P.T. MAGAZIN 03/2011
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung
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7. Jahrgang<br />
Ausgabe 3 | <strong>2011</strong><br />
ISSN 1860-501x | 3 Euro<br />
für Wirtschaft und Gesellschaft | Offizielles Magazin des Wettbewerbs „Großer Preis des Mittelstandes“<br />
Vom Bundeswirtschaftsminister<br />
empfohlen:<br />
Mittelstandspreis<br />
794 Unternehmen<br />
auf Juryliste<br />
Frauenquote<br />
Freiheit oder<br />
Gleichheit?<br />
Innovationsmanagement<br />
Mittelständler<br />
ticken anders<br />
Spitzenleister<br />
Meisterwerk<br />
Porsche Panamera
Editorial<br />
Fragen eines lesenden<br />
Arbeiters<br />
trotzdem drin, in der EU und in der<br />
Eurozone. Wie viele Milliarden Euro<br />
wird die Rettung kosten? Wie viele<br />
Millionen lesende Arbeiter werden<br />
betroffen sein?<br />
„Wer baute das siebentorige Theben?<br />
In den Büchern stehen die Namen von<br />
Königen. Haben die Könige die Felsbrocken<br />
herbeigeschleppt?…Wer bezahlte<br />
die Spesen? So viele Berichte, so viele<br />
Fragen.“ (Bertolt Brecht, 1935). Heute<br />
würde er vielleicht folgende Fragen<br />
stellen:<br />
20<strong>03</strong> feierte Umweltminister Jürgen<br />
Trittin die Einführung des Dosenpfands,<br />
um die Mehrwegquote von 64<br />
auf 80% zu zwingen. Ohne Erfolg. Der<br />
Mehrweganteil liegt heute bei unter<br />
50%. Wie viele Millionen Euro hat das<br />
wirkungslose Gesetz gekostet?<br />
Mit einem Kilogramm Weizen als<br />
Nahrung kann man einen Tag überleben.<br />
Ein Kilo Weizen als Biosprit reicht<br />
gerade drei Kilometer. Wie viel Hunger<br />
kostet politisch korrekter Umweltschutz?<br />
Es gibt immer Mehrheits- und Mindermeinungen.<br />
Das sagt nichts über<br />
deren Richtigkeit aus. Jahrtausendelang<br />
glaubte man, dass sich die Sonne<br />
um die Erde dreht. Es war falsch! Der<br />
Hexenwahn des Mittelalters, die Indianerverfolgung<br />
des 19. Jahrhunderts<br />
in Amerika und der Rassenwahn des<br />
20. Jahrhunderts, dem Millionen Juden<br />
im Holocaust zum Opfer fielen, waren<br />
damals Mehrheitsmeinungen, aber<br />
dennoch falsch!<br />
Michael Sommer vermisst das klare<br />
Eingeständnis der Banker, dass<br />
vor der Finanzkrise unverzeihliche<br />
Fehler gemacht wurden. „Eine Entschuldigung<br />
haben die Menschen<br />
mindestens verdient. So viel Anstand<br />
muss sein.“ Richtig! Doch wo bleiben<br />
Anstand und Eingeständnis von<br />
Michael Sommer und den anderen<br />
Aufsichtsräten dieser Banken, die bei<br />
der Kontrolle versagten, für die sie<br />
bezahlt wurden?<br />
Wer FAZ, ZEIT, WELT, FOCUS oder SPIE-<br />
GEL liest, findet all diese Fakten dort<br />
immer wieder mal auf einer der täglich<br />
20 oder wöchentlich 200 Seiten.<br />
Und er findet sie im P.T. Magazin.<br />
GoogleNews listete deutschlandweit<br />
von Januar bis Mitte April 108 000<br />
Nachrichten zu den Suchbegriffen<br />
„Konzern“ oder „Dax“ auf. Es geht um<br />
nur 0,3% aller Betriebe. Die übrigen<br />
99,7% aller Betriebe, der Mittelstand,<br />
kommt kaum vor: In gerade mal<br />
10 600 Nachrichten findet sich der<br />
Begriff „Mittelstand“. Deshalb gibt es<br />
das P.T. Magazin. „Es ist UNSER Magazin,<br />
weil es für uns, den Mittelstand<br />
steht“, schrieb uns Bernhard Helbing,<br />
Unternehmer und Verbandspräsident.<br />
In dieser Ausgabe finden Sie wieder<br />
zahlreiche Anregungen für denkoffene,<br />
diskussionsbereite, entscheidungsfreudige,<br />
verantwortlich<br />
handelnde Menschen, wie man sie<br />
im unternehmerischen Mittelstand<br />
findet. Diskutieren Sie mit! Schreiben<br />
Sie uns! Kommentieren Sie auf<br />
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kfw-förderfähig<br />
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Am Anfang steht eine kluge<br />
Entscheidung.<br />
Am Ende steht<br />
ein Finger-Haus.<br />
Wir denken heute<br />
schon an morgen:<br />
FingerHaus ist der<br />
Spezialist für erneuerbare<br />
Energien.<br />
Das Finger-Haus<br />
MEDLEY in Kassel<br />
wurde als erstes<br />
Fertighaus mit dem<br />
höchsten »dena-Gütesiegel<br />
Effizienzhaus<br />
55« zertifiziert.<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
FingerHaus<br />
85%<br />
Neubau<br />
Gesamt*<br />
38%<br />
anteil häuser mit<br />
einsatz erneuerbarer<br />
energien in %<br />
* Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
Fachserie 5 Reihe 1 aus 2009<br />
Karl-Theodor zu Guttenberg schrieb<br />
bei seiner Doktorarbeit ab und flog<br />
raus. Die Griechen logen bei ihren Defizit-<br />
und Schuldenzahlen und blieben<br />
Dr. Helfried Schmidt<br />
3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3<br />
FingerHaus GmbH<br />
35066 Frankenberg<br />
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Inhalt<br />
Themen<br />
Gesellschaft<br />
Vom Bundeswirtschaftsminister<br />
empfohlen:<br />
Seiten 8-11<br />
8 Alternativlos hilfreich<br />
„Träum‘ weiter, Deutschland! –<br />
Politisch korrekt gegen die Wand“:<br />
Eine unbestechliche Faktensammlung<br />
zur Lage der Nation<br />
12 Warum wir keine Frauenquote<br />
brauchen<br />
Quoten und Marktwirtschaft<br />
vertragen sich nicht<br />
14 Wenn Verbraucherschutz Bürger<br />
entmündigt<br />
Neue Gesetze für den Verbraucherschutz<br />
sind überflüssig und<br />
gefährlich<br />
Gesellschaft<br />
Alternativlos hilfreich Seiten 8-11<br />
Carlos A. Gebauer stellt fest: Günter Ederer gelang mit seinem Buch<br />
„Träum‘ weiter, Deutschland! – Politisch korrekt gegen die Wand“ eine<br />
unbestechliche Faktensammlung zur Lage der Nation. Sie zeigt: Die<br />
Mehrheit der Bürger lebt in einem Zustand der schwersten Realitätsverweigerung.<br />
(Cover: P.T.-Montage, Foto: Martin Büdenbender/PIXELIO)<br />
Wirtschaft<br />
28 Deutschland gehen die Ideen aus<br />
Im Rennen der globalen Wirtschaft<br />
auf dem Handy-Markt ist<br />
Deutschland nicht dabei<br />
32 Der Mittelstand tickt anders<br />
Innovationsmanagement für KMU<br />
38 Regulieren statt Resignieren<br />
Warum sitzt die Wall Street nicht<br />
im Gefängnis?<br />
42 Fackeln im Nebel des<br />
Aufschwungs<br />
Unternehmerische Brillanz oder<br />
Folgen der Krise?<br />
44 Wie wir von Wölfen lernen<br />
können<br />
Die Doppelspitze: Er oder Sie, das<br />
ist bei Wölfen nicht die Frage<br />
48 Konfliktmanagement braucht<br />
Strukturen<br />
Wie effiziente und nachhaltige<br />
Lösungen erreicht werden können<br />
50 Hochspezialisiert: Freiberuflich als<br />
Arbeitsform der Zukunft?<br />
Die Hälfte aller Freiberufler ist<br />
bereits seit über 20 Jahren im Job<br />
52 Für mehr unternehmerischen<br />
Spielraum<br />
Sale-and-Lease-Back als Trend in<br />
der Mittelstandsfinanzierung<br />
Wirtschaft<br />
Regulieren statt Resignieren Seiten 38-41<br />
Warum sitzt die Wall Street nicht im Gefängnis? Diese Frage, auf<br />
deutsche Verhältnisse gemünzt, steht im Mittelpunkt des Artikels von<br />
Rechtsanwalt Dr. Volker Gallandi. Pikant: In Deutschland entstanden<br />
die meisten Verluste aus der Finanzkrise in den sieben größten Landesbanken<br />
und in der IKB. Wer wird dafür bestraft?<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
794 Unternehmen erreichen Juryliste Seite 18<br />
794 Unternehmen aus ganz Deutschland können sich noch Hoffnungen<br />
auf den „Großen Preis des Mittelstandes“ <strong>2011</strong> machen. Diesen Firmen<br />
wird in den nächsten Wochen in feierlicher Form die „Urkunde zum Erreichen<br />
der Juryliste“ überreicht. Danach wählen zwölf regionale Jurys<br />
die Preisträger und Finalisten aus.<br />
Kultur I Lifestyle<br />
Panamera – Meisterwerk des Designs Seiten 64-65<br />
Mit dem Panamera brachte Porsche den ersten viertürigen Gran<br />
Turismo seiner Geschichte auf den Markt – in Leipzig gefertigt. Stilsicher<br />
gelang den Porsche-Designern das Meisterstück, den Panamera<br />
als ein völlig neues und eigenständiges Automobil Porsche-typisch zu<br />
kreieren.<br />
4 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Seiten 56-57<br />
Regional-Special<br />
Berlins Ansehen gewinnt weltweit Seiten 56-57<br />
(Foto: © Land Berlin/Thie)<br />
Berlin ist nach wie vor die Stadt des Mauerfalls und der Wiedervereinigung.<br />
Aber als Wirtschaftsstandort, als attraktive Stadt zum Leben und<br />
Arbeiten holt Berlin stark auf. Gut positioniert ist die deutsche Hauptstadt<br />
auch in Wissenschaft, Kunst und Kultur. Berlin wird spontan mit guter<br />
Forschungslandschaft, innovativen Firmen und Produkten verbunden.<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Seiten 38-41<br />
(Foto: © Rike/PIXELIO)<br />
18 794 Unternehmen erreichen Juryliste<br />
Jetzt werden die Preisträger und<br />
Finalisten ausgewählt<br />
19 Fester Anker in stürmischen Zeiten<br />
Grußworte zum Mittelstandspreis<br />
24 Balleinladung…<br />
…für die Auszeichnungsveranstaltungen<br />
der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Regional-Special<br />
56 Berlins Ansehen gewinnt weltweit<br />
Internationale Imagemessung<br />
58 Region of Excellence<br />
Gemeinsame Innovationsstrategie<br />
Seite 18<br />
(Foto: eventDiary)<br />
62 Handwerk überwindet Grenzen<br />
Südbrandenburger Unternehmer<br />
wollen polnische Jugendliche<br />
ausbilden<br />
Kultur I Lifestyle<br />
64 Panamera – Meisterwerk des<br />
Designs<br />
Porsches viertüriger Gran Turismo<br />
wird in Leipzig gebaut<br />
66 Leserbriefe / Impressum<br />
Seiten 64-65<br />
(Foto: Porsche)<br />
3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5
Spuren hin<br />
Spuren<br />
hinterlassen<br />
Es gibt keinen Erfolg ohne Leidenschaft und Beharrlichkeit.<br />
In diesem Sinne sind mittelständische Unternehmer<br />
nicht einfach Führungskräfte. Sie wollen mehr.<br />
Sie schaffen ein Lebenswerk. Sie hinterlassen Spuren.<br />
Positive Spuren. Nützliche Spuren. Sie sind Erfinder,<br />
Organisatoren, Macher, Problemlöser. Sie machen die<br />
Welt besser. Und ganz nebenbei sichern die Arbeitsplätze,<br />
die dabei entstehen, den sozialen Frieden.<br />
Mittelstand schafft Sicherheit.
terlassen<br />
Mit Sicherheit<br />
innovativ<br />
Mittendrin im<br />
Mittelstand<br />
Genießen Sie<br />
Ihre Tagung!<br />
Seit 17 Jahren ist die Medium-Control-<br />
Systeme Franke & Hagenest GmbH<br />
erfolgreich am Markt. Kerngeschäft<br />
des kleinen Unternehmens aus der<br />
Skatstadt Altenburg sind Gaswarnanlagen,<br />
u. a. für Erdgas-, Kohlenmonoxid-,<br />
Kältemittel- und Sauerstoffüberwachung,<br />
die selbstverständlich vom<br />
TÜV zertifiziert sind.<br />
Regelmäßige Wartungen durch den<br />
Kundenservice garantieren konstante<br />
Leistung und optimalen Schutz. Mit<br />
den Geräten können fast alle explosiven<br />
oder toxischen Gaskonzentrationen<br />
der Luft überwacht werden.<br />
Einsatzgebiete sind Blockheizkraftwerke,<br />
Heizungsanlagen, Motorenprüfstände,<br />
Laborräume, Tunnel,<br />
Tiefgaragen, Flaschenlager usw. Ein<br />
perfekt eingespieltes Team und kurze<br />
Wege sorgen dafür, dass aus Kundenanforderungen<br />
schnell innovative<br />
Lösungen werden.<br />
Seit nunmehr zwei Jahrzehnten ist die<br />
MERKUR BANK in der zukunftsträchtigen<br />
Wirtschaftsregion Sachsen/Vogtland<br />
sehr erfolgreich tätig.<br />
Vor allem im Vogtland finden sich viele<br />
mittelständische Unternehmen, die<br />
gleichermaßen traditionsreich und<br />
innovativ sind, insbesondere aus der<br />
Textilbranche und aus dem Maschinenbau.<br />
Deshalb ist die MERKUR<br />
BANK dort, getreu ihrem Motto:<br />
„Stark vor Ort – wir kennen die Region“.<br />
Anders als angestellte Manager haften<br />
die Bankiers bei der inhabergeführten<br />
mittelständischen Privatbank mit ihrem<br />
gesamten Privatvermögen. Aus diesem<br />
Grund wird sowohl bei Anlage- als<br />
auch bei Finanzierungsfragen eine<br />
nachhaltige Strategie verfolgt. 2010<br />
wurde die MERKUR BANK als Bank<br />
des Jahres im Wettbewerb „Großer<br />
Preis des Mittelstandes“ ausgezeichnet.<br />
Das AcamedResort im Herzen<br />
Sachsen-Anhalts bietet mehr als nur<br />
eine entspannende Atmosphäre. Die<br />
Gäste finden hier eine einzigartige Kombination<br />
aus Erholung, Sport und Bildung.<br />
Dabei ist der Bildungsbereich eine<br />
tragende Säule des Gesamtangebotes.<br />
Neben Bankseminaren werden Trainings<br />
und Einzelcoachings in den<br />
Bereichen Selbstorganisation, Verhandlungstraining,<br />
Mitarbeiterführung,<br />
Verkaufsförderung und Rhetorik<br />
durchgeführt. Sechs Konferenz- und<br />
Seminarräume für 15 bis 50 Personen<br />
machen das AcamedResort zu einem<br />
modernen Tagungs- und Seminarzentrum.<br />
Innovative Präsentationstechnik,<br />
Multimedia-Schulungs- und Telefontrainingsanlagen,<br />
Großbild-Video-Projektoren<br />
und reichlich Zubehör sind<br />
nur einige technische Details. Hier<br />
wird echter Komplett-Service<br />
geboten.<br />
Erholung Sport<br />
Gesundheit<br />
Bildung<br />
Medium-Control-Systeme<br />
Franke & Hagenest GmbH<br />
Borngasse 1a | 04600 Altenburg<br />
Tel. <strong>03</strong>447 / 8618-12 | Fax: <strong>03</strong>447 / 8618-14<br />
info@mcs-gaswarnanlagen.de<br />
www.mcs-gaswarnanlagen.de<br />
MERKUR<br />
BANK<br />
MERKUR BANK KGaA<br />
Meine Bank!<br />
Region Sachsen / Filiale Auerbach<br />
Nicolaistraße 10 | 08209 Auerbach<br />
Tel. <strong>03</strong>744 / 3510-0 | Fax: <strong>03</strong>744 / 3510-39<br />
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Brumbyer Str. 5 | 06429 Neugattersleben<br />
Tel. <strong>03</strong>4721 / 50100 | Fax: <strong>03</strong>4721 / 50112<br />
info@acamedresort.de<br />
www.acamedresort.de<br />
(© Satz und Layout OPS Netzwerk GmbH/Foto: © Juana Krener/PIXELIO)
Gesellschaft<br />
Alternativlos hilfreich<br />
Günter Ederer hat in seinem Buch „Träum‘ weiter, Deutschland! – Politisch korrekt gegen die Wand“<br />
eine Faktensammlung zur Lage der Nation vorgelegt. Eine Rezension von Carlos A. Gebauer<br />
Flucht aus der Realität in den Traum<br />
Nach Lektüre dieses Buches dürften<br />
die meisten Leser nur eines denken:<br />
Möge das alles doch bitte nicht wahr<br />
sein! Doch es steht zu fürchten, dass<br />
auch diese Arbeit Günter Ederers – wie<br />
stets, wenn er zu Stift oder Kamera<br />
greift – die Wirklichkeit verlässlich<br />
abbildet. Die hier akribisch und unbestechlich<br />
vorgelegte Faktensammlung<br />
zur Lage der Nation zeigt: Die große<br />
Mehrheit der Bürger unseres Landes<br />
lebt ganz augenscheinlich in einem<br />
eigenwilligen Zustand der schwersten<br />
politischen und gesellschaftlichen Realitätsverweigerung.<br />
Weltenglück?<br />
Die bange Hoffnung der lichten<br />
Momente, alles werde so schlimm<br />
schon nicht sein oder sich jedenfalls<br />
irgendwie schmerzlos wieder fügen,<br />
diese Hoffnung muss an den harten<br />
Wirklichkeiten brechen. Die verbreitete<br />
Illusion von einer – natürlich politisch<br />
korrekten – Herstellung allgemeinen<br />
Weltenglücks wird an diesen, von<br />
Ederer erbarmungslos zusammengetragenen<br />
deutschen Realitäten zerschellen.<br />
Von welchen Realitäten also erfährt<br />
der Leser hier, diesseits der öffentlichrechtlichen<br />
und linientreu-opportunistischen<br />
Hofberichterstattung?<br />
Mit bulliger Wucht holt Ederer aus zu<br />
einem historischen, systematischen<br />
und empirischen Säbelhieb auf die<br />
deutsche Gegenwartsbefindlichkeit.<br />
Und der vorgetragene Schlag auf diese<br />
Gesellschaft, die schon so lange auf den<br />
angemahnten „Ruck“ wartet, ist ebenso<br />
notwendig, wie er derzeit – leider meist<br />
noch alternativlos – seinesgleichen<br />
sucht. Wie also kam es zu dieser Flucht<br />
aus der Realität in den Traum?<br />
Die Bestechung<br />
(Foto: © Martin Büdenbender/PIXELIO)<br />
„Mein Gedanke war, die arbeitenden<br />
Klassen zu gewinnen, oder<br />
soll ich sagen zu bestechen, den<br />
Staat als soziale Einrichtung anzusehen,<br />
die ihretwegen besteht und<br />
für ihr Wohl sorgen möchte.“<br />
Otto von Bismarck<br />
Die erste wesentliche Wurzel dieser<br />
deutschen Realitätsverweigerung<br />
verortet Ederer bereits in der Kanzlerschaft<br />
Ottos von Bismarck. Dieser hatte<br />
bekanntlich angesichts der wachsenden<br />
staatlichen Legitimationskrise<br />
des 19. Jahrhunderts beschlossen, die<br />
durch physische Gewalt absehbar nicht<br />
mehr beherrschbaren Massen politisch<br />
stattdessen dadurch – so wörtlich –<br />
„zu bestechen, den Staat als soziale<br />
Einrichtung anzuschauen, die ihretwegen<br />
besteht und für ihr Wohl sorgen<br />
möchte.“ Mit diesem agitatorischen<br />
Handstreich des eisernen Kanzlers war<br />
der Grundstein dafür gelegt, dass den<br />
Deutschen seither – faszinierenderweise<br />
ungeachtet der jeweils wechselnden<br />
Staatsform – immer wieder erfolgreich<br />
vorgespiegelt werden konnte, politische<br />
Macht werde, ganz selbstlos,<br />
stets nur zu ihrem je eigenen Wohl<br />
ausgeübt.<br />
Seit jener Zeit glaubt der Deutsche aber<br />
nicht nur allzu gerne, politische Macht<br />
diene seinem sozialen Wohl. Seit jener<br />
Zeit erwartet er darüber hinaus von<br />
seinen politischen Führern geradezu,<br />
genau diese Staatslegitimation immer<br />
wieder hergesagt zu hören. Ein solches<br />
ideologisches Geben und Nehmen<br />
konnte naturgemäß über anderthalb<br />
Jahrhunderte nicht ohne Konsequenzen<br />
bleiben.<br />
Abgabe der Macht<br />
Aus der preußischen Staatsdoktrin,<br />
dass der Befehlende für das Wohl seines<br />
Untergebenen verantwortlich sei,<br />
konnte sich in der Folge demnach ganz<br />
nahtlos die Vorstellung entwickeln,<br />
jene staatliche Fremdverantwortung<br />
müsse umso besser gelingen, je mächtiger<br />
der Befehlende sei.<br />
Die unter dieser Annahme konsequent<br />
zunehmende Übertragung von immer<br />
mehr Eigenverantwortung an den<br />
Staat musste dann, spiegelbildlich,<br />
zum Einfalltor für auch immer größere<br />
politische Machtansprüche werden.<br />
In die somit vorbereitete bürgerliche<br />
Bequemlichkeitserwartung an den<br />
Staat fügte sich das ideologische Angebot<br />
Ernst Forsthoffs aus dem Jahr 1938<br />
nur zu trefflich, am besten doch gleich<br />
die ganze menschliche „Daseinsvorsorge“<br />
einem allzuständigen Staat zu<br />
überantworten.<br />
„Sozialer Staat“<br />
So nahm das Drama seinen weiteren<br />
Lauf. Goebbels‘ Propaganda wusste die<br />
sozialen „Errungenschaften“ des nati-<br />
8 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Gesellschaft<br />
onalsozialistischen Staates für diese<br />
Erwartungshaltung trefflich zu verkaufen:<br />
Die Einführung des Kindergeldes,<br />
die Steuerfreiheit von Nacht- und<br />
Wochenendarbeit, die Abschaffung<br />
der Studiengebühren und die progressiven<br />
Steuern für höhere Einkommen;<br />
alles fügte sich in jenen Plan, den<br />
Adolf Hitlers Finanzstaatssekretär<br />
Fritz Reinhard auf den Begriff von der<br />
„unbedingten sozialen Gerechtigkeit“<br />
für alle brachte.<br />
Pikant an dieser historischen Herleitung<br />
des „sozialen Staates“ ist nicht<br />
nur, wenn Ederer die ideologischen<br />
Identitäten der nationalsozialistischen<br />
Vorgehensweise mit denen der sich<br />
„antifaschistisch“ nennenden DDR<br />
beschreibt; denn gerade die wollte<br />
bekanntlich ebenso mit „Volkseigentum<br />
in Volkeshand“ alle elementaren<br />
menschlichen Grundbedürfnisse staatlicherseits<br />
befriedigt wissen.<br />
Wahre Vertreter<br />
Pikant sind umso mehr die Parallelen<br />
zwischen jenen (bezeichnenderweise<br />
auch in Staatsbankrotten geendeten)<br />
historischen deutschen Politikstrategien<br />
und denen des heute aktuell<br />
agierenden bundesrepublikanischen<br />
Staatswesens. Zu den wenigen, die<br />
Ederer derzeit als wahre Vertreter der<br />
Interessen des Volkes an einer stabilen<br />
Währung noch ausmachen kann, zählt<br />
der ebenso liberale wie mutige Bundestagsabgeordnete<br />
Frank Schäffler;<br />
dass er beispielsweise offen ausspricht,<br />
wie gut Banken von Staatseingriffen<br />
leben, wird ihm – mit Recht – hoch<br />
angerechnet.<br />
Denn nicht nur Hitlers Reichsfinanzminister<br />
Johann Ludwig Graf Schwerin<br />
von Krosigk war de facto ebenso pleite<br />
wie Erich Honeckers Finanzexperten<br />
Ernst Höner, Alexander Schalck-<br />
Golodkowski oder Gerhard Schürer.<br />
Auch die verantwortlichen Finanzmanager<br />
der Bundesrepublik Deutschland<br />
lebten und leben bekanntermaßen<br />
konsequent über die Verhältnisse der<br />
eigenen Bevölkerung: Kopfschüttelnd<br />
bemerkt Ederer, dass ausgerechnet<br />
politisch in Amt und Würden gehievte<br />
Experten wie die Vorstandssprecherin<br />
Ingrid Matthäus-Maier der<br />
Kreditanstalt für Wiederaufbau oder<br />
Peer Steinbrücks Staatssekretär Jörg<br />
Asmussen mit ihren Entscheidungen<br />
anlässlich der letzten sog. Finanzkrise<br />
konsequent Unsummen von Steuergeldern<br />
ihrer Bürger im Nichts versenkten<br />
– ohne jede persönliche nachteilige<br />
Konsequenz.<br />
Irriges Gefühl<br />
Die seit Bismarck eingeübte bürgerliche<br />
Faktenverdrängung wiegt auch<br />
den Gegenwartsdeutschen im irrigen<br />
Gefühl, in sozialen Fragen durch Politikerhand<br />
bestens versorgt und abgesichert<br />
zu sein. Wie schlecht dieser Schlaf<br />
tatsächlich ist, zeigt Ederers Blick auf<br />
die personelle Besetzung des Verwaltungsrates<br />
der staatlichen Kreditanstalt<br />
für Wiederaufbau; wohl kaum sonst ein<br />
Banker hat in der letzten Krise mehr<br />
finanzielle Fehlentscheidungen getroffen<br />
als die dort als Bankenmanagement<br />
versammelte ‚Creme de la Creme‘<br />
der deutschen Politeliten.<br />
Nur ein Altmeister der politischen<br />
Aufklärung wie Günter Ederer kann<br />
sich die Unabhängigkeit leisten, hier<br />
die Grenzen der Wahrhaftigkeit auszuloten.<br />
Denn welcher Hauptstadtjournalist<br />
mit Karriereambitionen<br />
oder Hypothekenschulden würde sich<br />
zu sagen wagen, dass es seit rund<br />
150 Jahren in Deutschland praktisch<br />
unmöglich ist, nicht von einem Mitglied<br />
beispielsweise der Familie de<br />
Maizière oder von Weizsäcker regiert<br />
zu werden – in welcher Staatsgestalt<br />
gerade auch immer?<br />
Mutiger Bundestagsabgeordneter Frank<br />
Schäffler<br />
Betörung<br />
(Foto: studio kohlmeier)<br />
Trotz alledem ist der Traum von der<br />
staatlichen Lösung aller Probleme in<br />
Deutschland noch immer nicht ausgeträumt.<br />
Im Gegenteil. Die politische<br />
Propaganda bedient unverdrossen und<br />
erwartungsgerecht den Glauben der<br />
Massen an ein „Marktversagen“. Und<br />
die Bevölkerung lässt sich von den<br />
zentralstaatlichen Glücksverheißungen<br />
nur allzu gerne in immer neuen Diskussionsrunden<br />
betören.<br />
Von einer solchen Diskussion mit Peer<br />
Steinbrück in Passau berichtet Ederer<br />
gleich an mehreren Stellen. Und es<br />
macht mehr als nachdenklich, seinen<br />
Bericht über die dortige Rhetorik des<br />
gewesenen Bundesfinanzministers<br />
lesen zu müssen. Denn wenn schon<br />
ein welterfahrener Journalist den<br />
„Träum‘ weiter, Deutschland! – Politisch korrekt gegen die Wand“<br />
■ Günter Ederer - Wirtschaftsjournalist, Filmemacher und Publizist<br />
■ u. a. ZDF-Magazin auslandsjournal<br />
■ 1995: Buch des Jahres des Bundesverbandes deutscher Unternehmensberater für:<br />
Das Erbe der Egoisten – wie unsere Generation die Zukunft Deutschlands verspielt<br />
■ 20<strong>03</strong>: Ludwig-Erhard-Preis für Wirtschaftspublizistik<br />
■ 2006: Hayek-Medaille<br />
■ Günter Ederer: „Träum‘ weiter, Deutschland! – Politisch korrekt gegen die Wand“<br />
Eichborn Verlag, <strong>2011</strong>, 368 Seiten, EUR 21,95, ISBN-10: 9783821865409<br />
Vom Bundeswirtschaftsminister<br />
empfohlen:<br />
■ Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle hielt den Einführungsvortrag zur<br />
Buchvorstellung am 14. März im Berliner KulturKaufhaus. Unter den Gästen waren u. a.<br />
der ZDF-Journalist Wolfgang Herles und Karl-Heinz Däke vom Bund der Steuerzahler.<br />
3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 9
Gesellschaft<br />
„Politisch korrekt gegen die Wand“<br />
Unverfrorenheiten dieses Gegenübers<br />
fassungslos gegenübersitzt; welcher<br />
Wille zur Macht und welche schier<br />
grenzenlose Illusionistenbereitschaft<br />
mögen hinter diesem Vorgehen des<br />
Staatsvolkswirtes noch lauern?<br />
Perfider Mechanismus<br />
Den perfiden Mechanismus, durch die<br />
notorisch politische Verfolgung der<br />
„guten Zwecke“ geradewegs in die<br />
Staatspleite zu zielen, skizziert Ederer<br />
ebenso knapp wie zutreffend.<br />
Nur wenn und weil ein Staat sich<br />
ständig für politisch motivierte Subventions-<br />
und Förderungsprogramme<br />
immer weiter überschuldet, können<br />
auf der anderen Seite nämlich erst jene<br />
gigantischen Guthaben entstehen,<br />
deren Existenz dann von denselben<br />
– Scheins wieder nur gutmeinenden –<br />
Politikern populistisch als Supergewinn<br />
der marktexzessiv geldgebenden<br />
Großbanken verteufelt wird: „Damit<br />
schließt sich der unheilvolle Kreis.<br />
Weil die Bevölkerung erst mit falschen<br />
Lösungen und irreführenden Parolen<br />
berieselt wird, ergeben Umfragen, dass<br />
der Staat als Retter angesehen wird.<br />
Weil der Staat als Retter gesehen wird,<br />
verlangen Politiker mehr Einfluss des<br />
Staates auf die Wirtschaft. Erhält der<br />
Staat mehr Einfluss, verschlechtern<br />
sich die wirtschaftlichen Daten, verschärfen<br />
sich die sozialen Konflikte.“<br />
Je komplizierter die Verhältnisse durch<br />
den somit allüberall (hier besteuernd<br />
und dort subventionierend) intervenierenden<br />
Staat gestaltet werden, desto<br />
hilfloser und überforderter steht der<br />
einzelne Bürger der Lage gegenüber.<br />
Vater Staat<br />
(Foto: © Rainer Brückner/PIXELIO)<br />
Statt aber endlich Abhilfe zu fordern,<br />
fällt er wieder und wieder reflexhaft<br />
zurück in den bequemen und blindunkritischen<br />
Glauben, der Staat werde<br />
ja zuletzt schon alles für ihn richten.<br />
„Auf der einen Seite wird der<br />
Staat als Garant für das Allgemeinwohl<br />
gesehen und gestärkt,<br />
auf der anderen laufen die Bürger<br />
Sturm gegen die Entscheidungen,<br />
die ihnen die Bürokratie im Auftrag<br />
des Staates oktroyiert.“<br />
Und die politisch korrekten Meinungsmacher<br />
wissen, diesen Glauben durch<br />
notorisches Propagieren der beharrlich<br />
eingeübten Staatsziele zu stützen:<br />
Nach dem sich langsam verbrauchenden<br />
Bismarck’schen Staatszweck vom<br />
immer mehr „Sozialen“ stehen nun<br />
zunehmend die Umwelt und ihr Schutz<br />
in allen denkbaren Erscheinungsformen<br />
zur Legitimation von allfälligem<br />
Staatshandeln bereit.<br />
Während hier der kanzlerinberatende<br />
Klimaprotagonist Joachim Schnellnhuber<br />
erklärt, alle Völker der Welt seien<br />
unfähig, das Erdklima zu schützen<br />
(nur er könne es?), verkauft Frank H.<br />
Asbeck äußerst lukrativ mit Steuerzahlers<br />
Unterstützung Solartechnik und<br />
erfreuen die Grünpolitiker ihr ohnehin<br />
schon gut verdienendes Klientel mit<br />
weiteren klimafreundlichen Staatssubventionen<br />
aus einem Gesetz, das Energie<br />
für erneuerbar halten will.<br />
Gestaltungsspielraum schwindet<br />
Egal, wie sich der gläubig träumende<br />
Bürger dreht und wendet: Bezahlt<br />
wird alles stets mit seinem Geld. Die<br />
Chancen, das eigene Leben selbst zu<br />
gestalten und die überschaubare Welt<br />
vor der eigenen Tür besser und lebenswerter<br />
zu gestalten, schwinden unter<br />
diesen Verhältnissen immer mehr.<br />
Dass in dieser Welt, die von Berlin aus<br />
das Weltklima, nicht aber die Familie<br />
schützen will, dann auch immer weniger<br />
eigene Kinder geboren werden,<br />
verschärft auch nach Ansicht Günter<br />
Ederers die soziale Lage Deutschlands<br />
erheblich. Nachdem die Bundeskanzlerin<br />
kürzlich schon Thilo Sarrazins kleine<br />
Wahrheiten über Integrationspolitik<br />
„nicht hilfreich“ fand, bleibt abzuwarten,<br />
was sie über jene vielfachen Wahrheiten<br />
Günter Ederers verlauten lässt,<br />
sobald sie auch sein Buch nicht gelesen<br />
haben wird.<br />
Überblick verloren<br />
Mit diesen tragischen Verstrickungen<br />
und Verwicklungen aus Realität und<br />
Illusion sind die kritischen Beobachtungen<br />
Günter Ederers indes noch lange<br />
nicht an ihrem Endpunkt angelangt.<br />
Staatsbanken und Staatsunternehmen<br />
schicken sich auch in der Bundesrepublik<br />
nach wie vor an, die „Daseinsvorsorge“<br />
der gutgläubigen Bürger zu<br />
gewährleisten.<br />
Doch in dem Treiben, das Milliarden<br />
um Milliarden Steuergelder (also: im<br />
Schweiße ihres Angesichtes produziertes<br />
Bürgereinkommen) verschiebt,<br />
haben alle Beteiligten längst rettungslos<br />
den Überblick verloren.<br />
Paradox<br />
Während auf der einen, beschenkten<br />
Seite schon der Beruf des „Förderrichtlinienberaters“<br />
entstanden ist, um dort<br />
10 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
das Einheimsen von Subventionen<br />
zu optimieren, werden auf der anderen,<br />
einsammelnden Seite von einer<br />
– ebenso überforderten – Steuerverwaltung<br />
beim Mitteleintreiben unbedachtsam<br />
Existenzen vernichtet.<br />
Rechtsschutz? Vorläufig Fehlanzeige,<br />
pardon; die zuständige Richterin weilt<br />
wiederholt im Mutterschaftsurlaub!<br />
Die detaillierte Schilderung der Einzelfälle<br />
macht hilflos und zornig; sie<br />
zeigt jedoch auch das bittere Paradox<br />
für den staatsgläubigen Bürger: „Wir<br />
begeben uns freiwillig in die Hände<br />
von Vater Staat, sind dann aber zu<br />
Tode erschrocken, wenn wir feststellen,<br />
dass dieser Vater sich als Amtmann zu<br />
erkennen gibt.“<br />
Individuelle Freiheit<br />
Die Dramen des verbeamteten Staates<br />
sind zuletzt nicht nur seine faktische<br />
Unbezahlbarkeit und die längst eingetretene,<br />
aber träumend verleugnete<br />
Überschuldung.<br />
Es ist die Tatsache, dass interessierte<br />
und einflussreiche Eliten sich den<br />
staatlichen Machtapparat vielerorts<br />
zunutze machen, um ihre eigenen<br />
ideologischen und/oder wirtschaftlichen<br />
Partikularinteressen rücksichtslos<br />
gegen die ahnungslose Mehrheit<br />
durchzusetzen, was ihnen (Ludwig<br />
Erhard hatte es gewusst) in einer<br />
wahrhaften Marktwirtschaft nie gelingen<br />
könnte.<br />
Den einzigen Ausweg aus diesen<br />
Dilemmata – und mithin die einzige<br />
Chance zu einem Erwachen aus dem<br />
kollektiven Staatsbeglückungstraum<br />
– sieht Ederer in einer Wiederentdeckung<br />
einer ernsthaften individuellen<br />
Freiheit und Verantwortung.<br />
Operation Rebound<br />
die Bürger Sturm gegen die Entscheidungen,<br />
die ihnen die Bürokratie im<br />
Auftrag des Staates oktroyiert.“<br />
Damit das gegenwärtige Staatskonstrukt<br />
Deutschlands nicht wieder (wie<br />
seine Vorgänger) krachend gegen die<br />
Wand fährt, bedarf es nach Auffassung<br />
Ederers einer Art gesellschaftlicher<br />
Vollbremsung mit einem – nun neudeutsch<br />
„operation rebound“ genannten<br />
–, geradezu biblischen Erlassjahr<br />
und anschließendem Bekenntnis zu<br />
weniger Staat, zu mehr Wettbewerb, zu<br />
mehr Eigenverantwortung, zu weniger<br />
Gleichheit und zu mehr Freiheit.<br />
Konstruktionsfehler<br />
Denn unseren gegenwärtigen Staat<br />
kennzeichnen nach Ederers überzeugender<br />
historisch-empirischer<br />
Analyse vier tragische konstruktive<br />
Fehler: eine Überheblichkeit und<br />
angemaßte Autorität der Eliten wie zu<br />
Kaisers Zeiten; eine wirtschaftspolitische<br />
Unsicherheit im Umgang mit<br />
wirtschaftlichen Schieflagen wie in<br />
der Weimarer Republik; eine Umverteilungsbereitschaft<br />
des Staates wie<br />
zu Zeiten des nationalen Sozialismus<br />
und die utopische Denkweise von<br />
Gleichmacherei wie in der DDR.<br />
Wer die weitere politische und gesellschaftliche<br />
Entwicklung Deutschlands<br />
kritisch verfolgen und begleiten will,<br />
der kommt an Günter Ederers kenntnisreicher<br />
und profunder Analyse<br />
unseres Landes schlechterdings nicht<br />
vorbei. Sein Buch ist insofern alternativlos<br />
hilfreich. ■<br />
Carlos A. Gebauer<br />
- Dieser Beitrag erschien<br />
ungekürzt zu erst unter<br />
www.make-love-not-law.com -<br />
Einen unerwarteten Hoffnungsschimmer<br />
mag man darin erblicken, dass<br />
inzwischen immer mehr Bürger den<br />
Großplanungen der Behörden nicht<br />
mehr blind Glauben schenken mögen.<br />
Denn auch, wenn beispielsweise der<br />
spät inszenierte Protest gegen „Stuttgart<br />
21“ personell von eher merkwürdigen<br />
Protagonisten angeführt wurde,<br />
so zeigt er doch jedenfalls dies: „Auf<br />
der einen Seite wird der Staat als<br />
Garant für das Allgemeinwohl gesehen<br />
und gestärkt, auf der anderen laufen<br />
Über den Autor<br />
■ Carlos A. Gebauer (geb. 1964) studierte Philosophie, Geschichte,<br />
Sprach-, Rechts- und Musikwissenschaften.<br />
■ Seit 1994 ist er als Rechtsanwalt tätig, vor allem für Versicherungsund<br />
Krankenhausrecht. Zusätzlich war Gebauer von 1995-2007<br />
Notarvertreter in Duisburg.<br />
■ Von 2002 bis zur Absetzung der Sendung 2008 wirkte er für RTL<br />
in mehreren hundert Folgen als TV-Verteidiger in der Gerichtssendung<br />
„Das Strafgericht“ mit.<br />
■ Seit 2009 ist er Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des<br />
Ärztemagazins „DER KASSENARZT“.<br />
■ 1995 begann Gebauer parallel zu seiner anwaltlichen Tätigkeit mit<br />
dem Verfassen gesellschaftspolitischer und juristischer Texte. Er veröffentlichte<br />
in zahlreichen Zeitungen, Fach- und Publikumszeitschriften<br />
sowie Online-Magazinen.<br />
3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 11
(Foto: © Gerd Altmann/dezignus.com/PIXELIO)<br />
Warum wir keine Frauenquote<br />
brauchen<br />
Unternehmerische Freiheit ade? Quoten und Marktwirtschaft<br />
vertragen sich nicht.<br />
Nach einer Umfrage der Personalberatung<br />
Odgers Berndtson lehnen 56% der<br />
Managerinnen, nach der Umfrage der<br />
Personalberatung LAB sogar 77% der<br />
Führungskräfte eine Frauenquote in<br />
der Wirtschaft strikt ab oder bewerten<br />
sie als „sinnlos“. Trotzdem wird sie von<br />
vielen Politikerinnen immer wieder gebetsmühlenartig<br />
gefordert und von<br />
den Medien in regelmäßigen Abständen<br />
auf die Tagesordnung gebracht.<br />
Unterrepräsentanz ist keine<br />
Diskriminierung<br />
Dass Frauen in den Vorstandsetagen<br />
der DAX-Unternehmen unterrepräsentiert<br />
sind, ist eine Tatsache. Doch<br />
muss diese Unterrepräsentanz nicht<br />
eine Folge ihrer Diskriminierung<br />
sein. Erstens streben Frauen seltener<br />
als Männer eine Karriere in den Vorständen<br />
an. Sie interessieren sich einfach<br />
weniger für diese sehr viel zeitund<br />
kraftaufreibenden Jobs. Zweitens<br />
gibt es in diesem Bereich offensichtlich<br />
mehr besser qualifizierte Männer<br />
als Frauen. Männer weisen im Durchschnitt<br />
bestimmte Führungskompetenzen<br />
auf, die bei Frauen seltener zu<br />
finden sind. Führt man in den Vorstandsetagen<br />
eine Frauenquote ein,<br />
so werden nicht nur die unterschiedlichen<br />
Interessen von Männern und<br />
Frauen umgangen, sondern wird auch<br />
die Qualifikation als das maßgebende<br />
Kriterium bei der Stellenvergabe aufgehoben.<br />
Es zählt nicht mehr die Qualifikation,<br />
sondern das Geschlecht.<br />
In diesem Zusammenhang wird hervorgehoben,<br />
dass Frauen bessere Studienabschlüsse<br />
als Männer haben,<br />
in den Vorständen aber trotzdem unterrepräsentiert<br />
sind. Jeder, der in der<br />
Wirtschaft arbeitet, weiß, dass das eine<br />
mit dem anderen nichts zu tun hat.<br />
Die Welt ist voll von herausragenden<br />
Geschäftsleuten und Managern, die<br />
gar keinen Hochschulabschluss haben.<br />
Offenbar werden für den Manager-Job<br />
andere Qualifikationen als gute<br />
Noten benötigt.<br />
„Gleiche Qualifikation“ gibt es nicht<br />
Es ist auch falsch, von „gleicher Qualifikation“<br />
zu sprechen, denn in den al-<br />
12 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Gesellschaft<br />
Zerspanungswerkzeuge für Ihren Erfolg<br />
lermeisten Arbeitsbereichen kann es<br />
sie niemals geben. „Gleiche Qualifikation“<br />
gibt es höchstens bei einfachen<br />
Tätigkeiten, z. B. beim Verpacken oder<br />
Kassieren. Qualifikationen, die man<br />
für den Manager-Job braucht, sind<br />
viel zu komplex, um in ihrem Fall von<br />
Gleichheit zu sprechen. Manager sind<br />
ähnlich Wissenschaftlern, Ärzten, Juristen<br />
oder Journalisten immer unterschiedlich<br />
qualifiziert.<br />
Die Unternehmen können selbst am<br />
besten beurteilen, welche Personen<br />
für welche Stellen am besten qualifiziert<br />
sind. Wird hingegen in den DAX-<br />
Unternehmen eine Frauenquote eingeführt,<br />
so stellt es eine Einmischung<br />
der Politik in die Entscheidungen von<br />
Unternehmen dar und verletzt somit<br />
die unternehmerische Freiheit. Quoten<br />
und freie Marktwirtschaft vertragen<br />
sich nicht.<br />
„Goldröcke“ vergraulen Unternehmen<br />
Von den Befürwortern der Frauenquote<br />
wird Norwegen als Vorbild genannt.<br />
Seit Anfang 2006 müssen dort<br />
börsenorientierte Unternehmen die<br />
Aufsichtsräte zu 40% mit Frauen besetzen.<br />
Die negativen Folgen dieses Gesetzes<br />
werden in Deutschland weitgehend<br />
verschwiegen. Um der Frauenquote<br />
zu entgehen, haben viele norwegische<br />
Unternehmen die Börse verlassen.<br />
Bei den verbleibenden Unternehmen<br />
zog die Frauenquote eine Art Cousinenwirtschaft<br />
nach sich. 70 Frauen,<br />
von den Norwegern spöttisch „Goldröcke“<br />
genannt, besetzen ca. 300 Plätze<br />
in Aufsichtsräten. Oft spricht man in<br />
der Quoten-Diskussion von einer „gläsernen<br />
Decke“ oder von „Männer-Seilschaften“,<br />
die Frauen daran hindern,<br />
auf der Karriereleiter aufzusteigen.<br />
Tatsächlich lässt sich eine „gläserne<br />
Decke“ nirgendwo nachweisen.<br />
Die Behauptung, Männer würden den<br />
Aufstieg von Frauen behindern, stellt<br />
daher eine sehr unfaire Unterstellung<br />
dar. Die Personen, die in den Vorständen<br />
arbeiten, tun es darüber hinaus<br />
nicht als Männer oder Frauen, sondern<br />
als Manager, noch besser: Sie tun<br />
es als Individuen und nicht als Repräsentanten<br />
ihres Geschlechts. Auf dem<br />
freien Markt konkurrieren Individuen<br />
miteinander, nicht Geschlechter.<br />
Wie wär’s mit selber gründen?<br />
Die Einführung einer Frauenquote in<br />
den bestehenden DAX-Unternehmen<br />
wird von vielen Politikerinnen als<br />
Zeichen der Gleichberechtigung von<br />
Mann und Frau betrachtet. Sie übersehen<br />
dabei, dass Frauen bereits gleichberechtigt<br />
sind. Jede Frau hat wie<br />
jeder Mann das Recht, ein eigenes Unternehmen<br />
zu gründen. Dort könnte<br />
sie in den Vorstand berufen, wen sie<br />
möchte.<br />
Gleichberechtigung und auch Chancengleichheit<br />
werden von diesen Politikerinnen<br />
mit Ergebnisgleichheit verwechselt.<br />
Anstatt Quoten zu fordern,<br />
sollten wir uns in der Wirtschaft und<br />
in anderen Arbeitsbereichen am Prinzip<br />
der besseren individuellen Qualifikation<br />
orientieren.<br />
Es besagt: Eine Arbeitsstelle sollte diejenige<br />
Person erhalten, die für diese<br />
Stelle am besten qualifiziert ist, und<br />
zwar unabhängig von Geschlecht, Nationalität,<br />
Ethnie, Hautfarbe, sexueller<br />
Orientierung und Religions- sowie<br />
Parteizugehörigkeit. ■<br />
