<br />

aus einer neuen Perspektive betrachten lassen.<br />

Dennoch gibt es natürlich kein Vertrauen umsonst.<br />

Es muss miteinander erarbeitet werden.<br />

Es wird in der Praxis geprüft. Manches<br />

zerplatzt wie eine Luftblase, aus anderem<br />

entwickeln sich jahrzehntelange Kooperationen.<br />

Wie sieht Ihre Vertrauensbilanz<br />

aus? Wächst das Vertrauen wie die Bilanzsumme?<br />

Entscheidend ist auch<br />

hier der Saldo.<br />

Ihre Petra Tröger<br />

2/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 25


kompetenznetz<br />

mittelstand<br />

Unternehmen<br />

News<br />

Produkte<br />

Waldheimer<br />

Gewürze GmbH<br />

Werkmeister<br />

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REDLICH –<br />

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Die Spezialität des Herstellers von Gewürzen,<br />

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sind alte Rezepturen sächsischer<br />

Fleischer- und Küchenmeister.<br />

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Der Trendsetter für Wellnessprodukte<br />

ist seit über 45 Jahren ein zuverlässiger<br />

Partner des Sanitätsfachhandels und der<br />

Orthopädie- und Rehatechnik.<br />

www.werkmeister-gmbh.de<br />

Unternehmensberatung, Personalmanagement<br />

und Personalqualifizierung.<br />

Wir bieten Leistungen und Lösungen,<br />

die nachhaltig zum Erfolg führen.<br />

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Deutsche Post AG<br />

– Direkt Marketing<br />

Center München<br />

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per Brief und regional im Internet. Die<br />

Experten für Kommunikation beraten Sie<br />

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Paracelsus-Klinik<br />

Reichenbach<br />

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Die bürgernahe Klinik mit weit gefächer-<br />

tem Leistungsprofil und hervorragend ausgebildeten<br />

Fachkräften sorgt für die beste<br />

Versorgung der Patienten.<br />

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caleg Schrank- und<br />

Gehäusebau GmbH<br />

Ihr Partner für Schränke und Gehäuse<br />

der unterschiedlichsten Bauformen und<br />

Verwendungszwecke im Maschinenbau,<br />

der Aufzugsbranche und Telekommunikation.<br />

www.caleg.de<br />

PRT Rohrtechnik<br />

Thüringen GmbH<br />

Der Dienstleister der Versorgungswirtschaft<br />

agiert in allen Sparten erfolgreich:<br />

Anlagen- und Rohrleitungsbau, Tief-,<br />

Kabel- und Stationsbau sowie Service.<br />

www.prt-thueringen.de<br />

EDUR-Pumpenfabrik<br />

Eduard Redlien GmbH<br />

& Co. KG<br />

Die hochspezialisierte Pumpentechnik<br />

überzeugt mit exzellenten Ingenieurleistungen<br />

seit 1927. Innovative Kreisel- und<br />

Vakuumpumpen setzen Maßstäbe.<br />

www.edur.com<br />

ASL-Alles Saubere<br />

Leistung GmbH<br />

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mehr. Das verbindet Kunden deutschlandweit<br />

mit ASL - Zuverlässigkeit,<br />

Vertrauenswürdigkeit und Qualität.<br />

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Baltic Lloyd Schiffahrt<br />

• Spedition • Logistik<br />

GmbH<br />

Der Partner für Logistik aus Rostock<br />

betreut alle Transporte über die Ostsee<br />

und bietet vollständigen Hafen- und<br />

Logistikservice unter dem Motto „Alles<br />

aus einer Hand“.<br />

www.balticlloyd.com<br />

Gebr. Schumacher<br />

GmbH<br />

www.gebruederschumacher.de<br />

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Seit 42 Jahren liefert der Global Player<br />

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qualifizierte und flexible Mitarbeiter – zuverlässig,<br />

deutschlandweit.<br />

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KRATZER<br />

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amasol AG<br />

Ihr Systemintegrator für IT-Management-<br />

Lösungen:<br />

Business Service Management, End User<br />

Experience Management, IT Infrastructure<br />

Management.<br />

www.amasol.de<br />

Bramburg Werbung<br />

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17. Wettbewerb <strong>2011</strong><br />

etix.com-<br />

Deutschland GmbH<br />

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haber Textile Dienste für kompromisslose<br />

Hygiene in der Textilversorgung.<br />

www.de.etix.com<br />

Argenta Schokoladenmanufaktur<br />

GmbH<br />

Süßes für die Sinne - Moderne Maschinen<br />

und hochmotivierte Mitarbeiter<br />

produzieren über 50 Sorten feinste Pralinen,<br />

edle Schokoladen und traditionelle<br />

Süßwaren.<br />

www.argenta-schoko.com<br />

Haigis & Schultz<br />

GmbH<br />

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Ihr Spezialist für Boden- und Wandbeläge:<br />

Seit Jahrzehnten gilt H&S als kompetenter<br />

und zuverlässiger Partner – höchste<br />

Qualität für höchste Ansprüche.<br />

www.haigis-schultz.de<br />

„Der ‚Große Preis‘ bietet den stillen Stars aus<br />

den Regionen jährlich deutschlandweit eine<br />

große Bühne. Er rückt mit den kleinen und mittleren<br />

Unternehmen diejenigen ins Rampenlicht,<br />

die die Substanz der deutschen Wirtschaft ausmachen.<br />

Entsprechend groß ist die Resonanz:<br />

Allein aus dem Land Brandenburg gehen mehr<br />

als 180 Unternehmen an den Start. Besonders<br />

hervorzuheben ist die Branchenvielfalt. Vertreten<br />

sind nicht nur Firmen aus der Medizintechnik,<br />

der Kommunikationstechnik, der Luftfahrt oder<br />

der Solarwirtschaft, sondern auch eine ganze<br />

Reihe von Handwerksbetrieben wie Bäcker,<br />

Tischler oder Fleischer.<br />

Waldkircher Orgelbau<br />

Jäger & Brommer<br />

Qualität und Tradition seit<br />

1799: Ihre Meisterwerkstatt<br />

für Orgelbau fertigt und restauriert Orgeln<br />

für Kirche, Konzertsaal und privat mit<br />

höchstem künstlerischem Können.<br />

www.waldkircher-orgelbau.de<br />

SSI Schäfer<br />

Noell GmbH<br />

SSI SCHÄFER ist der weltweit führende<br />

Anbieter von Lager- und Logistiksystemen.<br />

Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie<br />

gerne bei der effizienten Gestaltung Ihrer<br />

individuellen Logistiklösung!<br />

www.ssi-schaefer.de<br />

Was für mich den besonderen Charme dieses<br />

Mittelstandspreises ausmacht, sind die Wettbewerbskriterien.<br />

Nicht nur die Gesamtentwicklung<br />

des Unternehmens, die Schaffung von Arbeitsund<br />

Ausbildungsplätzen oder die innerbetriebliche<br />

Modernisierung und Innovation werden<br />

bewertet, sondern auch das Engagement des<br />

Unternehmens in der Region. Unternehmen<br />

können auf diese Weise deutlich machen, dass<br />

sie sich nicht nur als wirtschaftlicher Teil ihrer<br />

Region verstehen, sondern ein wichtiger Teil<br />

des gesellschaftlichen Lebens sind.<br />

activ factoring AG<br />

Ihr Partner für Finanzierung: Profitieren Sie<br />

als unser Factoringkunde von allen Vorteilen<br />

einer großen Bank. Sie wachsen – wir<br />

sorgen für Ihre Liquidität.<br />

www.af-ag.de<br />

Feinmess Suhl GmbH<br />

Mit ihrem Angebot an mechanischer und<br />

elektronischer Präzisionsmesstechnik<br />

steht Feinmess Suhl seit 1878 für aller-<br />

höchste Präzision, Innovation und Qualität.<br />

www.feinmess-suhl.de<br />

Kutter GmbH<br />

& Co. KG<br />

• Fräsen • Bodenverbesserung<br />

• Zertrümmerungsarbeiten • Trennen<br />

• Remix • Fugenremix • Repave<br />

• Kaltrecycling • Tunnelbau<br />

• Staubeckensanierung<br />

SPI GmbH<br />

www.kutter-leipzig.de<br />

CAD- und Business Software:<br />

• SolidWorks 3D CAD • Blech-Software<br />

• Konstruktionsprüfung • Technische<br />

Dokumentation • Datenmanagement<br />

• Individuelle Softwareentwicklung<br />

www.spi.de<br />

Als Schirmherr für das Land Brandenburg<br />

wünsche ich nicht nur den brandenburgischen<br />

Unternehmen, sondern allen Nominierten viel<br />

Erfolg dabei, in den Kreis des ‚ausgezeichneten<br />

Mittelstands‘ zu gelangen. Aber auch die<br />

Nominierung selbst ist schon eine besondere<br />

Anerkennung und sollte Ansporn für die weitere<br />

Arbeit geben.“<br />

Ralf Christoffers,<br />

Minister für Wirtschaft und<br />

Europaangelegenheiten<br />

des Landes Brandenburg,<br />

Mitglied des Präsidiums<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Gesunder Mittelstand –<br />

Starke Wirtschaft – Mehr Arbeitsplätze<br />

„Mittelstand schafft Sicherheit“<br />

„Mittelstand schafft Sicherheit“<br />

(Satz und Layout: © OPS Netzwerk GmbH, Foto: © Andres Rodriguez/Fotolia.com)


(Foto: © Ernst Rose/PIXELIO)<br />

Deutschlands Unternehmen verfolgen den Wettbewerb nur als Zaungäste<br />

Deutschland gehen die Ideen aus<br />

Eines der spannendsten Rennen der globalen Wirtschaft läuft auf dem weltweiten Handy-Markt.<br />

Deutschland ist nicht dabei.<br />

Das neue deutsche „Wirtschaftswunder“<br />

täuscht über einen Fakt hinweg:<br />

In der Liga der weltweit innovativsten<br />

Firmen sind unsere Unternehmen allenfalls<br />

Mittelmaß. Der Aufschwung<br />

beruht auf Ideen von gestern. Gegen<br />

die weltweit innovativsten Firmen haben<br />

deutsche Unternehmen kaum eine<br />

Chance.<br />

Wer wird gewinnen? Auf dem weltweiten<br />

Handy-Markt liefern sich<br />

Apple, Google, Nokia und Microsoft<br />

derzeit eines der spannendsten Rennen<br />

der globalen Wirtschaft. Wer wird<br />

den Markt um das Handy der Zukunft<br />

für sich entscheiden? Der jahrelange<br />

Weltmarktführer Nokia hat den Trend<br />

zu Smartphones verpasst. Microsoft<br />

musste sein selbst entwickeltes Mobiltelefon<br />

wieder vom Markt nehmen<br />

und versucht mit Windows-Phone 7,<br />

verlorenen Boden gutzumachen.<br />

Deutsche Zaungäste<br />

Wer auch immer den Kampf um<br />

Smartphones gewinnt, sicher ist:<br />

Deutschlands Unternehmen verfolgen<br />

den Wettbewerb nur als Zaungäste.<br />

Mit dem enormen Innovationstempo<br />

der Branche können sie seit Jahren<br />

nicht mehr Schritt halten.<br />

Bittere Wahrheit ist: Mit ihren perfekten<br />

Prozessen und der nach wie vor<br />

überragenden Qualität sind deutsche<br />

Unternehmen in vielen Bereichen der<br />

Wirtschaft zwar Weltmarktführer.<br />

Doch wenn es darum geht, schnell<br />

neue Ideen zu generieren und erfolgreich<br />

auf den Markt zu bringen, sind<br />

sie bestenfalls Mittelklasse.<br />

Alter Kern<br />

Eine Gefahr für die Zukunft: Denn<br />

das alte und das neue deutsche Wirtschaftswunder<br />

beruhen vor allem auf<br />

Produkten, die zwar in jahrelanger<br />

deutscher Ingenieurskunst perfektioniert<br />

wurden, aber im Kern nach wie<br />

vor die alten Produkte sind. Die letzten<br />

großen Innovationen aus der Automobilbranche<br />

sind der Tata Nano (Indien),<br />

das Elektroauto von Tesla (USA) und<br />

Geschäftsmodelle wie Project Better<br />

World vom ehemaligen SAP-Chef Shai<br />

Agassi (Israel).<br />

Konservative Strukturen<br />

Deutsche Unternehmen betreiben<br />

zwar einen immensen Aufwand an<br />

Forschung und Entwicklung, doch ihre<br />

konservativen Strukturen sind nicht<br />

dafür gemacht, wirklich bahnbrechend<br />

Neues zu entwickeln. Noch hat<br />

Deutschland Ideen, und noch funktioniert<br />

die Verbesserung des Bestehenden.<br />

Im internationalen Wettbewerb<br />

schmilzt jedoch der Vorsprung. Eine<br />

Studie der weltweit innovativsten Unternehmen,<br />

die 2010 an der Handelshochschule<br />

Leipzig durchgeführt wurde,<br />

ergab: Um im globalen Wettbewerb<br />

der Ideen bestehen zu wollen, brauchen<br />

Deutschlands Firmen neue Strukturen.<br />

Vier Hürden<br />

Sie müssen folgenden Spagat schaffen:<br />

einerseits die perfekten Prozesse<br />

aufrechterhalten, die sie so erfolgreich<br />

machen, und andererseits sicherstellen,<br />

dass die perfekten Prozesse, die<br />

primär auf Effizienz und Fehlerminimierung<br />

setzen, das Entstehen neuer<br />

Ideen nicht systematisch verhindern.<br />

Die Studie der weltweit innovativsten<br />

Unternehmen zeigte, dass vor allem<br />

folgende vier Faktoren die deutschen<br />

Unternehmen im globalen Ideenwettbewerb<br />

behindern:<br />

■ Innovationsbremse 1:<br />

Starre Strukturen<br />

Die meisten deutschen Unternehmen<br />

sind durch klare Zuständigkeiten und<br />

28 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Wirtschaft<br />

Hierarchien geprägt. Die Entwicklung<br />

ist für neue Produkte zuständig, die<br />

Produktion sorgt für eine berechenbar<br />

hohe Qualität, das Marketing entwickelt<br />

die Prospekte, und der Vertrieb<br />

bringt es an den Mann.<br />

So funktioniert, vereinfacht formuliert,<br />

ein Großteil der Unternehmen. Dieses<br />

Bereichsdenken macht Unternehmen<br />

äußerst effizient – eines der Buzzwords<br />

des Managements. Zugleich ersticken<br />

diese Strukturen jedoch den größten<br />

Teil des kreativen Potenzials. Ideen entstehen<br />

immer dort, wo Grenzen aufeinanderstoßen<br />

und Reibung entsteht.<br />

Der deutsche Dienstweg erschwert<br />

jedoch genau diesen Austausch zwischen<br />

verschiedenen Bereichen.<br />

Zwei-Pizza-Regel<br />

Unternehmen wie Amazon oder der<br />

südkoreanische Samsung-Konzern machen<br />

vor, wie es anders geht: Als in den<br />

verkrusteten Strukturen von Karstadt<br />

und Hertie noch darüber diskutiert<br />

wurde, wie und in welchem Umfang<br />

das Internet Konsumenten in Zukunft<br />

beeinflussen wird, setzte Amazon-Chef<br />

Jeff Bezos bereits auf vollkommen<br />

neue Unternehmensstrukturen: kleine<br />

wendige Teams mit einem hohen Grad<br />

an Verantwortung, die er nach der<br />

„Zwei-Pizza-Regel“ zusammenstellte:<br />

Sobald ein Team mehr als zwei Pizzas<br />

essen kann, wird es geteilt.<br />

Prinzip Papstwahl<br />

Samsung, bis in die 80er Jahre als Anbieter<br />

billiger Elektrogeräte bekannt,<br />

hat in den vergangenen Jahren einen<br />

erstaunlichen Wandel vollzogen, durch<br />

den auch deutsche Traditionsunternehmen<br />

wie Grundig möglicherweise<br />

überlebt hätten: Das Unternehmen<br />

startete eine Ideenoffensive und richtete<br />

auf der gesamten Welt Design-<br />

Center ein. Dort werden Innovationen<br />

häufig nach dem Prinzip der Papstwahl<br />

entwickelt: Designer und Techniker<br />

bleiben solange im Design-Center,<br />

bis die Innovation fertig entwickelt<br />

ist. Amazon, Samsung und viele der<br />

weltweit innovativsten Unternehmen<br />

haben erkannt, dass der Faktor Zeit<br />

bei Innovationen eine wichtige Rolle<br />

spielt. Deutsche Unternehmen mit<br />

ihren behäbigen Strukturen und langen<br />

Abstimmungsprozessen sind in<br />

diesem Wettbewerb chancenlos – wie<br />

ein 100-Meter-Läufer mit Bleikugeln an<br />

den Beinen.<br />

Das Siemens-Handy mit MP3-Player hat sich nicht durchgesetzt<br />

■ Innovationsbremse 2:<br />

Die Regelwut<br />

Regelfreie Zonen sind in deutschen<br />

Unternehmen nahezu unbekannt.<br />

Wer Ideen hat, soll sie gefälligst in den<br />

dafür vorgesehenen Prozess einbringen;<br />

den Vordruck (modern: Template)<br />

ausfüllen und an die zuständigen<br />

Gremien weiterleiten, die dann über<br />

den Vorschlag beraten. Es gibt genaue<br />

Vorschriften, wie Ideenformulare<br />

auszufüllen und Ideen zu begründen<br />

sind, welchen potenziellen Ertrag sie<br />

in drei Jahren bringen müssen und<br />

wie sie umzusetzen sind – was für ein<br />

Unterschied zu Unternehmen wie 3M<br />

oder Google, in denen Mitarbeiter freie<br />

Zeit bekommen, um an eigenen neuen<br />

Ideen zu arbeiten.<br />

Visionen testen<br />

Die deutsche Ideenbürokratie übersieht<br />

einen wichtigen Punkt: Ideen<br />

kommen nicht als fertiges iPhone auf<br />

die Welt. Sie müssen entwickelt, von<br />

verschiedenen Seiten betrachtet und<br />

in unterschiedlichen Versionen immer<br />

wieder getestet werden, bevor sie eine<br />

Marktreife erlangen. In dieser Zeit<br />

Buchtipp<br />

brauchen sie etwas, was im Tierreich<br />

den Namen „Welpenschutz“ trägt: einen<br />

geschützten Raum, in dem sie in<br />

Ruhe reifen können.<br />

Voodoo<br />

Das Innovationsmanagement zahlreicher<br />

deutscher Unternehmen sieht<br />

genau das nicht vor. Statt Ideen kreativ<br />

zu entwickeln, werden Excel-Tabellen<br />

ausgefüllt – mit etwas, das in Fachkreisen<br />

„Voodoo-Businessplan“ genannt<br />

wird: den Finger in die Luft halten<br />

und raten, welchen Umsatz ein neues<br />

Produkt wohl in drei Jahren bringen<br />

könnte. Google vertraut darauf, dass<br />

für Ideen, die sich bewähren, mit Sicherheit<br />

ein neues Geschäftsmodell<br />

entwickelt werden wird.<br />

■ Innovationsbremse 3:<br />

Das Bedürfnis nach Kontrolle<br />

(Foto: © Siemens)<br />

Wenn Nike-Designer Tinker Hatfield<br />

von der Erfindung des Nike Air erzählt,<br />

leuchten seine Augen. Das Centre<br />

George Pampidou in Paris habe bei der<br />

Turnschuherfindung Pate gestanden,<br />

sagt er. Nike räumt seinen Designern<br />

eine fast grenzenlose Freiheit ein. Lei-<br />

■ Jens-Uwe Meyer:<br />

Kreativ trotz Krawatte<br />

Vom Manager zum Katalysator – Wie Sie eine Innovationskultur aufbauen<br />

BusinessVillage, 2010<br />

240 Seiten, 24,80 Euro<br />

ISBN 978-3-869800-73-8<br />

■ Jens-Uwe Meyer ist Geschäftsführer der Ideeologen-Gesellschaft für neue<br />

Ideen GmbH, Baden-Baden.<br />

(Quelle: BusinessVillage)<br />

3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 29


Wirtschaft<br />

Intrinsisch<br />

Deutschlands Firmen stecken im Spagat zwischen Perfektion und Kreativität<br />

denschaft statt Stechuhr, so lässt sich<br />

das Erfolgsrezept des Unternehmens<br />

auf den Punkt bringen. Als Nintendo<br />

die Spielkonsole Wii entwickelte, forderte<br />

das Unternehmen seine Techniker<br />

und Designer immer wieder<br />

auf, möglichst tollkühn zu denken<br />

und Grenzen zu überschreiten. Und<br />

der Chip-Hersteller Intel macht fast<br />

einen Sport daraus, seine Entwickler<br />

die schwersten, beinahe unlösbaren<br />

Probleme lösen zu lassen. Es sind nicht<br />

nur die ausgefeilten Prozesse, die diese<br />

Unternehmen zu Innovationsführern<br />

machen, sondern die einzigartige Kultur,<br />

die dahinter steht.<br />

Fun and Focus<br />

In den weltweit innovativsten Unternehmen<br />

verwalten Manager nicht,<br />

(Foto: © Michael Rittmeier/PIXELIO)<br />

sie gestalten. Dahinter steht ein tiefes<br />

Verständnis von Kreativität. „Fun and<br />

Focus“ – eine Mischung aus klaren,<br />

extrem ehrgeizigen Zielen und einem<br />

Prinzip der Spaßmaximierung bei der<br />

Arbeit, das ist das Erfolgsrezept der<br />

weltweit innovativsten Unternehmen.<br />

Ideenfindung als Abenteuer, nicht als<br />

durchgeregelter Prozess, bei dem jede<br />

Stufe genau einzuhalten ist. In vielen<br />

dieser Unternehmen gibt es Führungsprinzipien,<br />

die in deutschen Firmen<br />

größtenteils undenkbar sind. Beispielsweise,<br />

dass sich Mitarbeiter Aufgaben<br />

selbst suchen, sich Teams von<br />

Mitstreitern selbst zusammenstellen<br />

und Innovationen entwickeln, ohne<br />

dass das Topmanagement zu 100%<br />

weiß, was die Mitarbeiter eigentlich<br />

treiben.<br />

Die US-Professoren Sam Stern, Alan<br />

G. Robinson und Theresa Amabile<br />

von der Harvard-Universität sehen die<br />

intrinsische Motivation schon lange<br />

als einen wesentlichen Treiber von<br />

Innovation. Der Gedanke dahinter ist<br />

einfach: Mitarbeiter, die sich ihre Entwicklungsprojekte<br />

selbst suchen, sind<br />

schneller, ideenreicher und produktiver<br />

als Mitarbeiter, die eine Aufgabe delegiert<br />

bekommen, für die sie sich möglicherweise<br />

gar nicht interessieren.<br />

Neue Managementprinzipien könnten<br />

deutsche Unternehmen binnen weniger<br />

Jahre zu neuen kreativen Höchstleistungen<br />

bringen.<br />

■ Innovationsbremse 4:<br />

Die Angst, nicht perfekt zu sein<br />

Beim amerikanischen Handy-Hersteller<br />

Research in Motion (Blackberry)<br />

gibt es ein einfaches Prinzip: die „9<br />

von 10“-Regel. Neun Mal muss etwas<br />

schiefgehen, damit es beim zehnten<br />

Mal funktioniert. Die Virgin Group<br />

hat die simple Philosophie „Pionier<br />

sein, nicht dem Pionier folgen.“ Und<br />

der indische Tata-Konzern vergibt<br />

jedes Jahr sogar einen Preis für eine<br />

gescheiterte Innovation: Beim jährlichen<br />

Wettbewerb „Innovista“ wird<br />

eine Innovation ausgezeichnet, die<br />

ernsthaft versucht wurde, dann aber<br />

gescheitert ist.<br />

Durch solche Regeln, Philosophien<br />

und Maßnahmen wollen diese Unternehmen<br />

vor allem eines ausdrücken:<br />

Scheitern willkommen! Sie haben er-<br />

5-Achs-Wasserstrahlmaschine:<br />

• Kombischneidkopf mit<br />

Strahlkompensation und<br />

3D – Bearbeitung bis 60°<br />

• Optoelektronischer Höhensensor<br />

für 3D – Bearbeitung<br />

• Proportionaldosiersystem<br />

WELTNEUHEIT<br />

unsere Leistungen:<br />

Komplett Bad – Küche sowie Steinmöbel<br />

Küchenarbeitsplatten, Restauration, Kamine, Bodenbeläge, Fensterbänke,<br />

Fliesen und Plattenarbeiten, Treppenanlagen, Terrassen,<br />

Steinmetz- und Bildhauerarbeiten<br />

Wir bearbeiten folgendes Material im Lohnschnitt mit 5-Achs<br />

Wasserstrahltechnik (siehe oben Weltneuheit) für unsere Kunden:<br />

Natur- und Kunststein, Stahl, Edelstahl, Glas, Keramik und Kunststoff<br />

5-Achs-<br />

Wasserstrahlmaschine:<br />

Stein-Wegener GmbH - Schmiedestr. 36c - 04683 Belgershain / Köhra<br />

Tel.: <strong>03</strong>42 93 - 47 47 0 • Fax.:<strong>03</strong>42 93 - 32 48 5 • stein-wegener@t-online.de • www.stein-wegener.de<br />

Finalist „Großer Preis des<br />

Mittelstandes“ 2010,<br />

Nominiert <strong>2011</strong>


Wirtschaft<br />

kannt, dass es Innovation mit Vollkaskoschutz<br />

nicht gibt. Scheitern ist in diesen<br />

Unternehmen nichts Negatives.<br />

Die chemische Keule<br />

Anders in Deutschland. Hier ist die<br />

Kultur zahlreicher Unternehmen von<br />

äußerster Vorsicht geprägt. Im Grundsatz<br />

ist das nicht schlecht, hält es doch<br />

Hasardeure davon ab, die Firmen ins<br />

Unglück zu stürzen. Doch allzu oft ist<br />

die Vorsicht übertrieben. Angst als generelle<br />

Einstellung wirkt wie eine chemische<br />

Keule bei der Unkrautvernichtung:<br />

Das schädliche Unkraut ist weg,<br />

aber alle nützlichen Pflanzen, Käfer und<br />

Schmetterlinge ebenso. Mit den waghalsigen<br />

Ideen, die ein Unternehmen<br />

an den Rand des Ruins bringen können,<br />

werden oft auch die hoffnungsvollen<br />

schwachen Ideenkeime getötet.<br />

FuE-Aufwendungen des Wirtschaftssektors 1995 – 2008,<br />

vorläufige Daten 2009, Plandaten 2010 und <strong>2011</strong><br />

65,0<br />

Mrd. €<br />

62,5<br />

61,0<br />

60,0<br />

58,4<br />

57,5<br />

55,0<br />

53,4<br />

FuE-Gesamtaufwendungen<br />

52,0<br />

52,5<br />

55,9<br />

57,3<br />

50,0<br />

48,4<br />

47,5<br />

46,5 46,1<br />

43,8 44,5<br />

47,1<br />

45,0<br />

42,2<br />

45,0<br />

46,1<br />

42,5<br />

43,0<br />

40,0<br />

41,1<br />

36,1 39,7<br />

37,5<br />

38,0 38,4 38,7<br />

35,0 33,4<br />

36,3 37,0<br />

Interne FuE-Aufwendungen<br />

35,6<br />

32,5<br />

30,0<br />

33,6<br />

30,0 30,4<br />

27,5<br />

25,0<br />

27,2<br />

28,9<br />

26,8<br />

30,3<br />

22,5<br />

20,0<br />

1) 1)2) 1)2)<br />

95 96 97 98 99 00 01 02 <strong>03</strong> 04 05 06 07 08 09 10 11<br />

1) Daten vorläufig<br />

2) Plandaten aus der<br />

FuE-Erhebung 2009<br />

<strong>2011</strong> sollen die Investitionen in Forschung und Entwicklung der Unternehmen in<br />

Deutschland neue Rekordwerte erreichen. So soll in diesem Jahr erstmals die 60-Milliarden-Euro-Schwelle<br />

mit FuE-Aufwendungen von 61,0 Mrd. Euro übersprungen werden.<br />

Quelle: Stifterverband Wissenschaftsstatistik, Stand: Dezember 2010<br />

Perfektionismus?<br />

Die Frage, wie Unternehmen kreativer<br />

beziehungsweise innovativer sein können,<br />

ist keine schöngeistige Debatte.<br />

Denn genau das, was deutsche Firmen<br />

erfolgreich macht, wird ihnen im globalen<br />

Innovationswettbewerb vielfach<br />

zum Verhängnis: der Wunsch, alles<br />

perfekt, alles richtig, alles berechenbar<br />

zu machen.<br />

Ein Fehlschlag, wie ihn Google mit<br />

Google Wave erlebte, wäre in vielen<br />

deutschen Unternehmen ein Desaster.<br />

Der Internetkonzern hat 2009 sein<br />

Programm als Nachfolger der E-Mail<br />

präsentiert und in einer Beta-Version<br />

auf den Markt gebracht. Ein Flop. 2010<br />

stellte das Unternehmen Google Wave<br />

wieder ein. Eine Katastrophe? Mitnichten!<br />

Auf Google Wave angesprochen,<br />

reagierte CEO Eric Schmidt auf der<br />

Techonomy-Konferenz im kalifornischen<br />

Lake Tahoe schulterzuckend:<br />

„Wir probieren Dinge aus, und wir<br />

feiern unser Scheitern. In unserem Unternehmen<br />

ist es absolut in Ordnung,<br />

etwas besonders schwieriges zu versuchen,<br />

damit keinen Erfolg zu haben<br />

und daraus zu lernen.“ Es ist Teil der<br />

Google-Philosophie, Dinge auszuprobieren,<br />

Grenzen regelmäßig zu überschreiten<br />

und auch einmal in rechtliche<br />

Grauzonen vorzustoßen. Google<br />

Street View wäre an der Rechtsabteilung<br />

fast aller deutschen Unternehmen<br />

gescheitert.<br />

Alles außer Ideen<br />

Die Konkurrenz im weltweiten<br />

Ideenwettbewerb kommt nicht nur<br />

aus den USA. Indien und vor allem<br />

China, lange Zeit nur als billige Produktionsstandorte<br />

und Kopierer im Visier,<br />

machen deutschen Unternehmen<br />

ebenfalls Konkurrenz. Unter den 50<br />

weltweit innovativsten Unternehmen<br />

waren 2010 erstmals vier chinesische<br />

Unternehmen, daneben elf Unternehmen<br />

aus anderen asiatischen Staaten.<br />

Zum Vergleich: Deutsche Unternehmen<br />

stehen nur drei auf dieser Liste.<br />

Deutschland kann offenbar alles exportieren<br />

– außer Ideen. ■<br />

Jens-Uwe Meyer<br />

2/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 11


Wirtschaft<br />

Der Mittelstand tickt anders<br />

Innovationsmanagement für mittelständische KMU<br />

SICHER<br />

Wir geben Ihrem Antrieb<br />

SICHERHEIT<br />

Elektromagnetisch schaltbare<br />

Bremsen und Kupplungen<br />

Was unterscheidet Mittelständler beim<br />

Innovationsmanagement von Großunternehmen?<br />

Dieser Frage ist Prof.<br />

Dr. Horst Geschka von der Geschka<br />

& Partner Unternehmensberatung<br />

aus Darmstadt nachgegangen und<br />

wertete dafür sechs Diplomarbeiten<br />

und 109 Studien aus. Die Ergebnisse<br />

präsentierte er am 18. März <strong>2011</strong> auf<br />

der Frühjahrstagung der Oskar-Patzelt-<br />

Stiftung in Fulda. Sie lassen sich wie<br />

folgt zusammenfassen:<br />

Sieben Typen mittelständischer<br />

Innovatoren konnten klassifiziert<br />

werden. Nur zwei dieser Typen führen<br />

mittelständische Top-Innovationsunternehmen,<br />

und zwar die sog. offensiven<br />

Innovatoren und die „gewieften<br />

Kaufleute“. Was beide besonders<br />

auszeichnet, ist die Erarbeitung und<br />

Verfolgung einer Innovationsstrategie<br />

– und sie vermeiden hohen Aufwand.<br />

Offensive Innovatoren<br />

Situation:<br />

■ Innovationsführer in engen technologischen<br />

Feldern (Marktnischen)<br />

■ sehr erfolgreich<br />

■ Innovationsinitiativen kommen vom<br />

Unternehmer<br />

■ regelmäßig neue Produkte<br />

■ Mitarbeit in Technologiegremien<br />

■ Innovationen orientieren sich nicht<br />

primär am Bedarf<br />

■ Defizite: Controlling, Innovations-<br />

Marketing und -Bedarfsforschung,<br />

Qualitätsmanagement<br />

Herausforderungen:<br />

■ Ausbau der Technologie-Position<br />

■ differenzierte Innovationsstrategie<br />

■ Aufbau eines systematischen Innovationsmanagements<br />

Gewiefte Kaufleute<br />

Situation:<br />

■ hervorragende Ertragssituation;<br />

reichliche Kapitalausstattung<br />

■ Weiterentwicklung technisch hochwertiger,<br />

bewährter Produkte<br />

■ Innovationsentscheidungen unterliegen<br />

primär kaufmännischen Kriterien;<br />

kalkulierte Risikobereitschaft<br />

■ Inanspruchnahme externen technologischen<br />

Know-hows<br />

■ Innovationsmanagement besteht<br />

und wird gelebt (Kundeneinbindung,<br />

Prozess, Methoden)<br />

■ viele Außenkontakte mit Kunden<br />

und in Gremien (IHK, Verband)<br />

■ Defizite: Keine differenzierte<br />

Innovationsstrategie, geringe Innovationsdynamik<br />

Dessauer Str. 10 | 06844 Dessau-Roßlau<br />

Tel.: <strong>03</strong>40-2190-0 | Fax: <strong>03</strong>40-2190-221<br />

info.dessau@stromag.com | www.stromag-dessau.de<br />

32 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Wirtschaft<br />

Herausforderungen:<br />

■ Innovationsstrategie aufstellen und<br />

intern verbreiten<br />

■ Gefahr, in der Marktnische obsolet zu<br />

werden<br />

Standardisierte Verfahrensweisen<br />

untypisch<br />

Grundsätzlich stellt Prof. Geschka fest,<br />

dass Innovationsmanagement typspezifisch<br />

gestaltet wird und je nach Typ<br />

und Situation unterschiedliche Konzepte<br />

angewendet werden. Hierin liegt<br />

auch ein deutlicher Unterschied zwischen<br />

KMU und Großunternehmen.<br />

Standardisierte Verfahrensweisen sind<br />

für den Mittelstand untypisch.<br />

Die besonderen Stärken mittelständischer<br />

Top-Innovatoren sind<br />

ihre Marktorientierung und enge<br />

Kundenkontakte. Das hebt sie positiv<br />

von Großunternehmen ab. Typische<br />

Schwächen mittelständischer<br />

Innovatoren – allerdings nicht der<br />

Top-Innovatoren – sind fehlende oder<br />

nur vage Strategien sowie Informationsdefizite.<br />

Ideenauswahlsysteme, die wenig ausdifferenziert<br />

sind. Aber sie führen viele<br />

und intensive Vorprojektaktivitäten<br />

durch. Top-Innovations-KMU wenden<br />

Über Prof. Geschka<br />

keine speziellen oder ausgefallenen<br />

Methoden und Vorgehensweisen der<br />

Zukunftsmarkterkundung in Zusammenarbeit<br />

mit Kunden an. ■<br />

Erkenntnisse<br />

Top-Innovations-KMU erarbeiten<br />

und verfolgen eine Innovationsstrategie.<br />

Sie generieren und verfolgen<br />

Innovationsideen, jedoch geschieht<br />

das eher informell und ohne feste<br />

Regeln. Sie wenden keine komplexen<br />

Methoden und Workshops zur<br />

Ideenfindung an. Sie haben auch kein<br />

festes Ideenmanagement eingeführt.<br />

Top-Innovations-KMU praktizieren<br />

■ Prof. Dr. Horst Geschka beschäftigt sich<br />

seit Ende der 60er Jahre mit F&E- und<br />

Innovationsmanagement.<br />

■ Er war 14 Jahre beim Battelle-Institut in<br />

Frankfurt/M. tätig, wo er viele Studien für das<br />

BMFT sowie Strategie- und Innovationsberatungen<br />

für die Industrie durchführte.<br />

■ Prof. Geschka war Honorar- und Stiftungsprofessor<br />

an der TU Darmstadt und lehrt heute an mehreren<br />

Hochschulen Innovationsmanagement im Rahmen<br />

von MBA-Programmen.<br />

■ Er hat die Geschka & Partner<br />

Unternehmensberatung 1983 gegründet und ist<br />

deren Geschäftsführer. Mehr Infos unter<br />

www.geschka.de.<br />

10.01.14_MaS_Anz_Dynamic_210x99.qxd 14.01.2010 13:21 Uhr Seite 1<br />

Nehmen<br />

Sie sich<br />

die Freiheit<br />

gesünder<br />

zu<br />

sitzen!<br />

Das Geheimnis heißt dynamicSWING ® .<br />

Ergänzend zur Synchronmechanik – mit allen Vorteilen für<br />

Bewegung bei guter Abstützung – ist die Sitzfläche dynamisch<br />

gelagert. Sensibel folgt sie der kleinsten Gewichtsverlagerung<br />

nach vorn oder hinten. Wie von selbst will der Körper dieses<br />

leichte Wippen ausgleichen. Mit fulminanter Wirkung:<br />

Ähnlich wie beim Laufen bewegt sich das<br />

Becken und „balanciert“ – wie eine Hand<br />

den Stab – die Wirbelsäule, um den Oberkörper<br />

lotrecht zu halten.<br />

Dieses „Auspendeln“ bewirkt einen ständigen Wechsel<br />

zwischen leichter An- und Entspannung zahlreicher Muskelgruppen<br />

– von den Beinen über Becken, Lenden und Rücken<br />

bis zum Nacken.<br />

Ergonomisches Sitzen neu definiert. dynamicSWING ® –<br />

jetzt bei allen unseren Drehstühlen erhältlich.<br />

www.mauser-sitzkultur.com<br />

Mauser Sitzkultur GmbH & Co. KG<br />

Erlengrund 3<br />

34477 Twistetal-Berndorf<br />

fon +49 (0) 5631 50514-0<br />

info@mauser-sitzkultur.com<br />

Preisträger<br />

2008


Wirtschaft<br />

Menschheit vergisst schneller als je zuvor<br />

Online-Tool zeigt kollektives Gedächtnis über Jahrhunderte<br />

Jährlich 8 500 neue Wörter<br />

Herodot – Vater der Geschichtsschreibung<br />

(Foto: © Sabine Weiße/PIXELIO)<br />

(http://ne-na.de ) - Die fortschreitende<br />

Digitalisierung der Bücher erlaubt es<br />

erstmals, die Kultur des Menschen auch<br />

mathematisch zu rekonstruieren. Wissenschaftler<br />

von Google und der Harvard<br />

University haben das Online-Tool<br />

„Culturomics“ präsentiert, das in Sekunden<br />

die Häufigkeit des Aufscheinens<br />

jeglicher Stichworte in den Büchern der<br />

vergangenen 500 Jahre zeigt. Durch die<br />

leicht bedienbare Ge schichts recherche<br />

konnten Forscher bereits beweisen,<br />

dass die Menschheit immer schneller<br />

ihre eigene Vergangenheit vergisst.<br />

Google hält in seiner Bücherdigitalisierung<br />

mittlerweile 15 Mio. gescannte<br />

Exemplare, was 12% des gesamten<br />

Bücherbestands der Menschheit ausmacht.<br />

Die Culturomics-Wortanalyse<br />

greift auf ein Drittel davon zurück und<br />

durchforstet Bücher aus sechs Weltsprachen<br />

– darunter auch Deutsch, wobei<br />

allerdings 72% aus dem Englischen<br />

stammen.<br />

Besondere Stärken zeigt Culturomics<br />

in der Erforschung von Sprache und<br />

ihrer Entwicklung. Den Forschern um<br />

Jean-Baptiste Michel zufolge wächst<br />

der englische Wortschatz jährlich um<br />

8 500 Wörter, wodurch es im Jahr 2000<br />

bereits 70% englische Wörter mehr gab<br />

als 1950. Der Großteil dieser Wörter –<br />

die Autoren tippen auf 52% – schafft es<br />

36 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2011</strong>


Wirtschaft<br />

jedoch nie in die offiziellen Wörterbücher.<br />

Bücher erlauben auch Rückschlüsse<br />

auf den technischen Fortschritt. So<br />

entwickelt sich die Technik seit Beginn<br />

des 19. Jahrhunderts explosionsartig,<br />

wobei sich Innovationen im Jahr 1900<br />

doppelt so schnell verbreiteten als<br />

noch 1800.<br />

Drastische Folgen der Zensur<br />

Erfolgreiche Menschen genießen heute<br />

mehr Ruhm als je zuvor und Promis<br />

sind jünger als im 19. Jahrhundert. Die<br />

bekanntesten Schauspieler sind bereits<br />

mit 30 Jahren berühmt, Schriftsteller<br />

erst mit 40 Jahren, während Politiker<br />

meist erst mit 50 ihr Popularitätshoch<br />

erreichen. Ebenso wie Menschen heute<br />

schneller berühmt werden, vergisst<br />

man sie jedoch auch schneller.<br />

Etwa 130 Mio. Bücher sind seit der Erfindung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert<br />

erschienen<br />

Denn ganz grundsätzlich vergisst die<br />

Menschheit jedes Jahr schneller als<br />

zuvor, was die abnehmenden Verweise<br />

auf die Vergangenheit zeigen. So halbierte<br />

sich etwa die Zahl der Rückverweise<br />

auf Geschehnisse von 1880<br />

innerhalb von 32 Jahren, während es<br />

1973 nur noch zehn Jahre dauerte. Auch<br />

Auswirkung von Zensur und Propaganda<br />

hinterlassen sichtbare Spuren in<br />

den Buchveröffentlichungen. So wurde<br />

etwa der jüdische Künstler Marc Chagall<br />

nur ein einziges Mal in deutschen<br />

Publikationen zwischen 1936 und 1944<br />

erwähnt, trotz seiner steigenden Berühmtheit<br />

im englischen Sprachraum.<br />

(Foto: © Carina Döring/PIXELIO)<br />

Ähnlich wurde auch Leo Trotzki von<br />

der russischen Literatur, der „Platz des<br />

himmlischen Friedens“ von China oder<br />

die Gruppe der „Hollywood Ten“-Regisseure<br />

von den USA verbannt. ■<br />

Johannes Pernsteiner<br />

2/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 37


Wirtschaft<br />

Bildung – Fachkräfte –<br />

Mittelstand<br />

· ganzjährige Vermietung<br />

von Ferienhäusern & Wohnungen,<br />

· Vielfältige Animation,<br />

· Kinder & Seniorenfreundlich,<br />

· anspruchsvolle Gastronomie,<br />

· 200 m vom Strand entfernt<br />

Landessieger 2005,<br />

Goldmedallie Bundeswettbewerb 2006,<br />

Umweltmanagement nach EMAS,<br />

5 Sterne<br />

20 Jahre - Erfahrung<br />

Dr. Wachsmann-Str. 40<br />

D-17454 Ostseebad Zinnowitz<br />

Tel.: +49 (0) 3 83 77 - 4 <strong>03</strong> 48<br />

Fax: +49 (0) 3 83 77 - 4 <strong>03</strong> 49<br />

camping-pommernland@m-vp.de<br />

www.camping-pommernland.m-vp.de<br />

Preisträger „Großer Preis des Mittelstandes“ 2010<br />

Von der Kita zum Gymnasium: Warum Deutschlands<br />

Schüler viel besser sein könnten<br />

Dass der allseits beklagte Fachkräftemangel<br />

auch etwas mit unserem<br />

Bildungssystem zu tun hat, ist weitgehend<br />

unumstritten. Wie das Bildungssystem<br />

zu verändern ist, dagegen<br />

nicht. Prof. Dr. Hans-Georg Mehlhorn,<br />

Gründer der BIP-Mehlhornschulen aus<br />

Leipzig, stellte am 18. März <strong>2011</strong> auf der<br />

Frühjahrstagung der Oskar-Patzelt-<br />

Stiftung in Fulda seinen Lösungsansatz<br />

vor: eine sich deutlich abzeichnende<br />

Erfolgsgeschichte jenseits der staatlichen<br />

Schulen.<br />

Ziel:<br />

Gedankengerüste durchs Weltall legen<br />

Grundgedanke der 1997 gegründeten<br />

BIP-Mehlhornschulen ist, Menschen<br />

zum Lösen von Problemen zu befähigen.<br />

Um das zu erreichen, wird Kindern<br />

beigebracht, Neues zu denken<br />

– und nicht, Altes nachzuvollziehen.<br />

In diesem Zusammenhang zitierte<br />

Prof. Mehlhorn Albert Einstein, der für<br />

seine Relativitätstheorie „Gedankengerüste<br />

durchs Weltall“ legen musste,<br />

da er zur Lösung bestimmter Probleme<br />

nicht auf vorhandenes Wissen zurückgreifen<br />

konnte.<br />

Anspruch und Vorsprung der BIP-<br />

Mehlhornschulen im Vergleich zu<br />

staatlichen Schulen sind die intensive,<br />

individuelle Betreuung und Förderung<br />

der Schüler vom Kindergarten bis zum<br />

Gymnasium – neben dem wesentlich<br />

umfangreicheren Bildungsangebot.<br />

Individuelle Förderung an den BIP – Gymnasien<br />

■ drei Profillinien: mathematisch-naturwissenschaftlich, künstlerisch-ästhetisch,<br />

fremdsprachlich<br />

■ Vorbereitung auf Profillinien in Klassenstufe 5 und 6, jeder Schüler wählt 2 Profillinien und<br />

erhält aus der dritten Grundlagen zur Sicherung eines breiten Wissensfundaments<br />

■ keine Abwahl von Fächer in der SEK II möglich<br />

■ Förderangebote und individuelle Entwicklungspläne für besonders begabte Schüler<br />

■ regelmäßige schulinterne und schulübergreifende Leistungsvergleiche durch Teilnahme an<br />

Olympiaden und Wettbewerben mit Stipendienvergabe an Gewinner<br />

■ reichhaltiges Angebot an Arbeitsgemeinschaften und Zirkeln<br />

■ Projektwochen, Feriencamps und Exkursionen<br />

■ tägliche Öffnungszeiten von mindestens 7.00 bis 18.00 Uhr<br />

■ Unterricht von 8.00 bis 16.00 Uhr<br />

■ Keine Schließzeiten in den Ferien<br />

© Bildungsagentur der Mehlhornschulen<br />

Anspruch und Vorsprung der BIP – Grundschulen<br />

■ weitere 10 Zusatzfächer über die staatlich geforderten Basisfächer hinaus:<br />

- Schach und strategische Spiele<br />

- Digitale Medien<br />

- Bildkünstlerisches Gestalten<br />

- Musikalisches Gestalten<br />

- Sprachliches Gestalten<br />

- Darstellendes Spiel<br />

- Tanz und Bewegung<br />

- Fremdsprachen: Englisch, Französisch, Arabisch (alternativ Chinesisch)<br />

- Entdecken, Erfinden, Erforschen<br />

■ geringere Klassenstärke<br />

■ zwei gleichberechtigte (Kreativitäts-)Pädagogen pro Klasse<br />

■ zwei Räume pro Klasse (gleichzeitig zur Differenzierung)<br />

© Bildungsagentur der Mehlhornschulen<br />

36 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Wirtschaft<br />

Als kleines Beispiel sei an dieser Stelle<br />

nur erwähnt, dass der Umgang mit<br />

digitalen Medien, Fremdsprachen,<br />

Schach, Tanzen u.v.m. bereits zum<br />

Grundschulprogramm gehören. Im<br />

Unterschied zu vielen anderen nichtstaatlichen<br />

Schulen gibt es an den<br />

BIP-Mehlhornschulen von der ersten<br />

Klasse an Zensuren.<br />

Bilanz:<br />

Fast alle schaffen das Abitur<br />

Eine erste Bilanz konnte Prof. Mehlhorn<br />

ebenfalls vorlegen: Fast alle Schüler<br />

des Gründungsjahrgangs 1997/98<br />

erwarben inzwischen das Abitur, und<br />

90-100% der Schüler erhalten eine<br />

Empfehlung für das Gymnasium. ■<br />

Der Mehrwert für die Familien<br />

■ Schule als Lebensraum<br />

■ ganzjährige Öffnungszeiten täglich von mindestens 7.00 bis 18.00 Uhr (bis auf die<br />

Weihnachtstage)<br />

■ BIP Mehlhornschulen sind Ganztagsschulen/Schulen mit Hort<br />

■ Entwicklung lebenslanger Freundschaften unter den Kindern<br />

■ Hausaufgaben sind Schularbeiten und werden bis zum Ende der Grundschule in der Schule<br />

erledigt<br />

■ Familienalltag ohne Schulstress<br />

© Bildungsagentur der Mehlhornschulen<br />

Ausgewählte Hauptergebnisse<br />

■ 90 bis 100% aller Schüler des 4. bzw. 6. Schuljahres erhalten die Bildungsempfehlung zum<br />

Besuch eines Gymnasiums und bestehen, wo erforderlich, alle Aufnahmeprüfungen (alle<br />

unausgewählten Schüler des Jahrgangs 2008 bestanden den Intelligenztest als Hochbegabte<br />

zur Aufnahme in die Hochbegabtenklassen des Einstein-Gymnasiums in Neubrandenburg).<br />

■ Fast alle Schüler der Schuljahresjahrgänge 1997 und 1998 zur Gründung der ersten<br />

Grundschulen erwarben inzwischen das Abitur.<br />

© Bildungsagentur der Mehlhornschulen<br />

Passgenaue Energie für den Mittelstand<br />

Der Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft – und trägt besonders<br />

schwer am steigenden Wettbewerbs- und Kostendruck. Grund genug, sich jetzt<br />

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2/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 37


Wirtschaft<br />

Regulieren statt Resignieren<br />

Why isn’t Wall Street in Jail?<br />

Die neue Blase<br />

Für eine strafrechtliche Aufarbeitung der Finanzkrise fehlt die juristische Infrastruktur<br />