Über den Autor<br />
Dr. Alexander Ulfig<br />
■ Dr. Alexander Ulfig (*1962) studierte<br />
Philosophie, Soziologie und<br />
Sprachwissenschaften in Hamburg<br />
und Frankfurt/Main; 1997 Promotion.<br />
■ Gegenwärtig arbeitet Ulfig als Autor<br />
und Publizist.<br />
■ Er schreibt u. a. für die<br />
Internetzeitschrift „Die Freie Welt“<br />
(www.freiewelt.net) und ist mitverantwortlich<br />
für die Internetseite<br />
„Qualifikation statt Quote“<br />
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Gesellschaft<br />
Wenn Verbraucherschutz Bürger entmündigt<br />
NOVO-Autor Thomas Seifried stellt fest: Neue Gesetze für den Verbraucherschutz sind<br />
überflüssig und gefährlich. Sie suggerieren Sicherheit, wo keine ist.<br />
Ein entsprechendes Urteil spricht sich<br />
in den einschlägigen Internetforen<br />
schnell herum und kann dem Abofallenbetreiber<br />
das Geschäft verderben.<br />
Eine Button-Lösung wird daher auf<br />
diese Art der „Internet-Abzocke“ keinen<br />
Einfluss haben. Ein viel größeres<br />
Missverständnis beruht aber auf der<br />
Annahme, der Verbraucher sei eine<br />
absolut schutzwürdige Art und sein<br />
natürliches Biotop sei Unerfahrenheit<br />
und Schwäche. Nach einem weiteren<br />
Missverständnis müssen diese Schwächen<br />
durch mehr und mehr Gesetze<br />
zur Information und zum Schutz des<br />
Verbrauchers ausgeglichen werden.<br />
Wenn ein politischer Vorschlag<br />
parteiübergreifend Zustimmung findet,<br />
darf man aufhorchen. Es muss Außergewöhnliches<br />
auf dem Spiel stehen. Die<br />
SPD-Fraktion hat am 6. Juli 2010 einen<br />
Gesetzesvorschlag in den Bundestag<br />
eingebracht, der wieder einmal den<br />
Verbraucherschutz im Internet verbessern<br />
soll.<br />
Koalition der Willigen<br />
Diesmal soll die „Button-Lösung“ vor<br />
Abzocke durch sogenannte „Abofallen“<br />
schützen: Vor Absendung seiner Bestellung<br />
soll der Verbraucher in „deutlicher,<br />
gestaltungstechnisch hervorgehobener<br />
Form“ darauf hingewiesen werden,<br />
dass und wie viel Geld die Bestellung<br />
kostet. Erst, wenn er einen entsprechenden<br />
Hinweisbutton (in etwa „Ich<br />
habe zur Kenntnis genommen, dass<br />
mit Abschluss dieses Vertrags Gesamtkosten<br />
in Höhe von xx EUR entstehen“)<br />
anklickt, kann anschließend ein wirksamer<br />
Vertrag geschlossen werden.<br />
Auch die Bundesjustizministerin<br />
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger<br />
(FDP) begrüßte diesen Vorschlag. Die<br />
Koalition der Willigen machte schließlich<br />
die Bundesverbraucherschutzministerin<br />
Ilse Aigner (CSU) komplett. Sie<br />
war bereits im Juni mit einem solchen<br />
Vorschlag vorgeprescht.<br />
Verbraucher als schutzwürdige Art?<br />
Der Vorschlag beruht auf grundlegenden<br />
Missverständnissen. Das<br />
erste Missverständnis liegt an einer<br />
Unkenntnis dieser Geschäftsmodelle.<br />
Betreiber von Abofallen interessiert<br />
es überhaupt nicht, ob ihr Vertrag<br />
wirksam ist, und sie klagen ausstehende<br />
Gebühren selten ein. Denn die<br />
versteckten, vermeintlich kostenauslösenden<br />
Klauseln sind schon nach geltendem<br />
Recht in aller Regel unwirksam.<br />
(Foto: © Dieter Schütz/pixelio.de)<br />
Gesetze zum Schutz von Verbrauchern<br />
finden sich inzwischen in vielen<br />
Gesetzesbüchern wieder. Sie sind derart<br />
unübersichtlich und unverständlich,<br />
dass selbst das Bundesjustizministerium<br />
es nicht geschafft hat, eine<br />
richtige Musterwiderrufsbelehrung für<br />
den Onlinehandel zu formulieren.<br />
Wer ist eigentlich Verbraucher?<br />
Verbraucher ist, wer ein Geschäft<br />
abschließt oder abschließen will, das<br />
nicht zu seiner gewerblichen oder<br />
selbstständigen beruflichen Tätigkeit<br />
gehört. 1) Handelt jemand gewerblich<br />
oder selbstständig beruflich, so ist er<br />
nach dem Gesetz Unternehmer. 2) Ob<br />
jemand Verbraucher ist oder nicht,<br />
hängt also immer von dem jeweiligen<br />
Geschäft ab, das er gerade abschließen<br />
möchte.<br />
Das bedeutet: Außerhalb seiner<br />
beruflichen Tätigkeit ist ein jeder<br />
Verbraucher, ganz gleich, wie<br />
geschäftserfahren oder kapitalstark er<br />
ist. Es gibt keinen absoluten Verbraucher.<br />
Ein Beispiel: Der geschäfts- und<br />
verhandlungserfahrene Vorstand eines<br />
Handelskonzerns ist Verbraucher,<br />
wenn er bei eBay für seine Tochter<br />
ein Geburtstagsgeschenk bestellt. Das<br />
Gleiche gilt für einen Finanzvorstand,<br />
der einen privaten Kredit aufnimmt.<br />
eBay-Händler hingegen sind nicht<br />
selten Kleingewerbetreibende.<br />
Manche versuchen mangels anderer<br />
Beschäftigungsalternativen, von ihrem<br />
Schlafzimmerbüro aus eine berufliche<br />
Existenz aufzubauen. Ob jemand Ver-<br />
14 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Gesellschaft<br />
braucher ist oder Unternehmer, sagt<br />
also nichts darüber aus, wie schutzbedürftig<br />
er im Geschäftsleben ist.<br />
Warum schützt man Verbraucher?<br />
Die Begründungen für den Verbraucherschutz<br />
sind entsprechend dürftig<br />
und diffus. Mal ist von einem „typischerweise<br />
strukturell unterlegenen<br />
Verbraucher“ 3) die Rede. Der Verbraucher<br />
sei den Herstellern und Händlern<br />
„weit unterlegen“. 4) Die Unterlegenheit<br />
beruhe zum einen auf einer „zunehmenden<br />
Unternehmenskonzentration<br />
und wettbewerbsbeschränkende(n)<br />
Vereinbarungen“, zum anderen auf<br />
unlauteren Geschäftspraktiken.<br />
Gleichzeitig lasse ein zunehmenderes<br />
– auch internationaleres – Angebot<br />
den Verbraucher orientierungsloser<br />
werden. 5) Das letzte gängige Argument<br />
ist der Schutz des Verbrauchers<br />
vor gefährlichen Produkten. Die<br />
erste Begründung für einen Verbraucherschutz<br />
zielt also auf das Verhindern<br />
von Kartellen und unlauteren<br />
Geschäftspraktiken ab. Das ist die klassische<br />
Aufgabe des Kartellrechts und<br />
des (lauterkeitsrechtlichen) Wettbewerbsrechts.<br />
Und tatsächlich hat der<br />
Verbraucherschutz früher die Funktion<br />
eines Kartellrechts übernommen.<br />
Orientierungslos?<br />
In Deutschland wurde ein funktionierendes<br />
Kartellrecht im Wesentlichen<br />
erst mit Inkrafttreten des GWB am<br />
1. Januar 1958 eingeführt. Inzwischen<br />
basiert das deutsche Kartellrecht allerdings<br />
nahezu vollständig auf europarechtlichen<br />
Vorgaben. Umso erstaunlicher<br />
ist, dass auch die verbraucherschützenden<br />
deutschen Gesetze zum<br />
größten Teil auf der Umsetzung von<br />
europäischem Recht basieren.<br />
Verbraucherschützer unter sich: Bundesministerin für Verbraucherschutz Ilse Aigner und<br />
Gerd Billen, Vorstand des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen<br />
Die zweite Begründung für den Schutz<br />
von Verbrauchern – die Orientierungslosigkeit<br />
der Verbraucher durch ein größeres<br />
Angebot – ist gerade Folge einer<br />
wirksamen Verhinderung von Kartellen.<br />
Gäbe es nur einen oder wenige Anbieter,<br />
bestünde gar nicht die Gefahr,<br />
dass Verbraucher orientierungslos würden.<br />
Wer jemals in einem „Konsum“ in<br />
der untergegangenen DDR eingekauft<br />
hat, kann noch von dem „Glück“ erzählen,<br />
niemals eine Qual der Wahl gehabt<br />
zu haben.<br />
Das wirkungsvollste Katastrophenrezept<br />
Die Button-Lösung ist ein klassisches<br />
Beispiel des „mehr desselben“, das Paul<br />
Watzlawick als „wirkungsvollstes Katastrophenrezept“<br />
bezeichnet hat und<br />
dessen einziger Vorteil darin besteht,<br />
dass man es bereits kennt. Dem Verbraucher<br />
begegnet längst ein unübersichtliches<br />
Dickicht von Informationspflichten.<br />
6)<br />
Scheinbar ist die Tatsache, dass der<br />
Verbraucher auch durch diese unübersehbare<br />
Flut von bereits bestehenden<br />
Informationspflichten nicht ausreichend<br />
vor „Abzocke“ geschützt wird,<br />
Unbestechlich – aber käuflich<br />
NovoArgumente erscheint zweimonatlich und ist in eini gen<br />
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Die aktuelle Doppelausgabe kostet 11,95 Euro, das<br />
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Thomas Deichmann - Geschäftsführer und Chefredakteur<br />
Tel. 069 97206-701<br />
Fax 069 97206-702<br />
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(Foto: Holger Schnaars/vzbv)<br />
für Politiker aller Parteien nur ein<br />
Beweis dafür, dass es noch nicht ausreichend<br />
Informationspflichten gibt.<br />
Noch mehr Informationspflichten, am<br />
besten „drucktechnisch hervorgehoben“,<br />
7) sollen den Verbraucher noch<br />
besser schützen.<br />
Dass ein Mehr an Vorschriften nicht<br />
automatisch zu einem Mehr an Rechtssicherheit<br />
führt, zeigt die Posse um die<br />
Musterbelehrung über das Widerrufsrecht<br />
im Onlinehandel.<br />
Konsequenz: Auch das Justizministerium<br />
scheitert<br />
Zur Erinnerung: Onlinehändler müssen<br />
nach dem Gesetz Verbrauchern ein Widerrufsrecht<br />
einräumen und sie über<br />
dieses Widerrufsrecht auch belehren.<br />
Weil der Gesetzgeber keine halben Sachen<br />
machen wollte, muss der Verbraucher<br />
nicht nur darüber aufgeklärt werden,<br />
dass er ein Widerrufsrecht hat. Er<br />
3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 15
Gesellschaft<br />
Hersteller von<br />
wiederverwendbaren<br />
Kunststoffverpackungen<br />
muss auch darüber aufgeklärt werden,<br />
was genau passiert, wenn er das Widerrufsrecht<br />
ausübt. Was also geschieht<br />
beispielsweise, wenn sich das Produkt<br />
(das auch eine Dienstleistung oder ein<br />
Finanzprodukt sein kann) beim Verbraucher<br />
inzwischen verschlechtert<br />
hat? Was, wenn es Zinsen oder Erträge<br />
gebracht hat? Wer trägt die Kosten der<br />
Rücksendung und in welcher Höhe?<br />
echten oder vermeintlichen Klienten jeden<br />
abmahnen, den sie im Internet finden<br />
können. Im Jahr 2009 war dementsprechend<br />
der häufigste Grund für eine<br />
Abmahnung von Onlinehändlern eine<br />
fehlerhafte Widerrufs- beziehungsweise<br />
Rückgabebelehrung. 8)<br />
Aufklärung als einzig legitime Art des<br />
Verbraucherschutzes<br />
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„Stillstand ist für uns ein Fremdwort“<br />
<strong>2011</strong> die TAS Group investiert, expandiert und<br />
geht neue Wege.<br />
Ab November <strong>2011</strong> eröffnet die TAS Group,<br />
an Ihrem Heimatstandort in Aschersleben, Ihr<br />
3. Logistik Zentrum mit 15.000 m 2 Lagerhallenkomplex.<br />
Die neuen Lagerhallen, ausgestattet mit Hochregalanlagen,<br />
modernster Rampentechnik, sind<br />
geeignet für das Handling von klassischen bis<br />
zu hochempfindlichen Kundenmaterialien wie<br />
z. B. Vliesstoffe, Fassadenelemente aus Keramik,<br />
Bodendielen aus einem Verbund aus Holz und<br />
Kunststoff.<br />
Auch in dem Bereich des europaweiten Behälter-<br />
Poolmanagements wird der Kundenkreis vergrößert<br />
und weitere modifizierte Mehrwegladungs-<br />
träger im hygienerelevanten Bereich eingeführt.<br />
An der Herkulesaufgabe, für eine potenziell<br />
unendliche Vielzahl von Vertragsarten<br />
eine einzige Musterwiderrufsbelehrung<br />
zu formulieren, musste<br />
auch das Bundesjustizministerium<br />
scheitern. Mehrfach hatten deutsche<br />
Gerichte die – inzwischen von einem<br />
neuen Gesetz abgelöste – Musterwiderrufsbelehrung<br />
des Bundesjustizministeriums<br />
für unwirksam erklärt.<br />
Nutznießer sind Anwälte<br />
Onlinehändler, die also die Musterbelehrung<br />
in der „Verordnung über Informations-<br />
und Nachweispflichten nach<br />
bürgerlichem Recht – BGB-InfoV“ benutzten,<br />
wurden reihenweise wegen<br />
Wettbewerbsverstößen abgemahnt<br />
und von den Gerichten verurteilt. Noch<br />
nicht einmal die Juristen des Bundesjustizministeriums<br />
konnten also eine<br />
wirksame Musterwiderrufsbelehrung<br />
formulieren.<br />
Dass hieran erst recht ein Onlinehändler<br />
scheitern musste, liegt auf der Hand.<br />
Aber auch für den juristischen Laien, ob<br />
Verbraucher oder nicht, sind die Widerrufs-<br />
und Rückgabevorschriften nicht<br />
zu verstehen. Nutznießer der Flut von<br />
Informationspflichten gibt es dennoch:<br />
Es sind Anwälte, die sich auf Verstöße<br />
gegen solche Informationspflichten<br />
spezialisiert haben und im Auftrag von<br />
Anmerkungen<br />
Der gesetzliche Schutz von Verbrauchern<br />
ist, was die Verhinderung von<br />
Kartellen und unlauteren Geschäftspraktiken<br />
betrifft, überholt, weil ein<br />
funktionierendes Kartellrecht und Lauterkeitsrecht<br />
längst existiert. Wettbewerbsrecht<br />
ist mittelbar immer auch<br />
Verbraucherschutzrecht. Denn es sanktioniert<br />
besonders aggressive oder unlautere<br />
Geschäftspraktiken gegenüber<br />
Verbrauchern. So wird der Schutz der<br />
Verbraucher seit dem Jahr 2004 auch<br />
ausdrücklich als Zweck des Gesetzes<br />
gegen den unlauteren Wettbewerb<br />
(UWG) genannt. Dem Argument, Verbraucherschutz<br />
solle vor gefährlichen<br />
Produkten schützen, kann man ebenfalls<br />
getrost ein inzwischen in Kraft getretenes<br />
Gesetz entgegenhalten, nämlich<br />
das seit 1989 geltende Produkthaftungsgesetz.<br />
Ein gesetzlicher Schutz gegen ein<br />
unübersichtliches Warenangebot ist<br />
dagegen unsinnig. Sich über Produkte<br />
zu informieren, ist die ureigenste<br />
Aufgabe des Verbrauchers. Die einzig<br />
legitime Art, Verbraucher zu schützen,<br />
muss denn auch genau hier ansetzen.<br />
Es ist die Aufklärung des Verbrauchers<br />
und seine Erziehung zur Selbstständigkeit<br />
und Aufmerksamkeit. Das tun<br />
die Verbraucherzentralen ohnehin seit<br />
Jahrzehnten. Hierfür braucht es keine<br />
neuen Gesetze.<br />
1) s. § 13 BGB.<br />
2) s. § 14 BGB.<br />
3) Palandt, Kommentar zum BGB, 69. Aufl., vor § 145 Rn 14.<br />
4) so z. B. Eike von Hippel: Verbraucherschutz, 3. Aufl. 1986.<br />
5) Ebd.<br />
6) So stellt das OLG Hamburg in einem Beschluss vom 12.9.07 zur Musterwiderrufsbelehrung<br />
für Verbraucher fest: „Es wäre eine Überspannung der Pflichten eines Gewerbetreibenden,<br />
wenn man verlangen wollte, dass er in dem überaus komplizierten und verschachtelten<br />
Fernabsatzrecht klüger sein soll als der Gesetzgeber.“<br />
7) Die Unsitte, bestimmte Klauseln „drucktechnisch“ oder gestaltungstechnisch hervorheben<br />
zu müssen, macht sich zunehmend in Gesetzen zum Schutz von Verbrauchern breit. Dem<br />
Verbraucher wird offensichtlich nicht mehr zugemutet, einen Vertragstext auch durchzulesen.<br />
Er soll nur noch die vermeintlich wichtigen Passagen beachten, die ihm ihre Wichtigkeit durch<br />
ihre Hervorhebung geradezu entgegenschreien. Dass das gerade dazu einlädt, unappetitliche<br />
Details an weniger exponierten Vertragstellen zu platzieren, wird ganz offensichtlich übersehen.<br />
8) s. Studie von Trusted Shops, 2009.<br />
9) Amtliche Begründung zum Entwurf des § 312 f BGB.<br />
Majoranweg 5-7 | 06449 Aschersleben<br />
Tel: <strong>03</strong>4 73/ 88 85-0 | Fax: <strong>03</strong>4 73/ 88 85-13<br />
E-Mail: info@tas-aschersleben.com<br />
Internet: www.tas-aschersleben.com<br />
16 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Gesellschaft<br />
Kein Halt vor Absurditäten<br />
Im Gegenteil: Immer mehr angeblich<br />
verbraucherschützende Gesetze suggerieren<br />
dem Verbraucher: Der Gesetzgeber<br />
kümmert sich um dich. Du darfst<br />
sorglos sein. Du musst allenfalls das<br />
„drucktechnisch Hervorgehobene“ lesen.<br />
Wirklich wichtig ist nur, was auf<br />
dem Button steht. So entsteht die Illusion<br />
von Sicherheit. Dabei macht die<br />
Fürsorge des Gesetzgebers auch vor<br />
Absurditäten keinen Halt mehr. Da gibt<br />
es scheinbar nichts, wovor der Verbraucher<br />
nicht geschützt wird. Auch vor<br />
Gefahren wie einem „vertragslosen Zustand“<br />
wird er inzwischen geschützt,<br />
nämlich davor, dass er in bestimmten<br />
Situationen keinen (!) Vertrag mehr hat,<br />
weil er seinen alten Vertrag gekündigt<br />
und seinen neuen widerrufen hat. 9)<br />
Wenn es um Verbraucherschutz geht,<br />
stellen sich eigentlich ganz andere Fragen:<br />
Wer zwingt den Verbraucher, mit<br />
jemandem Geschäfte zu machen, dessen<br />
Identität er mangels Impressum<br />
nicht erkennen kann? Wer zwingt ihn,<br />
einen Vertrag mit umfangreichen und<br />
nachteiligen allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />
zu akzeptieren? Wer zwingt<br />
ihn, so lange am Telefon zu bleiben, bis<br />
ihm sein Bankberater sein neuestes Finanzprodukt<br />
aufgeschwatzt hat? Wer<br />
hindert ihn eigentlich daran, freundlich<br />
und bestimmt „Nein, danke“ zu sagen?<br />
„Verbraucherschutz“ legitimiert Unsinn<br />
Mit dem Etikett „Verbraucherschutz“<br />
erhalten auch unsinnige Aktionen Legitimation.<br />
„Seht her“, ruft derjenige<br />
Das raten Sie nie: Was wollen Deutscher Hausfrauenbund und oberster Verbraucherschützer<br />
(3.v.l.) dem Bürger nahebringen, wenn sie in der Öffentlichkeit gemeinsam ihre<br />
schmutzige Wäsche waschen? Kein Witz: „Klimaschutz beim Wischen und Waschen“<br />
Politiker, der es in den Mund nimmt,<br />
„wir tun noch etwas, was euch wirklich<br />
alle angeht.“ Die Gefahr, dass dabei<br />
alle verlieren, liegt auf der Hand: der<br />
Unternehmer, weil er in dem Dickicht<br />
von Informationspflichten nicht mehr<br />
durchsteigt, und der Verbraucher, weil<br />
auch er im Gestrüpp der Vorschriften<br />
seine Rechte nicht finden kann und<br />
ihm durch ständig neue verbraucherschützende<br />
Vorschriften mit „drucktechnischen<br />
Hervorhebungen“ und<br />
Hinweis-Buttons eine Sicherheit suggeriert<br />
wird, die er nicht hat.<br />
Diese Informationspflichten verleiten<br />
geradezu zur Nachlässigkeit beim Vertragsabschluss.<br />
Es ist vorhersehbar, wie<br />
die Politik auf die abnehmende Aufmerksamkeit<br />
des Verbrauchers reagieren<br />
wird: mit „noch mehr desselben“.<br />
Noch mehr Informationspflichten, noch<br />
mehr Hervorhebungen und weitere<br />
„Button-Lösungen“ dürften nicht lange<br />
auf sich warten lassen. ■<br />
Thomas Seifried<br />
- Dieser Artikel erschien ungekürzt<br />
zuerst in NovoArgumente 108/109<br />
(9-12/2010) -<br />
Über den Autor<br />
Thomas Seifried ist Rechtsanwalt in<br />
Frankfurt/Main im gewerblichen<br />
Rechtsschutz und Recht des geistigen<br />
Eigentums. Mehr Informationen unter<br />
www.gewerblicherrechtsschutz.pro<br />
(Foto: vzbv)<br />
3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 17
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
794 Unternehmen erreichen Juryliste<br />
2. Wettbewerbsstufe „Großer Preis des Mittelstandes“ <strong>2011</strong>: Jetzt wählen Jurys die<br />
Preisträger und Finalisten aus.<br />
Dr. Helfried Schmidt, Vorstand der<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung, stellt u. a. fest:<br />
Für den 17. Wettbewerb um den „Großen<br />
Preis des Mittelstandes“ <strong>2011</strong> wurden<br />
3 552 Unternehmen und Persönlichkeiten<br />
(2010: 3 580) von mehr als<br />
1 000 Kommunen, Institutionen, Kammern<br />
und Verbänden in den 16 Bundesländern<br />
nominiert. Diese Unternehmen<br />
repräsentieren den wirtschaftlich<br />
erfolgreichen und sozial engagierten<br />
Mittelstand in seiner gesamten Spannbreite<br />
unterschiedlicher Branchen<br />
sowie Organisations- und Eigentumsformen.<br />
Urkunden werden feierlich übergeben<br />
Kein anderer Mittelstandswettbewerb<br />
in Deutschland erreicht eine solch<br />
große und über mehrere Jahre anhaltende<br />
Resonanz. Dabei sind die Preise<br />
nicht dotiert. Es geht für die Unternehmen<br />
um Ehre und öffentliche Anerkennung<br />
– ohne finanzielle Anreize.<br />
Nach Vorliegen der unternehmensspezifischen<br />
Erhebungsunterlagen<br />
und einem folgenden Grobcheck der<br />
Auszeichnungen<br />
■ <strong>03</strong>. September <strong>2011</strong> in Magdeburg:<br />
für Berlin/Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Sachsen, Sachsen-Anhalt<br />
■ 10. September <strong>2011</strong> in Würzburg:<br />
für Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Thüringen<br />
■ 24. September <strong>2011</strong> in Düsseldorf:<br />
für Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen,<br />
Rheinland-Pfalz/Saarland, Schleswig-Holstein/<br />
Hamburg<br />
■ 22. Oktober <strong>2011</strong> in Berlin:<br />
Bundesball; Verleihung der Sonderpreise und<br />
Ehrenplaketten<br />
Antworten der Unternehmen auf die<br />
Juryfragen haben 794 Unternehmen<br />
(2010: 641) die 2. Wettbewerbsstufe,<br />
die sog. Juryliste, erreicht. Diesen<br />
Unternehmen wird in den nächsten<br />
Wochen in feierlicher Form von Wirtschaftsministern,<br />
Staatssekretären und<br />
Kammer-Präsidenten, durch die Bundesgeschäftsstelle<br />
in Leipzig und von<br />
den bundesweit tätigen Servicestellen<br />
der Oskar-Patzelt-Stiftung – die den<br />
Wettbewerb seit 1994/95 jährlich ausschreibt<br />
und organisiert – die „Urkunde<br />
zum Erreichen der Juryliste“ überreicht.<br />
Verbindung von Wirtschaftsförderung<br />
und Regionalmarketing<br />
(Foto: eventDiary)<br />
Bis Ende Juni dieses Jahres entscheiden<br />
insgesamt zwölf regional organisierte<br />
Jurys mit etwa 100 Juroren, wer aus<br />
dem Kreis dieser kleinen und mittleren<br />
Firmen Finalist bzw. Preisträger<br />
des Wettbewerbs wird. In jeder der<br />
zwölf Wettbewerbsregionen können<br />
i. d. R. bis zu drei Preisträger und bis zu<br />
fünf Finalisten ausgezeichnet werden.<br />
1. Gesamtentwicklung<br />
des<br />
Unternehmens<br />
5. Service und<br />
Kundennähe,<br />
Marketing<br />
5<br />
Kriterien<br />
4. Engagement<br />
in der Region<br />
2. Schaffung<br />
und Sicherung<br />
von Arbeits- und<br />
Ausbildungsplätzen<br />
3. Innovation und<br />
Modernisierung<br />
„Die Qualität der Einreichungen ist<br />
erneut beeindruckend. Besonders<br />
erfreulich ist, dass bundesweit zahlreiche<br />
Kommunen und Institutionen<br />
die Arbeit mit diesem Wettbewerb<br />
als Instrument der Verbindung von<br />
Wirtschaftsförderung und Regionalmarketing<br />
aufgreifen und dass die<br />
Unternehmen selbst die Erstellung<br />
der Unterlagen für die Juroren als einfaches<br />
Management- und Führungsinstrument<br />
nutzen.“<br />
Spannend bis zum Schluss<br />
Wer Finalist oder Preisträger <strong>2011</strong><br />
wird, erfahren die Gewinner erst am<br />
Abend der Preisverleihungen im Rahmen<br />
regionaler Galas (siehe Kasten<br />
„Auszeichnungen“) bzw. auf dem Bundesball<br />
in Berlin, wo die Sonderpreise<br />
und Ehrenplaketten verliehen werden.<br />
Die Auflistung der 794 Firmen und<br />
Institutionen, welche die Juryliste <strong>2011</strong><br />
erreicht haben, kann unter www.kompetenznetz-mittelstand.de/unternehmen/juryliste<br />
eingesehen werden. ■<br />
Verteilung der 794<br />
Unternehmen auf die<br />
12 Wettbewerbsregionen<br />
Region/Bundesland <strong>2011</strong><br />
Baden-Württemberg 96<br />
Bayern 175<br />
Berlin/Brandenburg 68<br />
Hessen 39<br />
Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
26<br />
Niedersachsen/<br />
39<br />
Bremen<br />
Nordrhein-Westfalen 84<br />
Rheinland-Pfalz/Saarland 59<br />
Sachsen 89<br />
Sachsen-Anhalt 56<br />
Schleswig-Holstein/<br />
19<br />
Hamburg<br />
Thüringen 44<br />
18 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Ein fester Anker in stürmischen Zeiten<br />
Grußworte prominenter Persönlichkeiten zum „Großen Preis des Mittelstandes“ <strong>2011</strong><br />
(Foto: Staatskanzlei Schleswig-<br />
Holstein)<br />
„Wettbewerbe und Auszeichnungen<br />
gibt es wie Sand am Meer. Unter allen<br />
ist – so haben es Wissenschaftler<br />
kürzlich ermittelt – der ‚Große Preis<br />
des Mittelstandes’ Deutschlands<br />
wichtigster Wirtschaftspreis. Für die<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung steht in diesem<br />
Jahr zudem ein besonderes Jubiläum<br />
an: Seit 1994 verleiht sie bereits zum<br />
50. Mal eine solch bedeutende Auszeichnung.<br />
Gerne habe ich die Schirmherrschaft<br />
übernommen.<br />
Mittelständische Unternehmen<br />
stehen für Flexibilität und Kreativität.<br />
Insbesondere in Krisenzeiten<br />
sind sie das Rückgrat unserer Volkswirtschaft<br />
– ein fester Anker auch<br />
in stürmischen Zeiten. Mit Verantwortung<br />
und Leistung hat der<br />
Mittelstand unser Land wieder auf<br />
Wachstumskurs gebracht und dazu<br />
beigetragen, dass sich Deutschland<br />
im vergangenen Jahr mit einem Wirtschaftswachstum<br />
von 3,6% an die<br />
Spitze Europas gesetzt hat.<br />
Ich freue mich, dass der ‚Große Preis<br />
des Mittelstandes’ diese umfassenden<br />
Leistungen des Mittelstandes würdigt<br />
und die Unternehmen auch in ihrer<br />
Verantwortung für die Gesellschaft<br />
bewertet. Ich wünsche der Veranstaltung<br />
einen erfolgreichen Verlauf<br />
und gratuliere allen Nominierten und<br />
Preisträgern.“ ■<br />
Peter Harry Carstensen,<br />
Ministerpräsident des Landes<br />
Schleswig-Holstein<br />
„Der Erfolg des deutschen Mittelstandes<br />
lässt sich nicht nur aus<br />
betriebswirtschaftlichen Erfolgskennzahlen<br />
ablesen. Für erfolgreiche<br />
kleine und mittlere Unternehmen ist<br />
ihr Standort mehr als eine Adresse.<br />
(Foto: MWW Saarland)<br />
Unternehmerinnen und Unternehmer<br />
übernehmen wirtschaftliche und<br />
gesellschaftliche Verantwortung, bringen<br />
sich in die Gemeinschaft ein und<br />
prägen so das Gesicht ihrer Region.<br />
Und ihr Einfluss ist groß: Schließlich<br />
gehören in Deutschland über 99% der<br />
Unternehmen dem Mittelstand an.<br />
Dennoch wird die zentrale Bedeutung<br />
des Mittelstandes für die deutsche<br />
Wirtschaft häufig verkannt, die wirtschaftliche<br />
und gesellschaftliche Leistung<br />
kleiner und mittlerer Unternehmen<br />
nicht richtig wahrgenommen. Mit<br />
dem ‚Großen Preis des Mittelstandes’<br />
setzt sich die Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
dafür ein, dass sich dies ändert. Der<br />
Preis schafft Aufmerksamkeit für die<br />
Kraft und das Engagement des Mittelstandes.<br />
Die Preisträger zählen zur<br />
Elite des deutschen Mittelstandes: Sie<br />
sichern Arbeitsplätze, stehen für Innovation,<br />
Modernisierung und Kundennähe<br />
und prägen das Erscheinungsbild<br />
ihrer Region. Ihre Leistung ist wichtig<br />
für eine funktionierende Gesellschaft.<br />
Wir alle profitieren von einem starken<br />
Mittelstand – für Deutschland sind<br />
gerade die kleinen und mittleren<br />
Unternehmen ein echter Standortvorteil.“<br />
■<br />
Dr. Christoph Hartmann,<br />
Minister für Wirtschaft und<br />
Wissenschaft des Saarlandes<br />
(Foto: MWAT Mecklenburg-<br />
Vorpommern)<br />
„Wissenschaftler haben ermittelt, dass<br />
der von der Leipziger Oskar-Patzelt-<br />
Stiftung vergebene ‚Große Preis des<br />
Mittelstandes’ unter den deutschen<br />
Wirtschaftspreisen der Wichtigste<br />
ist und damit ‚in der höchsten Liga<br />
deutscher Wirtschaftspreise’ agiert.<br />
Die Anzahl von Nominierungen für<br />
diesen Preis – in diesem Jahr erneut<br />
über 3 500 – macht jedenfalls das hohe<br />
Interesse an diesem Wettbewerb deutlich<br />
und zeigt die Wertschätzung der<br />
Unternehmen und der Wirtschaft für<br />
den Wett bewerb.<br />
Die Anforderungen in diesem Wettbewerb<br />
sind hoch. Die fünf Auswahlkriterien<br />
definieren das typisch mittelständische<br />
an einem Unternehmen<br />
und berücksichtigen die Vielfalt des<br />
Mittelstandes. Die kleinen und mittleren<br />
Unternehmen in Mecklenburg-<br />
Vorpommern sind das Fundament<br />
unserer Wirtschaft und erarbeiten<br />
mehr als drei Viertel der Umsätze. Sie<br />
unterstützen Sport, Kultur und Bildung<br />
vor Ort, tragen Verantwortung für ihre<br />
Mitarbeiter und deren Familien. Sie<br />
übernehmen damit Verantwortung für<br />
die Zukunft. Allein die Nominierung<br />
für diesen Preis ist bereits eine Auszeichnung,<br />
die nur Wenige erhalten.<br />
Ich möchte Sie dazu motivieren, den<br />
eingeschlagenen Weg weiterzugehen.<br />
Vielen Dank für Ihr Engagement!“ ■<br />
Jürgen Seidel,<br />
Minister für Wirtschaft,<br />
Arbeit und Tourismus des Landes<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 19
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Der SZ-Plagiarius<br />
Am 26. April war „Welttag des geistigen Eigentums“<br />
60-prozentige Tochter von Gruner +<br />
Jahr ist die DD+V Mediengruppe aus<br />
Dresden, die u. a. die „Sächsische Zeitung“<br />
(SZ) herausgibt. Diese rief 2006<br />
einen eigenen Unternehmerpreis aus,<br />
den SZ-Unternehmerpreis (www.<br />
sz-unternehmerpreis.com). Dessen<br />
Macher werden allerdings weder den<br />
Henry-Nannen-Preis noch das Siegel<br />
„Ja zu Deutschland e. V.“ gewinnen<br />
können.<br />
Die HDI-Gerling Industrie Versicherungs<br />
AG meldete, dass die Zahl der<br />
Produktfälschungen seit 1995 um<br />
mehr als das 30-Fache gestiegen ist.<br />
80% der aufgegriffenen Fälschungen<br />
kommen aus dem (vorder-)asiatischen<br />
Raum. Im Februar wurde der Negativpreis<br />
„Plagiarius“ (www.plagiarius.<br />
com) auf der Konsumgütermesse<br />
„Ambiente“ zum 35. Mal verliehen.<br />
Unter den ausgezeichneten zehn Plagiatoren<br />
waren acht Chinesen, aber<br />
auch zwei Deutsche.<br />
Abgekupfert wird überall<br />
Dieses Problem ist auch dem Verein<br />
„Ja zu Deutschland e.V.“ (www.ja-zudeutschland.de)<br />
bekannt. Seit Anfang<br />
<strong>2011</strong> vergibt dieser ein Zertifikat<br />
sowie ein Siegel „Made in Germany“<br />
nur noch für Wirtschaftsgüter von<br />
Unternehmen, die sich zum Standort<br />
Deutschland bekennen, die auf der<br />
Internetplattform des Vereins registriert<br />
sind und die zudem eine Wertschöpfungstiefe<br />
von mehr als 50% im<br />
Herkunftsland Deutschland aufweisen<br />
können.<br />
Abgekupfert wird überall. In vielen<br />
Fällen ist ein Schutz durch das Deutsche<br />
Patent- und Markenamt nicht<br />
möglich. Zum Beispiel für die Originalautoren,<br />
bei denen Karl-Theodor<br />
zu Guttenberg in seiner Doktorarbeit<br />
ohne Quellennachweis abschrieb.<br />
Da hilft auch kein Amt<br />
Eine der ältesten Fälschungen ist die<br />
Legende von der „Konstantinischen<br />
Schenkung“. Im Jahr 800 n. Chr. wurde<br />
der Gebietsanspruch des römischen<br />
Kirchenstaates durch Rückdatierung<br />
einer Schenkungsurkunde um 500 (!)<br />
Jahre untermauert. Damals gab es<br />
noch kein Patent- und Markenamt,<br />
schon gar kein deutsches.<br />
Auch im berühmtesten Fälschungsfall<br />
der jüngeren Vergangenheit, den „Hitler-Tagebüchern“<br />
von Konrad Kujau,<br />
auf die 1983 das Magazin STERN<br />
hereinfiel, half kein Amt. Der STERN<br />
gehört zu Gruner + Jahr. Beide stifteten<br />
im Jahr 2005 den Henri-Nannen-<br />
Preis im Gedenken an den Gründer<br />
des STERN, um journalistische Bestleistungen<br />
auszuzeichnen.<br />
Der SZ-Unternehmerpreis<br />
(Grafik: OPS)<br />
Sie schrieben ihre fünf Wettbewerbskriterien<br />
dreist fast wörtlich ab, und<br />
zwar aus der seit 1994 unveränderten<br />
jährlichen Ausschreibung des Wettbewerbs<br />
„Großer Preis des Mittelstandes“<br />
(www.mittelstandspreis.<br />
com), ohne die Quelle anzugeben. Eine<br />
telefonische Kooperationsanfrage der<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung blieb bis heute<br />
unbeantwortet.<br />
Wir gratulieren!<br />
Die SZ gehört über DD+V und Gruner<br />
+ Jahr zum Bertelsmann-Konzern mit<br />
weltweit 100 000 Mitarbeitern und 16<br />
Mrd. Euro Umsatz. Fällt denen wirklich<br />
nichts Eigenes ein? Schade. Und<br />
warum haben sie nicht die Größe, die<br />
Quelle zu zitieren? Sogar die Preisträger<br />
des Jahres <strong>2011</strong> sind ausnahmslos<br />
aus dem Wettbewerb „Großer Preis<br />
des Mittelstandes“ bekannt:<br />
Platz 1 errang Dr. Wolfgang Groß mit<br />
seiner Firma fit GmbH (Preisträger<br />
2000, Premier 2002 beim „Großen<br />
Preis des Mittelstandes“), Platz 2<br />
errang Thilo Lehmann mit seiner<br />
Firma Lehmann Maschinenbau GmbH<br />
(bei der Oskar-Patzelt-Stiftung Preisträger<br />
1997 und seit 2009 zum dritten<br />
Mal für den „Premier“ nominiert),<br />
und Platz 3 ging an Denis Korn, mit<br />
mehreren Musikhäusern und einem<br />
der erfolgreichsten deutschen Online-<br />
Musikalien-Shops seit 2005 zum 7. Mal<br />
beim „Großen Preis des Mittelstandes“<br />
nominiert.<br />
Wir haben den Preisträgern natürlich<br />
auf unserer Website www.kompetenznetz-mittelstand.de<br />
gratuliert.<br />
Der SZ-Unternehmerpreis selbst ist<br />
jedoch eher ein Kandidat für den „Plagiarus“.<br />
Schade. ■<br />
20 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
PR-Anzeige<br />
Finalist 2010<br />
„Großer Preis des<br />
Mittelstandes“<br />
– nominiert <strong>2011</strong> –<br />
Familienfreundlichkeit<br />
als Unternehmensphilosophie<br />
Die Paracelsus-Klinik Reichenbach ist<br />
ein regionales Akutkrankenhaus der<br />
Regelversorgung mit den Abteilungen<br />
Anästhesie und Intensivmedizin, Chirurgie/Traumatologie,<br />
Frauenheilkunde<br />
und Geburtshilfe, Innere Medizin,<br />
Urologie, Röntgendiagnostik und einer<br />
Belegabteilung für Orthopädie. Jährlich<br />
werden mehr als 7.500 stationäre und<br />
11.500 ambulante Patienten behandelt.<br />
Seit 2008 gehört das Medizinische<br />
Versorgungszentrum Reichenbach I mit<br />
den Bereichen Chirurgie, Radiologie<br />
und Urologie zum Klinikum. Das umfassende<br />
Angebot an Diagnostik und Therapie<br />
trägt zur Sicherung der ambulanten<br />
Versorgung in der Region bei.<br />
80% der nahezu 300 Mitarbeiter sind<br />
Frauen, viele tätig in leitenden Positionen.<br />
Dass Familienfreundlichkeit hier<br />
ein zentraler Bestandteil der Unternehmensphilosophie<br />
ist – für Verwaltungsdirektor<br />
Rainer Leischker eine Selbstverständlichkeit:<br />
„Maßnahmen zur<br />
besseren Vereinbarkeit von Familie und<br />
Die „Pfiffiküsse“ mit ihren Müttern und<br />
den Pädagoginnen Sybille Seidl und<br />
Nadine Purrucker bei der Eingewöhnung<br />
in ihrem neuen Kindergarten.<br />
Beruf sind eine Voraussetzung für die<br />
Zukunftsfähigkeit von Unternehmen.“<br />
Die Paracelsus-Klinik Reichenbach geht<br />
hier mit gutem Beispiel voran: Am 01.<br />
Juni 2010 begann mit dem ersten Spatenstich<br />
der Bau einer Kindertagesstätte<br />
auf dem Gelände des Klinikums. Am<br />
15. Juli 2010 folgte die Grundsteinlegung,<br />
das Richtfest am 16. September<br />
2010. Nach nicht einmal einem Jahr<br />
konnte das Gebäude nun seiner Bestimmung<br />
übergeben werden: Am 18. April<br />
<strong>2011</strong> nahmen die „Pfiffiküsse“ ihr<br />
Haus in Besitz. Das Klinikum trägt mit<br />
436.000 Euro mehr als 40% der Gesamtkosten,<br />
die bei 1.085.000 Euro liegen.<br />
Die feierliche Einweihung wird am<br />
30. Mai <strong>2011</strong> stattfinden, gemeinsam<br />
mit dem Bundesminister für Gesundheit<br />
Dr. Philipp Rösler. „Es ist für uns<br />
eine große Ehre, dass Herr Dr. Rösler<br />
diesen besonderen Moment mit uns<br />
teilen wird“, so Rainer Leischker.<br />
Innovationen gemeinsam mit<br />
internationalen Partnern<br />
Im Februar <strong>2011</strong> nahm das Radiologische<br />
Zentrum des Klinikums das hochmoderne<br />
Durchleuchtungsgerät D²RS<br />
in Betrieb, das gemeinsam von Canon<br />
Europa NV, Canon Inc. Japan und Stephanix<br />
entwickelt wurde.<br />
Die französische Firma Stephanix entwickelt<br />
bildgebende Systeme. Canon<br />
Europa NV ist eine Tochtergesellschaft<br />
von Canon Inc. Japan, einem der weltweit<br />
führenden Anbieter von Imaging-<br />
Lösungen. Im Jahr 1993 begann Canon<br />
Inc. Japan mit der Erforschung und Entwicklung<br />
von Röntgenbildsensoren.<br />
Das D²RS ist ein vollständig integriertes,<br />
direkt digitales Durchleuchtungsgerät<br />
mit einer einzigartigen 3-in-1-Lösung:<br />
Es vereint Radiographie mit Durchleuchtungsuntersuchungen.<br />
Zusätzlich<br />
ermöglicht der von Canon Inc. Japan<br />
entwickelte mobile Flachpaneldetektor<br />
direkte freie Aufnahmen außerhalb des<br />
Röntgentischs, so dass Patienten nicht<br />
mehr zwingend umgelagert werden<br />
müssen. Das D²RS liefert Bilder in einer<br />
hervorragenden Qualität, die Dank<br />
der digitalen Vernetzung des radiologischen<br />
Zentrums unmittelbar nach der<br />
Bob Link (Canon Europa NV), Jean- Pierre<br />
Brie (Stephanix), Rainer Leischker und<br />
Chefarzt Dr. Lutz Winkler am D²RS.<br />
Quelle: Franko Martin<br />
Aufnahme am PC zur Verfügung stehen.<br />
Als erstes deutsches Krankenhaus, in<br />
dem dieses Gerät zum Einsatz kommt,<br />
wird die Paracelsus-Klinik Reichenbach<br />
zum deutschen Referenzhaus der Firmen<br />
Stephanix und Canon Europa NV.<br />
Die enge Zusammenarbeit zwischen<br />
dem Klinikum und den Herstellern, u.a.<br />
werden regelmäßig Protokolle ausgetauscht,<br />
dient der Weiterentwicklung<br />
und Optimierung des D²RS.<br />
Darüber hinaus trägt das Klinikum als<br />
Test- und Referenzhaus der Firma Canon<br />
Europa NV zur Entwicklung neuer Geräte<br />
bei. „Wir freuen uns sehr über die<br />
Erstinstallation dieses Gerätes in einem<br />
deutschen Krankenhaus und auf die Zusammenarbeit<br />
in den nächsten Monaten“,<br />
so Peter Blonk, Direktor Vertrieb<br />
und Marketing von Canon Europa NV.<br />
Das Radiologische Zentrum vereint die<br />
Abteilung für Röntgendiagnostik des<br />
Klinikums und den Fachbereich Radiologie<br />
des Medizinischen Versorgungszentrums<br />
Reichenbach I. Ambulanten und<br />
stationären Patienten stehen hier neben<br />
dem D²RS ein weiterer vollständig<br />
digitalisierter Röntgenarbeitsplatz auf<br />
DR-Basis, ein Mammograph und nuklearmedizinische<br />
Untersuchungsmöglichkeiten<br />
zur Verfügung. Noch in diesem<br />
Jahr wird das Leistungsspektrum um ein<br />
MRT erweitert.<br />
Plauensche Str. 37 I 08468 Reichenbach I Tel. <strong>03</strong>765 54-0 I Fax. <strong>03</strong>765 54-8241<br />
info.reichenbach@pk-mx.de I www.paracelsus-kliniken.de/reichenbach
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Es tut so gut….<br />
Die Gala der Oskar-Patzelt-Stiftung hat ihre besondere<br />
Dramaturgie mit den Worten: „Ich bitte nach vorn...“<br />
(Fotos: © eventDiary, Igor Pastierovic)<br />
18.00 Uhr – Die Türen schließen. Der<br />
riesige Festsaal wird vom gedämpften<br />
Schein der Kerzen nur spärlich beleuchtet.<br />
Wundervoll zarte Violinenmusik<br />
vollendet die feierliche Atmosphäre.<br />
Die knisternde Spannung des Eröffnungsszenarios<br />
bleibt während der<br />
gesamten Preisverleihung erhalten.<br />
Für jeden Preisträger ist ein dramaturgischer<br />
Höhepunkt vorbereitet. Ein<br />
Kurzvideo präsentiert das jeweilige<br />
Unternehmen, während die Laudatio<br />
verlesen wird. Anschließend heißt es:<br />
„Ich bitte nach vorn...“<br />
Im Blitzlichtgewitter strecken die Ausgezeichneten<br />
den Fotografen ihren<br />
Preis wie eine Trophäe entgegen, nicht<br />
selten von euphorischen Jubelschreien<br />
begleitet. Die Preisträger nehmen<br />
neben der Preisstatue noch eine andere<br />
„Bürde” mit nach Hause: eine besondere<br />
Verantwortung dafür, die Rahmenbedingungen<br />
durchzusetzen, die einer<br />
gesunden Entwicklung des Mittelstandes<br />
dienen.<br />
Der Ball verzaubert<br />
Nach Gala und Dinner bildet ein<br />
Kaiserwalzer den Auftakt des Balls.<br />
Gesang, Ballett, Überraschungsgäste<br />
und Tanzrunden sorgen für Kurzweil.<br />
Um Mitternacht zieht eine Verlosung<br />
attraktiver Preise die Gäste noch einmal<br />
in ihren Bann. Danach wird weiter<br />
getanzt oder die Nachtbar besucht. Der<br />
Morgen kann warten...<br />