„Why isn’t Wall Street in Jail?“, 1) fragte<br />

der „Rolling Stone“ vom 16.02.<strong>2011</strong>. Dieselbe<br />

Frage, auf deutsche Verhältnisse<br />

umformuliert, stellte der Autor dieses<br />

Artikels im Aufsatz „Strafrechtliche<br />

Aspekte der Asset Backed Securities“<br />

in der Zeitschrift WISTRA. 2) Ulrich<br />

Jörges, Chefredakteur des „Stern“, griff<br />

die Forderung in seinem Kommentar<br />

„Die große Verschleierung“ auf und<br />

forderte ein Eingreifen der staatlichen<br />

Ermittlungsbehörden – ohne Erfolg. 3)<br />

Im Januar <strong>2011</strong> legte der US-Kongress<br />

nach der Befragung von 700 Zeugen<br />

und der Sichtung unzähliger<br />

Dokumente auf 633 Seiten seinen<br />

Abschlussbericht zu den Ursachen<br />

und Verantwortlichen der Finanzkrise<br />

vor.<br />

Dieser bestätigt die Einschätzung,<br />

dass das gesamte Geschehen kein<br />

unvorhergesehenes Ereignis, sondern<br />

das Ergebnis fehlerhaften und auch<br />

kriminellen Verhaltens war. Teile des<br />

Berichts gehen an Aufsichtsbehörden<br />

und Staatsanwaltschaften.<br />

Die Lage in Deutschland<br />

(Foto: © Rike/PIXELIO)<br />

Da es hierzulande keine Untersuchungskommission<br />

zur Finanzkrise<br />

gab, gibt es auch keinen Untersuchungsbericht,<br />

aus dem man Konsequenzen<br />

ableiten könnte. Die Staatsanwaltschaften<br />

sind in Deutschland<br />

Ländersache und weisungsgebunden.<br />

So ist es für keinen Landesjustizminister<br />

ein Problem, Ermittlungen,<br />

z. B. gegen Parteispender und Parteifreunde,<br />

zu verhindern.<br />

In Deutschland entstanden die meisten<br />

Verluste aus der Finanzkrise in<br />

den sieben größten Landesbanken 4)<br />

und in der von der staatlichen KfW<br />

kontrollierten IKB. Daher verantworten<br />

Spitzenpolitiker fast aller<br />

Parteien in deren Aufsichtsgremien<br />

das Kontrolldesaster im Vorfeld der<br />

Finanzkrise. Also gibt es nur eine<br />

Übereinstimmung, die zur „großen<br />

Verschleierung“, wie es Jörges treffend<br />

formulierte.<br />

Dabei sind die Schuldenprobleme<br />

aus der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

nicht „weg“, sondern in die Zukunft<br />

verschoben. Lag die gesetzliche Schuldengrenze<br />

der USA Ende 2008 noch<br />

bei 10,615 Bio. Dollar, erreichte im März<br />

<strong>2011</strong> die neue gesetzliche Schuldengrenze<br />

14,3 Bio. Dollar. In Deutschland<br />

stieg die Verschuldung zum Ende 2010<br />

auf fast 2 Bio. Euro, gerechnet ohne die<br />

Schulden aus Pensionszusagen oder<br />

Schattenhaushalten.<br />

Die jetzige „Stabilität“ nebst „Konjunktur“<br />

beruht auf einem einfachen<br />

Trick: Die Staatshaushalte verschulden<br />

sich zwar immer mehr, aber die zur<br />

Erhöhung der Verschuldung herausgegebenen<br />

Anleihen werden durch<br />

die Notenbanken aufgekauft, soweit<br />

sich kein anderer Käufer findet. Den<br />

anderen Teil der Staatsschulden übernehmen<br />

die Banken durch Kredite und<br />

besitzen so ein Druckmittel in Richtung<br />

künftige Bankenrettung.<br />

Innerhalb der EU hat Deutschland nun<br />

auch rechtlich den Lastenausgleich<br />

für marode EU-Länder übernommen,<br />

zuletzt in Höhe von 700 Mrd. Euro im<br />

Februar <strong>2011</strong>. 5) Also baut sich eine neue<br />

Blase auf, die die Blase, deren Platzen<br />

die Finanzkrise auslöste, in der Größe<br />

bei weitem übersteigt.<br />

Strukturen der Ineffizienz<br />

Bisher erörterte Regulierungen<br />

erfolgten mit Rücksicht auf die Finanzwirtschaft<br />

gar nicht oder halbherzig.<br />

Das lehrt uns für die Zukunft, dass<br />

Analysen und Regulierungsmaßnahmen,<br />

die den Krisen funktionslogisch<br />

nachgeschaltet sind, ähnlich folgenlos<br />

bleiben. Für eine strafrechtliche<br />

Aufarbeitung fehlt die polizeiliche und<br />

juristische Infrastruktur.<br />

Für eine zivilrechtliche Aufarbeitung<br />

(Verjährung: ein bis drei Jahre) gilt dasselbe.<br />

Es gibt im Schnitt keine ernsthaften<br />

Erfolgsaussichten für Strafanzeigen<br />

und Schadensersatzprozesse,<br />

denn der „Schutz“ ist obrigkeitsstaatlich<br />

dominiert. Die Verantwortung zur<br />

Kontrolle liegt bei ineffizienten Aufsichtsbehörden.<br />

Bildlich gesprochen,<br />

muss die Verbrecherbande geplante<br />

Straftaten rechtzeitig und vollständig<br />

anmelden.<br />

Wenn nicht, sehen die Kerngesetze<br />

des Kapitalmarktrechts (Verkaufsprospektgesetz,<br />

WpHG, Börsenzulassungsverordnung)<br />

Bußgelder zwischen<br />

50.000 und 500.000 Euro vor. Dagegen<br />

38 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Wirtschaft<br />

belaufen sich allein die Über-Nacht-<br />

Geldmarktausleihungen der Banken<br />

bei der EZB auf 15-16 Mrd. Euro, also<br />

das 30-Tausendfache der genannten<br />

Höchstbuße. An der Terminbörse Eurex<br />

in Frankfurt wurden 2009 von 400<br />

Marktteilnehmern Derivate für 334 Bio.<br />

Euro gehandelt.<br />

Die rechtlichen Grundlagen der<br />

Finanzkrise<br />

Die Überschrift klingt paradox, trifft<br />

aber den Kern. So wurde z. B. das Verbot<br />

für den riskanten Warenterminhandel<br />

in Deutschland erst durch die<br />

EU-Agrarreform 1992 aufgehoben. Seitdem<br />

erfasste die sog. Liberalisierung<br />

(= Beseitigung rechtlicher Schranken)<br />

der Kapitalmärkte den Handel mit<br />

Devisen über sog. Hebelprodukte (sog.<br />

Forex-Handel, tägliches Volumen weltweit<br />

1,5 Bio. Dollar), den Handel mit<br />

Kreditverbriefungen und den Eigenhandel<br />

der Banken mit Finanzprodukten<br />

aller Art. Die Finanzkrise folgte<br />

aus der Vernetzung des entfesselten<br />

Systems:<br />

Solange gesetzlich geregelt ist, dass<br />

eine Grundschuld zur Absicherung<br />

des Bankdarlehens im Grundbuch<br />

eingetragen ist, handelt es sich um<br />

eine Angelegenheit zwischen Grundbesitzer<br />

und finanzierender Bank. Wird<br />

aus der Buchgrundschuld eine Briefgrundschuld<br />

und erlaubt man, mit dieser<br />

Verbriefung zu handeln, entsteht<br />

ein gänzlich anderer Rechtskreis: der<br />

Markt der Verbriefungen.<br />

Man erlaubt…<br />

Erlaubt man, diese Kredite zu versichern<br />

und die Versicherungspolice<br />

ebenfalls zu verbriefen, d. h. als marktgängiges<br />

Wertpapier zu gestalten,<br />

erweitert man den Verbriefungsmarkt.<br />

Erlaubt man, Wetten auf den Kurs der<br />

Grundschuldbriefe, der Versicherungspolicen<br />

auf die Grundschuldbriefe etc.<br />

als Wertpapier zu verkörpern, hat man<br />

einen Derivatemarkt.<br />

Eine neue Blase baut sich auf<br />

Tausendfache bewegen, also eine Milliarde.<br />

Mit einer Milliarde (für einen<br />

Hedgefonds keine Größe) bewegt man<br />

eine Billion. Mit diesen Instrumenten<br />

kann man Kurse von Aktien, Anleihen,<br />

Devisen, Rohstoffen beliebig<br />

manipulieren. Mit dem Grundgeschäft<br />

(Grundschuld für Kredit) hat<br />

das alles nichts mehr zu tun, und die<br />

abgeleiteten Märkte der Spieler sind<br />

für das Gelingen dieses Geschäfts<br />

auch nicht nötig, sie schaden ihm<br />

sogar.<br />

Denn wenn sich die Bank bei einem<br />

der Spiele verzockt, holt sie sich das<br />

verlorene Geld aus dem schiefgegangenen<br />

Geschäft bei den Kunden aus<br />

funktionierenden Geschäften wieder.<br />

Dann erhöht sie die Kreditzinsen, die<br />

Girozinsen, Bankgebühren etc. Aus<br />

Über den Autor<br />

einer Autofirma wie Porsche wird<br />

ein Hedgefonds (mehr Gewinn als<br />

Umsatz), und jedes Kurspotenzial oszilliert<br />

zwischen Explosion und Crash.<br />

Virtuelle Märkte<br />

(Foto: © Rike/PIXELIO)<br />

Oder am Beispiel des Warenterminmarktes:<br />

Solange der Bauer im Frühjahr<br />

nur jemanden sucht, der ihm zum<br />

Stichtag im Herbst die Ernte für einen<br />

fixen Preis abkauft, und es findet sich<br />

dafür ein Kaufmann, ist gegen dieses<br />

Warentermingeschäft nichts zu sagen.<br />

Wenn aber z. B. 97% der Teilnehmer an<br />

den Warenterminbörsen nur auf virtuelle<br />

Waren (Schweinebäuche, Rohöl,<br />

Weizen) und deren Preis spekulieren,<br />

hat dies mit einem sinnvollen Markt<br />

im Bereich der Rohstoffpreise der Real-<br />

Erlaubt man, die Wetten auf die Kurse<br />

so zu gestalten, dass man nur einen<br />

Dollar einzahlen muss, um auf 100<br />

Dollar zu wetten, hat man ein Hebelprodukt.<br />

Betreibt man das Ganze auf<br />

Kredit, und eine Bank gewährt (z. B.<br />

sich selbst und ihresgleichen) 9 Dollar<br />

Kredit auf einen Dollar Eigenkapital,<br />

kann man mit einer Million Einsatz<br />

über Hebelprodukt und Kredit das<br />

Dr. Volker Gallandi (Jg. 1955) ist als Rechtsanwalt in Gorxheimertal<br />

(Hessen) tätig. Sein ursprüngliches Spezialgebiet ist<br />

das Wirtschaftsstrafrecht.<br />

Gallandi promovierte 1982 zum Thema „Staatsschutzdelikte<br />

und Pressefreiheit“ beim späteren Vizepräsidenten des<br />

Bundesverfassungsgerichts Prof. Winfried Hassemer. 1984 arbeitete<br />

er für die Kanzlei Bossi in München und wurde 1985<br />

Mitglied der Außensozietät. 1988 folgte die Gründung einer<br />

eigenen Kanzlei.<br />

3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 39


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wirtschaft nichts mehr zu tun. Dies<br />

umso mehr, als große Investoren kaum<br />

ein Geschäft ohne Gegengeschäft<br />

abschließen, was im Ergebnis den Sinn<br />

des Deals vereitelt.<br />

Die Ursache<br />

Ursache der Finanzkrise war daher<br />

nicht, dass die Masse amerikanischer<br />

Hauskäufer Kredite ohne Eigenkapital<br />

aufnahmen und sie nicht zurückzahlen<br />

konnte. Die Ursache lag vielmehr<br />

darin, dass sich weltweit ein Kartell<br />

von Marktteilnehmern (Investmentbanken,<br />

Geschäftsbanken, Hedgefonds,<br />

Großanleger und Fondsgesellschaften)<br />

herausgebildet hatte, das den beschriebenen,<br />

extrem hoch kapitalisierten<br />

Derivatehandel (Wetten auf Kurse von<br />

Produktgruppen wie Devisen, Anleihen,<br />

darunter Verbriefungen, Aktien<br />

etc.), oft außerbörslich und auf Kredit,<br />

durchführte.<br />

Das erhöhte den Hebel, machte aber<br />

Sicherungsgeschäfte nötig. Als Sicherheiten<br />

wurden die komplexen Verbriefungen,<br />

Asset Backed Securities, synthetische<br />

CDO`s etc. hinterlegt, für die<br />

die Rating-Agenturen die höchste Note<br />

vergeben hatten (AAA).<br />

AAA<br />

Da die Rating-Agenturen aber Privatanlegern<br />

wie Warren Buffet<br />

gehörten und von den Investmentbanken<br />

beauftragt und bezahlt wurden,<br />

die die Produkte herausgaben,<br />

war das Etikett AAA nicht mehr als ein<br />

Symbol des Vertrauens in die Gegenpartei<br />

als Mitglied des Kartells. Als<br />

die Mitglieder des Kartells begannen,<br />

diesen inzwischen in den Geldmarkt<br />

infiltrierten fragwürdigen verbrieften<br />

„Sicherheiten“ zu misstrauen,<br />

verlangten sie von der Gegenpartei<br />

höhere Sicherheiten in Cash.<br />

Wer Misstrauen erregt hatte, bekam<br />

keine Kredite/kein Cash mehr, sondern<br />

Zahlungsaufforderungen der übrigen<br />

Gläubiger. Je mehr Mitspieler des Kartells,<br />

Bear Stearns, Lehman, AIG etc.<br />

Anmerkungen<br />

Wirtschaft<br />

ins Trudeln gerieten, umso nervöser<br />

wurde der Rest. So drohte das gesamte<br />

Wettsystem zu implodieren, bis die<br />

Staaten und Notenbanken als letzte<br />

Instanz mitspielten und den Zockern<br />

alle Risiken abnahmen, mit der<br />

geschilderten Folge irrsinniger, stets<br />

nur steigender, nie fallender Neuverschuldungen.<br />

Vertrauen?<br />

Für die Staatsverschuldung gilt daher<br />

Folgendes: Solange die Marktteilnehmer<br />

gläubig sind, d. h. darauf vertrauen,<br />

die AAA-Bundesrepublik (Ist sie<br />

das noch?) sei in der Lage, die BBB/<br />

BB-PIIG-Staaten, die geretteten Banken,<br />

die Kredite der geretteten Banken an<br />

US-Kommunen etc. zu halten (Euroanleihen,<br />

Rettungsschirme etc.), können<br />

z. B. verbriefte Staatsschulden bei den<br />

genannten Wettgeschäften, die ungehemmt<br />

weiter geführt werden, als<br />

Sicherheiten eingesetzt werden.<br />

Schlägt das Vertrauen in gesundes<br />

Misstrauen um, können Etatstaat und<br />

Zentralbank, die als Mitspieler am<br />

Zockertisch Platz genommen haben,<br />

nichts mehr daran ändern. Dann<br />

kommt der ganz tiefe Fall.<br />

Das wird noch ein wenig dauern, weil<br />

die Player – wie vor der Finanzkrise –<br />

das Schlechte gern verdrängen, aber<br />

die sich erhöhende Staatsverschuldung<br />

und höhere Zinsen führen direkt nach<br />

„Weimar“ oder „Argentinien“.<br />

Die notwendigen Maßnahmen<br />

Der ehemalige Bundesbankpräsident<br />

Helmut Schlesinger hat die Neuverschuldungen<br />

der Länder mit der<br />

Kriegsfinanzierung in den beiden<br />

Weltkriegen verglichen. Der frühere<br />

US-Notenbankchef Paul Volcker hat<br />

gesagt, dass die nützlichste Finanzinnovation<br />

der vergangenen Jahrzehnte<br />

der Geldautomat war. D. h., Rettung<br />

naht, wenn man verschiedene rechtliche<br />

Regeln einführt, so dass die<br />

beschriebene Kettenreaktion künftig<br />

ausbleibt.<br />

1) Zu Deutsch: „Warum sitzt die Wall Street nicht im Gefängnis?“<br />

2) Vgl. WISTRA, Heft 2/2009<br />

3) Vgl. STERN, Ausgabe 25/09, S. 62<br />

4) Der SPIEGEL beziffert in seiner Ausgabe 50/2008, S. 68/69, die Haftung der Bundesländer auf<br />

508 Mrd. Euro.<br />

5) Vgl. WirtschaftsWoche vom 21.02.<strong>2011</strong>, S. 3, Artikel „Umverteilungspumpe“)<br />

40 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Wirtschaft<br />

Beispiele<br />

Derivatehandel (Oberbegriff für wettzentrierte<br />

Finanzprodukte aller Art) auf<br />

Kredit muss verboten werden. Banken<br />

mit Zugang zum Diskontfenster der<br />

Zentralbanken und/oder Einlagen von<br />

Privatpersonen sind, entsprechend der<br />

Volcker-Rule, von der Beteiligung am<br />

Eigenhandel, Derivatehandel und vergleichbaren<br />

Investmentgeschäften (zu<br />

Lasten ihrer Kunden und ihres Eigenkapitals)<br />

ausgeschlossen.<br />

Sparkassen und Volksbanken dürfen<br />

Interbankenkredite nicht für solche<br />

Geschäfte und auch nicht zweckfrei<br />

geben. Entsprechendes gilt für Versicherungen,<br />

die im Bereich der privaten<br />

Altersvorsorge tätig sind. Vereinfacht<br />

gesprochen: Ein Regelkanon muss<br />

sicherstellen, dass nur derjenige das<br />

Spielkasino betritt, der sich darauf<br />

beschränkt hat, sein eigenes Geld einzusetzen.<br />

Verstöße wären mit hohen<br />

Strafen, notfalls der Schließung des<br />

Instituts sowie der Rückabwicklung als<br />

verbotenes Geschäft nach § 134 BGB<br />

zu sanktionieren. Spekuliert wird nur<br />

noch an Aktien- und Anleihebörsen.<br />

Die genannten Restriktionen werden<br />

Die Kreditausfallversicherungen haben sich so sehr verteuert, dass ein AAA-Rating<br />

Deutschlands nicht mehr gerechtfertigt ist. Noch halten die Ratingagenturen still<br />

(WELTONLINE): Rating europäischer Staaten durch Standard & Poor's<br />

(Stand: Februar <strong>2011</strong>)<br />

(Quelle: Wikipedia/CC-3.0/Christoph Friedrich)<br />

langfristig und gerade in unruhigen<br />

Zeiten für jedes Land, das sie durchsetzt,<br />

zu einem Wettbewerbsvorteil.<br />

Schon heute profitieren z. B. China und<br />

Indien davon, dass ihre realwirtschaftlich<br />

orientierten Finanzwirtschaften<br />

(fast) nicht an dem ruinierten Kasino<br />

der USA und Westeuropas beteiligt<br />

waren. ■<br />

Dr. Volker Gallandi<br />

Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG setzt Impulse<br />

„Bank des Jahres“ will weiterhin Konjunktur<br />

über Exporte ankurbeln<br />

PR-Anzeige<br />

Bereits zum zweiten Mal wurde die<br />

Raiffeisenlandesbank Oberösterreich<br />

Aktiengesellschaft 2010 zur<br />

„Bank des Jahres“ in Deutschland<br />

gewählt. Diese Auszeichnung würdigt<br />

vor allem ihr Engagement für<br />

mittelständische Unternehmen in<br />

Süddeutschland. „Für uns ist dies<br />

vor allem Auftrag, mit besonderer<br />

Kundenorientierung auch künftig Impulse<br />

zu setzen“, sagt Ludwig Scharinger,<br />

Vorstandsvorsitzender der<br />

Raiffeisenlandesbank OÖ, die auch<br />

die stärkste Regionalbank Österreichs<br />

ist.<br />

Seit 1991 sind die Raiffeisenlandesbank<br />

OÖ und wesentliche Tochterunternehmen<br />

wie Raiffeisen-IMPULS-<br />

Leasing, activ factoring AG und Privat<br />

Bank AG mit ihrer nachhaltigen und<br />

kundenorientierten Geschäftspolitik<br />

auch in Süddeutschland höchst erfolgreich.<br />

Die Auszeichnung zur „Bank<br />

des Jahres“ sieht die stärkste Regionalbank<br />

Österreichs mit einer besonderen<br />

Verantwortung verbunden. „Gemeinsam<br />

mit unseren Kunden werden<br />

wir die Konjunktur weiterhin ankurbeln.<br />

Wir begleiten über unsere acht<br />

Niederlassungen in Süddeutschland<br />

bereits 12.647 Kunden, davon 8.492<br />

Unternehmen, die wir bei ihren Projekten<br />

vor Ort und auch bei Aktivitäten<br />

über die Landesgrenzen hinaus betreuen<br />

dürfen“, so Scharinger.<br />

Exporterfolge ermöglichen<br />

Deutschland erwartet für <strong>2011</strong> ein Rekord-Exportjahr.<br />

Gerade in Südrussland<br />

ortet Scharinger unheimlich viele<br />

Möglichkeiten. Durch eine Beteiligung<br />

von 2,95 Prozent an der Krayinvest,<br />

der größten Regionalbank in der Olympiaregion<br />

Krasnodar, kann die Raiffeisenlandesbank<br />

OÖ den Betreuungsservice<br />

für ihre Kunden noch weiter<br />

ausbauen. „Von dieser verstärkten Zusammenarbeit<br />

profitieren allen voran<br />

Ludwig Scharinger, Vorstandsvorsitzender der<br />

Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Aktiengesellschaft<br />

die Kunden der Raiffeisenlandesbank<br />

OÖ, die in Osteuropa tätig sind oder<br />

Fuß fassen wollen“, betont Scharinger.<br />

Derzeit begleitet die Raiffeisenlandesbank<br />

OÖ 19.795 mitteleuropäische<br />

Unternehmen bei ihren Aktivitäten in<br />

Osteuropa, davon alleine 405 Unternehmen<br />

in Russland.<br />

Foto: RLB OÖ


Wirtschaft<br />

Fackeln im Nebel des Aufschwungs<br />

Die positiven Zahlen sind nicht nur unternehmerischer Brillanz geschuldet, sondern zum Teil<br />

auch Folgen der Krise<br />

Der Nachfrageboom verschiebt<br />

Innovationen<br />

Prüfen Sie frühzeitig, an welchen Stellen der Blick vernebelt sein könnte!<br />

„Die Krise liegt gefühlte zehn Jahre<br />

zurück“ frohlockte der Präsident der<br />

BITKOM anlässlich der Eröffnung der<br />

Cebit im Februar <strong>2011</strong>. Die Unternehmen<br />

feiern den Aufschwung. Doch<br />

die positiven Zahlen sind nicht nur<br />

unternehmerischer Brillanz geschuldet,<br />

sondern zum Teil auch Folgen der<br />

Krise, die jetzt in Form von Nachholinvestitionen<br />

zu Buche schlagen. Daher<br />

ist Wachsamkeit angesagt.<br />

Das Verführerische am Aufschwung<br />

ist der Aufschwung selbst. Dieses<br />

daran Teilhaben und Mitmachen<br />

kann berauschend sein.<br />

(Foto: © Peter Freitag/PIXELIO)<br />

Doch wie jeder Rausch vernebelt auch<br />

dieser Aufschwung die Sinne und<br />

damit den Blick für das Wesentliche.<br />

Deshalb sollten Sie frühzeitig prüfen,<br />

an welchen Stellen der Blick vernebelt<br />

sein könnte.<br />

Der aktuelle Aufschwung erklärt sich<br />

aus dem allgemeinen Nachholbedarf<br />

an Wohlstand. Es werden vorwiegend<br />

Produkte angeschafft, auf die in der<br />

zurückliegenden Krise verzichtet wurde.<br />

Technologiesprünge werden dabei<br />

nicht eingefordert. Doch woher können<br />

Sie jetzt den Druck nehmen, um Innovationen<br />

zu entwickeln, die das Wachstum<br />

von übermorgen absichern?<br />

Die viele Arbeit hält vom strategischen<br />

Denken ab<br />

Die Unternehmen fahren Sonderschichten<br />

und steigern die Überstunden.<br />

Denn jetzt geht es darum, die<br />

Aufträge zeitnah abzuarbeiten. Alles<br />

andere muss warten. Wer hat in Ihrem<br />

Unternehmen momentan die Zeit, sich<br />

um neue, relevante Themen zu kümmern,<br />

die das Unternehmen weiter<br />

bringen, bevor der nächste Abschwung<br />

kommt?<br />

Die Bevölkerungsmehrheit will keine<br />

Veränderung<br />

Gemäß den Erkenntnissen der Neurowissenschaftler<br />

lässt sich die deutsche<br />

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Mathias Normann<br />

Spedition<br />

Preisträger „Großer Preis des Mittelstandes“ 2010


Wirtschaft<br />

Bevölkerung nach ihrem bevorzugten<br />

Alltagsverhalten wie folgt einteilen:<br />

Abenteurer/Entdecker: ca. 10%.<br />

Umsetzer/Verfolger: ca. 10%.<br />

Analytiker/Kontrollierer: ca. 35%.<br />

Bewahrer/Fürsorger: ca. 45%.<br />

Das bedeutet, dass die „Daniel Düsentriebe“<br />

einer gesellschaftlichen Minderheit<br />

angehören. Damit erfolgt der<br />

Wettkampf der Innovationen auf<br />

einem sehr niedrigen Niveau. Wer<br />

kümmert sich in Ihrem Unternehmen<br />

um diesen Zusammenhang? Denn<br />

daraus lassen sich viele neue Ansätze<br />

für die Ausbildung und Qualifizierung<br />

sowie für das allgemeine Miteinander<br />

ableiten.<br />

Die ideale Positionierung: Besser als die<br />

Konkurrenz<br />

Viele Branchenverbände bieten ihren<br />

Mitgliedern Leistungsvergleiche der<br />

wichtigsten Kennzahlen. Dabei lässt<br />

sich in allen Branchen eine ähnliche<br />

Verteilung feststellen:<br />

Gruppe A: 8-12% der Unternehmen<br />

zählen zu den Spitzenreitern<br />

der Branche<br />

Gruppe B: 35% der Unternehmen<br />

bewegen sich über dem<br />

Durchschnitt<br />

Gruppe C: 35-38% der Unternehmen<br />

bewegen sich unter dem<br />

Durchschnitt<br />

Gruppe D: 15% der Unternehmen<br />

haben die „rote Laterne“<br />

und kämpfen gegen den<br />

Untergang.<br />

Die größte Chance, die eigene Position<br />

zu verbessern, besteht darin, der<br />

Erfolgreichste in der eigenen Gruppe<br />

zu werden und den Anschluss an die<br />

nächste Gruppe zu suchen. Haben Sie<br />

in Ihrem Unternehmen ein derartiges<br />

Strategieprogramm installiert?<br />

Projektionsfläche bieten<br />

Die Münchener Tatortkommisare Leitmayr<br />

und Batic berichteten bei einem<br />

Auftritt bei „Beckmann“: Sie dürfen<br />

im Film keine Partnerinnen haben,<br />

damit die beiden Typen ausreichend<br />

Projektionsfläche bieten. Damit lässt<br />

sich der Marktanteil beim weiblichen<br />

Publikum signifikant steigern.<br />

Dieses Prinzip wiederholt sich pro<br />

Tag zig Mal: Beim Kauf einer neuen<br />

Maschine, eines neuen Autos oder der<br />

Wahl eines Restaurants. Mit der Entscheidung<br />

für etwas ist auch immer<br />

ein Gefühl der Identifikation und der<br />

Zugehörigkeit verbunden. Bietet Ihr<br />

unter Volllast fahrendes Unternehmen<br />

auch im Aufschwung ausreichend<br />

Projektionsflächen, um schon<br />

heute die Sehnsucht Ihrer Kunden von<br />

morgen zu wecken?<br />

Wer sich zu diesen Fragen erst im<br />

nächsten Abschwung Gedanken<br />

macht, ist spät dran. Bleiben Sie deshalb<br />

wachsam und treffen Sie, während<br />

der Aufschwung voll am Laufen<br />

ist, schon Vorsorge für die Zeit danach,<br />

auch wenn andere das für unnötigen<br />

Aktivismus halten. ■<br />

Christian Kalkbrenner<br />

Über den Autor<br />

■ Dipl.-Kfm. Christian Kalkbrenner<br />

restrukturierte zahlreiche<br />

Unternehmen und verhalf ihnen mit<br />

schlagkräftigen Marktkonzepten zu<br />

neuen Erfolgen.<br />

■ Autor, Berater, Referent, seit<br />

vielen Jahren Experte für<br />

Unternehmenswachstum<br />

Christian Kalkbrenner, Ralf Lagerbauer:<br />

„Der Bambus-Code – Schneller wachsen<br />

als die Konkurrenz“, BusinessVillage-<br />

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Kontakt<br />

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(Foto: Kalkbrenner)


INDUSTRIE-<br />

SCHALTANLAGEN-<br />

SYSTEME<br />

Wirtschaft<br />

Wie wir von Wölfen<br />

lernen können<br />

Die Doppelspitze: Er oder Sie, das ist bei den<br />

Wölfen nicht die Frage<br />

(Foto: © Lobo/Park)<br />

Ernsthafte Verletzungen kommen so gut wie gar nicht vor<br />

Anders als das Stichwort „Alpha-Wolf“ vermuten lässt, gibt es<br />

bei Wolfsrudeln nicht das Leittier – und schon gar nicht den<br />

Leitrüden. Eine Wolfsfamilie wird in den allermeisten Fällen<br />

von einer Wölfin angeführt, und zwar gemeinsam mit ihrem<br />

Partner. Die beiden Leittiere, die in einem freilebenden Rudel<br />

meist identisch mit dem Elternpaar sind, führen das Rudel<br />

gleichberechtigt und teilen sich die Verantwortung. Was in<br />

puncto Führung bei Wölfen Standard ist, kommt in deutschen<br />

Chefetagen immer noch selten vor.<br />

Den Erfolg teilen und feiern<br />

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Die Wölfe nehmen sich nach der Jagd Zeit. Ist die Beute erlegt,<br />

wird sie gemeinsam von dem Rudel verzehrt. Der gemeinsame<br />

Verzehr entspricht dem Feedback und der Vergütung bei uns<br />

Menschen. Übrigens fressen dabei die Leitwölfe keineswegs<br />

immer als Erste. Alle Mitglieder des Rudels, gleich welchen<br />

Ranges oder Alters, fressen gleichzeitig. Den Erfolg haben<br />

schließlich alle gemeinsam errungen. So sollte es auch in echten<br />

Teams sein. Das Prinzip – den Erfolg teilen und sich nach<br />

dem Erfolg Zeit nehmen, die Früchte der gemeinsamen Arbeit<br />

genießen, sich über den Erfolg freuen – das sollte auch für<br />

Teams gelten.<br />

Gute Laune, gute Leistung<br />

Bevor es zur Jagd geht, begrüßen sich die Mitglieder des Rudels<br />

überschwänglich und ausgiebig. Das Spielen und Schmusen<br />

44 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Wirtschaft<br />

stellt ein Zusammengehörigkeitsgefühl her. Dazu dient auch<br />

das gemeinsame Heulen, eine Art ritueller Gesang, der oft,<br />

wenn auch nicht jedes Mal, vor der Jagd stattfindet. Was die<br />

Wölfe tun, kennen wir Menschen eigentlich auch. Zusammen<br />

essen gehen, mal ein Schwätzchen zwischendurch halten. Auch<br />

Betriebsausflüge und Weihnachtsfeiern fallen in diese Kategorie.<br />

Dabei müssen es gar nicht immer große „Events“ sein; kleine<br />

Dinge wie ein persönliches „Guten Morgen“ tun es auch.<br />

Konflikte konstruktiv lösen<br />

Wölfe sind echte Meister des konstruktiven Konfliktmanagements.<br />

Die Leitwölfin oder der Leitwolf oder beide lassen ein<br />

etwas tiefes Knurren hören, zeigen den Streithammeln die<br />

Zähne, fletschen oder rempeln sie an. In manchen Fällen beißen<br />

Leitwölfe auch zu. Ernsthafte Verletzungen kommen aber<br />

so gut wie gar nicht vor. Meistens reichen schon minimale<br />

mimische Signale wie vor allem der sog. Starrblick aus, um<br />

Konflikte schnell beizulegen. Das Ergebnis ist, dass der Konflikt<br />

anschließend vorbei ist, vergeben und vergessen.<br />

Diese Auflösung von Konflikten gelingt bei uns Menschen<br />

häufig nicht. Es bleibt ein schlechtes Gefühl, die Kontrahenten<br />

können ihren Ärger nicht so schnell vergessen. Aus Angst vor<br />

Auseinandersetzung gehen die Beteiligten sich und den Konflikten<br />

so weit wie möglich aus dem Weg. Oder sie schmieden<br />

Intrigen und suchen Verbündete für ihre Position, der Konflikt<br />

ist ja schließlich nicht gelöst. Dabei ist in Wahrheit nicht der<br />

Konflikt das eigentliche Problem, sondern unsere Unfähigkeit,<br />

einen Konflikt adäquat zu regeln.<br />

Die Nachfolge regeln<br />

Seine Nachfolge rechtzeitig zu regeln, ohne das Wohl der Firma<br />

zu gefährden, das ist eine Herausforderung – für Unternehmer<br />

und Führungskräfte wie für die Wölfe.<br />

Die Nachfolge ist für Leitwölfe ein wichtiges Thema. Wenn sie<br />

merken, dass ihre Kräfte allmählich zu schwinden beginnen,<br />

dass ihre Zeit so langsam gekommen ist, halten sie rechtzeitig<br />

Ausschau nach geeigneten Kandidaten. In dieser Zeit zeigen<br />

sich die Leitwölfe bisweilen ziemlich offen für die Aufnahme<br />

neuer Wölfe ins Rudel. ■<br />

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Führung mit Stil<br />

Irina Schefer: „Wie Wölfe mit Vertrauen<br />

führen…<br />

…und was menschliche Chefs davon lernen<br />

können“<br />

„Beim Coaching von Führungskräften<br />

oder bei der Arbeit mit Teams ist aber oft<br />

hilfreich, mit Analogien zu arbeiten. Das<br />

hilft Menschen, festgefahrene Denkmuster<br />

zu durchbrechen.“ (Irina Schäfer,<br />

brandeins Online)<br />

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Wirtschaft<br />

Enterprise 2.0<br />

Notwendige Exerzitien für Mitmach-Unternehmen<br />

Am Telefon kann man den anderen unterbrechen, grummeln oder von einem Punkt zum<br />

andern springen…<br />

Für Manager hat das Internet durchaus<br />

Vorteile, folgt man den Gedanken<br />

von Henry Mintzberg: „Manager können<br />

mit Mitarbeitern auf der ganzen<br />

Welt auf zuvor unvorstellbare Weise<br />

in Kontakt bleiben. Sie können große<br />

Informationsmengen mühelos vielen<br />

Mitarbeitern zugänglich machen.<br />

Das Internet ermöglicht es ihnen, ihr<br />

Informationsnetz auszubauen und<br />

ihre Geschäfte problemlos im globalen<br />

Maßstab zu führen“, schreibt der Berater<br />

in seinem neuen Opus „Managen“.<br />

Viel mehr fällt ihm nicht ein. Das<br />

Internet habe vor allen Dingen zu<br />

einer Kommunikationsflut via E-Mails<br />

geführt. Wie der konventionelle Brief<br />

bleibe die elektronische Post auf die<br />

Aussagekraft des geschriebenen<br />

Wortes beschränkt: Der Empfänger<br />

bekomme keine Stimme zu hören, keine<br />

Gesten zu sehen und keine Anwesenheit<br />

zu spüren.<br />

Kontrollverlust?<br />

„Am Telefon kann man den anderen<br />

unterbrechen, grummeln oder von<br />

Enterprise 2.0<br />

■ Einsatz von sozialer Software<br />

zur Projektkoordination, zum<br />

Wissensmanagement und zur<br />

Innen- und Außenkommunikation in<br />

Unternehmen<br />

■ fördern den freien Wissensaustausch<br />

unter den Mitarbeitern und erfordern<br />

ihn, um sinnvoll zu funktionieren<br />

einem Punkt zum andern springen;<br />

in Besprechungen kann man zustimmend<br />

nicken oder gelangweilt abwinken.<br />

Erfolgreiche Manager nehmen solche<br />

Signale wahr. Bei einer E-Mail weiß<br />

ich nicht, wie der andere reagiert“,<br />

so die tiefschürfende Erkenntnis von<br />

Mintzberg. Ob das Internet daher bessere<br />

Kontakte zur Außenwelt bringen<br />

würde, sei fraglich. Möglicherweise fördere<br />

das Internet die Netzwerke, während<br />

es die Gemeinschaften schwächt<br />

– innerhalb der Unternehmen ebenso<br />

wie zwischen ihnen. Es könnte auch<br />

zu einer Zunahme egozentrischer und<br />

heroischer Führungsstile kommen, die<br />

in der Wirtschaft so viel Unheil anrichten.<br />

Am Schluss des Kapitels sorgt sich<br />

Mintzberg dann noch über die Frage<br />

der Lenkungs- und Kontrollmöglichkeiten.<br />

Die Kontrolle könnte den Managern<br />

entrissen werden.<br />

Die Realitäten<br />

Mit den neuen Realitäten des Netzes<br />

beschäftigt sich der Autor wenig bis<br />

gar nicht: „Stichworte wie Enterprise<br />

2.0, Crowdsourcing, Collaboration,<br />

Collaboration<br />

■ Webzusammenarbeit bzw. Web Based<br />

Collaboration<br />

■ Methode des Konstruktivismus:<br />

Lernen ist ein sozialer Akt<br />

■ Gruppen arbeiten im Internet gemeinsam<br />

an einer Lernaufgabe. Sie verfolgen<br />

gemeinsam ein Ziel und lernen<br />

dabei voneinander.<br />

(Foto: © Konstantin Gastmann/PIXELIO)<br />

Selbstorganisation, Kunden helfen<br />

Kunden, Netzwerk-Ökonomie, starke<br />

und schwache Beziehungen im<br />

Internet, Zugang zu nichtredundanten<br />

Informationen, Wissensmanagement<br />

über kollektive Intelligenz oder<br />

Management in Zeiten des Kontrollverlustes<br />

sind das, womit sich Führungskräfte<br />

heute beschäftigen sollten.<br />

Es ist erschreckend, wenn ein Managementexperte<br />

das Internet auf die<br />

unpersönliche Kommunikation via<br />

E-Mail reduziert“, moniert der ITK-<br />

Fachmann Peter B. Záboji, Chairman<br />

des After Sales-Dienstleisters Bitronic.<br />

Manager müssten die Herausforderung<br />

meistern, Informationen<br />

aus vielen Quellen zu sammeln, die<br />

Wahrscheinlichkeit von Ereignissen zu<br />

errechnen und Entscheidungen zu treffen<br />

in Phasen der Ungewissheit.<br />

Schöpferische Kraft<br />

„Enterprise 2.0 sucht die schöpferische<br />

Kraft der Mitarbeiter umfassend zu<br />

nutzen, indem es ihnen die Möglichkeit<br />

bietet, jenseits eines engen Aufgabengebietes<br />

freiwillig mehr Verantwortung<br />

zu übernehmen, Meinungen<br />

kundzutun und sich im beruflichen<br />

Alltag stärker als bisher von persönlichen<br />

Neigungen leiten zu lassen. Freie<br />

Zusammenarbeit von möglichst vielen<br />

Benutzern ist gewollt – weitgehend<br />

ohne Einschränkungen durch Organisationen,<br />

Prozesse oder Techniken“,<br />

erklärt ZEIT-Redakteur Götz Hamann.<br />

Eine gewollte Wirkung von Enterprise<br />

2.0 sei der Verlust von Kontrolle in<br />

ihrer bekannten Form. Erfassung von<br />

Arbeitszeit, Abteilungsgrenzen, enge<br />

Aufgabengebiete und in größeren<br />

Konzernen die Trennung in viele Tochtergesellschaften<br />

verhindern die im<br />

Enterprise 2.0 gewollten Netzwerkeffekte<br />

ziemlich gründlich.<br />

Wie sich neue Technologien und das<br />

Internet auf Unternehmen auswirken<br />

werden, ist nach Ansicht von Aastra-<br />

Chef Jürgen Signer noch schwer zu<br />

beantworten: „Die Erwartungshaltung<br />

46 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Wirtschaft<br />

von jungen Leuten, die ins Berufsleben<br />

starten, ist riesengroß. Was sie<br />

im privaten Umfeld an Kommunikationstechnologien<br />

nutzen, erwarten<br />

sie auch am Arbeitsplatz. Hier müssen<br />

sich die Firmen erst herantasten.“<br />

Geschäftskunden<br />

Viele Geschäftskunden seien bei diesem<br />

Thema noch sehr zögerlich. Man<br />

müsse alle Mitarbeiter mitnehmen,<br />

nicht nur die Nachwuchskräfte. Eine<br />

deutlich gestiegene Nachfrage sieht<br />

Signer bei Systemen für Videokonferenzen.<br />

Dazu habe sicherlich der<br />

Erfolg von Skype beigetragen. Vor<br />

zehn Jahren musste man noch einen<br />

gewaltigen Aufwand mit proprietären<br />

Systemen an den Tag legen, um Videokonferenzen<br />

zu ermöglichen.<br />

„Die haben richtig viel Geld gekostet.<br />

Heute habe ich eine Webcam auf dem<br />

Laptop und kommuniziere über offene<br />

Standards. Die Bereitschaft bei den<br />

Führungskräften ist vorhanden, die<br />

Voraussetzungen für moderne Arbeitsmethoden<br />

zu bieten. Es gibt sehr viele<br />

Pilotprojekte. Am Ende des Tages zählt<br />

allerdings der Erfolg für das gesamte<br />

Unternehmen und die Profitabilität der<br />

neuen technologischen Werkzeuge“,<br />

betont Christian Fron, Geschäftsführer<br />

von DeTeWe.<br />

„Exerzitien“<br />

Um die Web 2.0-Philosophie in einem<br />

Unternehmen zu verankern, sollte man<br />

das machen, was die Jesuiten „Exerzitien“<br />

nennen, so der Ratschlag des<br />

Netzwerkexperten Prof. Peter Kruse.<br />

„Sie machen Übungen, die dazu geeignet<br />

sind, Wertemuster in Bewegung zu<br />

versetzen. Und ich glaube, das empfindet<br />

jeder, der mit diesen Technologien<br />

arbeitet.<br />

Manager müssen Informationen aus vielen Quellen sammeln<br />

Informationen zuzulassen, als man<br />

rational beherrschen kann.“ Das Einführen<br />

der Technologie sei noch der<br />

leichteste Teil. Man müsse einen Erlebnisraum<br />

für nichthierarchische Kommunikation<br />

schaffen.<br />

Weniger Top-Down<br />

„Wenn Sie ein Netzwerk haben, dann<br />

treten die Top-Down-Beeinflussungen<br />

in den Hintergrund. Man arbeitet<br />

weniger über die Linie. Macht ist<br />

nicht mehr gekoppelt an den Besitz<br />

der Information. Dann muss man sich<br />

einlassen auf unkontrollierte, ja sogar<br />

unkontrollierbare Dynamik. Und da<br />

(Foto: © Paul-Georg Meister/PIXELIO)<br />

sehe ich bei Unternehmen tatsächlich<br />

noch ein Problem“, erläutert der Organisationspsychologe.<br />

Unternehmen sollten kollaborative<br />

Umfelder schaffen, um auch von ihren<br />

jungen Mitarbeitern zu lernen, fordert<br />

Enterprise 2.0-Berater Willms Buhse.<br />

Es sei antiquiert, dem neuen Mitarbeiter<br />

die eigene Arbeitsweise aufzudrängen.<br />

Besser sollten Unternehmen erfragen,<br />

wie der Angestellte selber arbeitet<br />

und daraus lernen. „Ein ‚Mitmach-<br />

Unternehmen‘ kann deutlich effektiver<br />

sein als ein klassischstrukturiertes.“ ■<br />

Gunnar Sohn<br />

Wenn man sich wirklich in seinem<br />

Alltag auf die neuen Möglichkeiten<br />

einlässt, ändert sich der Arbeitsstil,<br />

und nach einiger Zeit ändern sich auch<br />

die Einstellungen und Bewertungen.<br />

So merkt man zum Beispiel, dass die<br />

Bereitschaft wächst, wesentlich mehr<br />

Crowdsourcing<br />

■ Schwarmauslagerung<br />

■ im Gegensatz zum Outsourcing die<br />

Auslagerung auf die Intelligenz und<br />

die Arbeitskraft einer Masse von<br />

Freizeitarbeitern im Internet<br />

Im europäischen Vergleich liegt Deutschland beim Interneteinsatz im Job auf Platz acht<br />

3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 47


Wirtschaft<br />

Konfliktmanagement braucht Strukturen<br />

Konsequentes Konfliktmanagement führt zu einer effizienten und nachhaltigen<br />

Lösung von Konflikten<br />

Deutschlands Unternehmen verfolgen den Wettbewerb nur als Zaungäste<br />

„In modernen, team- und lösungsorientiert organisierten Unternehmen lassen sich<br />

Konflikte immer seltener durch einfache Anweisungen von oben produktiv lösen.“ (PwC)<br />

(Foto: © Ernst Rose/PIXELIO)<br />

das Fazit der Studie „Konfliktmanagement<br />

– Von den Elementen zum System“,<br />

die von der Wirtschaftsprüfungsund<br />

Beratungsgesellschaft PwC gemeinsam<br />

mit der Europa-Universität<br />

Viadrina (EUV), Frankfurt (Oder), erstellt<br />

wurde. „In modernen, team- und<br />

lösungsorientiert organisierten Unternehmen<br />

lassen sich Konflikte immer<br />

seltener durch einfache Anweisungen<br />

von oben produktiv lösen. Entsprechend<br />

groß ist der Bedarf für ein effizientes<br />

Konfliktmanagement“, betont<br />

Michael Hammes, Experte für Konfliktmanagement<br />

bei PwC.<br />

Immer mehr Unternehmen setzen zur<br />

Regelung auftretender Konflikte auf<br />

Ombudspersonen, hausinterne oder<br />

externe Mediatoren sowie eine differenzierte<br />

Auswahl konkreter Bearbeitungsverfahren.<br />

Umfassendes Konfliktmanagement<br />

geht allerdings über<br />

Einzelmaßnahmen hinaus, stimmt unterschiedliche<br />

Konfliktlösungsmechanismen<br />

aufeinander ab, ist ausreichend<br />

finanziert und wird von der Unternehmensleitung<br />

offensiv unterstützt, so<br />

Praxiserfahrungen von mehr als<br />

30 Unternehmen<br />

Der nun vorgestellte dritte Teil der auf<br />

fünf Studien angelegten Serie zum<br />

Konfliktmanagement in deutschen Un-<br />

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ternehmen basiert auf Fragestellungen,<br />

Erfahrungen und<br />

Erkenntnissen aus der Arbeit<br />

des Round Table Mediation<br />

und Konfliktmanagement<br />

der deutschen<br />

Wirtschaft sowie fünf Fokusstudien.<br />

An dem 2008<br />

eingerichteten Round Table<br />

beteiligen sich inzwischen<br />

mehr als 30 Unternehmen,<br />

die intensiv an der<br />

Optimierung ihres Konfliktmanagements<br />

arbeiten.<br />

„Die Entwicklung des Round Table<br />

belegt die rasant wachsende Experimentierbereitschaft<br />

deutscher Unternehmen<br />

im Hinblick auf die Einführung<br />

unterschiedlicher Maßnahmen<br />

im Bereich Konfliktmanagement. Die<br />

Pionierphase ist nach Jahren der Zurückhaltung<br />

in vollem Gange“, kommentiert<br />

Prof. Lars Kirchhoff, zusammen<br />

mit Prof. Ulla Gläßer Leiter des<br />

Instituts für Konfliktmanagement<br />

(IKM) an der EUV, das die Arbeit des<br />

Round Table aus wissenschaftlicher<br />

Perspektive begleitet.<br />

Einzelelemente müssen ins System<br />

passen<br />

Der Aufbau von Konfliktlösungsmechanismen<br />

und -strukturen erfolgt in<br />

der Regel schrittweise. Bereits die Einführung<br />

erster Maßnahmen sollte dabei<br />

mit Blick auf einen möglichen Gesamtplan<br />

konzipiert werden, um später<br />

Reibungsverluste beim Aufbau<br />

eines umfassenden Konfliktmanagement-Systems<br />

zu vermeiden. Maßgeschneiderte<br />

Konfliktmanagement-<br />

Strukturen sind nur zu etablieren,<br />

wenn im Unternehmen bereits existierende<br />

formelle und informelle Strukturen<br />

zur Konfliktlösung miteinander<br />

vernetzt werden.<br />

„Ein vollständiges Konfliktmanagement-System<br />

ist erreicht, wenn es unternehmensweit<br />

bekannte Konfliktanlaufstellen<br />

gibt, für eine systematische<br />

PwC<br />

■ Studie „Konfliktmanagement – Von den Elementen<br />

zum System“<br />

■ 28 Standorte, 8 700 Mitarbeiter, Gesamtleistung in Deutschland:<br />

rund 1,33 Mrd. Euro<br />

■ Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und<br />

Unternehmensberatung<br />

■ 161 000 Mitarbeiter in 154 Ländern<br />

www.pwc.de/konfliktmanagement und<br />

www.europa-uni.de/ikm<br />

( uelle: PwC,<br />

Verfahrenswahl<br />

gesorgt ist,<br />

die konfliktbearbeitenden Personen<br />

nach transparenten Verfahrensstandards<br />

arbeiten, Controlling und Qualitätssicherung<br />

sichergestellt sind und<br />

diese Komponenten zentral gesteuert<br />

und nach innen wie außen gut kommuniziert<br />

werden“, fasst Ulla Gläßer<br />

die zentralen Ergebnisse der Studie zusammen.<br />

Unterstützung der Unternehmensleitung<br />

ist notwendig<br />

Die langfristige Unterstützung von Seiten<br />

der Unternehmensleitung ist eine<br />

wesentliche Voraussetzung für das<br />

Funktionieren eines Konfliktmanagement-Systems.<br />

So müssen Ombudspersonen<br />

und Mediatoren durch Fortbildungen<br />

auf ihre Rolle vorbereitet<br />

und zumindest teilweise von ihren regulären<br />

Arbeitsaufgaben freigestellt<br />

werden.<br />

Wichtig ist darüber hinaus, dass Unternehmen<br />

den Austausch mit anderen<br />

Betrieben und externen Beratern<br />

suchen, die Konfliktmanagement-<br />

Systeme aufbauen oder bereits<br />

aufgebaut haben. „Gerade in der Pilotphase<br />

kommt es darauf an, das Erfahrungswissen<br />

anderer zu nutzen. Anderenfalls<br />

besteht die Gefahr, den Anschluss<br />

an laufende Entwicklungen zu<br />

verlieren“, warnt Michael Hammes. ■<br />

(Q<br />

r ität Vi<br />

rs<br />

C,<br />

Europa-Univers<br />

(Quelle: PwC, Europa-Universität<br />

Viadrina)<br />

V adrina)<br />

Vi<br />

3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 49<br />

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Wirtschaft<br />

Hochspezialisiert: Freiberuflich als<br />

Arbeitsform der Zukunft?<br />

Die Hälfte aller Freiberufler ist bereits seit über 20 Jahren im Job<br />

eingesetzt. In die hierarchische Organisationsstruktur<br />

sind sie nicht<br />

eingebunden, Weisungsbefähigung<br />

und Steuerung bleiben bei internen<br />

Angestellten“, erklärt Jagemann. 87%<br />

der Freelancer erwarten im Jahr <strong>2011</strong><br />

steigende Auftragseingänge.<br />

In Zukunft sind noch mehr erfahrene Freiberufler gefragt, die Unternehmen temporär<br />

und hochqualifiziert unterstützen<br />

(Presse Krongaard AG/eig. Ber.) - Freiberufler<br />

sind in Unternehmen zunehmend<br />

gefragt. Dies ist das Ergebnis<br />

einer Umfrage der Krongaard AG unter<br />

754 freiberuflichen Spezialisten. Während<br />

der Hochzeit der Wirtschaftskrise<br />

konnten knapp 60% der Befragten<br />

ihr Auftragsvolumen halten oder<br />

sogar verbessern, in den vergangenen<br />

Monaten verzeichneten 55,7% der<br />

externen Spezialisten eine verbesserte<br />

Auftragslage. Für das Jahr <strong>2011</strong> erwarten<br />

87% der Befragten eine steigende<br />

Nachfrage nach ihrer Dienstleistung.<br />

Einsatzschwerpunkt: Spezialprojekte<br />

„Die Arbeitswelt entwickelt sich<br />

kontinuierlich zu einer Projektwelt.<br />

Entsprechend sind in Zukunft noch<br />

mehr erfahrene Freiberufler gefragt,<br />

die Unternehmen temporär und<br />

hochqualifiziert unterstützen“, so Jan<br />

Jagemann, Vorstand der Krongaard<br />

AG. Ihre Qualifikationen haben sich<br />

91,5% der Umfrageteilnehmer in mehr<br />

als elf Jahren Berufsleben erarbeitet,<br />

jeder zweite blickt sogar auf über 20<br />

Jahre Erfahrung zurück.<br />

Bisheriger Einsatzschwerpunkt bei<br />

87,9% der Befragten waren zeitlich<br />

begrenzte Spezialprojekte, um Unternehmen<br />

mit ihrem Fachwissen zu unterstützen.<br />

Auch Integrationsprojekte<br />

hat schon jeder Zweite in Unternehmen<br />

begleitet. Die Einsatzdauer lag bei<br />

maximal zwölf Monaten (74,6%).<br />

Steigende Auftragseingänge erwartet<br />

(Foto: © M. Fröhlich/PIXELIO)<br />

Der Beschäftigung von selbstständigen<br />

Experten ist allerdings auch eine Grenze<br />

gesetzt: „Das Verhältnis zwischen<br />

externen und internen Mitarbeitern<br />

muss stimmen. Externe Spezialisten<br />

bringen das neueste Know-how<br />

mit und werden projektspezifisch<br />

Auf eigene Rechnung<br />

Umgangssprachlich wird der Begriff<br />

„Freiberuflichkeit“ oft sehr ungenau<br />

verwendet, um eine Vielzahl verschiedener<br />

„freier“ selbstständiger<br />

Tätigkeiten zu umschreiben, bei denen<br />

der Betreffende (zunächst) auf eigene<br />

Rechnung tätig wird. Hierbei kann<br />

natürlich die Tätigkeit in einem freien<br />

Beruf im Sinne der Katalogberufe des<br />

EStG gemeint sein. In anderen Fällen<br />

wird im Alltagsdeutsch mit „freiberuflich“<br />

jedoch die freie Mitarbeit, die<br />

Tätigkeit als Honorarkraft oder das<br />

Freelancing in Projekten umschrieben.<br />

Auch die Gewerbetätigkeiten von Einmannbetrieben,<br />

die Subunternehmerschaft<br />

oder die Werkvertragstätigkeit<br />

werden oft in der Umgangssprache<br />

mit dem Begriff „Freiberuflichkeit“ in<br />

Zusammenhang gebracht.<br />

Wirtschaftliche Bedeutung<br />

In Deutschland gibt es derzeit etwa<br />

eine Million Freiberufler, von denen<br />

ca. 906 000 selbstständig sind. Diese<br />

beschäftigen rund 2,9 Mio. Mitarbeiter<br />

und 136 000 Auszubildende (BFB-<br />

Angaben, Stand: 1. März 2009) und<br />

erwirtschaften etwa 9% des BIP. Die<br />

wirtschaftliche Bedeutung ist mit der<br />

des Handwerks oder anderer Sektoren<br />

des Mittelstandes vergleichbar. ■<br />

Juristische Definition<br />

■ Geregelt im Einkommensteuergesetz<br />

(EStG) § 18 und im Partnerschaftsgesellschaftsgesetz<br />

(PartGG) § 1<br />

■ Zusammenfassend gilt: Freiberufliche<br />

Tätigkeiten sind selbstständig ausgeübte<br />

wissenschaftliche, künstlerische,<br />

schriftstellerische, unterrichtende,<br />

erzieherische oder sehr ähnlich gelagerte<br />

Tätigkeiten, die nicht der Gewerbeordnung<br />

unterliegen.<br />

50 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Der<br />

PR-Anzeige<br />

ist da!<br />

Raimund Petersen, Mitglied im<br />

Bereichsvorstand BRIEF der Deutschen<br />

Post AG, stellt die neue Dienstleistung<br />

der Post vor.<br />

Im Juli letzten Jahres hat die Deutsche<br />

Post AG den E-POSTBRIEF der Öffentlichkeit<br />

präsentiert. Inzwischen haben<br />

sich bereits mehr als 1 Mio. Privatpersonen<br />

für den E-POSTBRIEF entschieden<br />

und zahlreiche Unternehmen integrieren<br />

den E-POSTBRIEF in ihre Geschäftsprozesse.<br />

Was ist das Besondere am E-Postbrief?<br />

Die Deutsche Post AG bringt mit dem<br />

E-POSTBRIEF viele Vorteile des klassischen<br />

Briefes ins Netz. Der E-POSTBRIEF ist –<br />

anders als eine E-Mail – verbindlich, vertraulich<br />

und verlässlich 1 .<br />

…und was heißt das im Einzelnen?<br />

Der E-POSTBRIEF bietet eine sichere und<br />

vertrauliche Online-Kommunikation:<br />

• Der E-POSTBRIEF ist verbindlich, weil Absender<br />

und Empfänger zweifelsfrei wissen,<br />

mit wem sie kommunizieren.<br />

• Der E-POSTBRIEF ist vertraulich, weil er<br />

auf seinen elektronischen Kommunikationsstrecken<br />

automatisch verschlüsselt<br />

übermittelt wird.<br />

• Der E-POSTBRIEF ist verlässlich. Wie im<br />

bewährten Netz für klassische Briefe bietet<br />

die Deutsche Post die gesamte Übermittlung<br />

und die zuverlässige Zustellung<br />

der Nachrichten aus einer Hand an. Aus<br />

der Briefkommunikation bekannte und<br />

bewährte Produkte wie zum Beispiel das<br />

Einschreiben können auch beim E-POST-<br />

BRIEF genutzt werden.<br />

Welche Vorteile bietet der E-POSTBRIEF<br />

allgemein?<br />

Der E-POSTBRIEF bringt Vereinfachung,<br />

mehr Bequemlichkeit und Schnelligkeit.<br />

Wichtige Nachrichten können elektronisch<br />

in Sekundenschnelle zugestellt werden.<br />

Das beschleunigt z.B. Vertragsabschlüsse<br />

und erleichtert das Einhalten von Fristen.<br />

Die Zusatzleistung Einschreiben bietet dem<br />

Absender Bestätigungen für den Versand,<br />

die Zustellung und den Empfang des<br />

E-POSTBRIEFES.<br />

Ob elektronisch oder per Postbote: die<br />

Deutsche Post stellt E-POSTBRIEFE verlässlich<br />

zu! Hat der Empfänger noch keinen<br />

elek tronischen Briefkasten, druckt die Deutsche<br />

Post das Schreiben für den Absender<br />

aus, kuvertiert es und stellt es klassisch per<br />

Postbote zu.<br />

Der E-POSTBRIEF-Nutzer kann jederzeit und<br />

überall von jedem PC mit Internetzugang<br />

aus auf seinen elektronischen Briefkasten<br />

zugreifen und E-POSTBRIEFE versenden,<br />

empfangen und speichern.<br />

…und für Firmenkunden?<br />

Sie benötigen keine Ausdrucke mehr, keine<br />

Umschläge und keine Briefmarken, auch der<br />

Gang zum Briefkasten entfällt. Sie erreichen<br />

immer alle Kunden, denn der E-POSTBRIEF<br />

kann elektronisch oder klassisch per Postbote<br />

zugestellt werden.<br />

Sie brauchen keine zusätzliche Hard- oder<br />

Software. Ein Computer mit Internetzugang<br />

und ein Handy mit der Nummer eines deutschen<br />

Mobilfunkanbieters reichen aus, um<br />

den E-POSTBRIEF nahezu überall zu nutzen.<br />

Die eindeutigen Identitäten aller Nutzer<br />

beim E-POSTBRIEF machen das Versenden<br />

anonymer Spam-Nachrichten nahezu<br />

unmöglich.<br />

Wie hoch sind die Kosten?<br />

Bei Firmenkunden entstehen monatliche Bereitstellungskosten<br />

in Höhe von 2,50 €. Der<br />

Empfang von E-POSTBRIEFEN ist kostenfrei,<br />

nur für den Versand fallen je nach Art und<br />

Umfang Transaktionskosten an, wie auch<br />

beim klassischen Brief. Die elektronische<br />

Zustellung bis zu einer Größe von 20 MB<br />

kostet 55 Cent.<br />

Der E-POSTBRIEF mit klassischer Zustellung<br />

kostet in seiner Standardvariante ebenfalls<br />

55 Cent – Kuvert und der Druck von bis<br />

zu drei Seiten in Schwarz-Weiß bereits<br />

inklusive!<br />

Wie erfolgt die Registrierung?<br />

Die Registrierung von Geschäftskunden<br />

erfolgt auf www.epost.de. Für die Registrierung<br />

benötigen Sie einen Computer<br />

mit Internetzugang und Drucker und ein<br />

Mobiltelefon mit der Nummer eines deutschen<br />

Mobilfunkanbieters. Ferner sollten der<br />

aktuelle Handelsregisterauszug, die Post-<br />

Kundennummer (sofern vorhanden) und<br />

die Bankverbindungsdaten bereitgehalten<br />

werden. Jeder Vertragsunterzeichner muss<br />

das POSTIDENT-Verfahren einmalig durchführen.<br />

Das PI-Verfahren ist selbstverständlich<br />

kostenfrei.<br />

Geschäftskunden, die sich im Portal anmelden,<br />

können bis zu zehn Mitarbeiterpostfächer<br />

anlegen. Jedes der zehn Postfächer<br />

verfügt über 250 MB Speicherplatz. Zudem<br />

sind bis zu drei Administratoren-Konten im<br />

Produktpaket enthalten. Administratoren<br />

sind die Personen in Ihrem Unternehmen,<br />

die Ihr E-POSTBRIEF-Nutzerkonto verwalten<br />

und pflegen. Bei Unternehmen, die<br />

aufgrund sehr großer Sendungsmengen<br />

über eine kundenindividuelle IT-Schnittstelle<br />

(Gateway) angebunden werden, wird die<br />

Anzahl benötigter Postfächer individuell<br />

festgelegt.<br />

Wo kann ich mehr über den<br />

E-POSTBRIEF erfahren?<br />

Informieren können Sie sich im Internet<br />

unter www.epost.de.<br />

Fragen zum Registrierungsprozess beantwortet<br />

der Kundenservice für den<br />

E-POSTBRIEF unter der Rufnummer<br />

0228-92 399 329. Natürlich helfen auch<br />

die Direkt Marketing Center bzw. die<br />

örtlichen Kundenbetreuer weiter.<br />

1<br />

Nur für Sendungen innerhalb Deutschlands an für den<br />

E-PB registrierte Empfänger (bis 20 MB). Registrierung<br />

erst ab 18. Jahren. Gesetzl. oder vertragl. Regelungen<br />

können Nutzbarkeit ausschließen (z.B. bei Schriftformerfordernis)