Über 1 000 Institutionen, Verbände und<br />
Kommunen nominierten in diesem<br />
Jahr nach öffentlicher Ausschreibung<br />
3 552 mittelständische Unternehmen<br />
Wichtigster Wirtschaftspreis<br />
aus ganz Deutschland. Diese Unternehmen<br />
erwirtschaften mit ihren 595 000<br />
Mitarbeitern rund 80 Mrd. Euro Jahresumsatz<br />
und führen jährlich Steuern<br />
und Abgaben in Höhe von etwa 15 Mrd.<br />
Euro ab. In der Öffentlichkeit reift allmählich<br />
die Erkenntnis, dass nur der<br />
Mittelstand dauerhaft Arbeitsplätze<br />
im ersten Arbeitsmarkt schaffen kann.<br />
An diesem Bewusstseinswandel ist<br />
die Mittelstands-Initiative nicht ganz<br />
unbeteiligt. Von Beginn an war es<br />
unser Motto, die Öffentlichkeit für den<br />
„Es tut so gut, einmal Anerkennung<br />
zu finden für die zurückliegenden<br />
schweren, aber auch<br />
guten Zeiten, für alle unermesslichen<br />
Bemühungen, die mit großen<br />
Risiken belastet sind, um ein<br />
Unternehmen aufzubauen und<br />
weiterzuführen. Schließlich mit<br />
immer neuen Ideen fortschrittlich<br />
zu bleiben und sich gegen unbequeme<br />
und missgünstige Mitbewerber<br />
durchzusetzen.“<br />
Rosemarie Discher,<br />
Discher Technik GmbH, Haan<br />
Zusammenhang zu sensibilisieren:<br />
Genießen Sie mit uns zur Preisverleihung<br />
2010 in feierlicher Atmosphäre<br />
die vollbrachten Leistungen<br />
und erreichten Ziele! Lassen Sie uns<br />
gemeinsam einen abwechslungsreichen<br />
und interessanten Abend<br />
verleben. Knüpfen Sie neue Kontakte<br />
und sagen Sie Ihrem Partner ein<br />
„Dankeschön!“ für die Ausdauer an<br />
Ihrer Seite. ■<br />
„Wer hier nominiert wurde, hat allein durch diese Auswahl bereits eine Auszeichnung<br />
1. Güte erfahren.“<br />
Barbara Stamm, Präsidentin des Bayerischen Landtages, 2010<br />
Auf der Bühne stehen<br />
können nur Wenige,<br />
stellvertretend für Viele<br />
„‚Der Große Preis des Mittelstandes‘ ist Deutschlands wichtigster Wirtschaftspreis.“<br />
isw-Benchmarkstudie, <strong>2011</strong><br />
„Der von der Oskar-Patzelt-Stiftung vergebene ‚Große Preis des Mittelstandes‘ ist deutschlandweit<br />
die begehrteste Wirtschaftsauszeichnung.“<br />
DIE WELT, 2009<br />
22 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Wir bauen auf innere Werte<br />
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Automobilbereich nicht gesehen - aber<br />
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Großer Preis des Mittelstandes <strong>2011</strong><br />
17. Oskar-Patzelt-Stiftungstage<br />
Kartenbestellung für Gala und Ball<br />
Ja, ich bestelle Karten für folgende Veranstaltungen (Gala und Ball):<br />
<strong>03</strong>. September <strong>2011</strong>, MARITIM Hotel Magdeburg<br />
Otto-von-Guericke-Straße 87 | 39104 Magdeburg<br />
Preisverleihung für Unternehmen aus Sachsen- Anhalt, Sachsen,<br />
Berlin/Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern<br />
Euro 140,– zzgl. MwSt. pro Karte<br />
* Zimmerreservierung unter: Tel. o391 5949-886<br />
10. September <strong>2011</strong>, MARITIM Hotel Würzburg<br />
Pleichertorstraße 5 | 97070 Würzburg<br />
Preisverleihung für Unternehmen aus Bayern, Baden-Württemberg,<br />
Hessen und Thüringen<br />
Euro 140,– zzgl. MwSt. pro Karte<br />
* Zimmerreservierung unter: Tel. 0931 3053-819<br />
24. September <strong>2011</strong>, MARITIM Hotel Düsseldorf<br />
Maritim-Platz 1 | 40474 Düsseldorf<br />
Preisverleihung für Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen/Bremen,<br />
Schleswig- Holstein/Hamburg und Rheinland-Pfalz/Saarland<br />
Euro 140,– zzgl. MwSt. pro Karte<br />
* Zimmerreservierung unter: Tel. 0211 5209-0<br />
Kartenanzahl<br />
Kartenanzahl<br />
Kartenanzahl<br />
22. Oktober <strong>2011</strong>, MARITIM Hotel Berlin<br />
Stauffenbergstraße 26 | 10785 Berlin<br />
Bundesball – Verleihung der Sonderpreise und Ehrenplaketten<br />
Euro 150,– zzgl. MwSt. pro Karte<br />
* Zimmerreservierung unter: Tel. <strong>03</strong>0 2<strong>03</strong>3-4410<br />
Kartenanzahl<br />
* Die Reservierung von Hotelzimmern erfolgt nur direkt bei den Hotels bis spätestens<br />
vier Wochen vor Veranstaltung. (Kennwort: „Großer Preis des Mittelstandes")<br />
Mathias Normann<br />
Spedition<br />
Name, Vorname<br />
Firma<br />
Straße, Nr.<br />
PLZ, Ort<br />
Telefon (bitte für evtl. Rückfragen angeben)<br />
Die von mir bestellte(n) Karte(n) bezahle ich per Überweisung an:<br />
Raiffeisen Landesbank Oberösterreich<br />
ZNdl Süddeutschland<br />
BLZ 740 20 100 • Konto-Nr. 830 4313<br />
(Kennwort: „Großer Preis des Mittelstandes“)<br />
Die Karten werden ab 1. Juli <strong>2011</strong> und nach Zahlungseingang versandt. Die Anzahl der Plätze ist beschränkt. Bei Stornierung ab<br />
vier Wochen vor der jeweiligen Veranstaltung berechnen wir eine Stornogebühr von 100%. Bei sonstigen Stornierungen berech-<br />
nen wir eine Bearbeitungsgebühr von 20%. Generell bitten wir um Kartenrücksendung bei Stornierungen. Rechnungslegung<br />
erfolgt durch die OPS Netzwerk GmbH im Auftrag der Oskar-Patzelt-Stiftung.<br />
Datum, Unterschrift
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Vertrauen schafft<br />
Sicherheit<br />
Jeden Tag fällen wir Dutzende von Entscheidungen. Jeden Tag passieren unvorhergesehene Dinge.<br />
Jeden Tag müssen wir darauf rasch und präzise reagieren, ohne den eigenen Kompass aus dem Auge<br />
zu verlieren. Nicht alles im Leben gelingt, auch nicht im Unternehmeralltag. Dann fragen wir uns:<br />
Wie konnte dies nur geschehen? Haben wir versagt? Hat uns das Vertrauen gefehlt? Vertrauen<br />
zu uns selbst oder zu anderen?<br />
Wir gehen im privaten und geschäftlichen Leben täglich Risiken ein. Immer müssen wir<br />
dabei Menschen vertrauen. Häufig ohne zu wissen, ob dieses Vertrauen gerechtfertigt<br />
ist. Sind es die richtigen Partner? Wie werden sie sich entscheiden, wenn die Dinge unvorhergesehene<br />
Wendungen nehmen? Wenn nicht alle Ziele erreicht werden?<br />
Diese Risiken gehören zu unserem Leben. Wir können ihnen nicht ausweichen.<br />
Wir können sie nur meistern, wenn wir Vertrauen haben. Das schafft uns<br />
Sicherheit im Denken und Handeln. Im Alltag wird unser Vertrauen oftmals<br />
enttäuscht: Der Lieferant hält den fest zugesagten Termin nicht ein. Der<br />
unverzichtbare Spezialist scheidet unverhofft aus. Eine Naturkatastrophe<br />
verändert alles. Ein Mitarbeiter, dem Sie absolut vertrauten, kündigt.<br />
Auch Sie könnten viele solcher Lebenssituationen nennen. Man fühlt<br />
sich ausgeliefert, überrollt, ist fast am Verzweifeln. Trotzdem vertrauen<br />
wir unserem Ziel und unseren Erfahrungen.<br />
Gerade im Mittelstand geht nichts ohne Vertrauen zu den<br />
Partnern. Ein offenes und ehrliches Gespräch mit Vertrauten<br />
kann neue Horizonte eröffnen, auch wenn es manchmal<br />
weh tut. Aber das Resultat kann Berge versetzen und uns<br />
wieder weiter nach vorn bringen, Problemlösungen<br />
aus einer neuen Perspektive betrachten lassen.<br />
Dennoch gibt es natürlich kein Vertrauen umsonst.<br />
Es muss miteinander erarbeitet werden.<br />
Es wird in der Praxis geprüft. Manches<br />
zerplatzt wie eine Luftblase, aus anderem<br />
entwickeln sich jahrzehntelange Kooperationen.<br />
Wie sieht Ihre Vertrauensbilanz<br />
aus? Wächst das Vertrauen wie die Bilanzsumme?<br />
Entscheidend ist auch<br />
hier der Saldo.<br />
Ihre Petra Tröger<br />
2/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 25
kompetenznetz<br />
mittelstand<br />
Unternehmen<br />
News<br />
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„Der ‚Große Preis‘ bietet den stillen Stars aus<br />
den Regionen jährlich deutschlandweit eine<br />
große Bühne. Er rückt mit den kleinen und mittleren<br />
Unternehmen diejenigen ins Rampenlicht,<br />
die die Substanz der deutschen Wirtschaft ausmachen.<br />
Entsprechend groß ist die Resonanz:<br />
Allein aus dem Land Brandenburg gehen mehr<br />
als 180 Unternehmen an den Start. Besonders<br />
hervorzuheben ist die Branchenvielfalt. Vertreten<br />
sind nicht nur Firmen aus der Medizintechnik,<br />
der Kommunikationstechnik, der Luftfahrt oder<br />
der Solarwirtschaft, sondern auch eine ganze<br />
Reihe von Handwerksbetrieben wie Bäcker,<br />
Tischler oder Fleischer.<br />
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Was für mich den besonderen Charme dieses<br />
Mittelstandspreises ausmacht, sind die Wettbewerbskriterien.<br />
Nicht nur die Gesamtentwicklung<br />
des Unternehmens, die Schaffung von Arbeitsund<br />
Ausbildungsplätzen oder die innerbetriebliche<br />
Modernisierung und Innovation werden<br />
bewertet, sondern auch das Engagement des<br />
Unternehmens in der Region. Unternehmen<br />
können auf diese Weise deutlich machen, dass<br />
sie sich nicht nur als wirtschaftlicher Teil ihrer<br />
Region verstehen, sondern ein wichtiger Teil<br />
des gesellschaftlichen Lebens sind.<br />
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Als Schirmherr für das Land Brandenburg<br />
wünsche ich nicht nur den brandenburgischen<br />
Unternehmen, sondern allen Nominierten viel<br />
Erfolg dabei, in den Kreis des ‚ausgezeichneten<br />
Mittelstands‘ zu gelangen. Aber auch die<br />
Nominierung selbst ist schon eine besondere<br />
Anerkennung und sollte Ansporn für die weitere<br />
Arbeit geben.“<br />
Ralf Christoffers,<br />
Minister für Wirtschaft und<br />
Europaangelegenheiten<br />
des Landes Brandenburg,<br />
Mitglied des Präsidiums<br />
der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Gesunder Mittelstand –<br />
Starke Wirtschaft – Mehr Arbeitsplätze<br />
„Mittelstand schafft Sicherheit“<br />
„Mittelstand schafft Sicherheit“<br />
(Satz und Layout: © OPS Netzwerk GmbH, Foto: © Andres Rodriguez/Fotolia.com)
(Foto: © Ernst Rose/PIXELIO)<br />
Deutschlands Unternehmen verfolgen den Wettbewerb nur als Zaungäste<br />
Deutschland gehen die Ideen aus<br />
Eines der spannendsten Rennen der globalen Wirtschaft läuft auf dem weltweiten Handy-Markt.<br />
Deutschland ist nicht dabei.<br />
Das neue deutsche „Wirtschaftswunder“<br />
täuscht über einen Fakt hinweg:<br />
In der Liga der weltweit innovativsten<br />
Firmen sind unsere Unternehmen allenfalls<br />
Mittelmaß. Der Aufschwung<br />
beruht auf Ideen von gestern. Gegen<br />
die weltweit innovativsten Firmen haben<br />
deutsche Unternehmen kaum eine<br />
Chance.<br />
Wer wird gewinnen? Auf dem weltweiten<br />
Handy-Markt liefern sich<br />
Apple, Google, Nokia und Microsoft<br />
derzeit eines der spannendsten Rennen<br />
der globalen Wirtschaft. Wer wird<br />
den Markt um das Handy der Zukunft<br />
für sich entscheiden? Der jahrelange<br />
Weltmarktführer Nokia hat den Trend<br />
zu Smartphones verpasst. Microsoft<br />
musste sein selbst entwickeltes Mobiltelefon<br />
wieder vom Markt nehmen<br />
und versucht mit Windows-Phone 7,<br />
verlorenen Boden gutzumachen.<br />
Deutsche Zaungäste<br />
Wer auch immer den Kampf um<br />
Smartphones gewinnt, sicher ist:<br />
Deutschlands Unternehmen verfolgen<br />
den Wettbewerb nur als Zaungäste.<br />
Mit dem enormen Innovationstempo<br />
der Branche können sie seit Jahren<br />
nicht mehr Schritt halten.<br />
Bittere Wahrheit ist: Mit ihren perfekten<br />
Prozessen und der nach wie vor<br />
überragenden Qualität sind deutsche<br />
Unternehmen in vielen Bereichen der<br />
Wirtschaft zwar Weltmarktführer.<br />
Doch wenn es darum geht, schnell<br />
neue Ideen zu generieren und erfolgreich<br />
auf den Markt zu bringen, sind<br />
sie bestenfalls Mittelklasse.<br />
Alter Kern<br />
Eine Gefahr für die Zukunft: Denn<br />
das alte und das neue deutsche Wirtschaftswunder<br />
beruhen vor allem auf<br />
Produkten, die zwar in jahrelanger<br />
deutscher Ingenieurskunst perfektioniert<br />
wurden, aber im Kern nach wie<br />
vor die alten Produkte sind. Die letzten<br />
großen Innovationen aus der Automobilbranche<br />
sind der Tata Nano (Indien),<br />
das Elektroauto von Tesla (USA) und<br />
Geschäftsmodelle wie Project Better<br />
World vom ehemaligen SAP-Chef Shai<br />
Agassi (Israel).<br />
Konservative Strukturen<br />
Deutsche Unternehmen betreiben<br />
zwar einen immensen Aufwand an<br />
Forschung und Entwicklung, doch ihre<br />
konservativen Strukturen sind nicht<br />
dafür gemacht, wirklich bahnbrechend<br />
Neues zu entwickeln. Noch hat<br />
Deutschland Ideen, und noch funktioniert<br />
die Verbesserung des Bestehenden.<br />
Im internationalen Wettbewerb<br />
schmilzt jedoch der Vorsprung. Eine<br />
Studie der weltweit innovativsten Unternehmen,<br />
die 2010 an der Handelshochschule<br />
Leipzig durchgeführt wurde,<br />
ergab: Um im globalen Wettbewerb<br />
der Ideen bestehen zu wollen, brauchen<br />
Deutschlands Firmen neue Strukturen.<br />
Vier Hürden<br />
Sie müssen folgenden Spagat schaffen:<br />
einerseits die perfekten Prozesse<br />
aufrechterhalten, die sie so erfolgreich<br />
machen, und andererseits sicherstellen,<br />
dass die perfekten Prozesse, die<br />
primär auf Effizienz und Fehlerminimierung<br />
setzen, das Entstehen neuer<br />
Ideen nicht systematisch verhindern.<br />
Die Studie der weltweit innovativsten<br />
Unternehmen zeigte, dass vor allem<br />
folgende vier Faktoren die deutschen<br />
Unternehmen im globalen Ideenwettbewerb<br />
behindern:<br />
■ Innovationsbremse 1:<br />
Starre Strukturen<br />
Die meisten deutschen Unternehmen<br />
sind durch klare Zuständigkeiten und<br />
28 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Wirtschaft<br />
Hierarchien geprägt. Die Entwicklung<br />
ist für neue Produkte zuständig, die<br />
Produktion sorgt für eine berechenbar<br />
hohe Qualität, das Marketing entwickelt<br />
die Prospekte, und der Vertrieb<br />
bringt es an den Mann.<br />
So funktioniert, vereinfacht formuliert,<br />
ein Großteil der Unternehmen. Dieses<br />
Bereichsdenken macht Unternehmen<br />
äußerst effizient – eines der Buzzwords<br />
des Managements. Zugleich ersticken<br />
diese Strukturen jedoch den größten<br />
Teil des kreativen Potenzials. Ideen entstehen<br />
immer dort, wo Grenzen aufeinanderstoßen<br />
und Reibung entsteht.<br />
Der deutsche Dienstweg erschwert<br />
jedoch genau diesen Austausch zwischen<br />
verschiedenen Bereichen.<br />
Zwei-Pizza-Regel<br />
Unternehmen wie Amazon oder der<br />
südkoreanische Samsung-Konzern machen<br />
vor, wie es anders geht: Als in den<br />
verkrusteten Strukturen von Karstadt<br />
und Hertie noch darüber diskutiert<br />
wurde, wie und in welchem Umfang<br />
das Internet Konsumenten in Zukunft<br />
beeinflussen wird, setzte Amazon-Chef<br />
Jeff Bezos bereits auf vollkommen<br />
neue Unternehmensstrukturen: kleine<br />
wendige Teams mit einem hohen Grad<br />
an Verantwortung, die er nach der<br />
„Zwei-Pizza-Regel“ zusammenstellte:<br />
Sobald ein Team mehr als zwei Pizzas<br />
essen kann, wird es geteilt.<br />
Prinzip Papstwahl<br />
Samsung, bis in die 80er Jahre als Anbieter<br />
billiger Elektrogeräte bekannt,<br />
hat in den vergangenen Jahren einen<br />
erstaunlichen Wandel vollzogen, durch<br />
den auch deutsche Traditionsunternehmen<br />
wie Grundig möglicherweise<br />
überlebt hätten: Das Unternehmen<br />
startete eine Ideenoffensive und richtete<br />
auf der gesamten Welt Design-<br />
Center ein. Dort werden Innovationen<br />
häufig nach dem Prinzip der Papstwahl<br />
entwickelt: Designer und Techniker<br />
bleiben solange im Design-Center,<br />
bis die Innovation fertig entwickelt<br />
ist. Amazon, Samsung und viele der<br />
weltweit innovativsten Unternehmen<br />
haben erkannt, dass der Faktor Zeit<br />
bei Innovationen eine wichtige Rolle<br />
spielt. Deutsche Unternehmen mit<br />
ihren behäbigen Strukturen und langen<br />
Abstimmungsprozessen sind in<br />
diesem Wettbewerb chancenlos – wie<br />
ein 100-Meter-Läufer mit Bleikugeln an<br />
den Beinen.<br />
Das Siemens-Handy mit MP3-Player hat sich nicht durchgesetzt<br />
■ Innovationsbremse 2:<br />
Die Regelwut<br />
Regelfreie Zonen sind in deutschen<br />
Unternehmen nahezu unbekannt.<br />
Wer Ideen hat, soll sie gefälligst in den<br />
dafür vorgesehenen Prozess einbringen;<br />
den Vordruck (modern: Template)<br />
ausfüllen und an die zuständigen<br />
Gremien weiterleiten, die dann über<br />
den Vorschlag beraten. Es gibt genaue<br />
Vorschriften, wie Ideenformulare<br />
auszufüllen und Ideen zu begründen<br />
sind, welchen potenziellen Ertrag sie<br />
in drei Jahren bringen müssen und<br />
wie sie umzusetzen sind – was für ein<br />
Unterschied zu Unternehmen wie 3M<br />
oder Google, in denen Mitarbeiter freie<br />
Zeit bekommen, um an eigenen neuen<br />
Ideen zu arbeiten.<br />
Visionen testen<br />
Die deutsche Ideenbürokratie übersieht<br />
einen wichtigen Punkt: Ideen<br />
kommen nicht als fertiges iPhone auf<br />
die Welt. Sie müssen entwickelt, von<br />
verschiedenen Seiten betrachtet und<br />
in unterschiedlichen Versionen immer<br />
wieder getestet werden, bevor sie eine<br />
Marktreife erlangen. In dieser Zeit<br />
Buchtipp<br />
brauchen sie etwas, was im Tierreich<br />
den Namen „Welpenschutz“ trägt: einen<br />
geschützten Raum, in dem sie in<br />
Ruhe reifen können.<br />
Voodoo<br />
Das Innovationsmanagement zahlreicher<br />
deutscher Unternehmen sieht<br />
genau das nicht vor. Statt Ideen kreativ<br />
zu entwickeln, werden Excel-Tabellen<br />
ausgefüllt – mit etwas, das in Fachkreisen<br />
„Voodoo-Businessplan“ genannt<br />
wird: den Finger in die Luft halten<br />
und raten, welchen Umsatz ein neues<br />
Produkt wohl in drei Jahren bringen<br />
könnte. Google vertraut darauf, dass<br />
für Ideen, die sich bewähren, mit Sicherheit<br />
ein neues Geschäftsmodell<br />
entwickelt werden wird.<br />
■ Innovationsbremse 3:<br />
Das Bedürfnis nach Kontrolle<br />
(Foto: © Siemens)<br />
Wenn Nike-Designer Tinker Hatfield<br />
von der Erfindung des Nike Air erzählt,<br />
leuchten seine Augen. Das Centre<br />
George Pampidou in Paris habe bei der<br />
Turnschuherfindung Pate gestanden,<br />
sagt er. Nike räumt seinen Designern<br />
eine fast grenzenlose Freiheit ein. Lei-<br />
■ Jens-Uwe Meyer:<br />
Kreativ trotz Krawatte<br />
Vom Manager zum Katalysator – Wie Sie eine Innovationskultur aufbauen<br />
BusinessVillage, 2010<br />
240 Seiten, 24,80 Euro<br />
ISBN 978-3-869800-73-8<br />
■ Jens-Uwe Meyer ist Geschäftsführer der Ideeologen-Gesellschaft für neue<br />
Ideen GmbH, Baden-Baden.<br />
(Quelle: BusinessVillage)<br />
3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 29
Wirtschaft<br />
Intrinsisch<br />
Deutschlands Firmen stecken im Spagat zwischen Perfektion und Kreativität<br />
denschaft statt Stechuhr, so lässt sich<br />
das Erfolgsrezept des Unternehmens<br />
auf den Punkt bringen. Als Nintendo<br />
die Spielkonsole Wii entwickelte, forderte<br />
das Unternehmen seine Techniker<br />
und Designer immer wieder<br />
auf, möglichst tollkühn zu denken<br />
und Grenzen zu überschreiten. Und<br />
der Chip-Hersteller Intel macht fast<br />
einen Sport daraus, seine Entwickler<br />
die schwersten, beinahe unlösbaren<br />
Probleme lösen zu lassen. Es sind nicht<br />
nur die ausgefeilten Prozesse, die diese<br />
Unternehmen zu Innovationsführern<br />
machen, sondern die einzigartige Kultur,<br />
die dahinter steht.<br />
Fun and Focus<br />
In den weltweit innovativsten Unternehmen<br />
verwalten Manager nicht,<br />
(Foto: © Michael Rittmeier/PIXELIO)<br />
sie gestalten. Dahinter steht ein tiefes<br />
Verständnis von Kreativität. „Fun and<br />
Focus“ – eine Mischung aus klaren,<br />
extrem ehrgeizigen Zielen und einem<br />
Prinzip der Spaßmaximierung bei der<br />
Arbeit, das ist das Erfolgsrezept der<br />
weltweit innovativsten Unternehmen.<br />
Ideenfindung als Abenteuer, nicht als<br />
durchgeregelter Prozess, bei dem jede<br />
Stufe genau einzuhalten ist. In vielen<br />
dieser Unternehmen gibt es Führungsprinzipien,<br />
die in deutschen Firmen<br />
größtenteils undenkbar sind. Beispielsweise,<br />
dass sich Mitarbeiter Aufgaben<br />
selbst suchen, sich Teams von<br />
Mitstreitern selbst zusammenstellen<br />
und Innovationen entwickeln, ohne<br />
dass das Topmanagement zu 100%<br />
weiß, was die Mitarbeiter eigentlich<br />
treiben.<br />
Die US-Professoren Sam Stern, Alan<br />
G. Robinson und Theresa Amabile<br />
von der Harvard-Universität sehen die<br />
intrinsische Motivation schon lange<br />
als einen wesentlichen Treiber von<br />
Innovation. Der Gedanke dahinter ist<br />
einfach: Mitarbeiter, die sich ihre Entwicklungsprojekte<br />
selbst suchen, sind<br />
schneller, ideenreicher und produktiver<br />
als Mitarbeiter, die eine Aufgabe delegiert<br />
bekommen, für die sie sich möglicherweise<br />
gar nicht interessieren.<br />
Neue Managementprinzipien könnten<br />
deutsche Unternehmen binnen weniger<br />
Jahre zu neuen kreativen Höchstleistungen<br />
bringen.<br />
■ Innovationsbremse 4:<br />
Die Angst, nicht perfekt zu sein<br />
Beim amerikanischen Handy-Hersteller<br />
Research in Motion (Blackberry)<br />
gibt es ein einfaches Prinzip: die „9<br />
von 10“-Regel. Neun Mal muss etwas<br />
schiefgehen, damit es beim zehnten<br />
Mal funktioniert. Die Virgin Group<br />
hat die simple Philosophie „Pionier<br />
sein, nicht dem Pionier folgen.“ Und<br />
der indische Tata-Konzern vergibt<br />
jedes Jahr sogar einen Preis für eine<br />
gescheiterte Innovation: Beim jährlichen<br />
Wettbewerb „Innovista“ wird<br />
eine Innovation ausgezeichnet, die<br />
ernsthaft versucht wurde, dann aber<br />
gescheitert ist.<br />
Durch solche Regeln, Philosophien<br />
und Maßnahmen wollen diese Unternehmen<br />
vor allem eines ausdrücken:<br />
Scheitern willkommen! Sie haben er-<br />
5-Achs-Wasserstrahlmaschine:<br />
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Strahlkompensation und<br />
3D – Bearbeitung bis 60°<br />
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für 3D – Bearbeitung<br />
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WELTNEUHEIT<br />
unsere Leistungen:<br />
Komplett Bad – Küche sowie Steinmöbel<br />
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Steinmetz- und Bildhauerarbeiten<br />
Wir bearbeiten folgendes Material im Lohnschnitt mit 5-Achs<br />
Wasserstrahltechnik (siehe oben Weltneuheit) für unsere Kunden:<br />
Natur- und Kunststein, Stahl, Edelstahl, Glas, Keramik und Kunststoff<br />
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Stein-Wegener GmbH - Schmiedestr. 36c - 04683 Belgershain / Köhra<br />
Tel.: <strong>03</strong>42 93 - 47 47 0 • Fax.:<strong>03</strong>42 93 - 32 48 5 • stein-wegener@t-online.de • www.stein-wegener.de<br />
Finalist „Großer Preis des<br />
Mittelstandes“ 2010,<br />
Nominiert <strong>2011</strong>
Wirtschaft<br />
kannt, dass es Innovation mit Vollkaskoschutz<br />
nicht gibt. Scheitern ist in diesen<br />
Unternehmen nichts Negatives.<br />
Die chemische Keule<br />
Anders in Deutschland. Hier ist die<br />
Kultur zahlreicher Unternehmen von<br />
äußerster Vorsicht geprägt. Im Grundsatz<br />
ist das nicht schlecht, hält es doch<br />
Hasardeure davon ab, die Firmen ins<br />
Unglück zu stürzen. Doch allzu oft ist<br />
die Vorsicht übertrieben. Angst als generelle<br />
Einstellung wirkt wie eine chemische<br />
Keule bei der Unkrautvernichtung:<br />
Das schädliche Unkraut ist weg,<br />
aber alle nützlichen Pflanzen, Käfer und<br />
Schmetterlinge ebenso. Mit den waghalsigen<br />
Ideen, die ein Unternehmen<br />
an den Rand des Ruins bringen können,<br />
werden oft auch die hoffnungsvollen<br />
schwachen Ideenkeime getötet.<br />
FuE-Aufwendungen des Wirtschaftssektors 1995 – 2008,<br />
vorläufige Daten 2009, Plandaten 2010 und <strong>2011</strong><br />
65,0<br />
Mrd. €<br />
62,5<br />
61,0<br />
60,0<br />
58,4<br />
57,5<br />
55,0<br />
53,4<br />
FuE-Gesamtaufwendungen<br />
52,0<br />
52,5<br />
55,9<br />
57,3<br />
50,0<br />
48,4<br />
47,5<br />
46,5 46,1<br />
43,8 44,5<br />
47,1<br />
45,0<br />
42,2<br />
45,0<br />
46,1<br />
42,5<br />
43,0<br />
40,0<br />
41,1<br />
36,1 39,7<br />
37,5<br />
38,0 38,4 38,7<br />
35,0 33,4<br />
36,3 37,0<br />
Interne FuE-Aufwendungen<br />
35,6<br />
32,5<br />
30,0<br />
33,6<br />
30,0 30,4<br />
27,5<br />
25,0<br />
27,2<br />
28,9<br />
26,8<br />
30,3<br />
22,5<br />
20,0<br />
1) 1)2) 1)2)<br />
95 96 97 98 99 00 01 02 <strong>03</strong> 04 05 06 07 08 09 10 11<br />
1) Daten vorläufig<br />
2) Plandaten aus der<br />
FuE-Erhebung 2009<br />
<strong>2011</strong> sollen die Investitionen in Forschung und Entwicklung der Unternehmen in<br />
Deutschland neue Rekordwerte erreichen. So soll in diesem Jahr erstmals die 60-Milliarden-Euro-Schwelle<br />
mit FuE-Aufwendungen von 61,0 Mrd. Euro übersprungen werden.<br />
Quelle: Stifterverband Wissenschaftsstatistik, Stand: Dezember 2010<br />
Perfektionismus?<br />
Die Frage, wie Unternehmen kreativer<br />
beziehungsweise innovativer sein können,<br />
ist keine schöngeistige Debatte.<br />
Denn genau das, was deutsche Firmen<br />
erfolgreich macht, wird ihnen im globalen<br />
Innovationswettbewerb vielfach<br />
zum Verhängnis: der Wunsch, alles<br />
perfekt, alles richtig, alles berechenbar<br />
zu machen.<br />
Ein Fehlschlag, wie ihn Google mit<br />
Google Wave erlebte, wäre in vielen<br />
deutschen Unternehmen ein Desaster.<br />
Der Internetkonzern hat 2009 sein<br />
Programm als Nachfolger der E-Mail<br />
präsentiert und in einer Beta-Version<br />
auf den Markt gebracht. Ein Flop. 2010<br />
stellte das Unternehmen Google Wave<br />
wieder ein. Eine Katastrophe? Mitnichten!<br />
Auf Google Wave angesprochen,<br />
reagierte CEO Eric Schmidt auf der<br />
Techonomy-Konferenz im kalifornischen<br />
Lake Tahoe schulterzuckend:<br />
„Wir probieren Dinge aus, und wir<br />
feiern unser Scheitern. In unserem Unternehmen<br />
ist es absolut in Ordnung,<br />
etwas besonders schwieriges zu versuchen,<br />
damit keinen Erfolg zu haben<br />
und daraus zu lernen.“ Es ist Teil der<br />
Google-Philosophie, Dinge auszuprobieren,<br />
Grenzen regelmäßig zu überschreiten<br />
und auch einmal in rechtliche<br />
Grauzonen vorzustoßen. Google<br />
Street View wäre an der Rechtsabteilung<br />
fast aller deutschen Unternehmen<br />
gescheitert.<br />
Alles außer Ideen<br />
Die Konkurrenz im weltweiten<br />
Ideenwettbewerb kommt nicht nur<br />
aus den USA. Indien und vor allem<br />
China, lange Zeit nur als billige Produktionsstandorte<br />
und Kopierer im Visier,<br />
machen deutschen Unternehmen<br />
ebenfalls Konkurrenz. Unter den 50<br />
weltweit innovativsten Unternehmen<br />
waren 2010 erstmals vier chinesische<br />
Unternehmen, daneben elf Unternehmen<br />
aus anderen asiatischen Staaten.<br />
Zum Vergleich: Deutsche Unternehmen<br />
stehen nur drei auf dieser Liste.<br />
Deutschland kann offenbar alles exportieren<br />
– außer Ideen. ■<br />
Jens-Uwe Meyer<br />
2/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 11
Wirtschaft<br />
Der Mittelstand tickt anders<br />
Innovationsmanagement für mittelständische KMU<br />
SICHER<br />
Wir geben Ihrem Antrieb<br />
SICHERHEIT<br />
Elektromagnetisch schaltbare<br />
Bremsen und Kupplungen<br />
Was unterscheidet Mittelständler beim<br />
Innovationsmanagement von Großunternehmen?<br />
Dieser Frage ist Prof.<br />
Dr. Horst Geschka von der Geschka<br />
& Partner Unternehmensberatung<br />
aus Darmstadt nachgegangen und<br />
wertete dafür sechs Diplomarbeiten<br />
und 109 Studien aus. Die Ergebnisse<br />
präsentierte er am 18. März <strong>2011</strong> auf<br />
der Frühjahrstagung der Oskar-Patzelt-<br />
Stiftung in Fulda. Sie lassen sich wie<br />
folgt zusammenfassen:<br />
Sieben Typen mittelständischer<br />
Innovatoren konnten klassifiziert<br />
werden. Nur zwei dieser Typen führen<br />
mittelständische Top-Innovationsunternehmen,<br />
und zwar die sog. offensiven<br />
Innovatoren und die „gewieften<br />
Kaufleute“. Was beide besonders<br />
auszeichnet, ist die Erarbeitung und<br />
Verfolgung einer Innovationsstrategie<br />
– und sie vermeiden hohen Aufwand.<br />
Offensive Innovatoren<br />
Situation:<br />
■ Innovationsführer in engen technologischen<br />
Feldern (Marktnischen)<br />
■ sehr erfolgreich<br />
■ Innovationsinitiativen kommen vom<br />
Unternehmer<br />
■ regelmäßig neue Produkte<br />
■ Mitarbeit in Technologiegremien<br />
■ Innovationen orientieren sich nicht<br />
primär am Bedarf<br />
■ Defizite: Controlling, Innovations-<br />
Marketing und -Bedarfsforschung,<br />
Qualitätsmanagement<br />
Herausforderungen:<br />
■ Ausbau der Technologie-Position<br />
■ differenzierte Innovationsstrategie<br />
■ Aufbau eines systematischen Innovationsmanagements<br />
Gewiefte Kaufleute<br />
Situation:<br />
■ hervorragende Ertragssituation;<br />
reichliche Kapitalausstattung<br />
■ Weiterentwicklung technisch hochwertiger,<br />
bewährter Produkte<br />
■ Innovationsentscheidungen unterliegen<br />
primär kaufmännischen Kriterien;<br />
kalkulierte Risikobereitschaft<br />
■ Inanspruchnahme externen technologischen<br />
Know-hows<br />
■ Innovationsmanagement besteht<br />
und wird gelebt (Kundeneinbindung,<br />
Prozess, Methoden)<br />
■ viele Außenkontakte mit Kunden<br />
und in Gremien (IHK, Verband)<br />
■ Defizite: Keine differenzierte<br />
Innovationsstrategie, geringe Innovationsdynamik<br />
Dessauer Str. 10 | 06844 Dessau-Roßlau<br />
Tel.: <strong>03</strong>40-2190-0 | Fax: <strong>03</strong>40-2190-221<br />
info.dessau@stromag.com | www.stromag-dessau.de<br />
32 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Wirtschaft<br />
Herausforderungen:<br />
■ Innovationsstrategie aufstellen und<br />
intern verbreiten<br />
■ Gefahr, in der Marktnische obsolet zu<br />
werden<br />
Standardisierte Verfahrensweisen<br />
untypisch<br />
Grundsätzlich stellt Prof. Geschka fest,<br />
dass Innovationsmanagement typspezifisch<br />
gestaltet wird und je nach Typ<br />
und Situation unterschiedliche Konzepte<br />
angewendet werden. Hierin liegt<br />
auch ein deutlicher Unterschied zwischen<br />
KMU und Großunternehmen.<br />
Standardisierte Verfahrensweisen sind<br />
für den Mittelstand untypisch.<br />
Die besonderen Stärken mittelständischer<br />
Top-Innovatoren sind<br />
ihre Marktorientierung und enge<br />
Kundenkontakte. Das hebt sie positiv<br />
von Großunternehmen ab. Typische<br />
Schwächen mittelständischer<br />
Innovatoren – allerdings nicht der<br />
Top-Innovatoren – sind fehlende oder<br />
nur vage Strategien sowie Informationsdefizite.<br />
Ideenauswahlsysteme, die wenig ausdifferenziert<br />
sind. Aber sie führen viele<br />
und intensive Vorprojektaktivitäten<br />
durch. Top-Innovations-KMU wenden<br />
Über Prof. Geschka<br />
keine speziellen oder ausgefallenen<br />
Methoden und Vorgehensweisen der<br />
Zukunftsmarkterkundung in Zusammenarbeit<br />
mit Kunden an. ■<br />
Erkenntnisse<br />
Top-Innovations-KMU erarbeiten<br />
und verfolgen eine Innovationsstrategie.<br />
Sie generieren und verfolgen<br />
Innovationsideen, jedoch geschieht<br />
das eher informell und ohne feste<br />
Regeln. Sie wenden keine komplexen<br />
Methoden und Workshops zur<br />
Ideenfindung an. Sie haben auch kein<br />
festes Ideenmanagement eingeführt.<br />
Top-Innovations-KMU praktizieren<br />
■ Prof. Dr. Horst Geschka beschäftigt sich<br />
seit Ende der 60er Jahre mit F&E- und<br />
Innovationsmanagement.<br />
■ Er war 14 Jahre beim Battelle-Institut in<br />
Frankfurt/M. tätig, wo er viele Studien für das<br />
BMFT sowie Strategie- und Innovationsberatungen<br />
für die Industrie durchführte.<br />
■ Prof. Geschka war Honorar- und Stiftungsprofessor<br />
an der TU Darmstadt und lehrt heute an mehreren<br />
Hochschulen Innovationsmanagement im Rahmen<br />
von MBA-Programmen.<br />
■ Er hat die Geschka & Partner<br />
Unternehmensberatung 1983 gegründet und ist<br />
deren Geschäftsführer. Mehr Infos unter<br />
www.geschka.de.<br />
10.01.14_MaS_Anz_Dynamic_210x99.qxd 14.01.2010 13:21 Uhr Seite 1<br />
Nehmen<br />
Sie sich<br />
die Freiheit<br />
gesünder<br />
zu<br />
sitzen!<br />
Das Geheimnis heißt dynamicSWING ® .<br />
Ergänzend zur Synchronmechanik – mit allen Vorteilen für<br />
Bewegung bei guter Abstützung – ist die Sitzfläche dynamisch<br />
gelagert. Sensibel folgt sie der kleinsten Gewichtsverlagerung<br />
nach vorn oder hinten. Wie von selbst will der Körper dieses<br />
leichte Wippen ausgleichen. Mit fulminanter Wirkung:<br />
Ähnlich wie beim Laufen bewegt sich das<br />
Becken und „balanciert“ – wie eine Hand<br />
den Stab – die Wirbelsäule, um den Oberkörper<br />
lotrecht zu halten.<br />
Dieses „Auspendeln“ bewirkt einen ständigen Wechsel<br />
zwischen leichter An- und Entspannung zahlreicher Muskelgruppen<br />
– von den Beinen über Becken, Lenden und Rücken<br />
bis zum Nacken.<br />
Ergonomisches Sitzen neu definiert. dynamicSWING ® –<br />
jetzt bei allen unseren Drehstühlen erhältlich.<br />
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Mauser Sitzkultur GmbH & Co. KG<br />
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fon +49 (0) 5631 50514-0<br />
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Preisträger<br />
2008
Wirtschaft<br />
Menschheit vergisst schneller als je zuvor<br />
Online-Tool zeigt kollektives Gedächtnis über Jahrhunderte<br />
Jährlich 8 500 neue Wörter<br />
Herodot – Vater der Geschichtsschreibung<br />
(Foto: © Sabine Weiße/PIXELIO)<br />
(http://ne-na.de ) - Die fortschreitende<br />
Digitalisierung der Bücher erlaubt es<br />
erstmals, die Kultur des Menschen auch<br />
mathematisch zu rekonstruieren. Wissenschaftler<br />
von Google und der Harvard<br />
University haben das Online-Tool<br />
„Culturomics“ präsentiert, das in Sekunden<br />
die Häufigkeit des Aufscheinens<br />
jeglicher Stichworte in den Büchern der<br />
vergangenen 500 Jahre zeigt. Durch die<br />
leicht bedienbare Ge schichts recherche<br />
konnten Forscher bereits beweisen,<br />
dass die Menschheit immer schneller<br />
ihre eigene Vergangenheit vergisst.<br />
Google hält in seiner Bücherdigitalisierung<br />
mittlerweile 15 Mio. gescannte<br />
Exemplare, was 12% des gesamten<br />
Bücherbestands der Menschheit ausmacht.<br />
Die Culturomics-Wortanalyse<br />
greift auf ein Drittel davon zurück und<br />
durchforstet Bücher aus sechs Weltsprachen<br />
– darunter auch Deutsch, wobei<br />
allerdings 72% aus dem Englischen<br />
stammen.<br />
Besondere Stärken zeigt Culturomics<br />
in der Erforschung von Sprache und<br />
ihrer Entwicklung. Den Forschern um<br />
Jean-Baptiste Michel zufolge wächst<br />
der englische Wortschatz jährlich um<br />
8 500 Wörter, wodurch es im Jahr 2000<br />
bereits 70% englische Wörter mehr gab<br />
als 1950. Der Großteil dieser Wörter –<br />
die Autoren tippen auf 52% – schafft es<br />
36 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2011</strong>
Wirtschaft<br />
jedoch nie in die offiziellen Wörterbücher.<br />
Bücher erlauben auch Rückschlüsse<br />
auf den technischen Fortschritt. So<br />
entwickelt sich die Technik seit Beginn<br />
des 19. Jahrhunderts explosionsartig,<br />
wobei sich Innovationen im Jahr 1900<br />
doppelt so schnell verbreiteten als<br />
noch 1800.<br />
Drastische Folgen der Zensur<br />
Erfolgreiche Menschen genießen heute<br />
mehr Ruhm als je zuvor und Promis<br />
sind jünger als im 19. Jahrhundert. Die<br />
bekanntesten Schauspieler sind bereits<br />
mit 30 Jahren berühmt, Schriftsteller<br />
erst mit 40 Jahren, während Politiker<br />
meist erst mit 50 ihr Popularitätshoch<br />
erreichen. Ebenso wie Menschen heute<br />
schneller berühmt werden, vergisst<br />
man sie jedoch auch schneller.<br />
Etwa 130 Mio. Bücher sind seit der Erfindung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert<br />
erschienen<br />
Denn ganz grundsätzlich vergisst die<br />
Menschheit jedes Jahr schneller als<br />
zuvor, was die abnehmenden Verweise<br />
auf die Vergangenheit zeigen. So halbierte<br />
sich etwa die Zahl der Rückverweise<br />
auf Geschehnisse von 1880<br />
innerhalb von 32 Jahren, während es<br />
1973 nur noch zehn Jahre dauerte. Auch<br />
Auswirkung von Zensur und Propaganda<br />
hinterlassen sichtbare Spuren in<br />
den Buchveröffentlichungen. So wurde<br />
etwa der jüdische Künstler Marc Chagall<br />
nur ein einziges Mal in deutschen<br />
Publikationen zwischen 1936 und 1944<br />
erwähnt, trotz seiner steigenden Berühmtheit<br />
im englischen Sprachraum.<br />
(Foto: © Carina Döring/PIXELIO)<br />
Ähnlich wurde auch Leo Trotzki von<br />
der russischen Literatur, der „Platz des<br />
himmlischen Friedens“ von China oder<br />
die Gruppe der „Hollywood Ten“-Regisseure<br />
von den USA verbannt. ■<br />
Johannes Pernsteiner<br />
2/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 37
Wirtschaft<br />
Bildung – Fachkräfte –<br />
Mittelstand<br />
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von Ferienhäusern & Wohnungen,<br />
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· anspruchsvolle Gastronomie,<br />
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Preisträger „Großer Preis des Mittelstandes“ 2010<br />
Von der Kita zum Gymnasium: Warum Deutschlands<br />
Schüler viel besser sein könnten<br />
Dass der allseits beklagte Fachkräftemangel<br />
auch etwas mit unserem<br />
Bildungssystem zu tun hat, ist weitgehend<br />
unumstritten. Wie das Bildungssystem<br />
zu verändern ist, dagegen<br />
nicht. Prof. Dr. Hans-Georg Mehlhorn,<br />
Gründer der BIP-Mehlhornschulen aus<br />
Leipzig, stellte am 18. März <strong>2011</strong> auf der<br />
Frühjahrstagung der Oskar-Patzelt-<br />
Stiftung in Fulda seinen Lösungsansatz<br />
vor: eine sich deutlich abzeichnende<br />
Erfolgsgeschichte jenseits der staatlichen<br />
Schulen.<br />
Ziel:<br />
Gedankengerüste durchs Weltall legen<br />
Grundgedanke der 1997 gegründeten<br />
BIP-Mehlhornschulen ist, Menschen<br />
zum Lösen von Problemen zu befähigen.<br />
Um das zu erreichen, wird Kindern<br />
beigebracht, Neues zu denken<br />
– und nicht, Altes nachzuvollziehen.<br />
In diesem Zusammenhang zitierte<br />
Prof. Mehlhorn Albert Einstein, der für<br />
seine Relativitätstheorie „Gedankengerüste<br />
durchs Weltall“ legen musste,<br />
da er zur Lösung bestimmter Probleme<br />
nicht auf vorhandenes Wissen zurückgreifen<br />
konnte.<br />
Anspruch und Vorsprung der BIP-<br />
Mehlhornschulen im Vergleich zu<br />
staatlichen Schulen sind die intensive,<br />
individuelle Betreuung und Förderung<br />
der Schüler vom Kindergarten bis zum<br />
Gymnasium – neben dem wesentlich<br />
umfangreicheren Bildungsangebot.<br />
Individuelle Förderung an den BIP – Gymnasien<br />
■ drei Profillinien: mathematisch-naturwissenschaftlich, künstlerisch-ästhetisch,<br />
fremdsprachlich<br />
■ Vorbereitung auf Profillinien in Klassenstufe 5 und 6, jeder Schüler wählt 2 Profillinien und<br />
erhält aus der dritten Grundlagen zur Sicherung eines breiten Wissensfundaments<br />
■ keine Abwahl von Fächer in der SEK II möglich<br />
■ Förderangebote und individuelle Entwicklungspläne für besonders begabte Schüler<br />
■ regelmäßige schulinterne und schulübergreifende Leistungsvergleiche durch Teilnahme an<br />
Olympiaden und Wettbewerben mit Stipendienvergabe an Gewinner<br />
■ reichhaltiges Angebot an Arbeitsgemeinschaften und Zirkeln<br />
■ Projektwochen, Feriencamps und Exkursionen<br />
■ tägliche Öffnungszeiten von mindestens 7.00 bis 18.00 Uhr<br />
■ Unterricht von 8.00 bis 16.00 Uhr<br />
■ Keine Schließzeiten in den Ferien<br />
© Bildungsagentur der Mehlhornschulen<br />
Anspruch und Vorsprung der BIP – Grundschulen<br />
■ weitere 10 Zusatzfächer über die staatlich geforderten Basisfächer hinaus:<br />