Hoffentlich Allianz.<br />

Wirtschaft<br />

Für mehr unternehmerischen Spielraum<br />

Sale-and-Lease-Back als Trend in der Mittelstandsfinanzierung<br />

Deutschlands Unternehmen verfolgen den Wettbewerb nur als Zaungäste<br />

Die Stimmung im deutschen Mittelstand<br />

ist so gut wie lange nicht mehr.<br />

Viele Unternehmen haben in der Krise<br />

der letzten Monate Liquiditätsreserven<br />

aufgebraucht und benötigen nun<br />

neues Kapital zur Finanzierung von<br />

Wachstum. Laut aktuellen Studien<br />

ist der Zugang zu Bankkrediten zwar<br />

grundsätzlich leichter geworden, aber<br />

das Risikobewusstsein der Banken ist<br />

gestiegen. Diese Zurückhaltung zeigt<br />

sich, wenn Investitionen finanziert<br />

werden sollen. Die Banken handeln<br />

dabei nicht böswillig, sondern unterliegen<br />

auferlegten Zwängen von<br />

außen. Aufgrund der allgemeinen<br />

wirtschaftlichen Lage im vergangenen<br />

Jahr haben sich die Ratings der Kunden<br />

verschlechtert.<br />

den Banken Mangelware. Gerade in<br />

den Bilanzen vieler mittelständischer<br />

Unternehmen gibt es ein erhebliches<br />

Potenzial, Liquidität aus vorhandenen<br />

Ressourcen zu generieren. Dazu<br />

gehören in der Aktiva Grundstücke,<br />

Gebäude, Lagerbestände, Forderungen,<br />

Anlagen und Maschinen. Auch Marken,<br />

Patente und Lizenzen können<br />

zur Liquiditätssteigerung beitragen.<br />

In der Praxis funktioniert die Liquiditätsgewinnung<br />

zum Beispiel über den<br />

Forderungsverkauf Factoring oder die<br />

Leasinglösung Sale-and-Lease-Back.<br />

Aktivierung stiller Reserven im<br />

Anlagevermögen<br />

(Foto: © Ernst Rose/PIXELIO)<br />

Beim Sale-and-Lease-Back verkauft<br />

das Unternehmen zunächst das gebrauchte<br />

Anlagevermögen und erhält<br />

Liquidität sichern und finanziellen<br />

Spielraum schaffen<br />

dafür den Kaufpreis sofort ausgezahlt.<br />

Direkt im Anschluss least es diese Güter<br />

zurück. Die Einsatzmöglichkeiten<br />

Daher müssen Banken für dasselbe<br />

Kreditvolumen mehr Eigenkapital<br />

sind vielfältig: Sale-and-Lease-Back<br />

BAVP_185_ich_4c.qxp hinterlegen – dieses ist jedoch 17.06.2009 auch bei 22:40 funktioniert Uhr Seite im 1 klassischen verarbeitenden<br />

Gewerbe bei Maschinen oder<br />

Anlagen, aber zum Beispiel auch bei<br />

Immobilien, Marken oder Patenten. Die<br />

Lösung ist ideal, denn gerade Marken<br />

oder Patente werden von Banken kaum<br />

als Sicherheiten anerkannt. Sie sind<br />

meist unbelastet und können so für<br />

eine Liquiditätsgewinnung durch Saleand-Lease-Back<br />

eingesetzt werden.<br />

Die Vorgehensweise<br />

Sind die Güter für eine Sale-and-Lease-<br />

Back-Transaktion definiert, wird in<br />

der Regel ein Wertgutachten erstellt.<br />

Danach richtet sich die mögliche Höhe<br />

der Finanzierung. Sind sich Leasingunternehmen<br />

und Leasingnehmer über<br />

Höhe, Laufzeiten und Konditionen<br />

einig, wird der Vertrag erstellt und<br />

unterzeichnet. Der Kunde erhält den<br />

Kaufpreis ausgezahlt und least direkt<br />

im Anschluss die Assets zurück.<br />

Zum Vertragsende hat das Unternehmen<br />

die Möglichkeit, das Leasinggut<br />

wieder zurückzuerwerben, was in den<br />

meisten Fällen im Interesse der Unternehmen<br />

liegt. Das Risiko für beide<br />

Seiten ist überschaubar, da der hohe<br />

Wertverfall von Neumaschinen hier<br />

nicht mehr relevant ist. Der Leasingkunde<br />

erhält so zusätzliche Liquidität<br />

aus der Substanz der Firma heraus.<br />

Die Einsatzgebiete<br />

Die Einsatzmöglichkeiten der Leasinglösung<br />

sind vielfältig und reichen<br />

von Neuinvestitionen, Entwicklung von<br />

BAVP_185_ich_4c.qxp 17.06.2009 22:40 Uhr Seite 1<br />

Altersversorgung über den Betrieb.<br />

Altersversorgung über den Betrieb.<br />

Der Arbeitgeber kann seinen Mitarbeitern Steuervorteile und staatliche<br />

Arbeitgeber Förderung kann sichern. seinen Mitarbeitern Ob mit einer Steuervorteile klassischen und staatli-<br />

Direktversicherung,<br />

Der<br />

che Förderung sichern. Ob mit einer klassischen Direktversicherung,<br />

der Pensionskasse, der Unterstützungskasse oder einer privaten<br />

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Ihnen gerne, wie Sie wie die Sie neue die staatliche neue Förderung staatliche am Förderung besten nutzen. am besten nutzen.<br />

52 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong><br />

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Georg-Schumann-Str.200, 04159 Leipzig<br />

Steffen Schmidt, Generalvertretung<br />

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Wirtschaft<br />

Innovationen, Umfinanzierungen bis<br />

hin zur Schonung der Kreditlinien oder<br />

der Finanzierung einer Unternehmensnachfolge.<br />

Auch akuter Kapitalbedarf,<br />

das Realisieren von Steuervorteilen<br />

oder das Schaffen eines „finanziellen<br />

Polsters“ sind Gründe für den Einsatz.<br />

Oft wird das Modell genutzt, um ein<br />

verbessertes Rating zu erzielen oder die<br />

Kreditwürdigkeit zu verstärken.<br />

Sale-and-Lease-Back ist für viele Branchen<br />

geeignet, die stärkste Kundengruppe<br />

kommt aber ganz klassisch aus<br />

dem verarbeitenden Gewerbe. Denn<br />

beim Sale-and-Lease-Back wird Anlagevermögen<br />

mobilisiert, es ermöglicht<br />

eine Liquiditäts- und Ertragsbeschaffung<br />

aus der Substanz des Unternehmens.<br />

Für das Unternehmen „fühlt“<br />

sich das Ganze wie die Nutzung eines<br />

besicherten Tilgungsdarlehens an,<br />

jedoch mit Assets, welche bisher dafür<br />

kaum nutzbar waren.<br />

Vorteile nutzen<br />

Anzeige Kölle-Zoo PT_196 x94_hi.pdf 1 17.<strong>03</strong>.<strong>2011</strong> 18:15:30<br />

Sale-and-Lease-Back bringt auch<br />

Steuervorteile mit sich. Denn die<br />

Leasingkosten können zum Teil als<br />

betriebliche Aufwendungen steuerlich<br />

geltend gemacht werden. So mindert<br />

die monatlich zu zahlende Leasinggebühr<br />

anteilig den Gewinn und die<br />

zu zahlenden Steuern. Damit hat das<br />

Finanzierungsinstrument Analogien<br />

zu einem Tilgungsdarlehen, bringt<br />

aber dem Unternehmen zusätzliche<br />

Vorteile. Die bei Darlehen nötigen<br />

Sicherheiten bleiben unangetastet, die<br />

Bilanzsumme niedrig und die Bonität<br />

erhalten. Außerdem sind die Leasingraten<br />

wiederkehrende Zahlungen<br />

und damit eine sichere Grundlage<br />

für die Finanzplanung. Wird dennoch<br />

weiteres Fremdkapital in der Firma<br />

benötigt, verbessert Sale-and-Lease-<br />

Back die Eigenkapitalquote und somit<br />

das Rating. Der Unternehmer kann<br />

demnach eine verbesserte Kreditwürdigkeit<br />

erzielen. Jedoch darf nicht vergessen<br />

werden, dass durch den Verkauf<br />

Liquidität für den Mittelstand<br />

das Anlagevermögen in der Bilanz verringert<br />

wird und damit Sicherheiten<br />

für künftige Fremdkapitalgeber reduziert<br />

werden. Als modernes Finanzierungsmodell<br />

hat Sale-and-Lease-Back<br />

für mittelständische Unternehmen<br />

jede Menge Vorteile und ergänzt die<br />

klassischen Varianten, wie den Bankkredit,<br />

perfekt. ■<br />

Patrick G. Weber<br />

■ Patrick G. Weber ist Mitglied der Geschäftsleitung der Vantargis-Gruppe.<br />

■ Das Unternehmen unterstützt seine Kunden direkt als Kapitalgeber.<br />

■ Im Bedarfsfall arrangiert Vantargis neben eigener Liquidität auch zusätzliche<br />

Finanzierungsquellen im Rahmen eines Gesamtfinanzierungskonzepts für<br />

seine Kunden.<br />

■ Vantargis betreut mehr als 400 mittelständische Kunden von fünf Standorten<br />

aus: Kelkheim, München, Zell u. A., Erfurt, Dresden.<br />

(Grafik: Vantargis Factoring GmbH)<br />

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Seit über vier Jahrzehnten bietet Kölle-Zoo mit dem Engagement von rund 600 Mitarbeitern in mittlerweile<br />

elf Erlebnis-Zoofachmärkten alles aus einer Hand - Futter, Zubehör, Beratung und Service rund um‘s Tier sowie<br />

eine Riesenauswahl an verschiedenen Tieren. Unser Unternehmenskonzept wurde mehrfach ausgezeichnet.<br />

3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 53<br />

Finalist 2010


Wirtschaft<br />

Doktor- und Professorentitel<br />

Eine wiedererwachte Titelgier in Deutschland<br />

Besonders beliebt ist der Doktorgrad.<br />

Der Titel wird i. d. R. einer wissenschaftlichen<br />

Arbeit, Begutachtung,<br />

Prüfung/Verteidigung und i. d. R.<br />

nach Veröffentlichung verliehen. Für<br />

das Verfahren (Promotion) gibt es formale<br />

„Promotionsordnungen“, deren<br />

Einhaltung von Promotionskommissionen<br />

überwacht wird.<br />

Dieser Weg zum Doktortitel ist mühsam.<br />

Aber es geht auch anders: Doktorgrade<br />

werden auch ehrenhalber<br />

verliehen (Dr. h. c.), eine Gunst, die<br />

z. B. Persönlichkeiten für ihre wissenschaftlich<br />

herausragende Leistungen<br />

erfahren, auch wenn sie vorher nicht<br />

promoviert hatten.<br />

Viele Ehrendoktoren werden z. B.<br />

auch für Aufbauleistungen an einer<br />

Universität verliehen, und mitunter<br />

erhalten Prominente diesen Titel auch<br />

ohne spezifische Voraussetzungen, so<br />

Politiker, Wirtschaftskapitäne und z. T.<br />

auch Schauspieler. Und dann gibt es<br />

noch die – primär im Ausland ansässigen<br />

– Hochschulen, die den Titel<br />

faktisch für Geld verleihen, ja sogar<br />

über Ebay anbieten, z. T. durch „Promotionsberater“<br />

vermittelt.<br />

Was bringt der Doktor?<br />

In manchen Berufsgruppen ist der<br />

Doktor sogar Voraussetzung, ein<br />

Einstellungskriterium. In anderen<br />

Disziplinen stellt er eine Art „guten<br />

Ton“ da, wie etwa bei Ärzten. Chemikern<br />

wird nachgesagt, sie hätten<br />

ohne Titel nur wenige Chancen auf<br />

dem Arbeitsmarkt. Unternehmensberater<br />

hoffen auf höhere Reputation<br />

und Kompetenz anmutung. Zudem<br />

soll der Doktorgrad je nach Schätzung<br />

200.000 bis 700.000 Euro über das<br />

Arbeitsleben hinweg einbringen.<br />

Professor als Beruf<br />

Für den Beruf ist formal qualifiziert,<br />

wer an Fachhochschulen (FH) und<br />

ähnlich auch Berufsakademien (BA)<br />

i. d. R. ein Universitätsstudium, eine<br />

gute Promotion und fünf Jahre Berufserfahrung<br />

(davon mind. drei nicht an<br />

der Hochschule) sowie Lehrerfahrung<br />

und Publikationen nachweist. An<br />

Universitäten sind die Anforderungen<br />

– besonders an die wissenschaftliche<br />

Qualifikation – höher.<br />

Denn an Universitäten wird gleichwertig<br />

Lehre und Forschung verlangt.<br />

An Universitäten wurde bislang<br />

– zumindest in den Geisteswissen-<br />

Für<br />

B2B<br />

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Potsdamer Straße 2, Café Di-Sa geöffnet


Wirtschaft<br />

schaften – auch die Habilitation und<br />

eine größere Zahl anerkannter wissenschaftlicher<br />

Publikationen vorausgesetzt.<br />

Heute wird die Habilitation<br />

weitgehend durch eine sechs-jährige<br />

Zeit als Juniorprofessor ersetzt. Sind<br />

diese Voraussetzungen erfüllt, können<br />

sich so geeignete Personen um Professuren<br />

oder Lehrstühle bewerben. Die<br />

Auswahl erfolgt über ein „Berufungsverfahren“,<br />

an dessen Ende der/die<br />

Auserwählte dann „berufen“ wird.<br />

Professor als Titel<br />

Man muss nicht Hochschullehrer sein,<br />

um den Professorentitel zu führen:<br />

Gastprofessoren sind Hochschulexterne,<br />

die semesterweise nebenberuflich<br />

lehren.<br />

Den Titel dürfen diese aber nur in<br />

einigen Bundesländern führen. Honorarprofessoren<br />

sind von einer Hochschule<br />

oder von Landesministerien<br />

zum Professor ernannt worden. Sie<br />

sind lediglich verpflichtet, regelmäßig<br />

eine Lehrveranstaltung anzubieten<br />

und in seltenen Fällen noch nicht einmal<br />

dies.<br />

Der mehr oder minder direkte Kauf<br />

von Professorentiteln ist auch möglich.<br />

Dazu muss man noch nicht einmal<br />

in die Ferne schweifen. Besonders<br />

beliebt ist Osteuropa, wo gerne Doktoren-<br />

und Professorentitel verliehen<br />

werden, wenn nur der so Geehrte „die<br />

Kosten der Verleihung übernimmt“.<br />

Mittlerweile ist auch China „ein<br />

Markt“; und das – wer hätte es anders<br />

vermutet – mit Discountangeboten.<br />

Dieser Weg zum Doktortitel ist mühsam.<br />

Die Motive für Titel oder Beruf<br />

Obwohl mit dem Honorarprofessor<br />

auch in Wissenschaft und Lehre verdiente<br />

Persönlichkeiten geehrt werden,<br />

sind es häufig auch „nur“ Einflussreiche<br />

und Prominente. Die Hochschulen<br />

erhoffen sich von ihnen Vorteile<br />

und Gelder aus Wirtschaft und Politik<br />

und bedienen dafür die Eitelkeit der<br />

Honorierten.<br />

So sinkt der Anreiz, den – gerade für die<br />

habilitierten Hochschullehrer – steinigen<br />

Weg zum Professor als Beruf zu<br />

wählen. Auch steht die Vergütung der<br />

„echten Professoren“ in keinem Verhältnis<br />

zur Qualifikation, und der mit<br />

(Foto: © www.JenaFoto24.de/PIXELIO)<br />

der Dienstrechtsreform eingeführte<br />

– eigentlich sinnvolle – Leistungsaufschlag<br />

wird dann unsinnig, wenn die<br />

Leistung kaum objektiv zu beurteilen<br />

ist, er leicht umgangen werden kann<br />

und bei der nächsten globalen Budgetkürzung<br />

wieder wegfällt. Geld kann für<br />

den Beruf also nicht motivieren, es sei<br />

denn, man nutzt die Zeit für Forschung<br />

für kommerzielle Tätigkeiten. Das wird<br />

allerdings immer schwieriger. Für den<br />

Beruf des Hochschullehrers benötigt<br />

man heute viel und in Zukunft noch<br />

mehr Idealismus. Da nützt auch der<br />

schöne Titel nichts – den kann man,<br />

wie gesagt, auch anders „erwerben“. ■<br />

Prof. Jörn-Axel Meyer<br />

Seit 20 Jahren Partner des Handels<br />

Wenn Qualität und Flexibilität aufeinander treffen, können Sie nur profitieren!<br />

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Hotline: *0800-100 28 40 *kostenlos


(Foto: © Land Berlin/Thie)<br />

Berlins Ansehen gewinnt weltweit<br />

Internationale Imagemessung stellt positives Ansehen im Bereich Wirtschaft fest<br />

(ots) - Berlin ist nach wie vor die Stadt<br />

des Mauerfalls und der Wiedervereinigung.<br />

Aber als Wirtschaftsstandort,<br />

als attraktive Stadt zum Leben und<br />

Arbeiten holt Berlin stark auf. Gut<br />

positioniert ist die deutsche Hauptstadt<br />

auch in Wissenschaft, Kunst und<br />

Kultur. Berlin wird spontan mit guter<br />

Forschungslandschaft, innovativen<br />

Firmen und Produkten verbunden. Die<br />

Assoziationen rufen in den allermeisten<br />

Fällen positive Emotionen hervor.<br />

Das ist das Ergebnis einer internationalen<br />

Imagemessung des Marktforschungsinstituts<br />

TNS Infratest für die<br />

Hauptstadtkampagne „be Berlin“. Die<br />

Studie wurde von Senatssprecher Dr.<br />

Richard Meng und Michael Ehlting,<br />

einem der Autoren von TNS Infratest,<br />

vorgestellt. Befragt wurden 1 510<br />

Führungskräfte aus Wirtschaft sowie<br />

(in geringem Umfang) Wissenschaft<br />

und Kultur.<br />

Die Interviewpartner kamen<br />

aus 21 Städten in zwölf Ländern<br />

(Großbritannien, Frankreich, Türkei,<br />

Spanien, Dänemark, Japan, China,<br />

Indien, Brasilien, USA, Australien und<br />

Russland). Die Befragung erfolgte via<br />

Internetfragebogen zwischen Mitte<br />

November und Mitte Dezember 2010.<br />

Mit dieser, für Wirtschaftsumfragen<br />

international üblichen Methode,<br />

können wichtige Trends und qualitative<br />

Aussagen über das Image eines<br />

Standorts ermittelt werden.<br />

Positives Image<br />

Der Sprecher des Senats Dr. Richard<br />

Meng: „Berlin wird international immer<br />

stärker als Wirtschaftsmetropole<br />

wahrgenommen. Die Umfrage beweist,<br />

dass es uns in den vergangenen<br />

Jahren gelungen ist, die Stärken<br />

Berlins im Bewusstsein der internationalen<br />

Eliten zu verankern. Dabei<br />

nehmen diese auch sehr genau die<br />

positive wirtschaftliche Entwicklung<br />

Berlins im Vergleich zu ihrem eigenen<br />

Standort wahr.“<br />

Michael Ehlting, TNS Infratest, ergänzt:<br />

„Die Studie basiert auf sorgfältig ausgewählten<br />

Stichproben. Sie liefert uns<br />

wichtige qualitative Aussagen über<br />

das Image Berlins und wirft erhellende<br />

Schlaglichter auf Stärken und Schwächen<br />

der deutschen Hauptstadt.”<br />

Attraktives Berlin<br />

Weltweit liegen zwar immer noch<br />

New York und London vorne, aber im<br />

Vergleich zu einer ersten Umfrage im<br />

Jahr 2007 haben sich die Imagewerte<br />

Berlins durch die Bank deutlich verbessert.<br />

So zum Beispiel bei der Antwort<br />

auf die Frage, ob man es sich vorstellen<br />

könne, in Berlin zu leben und zu arbeiten.<br />

Konnten sich 2007 erst 32% der<br />

Befragten in London Berlin als Arbeitsort<br />

vorstellen, sind es drei Jahre später<br />

55%. In Paris stieg der Wert von 38 auf<br />

72%, in New York City von 22 auf 49%.<br />

Dabei zeigte sich, dass in den Schwellenländern<br />

das wirtschaftliche Interesse<br />

an Berlin besonders ausgeprägt<br />

ist. Die weit überwiegende Zahl der<br />

chinesischen und der indischen Führungskräfte<br />

(94% bzw. 88%) könnten<br />

sich vorstellen, in der deutschen<br />

Hauptstadt zu leben und zu arbeiten.<br />

Als Stärken Berlins nannten Manager<br />

und Unternehmer über alle zwölf<br />

Länder hinweg an erster Stelle die Verkehrsinfrastruktur<br />

und -anbindung,<br />

gefolgt von der Lebensqualität, dem<br />

Angebot an Erholungs- und Grünflächen<br />

sowie der Nähe zu Wissenschaft<br />

und Forschung.<br />

Gut für Geschäfte<br />

Auch in Bezug auf den bevorzugten<br />

Standort für eine Unternehmensgrün-<br />

56 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Regional-Special<br />

dung oder -verlagerung punktet Berlin.<br />

Auf die Frage, welche Metropole<br />

dafür am ehesten in Betracht komme,<br />

nannte jeder zehnte Studienteilnehmer<br />

in Dänemark und in Russland<br />

Berlin.<br />

Damit gelten unter den russischen<br />

Managern nur London und New<br />

York als noch attraktivere Wirtschaftszentren.<br />

In der türkischen<br />

Metropole Istanbul landete Berlin auf<br />

dem vierten Platz und schlug damit<br />

beispielsweise Paris und London.<br />

Gleichzeitig sehen viele der Befragten<br />

auch noch Nachholbedarf. Auf die<br />

Frage „In welchem Bereich muss sich<br />

Berlin aus Ihrer Sicht noch stärker<br />

entwickeln?, nannten die meisten<br />

Attraktives Berlin<br />

(41%) das Stichwort „Wirtschaft”,<br />

gefolgt von „Tourismus”(27%),<br />

„Wissenschaft” (25%), „Kunst/Kultur”<br />

(22%) und „Politisches Machtzentrum”<br />

(16%). Nach wie vor groß ist auch<br />

das Interesse an Informationen über<br />

Berlin. Fast die Hälfte (49%) wollen<br />

mehr über Berlin als Wirtschaftsstandort<br />

wissen, interessieren sich<br />

für Kunst und Kultur (45%), und ein<br />

Drittel (34%) will mehr touristische<br />

Informationen. ■<br />

(Foto: © Land Berlin/Gläser)<br />

Berliner Preisträger „Großer Preis des Mittelstandes“<br />

WOLFRAM Bürokommunikation<br />

GmbH & CO. KG<br />

Berliner Straße 32<br />

13089 Berlin<br />

B.R.A.S.S.T. Bau GmbH<br />

Gartenstraße 15<br />

13088 Berlin<br />

Stefan Fittkau Metallbau +<br />

Kunstschmiede<br />

Darßer Bogen 1<br />

13088 Berlin<br />

LASERLINE Digitales Druckzentrum<br />

Bucec & Co. Berlin KG<br />

Scheringstr. 1<br />

13355 Berlin<br />

FRITZ JAHN Gebäudeservice<br />

GmbH & Co. KG<br />

Lübecker Str. 46<br />

10559 Berlin<br />

Modeinstitut Berlin GmbH<br />

Pankstraße 8-10<br />

13127 Berlin<br />

Eckert & Ziegler Strahlenund<br />

Medizintechnik AG<br />

Robert- Rössle-Straße 10<br />

13125 Berlin<br />

Berlin<br />

Bäcker Wiedemann GmbH<br />

Wilhelm-von-Siemens-Str. 26-28<br />

12277 Berlin<br />

Auto-Zellmann GmbH<br />

Rudower Str. 25-29<br />

12524 Berlin<br />

Safety - Unternehmensschutz<br />

GmbH<br />

Stralauer Allee 35a<br />

10245 Berlin<br />

F.R. Hauk Stahlund<br />

Leichtmetallbau<br />

GmbH<br />

Nithackstraße 6<br />

10585 Berlin<br />

Akzent-Hotel Kolumbus GmbH<br />

Genslerstraße 18<br />

13055 Berlin<br />

Weihe Früchte & Salate KG<br />

Beusselstraße 44 n-q<br />

10553 Berlin<br />

Körber GmbH Präzisionstechnik<br />

Markscheiderstraße 44<br />

13407 Berlin<br />

KBB Kollektorbau GmbH<br />

Bruno-Bürgel-Weg 142-144<br />

12439 Berlin<br />

OTTO Richter GmbH<br />

Seelenbinderstr. 80<br />

12555 Berlin<br />

Dr. Herrmann Gruppe<br />

Giesestraße 96/98<br />

12623 Berlin<br />

(Quelle: P.T.Magazin)<br />

3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 57


Regional-Special<br />

Region of Excellence<br />

Brandenburg fährt eine gemeinsame<br />

Innovationsstrategie mit Berlin<br />

(Foto: mwe.brandenburg.de)<br />

Wirtschafts- und Europaminister Ralf Christoffers nahm die Ehrung in Brüssel aus den<br />

Händen von EU-Kommissionspräsident José-Manuel Barroso entgegen<br />

(ots) - Das Land Brandenburg wurde<br />

in diesem Jahr von der Europäischen<br />

Union als „Region of Excellence“ ausgezeichnet.<br />

Die EU hat damit Projekte<br />

und Strategien Brandenburgs – sowie<br />

von Wales und Litauen – gewürdigt,<br />

die sich eng an den Zielen der Strategie<br />

Europa 2020 orientieren. Die Kommission<br />

hat vor allem bewertet, wie die<br />

Regionen das nachhaltige, innovative<br />

und integrierte Wachstum langfristig<br />

fördern und wie ihre Ansätze und<br />

Ergebnisse in besonderer Weise helfen,<br />

die Ziele der EU im Bereich Innovation<br />

und Forschung zu erreichen.<br />

Auf dem richtigen Weg<br />

Nachdem der EU-Ausschuss der Regionen<br />

Brandenburg bereits zur „Europäischen<br />

Unternehmerregion <strong>2011</strong>“<br />

gekürt hatte, ist die Auszeichnung als<br />

Exzellenz-Region in Europa einmal<br />

mehr eine Bestätigung dafür, dass das<br />

Land mit der Entwicklung seines Wirtschaftsstandortes<br />

auf dem richtigen<br />

Wege ist. „Die EU hat uns bescheinigt,<br />

dass wir in unserem Land den Unternehmen<br />

ein Umfeld bieten, das in<br />

Europa seinesgleichen sucht“, erklärte<br />

Brandenburgs Wirtschaftsminister<br />

Ralf Christoffers nach der Auszeichnung<br />

durch EU-Kommissionspräsident<br />

José Manuel Barroso in Brüssel.<br />

Cluster machen es möglich<br />

Zusammen mit Berlin geht Brandenburg<br />

in Sachen Innovationsförderung<br />

einen neuen und einzigartigen Weg<br />

unter den deutschen Bundesländern.<br />

Beide Länder haben sich auf eine<br />

gemeinsame Innovationsstrategie<br />

verständigt mit dem Ziel, in abgestimmten<br />

zukunftsträchtigen Wirtschaftsfeldern<br />

Innovation zu fördern.<br />

Die Bildung von Clustern ermöglicht<br />

es Brandenburg, die Zusammenarbeit<br />

von Forschung und Unternehmen in<br />

besonderer Weise zu unterstützen.<br />

Mit einer Bündelung der verfügbaren<br />

Förderprogramme gelingt es nun<br />

besser, Forschungsergebnisse bis zur<br />

Marktreife zu führen.<br />

Experimentell<br />

Das Land Brandenburg fördert auch<br />

innovative Ansätze von Unternehmen<br />

mit speziellen Programmen, die experimentellen<br />

Charakter haben. Dazu<br />

gehört beispielsweise die Förderung<br />

innovativer Geschäftsmodelle kleiner<br />

und mittlerer Unternehmen zur Nutzung<br />

neuester Technologien.<br />

Wie gut das gelingen kann, zeigt die<br />

Verleihung des „RegioStar Awards<br />

2010“ an die Teltower getemed Medizin-<br />

und Informationstechnik AG<br />

– nominiert für den „Großen Preis<br />

des Mittelstandes“ <strong>2011</strong> – und das fördernde<br />

Ministerium für Wirtschaft<br />

und Europaangelegenheiten (MWE).<br />

Mit Unterstützung der EU und des<br />

MWE (www.mwe-brandenburg.de)<br />

hatte getemed ein neues Geschäfts-<br />

58 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Regional-Special<br />

modell für die ambulante Behandlung<br />

von Patienten mit chronischer<br />

Herzschwäche entwickelt, das in ganz<br />

Eu ropa genutzt werden kann.<br />

Biotech-Standort weiter gefestigt<br />

Die Hauptstadtregion gehört zu den<br />

drei führenden deutschen Biotechnologie-Standorten.<br />

Gemeinsam mit<br />

München hat Berlin-Brandenburg bei<br />

den Life Sciences die Spitzenstellung<br />

in Deutschland inne – und punktet<br />

zunehmend auch international.<br />

Mehr als 190 Biotech-Unternehmen<br />

sowie rund 370 Medizintechnikfirmen<br />

sind in Berlin und Brandenburg<br />

angesiedelt. Die gesamte Wertschöpfungskette<br />

in den modernen Life Sciences<br />

ist in der Hauptstadtregion vorhanden.<br />

Als Leitbranche mit herausragenden<br />

Kompetenzen im Bereich<br />

Forschung und Entwicklung nimmt<br />

die Branche in der gemeinsamen<br />

Innovationsstrategie der Länder Berlin<br />

und Brandenburg eine besondere<br />

Rolle ein.<br />

Netzwerk-Perle Lignos<br />

So hat beispielsweise Mitte März <strong>2011</strong><br />

die Aevotis GmbH das Verbundprojekt<br />

„Lignos“ mit dem Fraunhofer-Institut<br />

für Angewandte Polymerforschung<br />

IAP und der Universität Potsdam auf<br />

den Weg gebracht, bei dem es um<br />

Herstellung von Biopolymeren für<br />

die technische Anwendung mittels<br />

neuer biologischer Verfahren geht.<br />

Unter dem Namen „pearls. Potsdam<br />

Research Network“ haben sich auf<br />

Nachhaltige Entwicklung mit Biopolymeren<br />

Initiative der Universität Potsdam und<br />

mit Unterstützung des Ministeriums<br />

21 Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen<br />

im Raum Potsdam zu<br />

einem bundesweit einmaligen Netzwerk<br />

zusammengeschlossen.<br />

Dadurch wurden die Kompetenzen<br />

universitärer und außeruniversitärer<br />

Forschung miteinander verknüpft,<br />

auch für die Entwicklung neuer Forschungsallianzen<br />

mit der Wirtschaft.<br />

Der Universität Potsdam ist es dabei<br />

gelungen, unter dem Dach von<br />

„pearls“ dieses Forschungsprojekt<br />

einzuwerben, gemeinsam mit dem<br />

Fraunhofer-Institut für Angewandte<br />

(Foto: Fraunhofer-Gesellschaft)<br />

Polymerforschung und dem jungen<br />

Unternehmen aevotis GmbH. Das Projekt<br />

„Lignos“ ist zukunftsweisend. Für<br />

eine nachhaltige Entwicklung ist es<br />

unerlässlich, Ressourcen zu schonen<br />

bzw. effizient mit ihnen umzugehen.<br />

Die Entwicklung von – auch industriell<br />

nutzbaren – Verfahren zur Herstellung<br />

von Biopolymeren leistet hierzu<br />

einen wichtigen Beitrag. Das Projekt<br />

trägt zur weiteren Profilierung des<br />

Biotechnologie-Standortes Berlin-<br />

Brandenburg bei und ist beispielhaft<br />

für das gute Zusammenspiel zwischen<br />

Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung.<br />

■<br />

Bernd Schenke<br />

Offsetdruck<br />

Digitaldruck<br />

Verarbeitung<br />

Werbetechnik<br />

3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 57


Technologietransfer –<br />

Forschung findet Firma<br />

Berliner Industrie- und Innovationsstandorte<br />

gezielt entwickeln<br />

Innovationsstandort Tegel: Vom Flughafen zum Klima- und Energiecampus<br />

Ressourcen müssen auf Innovationsstandorte<br />

konzentriert und Forschung<br />

und Produktion vor Ort stärker verknüpft<br />

werden – so lautete der einhellige<br />

Tenor einer Diskussionsveranstaltung<br />

mit Berliner Unternehmern,<br />

Wissenschaftlern, Politikern und Verwaltungsvertretern<br />

im Berliner Ludwig<br />

Erhard Haus. Im Mittelpunkt stand<br />

dabei die Vorstellung von zwei neuen<br />

Veröffentlichungen, die dazu beitragen<br />

sollen, das Angebot an attraktiven<br />

Gewerbeflächen transparenter zu<br />

machen und noch effektiver zu vermarkten.<br />

Zum einen wurde vom Berliner Senat<br />

in enger Kooperation mit der Wirtschaft<br />

der neue Stadtentwicklungsplan<br />

Industrie und Gewerbe erarbeitet. Der<br />

Plan stellt die Industrie- und Gewerbegebiete<br />

der Stadt dar und kategorisiert<br />

sie nach Lage und Qualitätskriterien,<br />

wie beispielsweise Flächenverfügbarkeit,<br />

Anbindung oder Nachbarschaft.<br />

Nachholebedarf<br />

Darüber hinaus hat die IHK Berlin<br />

verschiedene Industrie- und Innovationsstandorte<br />

untersucht und sich u. a.<br />

mit deren Profilierung sowie mit notwendigen<br />

Maßnahmen vor Ort auseinandergesetzt.<br />

Im Vordergrund stand<br />

jedoch die stärkere Verzahnung zwischen<br />

Wirtschaft und Wissenschaft.<br />

Gerade hier besteht aus Sicht der<br />

Wirtschaft noch immer Nachholbedarf.<br />

Das war auch Konsens der Diskussion,<br />

an der sich u. a. die Staatssekretärin<br />

für Verkehr und Stadtplanung Maria<br />

Krautzberger, Wirtschaftsstaatssekretär<br />

Dr. Jens-Peter Heuer, der ehemalige<br />

Präsident der TU Berlin Prof. Kurt Kutzler<br />

sowie viele Unternehmensvertreter<br />

beteiligten.<br />

Finanzieller Anreiz<br />

„Berlin hat zwar eine einzigartige<br />

Forschungslandschaft. Woran es<br />

Orthopaedic Devices<br />

Made in Germany<br />

OHST Medizintechnik AG<br />

Grünauer Fenn 3<br />

D-14712 Rathenow<br />

++49 (0)3385 5420 0<br />

www.ohst.de<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Stapelbares Leichtgewicht:<br />

Tray in neuem Design sorgt für Ordnung<br />

und Effizienz im OP.<br />

Top-Ranking der Länder nach geschätzten Arbeitsplätzen 2009<br />

60 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong><br />

(Quelle: IBM Global Business Services 2010)


(Foto: Günter Wicker/Photur/Berliner Flughäfen)<br />

jedoch mangelt, sind Standorte, an denen die Ideen aus der<br />

Wissenschaft schnell und unkompliziert in die Praxis umgesetzt<br />

werden können“, konstatierte Christian Wiesenhütter, der stellvertretende<br />

Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin. Dabei liegen<br />

die Potenziale für das Wachstum moderner Industrien heute<br />

vor allem in den hochinnovativen und forschungsintensiven<br />

Branchen. Um Forschungseinrichtungen gezielt an bestimmten<br />

Industriestandorten anzusiedeln, muss nach Aussage von Prof.<br />

Kutzler eine Empfehlung der Politik ebenso gegeben sein wie<br />

ein finanzieller Anreiz. So ist es beispielsweise der TU Berlin<br />

ohne Subventionen kaum möglich, wieder stärker produktionsorientiert<br />

zu forschen.<br />

Konzentration<br />

Die Forderung von Otto Haas, Cluster Lead bei Siemens Real<br />

Estate, ausgewählte Gewerbe- und Industriegebiete zu profilieren<br />

und besonders zu unterstützen, wurde auch in der Untersuchung<br />

der IHK deutlich. Danach müssen sowohl die Personalressourcen<br />

als auch organisatorische und investive Maßnahmen<br />

sowie die Vermarktung künftig stärker auf besonders innovative<br />

Standorte konzentriert werden, ohne jedoch den Blick für die<br />

Gesamtstadt zu verlieren.<br />

Die Untersuchung der IHK Berlin stützt sich vor allem auf eine<br />

Reihe von Interviews mit Unternehmen, Standortentwicklern<br />

und weiteren lokalen Akteuren. Ein Leitprojekt zur besseren<br />

Verknüpfung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft ist für die<br />

IHK die Nachnutzung des Flughafengeländes Tegel als Klimaund<br />

Energiecampus. Um Berlin als führende Gesundheitsregion<br />

in Deutschland und Europa zu behaupten, spricht sich die IHK<br />

zudem für die Ansiedlung einer Medical City auf dem ehemaligen<br />

Bahngelände nördlich des Hauptbahnhofes aus. ■<br />

Broschüre<br />

Die Broschüre der IHK Berlin zu den Berliner<br />

Industrie- und Innovationsstandorten ist im<br />

Bereich Infrastruktur und Stadtentwicklung<br />

oder auf der IHK-Internetseite als Download<br />

erhältlich:<br />

www.ihk-berlin.de, Dok.-Nr. 80779<br />

Yvonne Stolzmann, IHK Berlin<br />

2010<br />

3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 61


Regional-Special<br />

Handwerk überwindet Grenzen<br />

Südbrandenburger Unternehmen wollen polnische<br />

Jugendliche ausbilden<br />

Die deutsche Wirtschaft läuft auf<br />

Hochtouren, der Konjunkturmotor<br />

brummt. Daran hat das Handwerk,<br />

das sich in der Krise wieder einmal<br />

als stabilisierender Faktor bewiesen<br />

hat, einen großen Anteil. Auch im<br />

südbrandenburgischen Handwerk ist<br />

die Stimmung derzeit gut. Das geht<br />

aus der aktuellen Frühjahrskonjunkturumfrage<br />

der Handwerkskammer<br />

Cottbus (HWK) hervor.<br />

Demnach schätzen mehr als 91% der<br />

Unternehmen ihre wirtschaftliche<br />

Lage als gut oder befriedigend ein.<br />

Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist<br />

das ein Anstieg um knapp 10%. Am<br />

besten ist die Stimmung im Ausbauund<br />

Bauhauptgewerbe. Die Unternehmen<br />

profitieren teilweise noch von<br />

Aufträgen aus dem Konjunkturpaket.<br />

Der Kuchen wird kleiner<br />

Besonders für kleine Betriebe mit<br />

bis zu 19 Beschäftigten hat sich die<br />

wirtschaftliche Lage verbessert. Insgesamt<br />

verweisen mehr als die Hälfte<br />

der befragten Unternehmen auf eine<br />

stabile Umsatzentwicklung, mehr als<br />

drei Viertel auf konstante bis gestiegene<br />

Auftragsbestände. Doch trotz gut<br />

gefüllter Auftragsbücher und optimistischer<br />

Aussichten wird das laufende<br />

Jahr kein Selbstläufer.<br />

Gemeinden und Kommunen schieben<br />

riesige Schuldenberge vor sich her,<br />

planen zum Beispiel die Erhöhung der<br />

Gewerbesteuern. Das Gesetz zur Stärkung<br />

der kommunalen Daseinsvorsorge,<br />

das verabschiedet werden soll,<br />

stellt den Grundsatz der wirtschaftlichen<br />

Grundordnung in Frage. Das<br />

Land Brandenburg senkt die Investitionsquote.<br />

Kurzum, der zu verteilende<br />

Kuchen wird kleiner. Das Handwerk<br />

muss und wird sich diesen finanziell<br />

schwierigeren Rahmenbedingungen<br />

stellen. Für zukunftsorientierte Gestalter<br />

ergeben sich allerdings mehr<br />

Chancen als Risiken.<br />

Neue Visionen<br />

Das gilt auch für die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit,<br />

die ab dem<br />

1. Mai <strong>2011</strong> in Kraft tratt. Statt mit<br />

Angst blickte die HWK Cottbus diesem<br />

Datum mit Visionen und neuen<br />

Ideen entgegen. So ist Anfang März<br />

das Pilotprojekt, die Ausbildung von<br />

polnischen Jugendlichen aus der Euroregion<br />

Spree-Neiße/Bober, gestartet<br />

worden. Ab September sollen rund 20<br />

junge Frauen und Männer eine Lehre<br />

in Südbrandenburger Handwerksbetrieben<br />

beginnen.<br />

Zum einen soll mit dem Projekt das<br />

Zusammenwachsen des gemeinsamen<br />

Wirtschaftsraumes gefördert<br />

werden. Zum anderen will die HWK<br />

dem Geburtenknick in der Region<br />

entgegenwirken. Innerhalb von wenigen<br />

Jahren hat sich die Zahl der<br />

Schulabgänger in der Region fast halbiert.<br />

Damit sinkt die Auswahl für die<br />

Unternehmen. Wo früher noch drei<br />

bis vier Bewerber auf eine Lehrstelle<br />

kamen, ist das Verhältnis heute rein<br />

rechnerisch nahezu 1:1, manchmal<br />

streiten sich zwei Lehrstellen um einen<br />

Bewerber.<br />

Die Chance<br />

Streiten musste die Polin Paulina<br />

Wachata um ihre Lehrstelle nicht.<br />

Die gelernte Fotografin begrüßt das<br />

Knut Deutscher<br />

■ Knut Deutscher ist Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer<br />

Cottbus.<br />

■ Sein Kammerbezirk umfasst den südlichen Teil des Landes<br />

Brandenburg mit über 10 000 Handwerksunternehmen.<br />

■ Einzugsgebiet: Dahme-Spreewald, Spree-Neiße, Ober-Spreewald-<br />

Lausitz, Elbe-Elster und die kreisfreie Stadt Cottbus.<br />

■ Im Handwerk Beschäftigte: rund 53 700, einschließlich 3 300<br />

Lehrlinge.<br />

62 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Projekt der Handwerkskammer Cottbus.<br />

Sie habe damit die Chance, einen<br />

zweiten Beruf zu erlernen. Über das<br />

große Heimweh macht sie sich kaum<br />

Gedanken. Derzeit lebt sie in Polen in<br />

einem Internat, sieht ihre Eltern nur<br />

an den Wochenenden.<br />

Von daher ist es keine allzu große<br />

Umstellung für sie. Ihre zukünftige<br />

Ausbilderin, die gebürtige Polin und<br />

Friseurmeisterin Wieslawa Heydel-<br />

Waberska, beschäftigt bereits Mitarbeiterinnen<br />

unterschiedlicher<br />

Nationen und weiß um die Vorteile<br />

multikultureller Betriebe. „Mit meinen<br />

zwei Angestellten aus der Türkei und<br />

der Ukraine erweitert sich der Horizont<br />

in meinem Team und das Verständnis<br />

füreinander”, sagt sie. „Die Chance, Jugendliche<br />

aus Polen auszubilden, ist eine<br />

neue Herausforderung für uns alle.”<br />

Ein Gewinn<br />

Auch die Fleischerei Arnold aus Elsterwerda<br />

sieht die internationale<br />

Ausbildung klar als Gewinn. „Wir<br />

nutzen seit Jahren für unsere Auszubildenden<br />

den Lehrlingsaustausch mit<br />

Frankreich. Jede Reise bildet, unsere<br />

Lehrlinge wachsen daran, werden offener<br />

und flexibler”, erklärt Matthias<br />

Arnold. Diese Qualitäten erhofft sich<br />

das Familienunternehmen auch von<br />

seinen künftigen Lehrlingen Jaroslaw<br />

Turek und Kamil Derkacz.<br />

Die beiden sind gerade im letzten<br />

Lehrjahr als Elektromechaniker am<br />

Berufsschulzentrum Zielona Gora. In<br />

Deutschland werde dieser Abschluss<br />

Grenzüberschreitende Ausbildung: Gemeinsam mit ihren künftigen polnischen Lehrlingen<br />

freuen sich Friseurmeisterin Wieslawa Heydel-Waberska (1. v. l.), Dipl.-Ing. (FH) Thomas<br />

Troppens (Mitte hinten) und die Fleischermeister Matthias und Ivonne Arnold (1. und<br />

2. v. r.) auf die im September beginnende Ausbildung.<br />

nicht anerkannt, sagt Turek. Ursprünglich<br />

wollte er bereits in seiner<br />

Heimat Fleischer lernen, das will er<br />

nun in der Lausitz nachholen. Die Ausbildung<br />

in Deutschland sei einfach<br />

besser, resümiert er kurz und knapp.<br />

Wenn alles klappt, halten die jungen<br />

Polen im September ihre Lehrverträge<br />

in den Händen.<br />

Nachwuchsmangel<br />

Den Nachwuchsmangel generell lösen<br />

können ausländische Jugendliche<br />

jedoch nicht. Das Problem ist akut. So<br />

konnten im vergangenen Jahr mehr<br />

als 100 Lehrstellen im Bezirk der<br />

Handwerkskammer Cottbus nicht besetzt<br />

werden.<br />

Bleibt der Nachwuchs aus, steht der<br />

Fachkräftemangel vor der Tür. Die<br />

Sicherung des Fachkräftebedarfs ist<br />

deshalb die zentrale Herausforderung<br />

in diesem Jahrzehnt. Es ist ein gesellschaftspolitisches<br />

Thema, dem sich<br />

alle stellen und gemeinsam nach Lösungen<br />

suchen müssen. ■<br />

Knut Deutscher<br />

(Fotos: Handwerkskammer Cottbus)<br />

Die Neue Tochter<br />

Die Oppitz-Catering GmbH achtet auf höchste Qualität und<br />

abwechslungsreiche Vielfalt bei der Auswahl der Lebensmittel.<br />

Wir beziehen frische Produkte nach Möglichkeit bei qualitäts<br />

geprüften Lieferanten aus der Region.<br />

www.oppitz-catering.de<br />

20 Jahre Erfahrung und Kompetenz<br />

Die Oppitz-Dienstleistungen GmbH ist der Partner für maßgeschneiderte Komplexleistungen und<br />

individuelle Lösungsansätze in den Kompetenzbereichen Catering, Gebäudeservice und Managementleistungen.<br />

Das tägliche Handeln der Oppitz-Dienstleistungen ist geprägt durch einen hohen<br />

Qualitätsanspruch und eine nachhaltige, zukunftsorientierte Wirtschaftsweise mit Schwerpunkt<br />

auf die Regionen Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt.<br />

www.oppitz-dienstleistungen.de


Kultur I Lifestyle<br />

Panamera – Meisterwerk des Designs<br />

Porsches viertüriger Gran Turismo wird in Leipzig gebaut<br />

Ich wettete mit meinem Banker, dass<br />

der Porsche Panamera ein Erfolg wird.<br />

Mein Banker war ungläubig und hat<br />

den Champagner verloren. Mit dem<br />

Panamera brachte Porsche den ersten<br />

viertürigen Gran Turismo seiner<br />

Geschichte auf den Markt – in Leipzig<br />

gefertigt. Der Leipziger setzt nicht<br />

nur durch souveräne Fahrleistungen<br />

und vorbildliche Effizienz Maßstäbe<br />

in seiner Klasse, sondern auch durch<br />

besonders individuellen Komfort und<br />

exklusive Ausstattung.<br />

Zu den Kerntechnologien des neuen<br />

Panamera gehören fünf Innovationen,<br />

die erstmals in einem Serienmodell<br />

der Oberklasse angeboten werden: das<br />

Doppelkupplungsgetriebe, das Start-<br />

Stop-System in Verbindung mit einem<br />

Automatikgetriebe, die Luftfederung<br />

mit schaltbarem Zusatzvolumen in<br />

jeder Feder, die aktive Aerodynamik in<br />

Form des automatisch ausfahrenden<br />

und im Anstellwinkel verstellbaren<br />

Heckspoilers sowie das erste Sport-<br />

Chrono-Paket, das auf Tastendruck<br />

u. a. Motor, Fahrwerk und Getriebe<br />

sportlicher abstimmt. Wer hat da<br />

noch Lust auf Mercedes S-Klasse und<br />

7er BMW?<br />

Mein Testwagen war ein Panamera S<br />

mit einem 400 PS starken 4,8-Liter-<br />

Achtzylindermotor und Hinterradantrieb.<br />

Und das bei einem Durchschnittsverbrauch<br />

von ca. zwölf Litern,<br />

obwohl ich ihn eben „porschig“ fuhr.<br />

Alle Panamera-Modelle mit dem<br />

Porsche-Doppelkupplungsgetriebe verfügen<br />

über die neue Auto-Start-Stop-<br />

Funktion, die bei Fahrzeugstillstand<br />

– etwa an der Ampel oder im Stau – bei<br />

gehaltenem Bremspedal automatisch<br />

den Motor abstellt und ihn beim Lösen<br />

der Bremse selbsttätig wieder startet.<br />

Dadurch lassen sich insbesondere im<br />

Stadtverkehr erhebliche Kraftstoffeinsparungen<br />

erzielen.<br />

Stilsicher und Porsche-typisch<br />

Stilsicher gelang den Porsche-Designern<br />

das Meisterstück, den Panamera


Panamera-Produktion in Leipzig<br />

(Fotos: Prof. Arnd Joachim Garth, Porsche)<br />

Das Innendesign ist so edel wie in einer Yacht<br />

Sportwagen und Limousine in einer Linie<br />

als ein völlig neues und eigenständiges<br />

Automobil Porsche-typisch zu kreieren.<br />

Allein schon seine Proportionen heben<br />

ihn heraus: Die größte Breite und die<br />

niedrigste Höhe gegenüber vergleichbaren<br />

viertürigen Fahrzeugen machen<br />

den unter fünf Meter langen Gran<br />

Turismo unverwechselbar.<br />

Dazu entsprechen Styling und Details<br />

jener Design-Philosophie, wie sie über<br />

Jahrzehnte am 911 Carrera verfeinert<br />

wurde und auch bei Boxster, Cayman<br />

und Cayenne Erfolgsgeschichte schrieb.<br />

Die Eigenständigkeit des Panamera<br />

zeigt sich auch in seinem funktionalen<br />

Gepäckraumkonzept. Durch die weit<br />

öffnende Heckklappe lassen sich vier<br />

mittelgroße Koffer bequem hinter den<br />

Fondsitzen verstauen.<br />

Bequem und trotzdem sportlich<br />

Konsequent als Viersitzer entwickelt,<br />

geht der Porsche Panamera auch in<br />

Innenraumdesign und Komfort eigene<br />

Wege. Trotz seiner unverwechselbar<br />

flachen und gestreckten Silhouette<br />

bietet der bei 4,97 Meter Länge nur<br />

1,42 Meter hohe Panamera ein großzügiges<br />

Raumgefühl auf allen vier<br />

Plätzen.<br />

Der Innenraum mit durchgehender,<br />

nach vorne ansteigender Mittelkonsole<br />

schafft optimale ergonomische Voraussetzungen<br />

für den Fahrer und betont<br />

darüber hinaus die persönliche Sphäre<br />

jedes einzelnen Passagiers auf jeweils<br />

passgenauen Einzelsitzen. Die tiefe<br />

Sitzposition vermittelt den Porschetypischen<br />

direkten Kontakt zur Straße.<br />

Achtfach elektrisch verstellbare Komfortsitze<br />

sorgen in Panamera S und 4S<br />

für einen ausgezeichneten individuellen<br />

Reisekomfort.<br />

Vorbildlich effizient: Individueller<br />

Klimakomfort<br />

Serienmäßig ist eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik.<br />

Luftmenge und Luftverteilung<br />

werden hierbei für Fahrer und<br />

Beifahrer getrennt vollautomatisch<br />

geregelt und können bei Bedarf auch<br />

manuell über eine zentral angeordnete<br />

Bedieneinheit auf der Mittelkonsole<br />

eingestellt werden. Auf Wunsch ist eine<br />

Vier-Zonen-Klimaautomatik erhältlich,<br />

mit der Temperatur, Gebläsestärke und<br />

Luftverteilung für jeden Platz separat<br />

eingestellt werden können.<br />

Ganz persönlich: Breite Palette an<br />

Funktionen und Ausstattungen<br />

Der Panamera setzt in der automobilen<br />

Oberklasse auch mit neuen Ausstattungen<br />

im Bereich Audio und Kommunikation<br />

ganz eigene Standards. Highlight<br />

und zentrales Bedienelement<br />

ist der Sieben-Zoll-Farb-Touchscreen<br />

– sowohl in Verbindung mit dem<br />

Audiosystem CDR-31 als auch mit dem<br />

Porsche Communication Management<br />

(PCM) inklusive Navigationsmodul.<br />

Überhaupt hatte ich das Gefühl, in<br />

einer Yacht Kapitän zu sein. Leistung<br />

soll sich wieder lohnen, schrieb<br />

einst die FDP auf ihre Wahlplakate.<br />

Angesichts des Panamera lohnt sich<br />

Leistung allemal, denn sich einen solchen<br />

Porsche zu leisten, setzt Leistung<br />

voraus – und da ist der Mittelstand<br />

geradezu prädestiniert. ■<br />

Prof. Arnd Joachim Garth<br />

3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 65


Impressum<br />

Ihre Leserbriefe<br />

Leser-Telefon: <strong>03</strong>41 24061-00<br />

Leser-Fax: <strong>03</strong>41 24061-66<br />

Zu: „Der Zorn der kleinen Leute“<br />

„Ein schlichtes und einfaches Danke<br />

für diesen Beitrag!“<br />

Hans-Jürgen Kastner<br />

Zu: „Der Zorn der kleinen Leute“ und<br />

„Mobilität 2050“<br />

„Beide Artikel decken in aller Deutlichkeit<br />

Fakten und Zusammenhänge auf,<br />

die mir persönlich, meinen Bekannten<br />

und sicher vielen, vielen Lesern aus<br />

dem Herzen gesprochen sind. Leider<br />

haben die getroffenen Aussagen aber<br />

einen großen Makel! Sie gelangen<br />

nicht zielgerichtet in die Hände derer,<br />

die den ganzen ‚Schlamassel‘ verursacht<br />

und zu verantworten haben. Wobei<br />

man eher ‚nicht zu verantworten<br />

haben‘ argumentieren muss. Das wird<br />

gemäß Demokratieverständnis ‚unserer‘<br />

gewählten Volksvertreter ganz<br />

simpel dem Volk als dann natürlich<br />

mündigem Souverän aufgeladen. Schade,<br />

dass die Mentalität der Deutschen<br />

eher zum ‚Buckel krumm machen‘ und<br />

zur Duldsamkeit tendiert. Das spielt<br />

unserem ‚Bundestags-Kindergarten‘<br />

sehr in die Hände und macht es ja so<br />

einfach, brisante Probleme über dem<br />

Kopf des dann unmündigen Volkes zu<br />

entscheiden.<br />

Legislative und Exekutive – Begriffe<br />

aus der Antike, die nichts mehr bedeuten.<br />

Das einzig Sichere in der derzeitigen<br />

Bundespolitik (in allen Facetten!)<br />

ist, dass überhaupt nichts sicher ist. Da<br />

aber die Hoffnung zuletzt stirbt, möge<br />

der sprichwörtliche Krug ruhig noch<br />

vor dem Brechen ordentlich zu Wasser<br />

gehen und das Fass zum Überlaufen<br />

bringen! Sie haben richtig erkannt – es<br />

brodelt bereits bei den ‚ganz gewöhnlichen,<br />

tüchtigen, spießigen Menschen<br />

aus dem Volk‘.“<br />

G. Preisitsch<br />

Zu: P.T. Magazin<br />

66 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong><br />

„Das neue P.T. Magazin hält, was die<br />

Titelseite verspricht: aufwühlend, schonungslos,<br />

punktgenau. Dabei sind die<br />

Beiträge heterogen, verständlich und<br />

kurzweilig. Unwichtiges kommt nicht<br />

vor. Und am Schluss wartet ein unterhaltsamer<br />

Autotest. Perfekt. Für mich<br />

ist das P.T. Magazin mittlerweile mehr<br />

als ein Geheimtipp – es hat Vorbildcharakter.<br />

Herzliche Glückwünsche dem<br />

ganzen Team und weiter so!“<br />

Christian Kalkbrenner<br />

„Glücklicherweise gibt es ein P. T. Magazin,<br />

das in seinen Beiträgen zum<br />

Klimaschutz andere Thesen vertritt als<br />

der Mainstream. So hat mich der Bericht<br />

von Heinz Horeis über die ‚NIEs’<br />

begeistert und der Beitrag von Ullrich<br />

Rothe über die ‚Öko-Diktatur der Europäischen<br />

Union‘. Endlich lehnt sich das<br />

Volk (der Autofahrer) gegen das ewige<br />

Ökodiktat des Staates auf; leider aber<br />

nur, weil des Deutschen liebstes Kind<br />

– das Auto – Schaden nehmen könnte.<br />

Langsam wird für viele Mitbürger das<br />

Wort ‚Klimaschutz‘ zum Unwort, weil<br />

ständig daran herumgedoktert wird;<br />

Stichwort ‚Klimaschutz durch Reduktion<br />

von CO2‘: Dieser Klimaschutz ist ein<br />

moderner Ablasshandel, der uns Bürgern<br />

immer mehr Steuern und Gebühren<br />

aus der Tasche zieht und immer<br />

neue staatliche Eingriffe beschert.“<br />

Ernst K. Jungk<br />

„Mit großem Interesse lese ich immer<br />

wieder Ihre Zeitschrift. Was mich allerdings<br />

verwundert, ist Ihre Verwendung<br />

des Begriffes ‚kleine Leute‘. Genauso<br />

wenig wie es ein ‚Lieschen Müller‘, ein<br />

statistisches Alibiwort, als reale Person<br />

gibt, gibt es die sog. kleinen Leute.<br />

Wenn der Mensch wüsste, wer und<br />

was seine wahre Natur ist, würden<br />

derartige verniedlichende Worte ein für<br />

alle Mal gestrichen werden. Die Welt<br />

wäre ein Paradies göttlicher Riesen.“<br />

Hans Rüby<br />

„Ich kenne ja Ihr Magazin fast von Beginn<br />

an. Die Qualität, der Inhalt sind<br />

absolut ‚erwachsen‘ geworden. Mein<br />

Kompliment!“<br />

Günter Meyer<br />

Leserbriefe ungekürzt unter: www.pt-magazin.de/service/leserbriefe<br />

Das P.T. Magazin ist das offizielle Maga zin<br />

des Wettbewerbs „Großer Preis des Mittelstandes“<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung,<br />

eingetragen im Stiftungsregister des Regie<br />

rungs be zir kes Leipzig unter Nr. 2/1998.<br />

Verlag:<br />

OPS Netzwerk GmbH<br />

Melscher Str. 1, 04299 Leipzig<br />

Tel. <strong>03</strong>41 24061 - 00<br />

Fax <strong>03</strong>41 24061 - 66<br />

E-Mail: info@op-pt.de<br />

Internet: www.pt-magazin.de<br />

Geschäftsführer:<br />

Petra Tröger<br />

Dr. Helfried Schmidt<br />

Redaktion:<br />

Dr. Helfried Schmidt (V. i. S. d. P.)<br />

Ullrich Rothe (Chefredakteur)<br />

Anette Runge<br />

Autoren:<br />

Carlos A. Gebauer, Dr. Alexander Ulfig,<br />

Thomas Seifried, Jens-Uwe Meyer,<br />

Johannes Pernsteiner, Dr. Volker Gallandi,<br />

Christian Kalkbrenner, Gunnar Sohn,<br />

Patrick G. Weber, Prof. Jörn-Axel Meyer,<br />

Bernd Schenke, Yvonne Stolzmann, Knut<br />

Deutscher, Prof. Arnd Joachim Garth<br />

Regionalkorrespondent:<br />

Bernd Schenke<br />

Satz/Layout:<br />

Frank Heinitz (Satzleiter)<br />

Janine Huber<br />

Thomas Nägler<br />

Anzeigen:<br />

Petra Tröger (V. i. S. d. P., Anzeigenleitung)<br />

Hartwig Voigt<br />

Druck:<br />

Druckerei Vetters GmbH & Co. KG<br />

Gutenbergstraße 2, 01471 Radeburg<br />

Erscheinungsweise:<br />

6 mal jährlich, Einzelpreis 3 ¡ inkl. 7%<br />

MwSt.; Abonnement 16 ¡ inkl. 7% MwSt.<br />

sowie inkl. Versand und Porto für 6 Ausgaben.<br />

Unser Magazin erhalten Sie in unserem<br />

Verlag sowie im Abo und in ausgewählten<br />

öffentlichen Einrichtungen.<br />

Mehrfachlieferungen auf Anfrage.<br />

Konditionen unter www.pt-magazin.de<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 1/<strong>2011</strong>,<br />

gültig seit 01.10.2010.<br />

© <strong>2011</strong> OPS Netzwerk GmbH.<br />

Nachdruck nur mit schrift licher<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

Alle Angaben ohne Gewähr. Namentlich<br />

gekennzeichnete Beiträge müssen nicht<br />

die Meinung der Redaktion wiedergeben.<br />

Der Verlag behält sich vor, Leserzuschriften<br />

bearbeitet zu veröffentlichen.<br />

Für unver langt eingesandte Manuskripte<br />

und für Anzeigeninhalte übernehmen<br />

der Verlag oder seine Mitarbeiter keine<br />

Haftung.<br />

Leser-Fax: <strong>03</strong>41 24061 - 66<br />

E-Mail: redaktion@op-pt.de


PR-Anzeige<br />

Produziert Ihre<br />

Heizung auch Strom?<br />

Geschäftsführer<br />

Peter Stange<br />

Die Strompreise steigen kontinuierlich an und werden<br />

mit der geplanten Abschaltung einiger Atomkraftwerke<br />

in naher Zukunft noch stärker anziehen. Mit der Installation<br />

eines Blockheizkraftwerkes (BHKW) produzieren Sie<br />

Ihren eigenen Strom und Ihre Wärme.<br />

Fazit: Einmal zahlen und zweifach nutzen!<br />

Wie funktioniert ein BHKW?<br />

BHKW sind mit einem Verbrennungsmotor ausgestattet<br />

der mittels Generator auf die Stromproduktion ausgelegt<br />

ist. Die durch den Motor anfallende Abwärme (Abgase<br />

und erwärmtes Kühlwasser) wird zur Heizwärme- und<br />

Warmwasser-versorgung Ihrer Immobilie genutzt. Somit<br />

produzieren Sie Ihren eigenen Strom und Ihre Wärme<br />

im Keller.<br />

Welche Vorteile bietet mir ein BHKW?<br />

Durch die äußerst effektive Nutzung des Primärenergieträgers<br />

z.B. Erdgas wird der CO2 Ausstoß, gegenüber<br />

der getrennten Produktion von Strom und Wärme,<br />

erheblich gesenkt. Neben Ihrem Geldbeutel profitiert<br />

also auch die Umwelt von der Nutzung einer Kraft-Wärme-Kopplung<br />

(KWK) Anlage.<br />

Der Staat hat diese Vorteile erkannt und fördert den<br />

Einbau von KWK – Anlagen. Mit der Zielsetzung zum<br />

Jahr 2020 die Stromerzeugung, aus KWK Anlagen, auf<br />

25% zu erhöhen. Diese staatliche Förderung verkürzt<br />

zusätzlich die Amortisationszeit Ihrer Investition.<br />

Wer errichtet mir ein BHKW?<br />

Die BRASST Bau GmbH ist seit 1991 tätig und hat in<br />

dieser Zeit viele Heizzentralen mit BHKW´s errichtet.<br />

Wir bieten Ihnen Wirtschaftlichkeitsanalysen an und<br />

berechnen die Individuelle Amortisationszeit. Unser<br />

Leistungsspektrum auf dem Gebiet der BHKW reicht von<br />

1 KW bis 200 KW elektrischer Leistung. Wir beraten<br />

Sie gern Herstellerunabhängig und ermitteln das für Sie<br />

wirtschaftlichste Gerät. Aufgrund unserer langjährigen<br />

Erfahrung auf dem Gebiet Kraft-Wärme-Kopplung wurde<br />

die BRASST GmbH von diversen BHKW Herstellern zu<br />

Feldversuchen eingeladen.<br />

Nach Terminvereinbarung können Sie uns gern, an<br />

unserem Berliner Standort, besuchen und sich in unseren<br />

Vorführräumen diverse BHKW´s im Betriebszustand<br />

anschauen z.B. Vaillant ecopower 4,7, Otag lion<br />

Powerblock, Whispergen oder Brötjie EcoGen. Darüber<br />

hinaus errichten wir BHKW´s von Remeha, EC-POWER,<br />

Viessmann (ESS Energie Systeme), KraftWerk, WätaS,<br />

Wolf Heiztechnik etc.<br />

Mit unseren rund 100 Mitarbeitern verfolgen wir in den<br />

letzten Jahren verstärkt das Ziel, regenerative Energieträger<br />

zum Einsatz zu bringen. So konnten wir, unter<br />

sehr wirtschaftlichen Bedingungen für unsere Kunden<br />

Pelletheizungen, Wärmepumpen und Solarthermieanlagen<br />

errichten.<br />

Als mehrfach ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb, mit<br />

über 30 Auszubildenen, in den Berufen Elektroniker/in,<br />

Anlagenmechaniker/in jeweils mit Sonderspezialisierung<br />

SHK-Kraftwerker/in und Bürokaufmann/frau können Sie<br />

gern Ihre Bewerbungsunterlagen an uns senden.<br />

Contracting mit der BRASST GmbH<br />

Wir bieten unseren Kunden auch gern das Contracting<br />

Modell an und entlasten Ihn somit von sämtlichen<br />

Aufgaben rund um die Wärme-versorgung. Hierzu zahlt<br />

der Kunde einen Verbrauchsabhängigen Wärmepreis und<br />

den Rest übernehmen wir.<br />

• Finanzierung<br />

• Planung<br />

• Errichtung<br />

• Wartung<br />

• Instandsetzung<br />

• Brennstoffversorgung<br />

• Messkosten<br />

• Schornsteinfeger<br />

• Fernüberwachung<br />

• Wirtschaftlicher Betrieb der Anlage<br />

Weitere Informationen zum Contracting und individuelle<br />

Angebote können gern angefragt werden.<br />

Kontakt<br />

BRASST Bau GmbH<br />

Gartenstraße 15<br />

• 13088 Berlin<br />

Tel. (<strong>03</strong>0)55 68 85-0<br />

• Fax(<strong>03</strong>0) 55 68 85 99<br />

Mail:brasst@bln.de<br />

Preisträger „Großer Preis des Mittelstandes” 2010<br />

www.brasst.de


Die Post<br />

im Internet:<br />

Der<br />

®<br />

.<br />

Jetzt kostenlos registrieren unter:<br />

www.epost.de<br />

Alles, was einen Brief ausmacht – ganz bequem im Internet. Ob Sie eine<br />

Versicherung abschließen oder einen Handwerker beauftragen wollen – der<br />

E-POSTBRIEF<br />

ist so sicher und verbindlich wie ein klassischer Brief. Denn dank<br />

persönlicher Identifizierung wissen Sie immer, mit wem Sie kommunizieren.<br />

Außerdem erreichen Sie zuverlässig jeden Adressaten. Und derjenige, der noch<br />

keine E-POSTBRIEF<br />

Adresse hat, bekommt Ihre Nachricht auf dem gewohnten<br />

Postweg. Registrieren Sie sich jetzt unter www.epost.de


Editorial<br />

Fragen eines lesenden<br />

Arbeiters<br />

trotzdem drin, in der EU und in der<br />

Eurozone. Wie viele Milliarden Euro<br />

wird die Rettung kosten? Wie viele<br />

Millionen lesende Arbeiter werden<br />

betroffen sein?<br />

„Wer baute das siebentorige Theben?<br />

In den Büchern stehen die Namen von<br />

Königen. Haben die Könige die Felsbrocken<br />

herbeigeschleppt?…Wer bezahlte<br />

die Spesen? So viele Berichte, so viele<br />

Fragen.“ (Bertolt Brecht, 1935). Heute<br />

würde er vielleicht folgende Fragen<br />

stellen:<br />

20<strong>03</strong> feierte Umweltminister Jürgen<br />

Trittin die Einführung des Dosenpfands,<br />

um die Mehrwegquote von 64<br />

auf 80% zu zwingen. Ohne Erfolg. Der<br />

Mehrweganteil liegt heute bei unter<br />

50%. Wie viele Millionen Euro hat das<br />

wirkungslose Gesetz gekostet?<br />

Mit einem Kilogramm Weizen als<br />

Nahrung kann man einen Tag überleben.<br />

Ein Kilo Weizen als Biosprit reicht<br />

gerade drei Kilometer. Wie viel Hunger<br />

kostet politisch korrekter Umweltschutz?<br />

Es gibt immer Mehrheits- und Mindermeinungen.<br />

Das sagt nichts über<br />

deren Richtigkeit aus. Jahrtausendelang<br />

glaubte man, dass sich die Sonne<br />

um die Erde dreht. Es war falsch! Der<br />

Hexenwahn des Mittelalters, die Indianerverfolgung<br />

des 19. Jahrhunderts<br />

in Amerika und der Rassenwahn des<br />

20. Jahrhunderts, dem Millionen Juden<br />

im Holocaust zum Opfer fielen, waren<br />

damals Mehrheitsmeinungen, aber<br />

dennoch falsch!<br />

Michael Sommer vermisst das klare<br />

Eingeständnis der Banker, dass<br />

vor der Finanzkrise unverzeihliche<br />

Fehler gemacht wurden. „Eine Entschuldigung<br />

haben die Menschen<br />

mindestens verdient. So viel Anstand<br />

muss sein.“ Richtig! Doch wo bleiben<br />

Anstand und Eingeständnis von<br />

Michael Sommer und den anderen<br />

Aufsichtsräten dieser Banken, die bei<br />

der Kontrolle versagten, für die sie<br />

bezahlt wurden?<br />

Wer FAZ, ZEIT, WELT, FOCUS oder SPIE-<br />

GEL liest, findet all diese Fakten dort<br />

immer wieder mal auf einer der täglich<br />

20 oder wöchentlich 200 Seiten.<br />

Und er findet sie im P.T. Magazin.<br />

GoogleNews listete deutschlandweit<br />

von Januar bis Mitte April 108 000<br />

Nachrichten zu den Suchbegriffen<br />

„Konzern“ oder „Dax“ auf. Es geht um<br />

nur 0,3% aller Betriebe. Die übrigen<br />

99,7% aller Betriebe, der Mittelstand,<br />

kommt kaum vor: In gerade mal<br />

10 600 Nachrichten findet sich der<br />

Begriff „Mittelstand“. Deshalb gibt es<br />

das P.T. Magazin. „Es ist UNSER Magazin,<br />

weil es für uns, den Mittelstand<br />

steht“, schrieb uns Bernhard Helbing,<br />

Unternehmer und Verbandspräsident.<br />

In dieser Ausgabe finden Sie wieder<br />

zahlreiche Anregungen für denkoffene,<br />

diskussionsbereite, entscheidungsfreudige,<br />

verantwortlich<br />

handelnde Menschen, wie man sie<br />

im unternehmerischen Mittelstand<br />

findet. Diskutieren Sie mit! Schreiben<br />

Sie uns! Kommentieren Sie auf<br />

www.pt-magazin.de. Bloggen Sie auf<br />

www.kompetenznetz-mittelstand.de.<br />

sichere geldanlage<br />

kfw-förderfähig<br />

thermo + -gebäudehülle<br />

Am Anfang steht eine kluge<br />

Entscheidung.<br />

Am Ende steht<br />

ein Finger-Haus.<br />

Wir denken heute<br />

schon an morgen:<br />

FingerHaus ist der<br />

Spezialist für erneuerbare<br />

Energien.<br />

Das Finger-Haus<br />

MEDLEY in Kassel<br />

wurde als erstes<br />

Fertighaus mit dem<br />

höchsten »dena-Gütesiegel<br />

Effizienzhaus<br />

55« zertifiziert.<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

FingerHaus<br />

85%<br />

Neubau<br />

Gesamt*<br />

38%<br />

anteil häuser mit<br />

einsatz erneuerbarer<br />

energien in %<br />

* Quelle: Statistisches Bundesamt<br />

Fachserie 5 Reihe 1 aus 2009<br />

Karl-Theodor zu Guttenberg schrieb<br />

bei seiner Doktorarbeit ab und flog<br />

raus. Die Griechen logen bei ihren Defizit-<br />

und Schuldenzahlen und blieben<br />

Dr. Helfried Schmidt<br />

3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3<br />

FingerHaus GmbH<br />

35066 Frankenberg<br />

Telefon 06451 504-0<br />

www.fingerhaus.de


Inhalt<br />

Themen<br />

Gesellschaft<br />

Vom Bundeswirtschaftsminister<br />

empfohlen:<br />

Seiten 8-11<br />

8 Alternativlos hilfreich<br />

„Träum‘ weiter, Deutschland! –<br />

Politisch korrekt gegen die Wand“:<br />

Eine unbestechliche Faktensammlung<br />

zur Lage der Nation<br />

12 Warum wir keine Frauenquote<br />

brauchen<br />

Quoten und Marktwirtschaft<br />

vertragen sich nicht<br />

14 Wenn Verbraucherschutz Bürger<br />

entmündigt<br />

Neue Gesetze für den Verbraucherschutz<br />

sind überflüssig und<br />

gefährlich<br />

Gesellschaft<br />

Alternativlos hilfreich Seiten 8-11<br />

Carlos A. Gebauer stellt fest: Günter Ederer gelang mit seinem Buch<br />

„Träum‘ weiter, Deutschland! – Politisch korrekt gegen die Wand“ eine<br />

unbestechliche Faktensammlung zur Lage der Nation. Sie zeigt: Die<br />

Mehrheit der Bürger lebt in einem Zustand der schwersten Realitätsverweigerung.<br />

(Cover: P.T.-Montage, Foto: Martin Büdenbender/PIXELIO)<br />

Wirtschaft<br />

28 Deutschland gehen die Ideen aus<br />

Im Rennen der globalen Wirtschaft<br />

auf dem Handy-Markt ist<br />

Deutschland nicht dabei<br />

32 Der Mittelstand tickt anders<br />

Innovationsmanagement für KMU<br />

38 Regulieren statt Resignieren<br />

Warum sitzt die Wall Street nicht<br />

im Gefängnis?<br />

42 Fackeln im Nebel des<br />

Aufschwungs<br />

Unternehmerische Brillanz oder<br />

Folgen der Krise?<br />

44 Wie wir von Wölfen lernen<br />

können<br />

Die Doppelspitze: Er oder Sie, das<br />

ist bei Wölfen nicht die Frage<br />

48 Konfliktmanagement braucht<br />

Strukturen<br />

Wie effiziente und nachhaltige<br />

Lösungen erreicht werden können<br />

50 Hochspezialisiert: Freiberuflich als<br />

Arbeitsform der Zukunft?<br />

Die Hälfte aller Freiberufler ist<br />

bereits seit über 20 Jahren im Job<br />

52 Für mehr unternehmerischen<br />

Spielraum<br />

Sale-and-Lease-Back als Trend in<br />

der Mittelstandsfinanzierung<br />

Wirtschaft<br />

Regulieren statt Resignieren Seiten 38-41<br />

Warum sitzt die Wall Street nicht im Gefängnis? Diese Frage, auf<br />

deutsche Verhältnisse gemünzt, steht im Mittelpunkt des Artikels von<br />

Rechtsanwalt Dr. Volker Gallandi. Pikant: In Deutschland entstanden<br />

die meisten Verluste aus der Finanzkrise in den sieben größten Landesbanken<br />

und in der IKB. Wer wird dafür bestraft?<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

794 Unternehmen erreichen Juryliste Seite 18<br />

794 Unternehmen aus ganz Deutschland können sich noch Hoffnungen<br />

auf den „Großen Preis des Mittelstandes“ <strong>2011</strong> machen. Diesen Firmen<br />

wird in den nächsten Wochen in feierlicher Form die „Urkunde zum Erreichen<br />

der Juryliste“ überreicht. Danach wählen zwölf regionale Jurys<br />

die Preisträger und Finalisten aus.<br />

Kultur I Lifestyle<br />

Panamera – Meisterwerk des Designs Seiten 64-65<br />

Mit dem Panamera brachte Porsche den ersten viertürigen Gran<br />

Turismo seiner Geschichte auf den Markt – in Leipzig gefertigt. Stilsicher<br />

gelang den Porsche-Designern das Meisterstück, den Panamera<br />

als ein völlig neues und eigenständiges Automobil Porsche-typisch zu<br />

kreieren.<br />

4 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Seiten 56-57<br />

Regional-Special<br />

Berlins Ansehen gewinnt weltweit Seiten 56-57<br />

(Foto: © Land Berlin/Thie)<br />

Berlin ist nach wie vor die Stadt des Mauerfalls und der Wiedervereinigung.<br />

Aber als Wirtschaftsstandort, als attraktive Stadt zum Leben und<br />

Arbeiten holt Berlin stark auf. Gut positioniert ist die deutsche Hauptstadt<br />

auch in Wissenschaft, Kunst und Kultur. Berlin wird spontan mit guter<br />

Forschungslandschaft, innovativen Firmen und Produkten verbunden.<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Seiten 38-41<br />

(Foto: © Rike/PIXELIO)<br />

18 794 Unternehmen erreichen Juryliste<br />

Jetzt werden die Preisträger und<br />

Finalisten ausgewählt<br />

19 Fester Anker in stürmischen Zeiten<br />

Grußworte zum Mittelstandspreis<br />

24 Balleinladung…<br />

…für die Auszeichnungsveranstaltungen<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Regional-Special<br />

56 Berlins Ansehen gewinnt weltweit<br />

Internationale Imagemessung<br />

58 Region of Excellence<br />

Gemeinsame Innovationsstrategie<br />

Seite 18<br />

(Foto: eventDiary)<br />

62 Handwerk überwindet Grenzen<br />

Südbrandenburger Unternehmer<br />

wollen polnische Jugendliche<br />

ausbilden<br />

Kultur I Lifestyle<br />

64 Panamera – Meisterwerk des<br />

Designs<br />

Porsches viertüriger Gran Turismo<br />

wird in Leipzig gebaut<br />

66 Leserbriefe / Impressum<br />

Seiten 64-65<br />

(Foto: Porsche)<br />

3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5


Spuren hin<br />

Spuren<br />

hinterlassen<br />

Es gibt keinen Erfolg ohne Leidenschaft und Beharrlichkeit.<br />

In diesem Sinne sind mittelständische Unternehmer<br />

nicht einfach Führungskräfte. Sie wollen mehr.<br />

Sie schaffen ein Lebenswerk. Sie hinterlassen Spuren.<br />

Positive Spuren. Nützliche Spuren. Sie sind Erfinder,<br />

Organisatoren, Macher, Problemlöser. Sie machen die<br />

Welt besser. Und ganz nebenbei sichern die Arbeitsplätze,<br />

die dabei entstehen, den sozialen Frieden.<br />

Mittelstand schafft Sicherheit.


terlassen<br />

Mit Sicherheit<br />

innovativ<br />

Mittendrin im<br />

Mittelstand<br />

Genießen Sie<br />

Ihre Tagung!<br />

Seit 17 Jahren ist die Medium-Control-<br />

Systeme Franke & Hagenest GmbH<br />

erfolgreich am Markt. Kerngeschäft<br />

des kleinen Unternehmens aus der<br />

Skatstadt Altenburg sind Gaswarnanlagen,<br />

u. a. für Erdgas-, Kohlenmonoxid-,<br />

Kältemittel- und Sauerstoffüberwachung,<br />

die selbstverständlich vom<br />

TÜV zertifiziert sind.<br />

Regelmäßige Wartungen durch den<br />

Kundenservice garantieren konstante<br />

Leistung und optimalen Schutz. Mit<br />

den Geräten können fast alle explosiven<br />

oder toxischen Gaskonzentrationen<br />

der Luft überwacht werden.<br />

Einsatzgebiete sind Blockheizkraftwerke,<br />

Heizungsanlagen, Motorenprüfstände,<br />

Laborräume, Tunnel,<br />

Tiefgaragen, Flaschenlager usw. Ein<br />

perfekt eingespieltes Team und kurze<br />

Wege sorgen dafür, dass aus Kundenanforderungen<br />

schnell innovative<br />

Lösungen werden.<br />

Seit nunmehr zwei Jahrzehnten ist die<br />

MERKUR BANK in der zukunftsträchtigen<br />

Wirtschaftsregion Sachsen/Vogtland<br />

sehr erfolgreich tätig.<br />

Vor allem im Vogtland finden sich viele<br />

mittelständische Unternehmen, die<br />

gleichermaßen traditionsreich und<br />

innovativ sind, insbesondere aus der<br />

Textilbranche und aus dem Maschinenbau.<br />

Deshalb ist die MERKUR<br />

BANK dort, getreu ihrem Motto:<br />

„Stark vor Ort – wir kennen die Region“.<br />

Anders als angestellte Manager haften<br />

die Bankiers bei der inhabergeführten<br />

mittelständischen Privatbank mit ihrem<br />

gesamten Privatvermögen. Aus diesem<br />

Grund wird sowohl bei Anlage- als<br />

auch bei Finanzierungsfragen eine<br />

nachhaltige Strategie verfolgt. 2010<br />

wurde die MERKUR BANK als Bank<br />

des Jahres im Wettbewerb „Großer<br />

Preis des Mittelstandes“ ausgezeichnet.<br />

Das AcamedResort im Herzen<br />

Sachsen-Anhalts bietet mehr als nur<br />

eine entspannende Atmosphäre. Die<br />

Gäste finden hier eine einzigartige Kombination<br />

aus Erholung, Sport und Bildung.<br />

Dabei ist der Bildungsbereich eine<br />

tragende Säule des Gesamtangebotes.<br />

Neben Bankseminaren werden Trainings<br />

und Einzelcoachings in den<br />

Bereichen Selbstorganisation, Verhandlungstraining,<br />

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durchgeführt. Sechs Konferenz- und<br />

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(© Satz und Layout OPS Netzwerk GmbH/Foto: © Juana Krener/PIXELIO)


Gesellschaft<br />

Alternativlos hilfreich<br />

Günter Ederer hat in seinem Buch „Träum‘ weiter, Deutschland! – Politisch korrekt gegen die Wand“<br />

eine Faktensammlung zur Lage der Nation vorgelegt. Eine Rezension von Carlos A. Gebauer<br />

Flucht aus der Realität in den Traum<br />

Nach Lektüre dieses Buches dürften<br />

die meisten Leser nur eines denken:<br />

Möge das alles doch bitte nicht wahr<br />

sein! Doch es steht zu fürchten, dass<br />

auch diese Arbeit Günter Ederers – wie<br />

stets, wenn er zu Stift oder Kamera<br />

greift – die Wirklichkeit verlässlich<br />

abbildet. Die hier akribisch und unbestechlich<br />

vorgelegte Faktensammlung<br />

zur Lage der Nation zeigt: Die große<br />

Mehrheit der Bürger unseres Landes<br />

lebt ganz augenscheinlich in einem<br />

eigenwilligen Zustand der schwersten<br />

politischen und gesellschaftlichen Realitätsverweigerung.<br />

Weltenglück?<br />

Die bange Hoffnung der lichten<br />

Momente, alles werde so schlimm<br />

schon nicht sein oder sich jedenfalls<br />

irgendwie schmerzlos wieder fügen,<br />

diese Hoffnung muss an den harten<br />

Wirklichkeiten brechen. Die verbreitete<br />

Illusion von einer – natürlich politisch<br />

korrekten – Herstellung allgemeinen<br />

Weltenglücks wird an diesen, von<br />

Ederer erbarmungslos zusammengetragenen<br />

deutschen Realitäten zerschellen.<br />

Von welchen Realitäten also erfährt<br />

der Leser hier, diesseits der öffentlichrechtlichen<br />

und linientreu-opportunistischen<br />

Hofberichterstattung?<br />

Mit bulliger Wucht holt Ederer aus zu<br />

einem historischen, systematischen<br />

und empirischen Säbelhieb auf die<br />

deutsche Gegenwartsbefindlichkeit.<br />

Und der vorgetragene Schlag auf diese<br />

Gesellschaft, die schon so lange auf den<br />

angemahnten „Ruck“ wartet, ist ebenso<br />

notwendig, wie er derzeit – leider meist<br />

noch alternativlos – seinesgleichen<br />

sucht. Wie also kam es zu dieser Flucht<br />

aus der Realität in den Traum?<br />

Die Bestechung<br />

(Foto: © Martin Büdenbender/PIXELIO)<br />

„Mein Gedanke war, die arbeitenden<br />

Klassen zu gewinnen, oder<br />

soll ich sagen zu bestechen, den<br />

Staat als soziale Einrichtung anzusehen,<br />

die ihretwegen besteht und<br />

für ihr Wohl sorgen möchte.“<br />

Otto von Bismarck<br />

Die erste wesentliche Wurzel dieser<br />

deutschen Realitätsverweigerung<br />

verortet Ederer bereits in der Kanzlerschaft<br />

Ottos von Bismarck. Dieser hatte<br />

bekanntlich angesichts der wachsenden<br />

staatlichen Legitimationskrise<br />

des 19. Jahrhunderts beschlossen, die<br />

durch physische Gewalt absehbar nicht<br />

mehr beherrschbaren Massen politisch<br />

stattdessen dadurch – so wörtlich –<br />

„zu bestechen, den Staat als soziale<br />

Einrichtung anzuschauen, die ihretwegen<br />

besteht und für ihr Wohl sorgen<br />

möchte.“ Mit diesem agitatorischen<br />

Handstreich des eisernen Kanzlers war<br />

der Grundstein dafür gelegt, dass den<br />

Deutschen seither – faszinierenderweise<br />

ungeachtet der jeweils wechselnden<br />

Staatsform – immer wieder erfolgreich<br />

vorgespiegelt werden konnte, politische<br />

Macht werde, ganz selbstlos,<br />

stets nur zu ihrem je eigenen Wohl<br />

ausgeübt.<br />

Seit jener Zeit glaubt der Deutsche aber<br />

nicht nur allzu gerne, politische Macht<br />

diene seinem sozialen Wohl. Seit jener<br />

Zeit erwartet er darüber hinaus von<br />

seinen politischen Führern geradezu,<br />

genau diese Staatslegitimation immer<br />

wieder hergesagt zu hören. Ein solches<br />

ideologisches Geben und Nehmen<br />

konnte naturgemäß über anderthalb<br />

Jahrhunderte nicht ohne Konsequenzen<br />

bleiben.<br />

Abgabe der Macht<br />

Aus der preußischen Staatsdoktrin,<br />

dass der Befehlende für das Wohl seines<br />

Untergebenen verantwortlich sei,<br />

konnte sich in der Folge demnach ganz<br />

nahtlos die Vorstellung entwickeln,<br />

jene staatliche Fremdverantwortung<br />

müsse umso besser gelingen, je mächtiger<br />

der Befehlende sei.<br />

Die unter dieser Annahme konsequent<br />

zunehmende Übertragung von immer<br />

mehr Eigenverantwortung an den<br />

Staat musste dann, spiegelbildlich,<br />

zum Einfalltor für auch immer größere<br />

politische Machtansprüche werden.<br />

In die somit vorbereitete bürgerliche<br />

Bequemlichkeitserwartung an den<br />

Staat fügte sich das ideologische Angebot<br />

Ernst Forsthoffs aus dem Jahr 1938<br />

nur zu trefflich, am besten doch gleich<br />

die ganze menschliche „Daseinsvorsorge“<br />

einem allzuständigen Staat zu<br />

überantworten.<br />

„Sozialer Staat“<br />

So nahm das Drama seinen weiteren<br />

Lauf. Goebbels‘ Propaganda wusste die<br />

sozialen „Errungenschaften“ des nati-<br />

8 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Gesellschaft<br />

onalsozialistischen Staates für diese<br />

Erwartungshaltung trefflich zu verkaufen:<br />

Die Einführung des Kindergeldes,<br />

die Steuerfreiheit von Nacht- und<br />

Wochenendarbeit, die Abschaffung<br />

der Studiengebühren und die progressiven<br />

Steuern für höhere Einkommen;<br />

alles fügte sich in jenen Plan, den<br />

Adolf Hitlers Finanzstaatssekretär<br />

Fritz Reinhard auf den Begriff von der<br />

„unbedingten sozialen Gerechtigkeit“<br />

für alle brachte.<br />

Pikant an dieser historischen Herleitung<br />

des „sozialen Staates“ ist nicht<br />

nur, wenn Ederer die ideologischen<br />

Identitäten der nationalsozialistischen<br />

Vorgehensweise mit denen der sich<br />

„antifaschistisch“ nennenden DDR<br />

beschreibt; denn gerade die wollte<br />

bekanntlich ebenso mit „Volkseigentum<br />

in Volkeshand“ alle elementaren<br />

menschlichen Grundbedürfnisse staatlicherseits<br />

befriedigt wissen.<br />

Wahre Vertreter<br />

Pikant sind umso mehr die Parallelen<br />

zwischen jenen (bezeichnenderweise<br />

auch in Staatsbankrotten geendeten)<br />

historischen deutschen Politikstrategien<br />

und denen des heute aktuell<br />

agierenden bundesrepublikanischen<br />

Staatswesens. Zu den wenigen, die<br />

Ederer derzeit als wahre Vertreter der<br />

Interessen des Volkes an einer stabilen<br />

Währung noch ausmachen kann, zählt<br />

der ebenso liberale wie mutige Bundestagsabgeordnete<br />

Frank Schäffler;<br />

dass er beispielsweise offen ausspricht,<br />

wie gut Banken von Staatseingriffen<br />

leben, wird ihm – mit Recht – hoch<br />

angerechnet.<br />

Denn nicht nur Hitlers Reichsfinanzminister<br />

Johann Ludwig Graf Schwerin<br />

von Krosigk war de facto ebenso pleite<br />

wie Erich Honeckers Finanzexperten<br />

Ernst Höner, Alexander Schalck-<br />

Golodkowski oder Gerhard Schürer.<br />

Auch die verantwortlichen Finanzmanager<br />

der Bundesrepublik Deutschland<br />

lebten und leben bekanntermaßen<br />

konsequent über die Verhältnisse der<br />

eigenen Bevölkerung: Kopfschüttelnd<br />

bemerkt Ederer, dass ausgerechnet<br />

politisch in Amt und Würden gehievte<br />

Experten wie die Vorstandssprecherin<br />

Ingrid Matthäus-Maier der<br />

Kreditanstalt für Wiederaufbau oder<br />

Peer Steinbrücks Staatssekretär Jörg<br />

Asmussen mit ihren Entscheidungen<br />

anlässlich der letzten sog. Finanzkrise<br />

konsequent Unsummen von Steuergeldern<br />

ihrer Bürger im Nichts versenkten<br />

– ohne jede persönliche nachteilige<br />

Konsequenz.<br />

Irriges Gefühl<br />

Die seit Bismarck eingeübte bürgerliche<br />

Faktenverdrängung wiegt auch<br />

den Gegenwartsdeutschen im irrigen<br />

Gefühl, in sozialen Fragen durch Politikerhand<br />

bestens versorgt und abgesichert<br />

zu sein. Wie schlecht dieser Schlaf<br />

tatsächlich ist, zeigt Ederers Blick auf<br />

die personelle Besetzung des Verwaltungsrates<br />

der staatlichen Kreditanstalt<br />

für Wiederaufbau; wohl kaum sonst ein<br />

Banker hat in der letzten Krise mehr<br />

finanzielle Fehlentscheidungen getroffen<br />

als die dort als Bankenmanagement<br />

versammelte ‚Creme de la Creme‘<br />

der deutschen Politeliten.<br />

Nur ein Altmeister der politischen<br />

Aufklärung wie Günter Ederer kann<br />

sich die Unabhängigkeit leisten, hier<br />

die Grenzen der Wahrhaftigkeit auszuloten.<br />

Denn welcher Hauptstadtjournalist<br />

mit Karriereambitionen<br />

oder Hypothekenschulden würde sich<br />

zu sagen wagen, dass es seit rund<br />

150 Jahren in Deutschland praktisch<br />

unmöglich ist, nicht von einem Mitglied<br />

beispielsweise der Familie de<br />

Maizière oder von Weizsäcker regiert<br />

zu werden – in welcher Staatsgestalt<br />

gerade auch immer?<br />

Mutiger Bundestagsabgeordneter Frank<br />

Schäffler<br />

Betörung<br />

(Foto: studio kohlmeier)<br />

Trotz alledem ist der Traum von der<br />

staatlichen Lösung aller Probleme in<br />

Deutschland noch immer nicht ausgeträumt.<br />

Im Gegenteil. Die politische<br />

Propaganda bedient unverdrossen und<br />

erwartungsgerecht den Glauben der<br />

Massen an ein „Marktversagen“. Und<br />

die Bevölkerung lässt sich von den<br />

zentralstaatlichen Glücksverheißungen<br />

nur allzu gerne in immer neuen Diskussionsrunden<br />

betören.<br />

Von einer solchen Diskussion mit Peer<br />

Steinbrück in Passau berichtet Ederer<br />

gleich an mehreren Stellen. Und es<br />

macht mehr als nachdenklich, seinen<br />

Bericht über die dortige Rhetorik des<br />

gewesenen Bundesfinanzministers<br />

lesen zu müssen. Denn wenn schon<br />

ein welterfahrener Journalist den<br />

„Träum‘ weiter, Deutschland! – Politisch korrekt gegen die Wand“<br />

■ Günter Ederer - Wirtschaftsjournalist, Filmemacher und Publizist<br />

■ u. a. ZDF-Magazin auslandsjournal<br />

■ 1995: Buch des Jahres des Bundesverbandes deutscher Unternehmensberater für:<br />

Das Erbe der Egoisten – wie unsere Generation die Zukunft Deutschlands verspielt<br />

■ 20<strong>03</strong>: Ludwig-Erhard-Preis für Wirtschaftspublizistik<br />

■ 2006: Hayek-Medaille<br />

■ Günter Ederer: „Träum‘ weiter, Deutschland! – Politisch korrekt gegen die Wand“<br />

Eichborn Verlag, <strong>2011</strong>, 368 Seiten, EUR 21,95, ISBN-10: 9783821865409<br />

Vom Bundeswirtschaftsminister<br />

empfohlen:<br />

■ Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle hielt den Einführungsvortrag zur<br />

Buchvorstellung am 14. März im Berliner KulturKaufhaus. Unter den Gästen waren u. a.<br />

der ZDF-Journalist Wolfgang Herles und Karl-Heinz Däke vom Bund der Steuerzahler.<br />

3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 9


Gesellschaft<br />

„Politisch korrekt gegen die Wand“<br />

Unverfrorenheiten dieses Gegenübers<br />

fassungslos gegenübersitzt; welcher<br />

Wille zur Macht und welche schier<br />

grenzenlose Illusionistenbereitschaft<br />

mögen hinter diesem Vorgehen des<br />

Staatsvolkswirtes noch lauern?<br />

Perfider Mechanismus<br />

Den perfiden Mechanismus, durch die<br />

notorisch politische Verfolgung der<br />

„guten Zwecke“ geradewegs in die<br />

Staatspleite zu zielen, skizziert Ederer<br />

ebenso knapp wie zutreffend.<br />

Nur wenn und weil ein Staat sich<br />

ständig für politisch motivierte Subventions-<br />

und Förderungsprogramme<br />

immer weiter überschuldet, können<br />

auf der anderen Seite nämlich erst jene<br />

gigantischen Guthaben entstehen,<br />

deren Existenz dann von denselben<br />

– Scheins wieder nur gutmeinenden –<br />

Politikern populistisch als Supergewinn<br />

der marktexzessiv geldgebenden<br />

Großbanken verteufelt wird: „Damit<br />

schließt sich der unheilvolle Kreis.<br />

Weil die Bevölkerung erst mit falschen<br />

Lösungen und irreführenden Parolen<br />

berieselt wird, ergeben Umfragen, dass<br />

der Staat als Retter angesehen wird.<br />

Weil der Staat als Retter gesehen wird,<br />

verlangen Politiker mehr Einfluss des<br />

Staates auf die Wirtschaft. Erhält der<br />

Staat mehr Einfluss, verschlechtern<br />

sich die wirtschaftlichen Daten, verschärfen<br />

sich die sozialen Konflikte.“<br />

Je komplizierter die Verhältnisse durch<br />

den somit allüberall (hier besteuernd<br />

und dort subventionierend) intervenierenden<br />

Staat gestaltet werden, desto<br />

hilfloser und überforderter steht der<br />

einzelne Bürger der Lage gegenüber.<br />

Vater Staat<br />

(Foto: © Rainer Brückner/PIXELIO)<br />

Statt aber endlich Abhilfe zu fordern,<br />

fällt er wieder und wieder reflexhaft<br />

zurück in den bequemen und blindunkritischen<br />

Glauben, der Staat werde<br />

ja zuletzt schon alles für ihn richten.<br />

„Auf der einen Seite wird der<br />

Staat als Garant für das Allgemeinwohl<br />

gesehen und gestärkt,<br />

auf der anderen laufen die Bürger<br />

Sturm gegen die Entscheidungen,<br />

die ihnen die Bürokratie im Auftrag<br />

des Staates oktroyiert.“<br />

Und die politisch korrekten Meinungsmacher<br />

wissen, diesen Glauben durch<br />

notorisches Propagieren der beharrlich<br />

eingeübten Staatsziele zu stützen:<br />

Nach dem sich langsam verbrauchenden<br />

Bismarck’schen Staatszweck vom<br />

immer mehr „Sozialen“ stehen nun<br />

zunehmend die Umwelt und ihr Schutz<br />

in allen denkbaren Erscheinungsformen<br />

zur Legitimation von allfälligem<br />

Staatshandeln bereit.<br />

Während hier der kanzlerinberatende<br />

Klimaprotagonist Joachim Schnellnhuber<br />

erklärt, alle Völker der Welt seien<br />

unfähig, das Erdklima zu schützen<br />

(nur er könne es?), verkauft Frank H.<br />

Asbeck äußerst lukrativ mit Steuerzahlers<br />

Unterstützung Solartechnik und<br />

erfreuen die Grünpolitiker ihr ohnehin<br />

schon gut verdienendes Klientel mit<br />

weiteren klimafreundlichen Staatssubventionen<br />

aus einem Gesetz, das Energie<br />

für erneuerbar halten will.<br />

Gestaltungsspielraum schwindet<br />

Egal, wie sich der gläubig träumende<br />

Bürger dreht und wendet: Bezahlt<br />

wird alles stets mit seinem Geld. Die<br />

Chancen, das eigene Leben selbst zu<br />

gestalten und die überschaubare Welt<br />

vor der eigenen Tür besser und lebenswerter<br />

zu gestalten, schwinden unter<br />

diesen Verhältnissen immer mehr.<br />

Dass in dieser Welt, die von Berlin aus<br />

das Weltklima, nicht aber die Familie<br />

schützen will, dann auch immer weniger<br />

eigene Kinder geboren werden,<br />

verschärft auch nach Ansicht Günter<br />

Ederers die soziale Lage Deutschlands<br />

erheblich. Nachdem die Bundeskanzlerin<br />

kürzlich schon Thilo Sarrazins kleine<br />

Wahrheiten über Integrationspolitik<br />

„nicht hilfreich“ fand, bleibt abzuwarten,<br />

was sie über jene vielfachen Wahrheiten<br />

Günter Ederers verlauten lässt,<br />

sobald sie auch sein Buch nicht gelesen<br />

haben wird.<br />

Überblick verloren<br />

Mit diesen tragischen Verstrickungen<br />

und Verwicklungen aus Realität und<br />

Illusion sind die kritischen Beobachtungen<br />

Günter Ederers indes noch lange<br />

nicht an ihrem Endpunkt angelangt.<br />

Staatsbanken und Staatsunternehmen<br />

schicken sich auch in der Bundesrepublik<br />

nach wie vor an, die „Daseinsvorsorge“<br />

der gutgläubigen Bürger zu<br />

gewährleisten.<br />

Doch in dem Treiben, das Milliarden<br />

um Milliarden Steuergelder (also: im<br />

Schweiße ihres Angesichtes produziertes<br />

Bürgereinkommen) verschiebt,<br />

haben alle Beteiligten längst rettungslos<br />

den Überblick verloren.<br />

Paradox<br />

Während auf der einen, beschenkten<br />

Seite schon der Beruf des „Förderrichtlinienberaters“<br />

entstanden ist, um dort<br />

10 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


das Einheimsen von Subventionen<br />

zu optimieren, werden auf der anderen,<br />

einsammelnden Seite von einer<br />

– ebenso überforderten – Steuerverwaltung<br />

beim Mitteleintreiben unbedachtsam<br />

Existenzen vernichtet.<br />

Rechtsschutz? Vorläufig Fehlanzeige,<br />

pardon; die zuständige Richterin weilt<br />

wiederholt im Mutterschaftsurlaub!<br />

Die detaillierte Schilderung der Einzelfälle<br />

macht hilflos und zornig; sie<br />

zeigt jedoch auch das bittere Paradox<br />

für den staatsgläubigen Bürger: „Wir<br />

begeben uns freiwillig in die Hände<br />

von Vater Staat, sind dann aber zu<br />

Tode erschrocken, wenn wir feststellen,<br />

dass dieser Vater sich als Amtmann zu<br />

erkennen gibt.“<br />

Individuelle Freiheit<br />

Die Dramen des verbeamteten Staates<br />

sind zuletzt nicht nur seine faktische<br />

Unbezahlbarkeit und die längst eingetretene,<br />

aber träumend verleugnete<br />

Überschuldung.<br />

Es ist die Tatsache, dass interessierte<br />

und einflussreiche Eliten sich den<br />

staatlichen Machtapparat vielerorts<br />

zunutze machen, um ihre eigenen<br />

ideologischen und/oder wirtschaftlichen<br />

Partikularinteressen rücksichtslos<br />

gegen die ahnungslose Mehrheit<br />

durchzusetzen, was ihnen (Ludwig<br />

Erhard hatte es gewusst) in einer<br />

wahrhaften Marktwirtschaft nie gelingen<br />

könnte.<br />

Den einzigen Ausweg aus diesen<br />

Dilemmata – und mithin die einzige<br />

Chance zu einem Erwachen aus dem<br />

kollektiven Staatsbeglückungstraum<br />

– sieht Ederer in einer Wiederentdeckung<br />

einer ernsthaften individuellen<br />

Freiheit und Verantwortung.<br />

Operation Rebound<br />

die Bürger Sturm gegen die Entscheidungen,<br />

die ihnen die Bürokratie im<br />

Auftrag des Staates oktroyiert.“<br />

Damit das gegenwärtige Staatskonstrukt<br />

Deutschlands nicht wieder (wie<br />

seine Vorgänger) krachend gegen die<br />

Wand fährt, bedarf es nach Auffassung<br />

Ederers einer Art gesellschaftlicher<br />

Vollbremsung mit einem – nun neudeutsch<br />

„operation rebound“ genannten<br />

–, geradezu biblischen Erlassjahr<br />

und anschließendem Bekenntnis zu<br />

weniger Staat, zu mehr Wettbewerb, zu<br />

mehr Eigenverantwortung, zu weniger<br />

Gleichheit und zu mehr Freiheit.<br />

Konstruktionsfehler<br />

Denn unseren gegenwärtigen Staat<br />

kennzeichnen nach Ederers überzeugender<br />

historisch-empirischer<br />

Analyse vier tragische konstruktive<br />

Fehler: eine Überheblichkeit und<br />

angemaßte Autorität der Eliten wie zu<br />

Kaisers Zeiten; eine wirtschaftspolitische<br />

Unsicherheit im Umgang mit<br />

wirtschaftlichen Schieflagen wie in<br />

der Weimarer Republik; eine Umverteilungsbereitschaft<br />

des Staates wie<br />

zu Zeiten des nationalen Sozialismus<br />

und die utopische Denkweise von<br />

Gleichmacherei wie in der DDR.<br />

Wer die weitere politische und gesellschaftliche<br />

Entwicklung Deutschlands<br />

kritisch verfolgen und begleiten will,<br />

der kommt an Günter Ederers kenntnisreicher<br />

und profunder Analyse<br />

unseres Landes schlechterdings nicht<br />

vorbei. Sein Buch ist insofern alternativlos<br />

hilfreich. ■<br />

Carlos A. Gebauer<br />

- Dieser Beitrag erschien<br />

ungekürzt zu erst unter<br />

www.make-love-not-law.com -<br />

Einen unerwarteten Hoffnungsschimmer<br />

mag man darin erblicken, dass<br />

inzwischen immer mehr Bürger den<br />

Großplanungen der Behörden nicht<br />

mehr blind Glauben schenken mögen.<br />

Denn auch, wenn beispielsweise der<br />

spät inszenierte Protest gegen „Stuttgart<br />

21“ personell von eher merkwürdigen<br />

Protagonisten angeführt wurde,<br />

so zeigt er doch jedenfalls dies: „Auf<br />

der einen Seite wird der Staat als<br />

Garant für das Allgemeinwohl gesehen<br />

und gestärkt, auf der anderen laufen<br />

Über den Autor<br />

■ Carlos A. Gebauer (geb. 1964) studierte Philosophie, Geschichte,<br />

Sprach-, Rechts- und Musikwissenschaften.<br />

■ Seit 1994 ist er als Rechtsanwalt tätig, vor allem für Versicherungsund<br />

Krankenhausrecht. Zusätzlich war Gebauer von 1995-2007<br />

Notarvertreter in Duisburg.<br />

■ Von 2002 bis zur Absetzung der Sendung 2008 wirkte er für RTL<br />

in mehreren hundert Folgen als TV-Verteidiger in der Gerichtssendung<br />

„Das Strafgericht“ mit.<br />

■ Seit 2009 ist er Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des<br />

Ärztemagazins „DER KASSENARZT“.<br />

■ 1995 begann Gebauer parallel zu seiner anwaltlichen Tätigkeit mit<br />

dem Verfassen gesellschaftspolitischer und juristischer Texte. Er veröffentlichte<br />

in zahlreichen Zeitungen, Fach- und Publikumszeitschriften<br />

sowie Online-Magazinen.<br />

3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 11


(Foto: © Gerd Altmann/dezignus.com/PIXELIO)<br />

Warum wir keine Frauenquote<br />

brauchen<br />

Unternehmerische Freiheit ade? Quoten und Marktwirtschaft<br />

vertragen sich nicht.<br />

Nach einer Umfrage der Personalberatung<br />

Odgers Berndtson lehnen 56% der<br />

Managerinnen, nach der Umfrage der<br />

Personalberatung LAB sogar 77% der<br />

Führungskräfte eine Frauenquote in<br />

der Wirtschaft strikt ab oder bewerten<br />

sie als „sinnlos“. Trotzdem wird sie von<br />

vielen Politikerinnen immer wieder gebetsmühlenartig<br />

gefordert und von<br />

den Medien in regelmäßigen Abständen<br />

auf die Tagesordnung gebracht.<br />

Unterrepräsentanz ist keine<br />

Diskriminierung<br />

Dass Frauen in den Vorstandsetagen<br />

der DAX-Unternehmen unterrepräsentiert<br />

sind, ist eine Tatsache. Doch<br />

muss diese Unterrepräsentanz nicht<br />

eine Folge ihrer Diskriminierung<br />

sein. Erstens streben Frauen seltener<br />

als Männer eine Karriere in den Vorständen<br />

an. Sie interessieren sich einfach<br />

weniger für diese sehr viel zeitund<br />

kraftaufreibenden Jobs. Zweitens<br />

gibt es in diesem Bereich offensichtlich<br />

mehr besser qualifizierte Männer<br />

als Frauen. Männer weisen im Durchschnitt<br />

bestimmte Führungskompetenzen<br />

auf, die bei Frauen seltener zu<br />

finden sind. Führt man in den Vorstandsetagen<br />

eine Frauenquote ein,<br />

so werden nicht nur die unterschiedlichen<br />

Interessen von Männern und<br />

Frauen umgangen, sondern wird auch<br />

die Qualifikation als das maßgebende<br />

Kriterium bei der Stellenvergabe aufgehoben.<br />

Es zählt nicht mehr die Qualifikation,<br />

sondern das Geschlecht.<br />

In diesem Zusammenhang wird hervorgehoben,<br />

dass Frauen bessere Studienabschlüsse<br />

als Männer haben,<br />

in den Vorständen aber trotzdem unterrepräsentiert<br />

sind. Jeder, der in der<br />

Wirtschaft arbeitet, weiß, dass das eine<br />

mit dem anderen nichts zu tun hat.<br />

Die Welt ist voll von herausragenden<br />

Geschäftsleuten und Managern, die<br />

gar keinen Hochschulabschluss haben.<br />

Offenbar werden für den Manager-Job<br />

andere Qualifikationen als gute<br />

Noten benötigt.<br />

„Gleiche Qualifikation“ gibt es nicht<br />

Es ist auch falsch, von „gleicher Qualifikation“<br />

zu sprechen, denn in den al-<br />

12 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Gesellschaft<br />

Zerspanungswerkzeuge für Ihren Erfolg<br />

lermeisten Arbeitsbereichen kann es<br />

sie niemals geben. „Gleiche Qualifikation“<br />

gibt es höchstens bei einfachen<br />

Tätigkeiten, z. B. beim Verpacken oder<br />

Kassieren. Qualifikationen, die man<br />

für den Manager-Job braucht, sind<br />

viel zu komplex, um in ihrem Fall von<br />

Gleichheit zu sprechen. Manager sind<br />

ähnlich Wissenschaftlern, Ärzten, Juristen<br />

oder Journalisten immer unterschiedlich<br />

qualifiziert.<br />

Die Unternehmen können selbst am<br />

besten beurteilen, welche Personen<br />

für welche Stellen am besten qualifiziert<br />

sind. Wird hingegen in den DAX-<br />

Unternehmen eine Frauenquote eingeführt,<br />

so stellt es eine Einmischung<br />

der Politik in die Entscheidungen von<br />

Unternehmen dar und verletzt somit<br />

die unternehmerische Freiheit. Quoten<br />

und freie Marktwirtschaft vertragen<br />

sich nicht.<br />

„Goldröcke“ vergraulen Unternehmen<br />

Von den Befürwortern der Frauenquote<br />

wird Norwegen als Vorbild genannt.<br />

Seit Anfang 2006 müssen dort<br />

börsenorientierte Unternehmen die<br />

Aufsichtsräte zu 40% mit Frauen besetzen.<br />

Die negativen Folgen dieses Gesetzes<br />

werden in Deutschland weitgehend<br />

verschwiegen. Um der Frauenquote<br />

zu entgehen, haben viele norwegische<br />

Unternehmen die Börse verlassen.<br />

Bei den verbleibenden Unternehmen<br />

zog die Frauenquote eine Art Cousinenwirtschaft<br />

nach sich. 70 Frauen,<br />

von den Norwegern spöttisch „Goldröcke“<br />

genannt, besetzen ca. 300 Plätze<br />

in Aufsichtsräten. Oft spricht man in<br />

der Quoten-Diskussion von einer „gläsernen<br />

Decke“ oder von „Männer-Seilschaften“,<br />

die Frauen daran hindern,<br />

auf der Karriereleiter aufzusteigen.<br />

Tatsächlich lässt sich eine „gläserne<br />

Decke“ nirgendwo nachweisen.<br />

Die Behauptung, Männer würden den<br />

Aufstieg von Frauen behindern, stellt<br />

daher eine sehr unfaire Unterstellung<br />

dar. Die Personen, die in den Vorständen<br />

arbeiten, tun es darüber hinaus<br />

nicht als Männer oder Frauen, sondern<br />

als Manager, noch besser: Sie tun<br />

es als Individuen und nicht als Repräsentanten<br />

ihres Geschlechts. Auf dem<br />

freien Markt konkurrieren Individuen<br />

miteinander, nicht Geschlechter.<br />

Wie wär’s mit selber gründen?<br />

Die Einführung einer Frauenquote in<br />

den bestehenden DAX-Unternehmen<br />

wird von vielen Politikerinnen als<br />

Zeichen der Gleichberechtigung von<br />

Mann und Frau betrachtet. Sie übersehen<br />

dabei, dass Frauen bereits gleichberechtigt<br />

sind. Jede Frau hat wie<br />

jeder Mann das Recht, ein eigenes Unternehmen<br />

zu gründen. Dort könnte<br />

sie in den Vorstand berufen, wen sie<br />

möchte.<br />

Gleichberechtigung und auch Chancengleichheit<br />

werden von diesen Politikerinnen<br />

mit Ergebnisgleichheit verwechselt.<br />

Anstatt Quoten zu fordern,<br />

sollten wir uns in der Wirtschaft und<br />

in anderen Arbeitsbereichen am Prinzip<br />

der besseren individuellen Qualifikation<br />

orientieren.<br />

Es besagt: Eine Arbeitsstelle sollte diejenige<br />

Person erhalten, die für diese<br />

Stelle am besten qualifiziert ist, und<br />

zwar unabhängig von Geschlecht, Nationalität,<br />

Ethnie, Hautfarbe, sexueller<br />

Orientierung und Religions- sowie<br />

Parteizugehörigkeit. ■<br />

Über den Autor<br />

Dr. Alexander Ulfig<br />

■ Dr. Alexander Ulfig (*1962) studierte<br />

Philosophie, Soziologie und<br />

Sprachwissenschaften in Hamburg<br />

und Frankfurt/Main; 1997 Promotion.<br />

■ Gegenwärtig arbeitet Ulfig als Autor<br />

und Publizist.<br />

■ Er schreibt u. a. für die<br />

Internetzeitschrift „Die Freie Welt“<br />

(www.freiewelt.net) und ist mitverantwortlich<br />

für die Internetseite<br />

„Qualifikation statt Quote“<br />

(www.streitbar.eu).<br />

3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 13<br />

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Gesellschaft<br />

Wenn Verbraucherschutz Bürger entmündigt<br />

NOVO-Autor Thomas Seifried stellt fest: Neue Gesetze für den Verbraucherschutz sind<br />