- Schach und strategische Spiele<br />
- Digitale Medien<br />
- Bildkünstlerisches Gestalten<br />
- Musikalisches Gestalten<br />
- Sprachliches Gestalten<br />
- Darstellendes Spiel<br />
- Tanz und Bewegung<br />
- Fremdsprachen: Englisch, Französisch, Arabisch (alternativ Chinesisch)<br />
- Entdecken, Erfinden, Erforschen<br />
■ geringere Klassenstärke<br />
■ zwei gleichberechtigte (Kreativitäts-)Pädagogen pro Klasse<br />
■ zwei Räume pro Klasse (gleichzeitig zur Differenzierung)<br />
© Bildungsagentur der Mehlhornschulen<br />
36 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Wirtschaft<br />
Als kleines Beispiel sei an dieser Stelle<br />
nur erwähnt, dass der Umgang mit<br />
digitalen Medien, Fremdsprachen,<br />
Schach, Tanzen u.v.m. bereits zum<br />
Grundschulprogramm gehören. Im<br />
Unterschied zu vielen anderen nichtstaatlichen<br />
Schulen gibt es an den<br />
BIP-Mehlhornschulen von der ersten<br />
Klasse an Zensuren.<br />
Bilanz:<br />
Fast alle schaffen das Abitur<br />
Eine erste Bilanz konnte Prof. Mehlhorn<br />
ebenfalls vorlegen: Fast alle Schüler<br />
des Gründungsjahrgangs 1997/98<br />
erwarben inzwischen das Abitur, und<br />
90-100% der Schüler erhalten eine<br />
Empfehlung für das Gymnasium. ■<br />
Der Mehrwert für die Familien<br />
■ Schule als Lebensraum<br />
■ ganzjährige Öffnungszeiten täglich von mindestens 7.00 bis 18.00 Uhr (bis auf die<br />
Weihnachtstage)<br />
■ BIP Mehlhornschulen sind Ganztagsschulen/Schulen mit Hort<br />
■ Entwicklung lebenslanger Freundschaften unter den Kindern<br />
■ Hausaufgaben sind Schularbeiten und werden bis zum Ende der Grundschule in der Schule<br />
erledigt<br />
■ Familienalltag ohne Schulstress<br />
© Bildungsagentur der Mehlhornschulen<br />
Ausgewählte Hauptergebnisse<br />
■ 90 bis 100% aller Schüler des 4. bzw. 6. Schuljahres erhalten die Bildungsempfehlung zum<br />
Besuch eines Gymnasiums und bestehen, wo erforderlich, alle Aufnahmeprüfungen (alle<br />
unausgewählten Schüler des Jahrgangs 2008 bestanden den Intelligenztest als Hochbegabte<br />
zur Aufnahme in die Hochbegabtenklassen des Einstein-Gymnasiums in Neubrandenburg).<br />
■ Fast alle Schüler der Schuljahresjahrgänge 1997 und 1998 zur Gründung der ersten<br />
Grundschulen erwarben inzwischen das Abitur.<br />
© Bildungsagentur der Mehlhornschulen<br />
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Der Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft – und trägt besonders<br />
schwer am steigenden Wettbewerbs- und Kostendruck. Grund genug, sich jetzt<br />
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2/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 37
Wirtschaft<br />
Regulieren statt Resignieren<br />
Why isn’t Wall Street in Jail?<br />
Die neue Blase<br />
Für eine strafrechtliche Aufarbeitung der Finanzkrise fehlt die juristische Infrastruktur<br />
„Why isn’t Wall Street in Jail?“, 1) fragte<br />
der „Rolling Stone“ vom 16.02.<strong>2011</strong>. Dieselbe<br />
Frage, auf deutsche Verhältnisse<br />
umformuliert, stellte der Autor dieses<br />
Artikels im Aufsatz „Strafrechtliche<br />
Aspekte der Asset Backed Securities“<br />
in der Zeitschrift WISTRA. 2) Ulrich<br />
Jörges, Chefredakteur des „Stern“, griff<br />
die Forderung in seinem Kommentar<br />
„Die große Verschleierung“ auf und<br />
forderte ein Eingreifen der staatlichen<br />
Ermittlungsbehörden – ohne Erfolg. 3)<br />
Im Januar <strong>2011</strong> legte der US-Kongress<br />
nach der Befragung von 700 Zeugen<br />
und der Sichtung unzähliger<br />
Dokumente auf 633 Seiten seinen<br />
Abschlussbericht zu den Ursachen<br />
und Verantwortlichen der Finanzkrise<br />
vor.<br />
Dieser bestätigt die Einschätzung,<br />
dass das gesamte Geschehen kein<br />
unvorhergesehenes Ereignis, sondern<br />
das Ergebnis fehlerhaften und auch<br />
kriminellen Verhaltens war. Teile des<br />
Berichts gehen an Aufsichtsbehörden<br />
und Staatsanwaltschaften.<br />
Die Lage in Deutschland<br />
(Foto: © Rike/PIXELIO)<br />
Da es hierzulande keine Untersuchungskommission<br />
zur Finanzkrise<br />
gab, gibt es auch keinen Untersuchungsbericht,<br />
aus dem man Konsequenzen<br />
ableiten könnte. Die Staatsanwaltschaften<br />
sind in Deutschland<br />
Ländersache und weisungsgebunden.<br />
So ist es für keinen Landesjustizminister<br />
ein Problem, Ermittlungen,<br />
z. B. gegen Parteispender und Parteifreunde,<br />
zu verhindern.<br />
In Deutschland entstanden die meisten<br />
Verluste aus der Finanzkrise in<br />
den sieben größten Landesbanken 4)<br />
und in der von der staatlichen KfW<br />
kontrollierten IKB. Daher verantworten<br />
Spitzenpolitiker fast aller<br />
Parteien in deren Aufsichtsgremien<br />
das Kontrolldesaster im Vorfeld der<br />
Finanzkrise. Also gibt es nur eine<br />
Übereinstimmung, die zur „großen<br />
Verschleierung“, wie es Jörges treffend<br />
formulierte.<br />
Dabei sind die Schuldenprobleme<br />
aus der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
nicht „weg“, sondern in die Zukunft<br />
verschoben. Lag die gesetzliche Schuldengrenze<br />
der USA Ende 2008 noch<br />
bei 10,615 Bio. Dollar, erreichte im März<br />
<strong>2011</strong> die neue gesetzliche Schuldengrenze<br />
14,3 Bio. Dollar. In Deutschland<br />
stieg die Verschuldung zum Ende 2010<br />
auf fast 2 Bio. Euro, gerechnet ohne die<br />
Schulden aus Pensionszusagen oder<br />
Schattenhaushalten.<br />
Die jetzige „Stabilität“ nebst „Konjunktur“<br />
beruht auf einem einfachen<br />
Trick: Die Staatshaushalte verschulden<br />
sich zwar immer mehr, aber die zur<br />
Erhöhung der Verschuldung herausgegebenen<br />
Anleihen werden durch<br />
die Notenbanken aufgekauft, soweit<br />
sich kein anderer Käufer findet. Den<br />
anderen Teil der Staatsschulden übernehmen<br />
die Banken durch Kredite und<br />
besitzen so ein Druckmittel in Richtung<br />
künftige Bankenrettung.<br />
Innerhalb der EU hat Deutschland nun<br />
auch rechtlich den Lastenausgleich<br />
für marode EU-Länder übernommen,<br />
zuletzt in Höhe von 700 Mrd. Euro im<br />
Februar <strong>2011</strong>. 5) Also baut sich eine neue<br />
Blase auf, die die Blase, deren Platzen<br />
die Finanzkrise auslöste, in der Größe<br />
bei weitem übersteigt.<br />
Strukturen der Ineffizienz<br />
Bisher erörterte Regulierungen<br />
erfolgten mit Rücksicht auf die Finanzwirtschaft<br />
gar nicht oder halbherzig.<br />
Das lehrt uns für die Zukunft, dass<br />
Analysen und Regulierungsmaßnahmen,<br />
die den Krisen funktionslogisch<br />
nachgeschaltet sind, ähnlich folgenlos<br />
bleiben. Für eine strafrechtliche<br />
Aufarbeitung fehlt die polizeiliche und<br />
juristische Infrastruktur.<br />
Für eine zivilrechtliche Aufarbeitung<br />
(Verjährung: ein bis drei Jahre) gilt dasselbe.<br />
Es gibt im Schnitt keine ernsthaften<br />
Erfolgsaussichten für Strafanzeigen<br />
und Schadensersatzprozesse,<br />
denn der „Schutz“ ist obrigkeitsstaatlich<br />
dominiert. Die Verantwortung zur<br />
Kontrolle liegt bei ineffizienten Aufsichtsbehörden.<br />
Bildlich gesprochen,<br />
muss die Verbrecherbande geplante<br />
Straftaten rechtzeitig und vollständig<br />
anmelden.<br />
Wenn nicht, sehen die Kerngesetze<br />
des Kapitalmarktrechts (Verkaufsprospektgesetz,<br />
WpHG, Börsenzulassungsverordnung)<br />
Bußgelder zwischen<br />
50.000 und 500.000 Euro vor. Dagegen<br />
38 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Wirtschaft<br />
belaufen sich allein die Über-Nacht-<br />
Geldmarktausleihungen der Banken<br />
bei der EZB auf 15-16 Mrd. Euro, also<br />
das 30-Tausendfache der genannten<br />
Höchstbuße. An der Terminbörse Eurex<br />
in Frankfurt wurden 2009 von 400<br />
Marktteilnehmern Derivate für 334 Bio.<br />
Euro gehandelt.<br />
Die rechtlichen Grundlagen der<br />
Finanzkrise<br />
Die Überschrift klingt paradox, trifft<br />
aber den Kern. So wurde z. B. das Verbot<br />
für den riskanten Warenterminhandel<br />
in Deutschland erst durch die<br />
EU-Agrarreform 1992 aufgehoben. Seitdem<br />
erfasste die sog. Liberalisierung<br />
(= Beseitigung rechtlicher Schranken)<br />
der Kapitalmärkte den Handel mit<br />
Devisen über sog. Hebelprodukte (sog.<br />
Forex-Handel, tägliches Volumen weltweit<br />
1,5 Bio. Dollar), den Handel mit<br />
Kreditverbriefungen und den Eigenhandel<br />
der Banken mit Finanzprodukten<br />
aller Art. Die Finanzkrise folgte<br />
aus der Vernetzung des entfesselten<br />
Systems:<br />
Solange gesetzlich geregelt ist, dass<br />
eine Grundschuld zur Absicherung<br />
des Bankdarlehens im Grundbuch<br />
eingetragen ist, handelt es sich um<br />
eine Angelegenheit zwischen Grundbesitzer<br />
und finanzierender Bank. Wird<br />
aus der Buchgrundschuld eine Briefgrundschuld<br />
und erlaubt man, mit dieser<br />
Verbriefung zu handeln, entsteht<br />
ein gänzlich anderer Rechtskreis: der<br />
Markt der Verbriefungen.<br />
Man erlaubt…<br />
Erlaubt man, diese Kredite zu versichern<br />
und die Versicherungspolice<br />
ebenfalls zu verbriefen, d. h. als marktgängiges<br />
Wertpapier zu gestalten,<br />
erweitert man den Verbriefungsmarkt.<br />
Erlaubt man, Wetten auf den Kurs der<br />
Grundschuldbriefe, der Versicherungspolicen<br />
auf die Grundschuldbriefe etc.<br />
als Wertpapier zu verkörpern, hat man<br />
einen Derivatemarkt.<br />
Eine neue Blase baut sich auf<br />
Tausendfache bewegen, also eine Milliarde.<br />
Mit einer Milliarde (für einen<br />
Hedgefonds keine Größe) bewegt man<br />
eine Billion. Mit diesen Instrumenten<br />
kann man Kurse von Aktien, Anleihen,<br />
Devisen, Rohstoffen beliebig<br />
manipulieren. Mit dem Grundgeschäft<br />
(Grundschuld für Kredit) hat<br />
das alles nichts mehr zu tun, und die<br />
abgeleiteten Märkte der Spieler sind<br />
für das Gelingen dieses Geschäfts<br />
auch nicht nötig, sie schaden ihm<br />
sogar.<br />
Denn wenn sich die Bank bei einem<br />
der Spiele verzockt, holt sie sich das<br />
verlorene Geld aus dem schiefgegangenen<br />
Geschäft bei den Kunden aus<br />
funktionierenden Geschäften wieder.<br />
Dann erhöht sie die Kreditzinsen, die<br />
Girozinsen, Bankgebühren etc. Aus<br />
Über den Autor<br />
einer Autofirma wie Porsche wird<br />
ein Hedgefonds (mehr Gewinn als<br />
Umsatz), und jedes Kurspotenzial oszilliert<br />
zwischen Explosion und Crash.<br />
Virtuelle Märkte<br />
(Foto: © Rike/PIXELIO)<br />
Oder am Beispiel des Warenterminmarktes:<br />
Solange der Bauer im Frühjahr<br />
nur jemanden sucht, der ihm zum<br />
Stichtag im Herbst die Ernte für einen<br />
fixen Preis abkauft, und es findet sich<br />
dafür ein Kaufmann, ist gegen dieses<br />
Warentermingeschäft nichts zu sagen.<br />
Wenn aber z. B. 97% der Teilnehmer an<br />
den Warenterminbörsen nur auf virtuelle<br />
Waren (Schweinebäuche, Rohöl,<br />
Weizen) und deren Preis spekulieren,<br />
hat dies mit einem sinnvollen Markt<br />
im Bereich der Rohstoffpreise der Real-<br />
Erlaubt man, die Wetten auf die Kurse<br />
so zu gestalten, dass man nur einen<br />
Dollar einzahlen muss, um auf 100<br />
Dollar zu wetten, hat man ein Hebelprodukt.<br />
Betreibt man das Ganze auf<br />
Kredit, und eine Bank gewährt (z. B.<br />
sich selbst und ihresgleichen) 9 Dollar<br />
Kredit auf einen Dollar Eigenkapital,<br />
kann man mit einer Million Einsatz<br />
über Hebelprodukt und Kredit das<br />
Dr. Volker Gallandi (Jg. 1955) ist als Rechtsanwalt in Gorxheimertal<br />
(Hessen) tätig. Sein ursprüngliches Spezialgebiet ist<br />
das Wirtschaftsstrafrecht.<br />
Gallandi promovierte 1982 zum Thema „Staatsschutzdelikte<br />
und Pressefreiheit“ beim späteren Vizepräsidenten des<br />
Bundesverfassungsgerichts Prof. Winfried Hassemer. 1984 arbeitete<br />
er für die Kanzlei Bossi in München und wurde 1985<br />
Mitglied der Außensozietät. 1988 folgte die Gründung einer<br />
eigenen Kanzlei.<br />
3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 39
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wirtschaft nichts mehr zu tun. Dies<br />
umso mehr, als große Investoren kaum<br />
ein Geschäft ohne Gegengeschäft<br />
abschließen, was im Ergebnis den Sinn<br />
des Deals vereitelt.<br />
Die Ursache<br />
Ursache der Finanzkrise war daher<br />
nicht, dass die Masse amerikanischer<br />
Hauskäufer Kredite ohne Eigenkapital<br />
aufnahmen und sie nicht zurückzahlen<br />
konnte. Die Ursache lag vielmehr<br />
darin, dass sich weltweit ein Kartell<br />
von Marktteilnehmern (Investmentbanken,<br />
Geschäftsbanken, Hedgefonds,<br />
Großanleger und Fondsgesellschaften)<br />
herausgebildet hatte, das den beschriebenen,<br />
extrem hoch kapitalisierten<br />
Derivatehandel (Wetten auf Kurse von<br />
Produktgruppen wie Devisen, Anleihen,<br />
darunter Verbriefungen, Aktien<br />
etc.), oft außerbörslich und auf Kredit,<br />
durchführte.<br />
Das erhöhte den Hebel, machte aber<br />
Sicherungsgeschäfte nötig. Als Sicherheiten<br />
wurden die komplexen Verbriefungen,<br />
Asset Backed Securities, synthetische<br />
CDO`s etc. hinterlegt, für die<br />
die Rating-Agenturen die höchste Note<br />
vergeben hatten (AAA).<br />
AAA<br />
Da die Rating-Agenturen aber Privatanlegern<br />
wie Warren Buffet<br />
gehörten und von den Investmentbanken<br />
beauftragt und bezahlt wurden,<br />
die die Produkte herausgaben,<br />
war das Etikett AAA nicht mehr als ein<br />
Symbol des Vertrauens in die Gegenpartei<br />
als Mitglied des Kartells. Als<br />
die Mitglieder des Kartells begannen,<br />
diesen inzwischen in den Geldmarkt<br />
infiltrierten fragwürdigen verbrieften<br />
„Sicherheiten“ zu misstrauen,<br />
verlangten sie von der Gegenpartei<br />
höhere Sicherheiten in Cash.<br />
Wer Misstrauen erregt hatte, bekam<br />
keine Kredite/kein Cash mehr, sondern<br />
Zahlungsaufforderungen der übrigen<br />
Gläubiger. Je mehr Mitspieler des Kartells,<br />
Bear Stearns, Lehman, AIG etc.<br />
Anmerkungen<br />
Wirtschaft<br />
ins Trudeln gerieten, umso nervöser<br />
wurde der Rest. So drohte das gesamte<br />
Wettsystem zu implodieren, bis die<br />
Staaten und Notenbanken als letzte<br />
Instanz mitspielten und den Zockern<br />
alle Risiken abnahmen, mit der<br />
geschilderten Folge irrsinniger, stets<br />
nur steigender, nie fallender Neuverschuldungen.<br />
Vertrauen?<br />
Für die Staatsverschuldung gilt daher<br />
Folgendes: Solange die Marktteilnehmer<br />
gläubig sind, d. h. darauf vertrauen,<br />
die AAA-Bundesrepublik (Ist sie<br />
das noch?) sei in der Lage, die BBB/<br />
BB-PIIG-Staaten, die geretteten Banken,<br />
die Kredite der geretteten Banken an<br />
US-Kommunen etc. zu halten (Euroanleihen,<br />
Rettungsschirme etc.), können<br />
z. B. verbriefte Staatsschulden bei den<br />
genannten Wettgeschäften, die ungehemmt<br />
weiter geführt werden, als<br />
Sicherheiten eingesetzt werden.<br />
Schlägt das Vertrauen in gesundes<br />
Misstrauen um, können Etatstaat und<br />
Zentralbank, die als Mitspieler am<br />
Zockertisch Platz genommen haben,<br />
nichts mehr daran ändern. Dann<br />
kommt der ganz tiefe Fall.<br />
Das wird noch ein wenig dauern, weil<br />
die Player – wie vor der Finanzkrise –<br />
das Schlechte gern verdrängen, aber<br />
die sich erhöhende Staatsverschuldung<br />
und höhere Zinsen führen direkt nach<br />
„Weimar“ oder „Argentinien“.<br />
Die notwendigen Maßnahmen<br />
Der ehemalige Bundesbankpräsident<br />
Helmut Schlesinger hat die Neuverschuldungen<br />
der Länder mit der<br />
Kriegsfinanzierung in den beiden<br />
Weltkriegen verglichen. Der frühere<br />
US-Notenbankchef Paul Volcker hat<br />
gesagt, dass die nützlichste Finanzinnovation<br />
der vergangenen Jahrzehnte<br />
der Geldautomat war. D. h., Rettung<br />
naht, wenn man verschiedene rechtliche<br />
Regeln einführt, so dass die<br />
beschriebene Kettenreaktion künftig<br />
ausbleibt.<br />
1) Zu Deutsch: „Warum sitzt die Wall Street nicht im Gefängnis?“<br />
2) Vgl. WISTRA, Heft 2/2009<br />
3) Vgl. STERN, Ausgabe 25/09, S. 62<br />
4) Der SPIEGEL beziffert in seiner Ausgabe 50/2008, S. 68/69, die Haftung der Bundesländer auf<br />
508 Mrd. Euro.<br />
5) Vgl. WirtschaftsWoche vom 21.02.<strong>2011</strong>, S. 3, Artikel „Umverteilungspumpe“)<br />
40 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Wirtschaft<br />
Beispiele<br />
Derivatehandel (Oberbegriff für wettzentrierte<br />
Finanzprodukte aller Art) auf<br />
Kredit muss verboten werden. Banken<br />
mit Zugang zum Diskontfenster der<br />
Zentralbanken und/oder Einlagen von<br />
Privatpersonen sind, entsprechend der<br />
Volcker-Rule, von der Beteiligung am<br />
Eigenhandel, Derivatehandel und vergleichbaren<br />
Investmentgeschäften (zu<br />
Lasten ihrer Kunden und ihres Eigenkapitals)<br />
ausgeschlossen.<br />
Sparkassen und Volksbanken dürfen<br />
Interbankenkredite nicht für solche<br />
Geschäfte und auch nicht zweckfrei<br />
geben. Entsprechendes gilt für Versicherungen,<br />
die im Bereich der privaten<br />
Altersvorsorge tätig sind. Vereinfacht<br />
gesprochen: Ein Regelkanon muss<br />
sicherstellen, dass nur derjenige das<br />
Spielkasino betritt, der sich darauf<br />
beschränkt hat, sein eigenes Geld einzusetzen.<br />
Verstöße wären mit hohen<br />
Strafen, notfalls der Schließung des<br />
Instituts sowie der Rückabwicklung als<br />
verbotenes Geschäft nach § 134 BGB<br />
zu sanktionieren. Spekuliert wird nur<br />
noch an Aktien- und Anleihebörsen.<br />
Die genannten Restriktionen werden<br />
Die Kreditausfallversicherungen haben sich so sehr verteuert, dass ein AAA-Rating<br />
Deutschlands nicht mehr gerechtfertigt ist. Noch halten die Ratingagenturen still<br />
(WELTONLINE): Rating europäischer Staaten durch Standard & Poor's<br />
(Stand: Februar <strong>2011</strong>)<br />
(Quelle: Wikipedia/CC-3.0/Christoph Friedrich)<br />
langfristig und gerade in unruhigen<br />
Zeiten für jedes Land, das sie durchsetzt,<br />
zu einem Wettbewerbsvorteil.<br />
Schon heute profitieren z. B. China und<br />
Indien davon, dass ihre realwirtschaftlich<br />
orientierten Finanzwirtschaften<br />
(fast) nicht an dem ruinierten Kasino<br />
der USA und Westeuropas beteiligt<br />
waren. ■<br />
Dr. Volker Gallandi<br />
Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG setzt Impulse<br />
„Bank des Jahres“ will weiterhin Konjunktur<br />
über Exporte ankurbeln<br />
PR-Anzeige<br />
Bereits zum zweiten Mal wurde die<br />
Raiffeisenlandesbank Oberösterreich<br />
Aktiengesellschaft 2010 zur<br />
„Bank des Jahres“ in Deutschland<br />
gewählt. Diese Auszeichnung würdigt<br />
vor allem ihr Engagement für<br />
mittelständische Unternehmen in<br />
Süddeutschland. „Für uns ist dies<br />
vor allem Auftrag, mit besonderer<br />
Kundenorientierung auch künftig Impulse<br />
zu setzen“, sagt Ludwig Scharinger,<br />
Vorstandsvorsitzender der<br />
Raiffeisenlandesbank OÖ, die auch<br />
die stärkste Regionalbank Österreichs<br />
ist.<br />
Seit 1991 sind die Raiffeisenlandesbank<br />
OÖ und wesentliche Tochterunternehmen<br />
wie Raiffeisen-IMPULS-<br />
Leasing, activ factoring AG und Privat<br />
Bank AG mit ihrer nachhaltigen und<br />
kundenorientierten Geschäftspolitik<br />
auch in Süddeutschland höchst erfolgreich.<br />
Die Auszeichnung zur „Bank<br />
des Jahres“ sieht die stärkste Regionalbank<br />
Österreichs mit einer besonderen<br />
Verantwortung verbunden. „Gemeinsam<br />
mit unseren Kunden werden<br />
wir die Konjunktur weiterhin ankurbeln.<br />
Wir begleiten über unsere acht<br />
Niederlassungen in Süddeutschland<br />
bereits 12.647 Kunden, davon 8.492<br />
Unternehmen, die wir bei ihren Projekten<br />
vor Ort und auch bei Aktivitäten<br />
über die Landesgrenzen hinaus betreuen<br />
dürfen“, so Scharinger.<br />
Exporterfolge ermöglichen<br />
Deutschland erwartet für <strong>2011</strong> ein Rekord-Exportjahr.<br />
Gerade in Südrussland<br />
ortet Scharinger unheimlich viele<br />
Möglichkeiten. Durch eine Beteiligung<br />
von 2,95 Prozent an der Krayinvest,<br />
der größten Regionalbank in der Olympiaregion<br />
Krasnodar, kann die Raiffeisenlandesbank<br />
OÖ den Betreuungsservice<br />
für ihre Kunden noch weiter<br />
ausbauen. „Von dieser verstärkten Zusammenarbeit<br />
profitieren allen voran<br />
Ludwig Scharinger, Vorstandsvorsitzender der<br />
Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Aktiengesellschaft<br />
die Kunden der Raiffeisenlandesbank<br />
OÖ, die in Osteuropa tätig sind oder<br />
Fuß fassen wollen“, betont Scharinger.<br />
Derzeit begleitet die Raiffeisenlandesbank<br />
OÖ 19.795 mitteleuropäische<br />
Unternehmen bei ihren Aktivitäten in<br />
Osteuropa, davon alleine 405 Unternehmen<br />
in Russland.<br />
Foto: RLB OÖ
Wirtschaft<br />
Fackeln im Nebel des Aufschwungs<br />
Die positiven Zahlen sind nicht nur unternehmerischer Brillanz geschuldet, sondern zum Teil<br />
auch Folgen der Krise<br />
Der Nachfrageboom verschiebt<br />
Innovationen<br />
Prüfen Sie frühzeitig, an welchen Stellen der Blick vernebelt sein könnte!<br />
„Die Krise liegt gefühlte zehn Jahre<br />
zurück“ frohlockte der Präsident der<br />
BITKOM anlässlich der Eröffnung der<br />
Cebit im Februar <strong>2011</strong>. Die Unternehmen<br />
feiern den Aufschwung. Doch<br />
die positiven Zahlen sind nicht nur<br />
unternehmerischer Brillanz geschuldet,<br />
sondern zum Teil auch Folgen der<br />
Krise, die jetzt in Form von Nachholinvestitionen<br />
zu Buche schlagen. Daher<br />
ist Wachsamkeit angesagt.<br />
Das Verführerische am Aufschwung<br />
ist der Aufschwung selbst. Dieses<br />
daran Teilhaben und Mitmachen<br />
kann berauschend sein.<br />
(Foto: © Peter Freitag/PIXELIO)<br />
Doch wie jeder Rausch vernebelt auch<br />
dieser Aufschwung die Sinne und<br />
damit den Blick für das Wesentliche.<br />
Deshalb sollten Sie frühzeitig prüfen,<br />
an welchen Stellen der Blick vernebelt<br />
sein könnte.<br />
Der aktuelle Aufschwung erklärt sich<br />
aus dem allgemeinen Nachholbedarf<br />
an Wohlstand. Es werden vorwiegend<br />
Produkte angeschafft, auf die in der<br />
zurückliegenden Krise verzichtet wurde.<br />
Technologiesprünge werden dabei<br />
nicht eingefordert. Doch woher können<br />
Sie jetzt den Druck nehmen, um Innovationen<br />
zu entwickeln, die das Wachstum<br />
von übermorgen absichern?<br />
Die viele Arbeit hält vom strategischen<br />
Denken ab<br />
Die Unternehmen fahren Sonderschichten<br />
und steigern die Überstunden.<br />
Denn jetzt geht es darum, die<br />
Aufträge zeitnah abzuarbeiten. Alles<br />
andere muss warten. Wer hat in Ihrem<br />
Unternehmen momentan die Zeit, sich<br />
um neue, relevante Themen zu kümmern,<br />
die das Unternehmen weiter<br />
bringen, bevor der nächste Abschwung<br />
kommt?<br />
Die Bevölkerungsmehrheit will keine<br />
Veränderung<br />
Gemäß den Erkenntnissen der Neurowissenschaftler<br />
lässt sich die deutsche<br />
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Preisträger „Großer Preis des Mittelstandes“ 2010
Wirtschaft<br />
Bevölkerung nach ihrem bevorzugten<br />
Alltagsverhalten wie folgt einteilen:<br />
Abenteurer/Entdecker: ca. 10%.<br />
Umsetzer/Verfolger: ca. 10%.<br />
Analytiker/Kontrollierer: ca. 35%.<br />
Bewahrer/Fürsorger: ca. 45%.<br />
Das bedeutet, dass die „Daniel Düsentriebe“<br />
einer gesellschaftlichen Minderheit<br />
angehören. Damit erfolgt der<br />
Wettkampf der Innovationen auf<br />
einem sehr niedrigen Niveau. Wer<br />
kümmert sich in Ihrem Unternehmen<br />
um diesen Zusammenhang? Denn<br />
daraus lassen sich viele neue Ansätze<br />
für die Ausbildung und Qualifizierung<br />
sowie für das allgemeine Miteinander<br />
ableiten.<br />
Die ideale Positionierung: Besser als die<br />
Konkurrenz<br />
Viele Branchenverbände bieten ihren<br />
Mitgliedern Leistungsvergleiche der<br />
wichtigsten Kennzahlen. Dabei lässt<br />
sich in allen Branchen eine ähnliche<br />
Verteilung feststellen:<br />
Gruppe A: 8-12% der Unternehmen<br />
zählen zu den Spitzenreitern<br />
der Branche<br />
Gruppe B: 35% der Unternehmen<br />
bewegen sich über dem<br />
Durchschnitt<br />
Gruppe C: 35-38% der Unternehmen<br />
bewegen sich unter dem<br />
Durchschnitt<br />
Gruppe D: 15% der Unternehmen<br />
haben die „rote Laterne“<br />
und kämpfen gegen den<br />
Untergang.<br />
Die größte Chance, die eigene Position<br />
zu verbessern, besteht darin, der<br />
Erfolgreichste in der eigenen Gruppe<br />
zu werden und den Anschluss an die<br />
nächste Gruppe zu suchen. Haben Sie<br />
in Ihrem Unternehmen ein derartiges<br />
Strategieprogramm installiert?<br />
Projektionsfläche bieten<br />
Die Münchener Tatortkommisare Leitmayr<br />
und Batic berichteten bei einem<br />
Auftritt bei „Beckmann“: Sie dürfen<br />
im Film keine Partnerinnen haben,<br />
damit die beiden Typen ausreichend<br />
Projektionsfläche bieten. Damit lässt<br />
sich der Marktanteil beim weiblichen<br />
Publikum signifikant steigern.<br />
Dieses Prinzip wiederholt sich pro<br />
Tag zig Mal: Beim Kauf einer neuen<br />
Maschine, eines neuen Autos oder der<br />
Wahl eines Restaurants. Mit der Entscheidung<br />
für etwas ist auch immer<br />
ein Gefühl der Identifikation und der<br />
Zugehörigkeit verbunden. Bietet Ihr<br />
unter Volllast fahrendes Unternehmen<br />
auch im Aufschwung ausreichend<br />
Projektionsflächen, um schon<br />
heute die Sehnsucht Ihrer Kunden von<br />
morgen zu wecken?<br />
Wer sich zu diesen Fragen erst im<br />
nächsten Abschwung Gedanken<br />
macht, ist spät dran. Bleiben Sie deshalb<br />
wachsam und treffen Sie, während<br />
der Aufschwung voll am Laufen<br />
ist, schon Vorsorge für die Zeit danach,<br />
auch wenn andere das für unnötigen<br />
Aktivismus halten. ■<br />
Christian Kalkbrenner<br />
Über den Autor<br />
■ Dipl.-Kfm. Christian Kalkbrenner<br />
restrukturierte zahlreiche<br />
Unternehmen und verhalf ihnen mit<br />
schlagkräftigen Marktkonzepten zu<br />
neuen Erfolgen.<br />
■ Autor, Berater, Referent, seit<br />
vielen Jahren Experte für<br />
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Christian Kalkbrenner, Ralf Lagerbauer:<br />
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www.bambus-code.de<br />
(Foto: Kalkbrenner)
INDUSTRIE-<br />
SCHALTANLAGEN-<br />
SYSTEME<br />
Wirtschaft<br />
Wie wir von Wölfen<br />
lernen können<br />
Die Doppelspitze: Er oder Sie, das ist bei den<br />
Wölfen nicht die Frage<br />
(Foto: © Lobo/Park)<br />
Ernsthafte Verletzungen kommen so gut wie gar nicht vor<br />
Anders als das Stichwort „Alpha-Wolf“ vermuten lässt, gibt es<br />
bei Wolfsrudeln nicht das Leittier – und schon gar nicht den<br />
Leitrüden. Eine Wolfsfamilie wird in den allermeisten Fällen<br />
von einer Wölfin angeführt, und zwar gemeinsam mit ihrem<br />
Partner. Die beiden Leittiere, die in einem freilebenden Rudel<br />
meist identisch mit dem Elternpaar sind, führen das Rudel<br />
gleichberechtigt und teilen sich die Verantwortung. Was in<br />
puncto Führung bei Wölfen Standard ist, kommt in deutschen<br />
Chefetagen immer noch selten vor.<br />
Den Erfolg teilen und feiern<br />
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Die Wölfe nehmen sich nach der Jagd Zeit. Ist die Beute erlegt,<br />
wird sie gemeinsam von dem Rudel verzehrt. Der gemeinsame<br />
Verzehr entspricht dem Feedback und der Vergütung bei uns<br />
Menschen. Übrigens fressen dabei die Leitwölfe keineswegs<br />
immer als Erste. Alle Mitglieder des Rudels, gleich welchen<br />
Ranges oder Alters, fressen gleichzeitig. Den Erfolg haben<br />
schließlich alle gemeinsam errungen. So sollte es auch in echten<br />
Teams sein. Das Prinzip – den Erfolg teilen und sich nach<br />
dem Erfolg Zeit nehmen, die Früchte der gemeinsamen Arbeit<br />
genießen, sich über den Erfolg freuen – das sollte auch für<br />
Teams gelten.<br />
Gute Laune, gute Leistung<br />
Bevor es zur Jagd geht, begrüßen sich die Mitglieder des Rudels<br />
überschwänglich und ausgiebig. Das Spielen und Schmusen<br />
44 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Wirtschaft<br />
stellt ein Zusammengehörigkeitsgefühl her. Dazu dient auch<br />
das gemeinsame Heulen, eine Art ritueller Gesang, der oft,<br />
wenn auch nicht jedes Mal, vor der Jagd stattfindet. Was die<br />
Wölfe tun, kennen wir Menschen eigentlich auch. Zusammen<br />
essen gehen, mal ein Schwätzchen zwischendurch halten. Auch<br />
Betriebsausflüge und Weihnachtsfeiern fallen in diese Kategorie.<br />
Dabei müssen es gar nicht immer große „Events“ sein; kleine<br />
Dinge wie ein persönliches „Guten Morgen“ tun es auch.<br />
Konflikte konstruktiv lösen<br />
Wölfe sind echte Meister des konstruktiven Konfliktmanagements.<br />
Die Leitwölfin oder der Leitwolf oder beide lassen ein<br />
etwas tiefes Knurren hören, zeigen den Streithammeln die<br />
Zähne, fletschen oder rempeln sie an. In manchen Fällen beißen<br />
Leitwölfe auch zu. Ernsthafte Verletzungen kommen aber<br />
so gut wie gar nicht vor. Meistens reichen schon minimale<br />
mimische Signale wie vor allem der sog. Starrblick aus, um<br />
Konflikte schnell beizulegen. Das Ergebnis ist, dass der Konflikt<br />
anschließend vorbei ist, vergeben und vergessen.<br />
Diese Auflösung von Konflikten gelingt bei uns Menschen<br />
häufig nicht. Es bleibt ein schlechtes Gefühl, die Kontrahenten<br />
können ihren Ärger nicht so schnell vergessen. Aus Angst vor<br />
Auseinandersetzung gehen die Beteiligten sich und den Konflikten<br />
so weit wie möglich aus dem Weg. Oder sie schmieden<br />
Intrigen und suchen Verbündete für ihre Position, der Konflikt<br />
ist ja schließlich nicht gelöst. Dabei ist in Wahrheit nicht der<br />
Konflikt das eigentliche Problem, sondern unsere Unfähigkeit,<br />
einen Konflikt adäquat zu regeln.<br />
Die Nachfolge regeln<br />
Seine Nachfolge rechtzeitig zu regeln, ohne das Wohl der Firma<br />
zu gefährden, das ist eine Herausforderung – für Unternehmer<br />
und Führungskräfte wie für die Wölfe.<br />
Die Nachfolge ist für Leitwölfe ein wichtiges Thema. Wenn sie<br />
merken, dass ihre Kräfte allmählich zu schwinden beginnen,<br />
dass ihre Zeit so langsam gekommen ist, halten sie rechtzeitig<br />
Ausschau nach geeigneten Kandidaten. In dieser Zeit zeigen<br />
sich die Leitwölfe bisweilen ziemlich offen für die Aufnahme<br />
neuer Wölfe ins Rudel. ■<br />
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Führung mit Stil<br />
Irina Schefer: „Wie Wölfe mit Vertrauen<br />
führen…<br />
…und was menschliche Chefs davon lernen<br />
können“<br />
„Beim Coaching von Führungskräften<br />
oder bei der Arbeit mit Teams ist aber oft<br />
hilfreich, mit Analogien zu arbeiten. Das<br />
hilft Menschen, festgefahrene Denkmuster<br />
zu durchbrechen.“ (Irina Schäfer,<br />
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Wirtschaft<br />
Enterprise 2.0<br />
Notwendige Exerzitien für Mitmach-Unternehmen<br />
Am Telefon kann man den anderen unterbrechen, grummeln oder von einem Punkt zum<br />
andern springen…<br />
Für Manager hat das Internet durchaus<br />
Vorteile, folgt man den Gedanken<br />
von Henry Mintzberg: „Manager können<br />
mit Mitarbeitern auf der ganzen<br />
Welt auf zuvor unvorstellbare Weise<br />
in Kontakt bleiben. Sie können große<br />
Informationsmengen mühelos vielen<br />
Mitarbeitern zugänglich machen.<br />
Das Internet ermöglicht es ihnen, ihr<br />
Informationsnetz auszubauen und<br />
ihre Geschäfte problemlos im globalen<br />
Maßstab zu führen“, schreibt der Berater<br />
in seinem neuen Opus „Managen“.<br />
Viel mehr fällt ihm nicht ein. Das<br />
Internet habe vor allen Dingen zu<br />
einer Kommunikationsflut via E-Mails<br />
geführt. Wie der konventionelle Brief<br />
bleibe die elektronische Post auf die<br />
Aussagekraft des geschriebenen<br />
Wortes beschränkt: Der Empfänger<br />
bekomme keine Stimme zu hören, keine<br />
Gesten zu sehen und keine Anwesenheit<br />
zu spüren.<br />
Kontrollverlust?<br />
„Am Telefon kann man den anderen<br />
unterbrechen, grummeln oder von<br />
Enterprise 2.0<br />
■ Einsatz von sozialer Software<br />
zur Projektkoordination, zum<br />
Wissensmanagement und zur<br />
Innen- und Außenkommunikation in<br />
Unternehmen<br />
■ fördern den freien Wissensaustausch<br />
unter den Mitarbeitern und erfordern<br />
ihn, um sinnvoll zu funktionieren<br />
einem Punkt zum andern springen;<br />
in Besprechungen kann man zustimmend<br />
nicken oder gelangweilt abwinken.<br />
Erfolgreiche Manager nehmen solche<br />
Signale wahr. Bei einer E-Mail weiß<br />
ich nicht, wie der andere reagiert“,<br />
so die tiefschürfende Erkenntnis von<br />
Mintzberg. Ob das Internet daher bessere<br />
Kontakte zur Außenwelt bringen<br />
würde, sei fraglich. Möglicherweise fördere<br />
das Internet die Netzwerke, während<br />
es die Gemeinschaften schwächt<br />
– innerhalb der Unternehmen ebenso<br />
wie zwischen ihnen. Es könnte auch<br />
zu einer Zunahme egozentrischer und<br />
heroischer Führungsstile kommen, die<br />
in der Wirtschaft so viel Unheil anrichten.<br />
Am Schluss des Kapitels sorgt sich<br />
Mintzberg dann noch über die Frage<br />
der Lenkungs- und Kontrollmöglichkeiten.<br />
Die Kontrolle könnte den Managern<br />
entrissen werden.<br />
Die Realitäten<br />
Mit den neuen Realitäten des Netzes<br />
beschäftigt sich der Autor wenig bis<br />
gar nicht: „Stichworte wie Enterprise<br />
2.0, Crowdsourcing, Collaboration,<br />
Collaboration<br />
■ Webzusammenarbeit bzw. Web Based<br />
Collaboration<br />
■ Methode des Konstruktivismus:<br />
Lernen ist ein sozialer Akt<br />
■ Gruppen arbeiten im Internet gemeinsam<br />
an einer Lernaufgabe. Sie verfolgen<br />
gemeinsam ein Ziel und lernen<br />
dabei voneinander.<br />
(Foto: © Konstantin Gastmann/PIXELIO)<br />
Selbstorganisation, Kunden helfen<br />
Kunden, Netzwerk-Ökonomie, starke<br />
und schwache Beziehungen im<br />
Internet, Zugang zu nichtredundanten<br />
Informationen, Wissensmanagement<br />
über kollektive Intelligenz oder<br />
Management in Zeiten des Kontrollverlustes<br />
sind das, womit sich Führungskräfte<br />
heute beschäftigen sollten.<br />
Es ist erschreckend, wenn ein Managementexperte<br />
das Internet auf die<br />
unpersönliche Kommunikation via<br />
E-Mail reduziert“, moniert der ITK-<br />
Fachmann Peter B. Záboji, Chairman<br />
des After Sales-Dienstleisters Bitronic.<br />
Manager müssten die Herausforderung<br />
meistern, Informationen<br />
aus vielen Quellen zu sammeln, die<br />
Wahrscheinlichkeit von Ereignissen zu<br />
errechnen und Entscheidungen zu treffen<br />
in Phasen der Ungewissheit.<br />
Schöpferische Kraft<br />
„Enterprise 2.0 sucht die schöpferische<br />
Kraft der Mitarbeiter umfassend zu<br />
nutzen, indem es ihnen die Möglichkeit<br />
bietet, jenseits eines engen Aufgabengebietes<br />
freiwillig mehr Verantwortung<br />
zu übernehmen, Meinungen<br />
kundzutun und sich im beruflichen<br />
Alltag stärker als bisher von persönlichen<br />
Neigungen leiten zu lassen. Freie<br />
Zusammenarbeit von möglichst vielen<br />
Benutzern ist gewollt – weitgehend<br />
ohne Einschränkungen durch Organisationen,<br />
Prozesse oder Techniken“,<br />
erklärt ZEIT-Redakteur Götz Hamann.<br />
Eine gewollte Wirkung von Enterprise<br />
2.0 sei der Verlust von Kontrolle in<br />
ihrer bekannten Form. Erfassung von<br />
Arbeitszeit, Abteilungsgrenzen, enge<br />
Aufgabengebiete und in größeren<br />
Konzernen die Trennung in viele Tochtergesellschaften<br />
verhindern die im<br />
Enterprise 2.0 gewollten Netzwerkeffekte<br />
ziemlich gründlich.<br />
Wie sich neue Technologien und das<br />
Internet auf Unternehmen auswirken<br />
werden, ist nach Ansicht von Aastra-<br />
Chef Jürgen Signer noch schwer zu<br />
beantworten: „Die Erwartungshaltung<br />
46 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Wirtschaft<br />
von jungen Leuten, die ins Berufsleben<br />
starten, ist riesengroß. Was sie<br />
im privaten Umfeld an Kommunikationstechnologien<br />
nutzen, erwarten<br />
sie auch am Arbeitsplatz. Hier müssen<br />
sich die Firmen erst herantasten.“<br />
Geschäftskunden<br />
Viele Geschäftskunden seien bei diesem<br />
Thema noch sehr zögerlich. Man<br />
müsse alle Mitarbeiter mitnehmen,<br />
nicht nur die Nachwuchskräfte. Eine<br />
deutlich gestiegene Nachfrage sieht<br />
Signer bei Systemen für Videokonferenzen.<br />
Dazu habe sicherlich der<br />
Erfolg von Skype beigetragen. Vor<br />
zehn Jahren musste man noch einen<br />
gewaltigen Aufwand mit proprietären<br />
Systemen an den Tag legen, um Videokonferenzen<br />
zu ermöglichen.<br />
„Die haben richtig viel Geld gekostet.<br />
Heute habe ich eine Webcam auf dem<br />
Laptop und kommuniziere über offene<br />
Standards. Die Bereitschaft bei den<br />
Führungskräften ist vorhanden, die<br />
Voraussetzungen für moderne Arbeitsmethoden<br />
zu bieten. Es gibt sehr viele<br />
Pilotprojekte. Am Ende des Tages zählt<br />
allerdings der Erfolg für das gesamte<br />
Unternehmen und die Profitabilität der<br />
neuen technologischen Werkzeuge“,<br />
betont Christian Fron, Geschäftsführer<br />
von DeTeWe.<br />
„Exerzitien“<br />
Um die Web 2.0-Philosophie in einem<br />
Unternehmen zu verankern, sollte man<br />
das machen, was die Jesuiten „Exerzitien“<br />
nennen, so der Ratschlag des<br />
Netzwerkexperten Prof. Peter Kruse.<br />
„Sie machen Übungen, die dazu geeignet<br />
sind, Wertemuster in Bewegung zu<br />
versetzen. Und ich glaube, das empfindet<br />
jeder, der mit diesen Technologien<br />
arbeitet.<br />
Manager müssen Informationen aus vielen Quellen sammeln<br />
Informationen zuzulassen, als man<br />
rational beherrschen kann.“ Das Einführen<br />
der Technologie sei noch der<br />
leichteste Teil. Man müsse einen Erlebnisraum<br />
für nichthierarchische Kommunikation<br />
schaffen.<br />
Weniger Top-Down<br />
„Wenn Sie ein Netzwerk haben, dann<br />
treten die Top-Down-Beeinflussungen<br />
in den Hintergrund. Man arbeitet<br />
weniger über die Linie. Macht ist<br />
nicht mehr gekoppelt an den Besitz<br />
der Information. Dann muss man sich<br />
einlassen auf unkontrollierte, ja sogar<br />
unkontrollierbare Dynamik. Und da<br />
(Foto: © Paul-Georg Meister/PIXELIO)<br />
sehe ich bei Unternehmen tatsächlich<br />
noch ein Problem“, erläutert der Organisationspsychologe.<br />
Unternehmen sollten kollaborative<br />
Umfelder schaffen, um auch von ihren<br />
jungen Mitarbeitern zu lernen, fordert<br />
Enterprise 2.0-Berater Willms Buhse.<br />
Es sei antiquiert, dem neuen Mitarbeiter<br />
die eigene Arbeitsweise aufzudrängen.<br />
Besser sollten Unternehmen erfragen,<br />
wie der Angestellte selber arbeitet<br />
und daraus lernen. „Ein ‚Mitmach-<br />
Unternehmen‘ kann deutlich effektiver<br />
sein als ein klassischstrukturiertes.“ ■<br />
Gunnar Sohn<br />
Wenn man sich wirklich in seinem<br />
Alltag auf die neuen Möglichkeiten<br />
einlässt, ändert sich der Arbeitsstil,<br />
und nach einiger Zeit ändern sich auch<br />
die Einstellungen und Bewertungen.<br />
So merkt man zum Beispiel, dass die<br />
Bereitschaft wächst, wesentlich mehr<br />
Crowdsourcing<br />
■ Schwarmauslagerung<br />
■ im Gegensatz zum Outsourcing die<br />
Auslagerung auf die Intelligenz und<br />
die Arbeitskraft einer Masse von<br />
Freizeitarbeitern im Internet<br />
Im europäischen Vergleich liegt Deutschland beim Interneteinsatz im Job auf Platz acht<br />
3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 47
Wirtschaft<br />
Konfliktmanagement braucht Strukturen<br />
Konsequentes Konfliktmanagement führt zu einer effizienten und nachhaltigen<br />
Lösung von Konflikten<br />
Deutschlands Unternehmen verfolgen den Wettbewerb nur als Zaungäste<br />
„In modernen, team- und lösungsorientiert organisierten Unternehmen lassen sich<br />
Konflikte immer seltener durch einfache Anweisungen von oben produktiv lösen.“ (PwC)<br />
(Foto: © Ernst Rose/PIXELIO)<br />
das Fazit der Studie „Konfliktmanagement<br />
– Von den Elementen zum System“,<br />
die von der Wirtschaftsprüfungsund<br />
Beratungsgesellschaft PwC gemeinsam<br />
mit der Europa-Universität<br />
Viadrina (EUV), Frankfurt (Oder), erstellt<br />
wurde. „In modernen, team- und<br />
lösungsorientiert organisierten Unternehmen<br />
lassen sich Konflikte immer<br />
seltener durch einfache Anweisungen<br />
von oben produktiv lösen. Entsprechend<br />
groß ist der Bedarf für ein effizientes<br />
Konfliktmanagement“, betont<br />
Michael Hammes, Experte für Konfliktmanagement<br />
bei PwC.<br />
Immer mehr Unternehmen setzen zur<br />
Regelung auftretender Konflikte auf<br />
Ombudspersonen, hausinterne oder<br />
externe Mediatoren sowie eine differenzierte<br />
Auswahl konkreter Bearbeitungsverfahren.<br />
Umfassendes Konfliktmanagement<br />
geht allerdings über<br />
Einzelmaßnahmen hinaus, stimmt unterschiedliche<br />
Konfliktlösungsmechanismen<br />
aufeinander ab, ist ausreichend<br />
finanziert und wird von der Unternehmensleitung<br />
offensiv unterstützt, so<br />
Praxiserfahrungen von mehr als<br />
30 Unternehmen<br />
Der nun vorgestellte dritte Teil der auf<br />
fünf Studien angelegten Serie zum<br />
Konfliktmanagement in deutschen Un-<br />
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ternehmen basiert auf Fragestellungen,<br />
Erfahrungen und<br />
Erkenntnissen aus der Arbeit<br />
des Round Table Mediation<br />
und Konfliktmanagement<br />
der deutschen<br />
Wirtschaft sowie fünf Fokusstudien.<br />
An dem 2008<br />
eingerichteten Round Table<br />
beteiligen sich inzwischen<br />
mehr als 30 Unternehmen,<br />
die intensiv an der<br />
Optimierung ihres Konfliktmanagements<br />
arbeiten.<br />
„Die Entwicklung des Round Table<br />
belegt die rasant wachsende Experimentierbereitschaft<br />
deutscher Unternehmen<br />
im Hinblick auf die Einführung<br />
unterschiedlicher Maßnahmen<br />
im Bereich Konfliktmanagement. Die<br />
Pionierphase ist nach Jahren der Zurückhaltung<br />
in vollem Gange“, kommentiert<br />
Prof. Lars Kirchhoff, zusammen<br />
mit Prof. Ulla Gläßer Leiter des<br />
Instituts für Konfliktmanagement<br />
(IKM) an der EUV, das die Arbeit des<br />
Round Table aus wissenschaftlicher<br />
Perspektive begleitet.<br />
Einzelelemente müssen ins System<br />
passen<br />
Der Aufbau von Konfliktlösungsmechanismen<br />
und -strukturen erfolgt in<br />
der Regel schrittweise. Bereits die Einführung<br />
erster Maßnahmen sollte dabei<br />
mit Blick auf einen möglichen Gesamtplan<br />
konzipiert werden, um später<br />
Reibungsverluste beim Aufbau<br />
eines umfassenden Konfliktmanagement-Systems<br />
zu vermeiden. Maßgeschneiderte<br />
Konfliktmanagement-<br />
Strukturen sind nur zu etablieren,<br />
wenn im Unternehmen bereits existierende<br />
formelle und informelle Strukturen<br />
zur Konfliktlösung miteinander<br />
vernetzt werden.<br />
„Ein vollständiges Konfliktmanagement-System<br />
ist erreicht, wenn es unternehmensweit<br />
bekannte Konfliktanlaufstellen<br />
gibt, für eine systematische<br />
PwC<br />
■ Studie „Konfliktmanagement – Von den Elementen<br />
zum System“<br />
■ 28 Standorte, 8 700 Mitarbeiter, Gesamtleistung in Deutschland:<br />
rund 1,33 Mrd. Euro<br />
■ Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und<br />
Unternehmensberatung<br />
■ 161 000 Mitarbeiter in 154 Ländern<br />
www.pwc.de/konfliktmanagement und<br />
www.europa-uni.de/ikm<br />
( uelle: PwC,<br />
Verfahrenswahl<br />
gesorgt ist,<br />
die konfliktbearbeitenden Personen<br />
nach transparenten Verfahrensstandards<br />
arbeiten, Controlling und Qualitätssicherung<br />
sichergestellt sind und<br />
diese Komponenten zentral gesteuert<br />
und nach innen wie außen gut kommuniziert<br />
werden“, fasst Ulla Gläßer<br />
die zentralen Ergebnisse der Studie zusammen.<br />
Unterstützung der Unternehmensleitung<br />
ist notwendig<br />
Die langfristige Unterstützung von Seiten<br />
der Unternehmensleitung ist eine<br />
wesentliche Voraussetzung für das<br />
Funktionieren eines Konfliktmanagement-Systems.<br />
So müssen Ombudspersonen<br />
und Mediatoren durch Fortbildungen<br />
auf ihre Rolle vorbereitet<br />
und zumindest teilweise von ihren regulären<br />
Arbeitsaufgaben freigestellt<br />
werden.<br />
Wichtig ist darüber hinaus, dass Unternehmen<br />
den Austausch mit anderen<br />
Betrieben und externen Beratern<br />
suchen, die Konfliktmanagement-<br />
Systeme aufbauen oder bereits<br />
aufgebaut haben. „Gerade in der Pilotphase<br />
kommt es darauf an, das Erfahrungswissen<br />
anderer zu nutzen. Anderenfalls<br />
besteht die Gefahr, den Anschluss<br />
an laufende Entwicklungen zu<br />
verlieren“, warnt Michael Hammes. ■<br />
(Q<br />
r ität Vi<br />
rs<br />
C,<br />
Europa-Univers<br />
(Quelle: PwC, Europa-Universität<br />
Viadrina)<br />
V adrina)<br />
Vi<br />
3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 49<br />
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Hochspezialisiert: Freiberuflich als<br />
Arbeitsform der Zukunft?<br />
Die Hälfte aller Freiberufler ist bereits seit über 20 Jahren im Job<br />
eingesetzt. In die hierarchische Organisationsstruktur<br />
sind sie nicht<br />
eingebunden, Weisungsbefähigung<br />
und Steuerung bleiben bei internen<br />
Angestellten“, erklärt Jagemann. 87%<br />
der Freelancer erwarten im Jahr <strong>2011</strong><br />
steigende Auftragseingänge.<br />
In Zukunft sind noch mehr erfahrene Freiberufler gefragt, die Unternehmen temporär<br />
und hochqualifiziert unterstützen<br />
(Presse Krongaard AG/eig. Ber.) - Freiberufler<br />
sind in Unternehmen zunehmend<br />
gefragt. Dies ist das Ergebnis<br />
einer Umfrage der Krongaard AG unter<br />
754 freiberuflichen Spezialisten. Während<br />
der Hochzeit der Wirtschaftskrise<br />
konnten knapp 60% der Befragten<br />
ihr Auftragsvolumen halten oder<br />
sogar verbessern, in den vergangenen<br />
Monaten verzeichneten 55,7% der<br />
externen Spezialisten eine verbesserte<br />
Auftragslage. Für das Jahr <strong>2011</strong> erwarten<br />
87% der Befragten eine steigende<br />
Nachfrage nach ihrer Dienstleistung.<br />
Einsatzschwerpunkt: Spezialprojekte<br />
„Die Arbeitswelt entwickelt sich<br />
kontinuierlich zu einer Projektwelt.<br />
Entsprechend sind in Zukunft noch<br />
mehr erfahrene Freiberufler gefragt,<br />
die Unternehmen temporär und<br />
hochqualifiziert unterstützen“, so Jan<br />
Jagemann, Vorstand der Krongaard<br />
AG. Ihre Qualifikationen haben sich<br />
91,5% der Umfrageteilnehmer in mehr<br />
als elf Jahren Berufsleben erarbeitet,<br />
jeder zweite blickt sogar auf über 20<br />
Jahre Erfahrung zurück.<br />
Bisheriger Einsatzschwerpunkt bei<br />
87,9% der Befragten waren zeitlich<br />
begrenzte Spezialprojekte, um Unternehmen<br />
mit ihrem Fachwissen zu unterstützen.<br />
Auch Integrationsprojekte<br />
hat schon jeder Zweite in Unternehmen<br />
begleitet. Die Einsatzdauer lag bei<br />
maximal zwölf Monaten (74,6%).<br />
Steigende Auftragseingänge erwartet<br />
(Foto: © M. Fröhlich/PIXELIO)<br />
Der Beschäftigung von selbstständigen<br />
Experten ist allerdings auch eine Grenze<br />
gesetzt: „Das Verhältnis zwischen<br />
externen und internen Mitarbeitern<br />
muss stimmen. Externe Spezialisten<br />
bringen das neueste Know-how<br />
mit und werden projektspezifisch<br />
Auf eigene Rechnung<br />
Umgangssprachlich wird der Begriff<br />
„Freiberuflichkeit“ oft sehr ungenau<br />
verwendet, um eine Vielzahl verschiedener<br />
„freier“ selbstständiger<br />
Tätigkeiten zu umschreiben, bei denen<br />
der Betreffende (zunächst) auf eigene<br />
Rechnung tätig wird. Hierbei kann<br />
natürlich die Tätigkeit in einem freien<br />
Beruf im Sinne der Katalogberufe des<br />
EStG gemeint sein. In anderen Fällen<br />
wird im Alltagsdeutsch mit „freiberuflich“<br />
jedoch die freie Mitarbeit, die<br />
Tätigkeit als Honorarkraft oder das<br />
Freelancing in Projekten umschrieben.<br />
Auch die Gewerbetätigkeiten von Einmannbetrieben,<br />
die Subunternehmerschaft<br />
oder die Werkvertragstätigkeit<br />
werden oft in der Umgangssprache<br />
mit dem Begriff „Freiberuflichkeit“ in<br />
Zusammenhang gebracht.<br />
Wirtschaftliche Bedeutung<br />
In Deutschland gibt es derzeit etwa<br />
eine Million Freiberufler, von denen<br />
ca. 906 000 selbstständig sind. Diese<br />
beschäftigen rund 2,9 Mio. Mitarbeiter<br />
und 136 000 Auszubildende (BFB-<br />
Angaben, Stand: 1. März 2009) und<br />
erwirtschaften etwa 9% des BIP. Die<br />
wirtschaftliche Bedeutung ist mit der<br />
des Handwerks oder anderer Sektoren<br />
des Mittelstandes vergleichbar. ■<br />
Juristische Definition<br />
■ Geregelt im Einkommensteuergesetz<br />
(EStG) § 18 und im Partnerschaftsgesellschaftsgesetz<br />
(PartGG) § 1<br />
■ Zusammenfassend gilt: Freiberufliche<br />
Tätigkeiten sind selbstständig ausgeübte<br />
wissenschaftliche, künstlerische,<br />
schriftstellerische, unterrichtende,<br />
erzieherische oder sehr ähnlich gelagerte<br />
Tätigkeiten, die nicht der Gewerbeordnung<br />
unterliegen.<br />
50 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Der<br />
PR-Anzeige<br />
ist da!<br />
Raimund Petersen, Mitglied im<br />
Bereichsvorstand BRIEF der Deutschen<br />
Post AG, stellt die neue Dienstleistung<br />
der Post vor.<br />
Im Juli letzten Jahres hat die Deutsche<br />
Post AG den E-POSTBRIEF der Öffentlichkeit<br />
präsentiert. Inzwischen haben<br />
sich bereits mehr als 1 Mio. Privatpersonen<br />
für den E-POSTBRIEF entschieden<br />
und zahlreiche Unternehmen integrieren<br />
den E-POSTBRIEF in ihre Geschäftsprozesse.<br />
Was ist das Besondere am E-Postbrief?<br />
Die Deutsche Post AG bringt mit dem<br />
E-POSTBRIEF viele Vorteile des klassischen<br />
Briefes ins Netz. Der E-POSTBRIEF ist –<br />
anders als eine E-Mail – verbindlich, vertraulich<br />
und verlässlich 1 .<br />
…und was heißt das im Einzelnen?<br />
Der E-POSTBRIEF bietet eine sichere und<br />
vertrauliche Online-Kommunikation:<br />
• Der E-POSTBRIEF ist verbindlich, weil Absender<br />
und Empfänger zweifelsfrei wissen,<br />
mit wem sie kommunizieren.<br />
• Der E-POSTBRIEF ist vertraulich, weil er<br />
auf seinen elektronischen Kommunikationsstrecken<br />
automatisch verschlüsselt<br />
übermittelt wird.<br />
• Der E-POSTBRIEF ist verlässlich. Wie im<br />
bewährten Netz für klassische Briefe bietet<br />
die Deutsche Post die gesamte Übermittlung<br />
und die zuverlässige Zustellung<br />
der Nachrichten aus einer Hand an. Aus<br />
der Briefkommunikation bekannte und<br />
bewährte Produkte wie zum Beispiel das<br />
Einschreiben können auch beim E-POST-<br />
BRIEF genutzt werden.<br />
Welche Vorteile bietet der E-POSTBRIEF<br />
allgemein?<br />
Der E-POSTBRIEF bringt Vereinfachung,<br />
mehr Bequemlichkeit und Schnelligkeit.<br />
Wichtige Nachrichten können elektronisch<br />
in Sekundenschnelle zugestellt werden.<br />
Das beschleunigt z.B. Vertragsabschlüsse<br />
und erleichtert das Einhalten von Fristen.<br />
Die Zusatzleistung Einschreiben bietet dem<br />
Absender Bestätigungen für den Versand,<br />
die Zustellung und den Empfang des<br />
E-POSTBRIEFES.<br />
Ob elektronisch oder per Postbote: die<br />
Deutsche Post stellt E-POSTBRIEFE verlässlich<br />
zu! Hat der Empfänger noch keinen<br />
elek tronischen Briefkasten, druckt die Deutsche<br />
Post das Schreiben für den Absender<br />
aus, kuvertiert es und stellt es klassisch per<br />
Postbote zu.<br />
Der E-POSTBRIEF-Nutzer kann jederzeit und<br />
überall von jedem PC mit Internetzugang<br />
aus auf seinen elektronischen Briefkasten<br />
zugreifen und E-POSTBRIEFE versenden,<br />
empfangen und speichern.<br />
…und für Firmenkunden?<br />
Sie benötigen keine Ausdrucke mehr, keine<br />
Umschläge und keine Briefmarken, auch der<br />
Gang zum Briefkasten entfällt. Sie erreichen<br />
immer alle Kunden, denn der E-POSTBRIEF<br />
kann elektronisch oder klassisch per Postbote<br />
zugestellt werden.<br />
Sie brauchen keine zusätzliche Hard- oder<br />
Software. Ein Computer mit Internetzugang<br />
und ein Handy mit der Nummer eines deutschen<br />
Mobilfunkanbieters reichen aus, um<br />
den E-POSTBRIEF nahezu überall zu nutzen.<br />
Die eindeutigen Identitäten aller Nutzer<br />
beim E-POSTBRIEF machen das Versenden<br />
anonymer Spam-Nachrichten nahezu<br />
unmöglich.<br />
Wie hoch sind die Kosten?<br />
Bei Firmenkunden entstehen monatliche Bereitstellungskosten<br />
in Höhe von 2,50 €. Der<br />
Empfang von E-POSTBRIEFEN ist kostenfrei,<br />
nur für den Versand fallen je nach Art und<br />
Umfang Transaktionskosten an, wie auch<br />
beim klassischen Brief. Die elektronische<br />
Zustellung bis zu einer Größe von 20 MB<br />
kostet 55 Cent.<br />
Der E-POSTBRIEF mit klassischer Zustellung<br />
kostet in seiner Standardvariante ebenfalls<br />
55 Cent – Kuvert und der Druck von bis<br />
zu drei Seiten in Schwarz-Weiß bereits<br />
inklusive!<br />
Wie erfolgt die Registrierung?<br />
Die Registrierung von Geschäftskunden<br />
erfolgt auf www.epost.de. Für die Registrierung<br />
benötigen Sie einen Computer<br />
mit Internetzugang und Drucker und ein<br />
Mobiltelefon mit der Nummer eines deutschen<br />
Mobilfunkanbieters. Ferner sollten der<br />
aktuelle Handelsregisterauszug, die Post-<br />
Kundennummer (sofern vorhanden) und<br />
die Bankverbindungsdaten bereitgehalten<br />
werden. Jeder Vertragsunterzeichner muss<br />
das POSTIDENT-Verfahren einmalig durchführen.<br />
Das PI-Verfahren ist selbstverständlich<br />
kostenfrei.<br />
Geschäftskunden, die sich im Portal anmelden,<br />
können bis zu zehn Mitarbeiterpostfächer<br />
anlegen. Jedes der zehn Postfächer<br />
verfügt über 250 MB Speicherplatz. Zudem<br />
sind bis zu drei Administratoren-Konten im<br />
Produktpaket enthalten. Administratoren<br />
sind die Personen in Ihrem Unternehmen,<br />
die Ihr E-POSTBRIEF-Nutzerkonto verwalten<br />
und pflegen. Bei Unternehmen, die<br />
aufgrund sehr großer Sendungsmengen<br />
über eine kundenindividuelle IT-Schnittstelle<br />
(Gateway) angebunden werden, wird die<br />
Anzahl benötigter Postfächer individuell<br />
festgelegt.<br />
Wo kann ich mehr über den<br />
E-POSTBRIEF erfahren?<br />
Informieren können Sie sich im Internet<br />
unter www.epost.de.<br />
Fragen zum Registrierungsprozess beantwortet<br />
der Kundenservice für den<br />
E-POSTBRIEF unter der Rufnummer<br />
0228-92 399 329. Natürlich helfen auch<br />
die Direkt Marketing Center bzw. die<br />
örtlichen Kundenbetreuer weiter.<br />
1<br />
Nur für Sendungen innerhalb Deutschlands an für den<br />
E-PB registrierte Empfänger (bis 20 MB). Registrierung<br />
erst ab 18. Jahren. Gesetzl. oder vertragl. Regelungen<br />
können Nutzbarkeit ausschließen (z.B. bei Schriftformerfordernis)
Hoffentlich Allianz.<br />
Wirtschaft<br />
Für mehr unternehmerischen Spielraum<br />
Sale-and-Lease-Back als Trend in der Mittelstandsfinanzierung<br />
Deutschlands Unternehmen verfolgen den Wettbewerb nur als Zaungäste<br />
Die Stimmung im deutschen Mittelstand<br />
ist so gut wie lange nicht mehr.<br />
Viele Unternehmen haben in der Krise<br />
der letzten Monate Liquiditätsreserven<br />
aufgebraucht und benötigen nun<br />
neues Kapital zur Finanzierung von<br />
Wachstum. Laut aktuellen Studien<br />
ist der Zugang zu Bankkrediten zwar<br />
grundsätzlich leichter geworden, aber<br />
das Risikobewusstsein der Banken ist<br />
gestiegen. Diese Zurückhaltung zeigt<br />
sich, wenn Investitionen finanziert<br />
werden sollen. Die Banken handeln<br />
dabei nicht böswillig, sondern unterliegen<br />
auferlegten Zwängen von<br />
außen. Aufgrund der allgemeinen<br />
wirtschaftlichen Lage im vergangenen<br />
Jahr haben sich die Ratings der Kunden<br />
verschlechtert.<br />
den Banken Mangelware. Gerade in<br />
den Bilanzen vieler mittelständischer<br />
Unternehmen gibt es ein erhebliches<br />
Potenzial, Liquidität aus vorhandenen<br />
Ressourcen zu generieren. Dazu<br />
gehören in der Aktiva Grundstücke,<br />
Gebäude, Lagerbestände, Forderungen,<br />
Anlagen und Maschinen. Auch Marken,<br />
Patente und Lizenzen können<br />
zur Liquiditätssteigerung beitragen.<br />
In der Praxis funktioniert die Liquiditätsgewinnung<br />
zum Beispiel über den<br />
Forderungsverkauf Factoring oder die<br />
Leasinglösung Sale-and-Lease-Back.<br />
Aktivierung stiller Reserven im<br />
Anlagevermögen<br />
(Foto: © Ernst Rose/PIXELIO)<br />
Beim Sale-and-Lease-Back verkauft<br />
das Unternehmen zunächst das gebrauchte<br />
Anlagevermögen und erhält<br />
Liquidität sichern und finanziellen<br />
Spielraum schaffen<br />
dafür den Kaufpreis sofort ausgezahlt.<br />
Direkt im Anschluss least es diese Güter<br />
zurück. Die Einsatzmöglichkeiten<br />
Daher müssen Banken für dasselbe<br />
Kreditvolumen mehr Eigenkapital<br />
sind vielfältig: Sale-and-Lease-Back<br />
BAVP_185_ich_4c.qxp hinterlegen – dieses ist jedoch 17.06.2009 auch bei 22:40 funktioniert Uhr Seite im 1 klassischen verarbeitenden<br />
Gewerbe bei Maschinen oder<br />
Anlagen, aber zum Beispiel auch bei<br />
Immobilien, Marken oder Patenten. Die<br />
Lösung ist ideal, denn gerade Marken<br />
oder Patente werden von Banken kaum<br />
als Sicherheiten anerkannt. Sie sind<br />
meist unbelastet und können so für<br />
eine Liquiditätsgewinnung durch Saleand-Lease-Back<br />
eingesetzt werden.<br />
Die Vorgehensweise<br />
Sind die Güter für eine Sale-and-Lease-<br />
Back-Transaktion definiert, wird in<br />
der Regel ein Wertgutachten erstellt.<br />
Danach richtet sich die mögliche Höhe<br />
der Finanzierung. Sind sich Leasingunternehmen<br />
und Leasingnehmer über<br />
Höhe, Laufzeiten und Konditionen<br />
einig, wird der Vertrag erstellt und<br />
unterzeichnet. Der Kunde erhält den<br />
Kaufpreis ausgezahlt und least direkt<br />
im Anschluss die Assets zurück.<br />
Zum Vertragsende hat das Unternehmen<br />
die Möglichkeit, das Leasinggut<br />
wieder zurückzuerwerben, was in den<br />
meisten Fällen im Interesse der Unternehmen<br />
liegt. Das Risiko für beide<br />
Seiten ist überschaubar, da der hohe<br />
Wertverfall von Neumaschinen hier<br />
nicht mehr relevant ist. Der Leasingkunde<br />
erhält so zusätzliche Liquidität<br />
aus der Substanz der Firma heraus.<br />
Die Einsatzgebiete<br />
Die Einsatzmöglichkeiten der Leasinglösung<br />
sind vielfältig und reichen<br />
von Neuinvestitionen, Entwicklung von<br />
BAVP_185_ich_4c.qxp 17.06.2009 22:40 Uhr Seite 1<br />
Altersversorgung über den Betrieb.<br />
Altersversorgung über den Betrieb.<br />
Der Arbeitgeber kann seinen Mitarbeitern Steuervorteile und staatliche<br />
Arbeitgeber Förderung kann sichern. seinen Mitarbeitern Ob mit einer Steuervorteile klassischen und staatli-<br />
Direktversicherung,<br />
Der<br />
che Förderung sichern. Ob mit einer klassischen Direktversicherung,<br />
der Pensionskasse, der Unterstützungskasse oder einer privaten<br />
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RiesterRente bzw. bzw. BasisRente BasisRente zu günstigen zu Konditionen günstigen – wir Konditionen sagen – wir sagen<br />
Ihnen gerne, wie Sie wie die Sie neue die staatliche neue Förderung staatliche am Förderung besten nutzen. am besten nutzen.<br />
52 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong><br />
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Wirtschaft<br />
Innovationen, Umfinanzierungen bis<br />
hin zur Schonung der Kreditlinien oder<br />
der Finanzierung einer Unternehmensnachfolge.<br />
Auch akuter Kapitalbedarf,<br />
das Realisieren von Steuervorteilen<br />
oder das Schaffen eines „finanziellen<br />
Polsters“ sind Gründe für den Einsatz.<br />
Oft wird das Modell genutzt, um ein<br />
verbessertes Rating zu erzielen oder die<br />
Kreditwürdigkeit zu verstärken.<br />
Sale-and-Lease-Back ist für viele Branchen<br />
geeignet, die stärkste Kundengruppe<br />
kommt aber ganz klassisch aus<br />
dem verarbeitenden Gewerbe. Denn<br />
beim Sale-and-Lease-Back wird Anlagevermögen<br />
mobilisiert, es ermöglicht<br />
eine Liquiditäts- und Ertragsbeschaffung<br />
aus der Substanz des Unternehmens.<br />
Für das Unternehmen „fühlt“<br />
sich das Ganze wie die Nutzung eines<br />
besicherten Tilgungsdarlehens an,<br />
jedoch mit Assets, welche bisher dafür<br />
kaum nutzbar waren.<br />
Vorteile nutzen<br />
Anzeige Kölle-Zoo PT_196 x94_hi.pdf 1 17.<strong>03</strong>.<strong>2011</strong> 18:15:30<br />
Sale-and-Lease-Back bringt auch<br />
Steuervorteile mit sich. Denn die<br />
Leasingkosten können zum Teil als<br />
betriebliche Aufwendungen steuerlich<br />
geltend gemacht werden. So mindert<br />
die monatlich zu zahlende Leasinggebühr<br />
anteilig den Gewinn und die<br />
zu zahlenden Steuern. Damit hat das<br />
Finanzierungsinstrument Analogien<br />
zu einem Tilgungsdarlehen, bringt<br />
aber dem Unternehmen zusätzliche<br />
Vorteile. Die bei Darlehen nötigen<br />
Sicherheiten bleiben unangetastet, die<br />
Bilanzsumme niedrig und die Bonität<br />
erhalten. Außerdem sind die Leasingraten<br />
wiederkehrende Zahlungen<br />
und damit eine sichere Grundlage<br />
für die Finanzplanung. Wird dennoch<br />
weiteres Fremdkapital in der Firma<br />
benötigt, verbessert Sale-and-Lease-<br />
Back die Eigenkapitalquote und somit<br />
das Rating. Der Unternehmer kann<br />
demnach eine verbesserte Kreditwürdigkeit<br />
erzielen. Jedoch darf nicht vergessen<br />
werden, dass durch den Verkauf<br />
Liquidität für den Mittelstand<br />
das Anlagevermögen in der Bilanz verringert<br />
wird und damit Sicherheiten<br />
für künftige Fremdkapitalgeber reduziert<br />
werden. Als modernes Finanzierungsmodell<br />
hat Sale-and-Lease-Back<br />
für mittelständische Unternehmen<br />
jede Menge Vorteile und ergänzt die<br />
klassischen Varianten, wie den Bankkredit,<br />
perfekt. ■<br />
Patrick G. Weber<br />
■ Patrick G. Weber ist Mitglied der Geschäftsleitung der Vantargis-Gruppe.<br />
■ Das Unternehmen unterstützt seine Kunden direkt als Kapitalgeber.<br />
■ Im Bedarfsfall arrangiert Vantargis neben eigener Liquidität auch zusätzliche<br />
Finanzierungsquellen im Rahmen eines Gesamtfinanzierungskonzepts für<br />
seine Kunden.<br />
■ Vantargis betreut mehr als 400 mittelständische Kunden von fünf Standorten<br />
aus: Kelkheim, München, Zell u. A., Erfurt, Dresden.<br />
(Grafik: Vantargis Factoring GmbH)<br />
Mehr für ‘s Tier!<br />
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elf Erlebnis-Zoofachmärkten alles aus einer Hand - Futter, Zubehör, Beratung und Service rund um‘s Tier sowie<br />
eine Riesenauswahl an verschiedenen Tieren. Unser Unternehmenskonzept wurde mehrfach ausgezeichnet.<br />
3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 53<br />
Finalist 2010
Wirtschaft<br />
Doktor- und Professorentitel<br />
Eine wiedererwachte Titelgier in Deutschland<br />
Besonders beliebt ist der Doktorgrad.<br />
Der Titel wird i. d. R. einer wissenschaftlichen<br />
Arbeit, Begutachtung,<br />
Prüfung/Verteidigung und i. d. R.<br />
nach Veröffentlichung verliehen. Für<br />
das Verfahren (Promotion) gibt es formale<br />
„Promotionsordnungen“, deren<br />
Einhaltung von Promotionskommissionen<br />
überwacht wird.<br />
Dieser Weg zum Doktortitel ist mühsam.<br />
Aber es geht auch anders: Doktorgrade<br />
werden auch ehrenhalber<br />
verliehen (Dr. h. c.), eine Gunst, die<br />
z. B. Persönlichkeiten für ihre wissenschaftlich<br />
herausragende Leistungen<br />
erfahren, auch wenn sie vorher nicht<br />
promoviert hatten.<br />
Viele Ehrendoktoren werden z. B.<br />
auch für Aufbauleistungen an einer<br />
Universität verliehen, und mitunter<br />
erhalten Prominente diesen Titel auch<br />
ohne spezifische Voraussetzungen, so<br />
Politiker, Wirtschaftskapitäne und z. T.<br />
auch Schauspieler. Und dann gibt es<br />
noch die – primär im Ausland ansässigen<br />
– Hochschulen, die den Titel<br />
faktisch für Geld verleihen, ja sogar<br />
über Ebay anbieten, z. T. durch „Promotionsberater“<br />
vermittelt.<br />
Was bringt der Doktor?<br />
In manchen Berufsgruppen ist der<br />
Doktor sogar Voraussetzung, ein<br />
Einstellungskriterium. In anderen<br />
Disziplinen stellt er eine Art „guten<br />
Ton“ da, wie etwa bei Ärzten. Chemikern<br />
wird nachgesagt, sie hätten<br />
ohne Titel nur wenige Chancen auf<br />
dem Arbeitsmarkt. Unternehmensberater<br />
hoffen auf höhere Reputation<br />
und Kompetenz anmutung. Zudem<br />
soll der Doktorgrad je nach Schätzung<br />
200.000 bis 700.000 Euro über das<br />
Arbeitsleben hinweg einbringen.<br />
Professor als Beruf<br />
Für den Beruf ist formal qualifiziert,<br />
wer an Fachhochschulen (FH) und<br />
ähnlich auch Berufsakademien (BA)<br />
i. d. R. ein Universitätsstudium, eine<br />
gute Promotion und fünf Jahre Berufserfahrung<br />
(davon mind. drei nicht an<br />
der Hochschule) sowie Lehrerfahrung<br />
und Publikationen nachweist. An<br />
Universitäten sind die Anforderungen<br />
– besonders an die wissenschaftliche<br />
Qualifikation – höher.<br />
Denn an Universitäten wird gleichwertig<br />
Lehre und Forschung verlangt.<br />
An Universitäten wurde bislang<br />
– zumindest in den Geisteswissen-<br />
Für<br />
B2B<br />
Marketing<br />
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52 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong><br />
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Potsdamer Straße 2, Café Di-Sa geöffnet
Wirtschaft<br />
schaften – auch die Habilitation und<br />
eine größere Zahl anerkannter wissenschaftlicher<br />
Publikationen vorausgesetzt.<br />
Heute wird die Habilitation<br />
weitgehend durch eine sechs-jährige<br />
Zeit als Juniorprofessor ersetzt. Sind<br />
diese Voraussetzungen erfüllt, können<br />
sich so geeignete Personen um Professuren<br />
oder Lehrstühle bewerben. Die<br />
Auswahl erfolgt über ein „Berufungsverfahren“,<br />
an dessen Ende der/die<br />
Auserwählte dann „berufen“ wird.<br />
Professor als Titel<br />
Man muss nicht Hochschullehrer sein,<br />
um den Professorentitel zu führen:<br />
Gastprofessoren sind Hochschulexterne,<br />
die semesterweise nebenberuflich<br />
lehren.<br />
Den Titel dürfen diese aber nur in<br />
einigen Bundesländern führen. Honorarprofessoren<br />
sind von einer Hochschule<br />
oder von Landesministerien<br />
zum Professor ernannt worden. Sie<br />
sind lediglich verpflichtet, regelmäßig<br />
eine Lehrveranstaltung anzubieten<br />
und in seltenen Fällen noch nicht einmal<br />
dies.<br />
Der mehr oder minder direkte Kauf<br />
von Professorentiteln ist auch möglich.<br />
Dazu muss man noch nicht einmal<br />
in die Ferne schweifen. Besonders<br />
beliebt ist Osteuropa, wo gerne Doktoren-<br />
und Professorentitel verliehen<br />
werden, wenn nur der so Geehrte „die<br />
Kosten der Verleihung übernimmt“.<br />
Mittlerweile ist auch China „ein<br />
Markt“; und das – wer hätte es anders<br />
vermutet – mit Discountangeboten.<br />
Dieser Weg zum Doktortitel ist mühsam.<br />
Die Motive für Titel oder Beruf<br />
Obwohl mit dem Honorarprofessor<br />
auch in Wissenschaft und Lehre verdiente<br />
Persönlichkeiten geehrt werden,<br />
sind es häufig auch „nur“ Einflussreiche<br />
und Prominente. Die Hochschulen<br />
erhoffen sich von ihnen Vorteile<br />
und Gelder aus Wirtschaft und Politik<br />
und bedienen dafür die Eitelkeit der<br />
Honorierten.<br />
So sinkt der Anreiz, den – gerade für die<br />
habilitierten Hochschullehrer – steinigen<br />
Weg zum Professor als Beruf zu<br />
wählen. Auch steht die Vergütung der<br />
„echten Professoren“ in keinem Verhältnis<br />
zur Qualifikation, und der mit<br />
(Foto: © www.JenaFoto24.de/PIXELIO)<br />
der Dienstrechtsreform eingeführte<br />
– eigentlich sinnvolle – Leistungsaufschlag<br />
wird dann unsinnig, wenn die<br />
Leistung kaum objektiv zu beurteilen<br />
ist, er leicht umgangen werden kann<br />
und bei der nächsten globalen Budgetkürzung<br />
wieder wegfällt. Geld kann für<br />
den Beruf also nicht motivieren, es sei<br />
denn, man nutzt die Zeit für Forschung<br />
für kommerzielle Tätigkeiten. Das wird<br />
allerdings immer schwieriger. Für den<br />
Beruf des Hochschullehrers benötigt<br />
man heute viel und in Zukunft noch<br />
mehr Idealismus. Da nützt auch der<br />
schöne Titel nichts – den kann man,<br />
wie gesagt, auch anders „erwerben“. ■<br />
Prof. Jörn-Axel Meyer<br />
Seit 20 Jahren Partner des Handels<br />
Wenn Qualität und Flexibilität aufeinander treffen, können Sie nur profitieren!<br />
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INTERNET: www.teamwork-germany.com<br />
E-MAIL: teamwork@buettgen.net<br />
Hotline: *0800-100 28 40 *kostenlos
(Foto: © Land Berlin/Thie)<br />
Berlins Ansehen gewinnt weltweit<br />
Internationale Imagemessung stellt positives Ansehen im Bereich Wirtschaft fest<br />
(ots) - Berlin ist nach wie vor die Stadt<br />
des Mauerfalls und der Wiedervereinigung.<br />
Aber als Wirtschaftsstandort,<br />
als attraktive Stadt zum Leben und<br />
Arbeiten holt Berlin stark auf. Gut<br />
positioniert ist die deutsche Hauptstadt<br />
auch in Wissenschaft, Kunst und<br />
Kultur. Berlin wird spontan mit guter<br />
Forschungslandschaft, innovativen<br />
Firmen und Produkten verbunden. Die<br />
Assoziationen rufen in den allermeisten<br />
Fällen positive Emotionen hervor.<br />
Das ist das Ergebnis einer internationalen<br />
Imagemessung des Marktforschungsinstituts<br />
TNS Infratest für die<br />
Hauptstadtkampagne „be Berlin“. Die<br />
Studie wurde von Senatssprecher Dr.<br />
Richard Meng und Michael Ehlting,<br />
einem der Autoren von TNS Infratest,<br />
vorgestellt. Befragt wurden 1 510<br />
Führungskräfte aus Wirtschaft sowie<br />
(in geringem Umfang) Wissenschaft<br />
und Kultur.<br />
Die Interviewpartner kamen<br />
aus 21 Städten in zwölf Ländern<br />
(Großbritannien, Frankreich, Türkei,<br />
Spanien, Dänemark, Japan, China,<br />
Indien, Brasilien, USA, Australien und<br />
Russland). Die Befragung erfolgte via<br />
Internetfragebogen zwischen Mitte<br />
November und Mitte Dezember 2010.<br />
Mit dieser, für Wirtschaftsumfragen<br />
international üblichen Methode,<br />
können wichtige Trends und qualitative<br />
Aussagen über das Image eines<br />
Standorts ermittelt werden.<br />
Positives Image<br />
Der Sprecher des Senats Dr. Richard<br />
Meng: „Berlin wird international immer<br />
stärker als Wirtschaftsmetropole<br />
wahrgenommen. Die Umfrage beweist,<br />
dass es uns in den vergangenen<br />
Jahren gelungen ist, die Stärken<br />
Berlins im Bewusstsein der internationalen<br />
Eliten zu verankern. Dabei<br />
nehmen diese auch sehr genau die<br />
positive wirtschaftliche Entwicklung<br />
Berlins im Vergleich zu ihrem eigenen<br />
Standort wahr.“<br />
Michael Ehlting, TNS Infratest, ergänzt:<br />
„Die Studie basiert auf sorgfältig ausgewählten<br />
Stichproben. Sie liefert uns<br />
wichtige qualitative Aussagen über<br />
das Image Berlins und wirft erhellende<br />
Schlaglichter auf Stärken und Schwächen<br />
der deutschen Hauptstadt.”<br />
Attraktives Berlin<br />
Weltweit liegen zwar immer noch<br />
New York und London vorne, aber im<br />
Vergleich zu einer ersten Umfrage im<br />
Jahr 2007 haben sich die Imagewerte<br />
Berlins durch die Bank deutlich verbessert.<br />
So zum Beispiel bei der Antwort<br />
auf die Frage, ob man es sich vorstellen<br />
könne, in Berlin zu leben und zu arbeiten.<br />
Konnten sich 2007 erst 32% der<br />
Befragten in London Berlin als Arbeitsort<br />
vorstellen, sind es drei Jahre später<br />
55%. In Paris stieg der Wert von 38 auf<br />
72%, in New York City von 22 auf 49%.<br />
Dabei zeigte sich, dass in den Schwellenländern<br />
das wirtschaftliche Interesse<br />
an Berlin besonders ausgeprägt<br />
ist. Die weit überwiegende Zahl der<br />
chinesischen und der indischen Führungskräfte<br />
(94% bzw. 88%) könnten<br />
sich vorstellen, in der deutschen<br />
Hauptstadt zu leben und zu arbeiten.<br />
Als Stärken Berlins nannten Manager<br />
und Unternehmer über alle zwölf<br />
Länder hinweg an erster Stelle die Verkehrsinfrastruktur<br />
und -anbindung,<br />
gefolgt von der Lebensqualität, dem<br />
Angebot an Erholungs- und Grünflächen<br />
sowie der Nähe zu Wissenschaft<br />
und Forschung.<br />
Gut für Geschäfte<br />
Auch in Bezug auf den bevorzugten<br />
Standort für eine Unternehmensgrün-<br />
56 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Regional-Special<br />
dung oder -verlagerung punktet Berlin.<br />
Auf die Frage, welche Metropole<br />
dafür am ehesten in Betracht komme,<br />
nannte jeder zehnte Studienteilnehmer<br />
in Dänemark und in Russland<br />
Berlin.<br />
Damit gelten unter den russischen<br />
Managern nur London und New<br />
York als noch attraktivere Wirtschaftszentren.<br />
In der türkischen<br />
Metropole Istanbul landete Berlin auf<br />
dem vierten Platz und schlug damit<br />
beispielsweise Paris und London.<br />
Gleichzeitig sehen viele der Befragten<br />
auch noch Nachholbedarf. Auf die<br />
Frage „In welchem Bereich muss sich<br />
Berlin aus Ihrer Sicht noch stärker<br />
entwickeln?, nannten die meisten<br />
Attraktives Berlin<br />
(41%) das Stichwort „Wirtschaft”,<br />
gefolgt von „Tourismus”(27%),<br />
„Wissenschaft” (25%), „Kunst/Kultur”<br />
(22%) und „Politisches Machtzentrum”<br />
(16%). Nach wie vor groß ist auch<br />
das Interesse an Informationen über<br />
Berlin. Fast die Hälfte (49%) wollen<br />
mehr über Berlin als Wirtschaftsstandort<br />
wissen, interessieren sich<br />
für Kunst und Kultur (45%), und ein<br />
Drittel (34%) will mehr touristische<br />
Informationen. ■<br />
(Foto: © Land Berlin/Gläser)<br />
Berliner Preisträger „Großer Preis des Mittelstandes“<br />
WOLFRAM Bürokommunikation<br />
GmbH & CO. KG<br />
Berliner Straße 32<br />
13089 Berlin<br />
B.R.A.S.S.T. Bau GmbH<br />
Gartenstraße 15<br />
13088 Berlin<br />
Stefan Fittkau Metallbau +<br />
Kunstschmiede<br />
Darßer Bogen 1<br />
13088 Berlin<br />
LASERLINE Digitales Druckzentrum<br />
Bucec & Co. Berlin KG<br />
Scheringstr. 1<br />
13355 Berlin<br />
FRITZ JAHN Gebäudeservice<br />
GmbH & Co. KG<br />
Lübecker Str. 46<br />
10559 Berlin<br />
Modeinstitut Berlin GmbH<br />
Pankstraße 8-10<br />
13127 Berlin<br />
Eckert & Ziegler Strahlenund<br />
Medizintechnik AG<br />
Robert- Rössle-Straße 10<br />
13125 Berlin<br />
Berlin<br />
Bäcker Wiedemann GmbH<br />
Wilhelm-von-Siemens-Str. 26-28<br />
12277 Berlin<br />
Auto-Zellmann GmbH<br />
Rudower Str. 25-29<br />
12524 Berlin<br />
Safety - Unternehmensschutz<br />
GmbH<br />
Stralauer Allee 35a<br />
10245 Berlin<br />
F.R. Hauk Stahlund<br />
Leichtmetallbau<br />
GmbH<br />
Nithackstraße 6<br />
10585 Berlin<br />
Akzent-Hotel Kolumbus GmbH<br />
Genslerstraße 18<br />
13055 Berlin<br />
Weihe Früchte & Salate KG<br />
Beusselstraße 44 n-q<br />
10553 Berlin<br />
Körber GmbH Präzisionstechnik<br />
Markscheiderstraße 44<br />
13407 Berlin<br />
KBB Kollektorbau GmbH<br />
Bruno-Bürgel-Weg 142-144<br />
12439 Berlin<br />
OTTO Richter GmbH<br />
Seelenbinderstr. 80<br />
12555 Berlin<br />
Dr. Herrmann Gruppe<br />
Giesestraße 96/98<br />
12623 Berlin<br />
(Quelle: P.T.Magazin)<br />
3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 57
Regional-Special<br />
Region of Excellence<br />
Brandenburg fährt eine gemeinsame<br />
Innovationsstrategie mit Berlin<br />
(Foto: mwe.brandenburg.de)<br />
Wirtschafts- und Europaminister Ralf Christoffers nahm die Ehrung in Brüssel aus den<br />
Händen von EU-Kommissionspräsident José-Manuel Barroso entgegen<br />
(ots) - Das Land Brandenburg wurde<br />
in diesem Jahr von der Europäischen<br />
Union als „Region of Excellence“ ausgezeichnet.<br />
Die EU hat damit Projekte<br />
und Strategien Brandenburgs – sowie<br />
von Wales und Litauen – gewürdigt,<br />
die sich eng an den Zielen der Strategie<br />
Europa 2020 orientieren. Die Kommission<br />
hat vor allem bewertet, wie die<br />
Regionen das nachhaltige, innovative<br />
und integrierte Wachstum langfristig<br />
fördern und wie ihre Ansätze und<br />
Ergebnisse in besonderer Weise helfen,<br />
die Ziele der EU im Bereich Innovation<br />
und Forschung zu erreichen.<br />
Auf dem richtigen Weg<br />
Nachdem der EU-Ausschuss der Regionen<br />
Brandenburg bereits zur „Europäischen<br />
Unternehmerregion <strong>2011</strong>“<br />
gekürt hatte, ist die Auszeichnung als<br />
Exzellenz-Region in Europa einmal<br />
mehr eine Bestätigung dafür, dass das<br />
Land mit der Entwicklung seines Wirtschaftsstandortes<br />
auf dem richtigen<br />
Wege ist. „Die EU hat uns bescheinigt,<br />
dass wir in unserem Land den Unternehmen<br />
ein Umfeld bieten, das in<br />
Europa seinesgleichen sucht“, erklärte<br />
Brandenburgs Wirtschaftsminister<br />
Ralf Christoffers nach der Auszeichnung<br />
durch EU-Kommissionspräsident<br />
José Manuel Barroso in Brüssel.<br />
Cluster machen es möglich<br />
Zusammen mit Berlin geht Brandenburg<br />
in Sachen Innovationsförderung<br />
einen neuen und einzigartigen Weg<br />
unter den deutschen Bundesländern.<br />
Beide Länder haben sich auf eine<br />
gemeinsame Innovationsstrategie<br />
verständigt mit dem Ziel, in abgestimmten<br />
zukunftsträchtigen Wirtschaftsfeldern<br />
Innovation zu fördern.<br />
Die Bildung von Clustern ermöglicht<br />
es Brandenburg, die Zusammenarbeit<br />
von Forschung und Unternehmen in<br />
besonderer Weise zu unterstützen.<br />
Mit einer Bündelung der verfügbaren<br />
Förderprogramme gelingt es nun<br />
besser, Forschungsergebnisse bis zur<br />
Marktreife zu führen.<br />
Experimentell<br />
Das Land Brandenburg fördert auch<br />
innovative Ansätze von Unternehmen<br />
mit speziellen Programmen, die experimentellen<br />
Charakter haben. Dazu<br />
gehört beispielsweise die Förderung<br />
innovativer Geschäftsmodelle kleiner<br />
und mittlerer Unternehmen zur Nutzung<br />
neuester Technologien.<br />
Wie gut das gelingen kann, zeigt die<br />
Verleihung des „RegioStar Awards<br />
2010“ an die Teltower getemed Medizin-<br />
und Informationstechnik AG<br />
– nominiert für den „Großen Preis<br />
des Mittelstandes“ <strong>2011</strong> – und das fördernde<br />
Ministerium für Wirtschaft<br />
und Europaangelegenheiten (MWE).<br />
Mit Unterstützung der EU und des<br />
MWE (www.mwe-brandenburg.de)<br />
hatte getemed ein neues Geschäfts-<br />
58 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Regional-Special<br />
modell für die ambulante Behandlung<br />
von Patienten mit chronischer<br />
Herzschwäche entwickelt, das in ganz<br />
Eu ropa genutzt werden kann.<br />
Biotech-Standort weiter gefestigt<br />
Die Hauptstadtregion gehört zu den<br />
drei führenden deutschen Biotechnologie-Standorten.<br />
Gemeinsam mit<br />
München hat Berlin-Brandenburg bei<br />
den Life Sciences die Spitzenstellung<br />
in Deutschland inne – und punktet<br />
zunehmend auch international.<br />
Mehr als 190 Biotech-Unternehmen<br />
sowie rund 370 Medizintechnikfirmen<br />
sind in Berlin und Brandenburg<br />
angesiedelt. Die gesamte Wertschöpfungskette<br />
in den modernen Life Sciences<br />
ist in der Hauptstadtregion vorhanden.<br />
Als Leitbranche mit herausragenden<br />
Kompetenzen im Bereich<br />
Forschung und Entwicklung nimmt<br />
die Branche in der gemeinsamen<br />
Innovationsstrategie der Länder Berlin<br />
und Brandenburg eine besondere<br />
Rolle ein.<br />
Netzwerk-Perle Lignos<br />
So hat beispielsweise Mitte März <strong>2011</strong><br />
die Aevotis GmbH das Verbundprojekt<br />