überflüssig und gefährlich. Sie suggerieren Sicherheit, wo keine ist.<br />

Ein entsprechendes Urteil spricht sich<br />

in den einschlägigen Internetforen<br />

schnell herum und kann dem Abofallenbetreiber<br />

das Geschäft verderben.<br />

Eine Button-Lösung wird daher auf<br />

diese Art der „Internet-Abzocke“ keinen<br />

Einfluss haben. Ein viel größeres<br />

Missverständnis beruht aber auf der<br />

Annahme, der Verbraucher sei eine<br />

absolut schutzwürdige Art und sein<br />

natürliches Biotop sei Unerfahrenheit<br />

und Schwäche. Nach einem weiteren<br />

Missverständnis müssen diese Schwächen<br />

durch mehr und mehr Gesetze<br />

zur Information und zum Schutz des<br />

Verbrauchers ausgeglichen werden.<br />

Wenn ein politischer Vorschlag<br />

parteiübergreifend Zustimmung findet,<br />

darf man aufhorchen. Es muss Außergewöhnliches<br />

auf dem Spiel stehen. Die<br />

SPD-Fraktion hat am 6. Juli 2010 einen<br />

Gesetzesvorschlag in den Bundestag<br />

eingebracht, der wieder einmal den<br />

Verbraucherschutz im Internet verbessern<br />

soll.<br />

Koalition der Willigen<br />

Diesmal soll die „Button-Lösung“ vor<br />

Abzocke durch sogenannte „Abofallen“<br />

schützen: Vor Absendung seiner Bestellung<br />

soll der Verbraucher in „deutlicher,<br />

gestaltungstechnisch hervorgehobener<br />

Form“ darauf hingewiesen werden,<br />

dass und wie viel Geld die Bestellung<br />

kostet. Erst, wenn er einen entsprechenden<br />

Hinweisbutton (in etwa „Ich<br />

habe zur Kenntnis genommen, dass<br />

mit Abschluss dieses Vertrags Gesamtkosten<br />

in Höhe von xx EUR entstehen“)<br />

anklickt, kann anschließend ein wirksamer<br />

Vertrag geschlossen werden.<br />

Auch die Bundesjustizministerin<br />

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger<br />

(FDP) begrüßte diesen Vorschlag. Die<br />

Koalition der Willigen machte schließlich<br />

die Bundesverbraucherschutzministerin<br />

Ilse Aigner (CSU) komplett. Sie<br />

war bereits im Juni mit einem solchen<br />

Vorschlag vorgeprescht.<br />

Verbraucher als schutzwürdige Art?<br />

Der Vorschlag beruht auf grundlegenden<br />

Missverständnissen. Das<br />

erste Missverständnis liegt an einer<br />

Unkenntnis dieser Geschäftsmodelle.<br />

Betreiber von Abofallen interessiert<br />

es überhaupt nicht, ob ihr Vertrag<br />

wirksam ist, und sie klagen ausstehende<br />

Gebühren selten ein. Denn die<br />

versteckten, vermeintlich kostenauslösenden<br />

Klauseln sind schon nach geltendem<br />

Recht in aller Regel unwirksam.<br />

(Foto: © Dieter Schütz/pixelio.de)<br />

Gesetze zum Schutz von Verbrauchern<br />

finden sich inzwischen in vielen<br />

Gesetzesbüchern wieder. Sie sind derart<br />

unübersichtlich und unverständlich,<br />

dass selbst das Bundesjustizministerium<br />

es nicht geschafft hat, eine<br />

richtige Musterwiderrufsbelehrung für<br />

den Onlinehandel zu formulieren.<br />

Wer ist eigentlich Verbraucher?<br />

Verbraucher ist, wer ein Geschäft<br />

abschließt oder abschließen will, das<br />

nicht zu seiner gewerblichen oder<br />

selbstständigen beruflichen Tätigkeit<br />

gehört. 1) Handelt jemand gewerblich<br />

oder selbstständig beruflich, so ist er<br />

nach dem Gesetz Unternehmer. 2) Ob<br />

jemand Verbraucher ist oder nicht,<br />

hängt also immer von dem jeweiligen<br />

Geschäft ab, das er gerade abschließen<br />

möchte.<br />

Das bedeutet: Außerhalb seiner<br />

beruflichen Tätigkeit ist ein jeder<br />

Verbraucher, ganz gleich, wie<br />

geschäftserfahren oder kapitalstark er<br />

ist. Es gibt keinen absoluten Verbraucher.<br />

Ein Beispiel: Der geschäfts- und<br />

verhandlungserfahrene Vorstand eines<br />

Handelskonzerns ist Verbraucher,<br />

wenn er bei eBay für seine Tochter<br />

ein Geburtstagsgeschenk bestellt. Das<br />

Gleiche gilt für einen Finanzvorstand,<br />

der einen privaten Kredit aufnimmt.<br />

eBay-Händler hingegen sind nicht<br />

selten Kleingewerbetreibende.<br />

Manche versuchen mangels anderer<br />

Beschäftigungsalternativen, von ihrem<br />

Schlafzimmerbüro aus eine berufliche<br />

Existenz aufzubauen. Ob jemand Ver-<br />

14 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Gesellschaft<br />

braucher ist oder Unternehmer, sagt<br />

also nichts darüber aus, wie schutzbedürftig<br />

er im Geschäftsleben ist.<br />

Warum schützt man Verbraucher?<br />

Die Begründungen für den Verbraucherschutz<br />

sind entsprechend dürftig<br />

und diffus. Mal ist von einem „typischerweise<br />

strukturell unterlegenen<br />

Verbraucher“ 3) die Rede. Der Verbraucher<br />

sei den Herstellern und Händlern<br />

„weit unterlegen“. 4) Die Unterlegenheit<br />

beruhe zum einen auf einer „zunehmenden<br />

Unternehmenskonzentration<br />

und wettbewerbsbeschränkende(n)<br />

Vereinbarungen“, zum anderen auf<br />

unlauteren Geschäftspraktiken.<br />

Gleichzeitig lasse ein zunehmenderes<br />

– auch internationaleres – Angebot<br />

den Verbraucher orientierungsloser<br />

werden. 5) Das letzte gängige Argument<br />

ist der Schutz des Verbrauchers<br />

vor gefährlichen Produkten. Die<br />

erste Begründung für einen Verbraucherschutz<br />

zielt also auf das Verhindern<br />

von Kartellen und unlauteren<br />

Geschäftspraktiken ab. Das ist die klassische<br />

Aufgabe des Kartellrechts und<br />

des (lauterkeitsrechtlichen) Wettbewerbsrechts.<br />

Und tatsächlich hat der<br />

Verbraucherschutz früher die Funktion<br />

eines Kartellrechts übernommen.<br />

Orientierungslos?<br />

In Deutschland wurde ein funktionierendes<br />

Kartellrecht im Wesentlichen<br />

erst mit Inkrafttreten des GWB am<br />

1. Januar 1958 eingeführt. Inzwischen<br />

basiert das deutsche Kartellrecht allerdings<br />

nahezu vollständig auf europarechtlichen<br />

Vorgaben. Umso erstaunlicher<br />

ist, dass auch die verbraucherschützenden<br />

deutschen Gesetze zum<br />

größten Teil auf der Umsetzung von<br />

europäischem Recht basieren.<br />

Verbraucherschützer unter sich: Bundesministerin für Verbraucherschutz Ilse Aigner und<br />

Gerd Billen, Vorstand des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen<br />

Die zweite Begründung für den Schutz<br />

von Verbrauchern – die Orientierungslosigkeit<br />

der Verbraucher durch ein größeres<br />

Angebot – ist gerade Folge einer<br />

wirksamen Verhinderung von Kartellen.<br />

Gäbe es nur einen oder wenige Anbieter,<br />

bestünde gar nicht die Gefahr,<br />

dass Verbraucher orientierungslos würden.<br />

Wer jemals in einem „Konsum“ in<br />

der untergegangenen DDR eingekauft<br />

hat, kann noch von dem „Glück“ erzählen,<br />

niemals eine Qual der Wahl gehabt<br />

zu haben.<br />

Das wirkungsvollste Katastrophenrezept<br />

Die Button-Lösung ist ein klassisches<br />

Beispiel des „mehr desselben“, das Paul<br />

Watzlawick als „wirkungsvollstes Katastrophenrezept“<br />

bezeichnet hat und<br />

dessen einziger Vorteil darin besteht,<br />

dass man es bereits kennt. Dem Verbraucher<br />

begegnet längst ein unübersichtliches<br />

Dickicht von Informationspflichten.<br />

6)<br />

Scheinbar ist die Tatsache, dass der<br />

Verbraucher auch durch diese unübersehbare<br />

Flut von bereits bestehenden<br />

Informationspflichten nicht ausreichend<br />

vor „Abzocke“ geschützt wird,<br />

Unbestechlich – aber käuflich<br />

NovoArgumente erscheint zweimonatlich und ist in eini gen<br />

Buchläden Deutschlands und Österreichs sowie im<br />

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Die aktuelle Doppelausgabe kostet 11,95 Euro, das<br />

Jahresabonnement 37,80 Euro (ermäßigt: 28,50 Euro).<br />

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Thomas Deichmann - Geschäftsführer und Chefredakteur<br />

Tel. 069 97206-701<br />

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(Foto: Holger Schnaars/vzbv)<br />

für Politiker aller Parteien nur ein<br />

Beweis dafür, dass es noch nicht ausreichend<br />

Informationspflichten gibt.<br />

Noch mehr Informationspflichten, am<br />

besten „drucktechnisch hervorgehoben“,<br />

7) sollen den Verbraucher noch<br />

besser schützen.<br />

Dass ein Mehr an Vorschriften nicht<br />

automatisch zu einem Mehr an Rechtssicherheit<br />

führt, zeigt die Posse um die<br />

Musterbelehrung über das Widerrufsrecht<br />

im Onlinehandel.<br />

Konsequenz: Auch das Justizministerium<br />

scheitert<br />

Zur Erinnerung: Onlinehändler müssen<br />

nach dem Gesetz Verbrauchern ein Widerrufsrecht<br />

einräumen und sie über<br />

dieses Widerrufsrecht auch belehren.<br />

Weil der Gesetzgeber keine halben Sachen<br />

machen wollte, muss der Verbraucher<br />

nicht nur darüber aufgeklärt werden,<br />

dass er ein Widerrufsrecht hat. Er<br />

3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 15


Gesellschaft<br />

Hersteller von<br />

wiederverwendbaren<br />

Kunststoffverpackungen<br />

muss auch darüber aufgeklärt werden,<br />

was genau passiert, wenn er das Widerrufsrecht<br />

ausübt. Was also geschieht<br />

beispielsweise, wenn sich das Produkt<br />

(das auch eine Dienstleistung oder ein<br />

Finanzprodukt sein kann) beim Verbraucher<br />

inzwischen verschlechtert<br />

hat? Was, wenn es Zinsen oder Erträge<br />

gebracht hat? Wer trägt die Kosten der<br />

Rücksendung und in welcher Höhe?<br />

echten oder vermeintlichen Klienten jeden<br />

abmahnen, den sie im Internet finden<br />

können. Im Jahr 2009 war dementsprechend<br />

der häufigste Grund für eine<br />

Abmahnung von Onlinehändlern eine<br />

fehlerhafte Widerrufs- beziehungsweise<br />

Rückgabebelehrung. 8)<br />

Aufklärung als einzig legitime Art des<br />

Verbraucherschutzes<br />

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„Stillstand ist für uns ein Fremdwort“<br />

<strong>2011</strong> die TAS Group investiert, expandiert und<br />

geht neue Wege.<br />

Ab November <strong>2011</strong> eröffnet die TAS Group,<br />

an Ihrem Heimatstandort in Aschersleben, Ihr<br />

3. Logistik Zentrum mit 15.000 m 2 Lagerhallenkomplex.<br />

Die neuen Lagerhallen, ausgestattet mit Hochregalanlagen,<br />

modernster Rampentechnik, sind<br />

geeignet für das Handling von klassischen bis<br />

zu hochempfindlichen Kundenmaterialien wie<br />

z. B. Vliesstoffe, Fassadenelemente aus Keramik,<br />

Bodendielen aus einem Verbund aus Holz und<br />

Kunststoff.<br />

Auch in dem Bereich des europaweiten Behälter-<br />

Poolmanagements wird der Kundenkreis vergrößert<br />

und weitere modifizierte Mehrwegladungs-<br />

träger im hygienerelevanten Bereich eingeführt.<br />

An der Herkulesaufgabe, für eine potenziell<br />

unendliche Vielzahl von Vertragsarten<br />

eine einzige Musterwiderrufsbelehrung<br />

zu formulieren, musste<br />

auch das Bundesjustizministerium<br />

scheitern. Mehrfach hatten deutsche<br />

Gerichte die – inzwischen von einem<br />

neuen Gesetz abgelöste – Musterwiderrufsbelehrung<br />

des Bundesjustizministeriums<br />

für unwirksam erklärt.<br />

Nutznießer sind Anwälte<br />

Onlinehändler, die also die Musterbelehrung<br />

in der „Verordnung über Informations-<br />

und Nachweispflichten nach<br />

bürgerlichem Recht – BGB-InfoV“ benutzten,<br />

wurden reihenweise wegen<br />

Wettbewerbsverstößen abgemahnt<br />

und von den Gerichten verurteilt. Noch<br />

nicht einmal die Juristen des Bundesjustizministeriums<br />

konnten also eine<br />

wirksame Musterwiderrufsbelehrung<br />

formulieren.<br />

Dass hieran erst recht ein Onlinehändler<br />

scheitern musste, liegt auf der Hand.<br />

Aber auch für den juristischen Laien, ob<br />

Verbraucher oder nicht, sind die Widerrufs-<br />

und Rückgabevorschriften nicht<br />

zu verstehen. Nutznießer der Flut von<br />

Informationspflichten gibt es dennoch:<br />

Es sind Anwälte, die sich auf Verstöße<br />

gegen solche Informationspflichten<br />

spezialisiert haben und im Auftrag von<br />

Anmerkungen<br />

Der gesetzliche Schutz von Verbrauchern<br />

ist, was die Verhinderung von<br />

Kartellen und unlauteren Geschäftspraktiken<br />

betrifft, überholt, weil ein<br />

funktionierendes Kartellrecht und Lauterkeitsrecht<br />

längst existiert. Wettbewerbsrecht<br />

ist mittelbar immer auch<br />

Verbraucherschutzrecht. Denn es sanktioniert<br />

besonders aggressive oder unlautere<br />

Geschäftspraktiken gegenüber<br />

Verbrauchern. So wird der Schutz der<br />

Verbraucher seit dem Jahr 2004 auch<br />

ausdrücklich als Zweck des Gesetzes<br />

gegen den unlauteren Wettbewerb<br />

(UWG) genannt. Dem Argument, Verbraucherschutz<br />

solle vor gefährlichen<br />

Produkten schützen, kann man ebenfalls<br />

getrost ein inzwischen in Kraft getretenes<br />

Gesetz entgegenhalten, nämlich<br />

das seit 1989 geltende Produkthaftungsgesetz.<br />

Ein gesetzlicher Schutz gegen ein<br />

unübersichtliches Warenangebot ist<br />

dagegen unsinnig. Sich über Produkte<br />

zu informieren, ist die ureigenste<br />

Aufgabe des Verbrauchers. Die einzig<br />

legitime Art, Verbraucher zu schützen,<br />

muss denn auch genau hier ansetzen.<br />

Es ist die Aufklärung des Verbrauchers<br />

und seine Erziehung zur Selbstständigkeit<br />

und Aufmerksamkeit. Das tun<br />

die Verbraucherzentralen ohnehin seit<br />

Jahrzehnten. Hierfür braucht es keine<br />

neuen Gesetze.<br />

1) s. § 13 BGB.<br />

2) s. § 14 BGB.<br />

3) Palandt, Kommentar zum BGB, 69. Aufl., vor § 145 Rn 14.<br />

4) so z. B. Eike von Hippel: Verbraucherschutz, 3. Aufl. 1986.<br />

5) Ebd.<br />

6) So stellt das OLG Hamburg in einem Beschluss vom 12.9.07 zur Musterwiderrufsbelehrung<br />

für Verbraucher fest: „Es wäre eine Überspannung der Pflichten eines Gewerbetreibenden,<br />

wenn man verlangen wollte, dass er in dem überaus komplizierten und verschachtelten<br />

Fernabsatzrecht klüger sein soll als der Gesetzgeber.“<br />

7) Die Unsitte, bestimmte Klauseln „drucktechnisch“ oder gestaltungstechnisch hervorheben<br />

zu müssen, macht sich zunehmend in Gesetzen zum Schutz von Verbrauchern breit. Dem<br />

Verbraucher wird offensichtlich nicht mehr zugemutet, einen Vertragstext auch durchzulesen.<br />

Er soll nur noch die vermeintlich wichtigen Passagen beachten, die ihm ihre Wichtigkeit durch<br />

ihre Hervorhebung geradezu entgegenschreien. Dass das gerade dazu einlädt, unappetitliche<br />

Details an weniger exponierten Vertragstellen zu platzieren, wird ganz offensichtlich übersehen.<br />

8) s. Studie von Trusted Shops, 2009.<br />

9) Amtliche Begründung zum Entwurf des § 312 f BGB.<br />

Majoranweg 5-7 | 06449 Aschersleben<br />

Tel: <strong>03</strong>4 73/ 88 85-0 | Fax: <strong>03</strong>4 73/ 88 85-13<br />

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Internet: www.tas-aschersleben.com<br />

16 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Gesellschaft<br />

Kein Halt vor Absurditäten<br />

Im Gegenteil: Immer mehr angeblich<br />

verbraucherschützende Gesetze suggerieren<br />

dem Verbraucher: Der Gesetzgeber<br />

kümmert sich um dich. Du darfst<br />

sorglos sein. Du musst allenfalls das<br />

„drucktechnisch Hervorgehobene“ lesen.<br />

Wirklich wichtig ist nur, was auf<br />

dem Button steht. So entsteht die Illusion<br />

von Sicherheit. Dabei macht die<br />

Fürsorge des Gesetzgebers auch vor<br />

Absurditäten keinen Halt mehr. Da gibt<br />

es scheinbar nichts, wovor der Verbraucher<br />

nicht geschützt wird. Auch vor<br />

Gefahren wie einem „vertragslosen Zustand“<br />

wird er inzwischen geschützt,<br />

nämlich davor, dass er in bestimmten<br />

Situationen keinen (!) Vertrag mehr hat,<br />

weil er seinen alten Vertrag gekündigt<br />

und seinen neuen widerrufen hat. 9)<br />

Wenn es um Verbraucherschutz geht,<br />

stellen sich eigentlich ganz andere Fragen:<br />

Wer zwingt den Verbraucher, mit<br />

jemandem Geschäfte zu machen, dessen<br />

Identität er mangels Impressum<br />

nicht erkennen kann? Wer zwingt ihn,<br />

einen Vertrag mit umfangreichen und<br />

nachteiligen allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

zu akzeptieren? Wer zwingt<br />

ihn, so lange am Telefon zu bleiben, bis<br />

ihm sein Bankberater sein neuestes Finanzprodukt<br />

aufgeschwatzt hat? Wer<br />

hindert ihn eigentlich daran, freundlich<br />

und bestimmt „Nein, danke“ zu sagen?<br />

„Verbraucherschutz“ legitimiert Unsinn<br />

Mit dem Etikett „Verbraucherschutz“<br />

erhalten auch unsinnige Aktionen Legitimation.<br />

„Seht her“, ruft derjenige<br />

Das raten Sie nie: Was wollen Deutscher Hausfrauenbund und oberster Verbraucherschützer<br />

(3.v.l.) dem Bürger nahebringen, wenn sie in der Öffentlichkeit gemeinsam ihre<br />

schmutzige Wäsche waschen? Kein Witz: „Klimaschutz beim Wischen und Waschen“<br />

Politiker, der es in den Mund nimmt,<br />

„wir tun noch etwas, was euch wirklich<br />

alle angeht.“ Die Gefahr, dass dabei<br />

alle verlieren, liegt auf der Hand: der<br />

Unternehmer, weil er in dem Dickicht<br />

von Informationspflichten nicht mehr<br />

durchsteigt, und der Verbraucher, weil<br />

auch er im Gestrüpp der Vorschriften<br />

seine Rechte nicht finden kann und<br />

ihm durch ständig neue verbraucherschützende<br />

Vorschriften mit „drucktechnischen<br />

Hervorhebungen“ und<br />

Hinweis-Buttons eine Sicherheit suggeriert<br />

wird, die er nicht hat.<br />

Diese Informationspflichten verleiten<br />

geradezu zur Nachlässigkeit beim Vertragsabschluss.<br />

Es ist vorhersehbar, wie<br />

die Politik auf die abnehmende Aufmerksamkeit<br />

des Verbrauchers reagieren<br />

wird: mit „noch mehr desselben“.<br />

Noch mehr Informationspflichten, noch<br />

mehr Hervorhebungen und weitere<br />

„Button-Lösungen“ dürften nicht lange<br />

auf sich warten lassen. ■<br />

Thomas Seifried<br />

- Dieser Artikel erschien ungekürzt<br />

zuerst in NovoArgumente 108/109<br />

(9-12/2010) -<br />

Über den Autor<br />

Thomas Seifried ist Rechtsanwalt in<br />

Frankfurt/Main im gewerblichen<br />

Rechtsschutz und Recht des geistigen<br />

Eigentums. Mehr Informationen unter<br />

www.gewerblicherrechtsschutz.pro<br />

(Foto: vzbv)<br />

3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 17


Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

794 Unternehmen erreichen Juryliste<br />

2. Wettbewerbsstufe „Großer Preis des Mittelstandes“ <strong>2011</strong>: Jetzt wählen Jurys die<br />

Preisträger und Finalisten aus.<br />

Dr. Helfried Schmidt, Vorstand der<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung, stellt u. a. fest:<br />

Für den 17. Wettbewerb um den „Großen<br />

Preis des Mittelstandes“ <strong>2011</strong> wurden<br />

3 552 Unternehmen und Persönlichkeiten<br />

(2010: 3 580) von mehr als<br />

1 000 Kommunen, Institutionen, Kammern<br />

und Verbänden in den 16 Bundesländern<br />

nominiert. Diese Unternehmen<br />

repräsentieren den wirtschaftlich<br />

erfolgreichen und sozial engagierten<br />

Mittelstand in seiner gesamten Spannbreite<br />

unterschiedlicher Branchen<br />

sowie Organisations- und Eigentumsformen.<br />

Urkunden werden feierlich übergeben<br />

Kein anderer Mittelstandswettbewerb<br />

in Deutschland erreicht eine solch<br />

große und über mehrere Jahre anhaltende<br />

Resonanz. Dabei sind die Preise<br />

nicht dotiert. Es geht für die Unternehmen<br />

um Ehre und öffentliche Anerkennung<br />

– ohne finanzielle Anreize.<br />

Nach Vorliegen der unternehmensspezifischen<br />

Erhebungsunterlagen<br />

und einem folgenden Grobcheck der<br />

Auszeichnungen<br />

■ <strong>03</strong>. September <strong>2011</strong> in Magdeburg:<br />

für Berlin/Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Sachsen, Sachsen-Anhalt<br />

■ 10. September <strong>2011</strong> in Würzburg:<br />

für Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Thüringen<br />

■ 24. September <strong>2011</strong> in Düsseldorf:<br />

für Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen,<br />

Rheinland-Pfalz/Saarland, Schleswig-Holstein/<br />

Hamburg<br />

■ 22. Oktober <strong>2011</strong> in Berlin:<br />

Bundesball; Verleihung der Sonderpreise und<br />

Ehrenplaketten<br />

Antworten der Unternehmen auf die<br />

Juryfragen haben 794 Unternehmen<br />

(2010: 641) die 2. Wettbewerbsstufe,<br />

die sog. Juryliste, erreicht. Diesen<br />

Unternehmen wird in den nächsten<br />

Wochen in feierlicher Form von Wirtschaftsministern,<br />

Staatssekretären und<br />

Kammer-Präsidenten, durch die Bundesgeschäftsstelle<br />

in Leipzig und von<br />

den bundesweit tätigen Servicestellen<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung – die den<br />

Wettbewerb seit 1994/95 jährlich ausschreibt<br />

und organisiert – die „Urkunde<br />

zum Erreichen der Juryliste“ überreicht.<br />

Verbindung von Wirtschaftsförderung<br />

und Regionalmarketing<br />

(Foto: eventDiary)<br />

Bis Ende Juni dieses Jahres entscheiden<br />

insgesamt zwölf regional organisierte<br />

Jurys mit etwa 100 Juroren, wer aus<br />

dem Kreis dieser kleinen und mittleren<br />

Firmen Finalist bzw. Preisträger<br />

des Wettbewerbs wird. In jeder der<br />

zwölf Wettbewerbsregionen können<br />

i. d. R. bis zu drei Preisträger und bis zu<br />

fünf Finalisten ausgezeichnet werden.<br />

1. Gesamtentwicklung<br />

des<br />

Unternehmens<br />

5. Service und<br />

Kundennähe,<br />

Marketing<br />

5<br />

Kriterien<br />

4. Engagement<br />

in der Region<br />

2. Schaffung<br />

und Sicherung<br />

von Arbeits- und<br />

Ausbildungsplätzen<br />

3. Innovation und<br />

Modernisierung<br />

„Die Qualität der Einreichungen ist<br />

erneut beeindruckend. Besonders<br />

erfreulich ist, dass bundesweit zahlreiche<br />

Kommunen und Institutionen<br />

die Arbeit mit diesem Wettbewerb<br />

als Instrument der Verbindung von<br />

Wirtschaftsförderung und Regionalmarketing<br />

aufgreifen und dass die<br />

Unternehmen selbst die Erstellung<br />

der Unterlagen für die Juroren als einfaches<br />

Management- und Führungsinstrument<br />

nutzen.“<br />

Spannend bis zum Schluss<br />

Wer Finalist oder Preisträger <strong>2011</strong><br />

wird, erfahren die Gewinner erst am<br />

Abend der Preisverleihungen im Rahmen<br />

regionaler Galas (siehe Kasten<br />

„Auszeichnungen“) bzw. auf dem Bundesball<br />

in Berlin, wo die Sonderpreise<br />

und Ehrenplaketten verliehen werden.<br />

Die Auflistung der 794 Firmen und<br />

Institutionen, welche die Juryliste <strong>2011</strong><br />

erreicht haben, kann unter www.kompetenznetz-mittelstand.de/unternehmen/juryliste<br />

eingesehen werden. ■<br />

Verteilung der 794<br />

Unternehmen auf die<br />

12 Wettbewerbsregionen<br />

Region/Bundesland <strong>2011</strong><br />

Baden-Württemberg 96<br />

Bayern 175<br />

Berlin/Brandenburg 68<br />

Hessen 39<br />

Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

26<br />

Niedersachsen/<br />

39<br />

Bremen<br />

Nordrhein-Westfalen 84<br />

Rheinland-Pfalz/Saarland 59<br />

Sachsen 89<br />

Sachsen-Anhalt 56<br />

Schleswig-Holstein/<br />

19<br />

Hamburg<br />

Thüringen 44<br />

18 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Ein fester Anker in stürmischen Zeiten<br />

Grußworte prominenter Persönlichkeiten zum „Großen Preis des Mittelstandes“ <strong>2011</strong><br />

(Foto: Staatskanzlei Schleswig-<br />

Holstein)<br />

„Wettbewerbe und Auszeichnungen<br />

gibt es wie Sand am Meer. Unter allen<br />

ist – so haben es Wissenschaftler<br />

kürzlich ermittelt – der ‚Große Preis<br />

des Mittelstandes’ Deutschlands<br />

wichtigster Wirtschaftspreis. Für die<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung steht in diesem<br />

Jahr zudem ein besonderes Jubiläum<br />

an: Seit 1994 verleiht sie bereits zum<br />

50. Mal eine solch bedeutende Auszeichnung.<br />

Gerne habe ich die Schirmherrschaft<br />

übernommen.<br />

Mittelständische Unternehmen<br />

stehen für Flexibilität und Kreativität.<br />

Insbesondere in Krisenzeiten<br />

sind sie das Rückgrat unserer Volkswirtschaft<br />

– ein fester Anker auch<br />

in stürmischen Zeiten. Mit Verantwortung<br />

und Leistung hat der<br />

Mittelstand unser Land wieder auf<br />

Wachstumskurs gebracht und dazu<br />

beigetragen, dass sich Deutschland<br />

im vergangenen Jahr mit einem Wirtschaftswachstum<br />

von 3,6% an die<br />

Spitze Europas gesetzt hat.<br />

Ich freue mich, dass der ‚Große Preis<br />

des Mittelstandes’ diese umfassenden<br />

Leistungen des Mittelstandes würdigt<br />

und die Unternehmen auch in ihrer<br />

Verantwortung für die Gesellschaft<br />

bewertet. Ich wünsche der Veranstaltung<br />

einen erfolgreichen Verlauf<br />

und gratuliere allen Nominierten und<br />

Preisträgern.“ ■<br />

Peter Harry Carstensen,<br />

Ministerpräsident des Landes<br />

Schleswig-Holstein<br />

„Der Erfolg des deutschen Mittelstandes<br />

lässt sich nicht nur aus<br />

betriebswirtschaftlichen Erfolgskennzahlen<br />

ablesen. Für erfolgreiche<br />

kleine und mittlere Unternehmen ist<br />

ihr Standort mehr als eine Adresse.<br />

(Foto: MWW Saarland)<br />

Unternehmerinnen und Unternehmer<br />

übernehmen wirtschaftliche und<br />

gesellschaftliche Verantwortung, bringen<br />

sich in die Gemeinschaft ein und<br />

prägen so das Gesicht ihrer Region.<br />

Und ihr Einfluss ist groß: Schließlich<br />

gehören in Deutschland über 99% der<br />

Unternehmen dem Mittelstand an.<br />

Dennoch wird die zentrale Bedeutung<br />

des Mittelstandes für die deutsche<br />

Wirtschaft häufig verkannt, die wirtschaftliche<br />

und gesellschaftliche Leistung<br />

kleiner und mittlerer Unternehmen<br />

nicht richtig wahrgenommen. Mit<br />

dem ‚Großen Preis des Mittelstandes’<br />

setzt sich die Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

dafür ein, dass sich dies ändert. Der<br />

Preis schafft Aufmerksamkeit für die<br />

Kraft und das Engagement des Mittelstandes.<br />

Die Preisträger zählen zur<br />

Elite des deutschen Mittelstandes: Sie<br />

sichern Arbeitsplätze, stehen für Innovation,<br />

Modernisierung und Kundennähe<br />

und prägen das Erscheinungsbild<br />

ihrer Region. Ihre Leistung ist wichtig<br />

für eine funktionierende Gesellschaft.<br />

Wir alle profitieren von einem starken<br />

Mittelstand – für Deutschland sind<br />

gerade die kleinen und mittleren<br />

Unternehmen ein echter Standortvorteil.“<br />

■<br />

Dr. Christoph Hartmann,<br />

Minister für Wirtschaft und<br />

Wissenschaft des Saarlandes<br />

(Foto: MWAT Mecklenburg-<br />

Vorpommern)<br />

„Wissenschaftler haben ermittelt, dass<br />

der von der Leipziger Oskar-Patzelt-<br />

Stiftung vergebene ‚Große Preis des<br />

Mittelstandes’ unter den deutschen<br />

Wirtschaftspreisen der Wichtigste<br />

ist und damit ‚in der höchsten Liga<br />

deutscher Wirtschaftspreise’ agiert.<br />

Die Anzahl von Nominierungen für<br />

diesen Preis – in diesem Jahr erneut<br />

über 3 500 – macht jedenfalls das hohe<br />

Interesse an diesem Wettbewerb deutlich<br />

und zeigt die Wertschätzung der<br />

Unternehmen und der Wirtschaft für<br />

den Wett bewerb.<br />

Die Anforderungen in diesem Wettbewerb<br />

sind hoch. Die fünf Auswahlkriterien<br />

definieren das typisch mittelständische<br />

an einem Unternehmen<br />

und berücksichtigen die Vielfalt des<br />

Mittelstandes. Die kleinen und mittleren<br />

Unternehmen in Mecklenburg-<br />

Vorpommern sind das Fundament<br />

unserer Wirtschaft und erarbeiten<br />

mehr als drei Viertel der Umsätze. Sie<br />

unterstützen Sport, Kultur und Bildung<br />

vor Ort, tragen Verantwortung für ihre<br />

Mitarbeiter und deren Familien. Sie<br />

übernehmen damit Verantwortung für<br />

die Zukunft. Allein die Nominierung<br />

für diesen Preis ist bereits eine Auszeichnung,<br />

die nur Wenige erhalten.<br />

Ich möchte Sie dazu motivieren, den<br />

eingeschlagenen Weg weiterzugehen.<br />

Vielen Dank für Ihr Engagement!“ ■<br />

Jürgen Seidel,<br />

Minister für Wirtschaft,<br />

Arbeit und Tourismus des Landes<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 19


Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Der SZ-Plagiarius<br />

Am 26. April war „Welttag des geistigen Eigentums“<br />

60-prozentige Tochter von Gruner +<br />

Jahr ist die DD+V Mediengruppe aus<br />

Dresden, die u. a. die „Sächsische Zeitung“<br />

(SZ) herausgibt. Diese rief 2006<br />

einen eigenen Unternehmerpreis aus,<br />

den SZ-Unternehmerpreis (www.<br />

sz-unternehmerpreis.com). Dessen<br />

Macher werden allerdings weder den<br />

Henry-Nannen-Preis noch das Siegel<br />

„Ja zu Deutschland e. V.“ gewinnen<br />

können.<br />

Die HDI-Gerling Industrie Versicherungs<br />

AG meldete, dass die Zahl der<br />

Produktfälschungen seit 1995 um<br />

mehr als das 30-Fache gestiegen ist.<br />

80% der aufgegriffenen Fälschungen<br />

kommen aus dem (vorder-)asiatischen<br />

Raum. Im Februar wurde der Negativpreis<br />

„Plagiarius“ (www.plagiarius.<br />

com) auf der Konsumgütermesse<br />

„Ambiente“ zum 35. Mal verliehen.<br />

Unter den ausgezeichneten zehn Plagiatoren<br />

waren acht Chinesen, aber<br />

auch zwei Deutsche.<br />

Abgekupfert wird überall<br />

Dieses Problem ist auch dem Verein<br />

„Ja zu Deutschland e.V.“ (www.ja-zudeutschland.de)<br />

bekannt. Seit Anfang<br />

<strong>2011</strong> vergibt dieser ein Zertifikat<br />

sowie ein Siegel „Made in Germany“<br />

nur noch für Wirtschaftsgüter von<br />

Unternehmen, die sich zum Standort<br />

Deutschland bekennen, die auf der<br />

Internetplattform des Vereins registriert<br />

sind und die zudem eine Wertschöpfungstiefe<br />

von mehr als 50% im<br />

Herkunftsland Deutschland aufweisen<br />

können.<br />

Abgekupfert wird überall. In vielen<br />

Fällen ist ein Schutz durch das Deutsche<br />

Patent- und Markenamt nicht<br />

möglich. Zum Beispiel für die Originalautoren,<br />

bei denen Karl-Theodor<br />

zu Guttenberg in seiner Doktorarbeit<br />

ohne Quellennachweis abschrieb.<br />

Da hilft auch kein Amt<br />

Eine der ältesten Fälschungen ist die<br />

Legende von der „Konstantinischen<br />

Schenkung“. Im Jahr 800 n. Chr. wurde<br />

der Gebietsanspruch des römischen<br />

Kirchenstaates durch Rückdatierung<br />

einer Schenkungsurkunde um 500 (!)<br />

Jahre untermauert. Damals gab es<br />

noch kein Patent- und Markenamt,<br />

schon gar kein deutsches.<br />

Auch im berühmtesten Fälschungsfall<br />

der jüngeren Vergangenheit, den „Hitler-Tagebüchern“<br />

von Konrad Kujau,<br />

auf die 1983 das Magazin STERN<br />

hereinfiel, half kein Amt. Der STERN<br />

gehört zu Gruner + Jahr. Beide stifteten<br />

im Jahr 2005 den Henri-Nannen-<br />

Preis im Gedenken an den Gründer<br />

des STERN, um journalistische Bestleistungen<br />

auszuzeichnen.<br />

Der SZ-Unternehmerpreis<br />

(Grafik: OPS)<br />

Sie schrieben ihre fünf Wettbewerbskriterien<br />

dreist fast wörtlich ab, und<br />

zwar aus der seit 1994 unveränderten<br />

jährlichen Ausschreibung des Wettbewerbs<br />

„Großer Preis des Mittelstandes“<br />

(www.mittelstandspreis.<br />

com), ohne die Quelle anzugeben. Eine<br />

telefonische Kooperationsanfrage der<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung blieb bis heute<br />

unbeantwortet.<br />

Wir gratulieren!<br />

Die SZ gehört über DD+V und Gruner<br />

+ Jahr zum Bertelsmann-Konzern mit<br />

weltweit 100 000 Mitarbeitern und 16<br />

Mrd. Euro Umsatz. Fällt denen wirklich<br />

nichts Eigenes ein? Schade. Und<br />

warum haben sie nicht die Größe, die<br />

Quelle zu zitieren? Sogar die Preisträger<br />

des Jahres <strong>2011</strong> sind ausnahmslos<br />

aus dem Wettbewerb „Großer Preis<br />

des Mittelstandes“ bekannt:<br />

Platz 1 errang Dr. Wolfgang Groß mit<br />

seiner Firma fit GmbH (Preisträger<br />

2000, Premier 2002 beim „Großen<br />

Preis des Mittelstandes“), Platz 2<br />

errang Thilo Lehmann mit seiner<br />

Firma Lehmann Maschinenbau GmbH<br />

(bei der Oskar-Patzelt-Stiftung Preisträger<br />

1997 und seit 2009 zum dritten<br />

Mal für den „Premier“ nominiert),<br />

und Platz 3 ging an Denis Korn, mit<br />

mehreren Musikhäusern und einem<br />

der erfolgreichsten deutschen Online-<br />

Musikalien-Shops seit 2005 zum 7. Mal<br />

beim „Großen Preis des Mittelstandes“<br />

nominiert.<br />

Wir haben den Preisträgern natürlich<br />

auf unserer Website www.kompetenznetz-mittelstand.de<br />

gratuliert.<br />

Der SZ-Unternehmerpreis selbst ist<br />

jedoch eher ein Kandidat für den „Plagiarus“.<br />

Schade. ■<br />

20 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


PR-Anzeige<br />

Finalist 2010<br />

„Großer Preis des<br />

Mittelstandes“<br />

– nominiert <strong>2011</strong> –<br />

Familienfreundlichkeit<br />

als Unternehmensphilosophie<br />

Die Paracelsus-Klinik Reichenbach ist<br />

ein regionales Akutkrankenhaus der<br />

Regelversorgung mit den Abteilungen<br />

Anästhesie und Intensivmedizin, Chirurgie/Traumatologie,<br />

Frauenheilkunde<br />

und Geburtshilfe, Innere Medizin,<br />

Urologie, Röntgendiagnostik und einer<br />

Belegabteilung für Orthopädie. Jährlich<br />

werden mehr als 7.500 stationäre und<br />

11.500 ambulante Patienten behandelt.<br />

Seit 2008 gehört das Medizinische<br />

Versorgungszentrum Reichenbach I mit<br />

den Bereichen Chirurgie, Radiologie<br />

und Urologie zum Klinikum. Das umfassende<br />

Angebot an Diagnostik und Therapie<br />

trägt zur Sicherung der ambulanten<br />

Versorgung in der Region bei.<br />

80% der nahezu 300 Mitarbeiter sind<br />

Frauen, viele tätig in leitenden Positionen.<br />

Dass Familienfreundlichkeit hier<br />

ein zentraler Bestandteil der Unternehmensphilosophie<br />

ist – für Verwaltungsdirektor<br />

Rainer Leischker eine Selbstverständlichkeit:<br />

„Maßnahmen zur<br />

besseren Vereinbarkeit von Familie und<br />

Die „Pfiffiküsse“ mit ihren Müttern und<br />

den Pädagoginnen Sybille Seidl und<br />

Nadine Purrucker bei der Eingewöhnung<br />

in ihrem neuen Kindergarten.<br />

Beruf sind eine Voraussetzung für die<br />

Zukunftsfähigkeit von Unternehmen.“<br />

Die Paracelsus-Klinik Reichenbach geht<br />

hier mit gutem Beispiel voran: Am 01.<br />

Juni 2010 begann mit dem ersten Spatenstich<br />

der Bau einer Kindertagesstätte<br />

auf dem Gelände des Klinikums. Am<br />

15. Juli 2010 folgte die Grundsteinlegung,<br />

das Richtfest am 16. September<br />

2010. Nach nicht einmal einem Jahr<br />

konnte das Gebäude nun seiner Bestimmung<br />

übergeben werden: Am 18. April<br />

<strong>2011</strong> nahmen die „Pfiffiküsse“ ihr<br />

Haus in Besitz. Das Klinikum trägt mit<br />

436.000 Euro mehr als 40% der Gesamtkosten,<br />

die bei 1.085.000 Euro liegen.<br />

Die feierliche Einweihung wird am<br />

30. Mai <strong>2011</strong> stattfinden, gemeinsam<br />

mit dem Bundesminister für Gesundheit<br />

Dr. Philipp Rösler. „Es ist für uns<br />

eine große Ehre, dass Herr Dr. Rösler<br />

diesen besonderen Moment mit uns<br />

teilen wird“, so Rainer Leischker.<br />

Innovationen gemeinsam mit<br />

internationalen Partnern<br />

Im Februar <strong>2011</strong> nahm das Radiologische<br />

Zentrum des Klinikums das hochmoderne<br />

Durchleuchtungsgerät D²RS<br />

in Betrieb, das gemeinsam von Canon<br />

Europa NV, Canon Inc. Japan und Stephanix<br />

entwickelt wurde.<br />

Die französische Firma Stephanix entwickelt<br />

bildgebende Systeme. Canon<br />

Europa NV ist eine Tochtergesellschaft<br />

von Canon Inc. Japan, einem der weltweit<br />

führenden Anbieter von Imaging-<br />

Lösungen. Im Jahr 1993 begann Canon<br />

Inc. Japan mit der Erforschung und Entwicklung<br />

von Röntgenbildsensoren.<br />

Das D²RS ist ein vollständig integriertes,<br />

direkt digitales Durchleuchtungsgerät<br />

mit einer einzigartigen 3-in-1-Lösung:<br />

Es vereint Radiographie mit Durchleuchtungsuntersuchungen.<br />

Zusätzlich<br />

ermöglicht der von Canon Inc. Japan<br />

entwickelte mobile Flachpaneldetektor<br />

direkte freie Aufnahmen außerhalb des<br />

Röntgentischs, so dass Patienten nicht<br />

mehr zwingend umgelagert werden<br />

müssen. Das D²RS liefert Bilder in einer<br />

hervorragenden Qualität, die Dank<br />

der digitalen Vernetzung des radiologischen<br />

Zentrums unmittelbar nach der<br />

Bob Link (Canon Europa NV), Jean- Pierre<br />

Brie (Stephanix), Rainer Leischker und<br />

Chefarzt Dr. Lutz Winkler am D²RS.<br />

Quelle: Franko Martin<br />

Aufnahme am PC zur Verfügung stehen.<br />

Als erstes deutsches Krankenhaus, in<br />

dem dieses Gerät zum Einsatz kommt,<br />

wird die Paracelsus-Klinik Reichenbach<br />

zum deutschen Referenzhaus der Firmen<br />

Stephanix und Canon Europa NV.<br />

Die enge Zusammenarbeit zwischen<br />

dem Klinikum und den Herstellern, u.a.<br />

werden regelmäßig Protokolle ausgetauscht,<br />

dient der Weiterentwicklung<br />

und Optimierung des D²RS.<br />

Darüber hinaus trägt das Klinikum als<br />

Test- und Referenzhaus der Firma Canon<br />

Europa NV zur Entwicklung neuer Geräte<br />

bei. „Wir freuen uns sehr über die<br />

Erstinstallation dieses Gerätes in einem<br />

deutschen Krankenhaus und auf die Zusammenarbeit<br />

in den nächsten Monaten“,<br />

so Peter Blonk, Direktor Vertrieb<br />

und Marketing von Canon Europa NV.<br />

Das Radiologische Zentrum vereint die<br />

Abteilung für Röntgendiagnostik des<br />

Klinikums und den Fachbereich Radiologie<br />

des Medizinischen Versorgungszentrums<br />

Reichenbach I. Ambulanten und<br />

stationären Patienten stehen hier neben<br />

dem D²RS ein weiterer vollständig<br />

digitalisierter Röntgenarbeitsplatz auf<br />

DR-Basis, ein Mammograph und nuklearmedizinische<br />

Untersuchungsmöglichkeiten<br />

zur Verfügung. Noch in diesem<br />

Jahr wird das Leistungsspektrum um ein<br />

MRT erweitert.<br />

Plauensche Str. 37 I 08468 Reichenbach I Tel. <strong>03</strong>765 54-0 I Fax. <strong>03</strong>765 54-8241<br />

info.reichenbach@pk-mx.de I www.paracelsus-kliniken.de/reichenbach


Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Es tut so gut….<br />

Die Gala der Oskar-Patzelt-Stiftung hat ihre besondere<br />

Dramaturgie mit den Worten: „Ich bitte nach vorn...“<br />

(Fotos: © eventDiary, Igor Pastierovic)<br />

18.00 Uhr – Die Türen schließen. Der<br />

riesige Festsaal wird vom gedämpften<br />

Schein der Kerzen nur spärlich beleuchtet.<br />

Wundervoll zarte Violinenmusik<br />

vollendet die feierliche Atmosphäre.<br />

Die knisternde Spannung des Eröffnungsszenarios<br />

bleibt während der<br />

gesamten Preisverleihung erhalten.<br />

Für jeden Preisträger ist ein dramaturgischer<br />

Höhepunkt vorbereitet. Ein<br />

Kurzvideo präsentiert das jeweilige<br />

Unternehmen, während die Laudatio<br />

verlesen wird. Anschließend heißt es:<br />

„Ich bitte nach vorn...“<br />

Im Blitzlichtgewitter strecken die Ausgezeichneten<br />

den Fotografen ihren<br />

Preis wie eine Trophäe entgegen, nicht<br />

selten von euphorischen Jubelschreien<br />

begleitet. Die Preisträger nehmen<br />

neben der Preisstatue noch eine andere<br />

„Bürde” mit nach Hause: eine besondere<br />

Verantwortung dafür, die Rahmenbedingungen<br />

durchzusetzen, die einer<br />

gesunden Entwicklung des Mittelstandes<br />

dienen.<br />

Der Ball verzaubert<br />

Nach Gala und Dinner bildet ein<br />

Kaiserwalzer den Auftakt des Balls.<br />

Gesang, Ballett, Überraschungsgäste<br />

und Tanzrunden sorgen für Kurzweil.<br />

Um Mitternacht zieht eine Verlosung<br />

attraktiver Preise die Gäste noch einmal<br />

in ihren Bann. Danach wird weiter<br />

getanzt oder die Nachtbar besucht. Der<br />

Morgen kann warten...<br />

Über 1 000 Institutionen, Verbände und<br />

Kommunen nominierten in diesem<br />

Jahr nach öffentlicher Ausschreibung<br />

3 552 mittelständische Unternehmen<br />

Wichtigster Wirtschaftspreis<br />

aus ganz Deutschland. Diese Unternehmen<br />

erwirtschaften mit ihren 595 000<br />

Mitarbeitern rund 80 Mrd. Euro Jahresumsatz<br />

und führen jährlich Steuern<br />

und Abgaben in Höhe von etwa 15 Mrd.<br />

Euro ab. In der Öffentlichkeit reift allmählich<br />

die Erkenntnis, dass nur der<br />

Mittelstand dauerhaft Arbeitsplätze<br />

im ersten Arbeitsmarkt schaffen kann.<br />

An diesem Bewusstseinswandel ist<br />

die Mittelstands-Initiative nicht ganz<br />

unbeteiligt. Von Beginn an war es<br />

unser Motto, die Öffentlichkeit für den<br />

„Es tut so gut, einmal Anerkennung<br />

zu finden für die zurückliegenden<br />

schweren, aber auch<br />

guten Zeiten, für alle unermesslichen<br />

Bemühungen, die mit großen<br />

Risiken belastet sind, um ein<br />

Unternehmen aufzubauen und<br />

weiterzuführen. Schließlich mit<br />

immer neuen Ideen fortschrittlich<br />

zu bleiben und sich gegen unbequeme<br />

und missgünstige Mitbewerber<br />

durchzusetzen.“<br />

Rosemarie Discher,<br />

Discher Technik GmbH, Haan<br />

Zusammenhang zu sensibilisieren:<br />

Genießen Sie mit uns zur Preisverleihung<br />

2010 in feierlicher Atmosphäre<br />

die vollbrachten Leistungen<br />

und erreichten Ziele! Lassen Sie uns<br />

gemeinsam einen abwechslungsreichen<br />

und interessanten Abend<br />

verleben. Knüpfen Sie neue Kontakte<br />

und sagen Sie Ihrem Partner ein<br />

„Dankeschön!“ für die Ausdauer an<br />

Ihrer Seite. ■<br />

„Wer hier nominiert wurde, hat allein durch diese Auswahl bereits eine Auszeichnung<br />

1. Güte erfahren.“<br />

Barbara Stamm, Präsidentin des Bayerischen Landtages, 2010<br />

Auf der Bühne stehen<br />

können nur Wenige,<br />

stellvertretend für Viele<br />

„‚Der Große Preis des Mittelstandes‘ ist Deutschlands wichtigster Wirtschaftspreis.“<br />

isw-Benchmarkstudie, <strong>2011</strong><br />

„Der von der Oskar-Patzelt-Stiftung vergebene ‚Große Preis des Mittelstandes‘ ist deutschlandweit<br />

die begehrteste Wirtschaftsauszeichnung.“<br />

DIE WELT, 2009<br />

22 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Wir bauen auf innere Werte<br />

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Hybrid-antrieb<br />

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temperatur-Messung<br />

Oft werden unsere Produkte gerade im<br />

Automobilbereich nicht gesehen - aber<br />

erlebt. Denn wenn Langzeitstabilität,<br />

höchste Leistung und Einsatz bei hohen<br />

Temperaturen gefordert werden, sind<br />

unsere Präzisionsmesswiderstände,<br />

Widerstandslegierungen und Messsysteme<br />

erste Wahl.<br />

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Hauptsponsor<br />

Großer Preis des Mittelstandes <strong>2011</strong><br />

17. Oskar-Patzelt-Stiftungstage<br />

Kartenbestellung für Gala und Ball<br />

Ja, ich bestelle Karten für folgende Veranstaltungen (Gala und Ball):<br />

<strong>03</strong>. September <strong>2011</strong>, MARITIM Hotel Magdeburg<br />

Otto-von-Guericke-Straße 87 | 39104 Magdeburg<br />

Preisverleihung für Unternehmen aus Sachsen- Anhalt, Sachsen,<br />

Berlin/Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern<br />

Euro 140,– zzgl. MwSt. pro Karte<br />

* Zimmerreservierung unter: Tel. o391 5949-886<br />

10. September <strong>2011</strong>, MARITIM Hotel Würzburg<br />

Pleichertorstraße 5 | 97070 Würzburg<br />

Preisverleihung für Unternehmen aus Bayern, Baden-Württemberg,<br />

Hessen und Thüringen<br />

Euro 140,– zzgl. MwSt. pro Karte<br />

* Zimmerreservierung unter: Tel. 0931 3053-819<br />

24. September <strong>2011</strong>, MARITIM Hotel Düsseldorf<br />

Maritim-Platz 1 | 40474 Düsseldorf<br />

Preisverleihung für Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen/Bremen,<br />

Schleswig- Holstein/Hamburg und Rheinland-Pfalz/Saarland<br />

Euro 140,– zzgl. MwSt. pro Karte<br />

* Zimmerreservierung unter: Tel. 0211 5209-0<br />

Kartenanzahl<br />

Kartenanzahl<br />

Kartenanzahl<br />

22. Oktober <strong>2011</strong>, MARITIM Hotel Berlin<br />

Stauffenbergstraße 26 | 10785 Berlin<br />

Bundesball – Verleihung der Sonderpreise und Ehrenplaketten<br />

Euro 150,– zzgl. MwSt. pro Karte<br />

* Zimmerreservierung unter: Tel. <strong>03</strong>0 2<strong>03</strong>3-4410<br />

Kartenanzahl<br />

* Die Reservierung von Hotelzimmern erfolgt nur direkt bei den Hotels bis spätestens<br />

vier Wochen vor Veranstaltung. (Kennwort: „Großer Preis des Mittelstandes")<br />

Mathias Normann<br />

Spedition<br />

Name, Vorname<br />

Firma<br />

Straße, Nr.<br />

PLZ, Ort<br />

Telefon (bitte für evtl. Rückfragen angeben)<br />

Die von mir bestellte(n) Karte(n) bezahle ich per Überweisung an:<br />

Raiffeisen Landesbank Oberösterreich<br />

ZNdl Süddeutschland<br />

BLZ 740 20 100 • Konto-Nr. 830 4313<br />

(Kennwort: „Großer Preis des Mittelstandes“)<br />

Die Karten werden ab 1. Juli <strong>2011</strong> und nach Zahlungseingang versandt. Die Anzahl der Plätze ist beschränkt. Bei Stornierung ab<br />

vier Wochen vor der jeweiligen Veranstaltung berechnen wir eine Stornogebühr von 100%. Bei sonstigen Stornierungen berech-<br />

nen wir eine Bearbeitungsgebühr von 20%. Generell bitten wir um Kartenrücksendung bei Stornierungen. Rechnungslegung<br />

erfolgt durch die OPS Netzwerk GmbH im Auftrag der Oskar-Patzelt-Stiftung.<br />

Datum, Unterschrift


Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Vertrauen schafft<br />

Sicherheit<br />

Jeden Tag fällen wir Dutzende von Entscheidungen. Jeden Tag passieren unvorhergesehene Dinge.<br />

Jeden Tag müssen wir darauf rasch und präzise reagieren, ohne den eigenen Kompass aus dem Auge<br />

zu verlieren. Nicht alles im Leben gelingt, auch nicht im Unternehmeralltag. Dann fragen wir uns:<br />

Wie konnte dies nur geschehen? Haben wir versagt? Hat uns das Vertrauen gefehlt? Vertrauen<br />

zu uns selbst oder zu anderen?<br />

Wir gehen im privaten und geschäftlichen Leben täglich Risiken ein. Immer müssen wir<br />

dabei Menschen vertrauen. Häufig ohne zu wissen, ob dieses Vertrauen gerechtfertigt<br />

ist. Sind es die richtigen Partner? Wie werden sie sich entscheiden, wenn die Dinge unvorhergesehene<br />

Wendungen nehmen? Wenn nicht alle Ziele erreicht werden?<br />

Diese Risiken gehören zu unserem Leben. Wir können ihnen nicht ausweichen.<br />

Wir können sie nur meistern, wenn wir Vertrauen haben. Das schafft uns<br />

Sicherheit im Denken und Handeln. Im Alltag wird unser Vertrauen oftmals<br />

enttäuscht: Der Lieferant hält den fest zugesagten Termin nicht ein. Der<br />

unverzichtbare Spezialist scheidet unverhofft aus. Eine Naturkatastrophe<br />

verändert alles. Ein Mitarbeiter, dem Sie absolut vertrauten, kündigt.<br />

Auch Sie könnten viele solcher Lebenssituationen nennen. Man fühlt<br />

sich ausgeliefert, überrollt, ist fast am Verzweifeln. Trotzdem vertrauen<br />

wir unserem Ziel und unseren Erfahrungen.<br />

Gerade im Mittelstand geht nichts ohne Vertrauen zu den<br />

Partnern. Ein offenes und ehrliches Gespräch mit Vertrauten<br />

kann neue Horizonte eröffnen, auch wenn es manchmal<br />

weh tut. Aber das Resultat kann Berge versetzen und uns<br />

wieder weiter nach vorn bringen, Problemlösungen<br />

aus einer neuen Perspektive betrachten lassen.<br />

Dennoch gibt es natürlich kein Vertrauen umsonst.<br />

Es muss miteinander erarbeitet werden.<br />

Es wird in der Praxis geprüft. Manches<br />

zerplatzt wie eine Luftblase, aus anderem<br />

entwickeln sich jahrzehntelange Kooperationen.<br />

Wie sieht Ihre Vertrauensbilanz<br />

aus? Wächst das Vertrauen wie die Bilanzsumme?<br />

Entscheidend ist auch<br />

hier der Saldo.<br />

Ihre Petra Tröger<br />

2/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 25


kompetenznetz<br />

mittelstand<br />

Unternehmen<br />

News<br />

Produkte<br />

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der Aufzugsbranche und Telekommunikation.<br />

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Kabel- und Stationsbau sowie Service.<br />

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& Co. KG<br />

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Logistikservice unter dem Motto „Alles<br />

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Experience Management, IT Infrastructure<br />

Management.<br />

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17. Wettbewerb <strong>2011</strong><br />

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„Der ‚Große Preis‘ bietet den stillen Stars aus<br />

den Regionen jährlich deutschlandweit eine<br />

große Bühne. Er rückt mit den kleinen und mittleren<br />

Unternehmen diejenigen ins Rampenlicht,<br />

die die Substanz der deutschen Wirtschaft ausmachen.<br />

Entsprechend groß ist die Resonanz:<br />

Allein aus dem Land Brandenburg gehen mehr<br />

als 180 Unternehmen an den Start. Besonders<br />

hervorzuheben ist die Branchenvielfalt. Vertreten<br />

sind nicht nur Firmen aus der Medizintechnik,<br />

der Kommunikationstechnik, der Luftfahrt oder<br />

der Solarwirtschaft, sondern auch eine ganze<br />

Reihe von Handwerksbetrieben wie Bäcker,<br />

Tischler oder Fleischer.<br />

Waldkircher Orgelbau<br />

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Was für mich den besonderen Charme dieses<br />

Mittelstandspreises ausmacht, sind die Wettbewerbskriterien.<br />

Nicht nur die Gesamtentwicklung<br />

des Unternehmens, die Schaffung von Arbeitsund<br />

Ausbildungsplätzen oder die innerbetriebliche<br />

Modernisierung und Innovation werden<br />

bewertet, sondern auch das Engagement des<br />

Unternehmens in der Region. Unternehmen<br />

können auf diese Weise deutlich machen, dass<br />

sie sich nicht nur als wirtschaftlicher Teil ihrer<br />

Region verstehen, sondern ein wichtiger Teil<br />

des gesellschaftlichen Lebens sind.<br />

activ factoring AG<br />

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elektronischer Präzisionsmesstechnik<br />

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& Co. KG<br />

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• Remix • Fugenremix • Repave<br />

• Kaltrecycling • Tunnelbau<br />

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SPI GmbH<br />

www.kutter-leipzig.de<br />

CAD- und Business Software:<br />

• SolidWorks 3D CAD • Blech-Software<br />

• Konstruktionsprüfung • Technische<br />

Dokumentation • Datenmanagement<br />

• Individuelle Softwareentwicklung<br />

www.spi.de<br />

Als Schirmherr für das Land Brandenburg<br />

wünsche ich nicht nur den brandenburgischen<br />

Unternehmen, sondern allen Nominierten viel<br />

Erfolg dabei, in den Kreis des ‚ausgezeichneten<br />

Mittelstands‘ zu gelangen. Aber auch die<br />

Nominierung selbst ist schon eine besondere<br />

Anerkennung und sollte Ansporn für die weitere<br />

Arbeit geben.“<br />

Ralf Christoffers,<br />

Minister für Wirtschaft und<br />

Europaangelegenheiten<br />

des Landes Brandenburg,<br />

Mitglied des Präsidiums<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Gesunder Mittelstand –<br />

Starke Wirtschaft – Mehr Arbeitsplätze<br />

„Mittelstand schafft Sicherheit“<br />

„Mittelstand schafft Sicherheit“<br />

(Satz und Layout: © OPS Netzwerk GmbH, Foto: © Andres Rodriguez/Fotolia.com)


(Foto: © Ernst Rose/PIXELIO)<br />

Deutschlands Unternehmen verfolgen den Wettbewerb nur als Zaungäste<br />

Deutschland gehen die Ideen aus<br />

Eines der spannendsten Rennen der globalen Wirtschaft läuft auf dem weltweiten Handy-Markt.<br />

Deutschland ist nicht dabei.<br />

Das neue deutsche „Wirtschaftswunder“<br />

täuscht über einen Fakt hinweg:<br />

In der Liga der weltweit innovativsten<br />

Firmen sind unsere Unternehmen allenfalls<br />

Mittelmaß. Der Aufschwung<br />

beruht auf Ideen von gestern. Gegen<br />

die weltweit innovativsten Firmen haben<br />

deutsche Unternehmen kaum eine<br />

Chance.<br />

Wer wird gewinnen? Auf dem weltweiten<br />

Handy-Markt liefern sich<br />

Apple, Google, Nokia und Microsoft<br />

derzeit eines der spannendsten Rennen<br />

der globalen Wirtschaft. Wer wird<br />

den Markt um das Handy der Zukunft<br />

für sich entscheiden? Der jahrelange<br />

Weltmarktführer Nokia hat den Trend<br />

zu Smartphones verpasst. Microsoft<br />

musste sein selbst entwickeltes Mobiltelefon<br />

wieder vom Markt nehmen<br />

und versucht mit Windows-Phone 7,<br />

verlorenen Boden gutzumachen.<br />

Deutsche Zaungäste<br />

Wer auch immer den Kampf um<br />

Smartphones gewinnt, sicher ist:<br />

Deutschlands Unternehmen verfolgen<br />

den Wettbewerb nur als Zaungäste.<br />

Mit dem enormen Innovationstempo<br />

der Branche können sie seit Jahren<br />

nicht mehr Schritt halten.<br />

Bittere Wahrheit ist: Mit ihren perfekten<br />

Prozessen und der nach wie vor<br />

überragenden Qualität sind deutsche<br />

Unternehmen in vielen Bereichen der<br />

Wirtschaft zwar Weltmarktführer.<br />

Doch wenn es darum geht, schnell<br />

neue Ideen zu generieren und erfolgreich<br />

auf den Markt zu bringen, sind<br />

sie bestenfalls Mittelklasse.<br />

Alter Kern<br />

Eine Gefahr für die Zukunft: Denn<br />

das alte und das neue deutsche Wirtschaftswunder<br />

beruhen vor allem auf<br />

Produkten, die zwar in jahrelanger<br />

deutscher Ingenieurskunst perfektioniert<br />

wurden, aber im Kern nach wie<br />

vor die alten Produkte sind. Die letzten<br />

großen Innovationen aus der Automobilbranche<br />

sind der Tata Nano (Indien),<br />

das Elektroauto von Tesla (USA) und<br />

Geschäftsmodelle wie Project Better<br />

World vom ehemaligen SAP-Chef Shai<br />

Agassi (Israel).<br />

Konservative Strukturen<br />

Deutsche Unternehmen betreiben<br />

zwar einen immensen Aufwand an<br />

Forschung und Entwicklung, doch ihre<br />

konservativen Strukturen sind nicht<br />

dafür gemacht, wirklich bahnbrechend<br />

Neues zu entwickeln. Noch hat<br />

Deutschland Ideen, und noch funktioniert<br />

die Verbesserung des Bestehenden.<br />

Im internationalen Wettbewerb<br />

schmilzt jedoch der Vorsprung. Eine<br />

Studie der weltweit innovativsten Unternehmen,<br />

die 2010 an der Handelshochschule<br />

Leipzig durchgeführt wurde,<br />

ergab: Um im globalen Wettbewerb<br />

der Ideen bestehen zu wollen, brauchen<br />

Deutschlands Firmen neue Strukturen.<br />

Vier Hürden<br />

Sie müssen folgenden Spagat schaffen:<br />

einerseits die perfekten Prozesse<br />

aufrechterhalten, die sie so erfolgreich<br />

machen, und andererseits sicherstellen,<br />

dass die perfekten Prozesse, die<br />

primär auf Effizienz und Fehlerminimierung<br />

setzen, das Entstehen neuer<br />

Ideen nicht systematisch verhindern.<br />

Die Studie der weltweit innovativsten<br />

Unternehmen zeigte, dass vor allem<br />

folgende vier Faktoren die deutschen<br />

Unternehmen im globalen Ideenwettbewerb<br />

behindern:<br />

■ Innovationsbremse 1:<br />

Starre Strukturen<br />

Die meisten deutschen Unternehmen<br />

sind durch klare Zuständigkeiten und<br />

28 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Wirtschaft<br />

Hierarchien geprägt. Die Entwicklung<br />

ist für neue Produkte zuständig, die<br />

Produktion sorgt für eine berechenbar<br />

hohe Qualität, das Marketing entwickelt<br />

die Prospekte, und der Vertrieb<br />

bringt es an den Mann.<br />

So funktioniert, vereinfacht formuliert,<br />

ein Großteil der Unternehmen. Dieses<br />

Bereichsdenken macht Unternehmen<br />

äußerst effizient – eines der Buzzwords<br />

des Managements. Zugleich ersticken<br />

diese Strukturen jedoch den größten<br />

Teil des kreativen Potenzials. Ideen entstehen<br />

immer dort, wo Grenzen aufeinanderstoßen<br />

und Reibung entsteht.<br />

Der deutsche Dienstweg erschwert<br />

jedoch genau diesen Austausch zwischen<br />

verschiedenen Bereichen.<br />

Zwei-Pizza-Regel<br />

Unternehmen wie Amazon oder der<br />

südkoreanische Samsung-Konzern machen<br />

vor, wie es anders geht: Als in den<br />

verkrusteten Strukturen von Karstadt<br />

und Hertie noch darüber diskutiert<br />

wurde, wie und in welchem Umfang<br />

das Internet Konsumenten in Zukunft<br />

beeinflussen wird, setzte Amazon-Chef<br />

Jeff Bezos bereits auf vollkommen<br />

neue Unternehmensstrukturen: kleine<br />

wendige Teams mit einem hohen Grad<br />

an Verantwortung, die er nach der<br />

„Zwei-Pizza-Regel“ zusammenstellte:<br />

Sobald ein Team mehr als zwei Pizzas<br />

essen kann, wird es geteilt.<br />

Prinzip Papstwahl<br />

Samsung, bis in die 80er Jahre als Anbieter<br />

billiger Elektrogeräte bekannt,<br />

hat in den vergangenen Jahren einen<br />

erstaunlichen Wandel vollzogen, durch<br />

den auch deutsche Traditionsunternehmen<br />

wie Grundig möglicherweise<br />

überlebt hätten: Das Unternehmen<br />

startete eine Ideenoffensive und richtete<br />

auf der gesamten Welt Design-<br />

Center ein. Dort werden Innovationen<br />

häufig nach dem Prinzip der Papstwahl<br />

entwickelt: Designer und Techniker<br />

bleiben solange im Design-Center,<br />

bis die Innovation fertig entwickelt<br />

ist. Amazon, Samsung und viele der<br />

weltweit innovativsten Unternehmen<br />

haben erkannt, dass der Faktor Zeit<br />

bei Innovationen eine wichtige Rolle<br />

spielt. Deutsche Unternehmen mit<br />

ihren behäbigen Strukturen und langen<br />

Abstimmungsprozessen sind in<br />

diesem Wettbewerb chancenlos – wie<br />

ein 100-Meter-Läufer mit Bleikugeln an<br />

den Beinen.<br />

Das Siemens-Handy mit MP3-Player hat sich nicht durchgesetzt<br />

■ Innovationsbremse 2:<br />

Die Regelwut<br />

Regelfreie Zonen sind in deutschen<br />

Unternehmen nahezu unbekannt.<br />

Wer Ideen hat, soll sie gefälligst in den<br />

dafür vorgesehenen Prozess einbringen;<br />

den Vordruck (modern: Template)<br />

ausfüllen und an die zuständigen<br />

Gremien weiterleiten, die dann über<br />

den Vorschlag beraten. Es gibt genaue<br />

Vorschriften, wie Ideenformulare<br />

auszufüllen und Ideen zu begründen<br />

sind, welchen potenziellen Ertrag sie<br />

in drei Jahren bringen müssen und<br />

wie sie umzusetzen sind – was für ein<br />

Unterschied zu Unternehmen wie 3M<br />

oder Google, in denen Mitarbeiter freie<br />

Zeit bekommen, um an eigenen neuen<br />

Ideen zu arbeiten.<br />

Visionen testen<br />

Die deutsche Ideenbürokratie übersieht<br />

einen wichtigen Punkt: Ideen<br />

kommen nicht als fertiges iPhone auf<br />

die Welt. Sie müssen entwickelt, von<br />

verschiedenen Seiten betrachtet und<br />

in unterschiedlichen Versionen immer<br />

wieder getestet werden, bevor sie eine<br />

Marktreife erlangen. In dieser Zeit<br />

Buchtipp<br />

brauchen sie etwas, was im Tierreich<br />

den Namen „Welpenschutz“ trägt: einen<br />

geschützten Raum, in dem sie in<br />

Ruhe reifen können.<br />

Voodoo<br />

Das Innovationsmanagement zahlreicher<br />

deutscher Unternehmen sieht<br />

genau das nicht vor. Statt Ideen kreativ<br />

zu entwickeln, werden Excel-Tabellen<br />

ausgefüllt – mit etwas, das in Fachkreisen<br />

„Voodoo-Businessplan“ genannt<br />

wird: den Finger in die Luft halten<br />

und raten, welchen Umsatz ein neues<br />

Produkt wohl in drei Jahren bringen<br />

könnte. Google vertraut darauf, dass<br />

für Ideen, die sich bewähren, mit Sicherheit<br />

ein neues Geschäftsmodell<br />

entwickelt werden wird.<br />

■ Innovationsbremse 3:<br />

Das Bedürfnis nach Kontrolle<br />

(Foto: © Siemens)<br />

Wenn Nike-Designer Tinker Hatfield<br />

von der Erfindung des Nike Air erzählt,<br />

leuchten seine Augen. Das Centre<br />

George Pampidou in Paris habe bei der<br />

Turnschuherfindung Pate gestanden,<br />

sagt er. Nike räumt seinen Designern<br />

eine fast grenzenlose Freiheit ein. Lei-<br />

■ Jens-Uwe Meyer:<br />

Kreativ trotz Krawatte<br />

Vom Manager zum Katalysator – Wie Sie eine Innovationskultur aufbauen<br />

BusinessVillage, 2010<br />

240 Seiten, 24,80 Euro<br />

ISBN 978-3-869800-73-8<br />

■ Jens-Uwe Meyer ist Geschäftsführer der Ideeologen-Gesellschaft für neue<br />

Ideen GmbH, Baden-Baden.<br />

(Quelle: BusinessVillage)<br />

3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 29


Wirtschaft<br />

Intrinsisch<br />

Deutschlands Firmen stecken im Spagat zwischen Perfektion und Kreativität<br />

denschaft statt Stechuhr, so lässt sich<br />

das Erfolgsrezept des Unternehmens<br />

auf den Punkt bringen. Als Nintendo<br />

die Spielkonsole Wii entwickelte, forderte<br />

das Unternehmen seine Techniker<br />

und Designer immer wieder<br />

auf, möglichst tollkühn zu denken<br />

und Grenzen zu überschreiten. Und<br />

der Chip-Hersteller Intel macht fast<br />

einen Sport daraus, seine Entwickler<br />

die schwersten, beinahe unlösbaren<br />

Probleme lösen zu lassen. Es sind nicht<br />

nur die ausgefeilten Prozesse, die diese<br />

Unternehmen zu Innovationsführern<br />

machen, sondern die einzigartige Kultur,<br />

die dahinter steht.<br />

Fun and Focus<br />

In den weltweit innovativsten Unternehmen<br />

verwalten Manager nicht,<br />

(Foto: © Michael Rittmeier/PIXELIO)<br />

sie gestalten. Dahinter steht ein tiefes<br />

Verständnis von Kreativität. „Fun and<br />

Focus“ – eine Mischung aus klaren,<br />

extrem ehrgeizigen Zielen und einem<br />

Prinzip der Spaßmaximierung bei der<br />

Arbeit, das ist das Erfolgsrezept der<br />

weltweit innovativsten Unternehmen.<br />

Ideenfindung als Abenteuer, nicht als<br />

durchgeregelter Prozess, bei dem jede<br />

Stufe genau einzuhalten ist. In vielen<br />

dieser Unternehmen gibt es Führungsprinzipien,<br />

die in deutschen Firmen<br />

größtenteils undenkbar sind. Beispielsweise,<br />

dass sich Mitarbeiter Aufgaben<br />

selbst suchen, sich Teams von<br />

Mitstreitern selbst zusammenstellen<br />

und Innovationen entwickeln, ohne<br />

dass das Topmanagement zu 100%<br />

weiß, was die Mitarbeiter eigentlich<br />

treiben.<br />

Die US-Professoren Sam Stern, Alan<br />

G. Robinson und Theresa Amabile<br />

von der Harvard-Universität sehen die<br />

intrinsische Motivation schon lange<br />

als einen wesentlichen Treiber von<br />

Innovation. Der Gedanke dahinter ist<br />

einfach: Mitarbeiter, die sich ihre Entwicklungsprojekte<br />

selbst suchen, sind<br />

schneller, ideenreicher und produktiver<br />

als Mitarbeiter, die eine Aufgabe delegiert<br />

bekommen, für die sie sich möglicherweise<br />

gar nicht interessieren.<br />

Neue Managementprinzipien könnten<br />

deutsche Unternehmen binnen weniger<br />

Jahre zu neuen kreativen Höchstleistungen<br />

bringen.<br />

■ Innovationsbremse 4:<br />

Die Angst, nicht perfekt zu sein<br />

Beim amerikanischen Handy-Hersteller<br />

Research in Motion (Blackberry)<br />

gibt es ein einfaches Prinzip: die „9<br />

von 10“-Regel. Neun Mal muss etwas<br />

schiefgehen, damit es beim zehnten<br />

Mal funktioniert. Die Virgin Group<br />

hat die simple Philosophie „Pionier<br />

sein, nicht dem Pionier folgen.“ Und<br />

der indische Tata-Konzern vergibt<br />

jedes Jahr sogar einen Preis für eine<br />

gescheiterte Innovation: Beim jährlichen<br />

Wettbewerb „Innovista“ wird<br />

eine Innovation ausgezeichnet, die<br />

ernsthaft versucht wurde, dann aber<br />

gescheitert ist.<br />

Durch solche Regeln, Philosophien<br />

und Maßnahmen wollen diese Unternehmen<br />

vor allem eines ausdrücken:<br />

Scheitern willkommen! Sie haben er-<br />

5-Achs-Wasserstrahlmaschine:<br />

• Kombischneidkopf mit<br />

Strahlkompensation und<br />

3D – Bearbeitung bis 60°<br />

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für 3D – Bearbeitung<br />

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unsere Leistungen:<br />

Komplett Bad – Küche sowie Steinmöbel<br />

Küchenarbeitsplatten, Restauration, Kamine, Bodenbeläge, Fensterbänke,<br />

Fliesen und Plattenarbeiten, Treppenanlagen, Terrassen,<br />

Steinmetz- und Bildhauerarbeiten<br />

Wir bearbeiten folgendes Material im Lohnschnitt mit 5-Achs<br />

Wasserstrahltechnik (siehe oben Weltneuheit) für unsere Kunden:<br />

Natur- und Kunststein, Stahl, Edelstahl, Glas, Keramik und Kunststoff<br />

5-Achs-<br />

Wasserstrahlmaschine:<br />

Stein-Wegener GmbH - Schmiedestr. 36c - 04683 Belgershain / Köhra<br />

Tel.: <strong>03</strong>42 93 - 47 47 0 • Fax.:<strong>03</strong>42 93 - 32 48 5 • stein-wegener@t-online.de • www.stein-wegener.de<br />

Finalist „Großer Preis des<br />

Mittelstandes“ 2010,<br />

Nominiert <strong>2011</strong>


Wirtschaft<br />

kannt, dass es Innovation mit Vollkaskoschutz<br />

nicht gibt. Scheitern ist in diesen<br />

Unternehmen nichts Negatives.<br />

Die chemische Keule<br />

Anders in Deutschland. Hier ist die<br />

Kultur zahlreicher Unternehmen von<br />

äußerster Vorsicht geprägt. Im Grundsatz<br />

ist das nicht schlecht, hält es doch<br />

Hasardeure davon ab, die Firmen ins<br />

Unglück zu stürzen. Doch allzu oft ist<br />

die Vorsicht übertrieben. Angst als generelle<br />

Einstellung wirkt wie eine chemische<br />

Keule bei der Unkrautvernichtung:<br />

Das schädliche Unkraut ist weg,<br />

aber alle nützlichen Pflanzen, Käfer und<br />

Schmetterlinge ebenso. Mit den waghalsigen<br />

Ideen, die ein Unternehmen<br />

an den Rand des Ruins bringen können,<br />

werden oft auch die hoffnungsvollen<br />

schwachen Ideenkeime getötet.<br />

FuE-Aufwendungen des Wirtschaftssektors 1995 – 2008,<br />

vorläufige Daten 2009, Plandaten 2010 und <strong>2011</strong><br />

65,0<br />

Mrd. €<br />

62,5<br />

61,0<br />

60,0<br />

58,4<br />

57,5<br />

55,0<br />

53,4<br />

FuE-Gesamtaufwendungen<br />

52,0<br />

52,5<br />

55,9<br />

57,3<br />

50,0<br />

48,4<br />

47,5<br />

46,5 46,1<br />

43,8 44,5<br />

47,1<br />

45,0<br />

42,2<br />

45,0<br />

46,1<br />

42,5<br />

43,0<br />

40,0<br />

41,1<br />

36,1 39,7<br />

37,5<br />

38,0 38,4 38,7<br />

35,0 33,4<br />

36,3 37,0<br />

Interne FuE-Aufwendungen<br />

35,6<br />

32,5<br />

30,0<br />

33,6<br />

30,0 30,4<br />

27,5<br />

25,0<br />

27,2<br />

28,9<br />

26,8<br />

30,3<br />

22,5<br />

20,0<br />

1) 1)2) 1)2)<br />

95 96 97 98 99 00 01 02 <strong>03</strong> 04 05 06 07 08 09 10 11<br />

1) Daten vorläufig<br />

2) Plandaten aus der<br />

FuE-Erhebung 2009<br />

<strong>2011</strong> sollen die Investitionen in Forschung und Entwicklung der Unternehmen in<br />

Deutschland neue Rekordwerte erreichen. So soll in diesem Jahr erstmals die 60-Milliarden-Euro-Schwelle<br />

mit FuE-Aufwendungen von 61,0 Mrd. Euro übersprungen werden.<br />

Quelle: Stifterverband Wissenschaftsstatistik, Stand: Dezember 2010<br />

Perfektionismus?<br />

Die Frage, wie Unternehmen kreativer<br />

beziehungsweise innovativer sein können,<br />

ist keine schöngeistige Debatte.<br />

Denn genau das, was deutsche Firmen<br />

erfolgreich macht, wird ihnen im globalen<br />

Innovationswettbewerb vielfach<br />

zum Verhängnis: der Wunsch, alles<br />

perfekt, alles richtig, alles berechenbar<br />

zu machen.<br />

Ein Fehlschlag, wie ihn Google mit<br />

Google Wave erlebte, wäre in vielen<br />

deutschen Unternehmen ein Desaster.<br />

Der Internetkonzern hat 2009 sein<br />

Programm als Nachfolger der E-Mail<br />

präsentiert und in einer Beta-Version<br />

auf den Markt gebracht. Ein Flop. 2010<br />

stellte das Unternehmen Google Wave<br />

wieder ein. Eine Katastrophe? Mitnichten!<br />

Auf Google Wave angesprochen,<br />

reagierte CEO Eric Schmidt auf der<br />

Techonomy-Konferenz im kalifornischen<br />

Lake Tahoe schulterzuckend:<br />

„Wir probieren Dinge aus, und wir<br />

feiern unser Scheitern. In unserem Unternehmen<br />

ist es absolut in Ordnung,<br />

etwas besonders schwieriges zu versuchen,<br />

damit keinen Erfolg zu haben<br />

und daraus zu lernen.“ Es ist Teil der<br />

Google-Philosophie, Dinge auszuprobieren,<br />

Grenzen regelmäßig zu überschreiten<br />

und auch einmal in rechtliche<br />

Grauzonen vorzustoßen. Google<br />

Street View wäre an der Rechtsabteilung<br />

fast aller deutschen Unternehmen<br />

gescheitert.<br />

Alles außer Ideen<br />

Die Konkurrenz im weltweiten<br />

Ideenwettbewerb kommt nicht nur<br />

aus den USA. Indien und vor allem<br />

China, lange Zeit nur als billige Produktionsstandorte<br />

und Kopierer im Visier,<br />

machen deutschen Unternehmen<br />

ebenfalls Konkurrenz. Unter den 50<br />

weltweit innovativsten Unternehmen<br />

waren 2010 erstmals vier chinesische<br />

Unternehmen, daneben elf Unternehmen<br />

aus anderen asiatischen Staaten.<br />

Zum Vergleich: Deutsche Unternehmen<br />

stehen nur drei auf dieser Liste.<br />

Deutschland kann offenbar alles exportieren<br />

– außer Ideen. ■<br />

Jens-Uwe Meyer<br />

2/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 11


Wirtschaft<br />

Der Mittelstand tickt anders<br />

Innovationsmanagement für mittelständische KMU<br />

SICHER<br />

Wir geben Ihrem Antrieb<br />

SICHERHEIT<br />

Elektromagnetisch schaltbare<br />

Bremsen und Kupplungen<br />

Was unterscheidet Mittelständler beim<br />

Innovationsmanagement von Großunternehmen?<br />

Dieser Frage ist Prof.<br />

Dr. Horst Geschka von der Geschka<br />

& Partner Unternehmensberatung<br />

aus Darmstadt nachgegangen und<br />

wertete dafür sechs Diplomarbeiten<br />

und 109 Studien aus. Die Ergebnisse<br />

präsentierte er am 18. März <strong>2011</strong> auf<br />

der Frühjahrstagung der Oskar-Patzelt-<br />

Stiftung in Fulda. Sie lassen sich wie<br />

folgt zusammenfassen:<br />

Sieben Typen mittelständischer<br />

Innovatoren konnten klassifiziert<br />

werden. Nur zwei dieser Typen führen<br />

mittelständische Top-Innovationsunternehmen,<br />

und zwar die sog. offensiven<br />

Innovatoren und die „gewieften<br />

Kaufleute“. Was beide besonders<br />

auszeichnet, ist die Erarbeitung und<br />

Verfolgung einer Innovationsstrategie<br />

– und sie vermeiden hohen Aufwand.<br />

Offensive Innovatoren<br />

Situation:<br />

■ Innovationsführer in engen technologischen<br />

Feldern (Marktnischen)<br />

■ sehr erfolgreich<br />

■ Innovationsinitiativen kommen vom<br />

Unternehmer<br />

■ regelmäßig neue Produkte<br />

■ Mitarbeit in Technologiegremien<br />

■ Innovationen orientieren sich nicht<br />

primär am Bedarf<br />

■ Defizite: Controlling, Innovations-<br />

Marketing und -Bedarfsforschung,<br />

Qualitätsmanagement<br />

Herausforderungen:<br />

■ Ausbau der Technologie-Position<br />

■ differenzierte Innovationsstrategie<br />

■ Aufbau eines systematischen Innovationsmanagements<br />

Gewiefte Kaufleute<br />

Situation:<br />

■ hervorragende Ertragssituation;<br />

reichliche Kapitalausstattung<br />

■ Weiterentwicklung technisch hochwertiger,<br />

bewährter Produkte<br />

■ Innovationsentscheidungen unterliegen<br />

primär kaufmännischen Kriterien;<br />

kalkulierte Risikobereitschaft<br />

■ Inanspruchnahme externen technologischen<br />

Know-hows<br />

■ Innovationsmanagement besteht<br />

und wird gelebt (Kundeneinbindung,<br />

Prozess, Methoden)<br />

■ viele Außenkontakte mit Kunden<br />

und in Gremien (IHK, Verband)<br />

■ Defizite: Keine differenzierte<br />

Innovationsstrategie, geringe Innovationsdynamik<br />

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32 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Wirtschaft<br />

Herausforderungen:<br />

■ Innovationsstrategie aufstellen und<br />

intern verbreiten<br />

■ Gefahr, in der Marktnische obsolet zu<br />

werden<br />

Standardisierte Verfahrensweisen<br />

untypisch<br />

Grundsätzlich stellt Prof. Geschka fest,<br />

dass Innovationsmanagement typspezifisch<br />

gestaltet wird und je nach Typ<br />

und Situation unterschiedliche Konzepte<br />

angewendet werden. Hierin liegt<br />

auch ein deutlicher Unterschied zwischen<br />

KMU und Großunternehmen.<br />

Standardisierte Verfahrensweisen sind<br />

für den Mittelstand untypisch.<br />

Die besonderen Stärken mittelständischer<br />

Top-Innovatoren sind<br />

ihre Marktorientierung und enge<br />

Kundenkontakte. Das hebt sie positiv<br />

von Großunternehmen ab. Typische<br />

Schwächen mittelständischer<br />

Innovatoren – allerdings nicht der<br />

Top-Innovatoren – sind fehlende oder<br />

nur vage Strategien sowie Informationsdefizite.<br />

Ideenauswahlsysteme, die wenig ausdifferenziert<br />

sind. Aber sie führen viele<br />

und intensive Vorprojektaktivitäten<br />

durch. Top-Innovations-KMU wenden<br />

Über Prof. Geschka<br />

keine speziellen oder ausgefallenen<br />

Methoden und Vorgehensweisen der<br />

Zukunftsmarkterkundung in Zusammenarbeit<br />

mit Kunden an. ■<br />

Erkenntnisse<br />

Top-Innovations-KMU erarbeiten<br />

und verfolgen eine Innovationsstrategie.<br />

Sie generieren und verfolgen<br />

Innovationsideen, jedoch geschieht<br />

das eher informell und ohne feste<br />

Regeln. Sie wenden keine komplexen<br />

Methoden und Workshops zur<br />

Ideenfindung an. Sie haben auch kein<br />

festes Ideenmanagement eingeführt.<br />

Top-Innovations-KMU praktizieren<br />

■ Prof. Dr. Horst Geschka beschäftigt sich<br />

seit Ende der 60er Jahre mit F&E- und<br />

Innovationsmanagement.<br />

■ Er war 14 Jahre beim Battelle-Institut in<br />

Frankfurt/M. tätig, wo er viele Studien für das<br />

BMFT sowie Strategie- und Innovationsberatungen<br />

für die Industrie durchführte.<br />

■ Prof. Geschka war Honorar- und Stiftungsprofessor<br />

an der TU Darmstadt und lehrt heute an mehreren<br />

Hochschulen Innovationsmanagement im Rahmen<br />

von MBA-Programmen.<br />

■ Er hat die Geschka & Partner<br />

Unternehmensberatung 1983 gegründet und ist<br />

deren Geschäftsführer. Mehr Infos unter<br />

www.geschka.de.<br />

10.01.14_MaS_Anz_Dynamic_210x99.qxd 14.01.2010 13:21 Uhr Seite 1<br />

Nehmen<br />

Sie sich<br />

die Freiheit<br />

gesünder<br />

zu<br />

sitzen!<br />

Das Geheimnis heißt dynamicSWING ® .<br />

Ergänzend zur Synchronmechanik – mit allen Vorteilen für<br />

Bewegung bei guter Abstützung – ist die Sitzfläche dynamisch<br />

gelagert. Sensibel folgt sie der kleinsten Gewichtsverlagerung<br />

nach vorn oder hinten. Wie von selbst will der Körper dieses<br />

leichte Wippen ausgleichen. Mit fulminanter Wirkung:<br />

Ähnlich wie beim Laufen bewegt sich das<br />

Becken und „balanciert“ – wie eine Hand<br />

den Stab – die Wirbelsäule, um den Oberkörper<br />

lotrecht zu halten.<br />

Dieses „Auspendeln“ bewirkt einen ständigen Wechsel<br />

zwischen leichter An- und Entspannung zahlreicher Muskelgruppen<br />

– von den Beinen über Becken, Lenden und Rücken<br />

bis zum Nacken.<br />

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Preisträger<br />

2008


Wirtschaft<br />

Menschheit vergisst schneller als je zuvor<br />

Online-Tool zeigt kollektives Gedächtnis über Jahrhunderte<br />

Jährlich 8 500 neue Wörter<br />

Herodot – Vater der Geschichtsschreibung<br />

(Foto: © Sabine Weiße/PIXELIO)<br />

(http://ne-na.de ) - Die fortschreitende<br />

Digitalisierung der Bücher erlaubt es<br />

erstmals, die Kultur des Menschen auch<br />

mathematisch zu rekonstruieren. Wissenschaftler<br />

von Google und der Harvard<br />

University haben das Online-Tool<br />

„Culturomics“ präsentiert, das in Sekunden<br />

die Häufigkeit des Aufscheinens<br />

jeglicher Stichworte in den Büchern der<br />

vergangenen 500 Jahre zeigt. Durch die<br />

leicht bedienbare Ge schichts recherche<br />

konnten Forscher bereits beweisen,<br />

dass die Menschheit immer schneller<br />

ihre eigene Vergangenheit vergisst.<br />

Google hält in seiner Bücherdigitalisierung<br />

mittlerweile 15 Mio. gescannte<br />

Exemplare, was 12% des gesamten<br />

Bücherbestands der Menschheit ausmacht.<br />

Die Culturomics-Wortanalyse<br />

greift auf ein Drittel davon zurück und<br />

durchforstet Bücher aus sechs Weltsprachen<br />

– darunter auch Deutsch, wobei<br />

allerdings 72% aus dem Englischen<br />

stammen.<br />

Besondere Stärken zeigt Culturomics<br />

in der Erforschung von Sprache und<br />

ihrer Entwicklung. Den Forschern um<br />

Jean-Baptiste Michel zufolge wächst<br />

der englische Wortschatz jährlich um<br />

8 500 Wörter, wodurch es im Jahr 2000<br />

bereits 70% englische Wörter mehr gab<br />

als 1950. Der Großteil dieser Wörter –<br />

die Autoren tippen auf 52% – schafft es<br />

36 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2011</strong>


Wirtschaft<br />

jedoch nie in die offiziellen Wörterbücher.<br />

Bücher erlauben auch Rückschlüsse<br />

auf den technischen Fortschritt. So<br />

entwickelt sich die Technik seit Beginn<br />

des 19. Jahrhunderts explosionsartig,<br />

wobei sich Innovationen im Jahr 1900<br />

doppelt so schnell verbreiteten als<br />

noch 1800.<br />

Drastische Folgen der Zensur<br />

Erfolgreiche Menschen genießen heute<br />

mehr Ruhm als je zuvor und Promis<br />

sind jünger als im 19. Jahrhundert. Die<br />

bekanntesten Schauspieler sind bereits<br />

mit 30 Jahren berühmt, Schriftsteller<br />

erst mit 40 Jahren, während Politiker<br />

meist erst mit 50 ihr Popularitätshoch<br />

erreichen. Ebenso wie Menschen heute<br />

schneller berühmt werden, vergisst<br />

man sie jedoch auch schneller.<br />

Etwa 130 Mio. Bücher sind seit der Erfindung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert<br />

erschienen<br />

Denn ganz grundsätzlich vergisst die<br />

Menschheit jedes Jahr schneller als<br />

zuvor, was die abnehmenden Verweise<br />

auf die Vergangenheit zeigen. So halbierte<br />

sich etwa die Zahl der Rückverweise<br />

auf Geschehnisse von 1880<br />

innerhalb von 32 Jahren, während es<br />

1973 nur noch zehn Jahre dauerte. Auch<br />

Auswirkung von Zensur und Propaganda<br />

hinterlassen sichtbare Spuren in<br />

den Buchveröffentlichungen. So wurde<br />

etwa der jüdische Künstler Marc Chagall<br />

nur ein einziges Mal in deutschen<br />

Publikationen zwischen 1936 und 1944<br />

erwähnt, trotz seiner steigenden Berühmtheit<br />

im englischen Sprachraum.<br />

(Foto: © Carina Döring/PIXELIO)<br />

Ähnlich wurde auch Leo Trotzki von<br />

der russischen Literatur, der „Platz des<br />

himmlischen Friedens“ von China oder<br />

die Gruppe der „Hollywood Ten“-Regisseure<br />

von den USA verbannt. ■<br />

Johannes Pernsteiner<br />

2/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 37


Wirtschaft<br />

Bildung – Fachkräfte –<br />

Mittelstand<br />

· ganzjährige Vermietung<br />

von Ferienhäusern & Wohnungen,<br />

· Vielfältige Animation,<br />

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Preisträger „Großer Preis des Mittelstandes“ 2010<br />

Von der Kita zum Gymnasium: Warum Deutschlands<br />

Schüler viel besser sein könnten<br />

Dass der allseits beklagte Fachkräftemangel<br />

auch etwas mit unserem<br />

Bildungssystem zu tun hat, ist weitgehend<br />

unumstritten. Wie das Bildungssystem<br />

zu verändern ist, dagegen<br />

nicht. Prof. Dr. Hans-Georg Mehlhorn,<br />

Gründer der BIP-Mehlhornschulen aus<br />

Leipzig, stellte am 18. März <strong>2011</strong> auf der<br />

Frühjahrstagung der Oskar-Patzelt-<br />

Stiftung in Fulda seinen Lösungsansatz<br />

vor: eine sich deutlich abzeichnende<br />

Erfolgsgeschichte jenseits der staatlichen<br />

Schulen.<br />

Ziel:<br />

Gedankengerüste durchs Weltall legen<br />

Grundgedanke der 1997 gegründeten<br />

BIP-Mehlhornschulen ist, Menschen<br />

zum Lösen von Problemen zu befähigen.<br />

Um das zu erreichen, wird Kindern<br />

beigebracht, Neues zu denken<br />

– und nicht, Altes nachzuvollziehen.<br />

In diesem Zusammenhang zitierte<br />

Prof. Mehlhorn Albert Einstein, der für<br />

seine Relativitätstheorie „Gedankengerüste<br />

durchs Weltall“ legen musste,<br />

da er zur Lösung bestimmter Probleme<br />

nicht auf vorhandenes Wissen zurückgreifen<br />

konnte.<br />

Anspruch und Vorsprung der BIP-<br />

Mehlhornschulen im Vergleich zu<br />

staatlichen Schulen sind die intensive,<br />

individuelle Betreuung und Förderung<br />

der Schüler vom Kindergarten bis zum<br />

Gymnasium – neben dem wesentlich<br />

umfangreicheren Bildungsangebot.<br />

Individuelle Förderung an den BIP – Gymnasien<br />

■ drei Profillinien: mathematisch-naturwissenschaftlich, künstlerisch-ästhetisch,<br />

fremdsprachlich<br />

■ Vorbereitung auf Profillinien in Klassenstufe 5 und 6, jeder Schüler wählt 2 Profillinien und<br />

erhält aus der dritten Grundlagen zur Sicherung eines breiten Wissensfundaments<br />

■ keine Abwahl von Fächer in der SEK II möglich<br />

■ Förderangebote und individuelle Entwicklungspläne für besonders begabte Schüler<br />

■ regelmäßige schulinterne und schulübergreifende Leistungsvergleiche durch Teilnahme an<br />

Olympiaden und Wettbewerben mit Stipendienvergabe an Gewinner<br />

■ reichhaltiges Angebot an Arbeitsgemeinschaften und Zirkeln<br />

■ Projektwochen, Feriencamps und Exkursionen<br />

■ tägliche Öffnungszeiten von mindestens 7.00 bis 18.00 Uhr<br />

■ Unterricht von 8.00 bis 16.00 Uhr<br />

■ Keine Schließzeiten in den Ferien<br />

© Bildungsagentur der Mehlhornschulen<br />

Anspruch und Vorsprung der BIP – Grundschulen<br />

■ weitere 10 Zusatzfächer über die staatlich geforderten Basisfächer hinaus:<br />

- Schach und strategische Spiele<br />

- Digitale Medien<br />

- Bildkünstlerisches Gestalten<br />

- Musikalisches Gestalten<br />

- Sprachliches Gestalten<br />

- Darstellendes Spiel<br />

- Tanz und Bewegung<br />

- Fremdsprachen: Englisch, Französisch, Arabisch (alternativ Chinesisch)<br />

- Entdecken, Erfinden, Erforschen<br />

■ geringere Klassenstärke<br />

■ zwei gleichberechtigte (Kreativitäts-)Pädagogen pro Klasse<br />

■ zwei Räume pro Klasse (gleichzeitig zur Differenzierung)<br />

© Bildungsagentur der Mehlhornschulen<br />

36 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Wirtschaft<br />

Als kleines Beispiel sei an dieser Stelle<br />

nur erwähnt, dass der Umgang mit<br />

digitalen Medien, Fremdsprachen,<br />

Schach, Tanzen u.v.m. bereits zum<br />

Grundschulprogramm gehören. Im<br />

Unterschied zu vielen anderen nichtstaatlichen<br />

Schulen gibt es an den<br />

BIP-Mehlhornschulen von der ersten<br />

Klasse an Zensuren.<br />

Bilanz:<br />

Fast alle schaffen das Abitur<br />

Eine erste Bilanz konnte Prof. Mehlhorn<br />

ebenfalls vorlegen: Fast alle Schüler<br />

des Gründungsjahrgangs 1997/98<br />

erwarben inzwischen das Abitur, und<br />

90-100% der Schüler erhalten eine<br />

Empfehlung für das Gymnasium. ■<br />

Der Mehrwert für die Familien<br />

■ Schule als Lebensraum<br />

■ ganzjährige Öffnungszeiten täglich von mindestens 7.00 bis 18.00 Uhr (bis auf die<br />

Weihnachtstage)<br />

■ BIP Mehlhornschulen sind Ganztagsschulen/Schulen mit Hort<br />

■ Entwicklung lebenslanger Freundschaften unter den Kindern<br />

■ Hausaufgaben sind Schularbeiten und werden bis zum Ende der Grundschule in der Schule<br />

erledigt<br />

■ Familienalltag ohne Schulstress<br />

© Bildungsagentur der Mehlhornschulen<br />

Ausgewählte Hauptergebnisse<br />

■ 90 bis 100% aller Schüler des 4. bzw. 6. Schuljahres erhalten die Bildungsempfehlung zum<br />

Besuch eines Gymnasiums und bestehen, wo erforderlich, alle Aufnahmeprüfungen (alle<br />

unausgewählten Schüler des Jahrgangs 2008 bestanden den Intelligenztest als Hochbegabte<br />

zur Aufnahme in die Hochbegabtenklassen des Einstein-Gymnasiums in Neubrandenburg).<br />

■ Fast alle Schüler der Schuljahresjahrgänge 1997 und 1998 zur Gründung der ersten<br />

Grundschulen erwarben inzwischen das Abitur.<br />

© Bildungsagentur der Mehlhornschulen<br />

Passgenaue Energie für den Mittelstand<br />

Der Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft – und trägt besonders<br />

schwer am steigenden Wettbewerbs- und Kostendruck. Grund genug, sich jetzt<br />

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optimalen Konditionen bietet. Und der darüber hinaus ein kompetenter und<br />

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2/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 37


Wirtschaft<br />

Regulieren statt Resignieren<br />

Why isn’t Wall Street in Jail?<br />

Die neue Blase<br />

Für eine strafrechtliche Aufarbeitung der Finanzkrise fehlt die juristische Infrastruktur<br />

„Why isn’t Wall Street in Jail?“, 1) fragte<br />

der „Rolling Stone“ vom 16.02.<strong>2011</strong>. Dieselbe<br />

Frage, auf deutsche Verhältnisse<br />

umformuliert, stellte der Autor dieses<br />

Artikels im Aufsatz „Strafrechtliche<br />

Aspekte der Asset Backed Securities“<br />

in der Zeitschrift WISTRA. 2) Ulrich<br />

Jörges, Chefredakteur des „Stern“, griff<br />

die Forderung in seinem Kommentar<br />

„Die große Verschleierung“ auf und<br />

forderte ein Eingreifen der staatlichen<br />

Ermittlungsbehörden – ohne Erfolg. 3)<br />

Im Januar <strong>2011</strong> legte der US-Kongress<br />

nach der Befragung von 700 Zeugen<br />

und der Sichtung unzähliger<br />

Dokumente auf 633 Seiten seinen<br />

Abschlussbericht zu den Ursachen<br />

und Verantwortlichen der Finanzkrise<br />

vor.<br />

Dieser bestätigt die Einschätzung,<br />

dass das gesamte Geschehen kein<br />

unvorhergesehenes Ereignis, sondern<br />

das Ergebnis fehlerhaften und auch<br />

kriminellen Verhaltens war. Teile des<br />

Berichts gehen an Aufsichtsbehörden<br />

und Staatsanwaltschaften.<br />

Die Lage in Deutschland<br />

(Foto: © Rike/PIXELIO)<br />

Da es hierzulande keine Untersuchungskommission<br />

zur Finanzkrise<br />

gab, gibt es auch keinen Untersuchungsbericht,<br />

aus dem man Konsequenzen<br />

ableiten könnte. Die Staatsanwaltschaften<br />

sind in Deutschland<br />

Ländersache und weisungsgebunden.<br />

So ist es für keinen Landesjustizminister<br />

ein Problem, Ermittlungen,<br />

z. B. gegen Parteispender und Parteifreunde,<br />

zu verhindern.<br />

In Deutschland entstanden die meisten<br />

Verluste aus der Finanzkrise in<br />

den sieben größten Landesbanken 4)<br />

und in der von der staatlichen KfW<br />

kontrollierten IKB. Daher verantworten<br />

Spitzenpolitiker fast aller<br />

Parteien in deren Aufsichtsgremien<br />

das Kontrolldesaster im Vorfeld der<br />

Finanzkrise. Also gibt es nur eine<br />

Übereinstimmung, die zur „großen<br />

Verschleierung“, wie es Jörges treffend<br />

formulierte.<br />

Dabei sind die Schuldenprobleme<br />

aus der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

nicht „weg“, sondern in die Zukunft<br />

verschoben. Lag die gesetzliche Schuldengrenze<br />

der USA Ende 2008 noch<br />

bei 10,615 Bio. Dollar, erreichte im März<br />

<strong>2011</strong> die neue gesetzliche Schuldengrenze<br />

14,3 Bio. Dollar. In Deutschland<br />

stieg die Verschuldung zum Ende 2010<br />

auf fast 2 Bio. Euro, gerechnet ohne die<br />

Schulden aus Pensionszusagen oder<br />

Schattenhaushalten.<br />

Die jetzige „Stabilität“ nebst „Konjunktur“<br />

beruht auf einem einfachen<br />

Trick: Die Staatshaushalte verschulden<br />

sich zwar immer mehr, aber die zur<br />

Erhöhung der Verschuldung herausgegebenen<br />

Anleihen werden durch<br />

die Notenbanken aufgekauft, soweit<br />

sich kein anderer Käufer findet. Den<br />

anderen Teil der Staatsschulden übernehmen<br />

die Banken durch Kredite und<br />

besitzen so ein Druckmittel in Richtung<br />

künftige Bankenrettung.<br />

Innerhalb der EU hat Deutschland nun<br />

auch rechtlich den Lastenausgleich<br />

für marode EU-Länder übernommen,<br />

zuletzt in Höhe von 700 Mrd. Euro im<br />

Februar <strong>2011</strong>. 5) Also baut sich eine neue<br />

Blase auf, die die Blase, deren Platzen<br />

die Finanzkrise auslöste, in der Größe<br />

bei weitem übersteigt.<br />

Strukturen der Ineffizienz<br />

Bisher erörterte Regulierungen<br />

erfolgten mit Rücksicht auf die Finanzwirtschaft<br />

gar nicht oder halbherzig.<br />

Das lehrt uns für die Zukunft, dass<br />

Analysen und Regulierungsmaßnahmen,<br />

die den Krisen funktionslogisch<br />

nachgeschaltet sind, ähnlich folgenlos<br />

bleiben. Für eine strafrechtliche<br />

Aufarbeitung fehlt die polizeiliche und<br />

juristische Infrastruktur.<br />

Für eine zivilrechtliche Aufarbeitung<br />

(Verjährung: ein bis drei Jahre) gilt dasselbe.<br />

Es gibt im Schnitt keine ernsthaften<br />

Erfolgsaussichten für Strafanzeigen<br />

und Schadensersatzprozesse,<br />

denn der „Schutz“ ist obrigkeitsstaatlich<br />

dominiert. Die Verantwortung zur<br />

Kontrolle liegt bei ineffizienten Aufsichtsbehörden.<br />

Bildlich gesprochen,<br />

muss die Verbrecherbande geplante<br />

Straftaten rechtzeitig und vollständig<br />

anmelden.<br />

Wenn nicht, sehen die Kerngesetze<br />

des Kapitalmarktrechts (Verkaufsprospektgesetz,<br />

WpHG, Börsenzulassungsverordnung)<br />

Bußgelder zwischen<br />

50.000 und 500.000 Euro vor. Dagegen<br />

38 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Wirtschaft<br />

belaufen sich allein die Über-Nacht-<br />

Geldmarktausleihungen der Banken<br />

bei der EZB auf 15-16 Mrd. Euro, also<br />

das 30-Tausendfache der genannten<br />

Höchstbuße. An der Terminbörse Eurex<br />

in Frankfurt wurden 2009 von 400<br />

Marktteilnehmern Derivate für 334 Bio.<br />

Euro gehandelt.<br />

Die rechtlichen Grundlagen der<br />

Finanzkrise<br />

Die Überschrift klingt paradox, trifft<br />

aber den Kern. So wurde z. B. das Verbot<br />

für den riskanten Warenterminhandel<br />

in Deutschland erst durch die<br />

EU-Agrarreform 1992 aufgehoben. Seitdem<br />

erfasste die sog. Liberalisierung<br />

(= Beseitigung rechtlicher Schranken)<br />

der Kapitalmärkte den Handel mit<br />

Devisen über sog. Hebelprodukte (sog.<br />

Forex-Handel, tägliches Volumen weltweit<br />

1,5 Bio. Dollar), den Handel mit<br />

Kreditverbriefungen und den Eigenhandel<br />

der Banken mit Finanzprodukten<br />

aller Art. Die Finanzkrise folgte<br />

aus der Vernetzung des entfesselten<br />

Systems:<br />

Solange gesetzlich geregelt ist, dass<br />

eine Grundschuld zur Absicherung<br />

des Bankdarlehens im Grundbuch<br />

eingetragen ist, handelt es sich um<br />

eine Angelegenheit zwischen Grundbesitzer<br />

und finanzierender Bank. Wird<br />

aus der Buchgrundschuld eine Briefgrundschuld<br />

und erlaubt man, mit dieser<br />

Verbriefung zu handeln, entsteht<br />

ein gänzlich anderer Rechtskreis: der<br />

Markt der Verbriefungen.<br />

Man erlaubt…<br />

Erlaubt man, diese Kredite zu versichern<br />

und die Versicherungspolice<br />

ebenfalls zu verbriefen, d. h. als marktgängiges<br />

Wertpapier zu gestalten,<br />

erweitert man den Verbriefungsmarkt.<br />

Erlaubt man, Wetten auf den Kurs der<br />

Grundschuldbriefe, der Versicherungspolicen<br />

auf die Grundschuldbriefe etc.<br />

als Wertpapier zu verkörpern, hat man<br />

einen Derivatemarkt.<br />

Eine neue Blase baut sich auf<br />

Tausendfache bewegen, also eine Milliarde.<br />

Mit einer Milliarde (für einen<br />

Hedgefonds keine Größe) bewegt man<br />

eine Billion. Mit diesen Instrumenten<br />

kann man Kurse von Aktien, Anleihen,<br />

Devisen, Rohstoffen beliebig<br />

manipulieren. Mit dem Grundgeschäft<br />

(Grundschuld für Kredit) hat<br />

das alles nichts mehr zu tun, und die<br />

abgeleiteten Märkte der Spieler sind<br />

für das Gelingen dieses Geschäfts<br />

auch nicht nötig, sie schaden ihm<br />

sogar.<br />

Denn wenn sich die Bank bei einem<br />

der Spiele verzockt, holt sie sich das<br />

verlorene Geld aus dem schiefgegangenen<br />

Geschäft bei den Kunden aus<br />

funktionierenden Geschäften wieder.<br />

Dann erhöht sie die Kreditzinsen, die<br />

Girozinsen, Bankgebühren etc. Aus<br />

Über den Autor<br />

einer Autofirma wie Porsche wird<br />

ein Hedgefonds (mehr Gewinn als<br />

Umsatz), und jedes Kurspotenzial oszilliert<br />

zwischen Explosion und Crash.<br />

Virtuelle Märkte<br />

(Foto: © Rike/PIXELIO)<br />

Oder am Beispiel des Warenterminmarktes:<br />

Solange der Bauer im Frühjahr<br />

nur jemanden sucht, der ihm zum<br />

Stichtag im Herbst die Ernte für einen<br />

fixen Preis abkauft, und es findet sich<br />

dafür ein Kaufmann, ist gegen dieses<br />

Warentermingeschäft nichts zu sagen.<br />

Wenn aber z. B. 97% der Teilnehmer an<br />

den Warenterminbörsen nur auf virtuelle<br />

Waren (Schweinebäuche, Rohöl,<br />

Weizen) und deren Preis spekulieren,<br />

hat dies mit einem sinnvollen Markt<br />

im Bereich der Rohstoffpreise der Real-<br />

Erlaubt man, die Wetten auf die Kurse<br />

so zu gestalten, dass man nur einen<br />

Dollar einzahlen muss, um auf 100<br />

Dollar zu wetten, hat man ein Hebelprodukt.<br />

Betreibt man das Ganze auf<br />

Kredit, und eine Bank gewährt (z. B.<br />

sich selbst und ihresgleichen) 9 Dollar<br />

Kredit auf einen Dollar Eigenkapital,<br />

kann man mit einer Million Einsatz<br />

über Hebelprodukt und Kredit das<br />

Dr. Volker Gallandi (Jg. 1955) ist als Rechtsanwalt in Gorxheimertal<br />

(Hessen) tätig. Sein ursprüngliches Spezialgebiet ist<br />

das Wirtschaftsstrafrecht.<br />

Gallandi promovierte 1982 zum Thema „Staatsschutzdelikte<br />

und Pressefreiheit“ beim späteren Vizepräsidenten des<br />

Bundesverfassungsgerichts Prof. Winfried Hassemer. 1984 arbeitete<br />

er für die Kanzlei Bossi in München und wurde 1985<br />

Mitglied der Außensozietät. 1988 folgte die Gründung einer<br />

eigenen Kanzlei.<br />

3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 39


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wirtschaft nichts mehr zu tun. Dies<br />

umso mehr, als große Investoren kaum<br />

ein Geschäft ohne Gegengeschäft<br />

abschließen, was im Ergebnis den Sinn<br />

des Deals vereitelt.<br />

Die Ursache<br />

Ursache der Finanzkrise war daher<br />

nicht, dass die Masse amerikanischer<br />

Hauskäufer Kredite ohne Eigenkapital<br />

aufnahmen und sie nicht zurückzahlen<br />

konnte. Die Ursache lag vielmehr<br />

darin, dass sich weltweit ein Kartell<br />

von Marktteilnehmern (Investmentbanken,<br />

Geschäftsbanken, Hedgefonds,<br />

Großanleger und Fondsgesellschaften)<br />

herausgebildet hatte, das den beschriebenen,<br />

extrem hoch kapitalisierten<br />

Derivatehandel (Wetten auf Kurse von<br />

Produktgruppen wie Devisen, Anleihen,<br />

darunter Verbriefungen, Aktien<br />

etc.), oft außerbörslich und auf Kredit,<br />

durchführte.<br />

Das erhöhte den Hebel, machte aber<br />

Sicherungsgeschäfte nötig. Als Sicherheiten<br />

wurden die komplexen Verbriefungen,<br />

Asset Backed Securities, synthetische<br />

CDO`s etc. hinterlegt, für die<br />

die Rating-Agenturen die höchste Note<br />

vergeben hatten (AAA).<br />

AAA<br />

Da die Rating-Agenturen aber Privatanlegern<br />

wie Warren Buffet<br />

gehörten und von den Investmentbanken<br />

beauftragt und bezahlt wurden,<br />

die die Produkte herausgaben,<br />

war das Etikett AAA nicht mehr als ein<br />

Symbol des Vertrauens in die Gegenpartei<br />

als Mitglied des Kartells. Als<br />

die Mitglieder des Kartells begannen,<br />

diesen inzwischen in den Geldmarkt<br />

infiltrierten fragwürdigen verbrieften<br />

„Sicherheiten“ zu misstrauen,<br />

verlangten sie von der Gegenpartei<br />

höhere Sicherheiten in Cash.<br />

Wer Misstrauen erregt hatte, bekam<br />

keine Kredite/kein Cash mehr, sondern<br />

Zahlungsaufforderungen der übrigen<br />

Gläubiger. Je mehr Mitspieler des Kartells,<br />

Bear Stearns, Lehman, AIG etc.<br />

Anmerkungen<br />

Wirtschaft<br />

ins Trudeln gerieten, umso nervöser<br />

wurde der Rest. So drohte das gesamte<br />

Wettsystem zu implodieren, bis die<br />

Staaten und Notenbanken als letzte<br />

Instanz mitspielten und den Zockern<br />

alle Risiken abnahmen, mit der<br />

geschilderten Folge irrsinniger, stets<br />

nur steigender, nie fallender Neuverschuldungen.<br />

Vertrauen?<br />

Für die Staatsverschuldung gilt daher<br />

Folgendes: Solange die Marktteilnehmer<br />

gläubig sind, d. h. darauf vertrauen,<br />

die AAA-Bundesrepublik (Ist sie<br />

das noch?) sei in der Lage, die BBB/<br />

BB-PIIG-Staaten, die geretteten Banken,<br />

die Kredite der geretteten Banken an<br />

US-Kommunen etc. zu halten (Euroanleihen,<br />

Rettungsschirme etc.), können<br />

z. B. verbriefte Staatsschulden bei den<br />

genannten Wettgeschäften, die ungehemmt<br />

weiter geführt werden, als<br />

Sicherheiten eingesetzt werden.<br />

Schlägt das Vertrauen in gesundes<br />

Misstrauen um, können Etatstaat und<br />

Zentralbank, die als Mitspieler am<br />

Zockertisch Platz genommen haben,<br />

nichts mehr daran ändern. Dann<br />

kommt der ganz tiefe Fall.<br />

Das wird noch ein wenig dauern, weil<br />

die Player – wie vor der Finanzkrise –<br />

das Schlechte gern verdrängen, aber<br />

die sich erhöhende Staatsverschuldung<br />

und höhere Zinsen führen direkt nach<br />

„Weimar“ oder „Argentinien“.<br />

Die notwendigen Maßnahmen<br />

Der ehemalige Bundesbankpräsident<br />

Helmut Schlesinger hat die Neuverschuldungen<br />

der Länder mit der<br />

Kriegsfinanzierung in den beiden<br />

Weltkriegen verglichen. Der frühere<br />

US-Notenbankchef Paul Volcker hat<br />

gesagt, dass die nützlichste Finanzinnovation<br />

der vergangenen Jahrzehnte<br />

der Geldautomat war. D. h., Rettung<br />

naht, wenn man verschiedene rechtliche<br />

Regeln einführt, so dass die<br />

beschriebene Kettenreaktion künftig<br />

ausbleibt.<br />

1) Zu Deutsch: „Warum sitzt die Wall Street nicht im Gefängnis?“<br />

2) Vgl. WISTRA, Heft 2/2009<br />

3) Vgl. STERN, Ausgabe 25/09, S. 62<br />

4) Der SPIEGEL beziffert in seiner Ausgabe 50/2008, S. 68/69, die Haftung der Bundesländer auf<br />