„Lignos“ mit dem Fraunhofer-Institut<br />
für Angewandte Polymerforschung<br />
IAP und der Universität Potsdam auf<br />
den Weg gebracht, bei dem es um<br />
Herstellung von Biopolymeren für<br />
die technische Anwendung mittels<br />
neuer biologischer Verfahren geht.<br />
Unter dem Namen „pearls. Potsdam<br />
Research Network“ haben sich auf<br />
Nachhaltige Entwicklung mit Biopolymeren<br />
Initiative der Universität Potsdam und<br />
mit Unterstützung des Ministeriums<br />
21 Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen<br />
im Raum Potsdam zu<br />
einem bundesweit einmaligen Netzwerk<br />
zusammengeschlossen.<br />
Dadurch wurden die Kompetenzen<br />
universitärer und außeruniversitärer<br />
Forschung miteinander verknüpft,<br />
auch für die Entwicklung neuer Forschungsallianzen<br />
mit der Wirtschaft.<br />
Der Universität Potsdam ist es dabei<br />
gelungen, unter dem Dach von<br />
„pearls“ dieses Forschungsprojekt<br />
einzuwerben, gemeinsam mit dem<br />
Fraunhofer-Institut für Angewandte<br />
(Foto: Fraunhofer-Gesellschaft)<br />
Polymerforschung und dem jungen<br />
Unternehmen aevotis GmbH. Das Projekt<br />
„Lignos“ ist zukunftsweisend. Für<br />
eine nachhaltige Entwicklung ist es<br />
unerlässlich, Ressourcen zu schonen<br />
bzw. effizient mit ihnen umzugehen.<br />
Die Entwicklung von – auch industriell<br />
nutzbaren – Verfahren zur Herstellung<br />
von Biopolymeren leistet hierzu<br />
einen wichtigen Beitrag. Das Projekt<br />
trägt zur weiteren Profilierung des<br />
Biotechnologie-Standortes Berlin-<br />
Brandenburg bei und ist beispielhaft<br />
für das gute Zusammenspiel zwischen<br />
Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung.<br />
■<br />
Bernd Schenke<br />
Offsetdruck<br />
Digitaldruck<br />
Verarbeitung<br />
Werbetechnik<br />
3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 57
Technologietransfer –<br />
Forschung findet Firma<br />
Berliner Industrie- und Innovationsstandorte<br />
gezielt entwickeln<br />
Innovationsstandort Tegel: Vom Flughafen zum Klima- und Energiecampus<br />
Ressourcen müssen auf Innovationsstandorte<br />
konzentriert und Forschung<br />
und Produktion vor Ort stärker verknüpft<br />
werden – so lautete der einhellige<br />
Tenor einer Diskussionsveranstaltung<br />
mit Berliner Unternehmern,<br />
Wissenschaftlern, Politikern und Verwaltungsvertretern<br />
im Berliner Ludwig<br />
Erhard Haus. Im Mittelpunkt stand<br />
dabei die Vorstellung von zwei neuen<br />
Veröffentlichungen, die dazu beitragen<br />
sollen, das Angebot an attraktiven<br />
Gewerbeflächen transparenter zu<br />
machen und noch effektiver zu vermarkten.<br />
Zum einen wurde vom Berliner Senat<br />
in enger Kooperation mit der Wirtschaft<br />
der neue Stadtentwicklungsplan<br />
Industrie und Gewerbe erarbeitet. Der<br />
Plan stellt die Industrie- und Gewerbegebiete<br />
der Stadt dar und kategorisiert<br />
sie nach Lage und Qualitätskriterien,<br />
wie beispielsweise Flächenverfügbarkeit,<br />
Anbindung oder Nachbarschaft.<br />
Nachholebedarf<br />
Darüber hinaus hat die IHK Berlin<br />
verschiedene Industrie- und Innovationsstandorte<br />
untersucht und sich u. a.<br />
mit deren Profilierung sowie mit notwendigen<br />
Maßnahmen vor Ort auseinandergesetzt.<br />
Im Vordergrund stand<br />
jedoch die stärkere Verzahnung zwischen<br />
Wirtschaft und Wissenschaft.<br />
Gerade hier besteht aus Sicht der<br />
Wirtschaft noch immer Nachholbedarf.<br />
Das war auch Konsens der Diskussion,<br />
an der sich u. a. die Staatssekretärin<br />
für Verkehr und Stadtplanung Maria<br />
Krautzberger, Wirtschaftsstaatssekretär<br />
Dr. Jens-Peter Heuer, der ehemalige<br />
Präsident der TU Berlin Prof. Kurt Kutzler<br />
sowie viele Unternehmensvertreter<br />
beteiligten.<br />
Finanzieller Anreiz<br />
„Berlin hat zwar eine einzigartige<br />
Forschungslandschaft. Woran es<br />
Orthopaedic Devices<br />
Made in Germany<br />
OHST Medizintechnik AG<br />
Grünauer Fenn 3<br />
D-14712 Rathenow<br />
++49 (0)3385 5420 0<br />
www.ohst.de<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Stapelbares Leichtgewicht:<br />
Tray in neuem Design sorgt für Ordnung<br />
und Effizienz im OP.<br />
Top-Ranking der Länder nach geschätzten Arbeitsplätzen 2009<br />
60 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong><br />
(Quelle: IBM Global Business Services 2010)
(Foto: Günter Wicker/Photur/Berliner Flughäfen)<br />
jedoch mangelt, sind Standorte, an denen die Ideen aus der<br />
Wissenschaft schnell und unkompliziert in die Praxis umgesetzt<br />
werden können“, konstatierte Christian Wiesenhütter, der stellvertretende<br />
Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin. Dabei liegen<br />
die Potenziale für das Wachstum moderner Industrien heute<br />
vor allem in den hochinnovativen und forschungsintensiven<br />
Branchen. Um Forschungseinrichtungen gezielt an bestimmten<br />
Industriestandorten anzusiedeln, muss nach Aussage von Prof.<br />
Kutzler eine Empfehlung der Politik ebenso gegeben sein wie<br />
ein finanzieller Anreiz. So ist es beispielsweise der TU Berlin<br />
ohne Subventionen kaum möglich, wieder stärker produktionsorientiert<br />
zu forschen.<br />
Konzentration<br />
Die Forderung von Otto Haas, Cluster Lead bei Siemens Real<br />
Estate, ausgewählte Gewerbe- und Industriegebiete zu profilieren<br />
und besonders zu unterstützen, wurde auch in der Untersuchung<br />
der IHK deutlich. Danach müssen sowohl die Personalressourcen<br />
als auch organisatorische und investive Maßnahmen<br />
sowie die Vermarktung künftig stärker auf besonders innovative<br />
Standorte konzentriert werden, ohne jedoch den Blick für die<br />
Gesamtstadt zu verlieren.<br />
Die Untersuchung der IHK Berlin stützt sich vor allem auf eine<br />
Reihe von Interviews mit Unternehmen, Standortentwicklern<br />
und weiteren lokalen Akteuren. Ein Leitprojekt zur besseren<br />
Verknüpfung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft ist für die<br />
IHK die Nachnutzung des Flughafengeländes Tegel als Klimaund<br />
Energiecampus. Um Berlin als führende Gesundheitsregion<br />
in Deutschland und Europa zu behaupten, spricht sich die IHK<br />
zudem für die Ansiedlung einer Medical City auf dem ehemaligen<br />
Bahngelände nördlich des Hauptbahnhofes aus. ■<br />
Broschüre<br />
Die Broschüre der IHK Berlin zu den Berliner<br />
Industrie- und Innovationsstandorten ist im<br />
Bereich Infrastruktur und Stadtentwicklung<br />
oder auf der IHK-Internetseite als Download<br />
erhältlich:<br />
www.ihk-berlin.de, Dok.-Nr. 80779<br />
Yvonne Stolzmann, IHK Berlin<br />
2010<br />
3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 61
Regional-Special<br />
Handwerk überwindet Grenzen<br />
Südbrandenburger Unternehmen wollen polnische<br />
Jugendliche ausbilden<br />
Die deutsche Wirtschaft läuft auf<br />
Hochtouren, der Konjunkturmotor<br />
brummt. Daran hat das Handwerk,<br />
das sich in der Krise wieder einmal<br />
als stabilisierender Faktor bewiesen<br />
hat, einen großen Anteil. Auch im<br />
südbrandenburgischen Handwerk ist<br />
die Stimmung derzeit gut. Das geht<br />
aus der aktuellen Frühjahrskonjunkturumfrage<br />
der Handwerkskammer<br />
Cottbus (HWK) hervor.<br />
Demnach schätzen mehr als 91% der<br />
Unternehmen ihre wirtschaftliche<br />
Lage als gut oder befriedigend ein.<br />
Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist<br />
das ein Anstieg um knapp 10%. Am<br />
besten ist die Stimmung im Ausbauund<br />
Bauhauptgewerbe. Die Unternehmen<br />
profitieren teilweise noch von<br />
Aufträgen aus dem Konjunkturpaket.<br />
Der Kuchen wird kleiner<br />
Besonders für kleine Betriebe mit<br />
bis zu 19 Beschäftigten hat sich die<br />
wirtschaftliche Lage verbessert. Insgesamt<br />
verweisen mehr als die Hälfte<br />
der befragten Unternehmen auf eine<br />
stabile Umsatzentwicklung, mehr als<br />
drei Viertel auf konstante bis gestiegene<br />
Auftragsbestände. Doch trotz gut<br />
gefüllter Auftragsbücher und optimistischer<br />
Aussichten wird das laufende<br />
Jahr kein Selbstläufer.<br />
Gemeinden und Kommunen schieben<br />
riesige Schuldenberge vor sich her,<br />
planen zum Beispiel die Erhöhung der<br />
Gewerbesteuern. Das Gesetz zur Stärkung<br />
der kommunalen Daseinsvorsorge,<br />
das verabschiedet werden soll,<br />
stellt den Grundsatz der wirtschaftlichen<br />
Grundordnung in Frage. Das<br />
Land Brandenburg senkt die Investitionsquote.<br />
Kurzum, der zu verteilende<br />
Kuchen wird kleiner. Das Handwerk<br />
muss und wird sich diesen finanziell<br />
schwierigeren Rahmenbedingungen<br />
stellen. Für zukunftsorientierte Gestalter<br />
ergeben sich allerdings mehr<br />
Chancen als Risiken.<br />
Neue Visionen<br />
Das gilt auch für die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit,<br />
die ab dem<br />
1. Mai <strong>2011</strong> in Kraft tratt. Statt mit<br />
Angst blickte die HWK Cottbus diesem<br />
Datum mit Visionen und neuen<br />
Ideen entgegen. So ist Anfang März<br />
das Pilotprojekt, die Ausbildung von<br />
polnischen Jugendlichen aus der Euroregion<br />
Spree-Neiße/Bober, gestartet<br />
worden. Ab September sollen rund 20<br />
junge Frauen und Männer eine Lehre<br />
in Südbrandenburger Handwerksbetrieben<br />
beginnen.<br />
Zum einen soll mit dem Projekt das<br />
Zusammenwachsen des gemeinsamen<br />
Wirtschaftsraumes gefördert<br />
werden. Zum anderen will die HWK<br />
dem Geburtenknick in der Region<br />
entgegenwirken. Innerhalb von wenigen<br />
Jahren hat sich die Zahl der<br />
Schulabgänger in der Region fast halbiert.<br />
Damit sinkt die Auswahl für die<br />
Unternehmen. Wo früher noch drei<br />
bis vier Bewerber auf eine Lehrstelle<br />
kamen, ist das Verhältnis heute rein<br />
rechnerisch nahezu 1:1, manchmal<br />
streiten sich zwei Lehrstellen um einen<br />
Bewerber.<br />
Die Chance<br />
Streiten musste die Polin Paulina<br />
Wachata um ihre Lehrstelle nicht.<br />
Die gelernte Fotografin begrüßt das<br />
Knut Deutscher<br />
■ Knut Deutscher ist Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer<br />
Cottbus.<br />
■ Sein Kammerbezirk umfasst den südlichen Teil des Landes<br />
Brandenburg mit über 10 000 Handwerksunternehmen.<br />
■ Einzugsgebiet: Dahme-Spreewald, Spree-Neiße, Ober-Spreewald-<br />
Lausitz, Elbe-Elster und die kreisfreie Stadt Cottbus.<br />
■ Im Handwerk Beschäftigte: rund 53 700, einschließlich 3 300<br />
Lehrlinge.<br />
62 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Projekt der Handwerkskammer Cottbus.<br />
Sie habe damit die Chance, einen<br />
zweiten Beruf zu erlernen. Über das<br />
große Heimweh macht sie sich kaum<br />
Gedanken. Derzeit lebt sie in Polen in<br />
einem Internat, sieht ihre Eltern nur<br />
an den Wochenenden.<br />
Von daher ist es keine allzu große<br />
Umstellung für sie. Ihre zukünftige<br />
Ausbilderin, die gebürtige Polin und<br />
Friseurmeisterin Wieslawa Heydel-<br />
Waberska, beschäftigt bereits Mitarbeiterinnen<br />
unterschiedlicher<br />
Nationen und weiß um die Vorteile<br />
multikultureller Betriebe. „Mit meinen<br />
zwei Angestellten aus der Türkei und<br />
der Ukraine erweitert sich der Horizont<br />
in meinem Team und das Verständnis<br />
füreinander”, sagt sie. „Die Chance, Jugendliche<br />
aus Polen auszubilden, ist eine<br />
neue Herausforderung für uns alle.”<br />
Ein Gewinn<br />
Auch die Fleischerei Arnold aus Elsterwerda<br />
sieht die internationale<br />
Ausbildung klar als Gewinn. „Wir<br />
nutzen seit Jahren für unsere Auszubildenden<br />
den Lehrlingsaustausch mit<br />
Frankreich. Jede Reise bildet, unsere<br />
Lehrlinge wachsen daran, werden offener<br />
und flexibler”, erklärt Matthias<br />
Arnold. Diese Qualitäten erhofft sich<br />
das Familienunternehmen auch von<br />
seinen künftigen Lehrlingen Jaroslaw<br />
Turek und Kamil Derkacz.<br />
Die beiden sind gerade im letzten<br />
Lehrjahr als Elektromechaniker am<br />
Berufsschulzentrum Zielona Gora. In<br />
Deutschland werde dieser Abschluss<br />
Grenzüberschreitende Ausbildung: Gemeinsam mit ihren künftigen polnischen Lehrlingen<br />
freuen sich Friseurmeisterin Wieslawa Heydel-Waberska (1. v. l.), Dipl.-Ing. (FH) Thomas<br />
Troppens (Mitte hinten) und die Fleischermeister Matthias und Ivonne Arnold (1. und<br />
2. v. r.) auf die im September beginnende Ausbildung.<br />
nicht anerkannt, sagt Turek. Ursprünglich<br />
wollte er bereits in seiner<br />
Heimat Fleischer lernen, das will er<br />
nun in der Lausitz nachholen. Die Ausbildung<br />
in Deutschland sei einfach<br />
besser, resümiert er kurz und knapp.<br />
Wenn alles klappt, halten die jungen<br />
Polen im September ihre Lehrverträge<br />
in den Händen.<br />
Nachwuchsmangel<br />
Den Nachwuchsmangel generell lösen<br />
können ausländische Jugendliche<br />
jedoch nicht. Das Problem ist akut. So<br />
konnten im vergangenen Jahr mehr<br />
als 100 Lehrstellen im Bezirk der<br />
Handwerkskammer Cottbus nicht besetzt<br />
werden.<br />
Bleibt der Nachwuchs aus, steht der<br />
Fachkräftemangel vor der Tür. Die<br />
Sicherung des Fachkräftebedarfs ist<br />
deshalb die zentrale Herausforderung<br />
in diesem Jahrzehnt. Es ist ein gesellschaftspolitisches<br />
Thema, dem sich<br />
alle stellen und gemeinsam nach Lösungen<br />
suchen müssen. ■<br />
Knut Deutscher<br />
(Fotos: Handwerkskammer Cottbus)<br />
Die Neue Tochter<br />
Die Oppitz-Catering GmbH achtet auf höchste Qualität und<br />
abwechslungsreiche Vielfalt bei der Auswahl der Lebensmittel.<br />
Wir beziehen frische Produkte nach Möglichkeit bei qualitäts<br />
geprüften Lieferanten aus der Region.<br />
www.oppitz-catering.de<br />
20 Jahre Erfahrung und Kompetenz<br />
Die Oppitz-Dienstleistungen GmbH ist der Partner für maßgeschneiderte Komplexleistungen und<br />
individuelle Lösungsansätze in den Kompetenzbereichen Catering, Gebäudeservice und Managementleistungen.<br />
Das tägliche Handeln der Oppitz-Dienstleistungen ist geprägt durch einen hohen<br />
Qualitätsanspruch und eine nachhaltige, zukunftsorientierte Wirtschaftsweise mit Schwerpunkt<br />
auf die Regionen Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt.<br />
www.oppitz-dienstleistungen.de
Kultur I Lifestyle<br />
Panamera – Meisterwerk des Designs<br />
Porsches viertüriger Gran Turismo wird in Leipzig gebaut<br />
Ich wettete mit meinem Banker, dass<br />
der Porsche Panamera ein Erfolg wird.<br />
Mein Banker war ungläubig und hat<br />
den Champagner verloren. Mit dem<br />
Panamera brachte Porsche den ersten<br />
viertürigen Gran Turismo seiner<br />
Geschichte auf den Markt – in Leipzig<br />
gefertigt. Der Leipziger setzt nicht<br />
nur durch souveräne Fahrleistungen<br />
und vorbildliche Effizienz Maßstäbe<br />
in seiner Klasse, sondern auch durch<br />
besonders individuellen Komfort und<br />
exklusive Ausstattung.<br />
Zu den Kerntechnologien des neuen<br />
Panamera gehören fünf Innovationen,<br />
die erstmals in einem Serienmodell<br />
der Oberklasse angeboten werden: das<br />
Doppelkupplungsgetriebe, das Start-<br />
Stop-System in Verbindung mit einem<br />
Automatikgetriebe, die Luftfederung<br />
mit schaltbarem Zusatzvolumen in<br />
jeder Feder, die aktive Aerodynamik in<br />
Form des automatisch ausfahrenden<br />
und im Anstellwinkel verstellbaren<br />
Heckspoilers sowie das erste Sport-<br />
Chrono-Paket, das auf Tastendruck<br />
u. a. Motor, Fahrwerk und Getriebe<br />
sportlicher abstimmt. Wer hat da<br />
noch Lust auf Mercedes S-Klasse und<br />
7er BMW?<br />
Mein Testwagen war ein Panamera S<br />
mit einem 400 PS starken 4,8-Liter-<br />
Achtzylindermotor und Hinterradantrieb.<br />
Und das bei einem Durchschnittsverbrauch<br />
von ca. zwölf Litern,<br />
obwohl ich ihn eben „porschig“ fuhr.<br />
Alle Panamera-Modelle mit dem<br />
Porsche-Doppelkupplungsgetriebe verfügen<br />
über die neue Auto-Start-Stop-<br />
Funktion, die bei Fahrzeugstillstand<br />
– etwa an der Ampel oder im Stau – bei<br />
gehaltenem Bremspedal automatisch<br />
den Motor abstellt und ihn beim Lösen<br />
der Bremse selbsttätig wieder startet.<br />
Dadurch lassen sich insbesondere im<br />
Stadtverkehr erhebliche Kraftstoffeinsparungen<br />
erzielen.<br />
Stilsicher und Porsche-typisch<br />
Stilsicher gelang den Porsche-Designern<br />
das Meisterstück, den Panamera
Panamera-Produktion in Leipzig<br />
(Fotos: Prof. Arnd Joachim Garth, Porsche)<br />
Das Innendesign ist so edel wie in einer Yacht<br />
Sportwagen und Limousine in einer Linie<br />
als ein völlig neues und eigenständiges<br />
Automobil Porsche-typisch zu kreieren.<br />
Allein schon seine Proportionen heben<br />
ihn heraus: Die größte Breite und die<br />
niedrigste Höhe gegenüber vergleichbaren<br />
viertürigen Fahrzeugen machen<br />
den unter fünf Meter langen Gran<br />
Turismo unverwechselbar.<br />
Dazu entsprechen Styling und Details<br />
jener Design-Philosophie, wie sie über<br />
Jahrzehnte am 911 Carrera verfeinert<br />
wurde und auch bei Boxster, Cayman<br />
und Cayenne Erfolgsgeschichte schrieb.<br />
Die Eigenständigkeit des Panamera<br />
zeigt sich auch in seinem funktionalen<br />
Gepäckraumkonzept. Durch die weit<br />
öffnende Heckklappe lassen sich vier<br />
mittelgroße Koffer bequem hinter den<br />
Fondsitzen verstauen.<br />
Bequem und trotzdem sportlich<br />
Konsequent als Viersitzer entwickelt,<br />
geht der Porsche Panamera auch in<br />
Innenraumdesign und Komfort eigene<br />
Wege. Trotz seiner unverwechselbar<br />
flachen und gestreckten Silhouette<br />
bietet der bei 4,97 Meter Länge nur<br />
1,42 Meter hohe Panamera ein großzügiges<br />
Raumgefühl auf allen vier<br />
Plätzen.<br />
Der Innenraum mit durchgehender,<br />
nach vorne ansteigender Mittelkonsole<br />
schafft optimale ergonomische Voraussetzungen<br />
für den Fahrer und betont<br />
darüber hinaus die persönliche Sphäre<br />
jedes einzelnen Passagiers auf jeweils<br />
passgenauen Einzelsitzen. Die tiefe<br />
Sitzposition vermittelt den Porschetypischen<br />
direkten Kontakt zur Straße.<br />
Achtfach elektrisch verstellbare Komfortsitze<br />
sorgen in Panamera S und 4S<br />
für einen ausgezeichneten individuellen<br />
Reisekomfort.<br />
Vorbildlich effizient: Individueller<br />
Klimakomfort<br />
Serienmäßig ist eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik.<br />
Luftmenge und Luftverteilung<br />
werden hierbei für Fahrer und<br />
Beifahrer getrennt vollautomatisch<br />
geregelt und können bei Bedarf auch<br />
manuell über eine zentral angeordnete<br />
Bedieneinheit auf der Mittelkonsole<br />
eingestellt werden. Auf Wunsch ist eine<br />
Vier-Zonen-Klimaautomatik erhältlich,<br />
mit der Temperatur, Gebläsestärke und<br />
Luftverteilung für jeden Platz separat<br />
eingestellt werden können.<br />
Ganz persönlich: Breite Palette an<br />
Funktionen und Ausstattungen<br />
Der Panamera setzt in der automobilen<br />
Oberklasse auch mit neuen Ausstattungen<br />
im Bereich Audio und Kommunikation<br />
ganz eigene Standards. Highlight<br />
und zentrales Bedienelement<br />
ist der Sieben-Zoll-Farb-Touchscreen<br />
– sowohl in Verbindung mit dem<br />
Audiosystem CDR-31 als auch mit dem<br />
Porsche Communication Management<br />
(PCM) inklusive Navigationsmodul.<br />
Überhaupt hatte ich das Gefühl, in<br />
einer Yacht Kapitän zu sein. Leistung<br />
soll sich wieder lohnen, schrieb<br />
einst die FDP auf ihre Wahlplakate.<br />
Angesichts des Panamera lohnt sich<br />
Leistung allemal, denn sich einen solchen<br />
Porsche zu leisten, setzt Leistung<br />
voraus – und da ist der Mittelstand<br />
geradezu prädestiniert. ■<br />
Prof. Arnd Joachim Garth<br />
3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 65
Impressum<br />
Ihre Leserbriefe<br />
Leser-Telefon: <strong>03</strong>41 24061-00<br />
Leser-Fax: <strong>03</strong>41 24061-66<br />
Zu: „Der Zorn der kleinen Leute“<br />
„Ein schlichtes und einfaches Danke<br />
für diesen Beitrag!“<br />
Hans-Jürgen Kastner<br />
Zu: „Der Zorn der kleinen Leute“ und<br />
„Mobilität 2050“<br />
„Beide Artikel decken in aller Deutlichkeit<br />
Fakten und Zusammenhänge auf,<br />
die mir persönlich, meinen Bekannten<br />
und sicher vielen, vielen Lesern aus<br />
dem Herzen gesprochen sind. Leider<br />
haben die getroffenen Aussagen aber<br />
einen großen Makel! Sie gelangen<br />
nicht zielgerichtet in die Hände derer,<br />
die den ganzen ‚Schlamassel‘ verursacht<br />
und zu verantworten haben. Wobei<br />
man eher ‚nicht zu verantworten<br />
haben‘ argumentieren muss. Das wird<br />
gemäß Demokratieverständnis ‚unserer‘<br />
gewählten Volksvertreter ganz<br />
simpel dem Volk als dann natürlich<br />
mündigem Souverän aufgeladen. Schade,<br />
dass die Mentalität der Deutschen<br />
eher zum ‚Buckel krumm machen‘ und<br />
zur Duldsamkeit tendiert. Das spielt<br />
unserem ‚Bundestags-Kindergarten‘<br />
sehr in die Hände und macht es ja so<br />
einfach, brisante Probleme über dem<br />
Kopf des dann unmündigen Volkes zu<br />
entscheiden.<br />
Legislative und Exekutive – Begriffe<br />
aus der Antike, die nichts mehr bedeuten.<br />
Das einzig Sichere in der derzeitigen<br />
Bundespolitik (in allen Facetten!)<br />
ist, dass überhaupt nichts sicher ist. Da<br />
aber die Hoffnung zuletzt stirbt, möge<br />
der sprichwörtliche Krug ruhig noch<br />
vor dem Brechen ordentlich zu Wasser<br />
gehen und das Fass zum Überlaufen<br />
bringen! Sie haben richtig erkannt – es<br />
brodelt bereits bei den ‚ganz gewöhnlichen,<br />
tüchtigen, spießigen Menschen<br />
aus dem Volk‘.“<br />
G. Preisitsch<br />
Zu: P.T. Magazin<br />
66 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong><br />
„Das neue P.T. Magazin hält, was die<br />
Titelseite verspricht: aufwühlend, schonungslos,<br />
punktgenau. Dabei sind die<br />
Beiträge heterogen, verständlich und<br />
kurzweilig. Unwichtiges kommt nicht<br />
vor. Und am Schluss wartet ein unterhaltsamer<br />
Autotest. Perfekt. Für mich<br />
ist das P.T. Magazin mittlerweile mehr<br />
als ein Geheimtipp – es hat Vorbildcharakter.<br />
Herzliche Glückwünsche dem<br />
ganzen Team und weiter so!“<br />
Christian Kalkbrenner<br />
„Glücklicherweise gibt es ein P. T. Magazin,<br />
das in seinen Beiträgen zum<br />
Klimaschutz andere Thesen vertritt als<br />
der Mainstream. So hat mich der Bericht<br />
von Heinz Horeis über die ‚NIEs’<br />
begeistert und der Beitrag von Ullrich<br />
Rothe über die ‚Öko-Diktatur der Europäischen<br />
Union‘. Endlich lehnt sich das<br />
Volk (der Autofahrer) gegen das ewige<br />
Ökodiktat des Staates auf; leider aber<br />
nur, weil des Deutschen liebstes Kind<br />
– das Auto – Schaden nehmen könnte.<br />
Langsam wird für viele Mitbürger das<br />
Wort ‚Klimaschutz‘ zum Unwort, weil<br />
ständig daran herumgedoktert wird;<br />
Stichwort ‚Klimaschutz durch Reduktion<br />
von CO2‘: Dieser Klimaschutz ist ein<br />
moderner Ablasshandel, der uns Bürgern<br />
immer mehr Steuern und Gebühren<br />
aus der Tasche zieht und immer<br />
neue staatliche Eingriffe beschert.“<br />
Ernst K. Jungk<br />
„Mit großem Interesse lese ich immer<br />
wieder Ihre Zeitschrift. Was mich allerdings<br />
verwundert, ist Ihre Verwendung<br />
des Begriffes ‚kleine Leute‘. Genauso<br />
wenig wie es ein ‚Lieschen Müller‘, ein<br />
statistisches Alibiwort, als reale Person<br />
gibt, gibt es die sog. kleinen Leute.<br />
Wenn der Mensch wüsste, wer und<br />
was seine wahre Natur ist, würden<br />
derartige verniedlichende Worte ein für<br />
alle Mal gestrichen werden. Die Welt<br />
wäre ein Paradies göttlicher Riesen.“<br />
Hans Rüby<br />
„Ich kenne ja Ihr Magazin fast von Beginn<br />
an. Die Qualität, der Inhalt sind<br />
absolut ‚erwachsen‘ geworden. Mein<br />
Kompliment!“<br />
Günter Meyer<br />
Leserbriefe ungekürzt unter: www.pt-magazin.de/service/leserbriefe<br />
Das P.T. Magazin ist das offizielle Maga zin<br />
des Wettbewerbs „Großer Preis des Mittelstandes“<br />
der Oskar-Patzelt-Stiftung,<br />
eingetragen im Stiftungsregister des Regie<br />
rungs be zir kes Leipzig unter Nr. 2/1998.<br />
Verlag:<br />
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Dr. Helfried Schmidt (V. i. S. d. P.)<br />
Ullrich Rothe (Chefredakteur)<br />
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Autoren:<br />
Carlos A. Gebauer, Dr. Alexander Ulfig,<br />
Thomas Seifried, Jens-Uwe Meyer,<br />
Johannes Pernsteiner, Dr. Volker Gallandi,<br />
Christian Kalkbrenner, Gunnar Sohn,<br />
Patrick G. Weber, Prof. Jörn-Axel Meyer,<br />
Bernd Schenke, Yvonne Stolzmann, Knut<br />
Deutscher, Prof. Arnd Joachim Garth<br />
Regionalkorrespondent:<br />
Bernd Schenke<br />
Satz/Layout:<br />
Frank Heinitz (Satzleiter)<br />
Janine Huber<br />
Thomas Nägler<br />
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Petra Tröger (V. i. S. d. P., Anzeigenleitung)<br />
Hartwig Voigt<br />
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6 mal jährlich, Einzelpreis 3 ¡ inkl. 7%<br />
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sowie inkl. Versand und Porto für 6 Ausgaben.<br />
Unser Magazin erhalten Sie in unserem<br />
Verlag sowie im Abo und in ausgewählten<br />
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gültig seit 01.10.2010.<br />
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gekennzeichnete Beiträge müssen nicht<br />
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und für Anzeigeninhalte übernehmen<br />
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PR-Anzeige<br />
Produziert Ihre<br />
Heizung auch Strom?<br />
Geschäftsführer<br />
Peter Stange<br />
Die Strompreise steigen kontinuierlich an und werden<br />
mit der geplanten Abschaltung einiger Atomkraftwerke<br />
in naher Zukunft noch stärker anziehen. Mit der Installation<br />
eines Blockheizkraftwerkes (BHKW) produzieren Sie<br />
Ihren eigenen Strom und Ihre Wärme.<br />
Fazit: Einmal zahlen und zweifach nutzen!<br />
Wie funktioniert ein BHKW?<br />
BHKW sind mit einem Verbrennungsmotor ausgestattet<br />
der mittels Generator auf die Stromproduktion ausgelegt<br />
ist. Die durch den Motor anfallende Abwärme (Abgase<br />
und erwärmtes Kühlwasser) wird zur Heizwärme- und<br />
Warmwasser-versorgung Ihrer Immobilie genutzt. Somit<br />
produzieren Sie Ihren eigenen Strom und Ihre Wärme<br />
im Keller.<br />
Welche Vorteile bietet mir ein BHKW?<br />
Durch die äußerst effektive Nutzung des Primärenergieträgers<br />
z.B. Erdgas wird der CO2 Ausstoß, gegenüber<br />
der getrennten Produktion von Strom und Wärme,<br />
erheblich gesenkt. Neben Ihrem Geldbeutel profitiert<br />
also auch die Umwelt von der Nutzung einer Kraft-Wärme-Kopplung<br />
(KWK) Anlage.<br />
Der Staat hat diese Vorteile erkannt und fördert den<br />
Einbau von KWK – Anlagen. Mit der Zielsetzung zum<br />
Jahr 2020 die Stromerzeugung, aus KWK Anlagen, auf<br />
25% zu erhöhen. Diese staatliche Förderung verkürzt<br />
zusätzlich die Amortisationszeit Ihrer Investition.<br />
Wer errichtet mir ein BHKW?<br />
Die BRASST Bau GmbH ist seit 1991 tätig und hat in<br />
dieser Zeit viele Heizzentralen mit BHKW´s errichtet.<br />
Wir bieten Ihnen Wirtschaftlichkeitsanalysen an und<br />
berechnen die Individuelle Amortisationszeit. Unser<br />
Leistungsspektrum auf dem Gebiet der BHKW reicht von<br />
1 KW bis 200 KW elektrischer Leistung. Wir beraten<br />
Sie gern Herstellerunabhängig und ermitteln das für Sie<br />
wirtschaftlichste Gerät. Aufgrund unserer langjährigen<br />
Erfahrung auf dem Gebiet Kraft-Wärme-Kopplung wurde<br />
die BRASST GmbH von diversen BHKW Herstellern zu<br />
Feldversuchen eingeladen.<br />
Nach Terminvereinbarung können Sie uns gern, an<br />
unserem Berliner Standort, besuchen und sich in unseren<br />
Vorführräumen diverse BHKW´s im Betriebszustand<br />
anschauen z.B. Vaillant ecopower 4,7, Otag lion<br />
Powerblock, Whispergen oder Brötjie EcoGen. Darüber<br />
hinaus errichten wir BHKW´s von Remeha, EC-POWER,<br />
Viessmann (ESS Energie Systeme), KraftWerk, WätaS,<br />
Wolf Heiztechnik etc.<br />
Mit unseren rund 100 Mitarbeitern verfolgen wir in den<br />
letzten Jahren verstärkt das Ziel, regenerative Energieträger<br />
zum Einsatz zu bringen. So konnten wir, unter<br />
sehr wirtschaftlichen Bedingungen für unsere Kunden<br />
Pelletheizungen, Wärmepumpen und Solarthermieanlagen<br />
errichten.<br />
Als mehrfach ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb, mit<br />
über 30 Auszubildenen, in den Berufen Elektroniker/in,<br />
Anlagenmechaniker/in jeweils mit Sonderspezialisierung<br />
SHK-Kraftwerker/in und Bürokaufmann/frau können Sie<br />
gern Ihre Bewerbungsunterlagen an uns senden.<br />
Contracting mit der BRASST GmbH<br />
Wir bieten unseren Kunden auch gern das Contracting<br />
Modell an und entlasten Ihn somit von sämtlichen<br />
Aufgaben rund um die Wärme-versorgung. Hierzu zahlt<br />
der Kunde einen Verbrauchsabhängigen Wärmepreis und<br />
den Rest übernehmen wir.<br />
• Finanzierung<br />
• Planung<br />
• Errichtung<br />
• Wartung<br />
• Instandsetzung<br />
• Brennstoffversorgung<br />
• Messkosten<br />
• Schornsteinfeger<br />
• Fernüberwachung<br />
• Wirtschaftlicher Betrieb der Anlage<br />
Weitere Informationen zum Contracting und individuelle<br />
Angebote können gern angefragt werden.<br />
Kontakt<br />
BRASST Bau GmbH<br />
Gartenstraße 15<br />
• 13088 Berlin<br />
Tel. (<strong>03</strong>0)55 68 85-0<br />
• Fax(<strong>03</strong>0) 55 68 85 99<br />
Mail:brasst@bln.de<br />
Preisträger „Großer Preis des Mittelstandes” 2010<br />
www.brasst.de
Die Post<br />
im Internet:<br />
Der<br />
®<br />
.<br />
Jetzt kostenlos registrieren unter:<br />
www.epost.de<br />
Alles, was einen Brief ausmacht – ganz bequem im Internet. Ob Sie eine<br />
Versicherung abschließen oder einen Handwerker beauftragen wollen – der<br />
E-POSTBRIEF<br />
ist so sicher und verbindlich wie ein klassischer Brief. Denn dank<br />
persönlicher Identifizierung wissen Sie immer, mit wem Sie kommunizieren.<br />
Außerdem erreichen Sie zuverlässig jeden Adressaten. Und derjenige, der noch<br />
keine E-POSTBRIEF<br />
Adresse hat, bekommt Ihre Nachricht auf dem gewohnten<br />
Postweg. Registrieren Sie sich jetzt unter www.epost.de
Editorial<br />
Fragen eines lesenden<br />
Arbeiters<br />
trotzdem drin, in der EU und in der<br />
Eurozone. Wie viele Milliarden Euro<br />
wird die Rettung kosten? Wie viele<br />
Millionen lesende Arbeiter werden<br />
betroffen sein?<br />
„Wer baute das siebentorige Theben?<br />
In den Büchern stehen die Namen von<br />
Königen. Haben die Könige die Felsbrocken<br />
herbeigeschleppt?…Wer bezahlte<br />
die Spesen? So viele Berichte, so viele<br />
Fragen.“ (Bertolt Brecht, 1935). Heute<br />
würde er vielleicht folgende Fragen<br />
stellen:<br />
20<strong>03</strong> feierte Umweltminister Jürgen<br />
Trittin die Einführung des Dosenpfands,<br />
um die Mehrwegquote von 64<br />
auf 80% zu zwingen. Ohne Erfolg. Der<br />
Mehrweganteil liegt heute bei unter<br />
50%. Wie viele Millionen Euro hat das<br />
wirkungslose Gesetz gekostet?<br />
Mit einem Kilogramm Weizen als<br />
Nahrung kann man einen Tag überleben.<br />
Ein Kilo Weizen als Biosprit reicht<br />
gerade drei Kilometer. Wie viel Hunger<br />
kostet politisch korrekter Umweltschutz?<br />
Es gibt immer Mehrheits- und Mindermeinungen.<br />
Das sagt nichts über<br />
deren Richtigkeit aus. Jahrtausendelang<br />
glaubte man, dass sich die Sonne<br />
um die Erde dreht. Es war falsch! Der<br />
Hexenwahn des Mittelalters, die Indianerverfolgung<br />
des 19. Jahrhunderts<br />
in Amerika und der Rassenwahn des<br />
20. Jahrhunderts, dem Millionen Juden<br />
im Holocaust zum Opfer fielen, waren<br />
damals Mehrheitsmeinungen, aber<br />
dennoch falsch!<br />
Michael Sommer vermisst das klare<br />
Eingeständnis der Banker, dass<br />
vor der Finanzkrise unverzeihliche<br />
Fehler gemacht wurden. „Eine Entschuldigung<br />
haben die Menschen<br />
mindestens verdient. So viel Anstand<br />
muss sein.“ Richtig! Doch wo bleiben<br />
Anstand und Eingeständnis von<br />
Michael Sommer und den anderen<br />
Aufsichtsräten dieser Banken, die bei<br />
der Kontrolle versagten, für die sie<br />
bezahlt wurden?<br />
Wer FAZ, ZEIT, WELT, FOCUS oder SPIE-<br />
GEL liest, findet all diese Fakten dort<br />
immer wieder mal auf einer der täglich<br />
20 oder wöchentlich 200 Seiten.<br />
Und er findet sie im P.T. Magazin.<br />
GoogleNews listete deutschlandweit<br />
von Januar bis Mitte April 108 000<br />
Nachrichten zu den Suchbegriffen<br />
„Konzern“ oder „Dax“ auf. Es geht um<br />
nur 0,3% aller Betriebe. Die übrigen<br />
99,7% aller Betriebe, der Mittelstand,<br />
kommt kaum vor: In gerade mal<br />
10 600 Nachrichten findet sich der<br />
Begriff „Mittelstand“. Deshalb gibt es<br />
das P.T. Magazin. „Es ist UNSER Magazin,<br />
weil es für uns, den Mittelstand<br />
steht“, schrieb uns Bernhard Helbing,<br />
Unternehmer und Verbandspräsident.<br />
In dieser Ausgabe finden Sie wieder<br />
zahlreiche Anregungen für denkoffene,<br />
diskussionsbereite, entscheidungsfreudige,<br />
verantwortlich<br />
handelnde Menschen, wie man sie<br />
im unternehmerischen Mittelstand<br />
findet. Diskutieren Sie mit! Schreiben<br />
Sie uns! Kommentieren Sie auf<br />
www.pt-magazin.de. Bloggen Sie auf<br />
www.kompetenznetz-mittelstand.de.<br />
sichere geldanlage<br />
kfw-förderfähig<br />
thermo + -gebäudehülle<br />
Am Anfang steht eine kluge<br />
Entscheidung.<br />
Am Ende steht<br />
ein Finger-Haus.<br />
Wir denken heute<br />
schon an morgen:<br />
FingerHaus ist der<br />
Spezialist für erneuerbare<br />
Energien.<br />
Das Finger-Haus<br />
MEDLEY in Kassel<br />
wurde als erstes<br />
Fertighaus mit dem<br />
höchsten »dena-Gütesiegel<br />
Effizienzhaus<br />
55« zertifiziert.<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
FingerHaus<br />
85%<br />
Neubau<br />
Gesamt*<br />
38%<br />
anteil häuser mit<br />
einsatz erneuerbarer<br />
energien in %<br />
* Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
Fachserie 5 Reihe 1 aus 2009<br />
Karl-Theodor zu Guttenberg schrieb<br />
bei seiner Doktorarbeit ab und flog<br />
raus. Die Griechen logen bei ihren Defizit-<br />
und Schuldenzahlen und blieben<br />
Dr. Helfried Schmidt<br />
3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3<br />
FingerHaus GmbH<br />
35066 Frankenberg<br />
Telefon 06451 504-0<br />
www.fingerhaus.de
Inhalt<br />
Themen<br />
Gesellschaft<br />
Vom Bundeswirtschaftsminister<br />
empfohlen:<br />
Seiten 8-11<br />
8 Alternativlos hilfreich<br />
„Träum‘ weiter, Deutschland! –<br />
Politisch korrekt gegen die Wand“:<br />
Eine unbestechliche Faktensammlung<br />
zur Lage der Nation<br />
12 Warum wir keine Frauenquote<br />
brauchen<br />
Quoten und Marktwirtschaft<br />
vertragen sich nicht<br />
14 Wenn Verbraucherschutz Bürger<br />
entmündigt<br />
Neue Gesetze für den Verbraucherschutz<br />
sind überflüssig und<br />
gefährlich<br />
Gesellschaft<br />
Alternativlos hilfreich Seiten 8-11<br />
Carlos A. Gebauer stellt fest: Günter Ederer gelang mit seinem Buch<br />
„Träum‘ weiter, Deutschland! – Politisch korrekt gegen die Wand“ eine<br />
unbestechliche Faktensammlung zur Lage der Nation. Sie zeigt: Die<br />
Mehrheit der Bürger lebt in einem Zustand der schwersten Realitätsverweigerung.<br />
(Cover: P.T.-Montage, Foto: Martin Büdenbender/PIXELIO)<br />
Wirtschaft<br />
28 Deutschland gehen die Ideen aus<br />
Im Rennen der globalen Wirtschaft<br />
auf dem Handy-Markt ist<br />
Deutschland nicht dabei<br />
32 Der Mittelstand tickt anders<br />
Innovationsmanagement für KMU<br />
38 Regulieren statt Resignieren<br />
Warum sitzt die Wall Street nicht<br />
im Gefängnis?<br />
42 Fackeln im Nebel des<br />
Aufschwungs<br />
Unternehmerische Brillanz oder<br />
Folgen der Krise?<br />
44 Wie wir von Wölfen lernen<br />
können<br />
Die Doppelspitze: Er oder Sie, das<br />
ist bei Wölfen nicht die Frage<br />
48 Konfliktmanagement braucht<br />
Strukturen<br />
Wie effiziente und nachhaltige<br />
Lösungen erreicht werden können<br />
50 Hochspezialisiert: Freiberuflich als<br />
Arbeitsform der Zukunft?<br />
Die Hälfte aller Freiberufler ist<br />
bereits seit über 20 Jahren im Job<br />
52 Für mehr unternehmerischen<br />
Spielraum<br />
Sale-and-Lease-Back als Trend in<br />
der Mittelstandsfinanzierung<br />
Wirtschaft<br />
Regulieren statt Resignieren Seiten 38-41<br />
Warum sitzt die Wall Street nicht im Gefängnis? Diese Frage, auf<br />
deutsche Verhältnisse gemünzt, steht im Mittelpunkt des Artikels von<br />
Rechtsanwalt Dr. Volker Gallandi. Pikant: In Deutschland entstanden<br />
die meisten Verluste aus der Finanzkrise in den sieben größten Landesbanken<br />
und in der IKB. Wer wird dafür bestraft?<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
794 Unternehmen erreichen Juryliste Seite 18<br />
794 Unternehmen aus ganz Deutschland können sich noch Hoffnungen<br />
auf den „Großen Preis des Mittelstandes“ <strong>2011</strong> machen. Diesen Firmen<br />
wird in den nächsten Wochen in feierlicher Form die „Urkunde zum Erreichen<br />
der Juryliste“ überreicht. Danach wählen zwölf regionale Jurys<br />
die Preisträger und Finalisten aus.<br />
Kultur I Lifestyle<br />
Panamera – Meisterwerk des Designs Seiten 64-65<br />
Mit dem Panamera brachte Porsche den ersten viertürigen Gran<br />
Turismo seiner Geschichte auf den Markt – in Leipzig gefertigt. Stilsicher<br />
gelang den Porsche-Designern das Meisterstück, den Panamera<br />
als ein völlig neues und eigenständiges Automobil Porsche-typisch zu<br />
kreieren.<br />
4 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Seiten 56-57<br />
Regional-Special<br />
Berlins Ansehen gewinnt weltweit Seiten 56-57<br />
(Foto: © Land Berlin/Thie)<br />
Berlin ist nach wie vor die Stadt des Mauerfalls und der Wiedervereinigung.<br />
Aber als Wirtschaftsstandort, als attraktive Stadt zum Leben und<br />
Arbeiten holt Berlin stark auf. Gut positioniert ist die deutsche Hauptstadt<br />
auch in Wissenschaft, Kunst und Kultur. Berlin wird spontan mit guter<br />
Forschungslandschaft, innovativen Firmen und Produkten verbunden.<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Seiten 38-41<br />
(Foto: © Rike/PIXELIO)<br />
18 794 Unternehmen erreichen Juryliste<br />
Jetzt werden die Preisträger und<br />
Finalisten ausgewählt<br />
19 Fester Anker in stürmischen Zeiten<br />
Grußworte zum Mittelstandspreis<br />
24 Balleinladung…<br />
…für die Auszeichnungsveranstaltungen<br />
der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Regional-Special<br />
56 Berlins Ansehen gewinnt weltweit<br />
Internationale Imagemessung<br />
58 Region of Excellence<br />
Gemeinsame Innovationsstrategie<br />
Seite 18<br />
(Foto: eventDiary)<br />
62 Handwerk überwindet Grenzen<br />
Südbrandenburger Unternehmer<br />
wollen polnische Jugendliche<br />
ausbilden<br />
Kultur I Lifestyle<br />
64 Panamera – Meisterwerk des<br />
Designs<br />
Porsches viertüriger Gran Turismo<br />
wird in Leipzig gebaut<br />
66 Leserbriefe / Impressum<br />
Seiten 64-65<br />
(Foto: Porsche)<br />
3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5
Spuren hin<br />
Spuren<br />
hinterlassen<br />
Es gibt keinen Erfolg ohne Leidenschaft und Beharrlichkeit.<br />
In diesem Sinne sind mittelständische Unternehmer<br />
nicht einfach Führungskräfte. Sie wollen mehr.<br />
Sie schaffen ein Lebenswerk. Sie hinterlassen Spuren.<br />
Positive Spuren. Nützliche Spuren. Sie sind Erfinder,<br />
Organisatoren, Macher, Problemlöser. Sie machen die<br />
Welt besser. Und ganz nebenbei sichern die Arbeitsplätze,<br />
die dabei entstehen, den sozialen Frieden.<br />
Mittelstand schafft Sicherheit.
terlassen<br />
Mit Sicherheit<br />
innovativ<br />
Mittendrin im<br />
Mittelstand<br />
Genießen Sie<br />
Ihre Tagung!<br />
Seit 17 Jahren ist die Medium-Control-<br />
Systeme Franke & Hagenest GmbH<br />
erfolgreich am Markt. Kerngeschäft<br />
des kleinen Unternehmens aus der<br />
Skatstadt Altenburg sind Gaswarnanlagen,<br />
u. a. für Erdgas-, Kohlenmonoxid-,<br />
Kältemittel- und Sauerstoffüberwachung,<br />
die selbstverständlich vom<br />
TÜV zertifiziert sind.<br />
Regelmäßige Wartungen durch den<br />
Kundenservice garantieren konstante<br />
Leistung und optimalen Schutz. Mit<br />
den Geräten können fast alle explosiven<br />
oder toxischen Gaskonzentrationen<br />
der Luft überwacht werden.<br />
Einsatzgebiete sind Blockheizkraftwerke,<br />
Heizungsanlagen, Motorenprüfstände,<br />
Laborräume, Tunnel,<br />
Tiefgaragen, Flaschenlager usw. Ein<br />
perfekt eingespieltes Team und kurze<br />
Wege sorgen dafür, dass aus Kundenanforderungen<br />
schnell innovative<br />
Lösungen werden.<br />
Seit nunmehr zwei Jahrzehnten ist die<br />
MERKUR BANK in der zukunftsträchtigen<br />
Wirtschaftsregion Sachsen/Vogtland<br />
sehr erfolgreich tätig.<br />
Vor allem im Vogtland finden sich viele<br />
mittelständische Unternehmen, die<br />
gleichermaßen traditionsreich und<br />
innovativ sind, insbesondere aus der<br />
Textilbranche und aus dem Maschinenbau.<br />
Deshalb ist die MERKUR<br />
BANK dort, getreu ihrem Motto:<br />
„Stark vor Ort – wir kennen die Region“.<br />
Anders als angestellte Manager haften<br />
die Bankiers bei der inhabergeführten<br />
mittelständischen Privatbank mit ihrem<br />
gesamten Privatvermögen. Aus diesem<br />
Grund wird sowohl bei Anlage- als<br />
auch bei Finanzierungsfragen eine<br />
nachhaltige Strategie verfolgt. 2010<br />
wurde die MERKUR BANK als Bank<br />
des Jahres im Wettbewerb „Großer<br />
Preis des Mittelstandes“ ausgezeichnet.<br />
Das AcamedResort im Herzen<br />
Sachsen-Anhalts bietet mehr als nur<br />
eine entspannende Atmosphäre. Die<br />
Gäste finden hier eine einzigartige Kombination<br />
aus Erholung, Sport und Bildung.<br />
Dabei ist der Bildungsbereich eine<br />
tragende Säule des Gesamtangebotes.<br />
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(© Satz und Layout OPS Netzwerk GmbH/Foto: © Juana Krener/PIXELIO)
Gesellschaft<br />
Alternativlos hilfreich<br />
Günter Ederer hat in seinem Buch „Träum‘ weiter, Deutschland! – Politisch korrekt gegen die Wand“<br />
eine Faktensammlung zur Lage der Nation vorgelegt. Eine Rezension von Carlos A. Gebauer<br />
Flucht aus der Realität in den Traum<br />
Nach Lektüre dieses Buches dürften<br />
die meisten Leser nur eines denken:<br />
Möge das alles doch bitte nicht wahr<br />
sein! Doch es steht zu fürchten, dass<br />
auch diese Arbeit Günter Ederers – wie<br />
stets, wenn er zu Stift oder Kamera<br />
greift – die Wirklichkeit verlässlich<br />
abbildet. Die hier akribisch und unbestechlich<br />
vorgelegte Faktensammlung<br />
zur Lage der Nation zeigt: Die große<br />
Mehrheit der Bürger unseres Landes<br />
lebt ganz augenscheinlich in einem<br />
eigenwilligen Zustand der schwersten<br />
politischen und gesellschaftlichen Realitätsverweigerung.<br />
Weltenglück?<br />
Die bange Hoffnung der lichten<br />
Momente, alles werde so schlimm<br />
schon nicht sein oder sich jedenfalls<br />
irgendwie schmerzlos wieder fügen,<br />
diese Hoffnung muss an den harten<br />
Wirklichkeiten brechen. Die verbreitete<br />
Illusion von einer – natürlich politisch<br />
korrekten – Herstellung allgemeinen<br />
Weltenglücks wird an diesen, von<br />
Ederer erbarmungslos zusammengetragenen<br />
deutschen Realitäten zerschellen.<br />
Von welchen Realitäten also erfährt<br />
der Leser hier, diesseits der öffentlichrechtlichen<br />
und linientreu-opportunistischen<br />
Hofberichterstattung?<br />
Mit bulliger Wucht holt Ederer aus zu<br />
einem historischen, systematischen<br />
und empirischen Säbelhieb auf die<br />
deutsche Gegenwartsbefindlichkeit.<br />
Und der vorgetragene Schlag auf diese<br />
Gesellschaft, die schon so lange auf den<br />
angemahnten „Ruck“ wartet, ist ebenso<br />
notwendig, wie er derzeit – leider meist<br />
noch alternativlos – seinesgleichen<br />
sucht. Wie also kam es zu dieser Flucht<br />
aus der Realität in den Traum?<br />
Die Bestechung<br />
(Foto: © Martin Büdenbender/PIXELIO)<br />
„Mein Gedanke war, die arbeitenden<br />
Klassen zu gewinnen, oder<br />
soll ich sagen zu bestechen, den<br />
Staat als soziale Einrichtung anzusehen,<br />
die ihretwegen besteht und<br />
für ihr Wohl sorgen möchte.“<br />
Otto von Bismarck<br />
Die erste wesentliche Wurzel dieser<br />
deutschen Realitätsverweigerung<br />
verortet Ederer bereits in der Kanzlerschaft<br />
Ottos von Bismarck. Dieser hatte<br />
bekanntlich angesichts der wachsenden<br />
staatlichen Legitimationskrise<br />
des 19. Jahrhunderts beschlossen, die<br />
durch physische Gewalt absehbar nicht<br />
mehr beherrschbaren Massen politisch<br />
stattdessen dadurch – so wörtlich –<br />
„zu bestechen, den Staat als soziale<br />
Einrichtung anzuschauen, die ihretwegen<br />
besteht und für ihr Wohl sorgen<br />
möchte.“ Mit diesem agitatorischen<br />
Handstreich des eisernen Kanzlers war<br />
der Grundstein dafür gelegt, dass den<br />
Deutschen seither – faszinierenderweise<br />
ungeachtet der jeweils wechselnden<br />
Staatsform – immer wieder erfolgreich<br />
vorgespiegelt werden konnte, politische<br />
Macht werde, ganz selbstlos,<br />
stets nur zu ihrem je eigenen Wohl<br />
ausgeübt.<br />
Seit jener Zeit glaubt der Deutsche aber<br />
nicht nur allzu gerne, politische Macht<br />
diene seinem sozialen Wohl. Seit jener<br />
Zeit erwartet er darüber hinaus von<br />
seinen politischen Führern geradezu,<br />
genau diese Staatslegitimation immer<br />
wieder hergesagt zu hören. Ein solches<br />
ideologisches Geben und Nehmen<br />
konnte naturgemäß über anderthalb<br />
Jahrhunderte nicht ohne Konsequenzen<br />
bleiben.<br />
Abgabe der Macht<br />
Aus der preußischen Staatsdoktrin,<br />
dass der Befehlende für das Wohl seines<br />
Untergebenen verantwortlich sei,<br />
konnte sich in der Folge demnach ganz<br />
nahtlos die Vorstellung entwickeln,<br />
jene staatliche Fremdverantwortung<br />
müsse umso besser gelingen, je mächtiger<br />
der Befehlende sei.<br />
Die unter dieser Annahme konsequent<br />
zunehmende Übertragung von immer<br />
mehr Eigenverantwortung an den<br />
Staat musste dann, spiegelbildlich,<br />
zum Einfalltor für auch immer größere<br />
politische Machtansprüche werden.<br />
In die somit vorbereitete bürgerliche<br />
Bequemlichkeitserwartung an den<br />
Staat fügte sich das ideologische Angebot<br />
Ernst Forsthoffs aus dem Jahr 1938<br />
nur zu trefflich, am besten doch gleich<br />
die ganze menschliche „Daseinsvorsorge“<br />
einem allzuständigen Staat zu<br />
überantworten.<br />
„Sozialer Staat“<br />
So nahm das Drama seinen weiteren<br />
Lauf. Goebbels‘ Propaganda wusste die<br />
sozialen „Errungenschaften“ des nati-<br />
8 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Gesellschaft<br />
onalsozialistischen Staates für diese<br />
Erwartungshaltung trefflich zu verkaufen:<br />
Die Einführung des Kindergeldes,<br />
die Steuerfreiheit von Nacht- und<br />
Wochenendarbeit, die Abschaffung<br />
der Studiengebühren und die progressiven<br />
Steuern für höhere Einkommen;<br />
alles fügte sich in jenen Plan, den<br />
Adolf Hitlers Finanzstaatssekretär<br />
Fritz Reinhard auf den Begriff von der<br />
„unbedingten sozialen Gerechtigkeit“<br />
für alle brachte.<br />
Pikant an dieser historischen Herleitung<br />
des „sozialen Staates“ ist nicht<br />
nur, wenn Ederer die ideologischen<br />
Identitäten der nationalsozialistischen<br />
Vorgehensweise mit denen der sich<br />
„antifaschistisch“ nennenden DDR<br />
beschreibt; denn gerade die wollte<br />
bekanntlich ebenso mit „Volkseigentum<br />
in Volkeshand“ alle elementaren<br />
menschlichen Grundbedürfnisse staatlicherseits<br />
befriedigt wissen.<br />
Wahre Vertreter<br />
Pikant sind umso mehr die Parallelen<br />
zwischen jenen (bezeichnenderweise<br />
auch in Staatsbankrotten geendeten)<br />
historischen deutschen Politikstrategien<br />
und denen des heute aktuell<br />
agierenden bundesrepublikanischen<br />
Staatswesens. Zu den wenigen, die<br />
Ederer derzeit als wahre Vertreter der<br />
Interessen des Volkes an einer stabilen<br />
Währung noch ausmachen kann, zählt<br />
der ebenso liberale wie mutige Bundestagsabgeordnete<br />
Frank Schäffler;<br />
dass er beispielsweise offen ausspricht,<br />
wie gut Banken von Staatseingriffen<br />
leben, wird ihm – mit Recht – hoch<br />
angerechnet.<br />
Denn nicht nur Hitlers Reichsfinanzminister<br />
Johann Ludwig Graf Schwerin<br />
von Krosigk war de facto ebenso pleite<br />
wie Erich Honeckers Finanzexperten<br />
Ernst Höner, Alexander Schalck-<br />
Golodkowski oder Gerhard Schürer.<br />
Auch die verantwortlichen Finanzmanager<br />
der Bundesrepublik Deutschland<br />
lebten und leben bekanntermaßen<br />
konsequent über die Verhältnisse der<br />
eigenen Bevölkerung: Kopfschüttelnd<br />
bemerkt Ederer, dass ausgerechnet<br />
politisch in Amt und Würden gehievte<br />
Experten wie die Vorstandssprecherin<br />
Ingrid Matthäus-Maier der<br />
Kreditanstalt für Wiederaufbau oder<br />
Peer Steinbrücks Staatssekretär Jörg<br />
Asmussen mit ihren Entscheidungen<br />
anlässlich der letzten sog. Finanzkrise<br />
konsequent Unsummen von Steuergeldern<br />
ihrer Bürger im Nichts versenkten<br />
– ohne jede persönliche nachteilige<br />
Konsequenz.<br />
Irriges Gefühl<br />
Die seit Bismarck eingeübte bürgerliche<br />
Faktenverdrängung wiegt auch<br />
den Gegenwartsdeutschen im irrigen<br />
Gefühl, in sozialen Fragen durch Politikerhand<br />
bestens versorgt und abgesichert<br />
zu sein. Wie schlecht dieser Schlaf<br />
tatsächlich ist, zeigt Ederers Blick auf<br />
die personelle Besetzung des Verwaltungsrates<br />
der staatlichen Kreditanstalt<br />
für Wiederaufbau; wohl kaum sonst ein<br />
Banker hat in der letzten Krise mehr<br />
finanzielle Fehlentscheidungen getroffen<br />
als die dort als Bankenmanagement<br />
versammelte ‚Creme de la Creme‘<br />
der deutschen Politeliten.<br />
Nur ein Altmeister der politischen<br />
Aufklärung wie Günter Ederer kann<br />
sich die Unabhängigkeit leisten, hier<br />
die Grenzen der Wahrhaftigkeit auszuloten.<br />
Denn welcher Hauptstadtjournalist<br />
mit Karriereambitionen<br />
oder Hypothekenschulden würde sich<br />
zu sagen wagen, dass es seit rund<br />
150 Jahren in Deutschland praktisch<br />
unmöglich ist, nicht von einem Mitglied<br />
beispielsweise der Familie de<br />
Maizière oder von Weizsäcker regiert<br />
zu werden – in welcher Staatsgestalt<br />
gerade auch immer?<br />
Mutiger Bundestagsabgeordneter Frank<br />
Schäffler<br />
Betörung<br />
(Foto: studio kohlmeier)<br />
Trotz alledem ist der Traum von der<br />
staatlichen Lösung aller Probleme in<br />
Deutschland noch immer nicht ausgeträumt.<br />
Im Gegenteil. Die politische<br />
Propaganda bedient unverdrossen und<br />
erwartungsgerecht den Glauben der<br />
Massen an ein „Marktversagen“. Und<br />
die Bevölkerung lässt sich von den<br />
zentralstaatlichen Glücksverheißungen<br />
nur allzu gerne in immer neuen Diskussionsrunden<br />
betören.<br />
Von einer solchen Diskussion mit Peer<br />
Steinbrück in Passau berichtet Ederer<br />
gleich an mehreren Stellen. Und es<br />
macht mehr als nachdenklich, seinen<br />
Bericht über die dortige Rhetorik des<br />
gewesenen Bundesfinanzministers<br />
lesen zu müssen. Denn wenn schon<br />
ein welterfahrener Journalist den<br />
„Träum‘ weiter, Deutschland! – Politisch korrekt gegen die Wand“<br />
■ Günter Ederer - Wirtschaftsjournalist, Filmemacher und Publizist<br />
■ u. a. ZDF-Magazin auslandsjournal<br />
■ 1995: Buch des Jahres des Bundesverbandes deutscher Unternehmensberater für:<br />
Das Erbe der Egoisten – wie unsere Generation die Zukunft Deutschlands verspielt<br />
■ 20<strong>03</strong>: Ludwig-Erhard-Preis für Wirtschaftspublizistik<br />
■ 2006: Hayek-Medaille<br />
■ Günter Ederer: „Träum‘ weiter, Deutschland! – Politisch korrekt gegen die Wand“<br />
Eichborn Verlag, <strong>2011</strong>, 368 Seiten, EUR 21,95, ISBN-10: 9783821865409<br />
Vom Bundeswirtschaftsminister<br />
empfohlen:<br />
■ Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle hielt den Einführungsvortrag zur<br />
Buchvorstellung am 14. März im Berliner KulturKaufhaus. Unter den Gästen waren u. a.<br />
der ZDF-Journalist Wolfgang Herles und Karl-Heinz Däke vom Bund der Steuerzahler.<br />
3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 9
Gesellschaft<br />
„Politisch korrekt gegen die Wand“<br />
Unverfrorenheiten dieses Gegenübers<br />
fassungslos gegenübersitzt; welcher<br />
Wille zur Macht und welche schier<br />
grenzenlose Illusionistenbereitschaft<br />
mögen hinter diesem Vorgehen des<br />
Staatsvolkswirtes noch lauern?<br />
Perfider Mechanismus<br />
Den perfiden Mechanismus, durch die<br />
notorisch politische Verfolgung der<br />
„guten Zwecke“ geradewegs in die<br />
Staatspleite zu zielen, skizziert Ederer<br />
ebenso knapp wie zutreffend.<br />
Nur wenn und weil ein Staat sich<br />
ständig für politisch motivierte Subventions-<br />
und Förderungsprogramme<br />
immer weiter überschuldet, können<br />
auf der anderen Seite nämlich erst jene<br />
gigantischen Guthaben entstehen,<br />
deren Existenz dann von denselben<br />
– Scheins wieder nur gutmeinenden –<br />
Politikern populistisch als Supergewinn<br />
der marktexzessiv geldgebenden<br />
Großbanken verteufelt wird: „Damit<br />
schließt sich der unheilvolle Kreis.<br />
Weil die Bevölkerung erst mit falschen<br />
Lösungen und irreführenden Parolen<br />
berieselt wird, ergeben Umfragen, dass<br />
der Staat als Retter angesehen wird.<br />
Weil der Staat als Retter gesehen wird,<br />
verlangen Politiker mehr Einfluss des<br />
Staates auf die Wirtschaft. Erhält der<br />
Staat mehr Einfluss, verschlechtern<br />
sich die wirtschaftlichen Daten, verschärfen<br />
sich die sozialen Konflikte.“<br />
Je komplizierter die Verhältnisse durch<br />
den somit allüberall (hier besteuernd<br />
und dort subventionierend) intervenierenden<br />
Staat gestaltet werden, desto<br />
hilfloser und überforderter steht der<br />
einzelne Bürger der Lage gegenüber.<br />
Vater Staat<br />
(Foto: © Rainer Brückner/PIXELIO)<br />
Statt aber endlich Abhilfe zu fordern,<br />
fällt er wieder und wieder reflexhaft<br />
zurück in den bequemen und blindunkritischen<br />
Glauben, der Staat werde<br />
ja zuletzt schon alles für ihn richten.<br />
„Auf der einen Seite wird der<br />
Staat als Garant für das Allgemeinwohl<br />
gesehen und gestärkt,<br />
auf der anderen laufen die Bürger<br />
Sturm gegen die Entscheidungen,<br />
die ihnen die Bürokratie im Auftrag<br />
des Staates oktroyiert.“<br />
Und die politisch korrekten Meinungsmacher<br />
wissen, diesen Glauben durch<br />
notorisches Propagieren der beharrlich<br />
eingeübten Staatsziele zu stützen:<br />
Nach dem sich langsam verbrauchenden<br />
Bismarck’schen Staatszweck vom<br />
immer mehr „Sozialen“ stehen nun<br />
zunehmend die Umwelt und ihr Schutz<br />
in allen denkbaren Erscheinungsformen<br />
zur Legitimation von allfälligem<br />
Staatshandeln bereit.<br />
Während hier der kanzlerinberatende<br />
Klimaprotagonist Joachim Schnellnhuber<br />
erklärt, alle Völker der Welt seien<br />
unfähig, das Erdklima zu schützen<br />
(nur er könne es?), verkauft Frank H.<br />
Asbeck äußerst lukrativ mit Steuerzahlers<br />
Unterstützung Solartechnik und<br />
erfreuen die Grünpolitiker ihr ohnehin<br />
schon gut verdienendes Klientel mit<br />
weiteren klimafreundlichen Staatssubventionen<br />
aus einem Gesetz, das Energie<br />
für erneuerbar halten will.<br />
Gestaltungsspielraum schwindet<br />
Egal, wie sich der gläubig träumende<br />
Bürger dreht und wendet: Bezahlt<br />
wird alles stets mit seinem Geld. Die<br />
Chancen, das eigene Leben selbst zu<br />
gestalten und die überschaubare Welt<br />
vor der eigenen Tür besser und lebenswerter<br />
zu gestalten, schwinden unter<br />
diesen Verhältnissen immer mehr.<br />
Dass in dieser Welt, die von Berlin aus<br />
das Weltklima, nicht aber die Familie<br />
schützen will, dann auch immer weniger<br />
eigene Kinder geboren werden,<br />
verschärft auch nach Ansicht Günter<br />
Ederers die soziale Lage Deutschlands<br />
erheblich. Nachdem die Bundeskanzlerin<br />
kürzlich schon Thilo Sarrazins kleine<br />
Wahrheiten über Integrationspolitik<br />
„nicht hilfreich“ fand, bleibt abzuwarten,<br />
was sie über jene vielfachen Wahrheiten<br />
Günter Ederers verlauten lässt,<br />
sobald sie auch sein Buch nicht gelesen<br />
haben wird.<br />
Überblick verloren<br />
Mit diesen tragischen Verstrickungen<br />
und Verwicklungen aus Realität und<br />
Illusion sind die kritischen Beobachtungen<br />
Günter Ederers indes noch lange<br />
nicht an ihrem Endpunkt angelangt.<br />
Staatsbanken und Staatsunternehmen<br />
schicken sich auch in der Bundesrepublik<br />
nach wie vor an, die „Daseinsvorsorge“<br />
der gutgläubigen Bürger zu<br />
gewährleisten.<br />
Doch in dem Treiben, das Milliarden<br />
um Milliarden Steuergelder (also: im<br />
Schweiße ihres Angesichtes produziertes<br />
Bürgereinkommen) verschiebt,<br />
haben alle Beteiligten längst rettungslos<br />
den Überblick verloren.<br />
Paradox<br />
Während auf der einen, beschenkten<br />
Seite schon der Beruf des „Förderrichtlinienberaters“<br />
entstanden ist, um dort<br />
10 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
das Einheimsen von Subventionen<br />
zu optimieren, werden auf der anderen,<br />
einsammelnden Seite von einer<br />
– ebenso überforderten – Steuerverwaltung<br />
beim Mitteleintreiben unbedachtsam<br />
Existenzen vernichtet.<br />
Rechtsschutz? Vorläufig Fehlanzeige,<br />
pardon; die zuständige Richterin weilt<br />
wiederholt im Mutterschaftsurlaub!<br />
Die detaillierte Schilderung der Einzelfälle<br />
macht hilflos und zornig; sie<br />
zeigt jedoch auch das bittere Paradox<br />
für den staatsgläubigen Bürger: „Wir<br />
begeben uns freiwillig in die Hände<br />
von Vater Staat, sind dann aber zu<br />
Tode erschrocken, wenn wir feststellen,<br />
dass dieser Vater sich als Amtmann zu<br />
erkennen gibt.“<br />
Individuelle Freiheit<br />
Die Dramen des verbeamteten Staates<br />
sind zuletzt nicht nur seine faktische<br />
Unbezahlbarkeit und die längst eingetretene,<br />
aber träumend verleugnete<br />
Überschuldung.<br />
Es ist die Tatsache, dass interessierte<br />
und einflussreiche Eliten sich den<br />
staatlichen Machtapparat vielerorts<br />
zunutze machen, um ihre eigenen<br />
ideologischen und/oder wirtschaftlichen<br />
Partikularinteressen rücksichtslos<br />
gegen die ahnungslose Mehrheit<br />
durchzusetzen, was ihnen (Ludwig<br />
Erhard hatte es gewusst) in einer<br />
wahrhaften Marktwirtschaft nie gelingen<br />
könnte.<br />
Den einzigen Ausweg aus diesen<br />
Dilemmata – und mithin die einzige<br />
Chance zu einem Erwachen aus dem<br />
kollektiven Staatsbeglückungstraum<br />
– sieht Ederer in einer Wiederentdeckung<br />
einer ernsthaften individuellen<br />
Freiheit und Verantwortung.<br />
Operation Rebound<br />
die Bürger Sturm gegen die Entscheidungen,<br />
die ihnen die Bürokratie im<br />
Auftrag des Staates oktroyiert.“<br />
Damit das gegenwärtige Staatskonstrukt<br />
Deutschlands nicht wieder (wie<br />
seine Vorgänger) krachend gegen die<br />
Wand fährt, bedarf es nach Auffassung<br />
Ederers einer Art gesellschaftlicher<br />
Vollbremsung mit einem – nun neudeutsch<br />
„operation rebound“ genannten<br />
–, geradezu biblischen Erlassjahr<br />
und anschließendem Bekenntnis zu<br />
weniger Staat, zu mehr Wettbewerb, zu<br />
mehr Eigenverantwortung, zu weniger<br />
Gleichheit und zu mehr Freiheit.<br />
Konstruktionsfehler<br />
Denn unseren gegenwärtigen Staat<br />
kennzeichnen nach Ederers überzeugender<br />
historisch-empirischer<br />
Analyse vier tragische konstruktive<br />
Fehler: eine Überheblichkeit und<br />
angemaßte Autorität der Eliten wie zu<br />
Kaisers Zeiten; eine wirtschaftspolitische<br />
Unsicherheit im Umgang mit<br />
wirtschaftlichen Schieflagen wie in<br />
der Weimarer Republik; eine Umverteilungsbereitschaft<br />
des Staates wie<br />
zu Zeiten des nationalen Sozialismus<br />
und die utopische Denkweise von<br />
Gleichmacherei wie in der DDR.<br />
Wer die weitere politische und gesellschaftliche<br />
Entwicklung Deutschlands<br />
kritisch verfolgen und begleiten will,<br />
der kommt an Günter Ederers kenntnisreicher<br />
und profunder Analyse<br />
unseres Landes schlechterdings nicht<br />
vorbei. Sein Buch ist insofern alternativlos<br />
hilfreich. ■<br />
Carlos A. Gebauer<br />
- Dieser Beitrag erschien<br />
ungekürzt zu erst unter<br />
www.make-love-not-law.com -<br />
Einen unerwarteten Hoffnungsschimmer<br />
mag man darin erblicken, dass<br />
inzwischen immer mehr Bürger den<br />
Großplanungen der Behörden nicht<br />
mehr blind Glauben schenken mögen.<br />
Denn auch, wenn beispielsweise der<br />
spät inszenierte Protest gegen „Stuttgart<br />
21“ personell von eher merkwürdigen<br />
Protagonisten angeführt wurde,<br />
so zeigt er doch jedenfalls dies: „Auf<br />
der einen Seite wird der Staat als<br />
Garant für das Allgemeinwohl gesehen<br />
und gestärkt, auf der anderen laufen<br />
Über den Autor<br />
■ Carlos A. Gebauer (geb. 1964) studierte Philosophie, Geschichte,<br />
Sprach-, Rechts- und Musikwissenschaften.<br />
■ Seit 1994 ist er als Rechtsanwalt tätig, vor allem für Versicherungsund<br />
Krankenhausrecht. Zusätzlich war Gebauer von 1995-2007<br />
Notarvertreter in Duisburg.<br />
■ Von 2002 bis zur Absetzung der Sendung 2008 wirkte er für RTL<br />
in mehreren hundert Folgen als TV-Verteidiger in der Gerichtssendung<br />
„Das Strafgericht“ mit.<br />
■ Seit 2009 ist er Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des<br />
Ärztemagazins „DER KASSENARZT“.<br />
■ 1995 begann Gebauer parallel zu seiner anwaltlichen Tätigkeit mit<br />
dem Verfassen gesellschaftspolitischer und juristischer Texte. Er veröffentlichte<br />
in zahlreichen Zeitungen, Fach- und Publikumszeitschriften<br />
sowie Online-Magazinen.<br />
3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 11
(Foto: © Gerd Altmann/dezignus.com/PIXELIO)<br />
Warum wir keine Frauenquote<br />
brauchen<br />
Unternehmerische Freiheit ade? Quoten und Marktwirtschaft<br />
vertragen sich nicht.<br />
Nach einer Umfrage der Personalberatung<br />
Odgers Berndtson lehnen 56% der<br />
Managerinnen, nach der Umfrage der<br />
Personalberatung LAB sogar 77% der<br />
Führungskräfte eine Frauenquote in<br />
der Wirtschaft strikt ab oder bewerten<br />
sie als „sinnlos“. Trotzdem wird sie von<br />
vielen Politikerinnen immer wieder gebetsmühlenartig<br />
gefordert und von<br />
den Medien in regelmäßigen Abständen<br />
auf die Tagesordnung gebracht.<br />
Unterrepräsentanz ist keine<br />
Diskriminierung<br />
Dass Frauen in den Vorstandsetagen<br />
der DAX-Unternehmen unterrepräsentiert<br />
sind, ist eine Tatsache. Doch<br />
muss diese Unterrepräsentanz nicht<br />
eine Folge ihrer Diskriminierung<br />
sein. Erstens streben Frauen seltener<br />
als Männer eine Karriere in den Vorständen<br />
an. Sie interessieren sich einfach<br />
weniger für diese sehr viel zeitund<br />
kraftaufreibenden Jobs. Zweitens<br />
gibt es in diesem Bereich offensichtlich<br />
mehr besser qualifizierte Männer<br />
als Frauen. Männer weisen im Durchschnitt<br />
bestimmte Führungskompetenzen<br />
auf, die bei Frauen seltener zu<br />
finden sind. Führt man in den Vorstandsetagen<br />
eine Frauenquote ein,<br />
so werden nicht nur die unterschiedlichen<br />
Interessen von Männern und<br />
Frauen umgangen, sondern wird auch<br />
die Qualifikation als das maßgebende<br />
Kriterium bei der Stellenvergabe aufgehoben.<br />
Es zählt nicht mehr die Qualifikation,<br />
sondern das Geschlecht.<br />
In diesem Zusammenhang wird hervorgehoben,<br />
dass Frauen bessere Studienabschlüsse<br />
als Männer haben,<br />
in den Vorständen aber trotzdem unterrepräsentiert<br />
sind. Jeder, der in der<br />
Wirtschaft arbeitet, weiß, dass das eine<br />
mit dem anderen nichts zu tun hat.<br />
Die Welt ist voll von herausragenden<br />
Geschäftsleuten und Managern, die<br />
gar keinen Hochschulabschluss haben.<br />
Offenbar werden für den Manager-Job<br />
andere Qualifikationen als gute<br />
Noten benötigt.<br />
„Gleiche Qualifikation“ gibt es nicht<br />
Es ist auch falsch, von „gleicher Qualifikation“<br />
zu sprechen, denn in den al-<br />
12 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Gesellschaft<br />
Zerspanungswerkzeuge für Ihren Erfolg<br />
lermeisten Arbeitsbereichen kann es<br />
sie niemals geben. „Gleiche Qualifikation“<br />
gibt es höchstens bei einfachen<br />
Tätigkeiten, z. B. beim Verpacken oder<br />
Kassieren. Qualifikationen, die man<br />
für den Manager-Job braucht, sind<br />
viel zu komplex, um in ihrem Fall von<br />
Gleichheit zu sprechen. Manager sind<br />
ähnlich Wissenschaftlern, Ärzten, Juristen<br />
oder Journalisten immer unterschiedlich<br />
qualifiziert.<br />
Die Unternehmen können selbst am<br />
besten beurteilen, welche Personen<br />
für welche Stellen am besten qualifiziert<br />
sind. Wird hingegen in den DAX-<br />
Unternehmen eine Frauenquote eingeführt,<br />
so stellt es eine Einmischung<br />
der Politik in die Entscheidungen von<br />
Unternehmen dar und verletzt somit<br />
die unternehmerische Freiheit. Quoten<br />
und freie Marktwirtschaft vertragen<br />
sich nicht.<br />
„Goldröcke“ vergraulen Unternehmen<br />
Von den Befürwortern der Frauenquote<br />
wird Norwegen als Vorbild genannt.<br />
Seit Anfang 2006 müssen dort<br />
börsenorientierte Unternehmen die<br />
Aufsichtsräte zu 40% mit Frauen besetzen.<br />
Die negativen Folgen dieses Gesetzes<br />
werden in Deutschland weitgehend<br />
verschwiegen. Um der Frauenquote<br />
zu entgehen, haben viele norwegische<br />
Unternehmen die Börse verlassen.<br />
Bei den verbleibenden Unternehmen<br />
zog die Frauenquote eine Art Cousinenwirtschaft<br />
nach sich. 70 Frauen,<br />
von den Norwegern spöttisch „Goldröcke“<br />
genannt, besetzen ca. 300 Plätze<br />
in Aufsichtsräten. Oft spricht man in<br />
der Quoten-Diskussion von einer „gläsernen<br />
Decke“ oder von „Männer-Seilschaften“,<br />
die Frauen daran hindern,<br />
auf der Karriereleiter aufzusteigen.<br />
Tatsächlich lässt sich eine „gläserne<br />
Decke“ nirgendwo nachweisen.<br />
Die Behauptung, Männer würden den<br />
Aufstieg von Frauen behindern, stellt<br />
daher eine sehr unfaire Unterstellung<br />
dar. Die Personen, die in den Vorständen<br />
arbeiten, tun es darüber hinaus<br />
nicht als Männer oder Frauen, sondern<br />
als Manager, noch besser: Sie tun<br />
es als Individuen und nicht als Repräsentanten<br />
ihres Geschlechts. Auf dem<br />
freien Markt konkurrieren Individuen<br />
miteinander, nicht Geschlechter.<br />
Wie wär’s mit selber gründen?<br />
Die Einführung einer Frauenquote in<br />
den bestehenden DAX-Unternehmen<br />
wird von vielen Politikerinnen als<br />
Zeichen der Gleichberechtigung von<br />
Mann und Frau betrachtet. Sie übersehen<br />
dabei, dass Frauen bereits gleichberechtigt<br />
sind. Jede Frau hat wie<br />
jeder Mann das Recht, ein eigenes Unternehmen<br />
zu gründen. Dort könnte<br />
sie in den Vorstand berufen, wen sie<br />
möchte.<br />
Gleichberechtigung und auch Chancengleichheit<br />
werden von diesen Politikerinnen<br />
mit Ergebnisgleichheit verwechselt.<br />
Anstatt Quoten zu fordern,<br />
sollten wir uns in der Wirtschaft und<br />
in anderen Arbeitsbereichen am Prinzip<br />
der besseren individuellen Qualifikation<br />
orientieren.<br />
Es besagt: Eine Arbeitsstelle sollte diejenige<br />
Person erhalten, die für diese<br />
Stelle am besten qualifiziert ist, und<br />
zwar unabhängig von Geschlecht, Nationalität,<br />
Ethnie, Hautfarbe, sexueller<br />
Orientierung und Religions- sowie<br />
Parteizugehörigkeit. ■<br />
Über den Autor<br />
Dr. Alexander Ulfig<br />
■ Dr. Alexander Ulfig (*1962) studierte<br />
Philosophie, Soziologie und<br />
Sprachwissenschaften in Hamburg<br />
und Frankfurt/Main; 1997 Promotion.<br />
■ Gegenwärtig arbeitet Ulfig als Autor<br />
und Publizist.<br />
■ Er schreibt u. a. für die<br />
Internetzeitschrift „Die Freie Welt“<br />
(www.freiewelt.net) und ist mitverantwortlich<br />
für die Internetseite<br />
„Qualifikation statt Quote“<br />
(www.streitbar.eu).<br />
3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 13<br />
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Gesellschaft<br />
Wenn Verbraucherschutz Bürger entmündigt<br />
NOVO-Autor Thomas Seifried stellt fest: Neue Gesetze für den Verbraucherschutz sind<br />
überflüssig und gefährlich. Sie suggerieren Sicherheit, wo keine ist.<br />
Ein entsprechendes Urteil spricht sich<br />
in den einschlägigen Internetforen<br />
schnell herum und kann dem Abofallenbetreiber<br />
das Geschäft verderben.<br />
Eine Button-Lösung wird daher auf<br />
diese Art der „Internet-Abzocke“ keinen<br />
Einfluss haben. Ein viel größeres<br />
Missverständnis beruht aber auf der<br />
Annahme, der Verbraucher sei eine<br />
absolut schutzwürdige Art und sein<br />
natürliches Biotop sei Unerfahrenheit<br />
und Schwäche. Nach einem weiteren<br />
Missverständnis müssen diese Schwächen<br />
durch mehr und mehr Gesetze<br />
zur Information und zum Schutz des<br />
Verbrauchers ausgeglichen werden.<br />
Wenn ein politischer Vorschlag<br />
parteiübergreifend Zustimmung findet,<br />
darf man aufhorchen. Es muss Außergewöhnliches<br />
auf dem Spiel stehen. Die<br />
SPD-Fraktion hat am 6. Juli 2010 einen<br />
Gesetzesvorschlag in den Bundestag<br />
eingebracht, der wieder einmal den<br />
Verbraucherschutz im Internet verbessern<br />
soll.<br />
Koalition der Willigen<br />
Diesmal soll die „Button-Lösung“ vor<br />
Abzocke durch sogenannte „Abofallen“<br />
schützen: Vor Absendung seiner Bestellung<br />
soll der Verbraucher in „deutlicher,<br />
gestaltungstechnisch hervorgehobener<br />
Form“ darauf hingewiesen werden,<br />
dass und wie viel Geld die Bestellung<br />
kostet. Erst, wenn er einen entsprechenden<br />
Hinweisbutton (in etwa „Ich<br />
habe zur Kenntnis genommen, dass<br />
mit Abschluss dieses Vertrags Gesamtkosten<br />
in Höhe von xx EUR entstehen“)<br />
anklickt, kann anschließend ein wirksamer<br />
Vertrag geschlossen werden.<br />
Auch die Bundesjustizministerin<br />
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger<br />
(FDP) begrüßte diesen Vorschlag. Die<br />
Koalition der Willigen machte schließlich<br />
die Bundesverbraucherschutzministerin<br />
Ilse Aigner (CSU) komplett. Sie<br />
war bereits im Juni mit einem solchen<br />
Vorschlag vorgeprescht.<br />
Verbraucher als schutzwürdige Art?<br />
Der Vorschlag beruht auf grundlegenden<br />
Missverständnissen. Das<br />
erste Missverständnis liegt an einer<br />
Unkenntnis dieser Geschäftsmodelle.<br />
Betreiber von Abofallen interessiert<br />
es überhaupt nicht, ob ihr Vertrag<br />
wirksam ist, und sie klagen ausstehende<br />
Gebühren selten ein. Denn die<br />
versteckten, vermeintlich kostenauslösenden<br />
Klauseln sind schon nach geltendem<br />
Recht in aller Regel unwirksam.<br />
(Foto: © Dieter Schütz/pixelio.de)<br />
Gesetze zum Schutz von Verbrauchern<br />
finden sich inzwischen in vielen<br />
Gesetzesbüchern wieder. Sie sind derart<br />
unübersichtlich und unverständlich,<br />
dass selbst das Bundesjustizministerium<br />
es nicht geschafft hat, eine<br />
richtige Musterwiderrufsbelehrung für<br />
den Onlinehandel zu formulieren.<br />
Wer ist eigentlich Verbraucher?<br />
Verbraucher ist, wer ein Geschäft<br />
abschließt oder abschließen will, das<br />
nicht zu seiner gewerblichen oder<br />
selbstständigen beruflichen Tätigkeit<br />
gehört. 1) Handelt jemand gewerblich<br />
oder selbstständig beruflich, so ist er<br />
nach dem Gesetz Unternehmer. 2) Ob<br />
jemand Verbraucher ist oder nicht,<br />
hängt also immer von dem jeweiligen<br />
Geschäft ab, das er gerade abschließen<br />
möchte.<br />
Das bedeutet: Außerhalb seiner<br />
beruflichen Tätigkeit ist ein jeder<br />
Verbraucher, ganz gleich, wie<br />
geschäftserfahren oder kapitalstark er<br />
ist. Es gibt keinen absoluten Verbraucher.<br />
Ein Beispiel: Der geschäfts- und<br />
verhandlungserfahrene Vorstand eines<br />
Handelskonzerns ist Verbraucher,<br />
wenn er bei eBay für seine Tochter<br />
ein Geburtstagsgeschenk bestellt. Das<br />
Gleiche gilt für einen Finanzvorstand,<br />
der einen privaten Kredit aufnimmt.<br />
eBay-Händler hingegen sind nicht<br />
selten Kleingewerbetreibende.<br />
Manche versuchen mangels anderer<br />
Beschäftigungsalternativen, von ihrem<br />
Schlafzimmerbüro aus eine berufliche<br />
Existenz aufzubauen. Ob jemand Ver-<br />
14 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Gesellschaft<br />
braucher ist oder Unternehmer, sagt<br />
also nichts darüber aus, wie schutzbedürftig<br />
er im Geschäftsleben ist.<br />
Warum schützt man Verbraucher?<br />
Die Begründungen für den Verbraucherschutz<br />
sind entsprechend dürftig<br />
und diffus. Mal ist von einem „typischerweise<br />
strukturell unterlegenen<br />
Verbraucher“ 3) die Rede. Der Verbraucher<br />
sei den Herstellern und Händlern<br />
„weit unterlegen“. 4) Die Unterlegenheit<br />
beruhe zum einen auf einer „zunehmenden<br />
Unternehmenskonzentration<br />
und wettbewerbsbeschränkende(n)<br />
Vereinbarungen“, zum anderen auf<br />
unlauteren Geschäftspraktiken.<br />
Gleichzeitig lasse ein zunehmenderes<br />
– auch internationaleres – Angebot<br />
den Verbraucher orientierungsloser<br />
werden. 5) Das letzte gängige Argument<br />
ist der Schutz des Verbrauchers<br />
vor gefährlichen Produkten. Die<br />
erste Begründung für einen Verbraucherschutz<br />
zielt also auf das Verhindern<br />
von Kartellen und unlauteren<br />
Geschäftspraktiken ab. Das ist die klassische<br />
Aufgabe des Kartellrechts und<br />
des (lauterkeitsrechtlichen) Wettbewerbsrechts.<br />
Und tatsächlich hat der<br />
Verbraucherschutz früher die Funktion<br />
eines Kartellrechts übernommen.<br />
Orientierungslos?<br />
In Deutschland wurde ein funktionierendes<br />
Kartellrecht im Wesentlichen<br />
erst mit Inkrafttreten des GWB am<br />
1. Januar 1958 eingeführt. Inzwischen<br />
basiert das deutsche Kartellrecht allerdings<br />
nahezu vollständig auf europarechtlichen<br />
Vorgaben. Umso erstaunlicher<br />
ist, dass auch die verbraucherschützenden<br />
deutschen Gesetze zum<br />
größten Teil auf der Umsetzung von<br />
europäischem Recht basieren.<br />
Verbraucherschützer unter sich: Bundesministerin für Verbraucherschutz Ilse Aigner und<br />
Gerd Billen, Vorstand des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen<br />
Die zweite Begründung für den Schutz<br />
von Verbrauchern – die Orientierungslosigkeit<br />
der Verbraucher durch ein größeres<br />
Angebot – ist gerade Folge einer<br />
wirksamen Verhinderung von Kartellen.<br />
Gäbe es nur einen oder wenige Anbieter,<br />
bestünde gar nicht die Gefahr,<br />
dass Verbraucher orientierungslos würden.<br />
Wer jemals in einem „Konsum“ in<br />
der untergegangenen DDR eingekauft<br />
hat, kann noch von dem „Glück“ erzählen,<br />
niemals eine Qual der Wahl gehabt<br />
zu haben.<br />
Das wirkungsvollste Katastrophenrezept<br />
Die Button-Lösung ist ein klassisches<br />
Beispiel des „mehr desselben“, das Paul<br />
Watzlawick als „wirkungsvollstes Katastrophenrezept“<br />
bezeichnet hat und<br />
dessen einziger Vorteil darin besteht,<br />
dass man es bereits kennt. Dem Verbraucher<br />
begegnet längst ein unübersichtliches<br />
Dickicht von Informationspflichten.<br />
6)<br />
Scheinbar ist die Tatsache, dass der<br />
Verbraucher auch durch diese unübersehbare<br />
Flut von bereits bestehenden<br />
Informationspflichten nicht ausreichend<br />
vor „Abzocke“ geschützt wird,<br />
Unbestechlich – aber käuflich<br />
NovoArgumente erscheint zweimonatlich und ist in eini gen<br />
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Thomas Deichmann - Geschäftsführer und Chefredakteur<br />
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(Foto: Holger Schnaars/vzbv)<br />
für Politiker aller Parteien nur ein<br />
Beweis dafür, dass es noch nicht ausreichend<br />
Informationspflichten gibt.<br />
Noch mehr Informationspflichten, am<br />
besten „drucktechnisch hervorgehoben“,<br />
7) sollen den Verbraucher noch<br />
besser schützen.<br />
Dass ein Mehr an Vorschriften nicht<br />
automatisch zu einem Mehr an Rechtssicherheit<br />
führt, zeigt die Posse um die<br />
Musterbelehrung über das Widerrufsrecht<br />
im Onlinehandel.<br />
Konsequenz: Auch das Justizministerium<br />
scheitert<br />
Zur Erinnerung: Onlinehändler müssen<br />
nach dem Gesetz Verbrauchern ein Widerrufsrecht<br />
einräumen und sie über<br />
dieses Widerrufsrecht auch belehren.<br />
Weil der Gesetzgeber keine halben Sachen<br />
machen wollte, muss der Verbraucher<br />
nicht nur darüber aufgeklärt werden,<br />
dass er ein Widerrufsrecht hat. Er<br />
3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 15
Gesellschaft<br />
Hersteller von<br />
wiederverwendbaren<br />
Kunststoffverpackungen<br />
muss auch darüber aufgeklärt werden,<br />
was genau passiert, wenn er das Widerrufsrecht<br />
ausübt. Was also geschieht<br />
beispielsweise, wenn sich das Produkt<br />
(das auch eine Dienstleistung oder ein<br />
Finanzprodukt sein kann) beim Verbraucher<br />
inzwischen verschlechtert<br />
hat? Was, wenn es Zinsen oder Erträge<br />
gebracht hat? Wer trägt die Kosten der<br />
Rücksendung und in welcher Höhe?<br />
echten oder vermeintlichen Klienten jeden<br />
abmahnen, den sie im Internet finden<br />
können. Im Jahr 2009 war dementsprechend<br />
der häufigste Grund für eine<br />
Abmahnung von Onlinehändlern eine<br />
fehlerhafte Widerrufs- beziehungsweise<br />
Rückgabebelehrung. 8)<br />
Aufklärung als einzig legitime Art des<br />
Verbraucherschutzes<br />
Schoeller Arca Systems GmbH<br />
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„Stillstand ist für uns ein Fremdwort“<br />
<strong>2011</strong> die TAS Group investiert, expandiert und<br />
geht neue Wege.<br />
Ab November <strong>2011</strong> eröffnet die TAS Group,<br />
an Ihrem Heimatstandort in Aschersleben, Ihr<br />
3. Logistik Zentrum mit 15.000 m 2 Lagerhallenkomplex.<br />
Die neuen Lagerhallen, ausgestattet mit Hochregalanlagen,<br />
modernster Rampentechnik, sind<br />
geeignet für das Handling von klassischen bis<br />
zu hochempfindlichen Kundenmaterialien wie<br />
z. B. Vliesstoffe, Fassadenelemente aus Keramik,<br />
Bodendielen aus einem Verbund aus Holz und<br />
Kunststoff.<br />
Auch in dem Bereich des europaweiten Behälter-<br />
Poolmanagements wird der Kundenkreis vergrößert<br />
und weitere modifizierte Mehrwegladungs-<br />
träger im hygienerelevanten Bereich eingeführt.<br />
An der Herkulesaufgabe, für eine potenziell<br />
unendliche Vielzahl von Vertragsarten<br />
eine einzige Musterwiderrufsbelehrung<br />
zu formulieren, musste<br />
auch das Bundesjustizministerium<br />
scheitern. Mehrfach hatten deutsche<br />
Gerichte die – inzwischen von einem<br />
neuen Gesetz abgelöste – Musterwiderrufsbelehrung<br />
des Bundesjustizministeriums<br />
für unwirksam erklärt.<br />
Nutznießer sind Anwälte<br />
Onlinehändler, die also die Musterbelehrung<br />
in der „Verordnung über Informations-<br />
und Nachweispflichten nach<br />
bürgerlichem Recht – BGB-InfoV“ benutzten,<br />
wurden reihenweise wegen<br />
Wettbewerbsverstößen abgemahnt<br />
und von den Gerichten verurteilt. Noch<br />
nicht einmal die Juristen des Bundesjustizministeriums<br />
konnten also eine<br />
wirksame Musterwiderrufsbelehrung<br />
formulieren.<br />
Dass hieran erst recht ein Onlinehändler<br />
scheitern musste, liegt auf der Hand.<br />
Aber auch für den juristischen Laien, ob<br />
Verbraucher oder nicht, sind die Widerrufs-<br />
und Rückgabevorschriften nicht<br />
zu verstehen. Nutznießer der Flut von<br />
Informationspflichten gibt es dennoch:<br />
Es sind Anwälte, die sich auf Verstöße<br />
gegen solche Informationspflichten<br />
spezialisiert haben und im Auftrag von<br />
Anmerkungen<br />
Der gesetzliche Schutz von Verbrauchern<br />
ist, was die Verhinderung von<br />
Kartellen und unlauteren Geschäftspraktiken<br />
betrifft, überholt, weil ein<br />
funktionierendes Kartellrecht und Lauterkeitsrecht<br />
längst existiert. Wettbewerbsrecht<br />
ist mittelbar immer auch<br />
Verbraucherschutzrecht. Denn es sanktioniert<br />
besonders aggressive oder unlautere<br />
Geschäftspraktiken gegenüber<br />
Verbrauchern. So wird der Schutz der<br />
Verbraucher seit dem Jahr 2004 auch<br />
ausdrücklich als Zweck des Gesetzes<br />
gegen den unlauteren Wettbewerb<br />
(UWG) genannt. Dem Argument, Verbraucherschutz<br />
solle vor gefährlichen<br />
Produkten schützen, kann man ebenfalls<br />
getrost ein inzwischen in Kraft getretenes<br />
Gesetz entgegenhalten, nämlich<br />
das seit 1989 geltende Produkthaftungsgesetz.<br />
Ein gesetzlicher Schutz gegen ein<br />
unübersichtliches Warenangebot ist<br />
dagegen unsinnig. Sich über Produkte<br />
zu informieren, ist die ureigenste<br />
Aufgabe des Verbrauchers. Die einzig<br />
legitime Art, Verbraucher zu schützen,<br />
muss denn auch genau hier ansetzen.<br />
Es ist die Aufklärung des Verbrauchers<br />
und seine Erziehung zur Selbstständigkeit<br />
und Aufmerksamkeit. Das tun<br />
die Verbraucherzentralen ohnehin seit<br />
Jahrzehnten. Hierfür braucht es keine<br />
neuen Gesetze.<br />
1) s. § 13 BGB.<br />
2) s. § 14 BGB.<br />
3) Palandt, Kommentar zum BGB, 69. Aufl., vor § 145 Rn 14.<br />
4) so z. B. Eike von Hippel: Verbraucherschutz, 3. Aufl. 1986.<br />
5) Ebd.<br />
6) So stellt das OLG Hamburg in einem Beschluss vom 12.9.07 zur Musterwiderrufsbelehrung<br />
für Verbraucher fest: „Es wäre eine Überspannung der Pflichten eines Gewerbetreibenden,<br />
wenn man verlangen wollte, dass er in dem überaus komplizierten und verschachtelten<br />
Fernabsatzrecht klüger sein soll als der Gesetzgeber.“<br />
7) Die Unsitte, bestimmte Klauseln „drucktechnisch“ oder gestaltungstechnisch hervorheben<br />
zu müssen, macht sich zunehmend in Gesetzen zum Schutz von Verbrauchern breit. Dem<br />
Verbraucher wird offensichtlich nicht mehr zugemutet, einen Vertragstext auch durchzulesen.<br />
Er soll nur noch die vermeintlich wichtigen Passagen beachten, die ihm ihre Wichtigkeit durch<br />
ihre Hervorhebung geradezu entgegenschreien. Dass das gerade dazu einlädt, unappetitliche<br />
Details an weniger exponierten Vertragstellen zu platzieren, wird ganz offensichtlich übersehen.<br />
8) s. Studie von Trusted Shops, 2009.<br />
9) Amtliche Begründung zum Entwurf des § 312 f BGB.<br />
Majoranweg 5-7 | 06449 Aschersleben<br />
Tel: <strong>03</strong>4 73/ 88 85-0 | Fax: <strong>03</strong>4 73/ 88 85-13<br />
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16 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Gesellschaft<br />
Kein Halt vor Absurditäten<br />
Im Gegenteil: Immer mehr angeblich<br />
verbraucherschützende Gesetze suggerieren<br />
dem Verbraucher: Der Gesetzgeber<br />
kümmert sich um dich. Du darfst<br />
sorglos sein. Du musst allenfalls das<br />
„drucktechnisch Hervorgehobene“ lesen.<br />
Wirklich wichtig ist nur, was auf<br />
dem Button steht. So entsteht die Illusion<br />
von Sicherheit. Dabei macht die<br />
Fürsorge des Gesetzgebers auch vor<br />
Absurditäten keinen Halt mehr. Da gibt<br />
es scheinbar nichts, wovor der Verbraucher<br />
nicht geschützt wird. Auch vor<br />
Gefahren wie einem „vertragslosen Zustand“<br />
wird er inzwischen geschützt,<br />
nämlich davor, dass er in bestimmten<br />
Situationen keinen (!) Vertrag mehr hat,<br />
weil er seinen alten Vertrag gekündigt<br />
und seinen neuen widerrufen hat. 9)<br />
Wenn es um Verbraucherschutz geht,<br />
stellen sich eigentlich ganz andere Fragen:<br />
Wer zwingt den Verbraucher, mit<br />
jemandem Geschäfte zu machen, dessen<br />
Identität er mangels Impressum<br />
nicht erkennen kann? Wer zwingt ihn,<br />
einen Vertrag mit umfangreichen und<br />
nachteiligen allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />
zu akzeptieren? Wer zwingt<br />
ihn, so lange am Telefon zu bleiben, bis<br />
ihm sein Bankberater sein neuestes Finanzprodukt<br />
aufgeschwatzt hat? Wer<br />
hindert ihn eigentlich daran, freundlich<br />
und bestimmt „Nein, danke“ zu sagen?<br />
„Verbraucherschutz“ legitimiert Unsinn<br />
Mit dem Etikett „Verbraucherschutz“<br />
erhalten auch unsinnige Aktionen Legitimation.<br />
„Seht her“, ruft derjenige<br />
Das raten Sie nie: Was wollen Deutscher Hausfrauenbund und oberster Verbraucherschützer<br />
(3.v.l.) dem Bürger nahebringen, wenn sie in der Öffentlichkeit gemeinsam ihre<br />
schmutzige Wäsche waschen? Kein Witz: „Klimaschutz beim Wischen und Waschen“<br />
Politiker, der es in den Mund nimmt,<br />
„wir tun noch etwas, was euch wirklich<br />
alle angeht.“ Die Gefahr, dass dabei<br />
alle verlieren, liegt auf der Hand: der<br />
Unternehmer, weil er in dem Dickicht<br />
von Informationspflichten nicht mehr<br />
durchsteigt, und der Verbraucher, weil<br />
auch er im Gestrüpp der Vorschriften<br />
seine Rechte nicht finden kann und<br />
ihm durch ständig neue verbraucherschützende<br />
Vorschriften mit „drucktechnischen<br />
Hervorhebungen“ und<br />
Hinweis-Buttons eine Sicherheit suggeriert<br />
wird, die er nicht hat.<br />
Diese Informationspflichten verleiten<br />
geradezu zur Nachlässigkeit beim Vertragsabschluss.<br />
Es ist vorhersehbar, wie<br />
die Politik auf die abnehmende Aufmerksamkeit<br />
des Verbrauchers reagieren<br />
wird: mit „noch mehr desselben“.<br />
Noch mehr Informationspflichten, noch<br />
mehr Hervorhebungen und weitere<br />
„Button-Lösungen“ dürften nicht lange<br />
auf sich warten lassen. ■<br />
Thomas Seifried<br />
- Dieser Artikel erschien ungekürzt<br />
zuerst in NovoArgumente 108/109<br />
(9-12/2010) -<br />
Über den Autor<br />
Thomas Seifried ist Rechtsanwalt in<br />
Frankfurt/Main im gewerblichen<br />
Rechtsschutz und Recht des geistigen<br />
Eigentums. Mehr Informationen unter<br />
www.gewerblicherrechtsschutz.pro<br />
(Foto: vzbv)<br />
3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 17
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
794 Unternehmen erreichen Juryliste<br />
2. Wettbewerbsstufe „Großer Preis des Mittelstandes“ <strong>2011</strong>: Jetzt wählen Jurys die<br />
Preisträger und Finalisten aus.<br />
Dr. Helfried Schmidt, Vorstand der<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung, stellt u. a. fest:<br />