508 Mrd. Euro.<br />

5) Vgl. WirtschaftsWoche vom 21.02.<strong>2011</strong>, S. 3, Artikel „Umverteilungspumpe“)<br />

40 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Wirtschaft<br />

Beispiele<br />

Derivatehandel (Oberbegriff für wettzentrierte<br />

Finanzprodukte aller Art) auf<br />

Kredit muss verboten werden. Banken<br />

mit Zugang zum Diskontfenster der<br />

Zentralbanken und/oder Einlagen von<br />

Privatpersonen sind, entsprechend der<br />

Volcker-Rule, von der Beteiligung am<br />

Eigenhandel, Derivatehandel und vergleichbaren<br />

Investmentgeschäften (zu<br />

Lasten ihrer Kunden und ihres Eigenkapitals)<br />

ausgeschlossen.<br />

Sparkassen und Volksbanken dürfen<br />

Interbankenkredite nicht für solche<br />

Geschäfte und auch nicht zweckfrei<br />

geben. Entsprechendes gilt für Versicherungen,<br />

die im Bereich der privaten<br />

Altersvorsorge tätig sind. Vereinfacht<br />

gesprochen: Ein Regelkanon muss<br />

sicherstellen, dass nur derjenige das<br />

Spielkasino betritt, der sich darauf<br />

beschränkt hat, sein eigenes Geld einzusetzen.<br />

Verstöße wären mit hohen<br />

Strafen, notfalls der Schließung des<br />

Instituts sowie der Rückabwicklung als<br />

verbotenes Geschäft nach § 134 BGB<br />

zu sanktionieren. Spekuliert wird nur<br />

noch an Aktien- und Anleihebörsen.<br />

Die genannten Restriktionen werden<br />

Die Kreditausfallversicherungen haben sich so sehr verteuert, dass ein AAA-Rating<br />

Deutschlands nicht mehr gerechtfertigt ist. Noch halten die Ratingagenturen still<br />

(WELTONLINE): Rating europäischer Staaten durch Standard & Poor's<br />

(Stand: Februar <strong>2011</strong>)<br />

(Quelle: Wikipedia/CC-3.0/Christoph Friedrich)<br />

langfristig und gerade in unruhigen<br />

Zeiten für jedes Land, das sie durchsetzt,<br />

zu einem Wettbewerbsvorteil.<br />

Schon heute profitieren z. B. China und<br />

Indien davon, dass ihre realwirtschaftlich<br />

orientierten Finanzwirtschaften<br />

(fast) nicht an dem ruinierten Kasino<br />

der USA und Westeuropas beteiligt<br />

waren. ■<br />

Dr. Volker Gallandi<br />

Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG setzt Impulse<br />

„Bank des Jahres“ will weiterhin Konjunktur<br />

über Exporte ankurbeln<br />

PR-Anzeige<br />

Bereits zum zweiten Mal wurde die<br />

Raiffeisenlandesbank Oberösterreich<br />

Aktiengesellschaft 2010 zur<br />

„Bank des Jahres“ in Deutschland<br />

gewählt. Diese Auszeichnung würdigt<br />

vor allem ihr Engagement für<br />

mittelständische Unternehmen in<br />

Süddeutschland. „Für uns ist dies<br />

vor allem Auftrag, mit besonderer<br />

Kundenorientierung auch künftig Impulse<br />

zu setzen“, sagt Ludwig Scharinger,<br />

Vorstandsvorsitzender der<br />

Raiffeisenlandesbank OÖ, die auch<br />

die stärkste Regionalbank Österreichs<br />

ist.<br />

Seit 1991 sind die Raiffeisenlandesbank<br />

OÖ und wesentliche Tochterunternehmen<br />

wie Raiffeisen-IMPULS-<br />

Leasing, activ factoring AG und Privat<br />

Bank AG mit ihrer nachhaltigen und<br />

kundenorientierten Geschäftspolitik<br />

auch in Süddeutschland höchst erfolgreich.<br />

Die Auszeichnung zur „Bank<br />

des Jahres“ sieht die stärkste Regionalbank<br />

Österreichs mit einer besonderen<br />

Verantwortung verbunden. „Gemeinsam<br />

mit unseren Kunden werden<br />

wir die Konjunktur weiterhin ankurbeln.<br />

Wir begleiten über unsere acht<br />

Niederlassungen in Süddeutschland<br />

bereits 12.647 Kunden, davon 8.492<br />

Unternehmen, die wir bei ihren Projekten<br />

vor Ort und auch bei Aktivitäten<br />

über die Landesgrenzen hinaus betreuen<br />

dürfen“, so Scharinger.<br />

Exporterfolge ermöglichen<br />

Deutschland erwartet für <strong>2011</strong> ein Rekord-Exportjahr.<br />

Gerade in Südrussland<br />

ortet Scharinger unheimlich viele<br />

Möglichkeiten. Durch eine Beteiligung<br />

von 2,95 Prozent an der Krayinvest,<br />

der größten Regionalbank in der Olympiaregion<br />

Krasnodar, kann die Raiffeisenlandesbank<br />

OÖ den Betreuungsservice<br />

für ihre Kunden noch weiter<br />

ausbauen. „Von dieser verstärkten Zusammenarbeit<br />

profitieren allen voran<br />

Ludwig Scharinger, Vorstandsvorsitzender der<br />

Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Aktiengesellschaft<br />

die Kunden der Raiffeisenlandesbank<br />

OÖ, die in Osteuropa tätig sind oder<br />

Fuß fassen wollen“, betont Scharinger.<br />

Derzeit begleitet die Raiffeisenlandesbank<br />

OÖ 19.795 mitteleuropäische<br />

Unternehmen bei ihren Aktivitäten in<br />

Osteuropa, davon alleine 405 Unternehmen<br />

in Russland.<br />

Foto: RLB OÖ


Wirtschaft<br />

Fackeln im Nebel des Aufschwungs<br />

Die positiven Zahlen sind nicht nur unternehmerischer Brillanz geschuldet, sondern zum Teil<br />

auch Folgen der Krise<br />

Der Nachfrageboom verschiebt<br />

Innovationen<br />

Prüfen Sie frühzeitig, an welchen Stellen der Blick vernebelt sein könnte!<br />

„Die Krise liegt gefühlte zehn Jahre<br />

zurück“ frohlockte der Präsident der<br />

BITKOM anlässlich der Eröffnung der<br />

Cebit im Februar <strong>2011</strong>. Die Unternehmen<br />

feiern den Aufschwung. Doch<br />

die positiven Zahlen sind nicht nur<br />

unternehmerischer Brillanz geschuldet,<br />

sondern zum Teil auch Folgen der<br />

Krise, die jetzt in Form von Nachholinvestitionen<br />

zu Buche schlagen. Daher<br />

ist Wachsamkeit angesagt.<br />

Das Verführerische am Aufschwung<br />

ist der Aufschwung selbst. Dieses<br />

daran Teilhaben und Mitmachen<br />

kann berauschend sein.<br />

(Foto: © Peter Freitag/PIXELIO)<br />

Doch wie jeder Rausch vernebelt auch<br />

dieser Aufschwung die Sinne und<br />

damit den Blick für das Wesentliche.<br />

Deshalb sollten Sie frühzeitig prüfen,<br />

an welchen Stellen der Blick vernebelt<br />

sein könnte.<br />

Der aktuelle Aufschwung erklärt sich<br />

aus dem allgemeinen Nachholbedarf<br />

an Wohlstand. Es werden vorwiegend<br />

Produkte angeschafft, auf die in der<br />

zurückliegenden Krise verzichtet wurde.<br />

Technologiesprünge werden dabei<br />

nicht eingefordert. Doch woher können<br />

Sie jetzt den Druck nehmen, um Innovationen<br />

zu entwickeln, die das Wachstum<br />

von übermorgen absichern?<br />

Die viele Arbeit hält vom strategischen<br />

Denken ab<br />

Die Unternehmen fahren Sonderschichten<br />

und steigern die Überstunden.<br />

Denn jetzt geht es darum, die<br />

Aufträge zeitnah abzuarbeiten. Alles<br />

andere muss warten. Wer hat in Ihrem<br />

Unternehmen momentan die Zeit, sich<br />

um neue, relevante Themen zu kümmern,<br />

die das Unternehmen weiter<br />

bringen, bevor der nächste Abschwung<br />

kommt?<br />

Die Bevölkerungsmehrheit will keine<br />

Veränderung<br />

Gemäß den Erkenntnissen der Neurowissenschaftler<br />

lässt sich die deutsche<br />

S P E DITION - L OG IS TIK - L AG E R UNG<br />

Mathias Normann<br />

Spedition<br />

Preisträger „Großer Preis des Mittelstandes“ 2010


Wirtschaft<br />

Bevölkerung nach ihrem bevorzugten<br />

Alltagsverhalten wie folgt einteilen:<br />

Abenteurer/Entdecker: ca. 10%.<br />

Umsetzer/Verfolger: ca. 10%.<br />

Analytiker/Kontrollierer: ca. 35%.<br />

Bewahrer/Fürsorger: ca. 45%.<br />

Das bedeutet, dass die „Daniel Düsentriebe“<br />

einer gesellschaftlichen Minderheit<br />

angehören. Damit erfolgt der<br />

Wettkampf der Innovationen auf<br />

einem sehr niedrigen Niveau. Wer<br />

kümmert sich in Ihrem Unternehmen<br />

um diesen Zusammenhang? Denn<br />

daraus lassen sich viele neue Ansätze<br />

für die Ausbildung und Qualifizierung<br />

sowie für das allgemeine Miteinander<br />

ableiten.<br />

Die ideale Positionierung: Besser als die<br />

Konkurrenz<br />

Viele Branchenverbände bieten ihren<br />

Mitgliedern Leistungsvergleiche der<br />

wichtigsten Kennzahlen. Dabei lässt<br />

sich in allen Branchen eine ähnliche<br />

Verteilung feststellen:<br />

Gruppe A: 8-12% der Unternehmen<br />

zählen zu den Spitzenreitern<br />

der Branche<br />

Gruppe B: 35% der Unternehmen<br />

bewegen sich über dem<br />

Durchschnitt<br />

Gruppe C: 35-38% der Unternehmen<br />

bewegen sich unter dem<br />

Durchschnitt<br />

Gruppe D: 15% der Unternehmen<br />

haben die „rote Laterne“<br />

und kämpfen gegen den<br />

Untergang.<br />

Die größte Chance, die eigene Position<br />

zu verbessern, besteht darin, der<br />

Erfolgreichste in der eigenen Gruppe<br />

zu werden und den Anschluss an die<br />

nächste Gruppe zu suchen. Haben Sie<br />

in Ihrem Unternehmen ein derartiges<br />

Strategieprogramm installiert?<br />

Projektionsfläche bieten<br />

Die Münchener Tatortkommisare Leitmayr<br />

und Batic berichteten bei einem<br />

Auftritt bei „Beckmann“: Sie dürfen<br />

im Film keine Partnerinnen haben,<br />

damit die beiden Typen ausreichend<br />

Projektionsfläche bieten. Damit lässt<br />

sich der Marktanteil beim weiblichen<br />

Publikum signifikant steigern.<br />

Dieses Prinzip wiederholt sich pro<br />

Tag zig Mal: Beim Kauf einer neuen<br />

Maschine, eines neuen Autos oder der<br />

Wahl eines Restaurants. Mit der Entscheidung<br />

für etwas ist auch immer<br />

ein Gefühl der Identifikation und der<br />

Zugehörigkeit verbunden. Bietet Ihr<br />

unter Volllast fahrendes Unternehmen<br />

auch im Aufschwung ausreichend<br />

Projektionsflächen, um schon<br />

heute die Sehnsucht Ihrer Kunden von<br />

morgen zu wecken?<br />

Wer sich zu diesen Fragen erst im<br />

nächsten Abschwung Gedanken<br />

macht, ist spät dran. Bleiben Sie deshalb<br />

wachsam und treffen Sie, während<br />

der Aufschwung voll am Laufen<br />

ist, schon Vorsorge für die Zeit danach,<br />

auch wenn andere das für unnötigen<br />

Aktivismus halten. ■<br />

Christian Kalkbrenner<br />

Über den Autor<br />

■ Dipl.-Kfm. Christian Kalkbrenner<br />

restrukturierte zahlreiche<br />

Unternehmen und verhalf ihnen mit<br />

schlagkräftigen Marktkonzepten zu<br />

neuen Erfolgen.<br />

■ Autor, Berater, Referent, seit<br />

vielen Jahren Experte für<br />

Unternehmenswachstum<br />

Christian Kalkbrenner, Ralf Lagerbauer:<br />

„Der Bambus-Code – Schneller wachsen<br />

als die Konkurrenz“, BusinessVillage-<br />

Verlag Göttingen 2008,<br />

ISBN: 978-3-938358-75-7,<br />

Preis: 21,80 Euro.<br />

Kontakt<br />

KALKBRENNER-Unternehmensberatung<br />

Christian Kalkbrenner<br />

Gstäudweg 72 | 88131 Lindau<br />

Tel. 0 83 82 - 409 301<br />

E-Mail: info@ub-kalkbrenner.de<br />

www.ub-kalkbrenner.de und<br />

www.bambus-code.de<br />

(Foto: Kalkbrenner)


INDUSTRIE-<br />

SCHALTANLAGEN-<br />

SYSTEME<br />

Wirtschaft<br />

Wie wir von Wölfen<br />

lernen können<br />

Die Doppelspitze: Er oder Sie, das ist bei den<br />

Wölfen nicht die Frage<br />

(Foto: © Lobo/Park)<br />

Ernsthafte Verletzungen kommen so gut wie gar nicht vor<br />

Anders als das Stichwort „Alpha-Wolf“ vermuten lässt, gibt es<br />

bei Wolfsrudeln nicht das Leittier – und schon gar nicht den<br />

Leitrüden. Eine Wolfsfamilie wird in den allermeisten Fällen<br />

von einer Wölfin angeführt, und zwar gemeinsam mit ihrem<br />

Partner. Die beiden Leittiere, die in einem freilebenden Rudel<br />

meist identisch mit dem Elternpaar sind, führen das Rudel<br />

gleichberechtigt und teilen sich die Verantwortung. Was in<br />

puncto Führung bei Wölfen Standard ist, kommt in deutschen<br />

Chefetagen immer noch selten vor.<br />

Den Erfolg teilen und feiern<br />

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Die Wölfe nehmen sich nach der Jagd Zeit. Ist die Beute erlegt,<br />

wird sie gemeinsam von dem Rudel verzehrt. Der gemeinsame<br />

Verzehr entspricht dem Feedback und der Vergütung bei uns<br />

Menschen. Übrigens fressen dabei die Leitwölfe keineswegs<br />

immer als Erste. Alle Mitglieder des Rudels, gleich welchen<br />

Ranges oder Alters, fressen gleichzeitig. Den Erfolg haben<br />

schließlich alle gemeinsam errungen. So sollte es auch in echten<br />

Teams sein. Das Prinzip – den Erfolg teilen und sich nach<br />

dem Erfolg Zeit nehmen, die Früchte der gemeinsamen Arbeit<br />

genießen, sich über den Erfolg freuen – das sollte auch für<br />

Teams gelten.<br />

Gute Laune, gute Leistung<br />

Bevor es zur Jagd geht, begrüßen sich die Mitglieder des Rudels<br />

überschwänglich und ausgiebig. Das Spielen und Schmusen<br />

44 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Wirtschaft<br />

stellt ein Zusammengehörigkeitsgefühl her. Dazu dient auch<br />

das gemeinsame Heulen, eine Art ritueller Gesang, der oft,<br />

wenn auch nicht jedes Mal, vor der Jagd stattfindet. Was die<br />

Wölfe tun, kennen wir Menschen eigentlich auch. Zusammen<br />

essen gehen, mal ein Schwätzchen zwischendurch halten. Auch<br />

Betriebsausflüge und Weihnachtsfeiern fallen in diese Kategorie.<br />

Dabei müssen es gar nicht immer große „Events“ sein; kleine<br />

Dinge wie ein persönliches „Guten Morgen“ tun es auch.<br />

Konflikte konstruktiv lösen<br />

Wölfe sind echte Meister des konstruktiven Konfliktmanagements.<br />

Die Leitwölfin oder der Leitwolf oder beide lassen ein<br />

etwas tiefes Knurren hören, zeigen den Streithammeln die<br />

Zähne, fletschen oder rempeln sie an. In manchen Fällen beißen<br />

Leitwölfe auch zu. Ernsthafte Verletzungen kommen aber<br />

so gut wie gar nicht vor. Meistens reichen schon minimale<br />

mimische Signale wie vor allem der sog. Starrblick aus, um<br />

Konflikte schnell beizulegen. Das Ergebnis ist, dass der Konflikt<br />

anschließend vorbei ist, vergeben und vergessen.<br />

Diese Auflösung von Konflikten gelingt bei uns Menschen<br />

häufig nicht. Es bleibt ein schlechtes Gefühl, die Kontrahenten<br />

können ihren Ärger nicht so schnell vergessen. Aus Angst vor<br />

Auseinandersetzung gehen die Beteiligten sich und den Konflikten<br />

so weit wie möglich aus dem Weg. Oder sie schmieden<br />

Intrigen und suchen Verbündete für ihre Position, der Konflikt<br />

ist ja schließlich nicht gelöst. Dabei ist in Wahrheit nicht der<br />

Konflikt das eigentliche Problem, sondern unsere Unfähigkeit,<br />

einen Konflikt adäquat zu regeln.<br />

Die Nachfolge regeln<br />

Seine Nachfolge rechtzeitig zu regeln, ohne das Wohl der Firma<br />

zu gefährden, das ist eine Herausforderung – für Unternehmer<br />

und Führungskräfte wie für die Wölfe.<br />

Die Nachfolge ist für Leitwölfe ein wichtiges Thema. Wenn sie<br />

merken, dass ihre Kräfte allmählich zu schwinden beginnen,<br />

dass ihre Zeit so langsam gekommen ist, halten sie rechtzeitig<br />

Ausschau nach geeigneten Kandidaten. In dieser Zeit zeigen<br />

sich die Leitwölfe bisweilen ziemlich offen für die Aufnahme<br />

neuer Wölfe ins Rudel. ■<br />

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sind praxisorientierte Lösungen<br />

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groß angelegten Spielareal bis hin<br />

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Führung mit Stil<br />

Irina Schefer: „Wie Wölfe mit Vertrauen<br />

führen…<br />

…und was menschliche Chefs davon lernen<br />

können“<br />

„Beim Coaching von Führungskräften<br />

oder bei der Arbeit mit Teams ist aber oft<br />

hilfreich, mit Analogien zu arbeiten. Das<br />

hilft Menschen, festgefahrene Denkmuster<br />

zu durchbrechen.“ (Irina Schäfer,<br />

brandeins Online)<br />

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Wirtschaft<br />

Enterprise 2.0<br />

Notwendige Exerzitien für Mitmach-Unternehmen<br />

Am Telefon kann man den anderen unterbrechen, grummeln oder von einem Punkt zum<br />

andern springen…<br />

Für Manager hat das Internet durchaus<br />

Vorteile, folgt man den Gedanken<br />

von Henry Mintzberg: „Manager können<br />

mit Mitarbeitern auf der ganzen<br />

Welt auf zuvor unvorstellbare Weise<br />

in Kontakt bleiben. Sie können große<br />

Informationsmengen mühelos vielen<br />

Mitarbeitern zugänglich machen.<br />

Das Internet ermöglicht es ihnen, ihr<br />

Informationsnetz auszubauen und<br />

ihre Geschäfte problemlos im globalen<br />

Maßstab zu führen“, schreibt der Berater<br />

in seinem neuen Opus „Managen“.<br />

Viel mehr fällt ihm nicht ein. Das<br />

Internet habe vor allen Dingen zu<br />

einer Kommunikationsflut via E-Mails<br />

geführt. Wie der konventionelle Brief<br />

bleibe die elektronische Post auf die<br />

Aussagekraft des geschriebenen<br />

Wortes beschränkt: Der Empfänger<br />

bekomme keine Stimme zu hören, keine<br />

Gesten zu sehen und keine Anwesenheit<br />

zu spüren.<br />

Kontrollverlust?<br />

„Am Telefon kann man den anderen<br />

unterbrechen, grummeln oder von<br />

Enterprise 2.0<br />

■ Einsatz von sozialer Software<br />

zur Projektkoordination, zum<br />

Wissensmanagement und zur<br />

Innen- und Außenkommunikation in<br />

Unternehmen<br />

■ fördern den freien Wissensaustausch<br />

unter den Mitarbeitern und erfordern<br />

ihn, um sinnvoll zu funktionieren<br />

einem Punkt zum andern springen;<br />

in Besprechungen kann man zustimmend<br />

nicken oder gelangweilt abwinken.<br />

Erfolgreiche Manager nehmen solche<br />

Signale wahr. Bei einer E-Mail weiß<br />

ich nicht, wie der andere reagiert“,<br />

so die tiefschürfende Erkenntnis von<br />

Mintzberg. Ob das Internet daher bessere<br />

Kontakte zur Außenwelt bringen<br />

würde, sei fraglich. Möglicherweise fördere<br />

das Internet die Netzwerke, während<br />

es die Gemeinschaften schwächt<br />

– innerhalb der Unternehmen ebenso<br />

wie zwischen ihnen. Es könnte auch<br />

zu einer Zunahme egozentrischer und<br />

heroischer Führungsstile kommen, die<br />

in der Wirtschaft so viel Unheil anrichten.<br />

Am Schluss des Kapitels sorgt sich<br />

Mintzberg dann noch über die Frage<br />

der Lenkungs- und Kontrollmöglichkeiten.<br />

Die Kontrolle könnte den Managern<br />

entrissen werden.<br />

Die Realitäten<br />

Mit den neuen Realitäten des Netzes<br />

beschäftigt sich der Autor wenig bis<br />

gar nicht: „Stichworte wie Enterprise<br />

2.0, Crowdsourcing, Collaboration,<br />

Collaboration<br />

■ Webzusammenarbeit bzw. Web Based<br />

Collaboration<br />

■ Methode des Konstruktivismus:<br />

Lernen ist ein sozialer Akt<br />

■ Gruppen arbeiten im Internet gemeinsam<br />

an einer Lernaufgabe. Sie verfolgen<br />

gemeinsam ein Ziel und lernen<br />

dabei voneinander.<br />

(Foto: © Konstantin Gastmann/PIXELIO)<br />

Selbstorganisation, Kunden helfen<br />

Kunden, Netzwerk-Ökonomie, starke<br />

und schwache Beziehungen im<br />

Internet, Zugang zu nichtredundanten<br />

Informationen, Wissensmanagement<br />

über kollektive Intelligenz oder<br />

Management in Zeiten des Kontrollverlustes<br />

sind das, womit sich Führungskräfte<br />

heute beschäftigen sollten.<br />

Es ist erschreckend, wenn ein Managementexperte<br />

das Internet auf die<br />

unpersönliche Kommunikation via<br />

E-Mail reduziert“, moniert der ITK-<br />

Fachmann Peter B. Záboji, Chairman<br />

des After Sales-Dienstleisters Bitronic.<br />

Manager müssten die Herausforderung<br />

meistern, Informationen<br />

aus vielen Quellen zu sammeln, die<br />

Wahrscheinlichkeit von Ereignissen zu<br />

errechnen und Entscheidungen zu treffen<br />

in Phasen der Ungewissheit.<br />

Schöpferische Kraft<br />

„Enterprise 2.0 sucht die schöpferische<br />

Kraft der Mitarbeiter umfassend zu<br />

nutzen, indem es ihnen die Möglichkeit<br />

bietet, jenseits eines engen Aufgabengebietes<br />

freiwillig mehr Verantwortung<br />

zu übernehmen, Meinungen<br />

kundzutun und sich im beruflichen<br />

Alltag stärker als bisher von persönlichen<br />

Neigungen leiten zu lassen. Freie<br />

Zusammenarbeit von möglichst vielen<br />

Benutzern ist gewollt – weitgehend<br />

ohne Einschränkungen durch Organisationen,<br />

Prozesse oder Techniken“,<br />

erklärt ZEIT-Redakteur Götz Hamann.<br />

Eine gewollte Wirkung von Enterprise<br />

2.0 sei der Verlust von Kontrolle in<br />

ihrer bekannten Form. Erfassung von<br />

Arbeitszeit, Abteilungsgrenzen, enge<br />

Aufgabengebiete und in größeren<br />

Konzernen die Trennung in viele Tochtergesellschaften<br />

verhindern die im<br />

Enterprise 2.0 gewollten Netzwerkeffekte<br />

ziemlich gründlich.<br />

Wie sich neue Technologien und das<br />

Internet auf Unternehmen auswirken<br />

werden, ist nach Ansicht von Aastra-<br />

Chef Jürgen Signer noch schwer zu<br />

beantworten: „Die Erwartungshaltung<br />

46 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Wirtschaft<br />

von jungen Leuten, die ins Berufsleben<br />

starten, ist riesengroß. Was sie<br />

im privaten Umfeld an Kommunikationstechnologien<br />

nutzen, erwarten<br />

sie auch am Arbeitsplatz. Hier müssen<br />

sich die Firmen erst herantasten.“<br />

Geschäftskunden<br />

Viele Geschäftskunden seien bei diesem<br />

Thema noch sehr zögerlich. Man<br />

müsse alle Mitarbeiter mitnehmen,<br />

nicht nur die Nachwuchskräfte. Eine<br />

deutlich gestiegene Nachfrage sieht<br />

Signer bei Systemen für Videokonferenzen.<br />

Dazu habe sicherlich der<br />

Erfolg von Skype beigetragen. Vor<br />

zehn Jahren musste man noch einen<br />

gewaltigen Aufwand mit proprietären<br />

Systemen an den Tag legen, um Videokonferenzen<br />

zu ermöglichen.<br />

„Die haben richtig viel Geld gekostet.<br />

Heute habe ich eine Webcam auf dem<br />

Laptop und kommuniziere über offene<br />

Standards. Die Bereitschaft bei den<br />

Führungskräften ist vorhanden, die<br />

Voraussetzungen für moderne Arbeitsmethoden<br />

zu bieten. Es gibt sehr viele<br />

Pilotprojekte. Am Ende des Tages zählt<br />

allerdings der Erfolg für das gesamte<br />

Unternehmen und die Profitabilität der<br />

neuen technologischen Werkzeuge“,<br />

betont Christian Fron, Geschäftsführer<br />

von DeTeWe.<br />

„Exerzitien“<br />

Um die Web 2.0-Philosophie in einem<br />

Unternehmen zu verankern, sollte man<br />

das machen, was die Jesuiten „Exerzitien“<br />

nennen, so der Ratschlag des<br />

Netzwerkexperten Prof. Peter Kruse.<br />

„Sie machen Übungen, die dazu geeignet<br />

sind, Wertemuster in Bewegung zu<br />

versetzen. Und ich glaube, das empfindet<br />

jeder, der mit diesen Technologien<br />

arbeitet.<br />

Manager müssen Informationen aus vielen Quellen sammeln<br />

Informationen zuzulassen, als man<br />

rational beherrschen kann.“ Das Einführen<br />

der Technologie sei noch der<br />

leichteste Teil. Man müsse einen Erlebnisraum<br />

für nichthierarchische Kommunikation<br />

schaffen.<br />

Weniger Top-Down<br />

„Wenn Sie ein Netzwerk haben, dann<br />

treten die Top-Down-Beeinflussungen<br />

in den Hintergrund. Man arbeitet<br />

weniger über die Linie. Macht ist<br />

nicht mehr gekoppelt an den Besitz<br />

der Information. Dann muss man sich<br />

einlassen auf unkontrollierte, ja sogar<br />

unkontrollierbare Dynamik. Und da<br />

(Foto: © Paul-Georg Meister/PIXELIO)<br />

sehe ich bei Unternehmen tatsächlich<br />

noch ein Problem“, erläutert der Organisationspsychologe.<br />

Unternehmen sollten kollaborative<br />

Umfelder schaffen, um auch von ihren<br />

jungen Mitarbeitern zu lernen, fordert<br />

Enterprise 2.0-Berater Willms Buhse.<br />

Es sei antiquiert, dem neuen Mitarbeiter<br />

die eigene Arbeitsweise aufzudrängen.<br />

Besser sollten Unternehmen erfragen,<br />

wie der Angestellte selber arbeitet<br />

und daraus lernen. „Ein ‚Mitmach-<br />

Unternehmen‘ kann deutlich effektiver<br />

sein als ein klassischstrukturiertes.“ ■<br />

Gunnar Sohn<br />

Wenn man sich wirklich in seinem<br />

Alltag auf die neuen Möglichkeiten<br />

einlässt, ändert sich der Arbeitsstil,<br />

und nach einiger Zeit ändern sich auch<br />

die Einstellungen und Bewertungen.<br />

So merkt man zum Beispiel, dass die<br />

Bereitschaft wächst, wesentlich mehr<br />

Crowdsourcing<br />

■ Schwarmauslagerung<br />

■ im Gegensatz zum Outsourcing die<br />

Auslagerung auf die Intelligenz und<br />

die Arbeitskraft einer Masse von<br />

Freizeitarbeitern im Internet<br />

Im europäischen Vergleich liegt Deutschland beim Interneteinsatz im Job auf Platz acht<br />

3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 47


Wirtschaft<br />

Konfliktmanagement braucht Strukturen<br />

Konsequentes Konfliktmanagement führt zu einer effizienten und nachhaltigen<br />

Lösung von Konflikten<br />

Deutschlands Unternehmen verfolgen den Wettbewerb nur als Zaungäste<br />

„In modernen, team- und lösungsorientiert organisierten Unternehmen lassen sich<br />

Konflikte immer seltener durch einfache Anweisungen von oben produktiv lösen.“ (PwC)<br />

(Foto: © Ernst Rose/PIXELIO)<br />

das Fazit der Studie „Konfliktmanagement<br />

– Von den Elementen zum System“,<br />

die von der Wirtschaftsprüfungsund<br />

Beratungsgesellschaft PwC gemeinsam<br />

mit der Europa-Universität<br />

Viadrina (EUV), Frankfurt (Oder), erstellt<br />

wurde. „In modernen, team- und<br />

lösungsorientiert organisierten Unternehmen<br />

lassen sich Konflikte immer<br />

seltener durch einfache Anweisungen<br />

von oben produktiv lösen. Entsprechend<br />

groß ist der Bedarf für ein effizientes<br />

Konfliktmanagement“, betont<br />

Michael Hammes, Experte für Konfliktmanagement<br />

bei PwC.<br />

Immer mehr Unternehmen setzen zur<br />

Regelung auftretender Konflikte auf<br />

Ombudspersonen, hausinterne oder<br />

externe Mediatoren sowie eine differenzierte<br />

Auswahl konkreter Bearbeitungsverfahren.<br />

Umfassendes Konfliktmanagement<br />

geht allerdings über<br />

Einzelmaßnahmen hinaus, stimmt unterschiedliche<br />

Konfliktlösungsmechanismen<br />

aufeinander ab, ist ausreichend<br />

finanziert und wird von der Unternehmensleitung<br />

offensiv unterstützt, so<br />

Praxiserfahrungen von mehr als<br />

30 Unternehmen<br />

Der nun vorgestellte dritte Teil der auf<br />

fünf Studien angelegten Serie zum<br />

Konfliktmanagement in deutschen Un-<br />

Innovative Pumpentechnik<br />

für den Weltmarkt<br />

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ternehmen basiert auf Fragestellungen,<br />

Erfahrungen und<br />

Erkenntnissen aus der Arbeit<br />

des Round Table Mediation<br />

und Konfliktmanagement<br />

der deutschen<br />

Wirtschaft sowie fünf Fokusstudien.<br />

An dem 2008<br />

eingerichteten Round Table<br />

beteiligen sich inzwischen<br />

mehr als 30 Unternehmen,<br />

die intensiv an der<br />

Optimierung ihres Konfliktmanagements<br />

arbeiten.<br />

„Die Entwicklung des Round Table<br />

belegt die rasant wachsende Experimentierbereitschaft<br />

deutscher Unternehmen<br />

im Hinblick auf die Einführung<br />

unterschiedlicher Maßnahmen<br />

im Bereich Konfliktmanagement. Die<br />

Pionierphase ist nach Jahren der Zurückhaltung<br />

in vollem Gange“, kommentiert<br />

Prof. Lars Kirchhoff, zusammen<br />

mit Prof. Ulla Gläßer Leiter des<br />

Instituts für Konfliktmanagement<br />

(IKM) an der EUV, das die Arbeit des<br />

Round Table aus wissenschaftlicher<br />

Perspektive begleitet.<br />

Einzelelemente müssen ins System<br />

passen<br />

Der Aufbau von Konfliktlösungsmechanismen<br />

und -strukturen erfolgt in<br />

der Regel schrittweise. Bereits die Einführung<br />

erster Maßnahmen sollte dabei<br />

mit Blick auf einen möglichen Gesamtplan<br />

konzipiert werden, um später<br />

Reibungsverluste beim Aufbau<br />

eines umfassenden Konfliktmanagement-Systems<br />

zu vermeiden. Maßgeschneiderte<br />

Konfliktmanagement-<br />

Strukturen sind nur zu etablieren,<br />

wenn im Unternehmen bereits existierende<br />

formelle und informelle Strukturen<br />

zur Konfliktlösung miteinander<br />

vernetzt werden.<br />

„Ein vollständiges Konfliktmanagement-System<br />

ist erreicht, wenn es unternehmensweit<br />

bekannte Konfliktanlaufstellen<br />

gibt, für eine systematische<br />

PwC<br />

■ Studie „Konfliktmanagement – Von den Elementen<br />

zum System“<br />

■ 28 Standorte, 8 700 Mitarbeiter, Gesamtleistung in Deutschland:<br />

rund 1,33 Mrd. Euro<br />

■ Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und<br />

Unternehmensberatung<br />

■ 161 000 Mitarbeiter in 154 Ländern<br />

www.pwc.de/konfliktmanagement und<br />

www.europa-uni.de/ikm<br />

( uelle: PwC,<br />

Verfahrenswahl<br />

gesorgt ist,<br />

die konfliktbearbeitenden Personen<br />

nach transparenten Verfahrensstandards<br />

arbeiten, Controlling und Qualitätssicherung<br />

sichergestellt sind und<br />

diese Komponenten zentral gesteuert<br />

und nach innen wie außen gut kommuniziert<br />

werden“, fasst Ulla Gläßer<br />

die zentralen Ergebnisse der Studie zusammen.<br />

Unterstützung der Unternehmensleitung<br />

ist notwendig<br />

Die langfristige Unterstützung von Seiten<br />

der Unternehmensleitung ist eine<br />

wesentliche Voraussetzung für das<br />

Funktionieren eines Konfliktmanagement-Systems.<br />

So müssen Ombudspersonen<br />

und Mediatoren durch Fortbildungen<br />

auf ihre Rolle vorbereitet<br />

und zumindest teilweise von ihren regulären<br />

Arbeitsaufgaben freigestellt<br />

werden.<br />

Wichtig ist darüber hinaus, dass Unternehmen<br />

den Austausch mit anderen<br />

Betrieben und externen Beratern<br />

suchen, die Konfliktmanagement-<br />

Systeme aufbauen oder bereits<br />

aufgebaut haben. „Gerade in der Pilotphase<br />

kommt es darauf an, das Erfahrungswissen<br />

anderer zu nutzen. Anderenfalls<br />

besteht die Gefahr, den Anschluss<br />

an laufende Entwicklungen zu<br />

verlieren“, warnt Michael Hammes. ■<br />

(Q<br />

r ität Vi<br />

rs<br />

C,<br />

Europa-Univers<br />

(Quelle: PwC, Europa-Universität<br />

Viadrina)<br />

V adrina)<br />

Vi<br />

3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 49<br />

a)<br />

a<br />

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Wirtschaft<br />

Hochspezialisiert: Freiberuflich als<br />

Arbeitsform der Zukunft?<br />

Die Hälfte aller Freiberufler ist bereits seit über 20 Jahren im Job<br />

eingesetzt. In die hierarchische Organisationsstruktur<br />

sind sie nicht<br />

eingebunden, Weisungsbefähigung<br />

und Steuerung bleiben bei internen<br />

Angestellten“, erklärt Jagemann. 87%<br />

der Freelancer erwarten im Jahr <strong>2011</strong><br />

steigende Auftragseingänge.<br />

In Zukunft sind noch mehr erfahrene Freiberufler gefragt, die Unternehmen temporär<br />

und hochqualifiziert unterstützen<br />

(Presse Krongaard AG/eig. Ber.) - Freiberufler<br />

sind in Unternehmen zunehmend<br />

gefragt. Dies ist das Ergebnis<br />

einer Umfrage der Krongaard AG unter<br />

754 freiberuflichen Spezialisten. Während<br />

der Hochzeit der Wirtschaftskrise<br />

konnten knapp 60% der Befragten<br />

ihr Auftragsvolumen halten oder<br />

sogar verbessern, in den vergangenen<br />

Monaten verzeichneten 55,7% der<br />

externen Spezialisten eine verbesserte<br />

Auftragslage. Für das Jahr <strong>2011</strong> erwarten<br />

87% der Befragten eine steigende<br />

Nachfrage nach ihrer Dienstleistung.<br />

Einsatzschwerpunkt: Spezialprojekte<br />

„Die Arbeitswelt entwickelt sich<br />

kontinuierlich zu einer Projektwelt.<br />

Entsprechend sind in Zukunft noch<br />

mehr erfahrene Freiberufler gefragt,<br />

die Unternehmen temporär und<br />

hochqualifiziert unterstützen“, so Jan<br />

Jagemann, Vorstand der Krongaard<br />

AG. Ihre Qualifikationen haben sich<br />

91,5% der Umfrageteilnehmer in mehr<br />

als elf Jahren Berufsleben erarbeitet,<br />

jeder zweite blickt sogar auf über 20<br />

Jahre Erfahrung zurück.<br />

Bisheriger Einsatzschwerpunkt bei<br />

87,9% der Befragten waren zeitlich<br />

begrenzte Spezialprojekte, um Unternehmen<br />

mit ihrem Fachwissen zu unterstützen.<br />

Auch Integrationsprojekte<br />

hat schon jeder Zweite in Unternehmen<br />

begleitet. Die Einsatzdauer lag bei<br />

maximal zwölf Monaten (74,6%).<br />

Steigende Auftragseingänge erwartet<br />

(Foto: © M. Fröhlich/PIXELIO)<br />

Der Beschäftigung von selbstständigen<br />

Experten ist allerdings auch eine Grenze<br />

gesetzt: „Das Verhältnis zwischen<br />

externen und internen Mitarbeitern<br />

muss stimmen. Externe Spezialisten<br />

bringen das neueste Know-how<br />

mit und werden projektspezifisch<br />

Auf eigene Rechnung<br />

Umgangssprachlich wird der Begriff<br />

„Freiberuflichkeit“ oft sehr ungenau<br />

verwendet, um eine Vielzahl verschiedener<br />

„freier“ selbstständiger<br />

Tätigkeiten zu umschreiben, bei denen<br />

der Betreffende (zunächst) auf eigene<br />

Rechnung tätig wird. Hierbei kann<br />

natürlich die Tätigkeit in einem freien<br />

Beruf im Sinne der Katalogberufe des<br />

EStG gemeint sein. In anderen Fällen<br />

wird im Alltagsdeutsch mit „freiberuflich“<br />

jedoch die freie Mitarbeit, die<br />

Tätigkeit als Honorarkraft oder das<br />

Freelancing in Projekten umschrieben.<br />

Auch die Gewerbetätigkeiten von Einmannbetrieben,<br />

die Subunternehmerschaft<br />

oder die Werkvertragstätigkeit<br />

werden oft in der Umgangssprache<br />

mit dem Begriff „Freiberuflichkeit“ in<br />

Zusammenhang gebracht.<br />

Wirtschaftliche Bedeutung<br />

In Deutschland gibt es derzeit etwa<br />

eine Million Freiberufler, von denen<br />

ca. 906 000 selbstständig sind. Diese<br />

beschäftigen rund 2,9 Mio. Mitarbeiter<br />

und 136 000 Auszubildende (BFB-<br />

Angaben, Stand: 1. März 2009) und<br />

erwirtschaften etwa 9% des BIP. Die<br />

wirtschaftliche Bedeutung ist mit der<br />

des Handwerks oder anderer Sektoren<br />

des Mittelstandes vergleichbar. ■<br />

Juristische Definition<br />

■ Geregelt im Einkommensteuergesetz<br />

(EStG) § 18 und im Partnerschaftsgesellschaftsgesetz<br />

(PartGG) § 1<br />

■ Zusammenfassend gilt: Freiberufliche<br />

Tätigkeiten sind selbstständig ausgeübte<br />

wissenschaftliche, künstlerische,<br />

schriftstellerische, unterrichtende,<br />

erzieherische oder sehr ähnlich gelagerte<br />

Tätigkeiten, die nicht der Gewerbeordnung<br />

unterliegen.<br />

50 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Der<br />

PR-Anzeige<br />

ist da!<br />

Raimund Petersen, Mitglied im<br />

Bereichsvorstand BRIEF der Deutschen<br />

Post AG, stellt die neue Dienstleistung<br />

der Post vor.<br />

Im Juli letzten Jahres hat die Deutsche<br />

Post AG den E-POSTBRIEF der Öffentlichkeit<br />

präsentiert. Inzwischen haben<br />

sich bereits mehr als 1 Mio. Privatpersonen<br />

für den E-POSTBRIEF entschieden<br />

und zahlreiche Unternehmen integrieren<br />

den E-POSTBRIEF in ihre Geschäftsprozesse.<br />

Was ist das Besondere am E-Postbrief?<br />

Die Deutsche Post AG bringt mit dem<br />

E-POSTBRIEF viele Vorteile des klassischen<br />

Briefes ins Netz. Der E-POSTBRIEF ist –<br />

anders als eine E-Mail – verbindlich, vertraulich<br />

und verlässlich 1 .<br />

…und was heißt das im Einzelnen?<br />

Der E-POSTBRIEF bietet eine sichere und<br />

vertrauliche Online-Kommunikation:<br />

• Der E-POSTBRIEF ist verbindlich, weil Absender<br />

und Empfänger zweifelsfrei wissen,<br />

mit wem sie kommunizieren.<br />

• Der E-POSTBRIEF ist vertraulich, weil er<br />

auf seinen elektronischen Kommunikationsstrecken<br />

automatisch verschlüsselt<br />

übermittelt wird.<br />

• Der E-POSTBRIEF ist verlässlich. Wie im<br />

bewährten Netz für klassische Briefe bietet<br />

die Deutsche Post die gesamte Übermittlung<br />

und die zuverlässige Zustellung<br />

der Nachrichten aus einer Hand an. Aus<br />

der Briefkommunikation bekannte und<br />

bewährte Produkte wie zum Beispiel das<br />

Einschreiben können auch beim E-POST-<br />

BRIEF genutzt werden.<br />

Welche Vorteile bietet der E-POSTBRIEF<br />

allgemein?<br />

Der E-POSTBRIEF bringt Vereinfachung,<br />

mehr Bequemlichkeit und Schnelligkeit.<br />

Wichtige Nachrichten können elektronisch<br />

in Sekundenschnelle zugestellt werden.<br />

Das beschleunigt z.B. Vertragsabschlüsse<br />

und erleichtert das Einhalten von Fristen.<br />

Die Zusatzleistung Einschreiben bietet dem<br />

Absender Bestätigungen für den Versand,<br />

die Zustellung und den Empfang des<br />

E-POSTBRIEFES.<br />

Ob elektronisch oder per Postbote: die<br />

Deutsche Post stellt E-POSTBRIEFE verlässlich<br />

zu! Hat der Empfänger noch keinen<br />

elek tronischen Briefkasten, druckt die Deutsche<br />

Post das Schreiben für den Absender<br />

aus, kuvertiert es und stellt es klassisch per<br />

Postbote zu.<br />

Der E-POSTBRIEF-Nutzer kann jederzeit und<br />

überall von jedem PC mit Internetzugang<br />

aus auf seinen elektronischen Briefkasten<br />

zugreifen und E-POSTBRIEFE versenden,<br />

empfangen und speichern.<br />

…und für Firmenkunden?<br />

Sie benötigen keine Ausdrucke mehr, keine<br />

Umschläge und keine Briefmarken, auch der<br />

Gang zum Briefkasten entfällt. Sie erreichen<br />

immer alle Kunden, denn der E-POSTBRIEF<br />

kann elektronisch oder klassisch per Postbote<br />

zugestellt werden.<br />

Sie brauchen keine zusätzliche Hard- oder<br />

Software. Ein Computer mit Internetzugang<br />

und ein Handy mit der Nummer eines deutschen<br />

Mobilfunkanbieters reichen aus, um<br />

den E-POSTBRIEF nahezu überall zu nutzen.<br />

Die eindeutigen Identitäten aller Nutzer<br />

beim E-POSTBRIEF machen das Versenden<br />

anonymer Spam-Nachrichten nahezu<br />

unmöglich.<br />

Wie hoch sind die Kosten?<br />

Bei Firmenkunden entstehen monatliche Bereitstellungskosten<br />

in Höhe von 2,50 €. Der<br />

Empfang von E-POSTBRIEFEN ist kostenfrei,<br />

nur für den Versand fallen je nach Art und<br />

Umfang Transaktionskosten an, wie auch<br />

beim klassischen Brief. Die elektronische<br />

Zustellung bis zu einer Größe von 20 MB<br />

kostet 55 Cent.<br />

Der E-POSTBRIEF mit klassischer Zustellung<br />

kostet in seiner Standardvariante ebenfalls<br />

55 Cent – Kuvert und der Druck von bis<br />

zu drei Seiten in Schwarz-Weiß bereits<br />

inklusive!<br />

Wie erfolgt die Registrierung?<br />

Die Registrierung von Geschäftskunden<br />

erfolgt auf www.epost.de. Für die Registrierung<br />

benötigen Sie einen Computer<br />

mit Internetzugang und Drucker und ein<br />

Mobiltelefon mit der Nummer eines deutschen<br />

Mobilfunkanbieters. Ferner sollten der<br />

aktuelle Handelsregisterauszug, die Post-<br />

Kundennummer (sofern vorhanden) und<br />

die Bankverbindungsdaten bereitgehalten<br />

werden. Jeder Vertragsunterzeichner muss<br />

das POSTIDENT-Verfahren einmalig durchführen.<br />

Das PI-Verfahren ist selbstverständlich<br />

kostenfrei.<br />

Geschäftskunden, die sich im Portal anmelden,<br />

können bis zu zehn Mitarbeiterpostfächer<br />

anlegen. Jedes der zehn Postfächer<br />

verfügt über 250 MB Speicherplatz. Zudem<br />

sind bis zu drei Administratoren-Konten im<br />

Produktpaket enthalten. Administratoren<br />

sind die Personen in Ihrem Unternehmen,<br />

die Ihr E-POSTBRIEF-Nutzerkonto verwalten<br />

und pflegen. Bei Unternehmen, die<br />

aufgrund sehr großer Sendungsmengen<br />

über eine kundenindividuelle IT-Schnittstelle<br />

(Gateway) angebunden werden, wird die<br />

Anzahl benötigter Postfächer individuell<br />

festgelegt.<br />

Wo kann ich mehr über den<br />

E-POSTBRIEF erfahren?<br />

Informieren können Sie sich im Internet<br />

unter www.epost.de.<br />

Fragen zum Registrierungsprozess beantwortet<br />

der Kundenservice für den<br />

E-POSTBRIEF unter der Rufnummer<br />

0228-92 399 329. Natürlich helfen auch<br />

die Direkt Marketing Center bzw. die<br />

örtlichen Kundenbetreuer weiter.<br />

1<br />

Nur für Sendungen innerhalb Deutschlands an für den<br />

E-PB registrierte Empfänger (bis 20 MB). Registrierung<br />

erst ab 18. Jahren. Gesetzl. oder vertragl. Regelungen<br />

können Nutzbarkeit ausschließen (z.B. bei Schriftformerfordernis)


Hoffentlich Allianz.<br />

Wirtschaft<br />

Für mehr unternehmerischen Spielraum<br />

Sale-and-Lease-Back als Trend in der Mittelstandsfinanzierung<br />

Deutschlands Unternehmen verfolgen den Wettbewerb nur als Zaungäste<br />

Die Stimmung im deutschen Mittelstand<br />

ist so gut wie lange nicht mehr.<br />

Viele Unternehmen haben in der Krise<br />

der letzten Monate Liquiditätsreserven<br />

aufgebraucht und benötigen nun<br />

neues Kapital zur Finanzierung von<br />

Wachstum. Laut aktuellen Studien<br />

ist der Zugang zu Bankkrediten zwar<br />

grundsätzlich leichter geworden, aber<br />

das Risikobewusstsein der Banken ist<br />

gestiegen. Diese Zurückhaltung zeigt<br />

sich, wenn Investitionen finanziert<br />

werden sollen. Die Banken handeln<br />

dabei nicht böswillig, sondern unterliegen<br />

auferlegten Zwängen von<br />

außen. Aufgrund der allgemeinen<br />

wirtschaftlichen Lage im vergangenen<br />

Jahr haben sich die Ratings der Kunden<br />

verschlechtert.<br />

den Banken Mangelware. Gerade in<br />

den Bilanzen vieler mittelständischer<br />

Unternehmen gibt es ein erhebliches<br />

Potenzial, Liquidität aus vorhandenen<br />

Ressourcen zu generieren. Dazu<br />

gehören in der Aktiva Grundstücke,<br />

Gebäude, Lagerbestände, Forderungen,<br />

Anlagen und Maschinen. Auch Marken,<br />

Patente und Lizenzen können<br />

zur Liquiditätssteigerung beitragen.<br />

In der Praxis funktioniert die Liquiditätsgewinnung<br />

zum Beispiel über den<br />

Forderungsverkauf Factoring oder die<br />

Leasinglösung Sale-and-Lease-Back.<br />

Aktivierung stiller Reserven im<br />

Anlagevermögen<br />

(Foto: © Ernst Rose/PIXELIO)<br />

Beim Sale-and-Lease-Back verkauft<br />

das Unternehmen zunächst das gebrauchte<br />

Anlagevermögen und erhält<br />

Liquidität sichern und finanziellen<br />

Spielraum schaffen<br />

dafür den Kaufpreis sofort ausgezahlt.<br />

Direkt im Anschluss least es diese Güter<br />

zurück. Die Einsatzmöglichkeiten<br />

Daher müssen Banken für dasselbe<br />

Kreditvolumen mehr Eigenkapital<br />

sind vielfältig: Sale-and-Lease-Back<br />

BAVP_185_ich_4c.qxp hinterlegen – dieses ist jedoch 17.06.2009 auch bei 22:40 funktioniert Uhr Seite im 1 klassischen verarbeitenden<br />

Gewerbe bei Maschinen oder<br />

Anlagen, aber zum Beispiel auch bei<br />

Immobilien, Marken oder Patenten. Die<br />

Lösung ist ideal, denn gerade Marken<br />

oder Patente werden von Banken kaum<br />

als Sicherheiten anerkannt. Sie sind<br />

meist unbelastet und können so für<br />

eine Liquiditätsgewinnung durch Saleand-Lease-Back<br />

eingesetzt werden.<br />

Die Vorgehensweise<br />

Sind die Güter für eine Sale-and-Lease-<br />

Back-Transaktion definiert, wird in<br />

der Regel ein Wertgutachten erstellt.<br />

Danach richtet sich die mögliche Höhe<br />

der Finanzierung. Sind sich Leasingunternehmen<br />

und Leasingnehmer über<br />

Höhe, Laufzeiten und Konditionen<br />

einig, wird der Vertrag erstellt und<br />

unterzeichnet. Der Kunde erhält den<br />

Kaufpreis ausgezahlt und least direkt<br />

im Anschluss die Assets zurück.<br />

Zum Vertragsende hat das Unternehmen<br />

die Möglichkeit, das Leasinggut<br />

wieder zurückzuerwerben, was in den<br />

meisten Fällen im Interesse der Unternehmen<br />

liegt. Das Risiko für beide<br />

Seiten ist überschaubar, da der hohe<br />

Wertverfall von Neumaschinen hier<br />

nicht mehr relevant ist. Der Leasingkunde<br />

erhält so zusätzliche Liquidität<br />

aus der Substanz der Firma heraus.<br />

Die Einsatzgebiete<br />

Die Einsatzmöglichkeiten der Leasinglösung<br />

sind vielfältig und reichen<br />

von Neuinvestitionen, Entwicklung von<br />

BAVP_185_ich_4c.qxp 17.06.2009 22:40 Uhr Seite 1<br />

Altersversorgung über den Betrieb.<br />

Altersversorgung über den Betrieb.<br />

Der Arbeitgeber kann seinen Mitarbeitern Steuervorteile und staatliche<br />

Arbeitgeber Förderung kann sichern. seinen Mitarbeitern Ob mit einer Steuervorteile klassischen und staatli-<br />

Direktversicherung,<br />

Der<br />

che Förderung sichern. Ob mit einer klassischen Direktversicherung,<br />

der Pensionskasse, der Unterstützungskasse oder einer privaten<br />

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52 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong><br />

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Wirtschaft<br />

Innovationen, Umfinanzierungen bis<br />

hin zur Schonung der Kreditlinien oder<br />

der Finanzierung einer Unternehmensnachfolge.<br />

Auch akuter Kapitalbedarf,<br />

das Realisieren von Steuervorteilen<br />

oder das Schaffen eines „finanziellen<br />

Polsters“ sind Gründe für den Einsatz.<br />

Oft wird das Modell genutzt, um ein<br />

verbessertes Rating zu erzielen oder die<br />

Kreditwürdigkeit zu verstärken.<br />

Sale-and-Lease-Back ist für viele Branchen<br />

geeignet, die stärkste Kundengruppe<br />

kommt aber ganz klassisch aus<br />

dem verarbeitenden Gewerbe. Denn<br />

beim Sale-and-Lease-Back wird Anlagevermögen<br />

mobilisiert, es ermöglicht<br />

eine Liquiditäts- und Ertragsbeschaffung<br />

aus der Substanz des Unternehmens.<br />

Für das Unternehmen „fühlt“<br />

sich das Ganze wie die Nutzung eines<br />

besicherten Tilgungsdarlehens an,<br />

jedoch mit Assets, welche bisher dafür<br />

kaum nutzbar waren.<br />

Vorteile nutzen<br />

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Sale-and-Lease-Back bringt auch<br />

Steuervorteile mit sich. Denn die<br />

Leasingkosten können zum Teil als<br />

betriebliche Aufwendungen steuerlich<br />

geltend gemacht werden. So mindert<br />

die monatlich zu zahlende Leasinggebühr<br />

anteilig den Gewinn und die<br />

zu zahlenden Steuern. Damit hat das<br />

Finanzierungsinstrument Analogien<br />

zu einem Tilgungsdarlehen, bringt<br />

aber dem Unternehmen zusätzliche<br />

Vorteile. Die bei Darlehen nötigen<br />

Sicherheiten bleiben unangetastet, die<br />

Bilanzsumme niedrig und die Bonität<br />

erhalten. Außerdem sind die Leasingraten<br />

wiederkehrende Zahlungen<br />

und damit eine sichere Grundlage<br />

für die Finanzplanung. Wird dennoch<br />

weiteres Fremdkapital in der Firma<br />

benötigt, verbessert Sale-and-Lease-<br />

Back die Eigenkapitalquote und somit<br />

das Rating. Der Unternehmer kann<br />

demnach eine verbesserte Kreditwürdigkeit<br />

erzielen. Jedoch darf nicht vergessen<br />

werden, dass durch den Verkauf<br />

Liquidität für den Mittelstand<br />

das Anlagevermögen in der Bilanz verringert<br />

wird und damit Sicherheiten<br />

für künftige Fremdkapitalgeber reduziert<br />

werden. Als modernes Finanzierungsmodell<br />

hat Sale-and-Lease-Back<br />

für mittelständische Unternehmen<br />

jede Menge Vorteile und ergänzt die<br />

klassischen Varianten, wie den Bankkredit,<br />

perfekt. ■<br />

Patrick G. Weber<br />

■ Patrick G. Weber ist Mitglied der Geschäftsleitung der Vantargis-Gruppe.<br />

■ Das Unternehmen unterstützt seine Kunden direkt als Kapitalgeber.<br />

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Finanzierungsquellen im Rahmen eines Gesamtfinanzierungskonzepts für<br />

seine Kunden.<br />

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3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 53<br />

Finalist 2010


Wirtschaft<br />

Doktor- und Professorentitel<br />

Eine wiedererwachte Titelgier in Deutschland<br />

Besonders beliebt ist der Doktorgrad.<br />

Der Titel wird i. d. R. einer wissenschaftlichen<br />

Arbeit, Begutachtung,<br />

Prüfung/Verteidigung und i. d. R.<br />

nach Veröffentlichung verliehen. Für<br />

das Verfahren (Promotion) gibt es formale<br />

„Promotionsordnungen“, deren<br />

Einhaltung von Promotionskommissionen<br />

überwacht wird.<br />

Dieser Weg zum Doktortitel ist mühsam.<br />

Aber es geht auch anders: Doktorgrade<br />

werden auch ehrenhalber<br />

verliehen (Dr. h. c.), eine Gunst, die<br />

z. B. Persönlichkeiten für ihre wissenschaftlich<br />

herausragende Leistungen<br />

erfahren, auch wenn sie vorher nicht<br />

promoviert hatten.<br />

Viele Ehrendoktoren werden z. B.<br />

auch für Aufbauleistungen an einer<br />

Universität verliehen, und mitunter<br />

erhalten Prominente diesen Titel auch<br />

ohne spezifische Voraussetzungen, so<br />

Politiker, Wirtschaftskapitäne und z. T.<br />

auch Schauspieler. Und dann gibt es<br />

noch die – primär im Ausland ansässigen<br />

– Hochschulen, die den Titel<br />

faktisch für Geld verleihen, ja sogar<br />

über Ebay anbieten, z. T. durch „Promotionsberater“<br />

vermittelt.<br />

Was bringt der Doktor?<br />

In manchen Berufsgruppen ist der<br />

Doktor sogar Voraussetzung, ein<br />

Einstellungskriterium. In anderen<br />

Disziplinen stellt er eine Art „guten<br />

Ton“ da, wie etwa bei Ärzten. Chemikern<br />

wird nachgesagt, sie hätten<br />

ohne Titel nur wenige Chancen auf<br />

dem Arbeitsmarkt. Unternehmensberater<br />

hoffen auf höhere Reputation<br />

und Kompetenz anmutung. Zudem<br />

soll der Doktorgrad je nach Schätzung<br />

200.000 bis 700.000 Euro über das<br />

Arbeitsleben hinweg einbringen.<br />

Professor als Beruf<br />

Für den Beruf ist formal qualifiziert,<br />

wer an Fachhochschulen (FH) und<br />

ähnlich auch Berufsakademien (BA)<br />

i. d. R. ein Universitätsstudium, eine<br />

gute Promotion und fünf Jahre Berufserfahrung<br />

(davon mind. drei nicht an<br />

der Hochschule) sowie Lehrerfahrung<br />

und Publikationen nachweist. An<br />

Universitäten sind die Anforderungen<br />

– besonders an die wissenschaftliche<br />

Qualifikation – höher.<br />

Denn an Universitäten wird gleichwertig<br />

Lehre und Forschung verlangt.<br />

An Universitäten wurde bislang<br />

– zumindest in den Geisteswissen-<br />

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Wirtschaft<br />

schaften – auch die Habilitation und<br />

eine größere Zahl anerkannter wissenschaftlicher<br />

Publikationen vorausgesetzt.<br />

Heute wird die Habilitation<br />

weitgehend durch eine sechs-jährige<br />

Zeit als Juniorprofessor ersetzt. Sind<br />

diese Voraussetzungen erfüllt, können<br />

sich so geeignete Personen um Professuren<br />

oder Lehrstühle bewerben. Die<br />

Auswahl erfolgt über ein „Berufungsverfahren“,<br />

an dessen Ende der/die<br />

Auserwählte dann „berufen“ wird.<br />

Professor als Titel<br />

Man muss nicht Hochschullehrer sein,<br />

um den Professorentitel zu führen:<br />

Gastprofessoren sind Hochschulexterne,<br />

die semesterweise nebenberuflich<br />

lehren.<br />

Den Titel dürfen diese aber nur in<br />

einigen Bundesländern führen. Honorarprofessoren<br />

sind von einer Hochschule<br />

oder von Landesministerien<br />

zum Professor ernannt worden. Sie<br />

sind lediglich verpflichtet, regelmäßig<br />

eine Lehrveranstaltung anzubieten<br />

und in seltenen Fällen noch nicht einmal<br />

dies.<br />

Der mehr oder minder direkte Kauf<br />

von Professorentiteln ist auch möglich.<br />

Dazu muss man noch nicht einmal<br />

in die Ferne schweifen. Besonders<br />

beliebt ist Osteuropa, wo gerne Doktoren-<br />

und Professorentitel verliehen<br />

werden, wenn nur der so Geehrte „die<br />

Kosten der Verleihung übernimmt“.<br />

Mittlerweile ist auch China „ein<br />

Markt“; und das – wer hätte es anders<br />

vermutet – mit Discountangeboten.<br />

Dieser Weg zum Doktortitel ist mühsam.<br />

Die Motive für Titel oder Beruf<br />

Obwohl mit dem Honorarprofessor<br />

auch in Wissenschaft und Lehre verdiente<br />

Persönlichkeiten geehrt werden,<br />

sind es häufig auch „nur“ Einflussreiche<br />

und Prominente. Die Hochschulen<br />

erhoffen sich von ihnen Vorteile<br />

und Gelder aus Wirtschaft und Politik<br />

und bedienen dafür die Eitelkeit der<br />

Honorierten.<br />

So sinkt der Anreiz, den – gerade für die<br />

habilitierten Hochschullehrer – steinigen<br />

Weg zum Professor als Beruf zu<br />

wählen. Auch steht die Vergütung der<br />

„echten Professoren“ in keinem Verhältnis<br />

zur Qualifikation, und der mit<br />

(Foto: © www.JenaFoto24.de/PIXELIO)<br />

der Dienstrechtsreform eingeführte<br />

– eigentlich sinnvolle – Leistungsaufschlag<br />

wird dann unsinnig, wenn die<br />

Leistung kaum objektiv zu beurteilen<br />

ist, er leicht umgangen werden kann<br />

und bei der nächsten globalen Budgetkürzung<br />

wieder wegfällt. Geld kann für<br />

den Beruf also nicht motivieren, es sei<br />

denn, man nutzt die Zeit für Forschung<br />

für kommerzielle Tätigkeiten. Das wird<br />

allerdings immer schwieriger. Für den<br />

Beruf des Hochschullehrers benötigt<br />

man heute viel und in Zukunft noch<br />

mehr Idealismus. Da nützt auch der<br />

schöne Titel nichts – den kann man,<br />

wie gesagt, auch anders „erwerben“. ■<br />

Prof. Jörn-Axel Meyer<br />

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(Foto: © Land Berlin/Thie)<br />

Berlins Ansehen gewinnt weltweit<br />

Internationale Imagemessung stellt positives Ansehen im Bereich Wirtschaft fest<br />

(ots) - Berlin ist nach wie vor die Stadt<br />

des Mauerfalls und der Wiedervereinigung.<br />

Aber als Wirtschaftsstandort,<br />

als attraktive Stadt zum Leben und<br />

Arbeiten holt Berlin stark auf. Gut<br />

positioniert ist die deutsche Hauptstadt<br />

auch in Wissenschaft, Kunst und<br />

Kultur. Berlin wird spontan mit guter<br />

Forschungslandschaft, innovativen<br />

Firmen und Produkten verbunden. Die<br />

Assoziationen rufen in den allermeisten<br />

Fällen positive Emotionen hervor.<br />

Das ist das Ergebnis einer internationalen<br />

Imagemessung des Marktforschungsinstituts<br />

TNS Infratest für die<br />

Hauptstadtkampagne „be Berlin“. Die<br />

Studie wurde von Senatssprecher Dr.<br />

Richard Meng und Michael Ehlting,<br />

einem der Autoren von TNS Infratest,<br />

vorgestellt. Befragt wurden 1 510<br />

Führungskräfte aus Wirtschaft sowie<br />

(in geringem Umfang) Wissenschaft<br />

und Kultur.<br />

Die Interviewpartner kamen<br />

aus 21 Städten in zwölf Ländern<br />

(Großbritannien, Frankreich, Türkei,<br />

Spanien, Dänemark, Japan, China,<br />

Indien, Brasilien, USA, Australien und<br />

Russland). Die Befragung erfolgte via<br />

Internetfragebogen zwischen Mitte<br />

November und Mitte Dezember 2010.<br />

Mit dieser, für Wirtschaftsumfragen<br />

international üblichen Methode,<br />

können wichtige Trends und qualitative<br />

Aussagen über das Image eines<br />

Standorts ermittelt werden.<br />

Positives Image<br />

Der Sprecher des Senats Dr. Richard<br />

Meng: „Berlin wird international immer<br />

stärker als Wirtschaftsmetropole<br />

wahrgenommen. Die Umfrage beweist,<br />

dass es uns in den vergangenen<br />

Jahren gelungen ist, die Stärken<br />

Berlins im Bewusstsein der internationalen<br />

Eliten zu verankern. Dabei<br />

nehmen diese auch sehr genau die<br />

positive wirtschaftliche Entwicklung<br />

Berlins im Vergleich zu ihrem eigenen<br />

Standort wahr.“<br />

Michael Ehlting, TNS Infratest, ergänzt:<br />

„Die Studie basiert auf sorgfältig ausgewählten<br />

Stichproben. Sie liefert uns<br />

wichtige qualitative Aussagen über<br />

das Image Berlins und wirft erhellende<br />

Schlaglichter auf Stärken und Schwächen<br />

der deutschen Hauptstadt.”<br />

Attraktives Berlin<br />

Weltweit liegen zwar immer noch<br />

New York und London vorne, aber im<br />

Vergleich zu einer ersten Umfrage im<br />

Jahr 2007 haben sich die Imagewerte<br />

Berlins durch die Bank deutlich verbessert.<br />

So zum Beispiel bei der Antwort<br />

auf die Frage, ob man es sich vorstellen<br />

könne, in Berlin zu leben und zu arbeiten.<br />

Konnten sich 2007 erst 32% der<br />

Befragten in London Berlin als Arbeitsort<br />

vorstellen, sind es drei Jahre später<br />

55%. In Paris stieg der Wert von 38 auf<br />

72%, in New York City von 22 auf 49%.<br />

Dabei zeigte sich, dass in den Schwellenländern<br />

das wirtschaftliche Interesse<br />

an Berlin besonders ausgeprägt<br />

ist. Die weit überwiegende Zahl der<br />

chinesischen und der indischen Führungskräfte<br />

(94% bzw. 88%) könnten<br />

sich vorstellen, in der deutschen<br />

Hauptstadt zu leben und zu arbeiten.<br />

Als Stärken Berlins nannten Manager<br />

und Unternehmer über alle zwölf<br />

Länder hinweg an erster Stelle die Verkehrsinfrastruktur<br />

und -anbindung,<br />

gefolgt von der Lebensqualität, dem<br />

Angebot an Erholungs- und Grünflächen<br />

sowie der Nähe zu Wissenschaft<br />

und Forschung.<br />

Gut für Geschäfte<br />

Auch in Bezug auf den bevorzugten<br />

Standort für eine Unternehmensgrün-<br />

56 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Regional-Special<br />

dung oder -verlagerung punktet Berlin.<br />

Auf die Frage, welche Metropole<br />

dafür am ehesten in Betracht komme,<br />

nannte jeder zehnte Studienteilnehmer<br />

in Dänemark und in Russland<br />

Berlin.<br />

Damit gelten unter den russischen<br />

Managern nur London und New<br />

York als noch attraktivere Wirtschaftszentren.<br />

In der türkischen<br />

Metropole Istanbul landete Berlin auf<br />

dem vierten Platz und schlug damit<br />

beispielsweise Paris und London.<br />

Gleichzeitig sehen viele der Befragten<br />

auch noch Nachholbedarf. Auf die<br />

Frage „In welchem Bereich muss sich<br />

Berlin aus Ihrer Sicht noch stärker<br />

entwickeln?, nannten die meisten<br />

Attraktives Berlin<br />

(41%) das Stichwort „Wirtschaft”,<br />

gefolgt von „Tourismus”(27%),<br />

„Wissenschaft” (25%), „Kunst/Kultur”<br />

(22%) und „Politisches Machtzentrum”<br />

(16%). Nach wie vor groß ist auch<br />

das Interesse an Informationen über<br />

Berlin. Fast die Hälfte (49%) wollen<br />

mehr über Berlin als Wirtschaftsstandort<br />

wissen, interessieren sich<br />

für Kunst und Kultur (45%), und ein<br />

Drittel (34%) will mehr touristische<br />

Informationen. ■<br />

(Foto: © Land Berlin/Gläser)<br />

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Dr. Herrmann Gruppe<br />

Giesestraße 96/98<br />

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(Quelle: P.T.Magazin)<br />

3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 57


Regional-Special<br />

Region of Excellence<br />

Brandenburg fährt eine gemeinsame<br />

Innovationsstrategie mit Berlin<br />

(Foto: mwe.brandenburg.de)<br />

Wirtschafts- und Europaminister Ralf Christoffers nahm die Ehrung in Brüssel aus den<br />

Händen von EU-Kommissionspräsident José-Manuel Barroso entgegen<br />

(ots) - Das Land Brandenburg wurde<br />

in diesem Jahr von der Europäischen<br />

Union als „Region of Excellence“ ausgezeichnet.<br />

Die EU hat damit Projekte<br />

und Strategien Brandenburgs – sowie<br />

von Wales und Litauen – gewürdigt,<br />

die sich eng an den Zielen der Strategie<br />

Europa 2020 orientieren. Die Kommission<br />

hat vor allem bewertet, wie die<br />

Regionen das nachhaltige, innovative<br />

und integrierte Wachstum langfristig<br />

fördern und wie ihre Ansätze und<br />

Ergebnisse in besonderer Weise helfen,<br />

die Ziele der EU im Bereich Innovation<br />

und Forschung zu erreichen.<br />

Auf dem richtigen Weg<br />

Nachdem der EU-Ausschuss der Regionen<br />

Brandenburg bereits zur „Europäischen<br />

Unternehmerregion <strong>2011</strong>“<br />

gekürt hatte, ist die Auszeichnung als<br />

Exzellenz-Region in Europa einmal<br />

mehr eine Bestätigung dafür, dass das<br />

Land mit der Entwicklung seines Wirtschaftsstandortes<br />

auf dem richtigen<br />

Wege ist. „Die EU hat uns bescheinigt,<br />

dass wir in unserem Land den Unternehmen<br />

ein Umfeld bieten, das in<br />

Europa seinesgleichen sucht“, erklärte<br />

Brandenburgs Wirtschaftsminister<br />

Ralf Christoffers nach der Auszeichnung<br />

durch EU-Kommissionspräsident<br />

José Manuel Barroso in Brüssel.<br />

Cluster machen es möglich<br />

Zusammen mit Berlin geht Brandenburg<br />

in Sachen Innovationsförderung<br />

einen neuen und einzigartigen Weg<br />

unter den deutschen Bundesländern.<br />

Beide Länder haben sich auf eine<br />

gemeinsame Innovationsstrategie<br />

verständigt mit dem Ziel, in abgestimmten<br />

zukunftsträchtigen Wirtschaftsfeldern<br />

Innovation zu fördern.<br />

Die Bildung von Clustern ermöglicht<br />

es Brandenburg, die Zusammenarbeit<br />

von Forschung und Unternehmen in<br />

besonderer Weise zu unterstützen.<br />

Mit einer Bündelung der verfügbaren<br />

Förderprogramme gelingt es nun<br />

besser, Forschungsergebnisse bis zur<br />

Marktreife zu führen.<br />

Experimentell<br />

Das Land Brandenburg fördert auch<br />

innovative Ansätze von Unternehmen<br />

mit speziellen Programmen, die experimentellen<br />

Charakter haben. Dazu<br />

gehört beispielsweise die Förderung<br />

innovativer Geschäftsmodelle kleiner<br />

und mittlerer Unternehmen zur Nutzung<br />

neuester Technologien.<br />

Wie gut das gelingen kann, zeigt die<br />

Verleihung des „RegioStar Awards<br />

2010“ an die Teltower getemed Medizin-<br />

und Informationstechnik AG<br />

– nominiert für den „Großen Preis<br />

des Mittelstandes“ <strong>2011</strong> – und das fördernde<br />

Ministerium für Wirtschaft<br />

und Europaangelegenheiten (MWE).<br />

Mit Unterstützung der EU und des<br />

MWE (www.mwe-brandenburg.de)<br />

hatte getemed ein neues Geschäfts-<br />

58 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Regional-Special<br />

modell für die ambulante Behandlung<br />

von Patienten mit chronischer<br />

Herzschwäche entwickelt, das in ganz<br />

Eu ropa genutzt werden kann.<br />

Biotech-Standort weiter gefestigt<br />

Die Hauptstadtregion gehört zu den<br />

drei führenden deutschen Biotechnologie-Standorten.<br />

Gemeinsam mit<br />

München hat Berlin-Brandenburg bei<br />

den Life Sciences die Spitzenstellung<br />

in Deutschland inne – und punktet<br />

zunehmend auch international.<br />

Mehr als 190 Biotech-Unternehmen<br />

sowie rund 370 Medizintechnikfirmen<br />

sind in Berlin und Brandenburg<br />

angesiedelt. Die gesamte Wertschöpfungskette<br />

in den modernen Life Sciences<br />

ist in der Hauptstadtregion vorhanden.<br />

Als Leitbranche mit herausragenden<br />

Kompetenzen im Bereich<br />

Forschung und Entwicklung nimmt<br />

die Branche in der gemeinsamen<br />

Innovationsstrategie der Länder Berlin<br />

und Brandenburg eine besondere<br />

Rolle ein.<br />

Netzwerk-Perle Lignos<br />

So hat beispielsweise Mitte März <strong>2011</strong><br />

die Aevotis GmbH das Verbundprojekt<br />

„Lignos“ mit dem Fraunhofer-Institut<br />

für Angewandte Polymerforschung<br />

IAP und der Universität Potsdam auf<br />

den Weg gebracht, bei dem es um<br />

Herstellung von Biopolymeren für<br />

die technische Anwendung mittels<br />

neuer biologischer Verfahren geht.<br />

Unter dem Namen „pearls. Potsdam<br />

Research Network“ haben sich auf<br />

Nachhaltige Entwicklung mit Biopolymeren<br />

Initiative der Universität Potsdam und<br />

mit Unterstützung des Ministeriums<br />

21 Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen<br />

im Raum Potsdam zu<br />

einem bundesweit einmaligen Netzwerk<br />

zusammengeschlossen.<br />

Dadurch wurden die Kompetenzen<br />

universitärer und außeruniversitärer<br />

Forschung miteinander verknüpft,<br />

auch für die Entwicklung neuer Forschungsallianzen<br />

mit der Wirtschaft.<br />

Der Universität Potsdam ist es dabei<br />

gelungen, unter dem Dach von<br />

„pearls“ dieses Forschungsprojekt<br />

einzuwerben, gemeinsam mit dem<br />

Fraunhofer-Institut für Angewandte<br />

(Foto: Fraunhofer-Gesellschaft)<br />

Polymerforschung und dem jungen<br />

Unternehmen aevotis GmbH. Das Projekt<br />

„Lignos“ ist zukunftsweisend. Für<br />

eine nachhaltige Entwicklung ist es<br />

unerlässlich, Ressourcen zu schonen<br />

bzw. effizient mit ihnen umzugehen.<br />

Die Entwicklung von – auch industriell<br />

nutzbaren – Verfahren zur Herstellung<br />

von Biopolymeren leistet hierzu<br />

einen wichtigen Beitrag. Das Projekt<br />

trägt zur weiteren Profilierung des<br />

Biotechnologie-Standortes Berlin-<br />

Brandenburg bei und ist beispielhaft<br />

für das gute Zusammenspiel zwischen<br />

Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung.<br />

■<br />

Bernd Schenke<br />

Offsetdruck<br />

Digitaldruck<br />

Verarbeitung<br />

Werbetechnik<br />

3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 57


Technologietransfer –<br />

Forschung findet Firma<br />

Berliner Industrie- und Innovationsstandorte<br />

gezielt entwickeln<br />

Innovationsstandort Tegel: Vom Flughafen zum Klima- und Energiecampus<br />

Ressourcen müssen auf Innovationsstandorte<br />

konzentriert und Forschung<br />

und Produktion vor Ort stärker verknüpft<br />

werden – so lautete der einhellige<br />

Tenor einer Diskussionsveranstaltung<br />

mit Berliner Unternehmern,<br />

Wissenschaftlern, Politikern und Verwaltungsvertretern<br />

im Berliner Ludwig<br />

Erhard Haus. Im Mittelpunkt stand<br />

dabei die Vorstellung von zwei neuen<br />

Veröffentlichungen, die dazu beitragen<br />

sollen, das Angebot an attraktiven<br />

Gewerbeflächen transparenter zu<br />

machen und noch effektiver zu vermarkten.<br />

Zum einen wurde vom Berliner Senat<br />

in enger Kooperation mit der Wirtschaft<br />

der neue Stadtentwicklungsplan<br />

Industrie und Gewerbe erarbeitet. Der<br />

Plan stellt die Industrie- und Gewerbegebiete<br />

der Stadt dar und kategorisiert<br />

sie nach Lage und Qualitätskriterien,<br />

wie beispielsweise Flächenverfügbarkeit,<br />

Anbindung oder Nachbarschaft.<br />

Nachholebedarf<br />

Darüber hinaus hat die IHK Berlin<br />

verschiedene Industrie- und Innovationsstandorte<br />

untersucht und sich u. a.<br />

mit deren Profilierung sowie mit notwendigen<br />

Maßnahmen vor Ort auseinandergesetzt.<br />

Im Vordergrund stand<br />

jedoch die stärkere Verzahnung zwischen<br />

Wirtschaft und Wissenschaft.<br />

Gerade hier besteht aus Sicht der<br />

Wirtschaft noch immer Nachholbedarf.<br />

Das war auch Konsens der Diskussion,<br />

an der sich u. a. die Staatssekretärin<br />

für Verkehr und Stadtplanung Maria<br />

Krautzberger, Wirtschaftsstaatssekretär<br />

Dr. Jens-Peter Heuer, der ehemalige<br />

Präsident der TU Berlin Prof. Kurt Kutzler<br />

sowie viele Unternehmensvertreter<br />

beteiligten.<br />

Finanzieller Anreiz<br />

„Berlin hat zwar eine einzigartige<br />

Forschungslandschaft. Woran es<br />

Orthopaedic Devices<br />

Made in Germany<br />

OHST Medizintechnik AG<br />

Grünauer Fenn 3<br />

D-14712 Rathenow<br />

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<br />

<br />

<br />

Stapelbares Leichtgewicht:<br />

Tray in neuem Design sorgt für Ordnung<br />

und Effizienz im OP.<br />

Top-Ranking der Länder nach geschätzten Arbeitsplätzen 2009<br />

60 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong><br />

(Quelle: IBM Global Business Services 2010)


(Foto: Günter Wicker/Photur/Berliner Flughäfen)<br />

jedoch mangelt, sind Standorte, an denen die Ideen aus der<br />

Wissenschaft schnell und unkompliziert in die Praxis umgesetzt<br />

werden können“, konstatierte Christian Wiesenhütter, der stellvertretende<br />

Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin. Dabei liegen<br />

die Potenziale für das Wachstum moderner Industrien heute<br />

vor allem in den hochinnovativen und forschungsintensiven<br />

Branchen. Um Forschungseinrichtungen gezielt an bestimmten<br />

Industriestandorten anzusiedeln, muss nach Aussage von Prof.<br />

Kutzler eine Empfehlung der Politik ebenso gegeben sein wie<br />

ein finanzieller Anreiz. So ist es beispielsweise der TU Berlin<br />

ohne Subventionen kaum möglich, wieder stärker produktionsorientiert<br />

zu forschen.<br />

Konzentration<br />

Die Forderung von Otto Haas, Cluster Lead bei Siemens Real<br />

Estate, ausgewählte Gewerbe- und Industriegebiete zu profilieren<br />

und besonders zu unterstützen, wurde auch in der Untersuchung<br />

der IHK deutlich. Danach müssen sowohl die Personalressourcen<br />

als auch organisatorische und investive Maßnahmen<br />

sowie die Vermarktung künftig stärker auf besonders innovative<br />

Standorte konzentriert werden, ohne jedoch den Blick für die<br />

Gesamtstadt zu verlieren.<br />

Die Untersuchung der IHK Berlin stützt sich vor allem auf eine<br />

Reihe von Interviews mit Unternehmen, Standortentwicklern<br />

und weiteren lokalen Akteuren. Ein Leitprojekt zur besseren<br />

Verknüpfung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft ist für die<br />

IHK die Nachnutzung des Flughafengeländes Tegel als Klimaund<br />

Energiecampus. Um Berlin als führende Gesundheitsregion<br />

in Deutschland und Europa zu behaupten, spricht sich die IHK<br />

zudem für die Ansiedlung einer Medical City auf dem ehemaligen<br />

Bahngelände nördlich des Hauptbahnhofes aus. ■<br />

Broschüre<br />

Die Broschüre der IHK Berlin zu den Berliner<br />

Industrie- und Innovationsstandorten ist im<br />

Bereich Infrastruktur und Stadtentwicklung<br />

oder auf der IHK-Internetseite als Download<br />

erhältlich:<br />

www.ihk-berlin.de, Dok.-Nr. 80779<br />

Yvonne Stolzmann, IHK Berlin<br />

2010<br />

3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 61


Regional-Special<br />

Handwerk überwindet Grenzen<br />

Südbrandenburger Unternehmen wollen polnische<br />

Jugendliche ausbilden<br />

Die deutsche Wirtschaft läuft auf<br />

Hochtouren, der Konjunkturmotor<br />

brummt. Daran hat das Handwerk,<br />

das sich in der Krise wieder einmal<br />

als stabilisierender Faktor bewiesen<br />

hat, einen großen Anteil. Auch im<br />

südbrandenburgischen Handwerk ist<br />

die Stimmung derzeit gut. Das geht<br />

aus der aktuellen Frühjahrskonjunkturumfrage<br />

der Handwerkskammer<br />

Cottbus (HWK) hervor.<br />

Demnach schätzen mehr als 91% der<br />

Unternehmen ihre wirtschaftliche<br />

Lage als gut oder befriedigend ein.<br />

Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist<br />

das ein Anstieg um knapp 10%. Am<br />

besten ist die Stimmung im Ausbauund<br />

Bauhauptgewerbe. Die Unternehmen<br />

profitieren teilweise noch von<br />

Aufträgen aus dem Konjunkturpaket.<br />

Der Kuchen wird kleiner<br />

Besonders für kleine Betriebe mit<br />

bis zu 19 Beschäftigten hat sich die<br />

wirtschaftliche Lage verbessert. Insgesamt<br />

verweisen mehr als die Hälfte<br />

der befragten Unternehmen auf eine<br />

stabile Umsatzentwicklung, mehr als<br />

drei Viertel auf konstante bis gestiegene<br />

Auftragsbestände. Doch trotz gut<br />

gefüllter Auftragsbücher und optimistischer<br />

Aussichten wird das laufende<br />

Jahr kein Selbstläufer.<br />

Gemeinden und Kommunen schieben<br />

riesige Schuldenberge vor sich her,<br />

planen zum Beispiel die Erhöhung der<br />

Gewerbesteuern. Das Gesetz zur Stärkung<br />

der kommunalen Daseinsvorsorge,<br />

das verabschiedet werden soll,<br />

stellt den Grundsatz der wirtschaftlichen<br />

Grundordnung in Frage. Das<br />

Land Brandenburg senkt die Investitionsquote.<br />

Kurzum, der zu verteilende<br />

Kuchen wird kleiner. Das Handwerk<br />

muss und wird sich diesen finanziell<br />

schwierigeren Rahmenbedingungen<br />

stellen. Für zukunftsorientierte Gestalter<br />

ergeben sich allerdings mehr<br />

Chancen als Risiken.<br />

Neue Visionen<br />

Das gilt auch für die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit,<br />

die ab dem<br />

1. Mai <strong>2011</strong> in Kraft tratt. Statt mit<br />

Angst blickte die HWK Cottbus diesem<br />

Datum mit Visionen und neuen<br />

Ideen entgegen. So ist Anfang März<br />

das Pilotprojekt, die Ausbildung von<br />

polnischen Jugendlichen aus der Euroregion<br />

Spree-Neiße/Bober, gestartet<br />

worden. Ab September sollen rund 20<br />

junge Frauen und Männer eine Lehre<br />

in Südbrandenburger Handwerksbetrieben<br />

beginnen.<br />

Zum einen soll mit dem Projekt das<br />

Zusammenwachsen des gemeinsamen<br />

Wirtschaftsraumes gefördert<br />

werden. Zum anderen will die HWK<br />

dem Geburtenknick in der Region<br />

entgegenwirken. Innerhalb von wenigen<br />

Jahren hat sich die Zahl der<br />

Schulabgänger in der Region fast halbiert.<br />

Damit sinkt die Auswahl für die<br />

Unternehmen. Wo früher noch drei<br />

bis vier Bewerber auf eine Lehrstelle<br />

kamen, ist das Verhältnis heute rein<br />

rechnerisch nahezu 1:1, manchmal<br />

streiten sich zwei Lehrstellen um einen<br />

Bewerber.<br />

Die Chance<br />

Streiten musste die Polin Paulina<br />

Wachata um ihre Lehrstelle nicht.<br />

Die gelernte Fotografin begrüßt das<br />

Knut Deutscher<br />

■ Knut Deutscher ist Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer<br />

Cottbus.<br />

■ Sein Kammerbezirk umfasst den südlichen Teil des Landes<br />

Brandenburg mit über 10 000 Handwerksunternehmen.<br />

■ Einzugsgebiet: Dahme-Spreewald, Spree-Neiße, Ober-Spreewald-<br />

Lausitz, Elbe-Elster und die kreisfreie Stadt Cottbus.<br />

■ Im Handwerk Beschäftigte: rund 53 700, einschließlich 3 300<br />

Lehrlinge.<br />

62 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>


Projekt der Handwerkskammer Cottbus.<br />

Sie habe damit die Chance, einen<br />

zweiten Beruf zu erlernen. Über das<br />

große Heimweh macht sie sich kaum<br />

Gedanken. Derzeit lebt sie in Polen in<br />

einem Internat, sieht ihre Eltern nur<br />

an den Wochenenden.<br />

Von daher ist es keine allzu große<br />

Umstellung für sie. Ihre zukünftige<br />

Ausbilderin, die gebürtige Polin und<br />

Friseurmeisterin Wieslawa Heydel-<br />

Waberska, beschäftigt bereits Mitarbeiterinnen<br />

unterschiedlicher<br />

Nationen und weiß um die Vorteile<br />

multikultureller Betriebe. „Mit meinen<br />

zwei Angestellten aus der Türkei und<br />

der Ukraine erweitert sich der Horizont<br />

in meinem Team und das Verständnis<br />

füreinander”, sagt sie. „Die Chance, Jugendliche<br />

aus Polen auszubilden, ist eine<br />

neue Herausforderung für uns alle.”<br />

Ein Gewinn<br />

Auch die Fleischerei Arnold aus Elsterwerda<br />

sieht die internationale<br />

Ausbildung klar als Gewinn. „Wir<br />

nutzen seit Jahren für unsere Auszubildenden<br />

den Lehrlingsaustausch mit<br />

Frankreich. Jede Reise bildet, unsere<br />

Lehrlinge wachsen daran, werden offener<br />

und flexibler”, erklärt Matthias<br />

Arnold. Diese Qualitäten erhofft sich<br />

das Familienunternehmen auch von<br />

seinen künftigen Lehrlingen Jaroslaw<br />

Turek und Kamil Derkacz.<br />

Die beiden sind gerade im letzten<br />

Lehrjahr als Elektromechaniker am<br />

Berufsschulzentrum Zielona Gora. In<br />

Deutschland werde dieser Abschluss<br />

Grenzüberschreitende Ausbildung: Gemeinsam mit ihren künftigen polnischen Lehrlingen<br />

freuen sich Friseurmeisterin Wieslawa Heydel-Waberska (1. v. l.), Dipl.-Ing. (FH) Thomas<br />

Troppens (Mitte hinten) und die Fleischermeister Matthias und Ivonne Arnold (1. und<br />

2. v. r.) auf die im September beginnende Ausbildung.<br />

nicht anerkannt, sagt Turek. Ursprünglich<br />

wollte er bereits in seiner<br />

Heimat Fleischer lernen, das will er<br />

nun in der Lausitz nachholen. Die Ausbildung<br />

in Deutschland sei einfach<br />

besser, resümiert er kurz und knapp.<br />

Wenn alles klappt, halten die jungen<br />

Polen im September ihre Lehrverträge<br />

in den Händen.<br />

Nachwuchsmangel<br />

Den Nachwuchsmangel generell lösen<br />

können ausländische Jugendliche<br />

jedoch nicht. Das Problem ist akut. So<br />

konnten im vergangenen Jahr mehr<br />

als 100 Lehrstellen im Bezirk der<br />

Handwerkskammer Cottbus nicht besetzt<br />

werden.<br />

Bleibt der Nachwuchs aus, steht der<br />

Fachkräftemangel vor der Tür. Die<br />

Sicherung des Fachkräftebedarfs ist<br />

deshalb die zentrale Herausforderung<br />

in diesem Jahrzehnt. Es ist ein gesellschaftspolitisches<br />

Thema, dem sich<br />

alle stellen und gemeinsam nach Lösungen<br />

suchen müssen. ■<br />

Knut Deutscher<br />

(Fotos: Handwerkskammer Cottbus)<br />

Die Neue Tochter<br />

Die Oppitz-Catering GmbH achtet auf höchste Qualität und<br />

abwechslungsreiche Vielfalt bei der Auswahl der Lebensmittel.<br />

Wir beziehen frische Produkte nach Möglichkeit bei qualitäts<br />

geprüften Lieferanten aus der Region.<br />

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20 Jahre Erfahrung und Kompetenz<br />

Die Oppitz-Dienstleistungen GmbH ist der Partner für maßgeschneiderte Komplexleistungen und<br />

individuelle Lösungsansätze in den Kompetenzbereichen Catering, Gebäudeservice und Managementleistungen.<br />

Das tägliche Handeln der Oppitz-Dienstleistungen ist geprägt durch einen hohen<br />

Qualitätsanspruch und eine nachhaltige, zukunftsorientierte Wirtschaftsweise mit Schwerpunkt<br />

auf die Regionen Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt.<br />

www.oppitz-dienstleistungen.de


Kultur I Lifestyle<br />

Panamera – Meisterwerk des Designs<br />

Porsches viertüriger Gran Turismo wird in Leipzig gebaut<br />

Ich wettete mit meinem Banker, dass<br />

der Porsche Panamera ein Erfolg wird.<br />

Mein Banker war ungläubig und hat<br />

den Champagner verloren. Mit dem<br />

Panamera brachte Porsche den ersten<br />

viertürigen Gran Turismo seiner<br />

Geschichte auf den Markt – in Leipzig<br />

gefertigt. Der Leipziger setzt nicht<br />

nur durch souveräne Fahrleistungen<br />

und vorbildliche Effizienz Maßstäbe<br />

in seiner Klasse, sondern auch durch<br />

besonders individuellen Komfort und<br />

exklusive Ausstattung.<br />

Zu den Kerntechnologien des neuen<br />

Panamera gehören fünf Innovationen,<br />

die erstmals in einem Serienmodell<br />

der Oberklasse angeboten werden: das<br />

Doppelkupplungsgetriebe, das Start-<br />

Stop-System in Verbindung mit einem<br />

Automatikgetriebe, die Luftfederung<br />

mit schaltbarem Zusatzvolumen in<br />

jeder Feder, die aktive Aerodynamik in<br />

Form des automatisch ausfahrenden<br />

und im Anstellwinkel verstellbaren<br />

Heckspoilers sowie das erste Sport-<br />

Chrono-Paket, das auf Tastendruck<br />

u. a. Motor, Fahrwerk und Getriebe<br />

sportlicher abstimmt. Wer hat da<br />

noch Lust auf Mercedes S-Klasse und<br />

7er BMW?<br />

Mein Testwagen war ein Panamera S<br />

mit einem 400 PS starken 4,8-Liter-<br />

Achtzylindermotor und Hinterradantrieb.<br />

Und das bei einem Durchschnittsverbrauch<br />

von ca. zwölf Litern,<br />

obwohl ich ihn eben „porschig“ fuhr.<br />

Alle Panamera-Modelle mit dem<br />

Porsche-Doppelkupplungsgetriebe verfügen<br />

über die neue Auto-Start-Stop-<br />

Funktion, die bei Fahrzeugstillstand<br />

– etwa an der Ampel oder im Stau – bei<br />

gehaltenem Bremspedal automatisch<br />

den Motor abstellt und ihn beim Lösen<br />

der Bremse selbsttätig wieder startet.<br />

Dadurch lassen sich insbesondere im<br />

Stadtverkehr erhebliche Kraftstoffeinsparungen<br />

erzielen.<br />

Stilsicher und Porsche-typisch<br />

Stilsicher gelang den Porsche-Designern<br />

das Meisterstück, den Panamera


Panamera-Produktion in Leipzig<br />

(Fotos: Prof. Arnd Joachim Garth, Porsche)<br />

Das Innendesign ist so edel wie in einer Yacht<br />

Sportwagen und Limousine in einer Linie<br />

als ein völlig neues und eigenständiges<br />

Automobil Porsche-typisch zu kreieren.<br />

Allein schon seine Proportionen heben<br />

ihn heraus: Die größte Breite und die<br />

niedrigste Höhe gegenüber vergleichbaren<br />

viertürigen Fahrzeugen machen<br />

den unter fünf Meter langen Gran<br />

Turismo unverwechselbar.<br />

Dazu entsprechen Styling und Details<br />

jener Design-Philosophie, wie sie über<br />

Jahrzehnte am 911 Carrera verfeinert<br />

wurde und auch bei Boxster, Cayman<br />

und Cayenne Erfolgsgeschichte schrieb.<br />

Die Eigenständigkeit des Panamera<br />

zeigt sich auch in seinem funktionalen<br />

Gepäckraumkonzept. Durch die weit<br />

öffnende Heckklappe lassen sich vier<br />

mittelgroße Koffer bequem hinter den<br />

Fondsitzen verstauen.<br />

Bequem und trotzdem sportlich<br />

Konsequent als Viersitzer entwickelt,<br />

geht der Porsche Panamera auch in<br />

Innenraumdesign und Komfort eigene<br />

Wege. Trotz seiner unverwechselbar<br />

flachen und gestreckten Silhouette<br />

bietet der bei 4,97 Meter Länge nur<br />

1,42 Meter hohe Panamera ein großzügiges<br />

Raumgefühl auf allen vier<br />

Plätzen.<br />

Der Innenraum mit durchgehender,<br />

nach vorne ansteigender Mittelkonsole<br />

schafft optimale ergonomische Voraussetzungen<br />

für den Fahrer und betont<br />

darüber hinaus die persönliche Sphäre<br />

jedes einzelnen Passagiers auf jeweils<br />

passgenauen Einzelsitzen. Die tiefe<br />

Sitzposition vermittelt den Porschetypischen<br />

direkten Kontakt zur Straße.<br />

Achtfach elektrisch verstellbare Komfortsitze<br />

sorgen in Panamera S und 4S<br />

für einen ausgezeichneten individuellen<br />

Reisekomfort.<br />

Vorbildlich effizient: Individueller<br />

Klimakomfort<br />

Serienmäßig ist eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik.<br />

Luftmenge und Luftverteilung<br />

werden hierbei für Fahrer und<br />

Beifahrer getrennt vollautomatisch<br />

geregelt und können bei Bedarf auch<br />

manuell über eine zentral angeordnete<br />

Bedieneinheit auf der Mittelkonsole<br />

eingestellt werden. Auf Wunsch ist eine<br />

Vier-Zonen-Klimaautomatik erhältlich,<br />

mit der Temperatur, Gebläsestärke und<br />

Luftverteilung für jeden Platz separat<br />

eingestellt werden können.<br />

Ganz persönlich: Breite Palette an<br />

Funktionen und Ausstattungen<br />

Der Panamera setzt in der automobilen<br />

Oberklasse auch mit neuen Ausstattungen<br />

im Bereich Audio und Kommunikation<br />

ganz eigene Standards. Highlight<br />

und zentrales Bedienelement<br />

ist der Sieben-Zoll-Farb-Touchscreen<br />

– sowohl in Verbindung mit dem<br />

Audiosystem CDR-31 als auch mit dem<br />

Porsche Communication Management<br />

(PCM) inklusive Navigationsmodul.<br />

Überhaupt hatte ich das Gefühl, in<br />

einer Yacht Kapitän zu sein. Leistung<br />

soll sich wieder lohnen, schrieb<br />

einst die FDP auf ihre Wahlplakate.<br />

Angesichts des Panamera lohnt sich<br />

Leistung allemal, denn sich einen solchen<br />

Porsche zu leisten, setzt Leistung<br />

voraus – und da ist der Mittelstand<br />

geradezu prädestiniert. ■<br />

Prof. Arnd Joachim Garth<br />

3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 65


Impressum<br />

Ihre Leserbriefe<br />

Leser-Telefon: <strong>03</strong>41 24061-00<br />

Leser-Fax: <strong>03</strong>41 24061-66<br />

Zu: „Der Zorn der kleinen Leute“<br />

„Ein schlichtes und einfaches Danke<br />

für diesen Beitrag!“<br />

Hans-Jürgen Kastner<br />

Zu: „Der Zorn der kleinen Leute“ und<br />

„Mobilität 2050“<br />

„Beide Artikel decken in aller Deutlichkeit<br />

Fakten und Zusammenhänge auf,<br />

die mir persönlich, meinen Bekannten<br />

und sicher vielen, vielen Lesern aus<br />

dem Herzen gesprochen sind. Leider<br />

haben die getroffenen Aussagen aber<br />

einen großen Makel! Sie gelangen<br />

nicht zielgerichtet in die Hände derer,<br />

die den ganzen ‚Schlamassel‘ verursacht<br />

und zu verantworten haben. Wobei<br />

man eher ‚nicht zu verantworten<br />

haben‘ argumentieren muss. Das wird<br />

gemäß Demokratieverständnis ‚unserer‘<br />

gewählten Volksvertreter ganz<br />

simpel dem Volk als dann natürlich<br />

mündigem Souverän aufgeladen. Schade,<br />

dass die Mentalität der Deutschen<br />

eher zum ‚Buckel krumm machen‘ und<br />

zur Duldsamkeit tendiert. Das spielt<br />

unserem ‚Bundestags-Kindergarten‘<br />

sehr in die Hände und macht es ja so<br />

einfach, brisante Probleme über dem<br />

Kopf des dann unmündigen Volkes zu<br />

entscheiden.<br />

Legislative und Exekutive – Begriffe<br />

aus der Antike, die nichts mehr bedeuten.<br />

Das einzig Sichere in der derzeitigen<br />

Bundespolitik (in allen Facetten!)<br />

ist, dass überhaupt nichts sicher ist. Da<br />

aber die Hoffnung zuletzt stirbt, möge<br />

der sprichwörtliche Krug ruhig noch<br />

vor dem Brechen ordentlich zu Wasser<br />

gehen und das Fass zum Überlaufen<br />

bringen! Sie haben richtig erkannt – es<br />

brodelt bereits bei den ‚ganz gewöhnlichen,<br />

tüchtigen, spießigen Menschen<br />

aus dem Volk‘.“<br />

G. Preisitsch<br />

Zu: P.T. Magazin<br />

66 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong><br />

„Das neue P.T. Magazin hält, was die<br />

Titelseite verspricht: aufwühlend, schonungslos,<br />

punktgenau. Dabei sind die<br />

Beiträge heterogen, verständlich und<br />

kurzweilig. Unwichtiges kommt nicht<br />

vor. Und am Schluss wartet ein unterhaltsamer<br />

Autotest. Perfekt. Für mich<br />

ist das P.T. Magazin mittlerweile mehr<br />

als ein Geheimtipp – es hat Vorbildcharakter.<br />

Herzliche Glückwünsche dem<br />

ganzen Team und weiter so!“<br />

Christian Kalkbrenner<br />

„Glücklicherweise gibt es ein P. T. Magazin,<br />

das in seinen Beiträgen zum<br />

Klimaschutz andere Thesen vertritt als<br />

der Mainstream. So hat mich der Bericht<br />

von Heinz Horeis über die ‚NIEs’<br />

begeistert und der Beitrag von Ullrich<br />

Rothe über die ‚Öko-Diktatur der Europäischen<br />

Union‘. Endlich lehnt sich das<br />

Volk (der Autofahrer) gegen das ewige<br />

Ökodiktat des Staates auf; leider aber<br />

nur, weil des Deutschen liebstes Kind<br />

– das Auto – Schaden nehmen könnte.<br />

Langsam wird für viele Mitbürger das<br />

Wort ‚Klimaschutz‘ zum Unwort, weil<br />

ständig daran herumgedoktert wird;<br />

Stichwort ‚Klimaschutz durch Reduktion<br />

von CO2‘: Dieser Klimaschutz ist ein<br />

moderner Ablasshandel, der uns Bürgern<br />

immer mehr Steuern und Gebühren<br />

aus der Tasche zieht und immer<br />

neue staatliche Eingriffe beschert.“<br />

Ernst K. Jungk<br />

„Mit großem Interesse lese ich immer<br />

wieder Ihre Zeitschrift. Was mich allerdings<br />

verwundert, ist Ihre Verwendung<br />

des Begriffes ‚kleine Leute‘. Genauso<br />

wenig wie es ein ‚Lieschen Müller‘, ein<br />

statistisches Alibiwort, als reale Person<br />

gibt, gibt es die sog. kleinen Leute.<br />

Wenn der Mensch wüsste, wer und<br />

was seine wahre Natur ist, würden<br />

derartige verniedlichende Worte ein für<br />

alle Mal gestrichen werden. Die Welt<br />

wäre ein Paradies göttlicher Riesen.“<br />

Hans Rüby<br />

„Ich kenne ja Ihr Magazin fast von Beginn<br />

an. Die Qualität, der Inhalt sind<br />

absolut ‚erwachsen‘ geworden. Mein<br />

Kompliment!“<br />

Günter Meyer<br />

Leserbriefe ungekürzt unter: www.pt-magazin.de/service/leserbriefe<br />

Das P.T. Magazin ist das offizielle Maga zin<br />

des Wettbewerbs „Großer Preis des Mittelstandes“<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung,<br />

eingetragen im Stiftungsregister des Regie<br />

rungs be zir kes Leipzig unter Nr. 2/1998.<br />

Verlag:<br />

OPS Netzwerk GmbH<br />

Melscher Str. 1, 04299 Leipzig<br />

Tel. <strong>03</strong>41 24061 - 00<br />

Fax <strong>03</strong>41 24061 - 66<br />

E-Mail: info@op-pt.de<br />

Internet: www.pt-magazin.de<br />

Geschäftsführer:<br />

Petra Tröger<br />

Dr. Helfried Schmidt<br />

Redaktion:<br />

Dr. Helfried Schmidt (V. i. S. d. P.)<br />

Ullrich Rothe (Chefredakteur)<br />

Anette Runge<br />

Autoren:<br />

Carlos A. Gebauer, Dr. Alexander Ulfig,<br />

Thomas Seifried, Jens-Uwe Meyer,<br />

Johannes Pernsteiner, Dr. Volker Gallandi,<br />

Christian Kalkbrenner, Gunnar Sohn,<br />

Patrick G. Weber, Prof. Jörn-Axel Meyer,<br />

Bernd Schenke, Yvonne Stolzmann, Knut<br />

Deutscher, Prof. Arnd Joachim Garth<br />

Regionalkorrespondent:<br />

Bernd Schenke<br />

Satz/Layout:<br />

Frank Heinitz (Satzleiter)<br />

Janine Huber<br />

Thomas Nägler<br />

Anzeigen:<br />

Petra Tröger (V. i. S. d. P., Anzeigenleitung)<br />

Hartwig Voigt<br />

Druck:<br />

Druckerei Vetters GmbH & Co. KG<br />

Gutenbergstraße 2, 01471 Radeburg<br />

Erscheinungsweise:<br />

6 mal jährlich, Einzelpreis 3 ¡ inkl. 7%<br />

MwSt.; Abonnement 16 ¡ inkl. 7% MwSt.<br />

sowie inkl. Versand und Porto für 6 Ausgaben.<br />

Unser Magazin erhalten Sie in unserem<br />

Verlag sowie im Abo und in ausgewählten<br />

öffentlichen Einrichtungen.<br />

Mehrfachlieferungen auf Anfrage.<br />

Konditionen unter www.pt-magazin.de<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 1/<strong>2011</strong>,<br />

gültig seit 01.10.2010.<br />

© <strong>2011</strong> OPS Netzwerk GmbH.<br />

Nachdruck nur mit schrift licher<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

Alle Angaben ohne Gewähr. Namentlich<br />

gekennzeichnete Beiträge müssen nicht<br />

die Meinung der Redaktion wiedergeben.<br />

Der Verlag behält sich vor, Leserzuschriften<br />

bearbeitet zu veröffentlichen.<br />

Für unver langt eingesandte Manuskripte<br />

und für Anzeigeninhalte übernehmen<br />

der Verlag oder seine Mitarbeiter keine<br />

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PR-Anzeige<br />

Produziert Ihre<br />

Heizung auch Strom?<br />

Geschäftsführer<br />

Peter Stange<br />

Die Strompreise steigen kontinuierlich an und werden<br />

mit der geplanten Abschaltung einiger Atomkraftwerke<br />

in naher Zukunft noch stärker anziehen. Mit der Installation<br />

eines Blockheizkraftwerkes (BHKW) produzieren Sie<br />

Ihren eigenen Strom und Ihre Wärme.<br />

Fazit: Einmal zahlen und zweifach nutzen!<br />

Wie funktioniert ein BHKW?<br />

BHKW sind mit einem Verbrennungsmotor ausgestattet<br />

der mittels Generator auf die Stromproduktion ausgelegt<br />

ist. Die durch den Motor anfallende Abwärme (Abgase<br />

und erwärmtes Kühlwasser) wird zur Heizwärme- und<br />

Warmwasser-versorgung Ihrer Immobilie genutzt. Somit<br />

produzieren Sie Ihren eigenen Strom und Ihre Wärme<br />

im Keller.<br />

Welche Vorteile bietet mir ein BHKW?<br />

Durch die äußerst effektive Nutzung des Primärenergieträgers<br />

z.B. Erdgas wird der CO2 Ausstoß, gegenüber<br />

der getrennten Produktion von Strom und Wärme,<br />

erheblich gesenkt. Neben Ihrem Geldbeutel profitiert<br />

also auch die Umwelt von der Nutzung einer Kraft-Wärme-Kopplung<br />

(KWK) Anlage.<br />

Der Staat hat diese Vorteile erkannt und fördert den<br />

Einbau von KWK – Anlagen. Mit der Zielsetzung zum<br />

Jahr 2020 die Stromerzeugung, aus KWK Anlagen, auf<br />

25% zu erhöhen. Diese staatliche Förderung verkürzt<br />

zusätzlich die Amortisationszeit Ihrer Investition.<br />

Wer errichtet mir ein BHKW?<br />

Die BRASST Bau GmbH ist seit 1991 tätig und hat in<br />

dieser Zeit viele Heizzentralen mit BHKW´s errichtet.<br />

Wir bieten Ihnen Wirtschaftlichkeitsanalysen an und<br />

berechnen die Individuelle Amortisationszeit. Unser<br />

Leistungsspektrum auf dem Gebiet der BHKW reicht von<br />

1 KW bis 200 KW elektrischer Leistung. Wir beraten<br />

Sie gern Herstellerunabhängig und ermitteln das für Sie<br />

wirtschaftlichste Gerät. Aufgrund unserer langjährigen<br />

Erfahrung auf dem Gebiet Kraft-Wärme-Kopplung wurde<br />

die BRASST GmbH von diversen BHKW Herstellern zu<br />

Feldversuchen eingeladen.<br />

Nach Terminvereinbarung können Sie uns gern, an<br />

unserem Berliner Standort, besuchen und sich in unseren<br />

Vorführräumen diverse BHKW´s im Betriebszustand<br />

anschauen z.B. Vaillant ecopower 4,7, Otag lion<br />

Powerblock, Whispergen oder Brötjie EcoGen. Darüber<br />

hinaus errichten wir BHKW´s von Remeha, EC-POWER,<br />

Viessmann (ESS Energie Systeme), KraftWerk, WätaS,<br />

Wolf Heiztechnik etc.<br />

Mit unseren rund 100 Mitarbeitern verfolgen wir in den<br />

letzten Jahren verstärkt das Ziel, regenerative Energieträger<br />

zum Einsatz zu bringen. So konnten wir, unter<br />

sehr wirtschaftlichen Bedingungen für unsere Kunden<br />

Pelletheizungen, Wärmepumpen und Solarthermieanlagen<br />

errichten.<br />

Als mehrfach ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb, mit<br />

über 30 Auszubildenen, in den Berufen Elektroniker/in,<br />

Anlagenmechaniker/in jeweils mit Sonderspezialisierung<br />

SHK-Kraftwerker/in und Bürokaufmann/frau können Sie<br />

gern Ihre Bewerbungsunterlagen an uns senden.<br />

Contracting mit der BRASST GmbH<br />

Wir bieten unseren Kunden auch gern das Contracting<br />

Modell an und entlasten Ihn somit von sämtlichen<br />

Aufgaben rund um die Wärme-versorgung. Hierzu zahlt<br />

der Kunde einen Verbrauchsabhängigen Wärmepreis und<br />

den Rest übernehmen wir.<br />

• Finanzierung<br />

• Planung<br />

• Errichtung<br />

• Wartung<br />

• Instandsetzung<br />

• Brennstoffversorgung<br />

• Messkosten<br />

• Schornsteinfeger<br />

• Fernüberwachung<br />

• Wirtschaftlicher Betrieb der Anlage<br />

Weitere Informationen zum Contracting und individuelle<br />

Angebote können gern angefragt werden.<br />

Kontakt<br />

BRASST Bau GmbH<br />

Gartenstraße 15<br />

• 13088 Berlin<br />

Tel. (<strong>03</strong>0)55 68 85-0<br />

• Fax(<strong>03</strong>0) 55 68 85 99<br />

Mail:brasst@bln.de<br />

Preisträger „Großer Preis des Mittelstandes” 2010<br />

www.brasst.de


Die Post<br />

im Internet:<br />

Der<br />

®<br />

.<br />

Jetzt kostenlos registrieren unter:<br />

www.epost.de<br />

Alles, was einen Brief ausmacht – ganz bequem im Internet. Ob Sie eine<br />

Versicherung abschließen oder einen Handwerker beauftragen wollen – der<br />

E-POSTBRIEF<br />

ist so sicher und verbindlich wie ein klassischer Brief. Denn dank<br />

persönlicher Identifizierung wissen Sie immer, mit wem Sie kommunizieren.<br />

Außerdem erreichen Sie zuverlässig jeden Adressaten. Und derjenige, der noch<br />

keine E-POSTBRIEF<br />

Adresse hat, bekommt Ihre Nachricht auf dem gewohnten<br />

Postweg. Registrieren Sie sich jetzt unter www.epost.de

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