Für den 17. Wettbewerb um den „Großen<br />
Preis des Mittelstandes“ <strong>2011</strong> wurden<br />
3 552 Unternehmen und Persönlichkeiten<br />
(2010: 3 580) von mehr als<br />
1 000 Kommunen, Institutionen, Kammern<br />
und Verbänden in den 16 Bundesländern<br />
nominiert. Diese Unternehmen<br />
repräsentieren den wirtschaftlich<br />
erfolgreichen und sozial engagierten<br />
Mittelstand in seiner gesamten Spannbreite<br />
unterschiedlicher Branchen<br />
sowie Organisations- und Eigentumsformen.<br />
Urkunden werden feierlich übergeben<br />
Kein anderer Mittelstandswettbewerb<br />
in Deutschland erreicht eine solch<br />
große und über mehrere Jahre anhaltende<br />
Resonanz. Dabei sind die Preise<br />
nicht dotiert. Es geht für die Unternehmen<br />
um Ehre und öffentliche Anerkennung<br />
– ohne finanzielle Anreize.<br />
Nach Vorliegen der unternehmensspezifischen<br />
Erhebungsunterlagen<br />
und einem folgenden Grobcheck der<br />
Auszeichnungen<br />
■ <strong>03</strong>. September <strong>2011</strong> in Magdeburg:<br />
für Berlin/Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Sachsen, Sachsen-Anhalt<br />
■ 10. September <strong>2011</strong> in Würzburg:<br />
für Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Thüringen<br />
■ 24. September <strong>2011</strong> in Düsseldorf:<br />
für Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen,<br />
Rheinland-Pfalz/Saarland, Schleswig-Holstein/<br />
Hamburg<br />
■ 22. Oktober <strong>2011</strong> in Berlin:<br />
Bundesball; Verleihung der Sonderpreise und<br />
Ehrenplaketten<br />
Antworten der Unternehmen auf die<br />
Juryfragen haben 794 Unternehmen<br />
(2010: 641) die 2. Wettbewerbsstufe,<br />
die sog. Juryliste, erreicht. Diesen<br />
Unternehmen wird in den nächsten<br />
Wochen in feierlicher Form von Wirtschaftsministern,<br />
Staatssekretären und<br />
Kammer-Präsidenten, durch die Bundesgeschäftsstelle<br />
in Leipzig und von<br />
den bundesweit tätigen Servicestellen<br />
der Oskar-Patzelt-Stiftung – die den<br />
Wettbewerb seit 1994/95 jährlich ausschreibt<br />
und organisiert – die „Urkunde<br />
zum Erreichen der Juryliste“ überreicht.<br />
Verbindung von Wirtschaftsförderung<br />
und Regionalmarketing<br />
(Foto: eventDiary)<br />
Bis Ende Juni dieses Jahres entscheiden<br />
insgesamt zwölf regional organisierte<br />
Jurys mit etwa 100 Juroren, wer aus<br />
dem Kreis dieser kleinen und mittleren<br />
Firmen Finalist bzw. Preisträger<br />
des Wettbewerbs wird. In jeder der<br />
zwölf Wettbewerbsregionen können<br />
i. d. R. bis zu drei Preisträger und bis zu<br />
fünf Finalisten ausgezeichnet werden.<br />
1. Gesamtentwicklung<br />
des<br />
Unternehmens<br />
5. Service und<br />
Kundennähe,<br />
Marketing<br />
5<br />
Kriterien<br />
4. Engagement<br />
in der Region<br />
2. Schaffung<br />
und Sicherung<br />
von Arbeits- und<br />
Ausbildungsplätzen<br />
3. Innovation und<br />
Modernisierung<br />
„Die Qualität der Einreichungen ist<br />
erneut beeindruckend. Besonders<br />
erfreulich ist, dass bundesweit zahlreiche<br />
Kommunen und Institutionen<br />
die Arbeit mit diesem Wettbewerb<br />
als Instrument der Verbindung von<br />
Wirtschaftsförderung und Regionalmarketing<br />
aufgreifen und dass die<br />
Unternehmen selbst die Erstellung<br />
der Unterlagen für die Juroren als einfaches<br />
Management- und Führungsinstrument<br />
nutzen.“<br />
Spannend bis zum Schluss<br />
Wer Finalist oder Preisträger <strong>2011</strong><br />
wird, erfahren die Gewinner erst am<br />
Abend der Preisverleihungen im Rahmen<br />
regionaler Galas (siehe Kasten<br />
„Auszeichnungen“) bzw. auf dem Bundesball<br />
in Berlin, wo die Sonderpreise<br />
und Ehrenplaketten verliehen werden.<br />
Die Auflistung der 794 Firmen und<br />
Institutionen, welche die Juryliste <strong>2011</strong><br />
erreicht haben, kann unter www.kompetenznetz-mittelstand.de/unternehmen/juryliste<br />
eingesehen werden. ■<br />
Verteilung der 794<br />
Unternehmen auf die<br />
12 Wettbewerbsregionen<br />
Region/Bundesland <strong>2011</strong><br />
Baden-Württemberg 96<br />
Bayern 175<br />
Berlin/Brandenburg 68<br />
Hessen 39<br />
Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
26<br />
Niedersachsen/<br />
39<br />
Bremen<br />
Nordrhein-Westfalen 84<br />
Rheinland-Pfalz/Saarland 59<br />
Sachsen 89<br />
Sachsen-Anhalt 56<br />
Schleswig-Holstein/<br />
19<br />
Hamburg<br />
Thüringen 44<br />
18 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Ein fester Anker in stürmischen Zeiten<br />
Grußworte prominenter Persönlichkeiten zum „Großen Preis des Mittelstandes“ <strong>2011</strong><br />
(Foto: Staatskanzlei Schleswig-<br />
Holstein)<br />
„Wettbewerbe und Auszeichnungen<br />
gibt es wie Sand am Meer. Unter allen<br />
ist – so haben es Wissenschaftler<br />
kürzlich ermittelt – der ‚Große Preis<br />
des Mittelstandes’ Deutschlands<br />
wichtigster Wirtschaftspreis. Für die<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung steht in diesem<br />
Jahr zudem ein besonderes Jubiläum<br />
an: Seit 1994 verleiht sie bereits zum<br />
50. Mal eine solch bedeutende Auszeichnung.<br />
Gerne habe ich die Schirmherrschaft<br />
übernommen.<br />
Mittelständische Unternehmen<br />
stehen für Flexibilität und Kreativität.<br />
Insbesondere in Krisenzeiten<br />
sind sie das Rückgrat unserer Volkswirtschaft<br />
– ein fester Anker auch<br />
in stürmischen Zeiten. Mit Verantwortung<br />
und Leistung hat der<br />
Mittelstand unser Land wieder auf<br />
Wachstumskurs gebracht und dazu<br />
beigetragen, dass sich Deutschland<br />
im vergangenen Jahr mit einem Wirtschaftswachstum<br />
von 3,6% an die<br />
Spitze Europas gesetzt hat.<br />
Ich freue mich, dass der ‚Große Preis<br />
des Mittelstandes’ diese umfassenden<br />
Leistungen des Mittelstandes würdigt<br />
und die Unternehmen auch in ihrer<br />
Verantwortung für die Gesellschaft<br />
bewertet. Ich wünsche der Veranstaltung<br />
einen erfolgreichen Verlauf<br />
und gratuliere allen Nominierten und<br />
Preisträgern.“ ■<br />
Peter Harry Carstensen,<br />
Ministerpräsident des Landes<br />
Schleswig-Holstein<br />
„Der Erfolg des deutschen Mittelstandes<br />
lässt sich nicht nur aus<br />
betriebswirtschaftlichen Erfolgskennzahlen<br />
ablesen. Für erfolgreiche<br />
kleine und mittlere Unternehmen ist<br />
ihr Standort mehr als eine Adresse.<br />
(Foto: MWW Saarland)<br />
Unternehmerinnen und Unternehmer<br />
übernehmen wirtschaftliche und<br />
gesellschaftliche Verantwortung, bringen<br />
sich in die Gemeinschaft ein und<br />
prägen so das Gesicht ihrer Region.<br />
Und ihr Einfluss ist groß: Schließlich<br />
gehören in Deutschland über 99% der<br />
Unternehmen dem Mittelstand an.<br />
Dennoch wird die zentrale Bedeutung<br />
des Mittelstandes für die deutsche<br />
Wirtschaft häufig verkannt, die wirtschaftliche<br />
und gesellschaftliche Leistung<br />
kleiner und mittlerer Unternehmen<br />
nicht richtig wahrgenommen. Mit<br />
dem ‚Großen Preis des Mittelstandes’<br />
setzt sich die Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
dafür ein, dass sich dies ändert. Der<br />
Preis schafft Aufmerksamkeit für die<br />
Kraft und das Engagement des Mittelstandes.<br />
Die Preisträger zählen zur<br />
Elite des deutschen Mittelstandes: Sie<br />
sichern Arbeitsplätze, stehen für Innovation,<br />
Modernisierung und Kundennähe<br />
und prägen das Erscheinungsbild<br />
ihrer Region. Ihre Leistung ist wichtig<br />
für eine funktionierende Gesellschaft.<br />
Wir alle profitieren von einem starken<br />
Mittelstand – für Deutschland sind<br />
gerade die kleinen und mittleren<br />
Unternehmen ein echter Standortvorteil.“<br />
■<br />
Dr. Christoph Hartmann,<br />
Minister für Wirtschaft und<br />
Wissenschaft des Saarlandes<br />
(Foto: MWAT Mecklenburg-<br />
Vorpommern)<br />
„Wissenschaftler haben ermittelt, dass<br />
der von der Leipziger Oskar-Patzelt-<br />
Stiftung vergebene ‚Große Preis des<br />
Mittelstandes’ unter den deutschen<br />
Wirtschaftspreisen der Wichtigste<br />
ist und damit ‚in der höchsten Liga<br />
deutscher Wirtschaftspreise’ agiert.<br />
Die Anzahl von Nominierungen für<br />
diesen Preis – in diesem Jahr erneut<br />
über 3 500 – macht jedenfalls das hohe<br />
Interesse an diesem Wettbewerb deutlich<br />
und zeigt die Wertschätzung der<br />
Unternehmen und der Wirtschaft für<br />
den Wett bewerb.<br />
Die Anforderungen in diesem Wettbewerb<br />
sind hoch. Die fünf Auswahlkriterien<br />
definieren das typisch mittelständische<br />
an einem Unternehmen<br />
und berücksichtigen die Vielfalt des<br />
Mittelstandes. Die kleinen und mittleren<br />
Unternehmen in Mecklenburg-<br />
Vorpommern sind das Fundament<br />
unserer Wirtschaft und erarbeiten<br />
mehr als drei Viertel der Umsätze. Sie<br />
unterstützen Sport, Kultur und Bildung<br />
vor Ort, tragen Verantwortung für ihre<br />
Mitarbeiter und deren Familien. Sie<br />
übernehmen damit Verantwortung für<br />
die Zukunft. Allein die Nominierung<br />
für diesen Preis ist bereits eine Auszeichnung,<br />
die nur Wenige erhalten.<br />
Ich möchte Sie dazu motivieren, den<br />
eingeschlagenen Weg weiterzugehen.<br />
Vielen Dank für Ihr Engagement!“ ■<br />
Jürgen Seidel,<br />
Minister für Wirtschaft,<br />
Arbeit und Tourismus des Landes<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 19
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Der SZ-Plagiarius<br />
Am 26. April war „Welttag des geistigen Eigentums“<br />
60-prozentige Tochter von Gruner +<br />
Jahr ist die DD+V Mediengruppe aus<br />
Dresden, die u. a. die „Sächsische Zeitung“<br />
(SZ) herausgibt. Diese rief 2006<br />
einen eigenen Unternehmerpreis aus,<br />
den SZ-Unternehmerpreis (www.<br />
sz-unternehmerpreis.com). Dessen<br />
Macher werden allerdings weder den<br />
Henry-Nannen-Preis noch das Siegel<br />
„Ja zu Deutschland e. V.“ gewinnen<br />
können.<br />
Die HDI-Gerling Industrie Versicherungs<br />
AG meldete, dass die Zahl der<br />
Produktfälschungen seit 1995 um<br />
mehr als das 30-Fache gestiegen ist.<br />
80% der aufgegriffenen Fälschungen<br />
kommen aus dem (vorder-)asiatischen<br />
Raum. Im Februar wurde der Negativpreis<br />
„Plagiarius“ (www.plagiarius.<br />
com) auf der Konsumgütermesse<br />
„Ambiente“ zum 35. Mal verliehen.<br />
Unter den ausgezeichneten zehn Plagiatoren<br />
waren acht Chinesen, aber<br />
auch zwei Deutsche.<br />
Abgekupfert wird überall<br />
Dieses Problem ist auch dem Verein<br />
„Ja zu Deutschland e.V.“ (www.ja-zudeutschland.de)<br />
bekannt. Seit Anfang<br />
<strong>2011</strong> vergibt dieser ein Zertifikat<br />
sowie ein Siegel „Made in Germany“<br />
nur noch für Wirtschaftsgüter von<br />
Unternehmen, die sich zum Standort<br />
Deutschland bekennen, die auf der<br />
Internetplattform des Vereins registriert<br />
sind und die zudem eine Wertschöpfungstiefe<br />
von mehr als 50% im<br />
Herkunftsland Deutschland aufweisen<br />
können.<br />
Abgekupfert wird überall. In vielen<br />
Fällen ist ein Schutz durch das Deutsche<br />
Patent- und Markenamt nicht<br />
möglich. Zum Beispiel für die Originalautoren,<br />
bei denen Karl-Theodor<br />
zu Guttenberg in seiner Doktorarbeit<br />
ohne Quellennachweis abschrieb.<br />
Da hilft auch kein Amt<br />
Eine der ältesten Fälschungen ist die<br />
Legende von der „Konstantinischen<br />
Schenkung“. Im Jahr 800 n. Chr. wurde<br />
der Gebietsanspruch des römischen<br />
Kirchenstaates durch Rückdatierung<br />
einer Schenkungsurkunde um 500 (!)<br />
Jahre untermauert. Damals gab es<br />
noch kein Patent- und Markenamt,<br />
schon gar kein deutsches.<br />
Auch im berühmtesten Fälschungsfall<br />
der jüngeren Vergangenheit, den „Hitler-Tagebüchern“<br />
von Konrad Kujau,<br />
auf die 1983 das Magazin STERN<br />
hereinfiel, half kein Amt. Der STERN<br />
gehört zu Gruner + Jahr. Beide stifteten<br />
im Jahr 2005 den Henri-Nannen-<br />
Preis im Gedenken an den Gründer<br />
des STERN, um journalistische Bestleistungen<br />
auszuzeichnen.<br />
Der SZ-Unternehmerpreis<br />
(Grafik: OPS)<br />
Sie schrieben ihre fünf Wettbewerbskriterien<br />
dreist fast wörtlich ab, und<br />
zwar aus der seit 1994 unveränderten<br />
jährlichen Ausschreibung des Wettbewerbs<br />
„Großer Preis des Mittelstandes“<br />
(www.mittelstandspreis.<br />
com), ohne die Quelle anzugeben. Eine<br />
telefonische Kooperationsanfrage der<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung blieb bis heute<br />
unbeantwortet.<br />
Wir gratulieren!<br />
Die SZ gehört über DD+V und Gruner<br />
+ Jahr zum Bertelsmann-Konzern mit<br />
weltweit 100 000 Mitarbeitern und 16<br />
Mrd. Euro Umsatz. Fällt denen wirklich<br />
nichts Eigenes ein? Schade. Und<br />
warum haben sie nicht die Größe, die<br />
Quelle zu zitieren? Sogar die Preisträger<br />
des Jahres <strong>2011</strong> sind ausnahmslos<br />
aus dem Wettbewerb „Großer Preis<br />
des Mittelstandes“ bekannt:<br />
Platz 1 errang Dr. Wolfgang Groß mit<br />
seiner Firma fit GmbH (Preisträger<br />
2000, Premier 2002 beim „Großen<br />
Preis des Mittelstandes“), Platz 2<br />
errang Thilo Lehmann mit seiner<br />
Firma Lehmann Maschinenbau GmbH<br />
(bei der Oskar-Patzelt-Stiftung Preisträger<br />
1997 und seit 2009 zum dritten<br />
Mal für den „Premier“ nominiert),<br />
und Platz 3 ging an Denis Korn, mit<br />
mehreren Musikhäusern und einem<br />
der erfolgreichsten deutschen Online-<br />
Musikalien-Shops seit 2005 zum 7. Mal<br />
beim „Großen Preis des Mittelstandes“<br />
nominiert.<br />
Wir haben den Preisträgern natürlich<br />
auf unserer Website www.kompetenznetz-mittelstand.de<br />
gratuliert.<br />
Der SZ-Unternehmerpreis selbst ist<br />
jedoch eher ein Kandidat für den „Plagiarus“.<br />
Schade. ■<br />
20 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
PR-Anzeige<br />
Finalist 2010<br />
„Großer Preis des<br />
Mittelstandes“<br />
– nominiert <strong>2011</strong> –<br />
Familienfreundlichkeit<br />
als Unternehmensphilosophie<br />
Die Paracelsus-Klinik Reichenbach ist<br />
ein regionales Akutkrankenhaus der<br />
Regelversorgung mit den Abteilungen<br />
Anästhesie und Intensivmedizin, Chirurgie/Traumatologie,<br />
Frauenheilkunde<br />
und Geburtshilfe, Innere Medizin,<br />
Urologie, Röntgendiagnostik und einer<br />
Belegabteilung für Orthopädie. Jährlich<br />
werden mehr als 7.500 stationäre und<br />
11.500 ambulante Patienten behandelt.<br />
Seit 2008 gehört das Medizinische<br />
Versorgungszentrum Reichenbach I mit<br />
den Bereichen Chirurgie, Radiologie<br />
und Urologie zum Klinikum. Das umfassende<br />
Angebot an Diagnostik und Therapie<br />
trägt zur Sicherung der ambulanten<br />
Versorgung in der Region bei.<br />
80% der nahezu 300 Mitarbeiter sind<br />
Frauen, viele tätig in leitenden Positionen.<br />
Dass Familienfreundlichkeit hier<br />
ein zentraler Bestandteil der Unternehmensphilosophie<br />
ist – für Verwaltungsdirektor<br />
Rainer Leischker eine Selbstverständlichkeit:<br />
„Maßnahmen zur<br />
besseren Vereinbarkeit von Familie und<br />
Die „Pfiffiküsse“ mit ihren Müttern und<br />
den Pädagoginnen Sybille Seidl und<br />
Nadine Purrucker bei der Eingewöhnung<br />
in ihrem neuen Kindergarten.<br />
Beruf sind eine Voraussetzung für die<br />
Zukunftsfähigkeit von Unternehmen.“<br />
Die Paracelsus-Klinik Reichenbach geht<br />
hier mit gutem Beispiel voran: Am 01.<br />
Juni 2010 begann mit dem ersten Spatenstich<br />
der Bau einer Kindertagesstätte<br />
auf dem Gelände des Klinikums. Am<br />
15. Juli 2010 folgte die Grundsteinlegung,<br />
das Richtfest am 16. September<br />
2010. Nach nicht einmal einem Jahr<br />
konnte das Gebäude nun seiner Bestimmung<br />
übergeben werden: Am 18. April<br />
<strong>2011</strong> nahmen die „Pfiffiküsse“ ihr<br />
Haus in Besitz. Das Klinikum trägt mit<br />
436.000 Euro mehr als 40% der Gesamtkosten,<br />
die bei 1.085.000 Euro liegen.<br />
Die feierliche Einweihung wird am<br />
30. Mai <strong>2011</strong> stattfinden, gemeinsam<br />
mit dem Bundesminister für Gesundheit<br />
Dr. Philipp Rösler. „Es ist für uns<br />
eine große Ehre, dass Herr Dr. Rösler<br />
diesen besonderen Moment mit uns<br />
teilen wird“, so Rainer Leischker.<br />
Innovationen gemeinsam mit<br />
internationalen Partnern<br />
Im Februar <strong>2011</strong> nahm das Radiologische<br />
Zentrum des Klinikums das hochmoderne<br />
Durchleuchtungsgerät D²RS<br />
in Betrieb, das gemeinsam von Canon<br />
Europa NV, Canon Inc. Japan und Stephanix<br />
entwickelt wurde.<br />
Die französische Firma Stephanix entwickelt<br />
bildgebende Systeme. Canon<br />
Europa NV ist eine Tochtergesellschaft<br />
von Canon Inc. Japan, einem der weltweit<br />
führenden Anbieter von Imaging-<br />
Lösungen. Im Jahr 1993 begann Canon<br />
Inc. Japan mit der Erforschung und Entwicklung<br />
von Röntgenbildsensoren.<br />
Das D²RS ist ein vollständig integriertes,<br />
direkt digitales Durchleuchtungsgerät<br />
mit einer einzigartigen 3-in-1-Lösung:<br />
Es vereint Radiographie mit Durchleuchtungsuntersuchungen.<br />
Zusätzlich<br />
ermöglicht der von Canon Inc. Japan<br />
entwickelte mobile Flachpaneldetektor<br />
direkte freie Aufnahmen außerhalb des<br />
Röntgentischs, so dass Patienten nicht<br />
mehr zwingend umgelagert werden<br />
müssen. Das D²RS liefert Bilder in einer<br />
hervorragenden Qualität, die Dank<br />
der digitalen Vernetzung des radiologischen<br />
Zentrums unmittelbar nach der<br />
Bob Link (Canon Europa NV), Jean- Pierre<br />
Brie (Stephanix), Rainer Leischker und<br />
Chefarzt Dr. Lutz Winkler am D²RS.<br />
Quelle: Franko Martin<br />
Aufnahme am PC zur Verfügung stehen.<br />
Als erstes deutsches Krankenhaus, in<br />
dem dieses Gerät zum Einsatz kommt,<br />
wird die Paracelsus-Klinik Reichenbach<br />
zum deutschen Referenzhaus der Firmen<br />
Stephanix und Canon Europa NV.<br />
Die enge Zusammenarbeit zwischen<br />
dem Klinikum und den Herstellern, u.a.<br />
werden regelmäßig Protokolle ausgetauscht,<br />
dient der Weiterentwicklung<br />
und Optimierung des D²RS.<br />
Darüber hinaus trägt das Klinikum als<br />
Test- und Referenzhaus der Firma Canon<br />
Europa NV zur Entwicklung neuer Geräte<br />
bei. „Wir freuen uns sehr über die<br />
Erstinstallation dieses Gerätes in einem<br />
deutschen Krankenhaus und auf die Zusammenarbeit<br />
in den nächsten Monaten“,<br />
so Peter Blonk, Direktor Vertrieb<br />
und Marketing von Canon Europa NV.<br />
Das Radiologische Zentrum vereint die<br />
Abteilung für Röntgendiagnostik des<br />
Klinikums und den Fachbereich Radiologie<br />
des Medizinischen Versorgungszentrums<br />
Reichenbach I. Ambulanten und<br />
stationären Patienten stehen hier neben<br />
dem D²RS ein weiterer vollständig<br />
digitalisierter Röntgenarbeitsplatz auf<br />
DR-Basis, ein Mammograph und nuklearmedizinische<br />
Untersuchungsmöglichkeiten<br />
zur Verfügung. Noch in diesem<br />
Jahr wird das Leistungsspektrum um ein<br />
MRT erweitert.<br />
Plauensche Str. 37 I 08468 Reichenbach I Tel. <strong>03</strong>765 54-0 I Fax. <strong>03</strong>765 54-8241<br />
info.reichenbach@pk-mx.de I www.paracelsus-kliniken.de/reichenbach
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Es tut so gut….<br />
Die Gala der Oskar-Patzelt-Stiftung hat ihre besondere<br />
Dramaturgie mit den Worten: „Ich bitte nach vorn...“<br />
(Fotos: © eventDiary, Igor Pastierovic)<br />
18.00 Uhr – Die Türen schließen. Der<br />
riesige Festsaal wird vom gedämpften<br />
Schein der Kerzen nur spärlich beleuchtet.<br />
Wundervoll zarte Violinenmusik<br />
vollendet die feierliche Atmosphäre.<br />
Die knisternde Spannung des Eröffnungsszenarios<br />
bleibt während der<br />
gesamten Preisverleihung erhalten.<br />
Für jeden Preisträger ist ein dramaturgischer<br />
Höhepunkt vorbereitet. Ein<br />
Kurzvideo präsentiert das jeweilige<br />
Unternehmen, während die Laudatio<br />
verlesen wird. Anschließend heißt es:<br />
„Ich bitte nach vorn...“<br />
Im Blitzlichtgewitter strecken die Ausgezeichneten<br />
den Fotografen ihren<br />
Preis wie eine Trophäe entgegen, nicht<br />
selten von euphorischen Jubelschreien<br />
begleitet. Die Preisträger nehmen<br />
neben der Preisstatue noch eine andere<br />
„Bürde” mit nach Hause: eine besondere<br />
Verantwortung dafür, die Rahmenbedingungen<br />
durchzusetzen, die einer<br />
gesunden Entwicklung des Mittelstandes<br />
dienen.<br />
Der Ball verzaubert<br />
Nach Gala und Dinner bildet ein<br />
Kaiserwalzer den Auftakt des Balls.<br />
Gesang, Ballett, Überraschungsgäste<br />
und Tanzrunden sorgen für Kurzweil.<br />
Um Mitternacht zieht eine Verlosung<br />
attraktiver Preise die Gäste noch einmal<br />
in ihren Bann. Danach wird weiter<br />
getanzt oder die Nachtbar besucht. Der<br />
Morgen kann warten...<br />
Über 1 000 Institutionen, Verbände und<br />
Kommunen nominierten in diesem<br />
Jahr nach öffentlicher Ausschreibung<br />
3 552 mittelständische Unternehmen<br />
Wichtigster Wirtschaftspreis<br />
aus ganz Deutschland. Diese Unternehmen<br />
erwirtschaften mit ihren 595 000<br />
Mitarbeitern rund 80 Mrd. Euro Jahresumsatz<br />
und führen jährlich Steuern<br />
und Abgaben in Höhe von etwa 15 Mrd.<br />
Euro ab. In der Öffentlichkeit reift allmählich<br />
die Erkenntnis, dass nur der<br />
Mittelstand dauerhaft Arbeitsplätze<br />
im ersten Arbeitsmarkt schaffen kann.<br />
An diesem Bewusstseinswandel ist<br />
die Mittelstands-Initiative nicht ganz<br />
unbeteiligt. Von Beginn an war es<br />
unser Motto, die Öffentlichkeit für den<br />
„Es tut so gut, einmal Anerkennung<br />
zu finden für die zurückliegenden<br />
schweren, aber auch<br />
guten Zeiten, für alle unermesslichen<br />
Bemühungen, die mit großen<br />
Risiken belastet sind, um ein<br />
Unternehmen aufzubauen und<br />
weiterzuführen. Schließlich mit<br />
immer neuen Ideen fortschrittlich<br />
zu bleiben und sich gegen unbequeme<br />
und missgünstige Mitbewerber<br />
durchzusetzen.“<br />
Rosemarie Discher,<br />
Discher Technik GmbH, Haan<br />
Zusammenhang zu sensibilisieren:<br />
Genießen Sie mit uns zur Preisverleihung<br />
2010 in feierlicher Atmosphäre<br />
die vollbrachten Leistungen<br />
und erreichten Ziele! Lassen Sie uns<br />
gemeinsam einen abwechslungsreichen<br />
und interessanten Abend<br />
verleben. Knüpfen Sie neue Kontakte<br />
und sagen Sie Ihrem Partner ein<br />
„Dankeschön!“ für die Ausdauer an<br />
Ihrer Seite. ■<br />
„Wer hier nominiert wurde, hat allein durch diese Auswahl bereits eine Auszeichnung<br />
1. Güte erfahren.“<br />
Barbara Stamm, Präsidentin des Bayerischen Landtages, 2010<br />
Auf der Bühne stehen<br />
können nur Wenige,<br />
stellvertretend für Viele<br />
„‚Der Große Preis des Mittelstandes‘ ist Deutschlands wichtigster Wirtschaftspreis.“<br />
isw-Benchmarkstudie, <strong>2011</strong><br />
„Der von der Oskar-Patzelt-Stiftung vergebene ‚Große Preis des Mittelstandes‘ ist deutschlandweit<br />
die begehrteste Wirtschaftsauszeichnung.“<br />
DIE WELT, 2009<br />
22 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Wir bauen auf innere Werte<br />
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Hauptsponsor<br />
Großer Preis des Mittelstandes <strong>2011</strong><br />
17. Oskar-Patzelt-Stiftungstage<br />
Kartenbestellung für Gala und Ball<br />
Ja, ich bestelle Karten für folgende Veranstaltungen (Gala und Ball):<br />
<strong>03</strong>. September <strong>2011</strong>, MARITIM Hotel Magdeburg<br />
Otto-von-Guericke-Straße 87 | 39104 Magdeburg<br />
Preisverleihung für Unternehmen aus Sachsen- Anhalt, Sachsen,<br />
Berlin/Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern<br />
Euro 140,– zzgl. MwSt. pro Karte<br />
* Zimmerreservierung unter: Tel. o391 5949-886<br />
10. September <strong>2011</strong>, MARITIM Hotel Würzburg<br />
Pleichertorstraße 5 | 97070 Würzburg<br />
Preisverleihung für Unternehmen aus Bayern, Baden-Württemberg,<br />
Hessen und Thüringen<br />
Euro 140,– zzgl. MwSt. pro Karte<br />
* Zimmerreservierung unter: Tel. 0931 3053-819<br />
24. September <strong>2011</strong>, MARITIM Hotel Düsseldorf<br />
Maritim-Platz 1 | 40474 Düsseldorf<br />
Preisverleihung für Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen/Bremen,<br />
Schleswig- Holstein/Hamburg und Rheinland-Pfalz/Saarland<br />
Euro 140,– zzgl. MwSt. pro Karte<br />
* Zimmerreservierung unter: Tel. 0211 5209-0<br />
Kartenanzahl<br />
Kartenanzahl<br />
Kartenanzahl<br />
22. Oktober <strong>2011</strong>, MARITIM Hotel Berlin<br />
Stauffenbergstraße 26 | 10785 Berlin<br />
Bundesball – Verleihung der Sonderpreise und Ehrenplaketten<br />
Euro 150,– zzgl. MwSt. pro Karte<br />
* Zimmerreservierung unter: Tel. <strong>03</strong>0 2<strong>03</strong>3-4410<br />
Kartenanzahl<br />
* Die Reservierung von Hotelzimmern erfolgt nur direkt bei den Hotels bis spätestens<br />
vier Wochen vor Veranstaltung. (Kennwort: „Großer Preis des Mittelstandes")<br />
Mathias Normann<br />
Spedition<br />
Name, Vorname<br />
Firma<br />
Straße, Nr.<br />
PLZ, Ort<br />
Telefon (bitte für evtl. Rückfragen angeben)<br />
Die von mir bestellte(n) Karte(n) bezahle ich per Überweisung an:<br />
Raiffeisen Landesbank Oberösterreich<br />
ZNdl Süddeutschland<br />
BLZ 740 20 100 • Konto-Nr. 830 4313<br />
(Kennwort: „Großer Preis des Mittelstandes“)<br />
Die Karten werden ab 1. Juli <strong>2011</strong> und nach Zahlungseingang versandt. Die Anzahl der Plätze ist beschränkt. Bei Stornierung ab<br />
vier Wochen vor der jeweiligen Veranstaltung berechnen wir eine Stornogebühr von 100%. Bei sonstigen Stornierungen berech-<br />
nen wir eine Bearbeitungsgebühr von 20%. Generell bitten wir um Kartenrücksendung bei Stornierungen. Rechnungslegung<br />
erfolgt durch die OPS Netzwerk GmbH im Auftrag der Oskar-Patzelt-Stiftung.<br />
Datum, Unterschrift
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Vertrauen schafft<br />
Sicherheit<br />
Jeden Tag fällen wir Dutzende von Entscheidungen. Jeden Tag passieren unvorhergesehene Dinge.<br />
Jeden Tag müssen wir darauf rasch und präzise reagieren, ohne den eigenen Kompass aus dem Auge<br />
zu verlieren. Nicht alles im Leben gelingt, auch nicht im Unternehmeralltag. Dann fragen wir uns:<br />
Wie konnte dies nur geschehen? Haben wir versagt? Hat uns das Vertrauen gefehlt? Vertrauen<br />
zu uns selbst oder zu anderen?<br />
Wir gehen im privaten und geschäftlichen Leben täglich Risiken ein. Immer müssen wir<br />
dabei Menschen vertrauen. Häufig ohne zu wissen, ob dieses Vertrauen gerechtfertigt<br />
ist. Sind es die richtigen Partner? Wie werden sie sich entscheiden, wenn die Dinge unvorhergesehene<br />
Wendungen nehmen? Wenn nicht alle Ziele erreicht werden?<br />
Diese Risiken gehören zu unserem Leben. Wir können ihnen nicht ausweichen.<br />
Wir können sie nur meistern, wenn wir Vertrauen haben. Das schafft uns<br />
Sicherheit im Denken und Handeln. Im Alltag wird unser Vertrauen oftmals<br />
enttäuscht: Der Lieferant hält den fest zugesagten Termin nicht ein. Der<br />
unverzichtbare Spezialist scheidet unverhofft aus. Eine Naturkatastrophe<br />
verändert alles. Ein Mitarbeiter, dem Sie absolut vertrauten, kündigt.<br />
Auch Sie könnten viele solcher Lebenssituationen nennen. Man fühlt<br />
sich ausgeliefert, überrollt, ist fast am Verzweifeln. Trotzdem vertrauen<br />
wir unserem Ziel und unseren Erfahrungen.<br />
Gerade im Mittelstand geht nichts ohne Vertrauen zu den<br />
Partnern. Ein offenes und ehrliches Gespräch mit Vertrauten<br />
kann neue Horizonte eröffnen, auch wenn es manchmal<br />
weh tut. Aber das Resultat kann Berge versetzen und uns<br />
wieder weiter nach vorn bringen, Problemlösungen<br />
aus einer neuen Perspektive betrachten lassen.<br />
Dennoch gibt es natürlich kein Vertrauen umsonst.<br />
Es muss miteinander erarbeitet werden.<br />
Es wird in der Praxis geprüft. Manches<br />
zerplatzt wie eine Luftblase, aus anderem<br />
entwickeln sich jahrzehntelange Kooperationen.<br />
Wie sieht Ihre Vertrauensbilanz<br />
aus? Wächst das Vertrauen wie die Bilanzsumme?<br />
Entscheidend ist auch<br />
hier der Saldo.<br />
Ihre Petra Tröger<br />
2/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 25
kompetenznetz<br />
mittelstand<br />
Unternehmen<br />
News<br />
Produkte<br />
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„Der ‚Große Preis‘ bietet den stillen Stars aus<br />
den Regionen jährlich deutschlandweit eine<br />
große Bühne. Er rückt mit den kleinen und mittleren<br />
Unternehmen diejenigen ins Rampenlicht,<br />
die die Substanz der deutschen Wirtschaft ausmachen.<br />
Entsprechend groß ist die Resonanz:<br />
Allein aus dem Land Brandenburg gehen mehr<br />
als 180 Unternehmen an den Start. Besonders<br />
hervorzuheben ist die Branchenvielfalt. Vertreten<br />
sind nicht nur Firmen aus der Medizintechnik,<br />
der Kommunikationstechnik, der Luftfahrt oder<br />
der Solarwirtschaft, sondern auch eine ganze<br />
Reihe von Handwerksbetrieben wie Bäcker,<br />
Tischler oder Fleischer.<br />
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Was für mich den besonderen Charme dieses<br />
Mittelstandspreises ausmacht, sind die Wettbewerbskriterien.<br />
Nicht nur die Gesamtentwicklung<br />
des Unternehmens, die Schaffung von Arbeitsund<br />
Ausbildungsplätzen oder die innerbetriebliche<br />
Modernisierung und Innovation werden<br />
bewertet, sondern auch das Engagement des<br />
Unternehmens in der Region. Unternehmen<br />
können auf diese Weise deutlich machen, dass<br />
sie sich nicht nur als wirtschaftlicher Teil ihrer<br />
Region verstehen, sondern ein wichtiger Teil<br />
des gesellschaftlichen Lebens sind.<br />
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Als Schirmherr für das Land Brandenburg<br />
wünsche ich nicht nur den brandenburgischen<br />
Unternehmen, sondern allen Nominierten viel<br />
Erfolg dabei, in den Kreis des ‚ausgezeichneten<br />
Mittelstands‘ zu gelangen. Aber auch die<br />
Nominierung selbst ist schon eine besondere<br />
Anerkennung und sollte Ansporn für die weitere<br />
Arbeit geben.“<br />
Ralf Christoffers,<br />
Minister für Wirtschaft und<br />
Europaangelegenheiten<br />
des Landes Brandenburg,<br />
Mitglied des Präsidiums<br />
der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Gesunder Mittelstand –<br />
Starke Wirtschaft – Mehr Arbeitsplätze<br />
„Mittelstand schafft Sicherheit“<br />
„Mittelstand schafft Sicherheit“<br />
(Satz und Layout: © OPS Netzwerk GmbH, Foto: © Andres Rodriguez/Fotolia.com)
(Foto: © Ernst Rose/PIXELIO)<br />
Deutschlands Unternehmen verfolgen den Wettbewerb nur als Zaungäste<br />
Deutschland gehen die Ideen aus<br />
Eines der spannendsten Rennen der globalen Wirtschaft läuft auf dem weltweiten Handy-Markt.<br />
Deutschland ist nicht dabei.<br />
Das neue deutsche „Wirtschaftswunder“<br />
täuscht über einen Fakt hinweg:<br />
In der Liga der weltweit innovativsten<br />
Firmen sind unsere Unternehmen allenfalls<br />
Mittelmaß. Der Aufschwung<br />
beruht auf Ideen von gestern. Gegen<br />
die weltweit innovativsten Firmen haben<br />
deutsche Unternehmen kaum eine<br />
Chance.<br />
Wer wird gewinnen? Auf dem weltweiten<br />
Handy-Markt liefern sich<br />
Apple, Google, Nokia und Microsoft<br />
derzeit eines der spannendsten Rennen<br />
der globalen Wirtschaft. Wer wird<br />
den Markt um das Handy der Zukunft<br />
für sich entscheiden? Der jahrelange<br />
Weltmarktführer Nokia hat den Trend<br />
zu Smartphones verpasst. Microsoft<br />
musste sein selbst entwickeltes Mobiltelefon<br />
wieder vom Markt nehmen<br />
und versucht mit Windows-Phone 7,<br />
verlorenen Boden gutzumachen.<br />
Deutsche Zaungäste<br />
Wer auch immer den Kampf um<br />
Smartphones gewinnt, sicher ist:<br />
Deutschlands Unternehmen verfolgen<br />
den Wettbewerb nur als Zaungäste.<br />
Mit dem enormen Innovationstempo<br />
der Branche können sie seit Jahren<br />
nicht mehr Schritt halten.<br />
Bittere Wahrheit ist: Mit ihren perfekten<br />
Prozessen und der nach wie vor<br />
überragenden Qualität sind deutsche<br />
Unternehmen in vielen Bereichen der<br />
Wirtschaft zwar Weltmarktführer.<br />
Doch wenn es darum geht, schnell<br />
neue Ideen zu generieren und erfolgreich<br />
auf den Markt zu bringen, sind<br />
sie bestenfalls Mittelklasse.<br />
Alter Kern<br />
Eine Gefahr für die Zukunft: Denn<br />
das alte und das neue deutsche Wirtschaftswunder<br />
beruhen vor allem auf<br />
Produkten, die zwar in jahrelanger<br />
deutscher Ingenieurskunst perfektioniert<br />
wurden, aber im Kern nach wie<br />
vor die alten Produkte sind. Die letzten<br />
großen Innovationen aus der Automobilbranche<br />
sind der Tata Nano (Indien),<br />
das Elektroauto von Tesla (USA) und<br />
Geschäftsmodelle wie Project Better<br />
World vom ehemaligen SAP-Chef Shai<br />
Agassi (Israel).<br />
Konservative Strukturen<br />
Deutsche Unternehmen betreiben<br />
zwar einen immensen Aufwand an<br />
Forschung und Entwicklung, doch ihre<br />
konservativen Strukturen sind nicht<br />
dafür gemacht, wirklich bahnbrechend<br />
Neues zu entwickeln. Noch hat<br />
Deutschland Ideen, und noch funktioniert<br />
die Verbesserung des Bestehenden.<br />
Im internationalen Wettbewerb<br />
schmilzt jedoch der Vorsprung. Eine<br />
Studie der weltweit innovativsten Unternehmen,<br />
die 2010 an der Handelshochschule<br />
Leipzig durchgeführt wurde,<br />
ergab: Um im globalen Wettbewerb<br />
der Ideen bestehen zu wollen, brauchen<br />
Deutschlands Firmen neue Strukturen.<br />
Vier Hürden<br />
Sie müssen folgenden Spagat schaffen:<br />
einerseits die perfekten Prozesse<br />
aufrechterhalten, die sie so erfolgreich<br />
machen, und andererseits sicherstellen,<br />
dass die perfekten Prozesse, die<br />
primär auf Effizienz und Fehlerminimierung<br />
setzen, das Entstehen neuer<br />
Ideen nicht systematisch verhindern.<br />
Die Studie der weltweit innovativsten<br />
Unternehmen zeigte, dass vor allem<br />
folgende vier Faktoren die deutschen<br />
Unternehmen im globalen Ideenwettbewerb<br />
behindern:<br />
■ Innovationsbremse 1:<br />
Starre Strukturen<br />
Die meisten deutschen Unternehmen<br />
sind durch klare Zuständigkeiten und<br />
28 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Wirtschaft<br />
Hierarchien geprägt. Die Entwicklung<br />
ist für neue Produkte zuständig, die<br />
Produktion sorgt für eine berechenbar<br />
hohe Qualität, das Marketing entwickelt<br />
die Prospekte, und der Vertrieb<br />
bringt es an den Mann.<br />
So funktioniert, vereinfacht formuliert,<br />
ein Großteil der Unternehmen. Dieses<br />
Bereichsdenken macht Unternehmen<br />
äußerst effizient – eines der Buzzwords<br />
des Managements. Zugleich ersticken<br />
diese Strukturen jedoch den größten<br />
Teil des kreativen Potenzials. Ideen entstehen<br />
immer dort, wo Grenzen aufeinanderstoßen<br />
und Reibung entsteht.<br />
Der deutsche Dienstweg erschwert<br />
jedoch genau diesen Austausch zwischen<br />
verschiedenen Bereichen.<br />
Zwei-Pizza-Regel<br />
Unternehmen wie Amazon oder der<br />
südkoreanische Samsung-Konzern machen<br />
vor, wie es anders geht: Als in den<br />
verkrusteten Strukturen von Karstadt<br />
und Hertie noch darüber diskutiert<br />
wurde, wie und in welchem Umfang<br />
das Internet Konsumenten in Zukunft<br />
beeinflussen wird, setzte Amazon-Chef<br />
Jeff Bezos bereits auf vollkommen<br />
neue Unternehmensstrukturen: kleine<br />
wendige Teams mit einem hohen Grad<br />
an Verantwortung, die er nach der<br />
„Zwei-Pizza-Regel“ zusammenstellte:<br />
Sobald ein Team mehr als zwei Pizzas<br />
essen kann, wird es geteilt.<br />
Prinzip Papstwahl<br />
Samsung, bis in die 80er Jahre als Anbieter<br />
billiger Elektrogeräte bekannt,<br />
hat in den vergangenen Jahren einen<br />
erstaunlichen Wandel vollzogen, durch<br />
den auch deutsche Traditionsunternehmen<br />
wie Grundig möglicherweise<br />
überlebt hätten: Das Unternehmen<br />
startete eine Ideenoffensive und richtete<br />
auf der gesamten Welt Design-<br />
Center ein. Dort werden Innovationen<br />
häufig nach dem Prinzip der Papstwahl<br />
entwickelt: Designer und Techniker<br />
bleiben solange im Design-Center,<br />
bis die Innovation fertig entwickelt<br />
ist. Amazon, Samsung und viele der<br />
weltweit innovativsten Unternehmen<br />
haben erkannt, dass der Faktor Zeit<br />
bei Innovationen eine wichtige Rolle<br />
spielt. Deutsche Unternehmen mit<br />
ihren behäbigen Strukturen und langen<br />
Abstimmungsprozessen sind in<br />
diesem Wettbewerb chancenlos – wie<br />
ein 100-Meter-Läufer mit Bleikugeln an<br />
den Beinen.<br />
Das Siemens-Handy mit MP3-Player hat sich nicht durchgesetzt<br />
■ Innovationsbremse 2:<br />
Die Regelwut<br />
Regelfreie Zonen sind in deutschen<br />
Unternehmen nahezu unbekannt.<br />
Wer Ideen hat, soll sie gefälligst in den<br />
dafür vorgesehenen Prozess einbringen;<br />
den Vordruck (modern: Template)<br />
ausfüllen und an die zuständigen<br />
Gremien weiterleiten, die dann über<br />
den Vorschlag beraten. Es gibt genaue<br />
Vorschriften, wie Ideenformulare<br />
auszufüllen und Ideen zu begründen<br />
sind, welchen potenziellen Ertrag sie<br />
in drei Jahren bringen müssen und<br />
wie sie umzusetzen sind – was für ein<br />
Unterschied zu Unternehmen wie 3M<br />
oder Google, in denen Mitarbeiter freie<br />
Zeit bekommen, um an eigenen neuen<br />
Ideen zu arbeiten.<br />
Visionen testen<br />
Die deutsche Ideenbürokratie übersieht<br />
einen wichtigen Punkt: Ideen<br />
kommen nicht als fertiges iPhone auf<br />
die Welt. Sie müssen entwickelt, von<br />
verschiedenen Seiten betrachtet und<br />
in unterschiedlichen Versionen immer<br />
wieder getestet werden, bevor sie eine<br />
Marktreife erlangen. In dieser Zeit<br />
Buchtipp<br />
brauchen sie etwas, was im Tierreich<br />
den Namen „Welpenschutz“ trägt: einen<br />
geschützten Raum, in dem sie in<br />
Ruhe reifen können.<br />
Voodoo<br />
Das Innovationsmanagement zahlreicher<br />
deutscher Unternehmen sieht<br />
genau das nicht vor. Statt Ideen kreativ<br />
zu entwickeln, werden Excel-Tabellen<br />
ausgefüllt – mit etwas, das in Fachkreisen<br />
„Voodoo-Businessplan“ genannt<br />
wird: den Finger in die Luft halten<br />
und raten, welchen Umsatz ein neues<br />
Produkt wohl in drei Jahren bringen<br />
könnte. Google vertraut darauf, dass<br />
für Ideen, die sich bewähren, mit Sicherheit<br />
ein neues Geschäftsmodell<br />
entwickelt werden wird.<br />
■ Innovationsbremse 3:<br />
Das Bedürfnis nach Kontrolle<br />
(Foto: © Siemens)<br />
Wenn Nike-Designer Tinker Hatfield<br />
von der Erfindung des Nike Air erzählt,<br />
leuchten seine Augen. Das Centre<br />
George Pampidou in Paris habe bei der<br />
Turnschuherfindung Pate gestanden,<br />
sagt er. Nike räumt seinen Designern<br />
eine fast grenzenlose Freiheit ein. Lei-<br />
■ Jens-Uwe Meyer:<br />
Kreativ trotz Krawatte<br />
Vom Manager zum Katalysator – Wie Sie eine Innovationskultur aufbauen<br />
BusinessVillage, 2010<br />
240 Seiten, 24,80 Euro<br />
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■ Jens-Uwe Meyer ist Geschäftsführer der Ideeologen-Gesellschaft für neue<br />
Ideen GmbH, Baden-Baden.<br />
(Quelle: BusinessVillage)<br />
3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 29
Wirtschaft<br />
Intrinsisch<br />
Deutschlands Firmen stecken im Spagat zwischen Perfektion und Kreativität<br />
denschaft statt Stechuhr, so lässt sich<br />
das Erfolgsrezept des Unternehmens<br />
auf den Punkt bringen. Als Nintendo<br />
die Spielkonsole Wii entwickelte, forderte<br />
das Unternehmen seine Techniker<br />
und Designer immer wieder<br />
auf, möglichst tollkühn zu denken<br />
und Grenzen zu überschreiten. Und<br />
der Chip-Hersteller Intel macht fast<br />
einen Sport daraus, seine Entwickler<br />
die schwersten, beinahe unlösbaren<br />
Probleme lösen zu lassen. Es sind nicht<br />
nur die ausgefeilten Prozesse, die diese<br />
Unternehmen zu Innovationsführern<br />
machen, sondern die einzigartige Kultur,<br />
die dahinter steht.<br />
Fun and Focus<br />
In den weltweit innovativsten Unternehmen<br />
verwalten Manager nicht,<br />
(Foto: © Michael Rittmeier/PIXELIO)<br />
sie gestalten. Dahinter steht ein tiefes<br />
Verständnis von Kreativität. „Fun and<br />
Focus“ – eine Mischung aus klaren,<br />
extrem ehrgeizigen Zielen und einem<br />
Prinzip der Spaßmaximierung bei der<br />
Arbeit, das ist das Erfolgsrezept der<br />
weltweit innovativsten Unternehmen.<br />
Ideenfindung als Abenteuer, nicht als<br />
durchgeregelter Prozess, bei dem jede<br />
Stufe genau einzuhalten ist. In vielen<br />
dieser Unternehmen gibt es Führungsprinzipien,<br />
die in deutschen Firmen<br />
größtenteils undenkbar sind. Beispielsweise,<br />
dass sich Mitarbeiter Aufgaben<br />
selbst suchen, sich Teams von<br />
Mitstreitern selbst zusammenstellen<br />
und Innovationen entwickeln, ohne<br />
dass das Topmanagement zu 100%<br />
weiß, was die Mitarbeiter eigentlich<br />
treiben.<br />
Die US-Professoren Sam Stern, Alan<br />
G. Robinson und Theresa Amabile<br />
von der Harvard-Universität sehen die<br />
intrinsische Motivation schon lange<br />
als einen wesentlichen Treiber von<br />
Innovation. Der Gedanke dahinter ist<br />
einfach: Mitarbeiter, die sich ihre Entwicklungsprojekte<br />
selbst suchen, sind<br />
schneller, ideenreicher und produktiver<br />
als Mitarbeiter, die eine Aufgabe delegiert<br />
bekommen, für die sie sich möglicherweise<br />
gar nicht interessieren.<br />
Neue Managementprinzipien könnten<br />
deutsche Unternehmen binnen weniger<br />
Jahre zu neuen kreativen Höchstleistungen<br />
bringen.<br />
■ Innovationsbremse 4:<br />
Die Angst, nicht perfekt zu sein<br />
Beim amerikanischen Handy-Hersteller<br />
Research in Motion (Blackberry)<br />
gibt es ein einfaches Prinzip: die „9<br />
von 10“-Regel. Neun Mal muss etwas<br />
schiefgehen, damit es beim zehnten<br />
Mal funktioniert. Die Virgin Group<br />
hat die simple Philosophie „Pionier<br />
sein, nicht dem Pionier folgen.“ Und<br />
der indische Tata-Konzern vergibt<br />
jedes Jahr sogar einen Preis für eine<br />
gescheiterte Innovation: Beim jährlichen<br />
Wettbewerb „Innovista“ wird<br />
eine Innovation ausgezeichnet, die<br />
ernsthaft versucht wurde, dann aber<br />
gescheitert ist.<br />
Durch solche Regeln, Philosophien<br />
und Maßnahmen wollen diese Unternehmen<br />
vor allem eines ausdrücken:<br />
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Finalist „Großer Preis des<br />
Mittelstandes“ 2010,<br />
Nominiert <strong>2011</strong>
Wirtschaft<br />
kannt, dass es Innovation mit Vollkaskoschutz<br />
nicht gibt. Scheitern ist in diesen<br />
Unternehmen nichts Negatives.<br />
Die chemische Keule<br />
Anders in Deutschland. Hier ist die<br />
Kultur zahlreicher Unternehmen von<br />
äußerster Vorsicht geprägt. Im Grundsatz<br />
ist das nicht schlecht, hält es doch<br />
Hasardeure davon ab, die Firmen ins<br />
Unglück zu stürzen. Doch allzu oft ist<br />
die Vorsicht übertrieben. Angst als generelle<br />
Einstellung wirkt wie eine chemische<br />
Keule bei der Unkrautvernichtung:<br />
Das schädliche Unkraut ist weg,<br />
aber alle nützlichen Pflanzen, Käfer und<br />
Schmetterlinge ebenso. Mit den waghalsigen<br />
Ideen, die ein Unternehmen<br />
an den Rand des Ruins bringen können,<br />
werden oft auch die hoffnungsvollen<br />
schwachen Ideenkeime getötet.<br />
FuE-Aufwendungen des Wirtschaftssektors 1995 – 2008,<br />
vorläufige Daten 2009, Plandaten 2010 und <strong>2011</strong><br />
65,0<br />
Mrd. €<br />
62,5<br />
61,0<br />
60,0<br />
58,4<br />
57,5<br />
55,0<br />
53,4<br />
FuE-Gesamtaufwendungen<br />
52,0<br />
52,5<br />
55,9<br />
57,3<br />
50,0<br />
48,4<br />
47,5<br />
46,5 46,1<br />
43,8 44,5<br />
47,1<br />
45,0<br />
42,2<br />
45,0<br />
46,1<br />
42,5<br />
43,0<br />
40,0<br />
41,1<br />
36,1 39,7<br />
37,5<br />
38,0 38,4 38,7<br />
35,0 33,4<br />
36,3 37,0<br />
Interne FuE-Aufwendungen<br />
35,6<br />
32,5<br />
30,0<br />
33,6<br />
30,0 30,4<br />
27,5<br />
25,0<br />
27,2<br />
28,9<br />
26,8<br />
30,3<br />
22,5<br />
20,0<br />
1) 1)2) 1)2)<br />
95 96 97 98 99 00 01 02 <strong>03</strong> 04 05 06 07 08 09 10 11<br />
1) Daten vorläufig<br />
2) Plandaten aus der<br />
FuE-Erhebung 2009<br />
<strong>2011</strong> sollen die Investitionen in Forschung und Entwicklung der Unternehmen in<br />
Deutschland neue Rekordwerte erreichen. So soll in diesem Jahr erstmals die 60-Milliarden-Euro-Schwelle<br />
mit FuE-Aufwendungen von 61,0 Mrd. Euro übersprungen werden.<br />
Quelle: Stifterverband Wissenschaftsstatistik, Stand: Dezember 2010<br />
Perfektionismus?<br />
Die Frage, wie Unternehmen kreativer<br />
beziehungsweise innovativer sein können,<br />
ist keine schöngeistige Debatte.<br />
Denn genau das, was deutsche Firmen<br />
erfolgreich macht, wird ihnen im globalen<br />
Innovationswettbewerb vielfach<br />
zum Verhängnis: der Wunsch, alles<br />
perfekt, alles richtig, alles berechenbar<br />
zu machen.<br />
Ein Fehlschlag, wie ihn Google mit<br />
Google Wave erlebte, wäre in vielen<br />
deutschen Unternehmen ein Desaster.<br />
Der Internetkonzern hat 2009 sein<br />
Programm als Nachfolger der E-Mail<br />
präsentiert und in einer Beta-Version<br />
auf den Markt gebracht. Ein Flop. 2010<br />
stellte das Unternehmen Google Wave<br />
wieder ein. Eine Katastrophe? Mitnichten!<br />
Auf Google Wave angesprochen,<br />
reagierte CEO Eric Schmidt auf der<br />
Techonomy-Konferenz im kalifornischen<br />
Lake Tahoe schulterzuckend:<br />
„Wir probieren Dinge aus, und wir<br />
feiern unser Scheitern. In unserem Unternehmen<br />
ist es absolut in Ordnung,<br />
etwas besonders schwieriges zu versuchen,<br />
damit keinen Erfolg zu haben<br />
und daraus zu lernen.“ Es ist Teil der<br />
Google-Philosophie, Dinge auszuprobieren,<br />
Grenzen regelmäßig zu überschreiten<br />
und auch einmal in rechtliche<br />
Grauzonen vorzustoßen. Google<br />
Street View wäre an der Rechtsabteilung<br />
fast aller deutschen Unternehmen<br />
gescheitert.<br />
Alles außer Ideen<br />
Die Konkurrenz im weltweiten<br />
Ideenwettbewerb kommt nicht nur<br />
aus den USA. Indien und vor allem<br />
China, lange Zeit nur als billige Produktionsstandorte<br />
und Kopierer im Visier,<br />
machen deutschen Unternehmen<br />
ebenfalls Konkurrenz. Unter den 50<br />
weltweit innovativsten Unternehmen<br />
waren 2010 erstmals vier chinesische<br />
Unternehmen, daneben elf Unternehmen<br />
aus anderen asiatischen Staaten.<br />
Zum Vergleich: Deutsche Unternehmen<br />
stehen nur drei auf dieser Liste.<br />
Deutschland kann offenbar alles exportieren<br />
– außer Ideen. ■<br />
Jens-Uwe Meyer<br />
2/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 11
Wirtschaft<br />
Der Mittelstand tickt anders<br />
Innovationsmanagement für mittelständische KMU<br />
SICHER<br />
Wir geben Ihrem Antrieb<br />
SICHERHEIT<br />
Elektromagnetisch schaltbare<br />
Bremsen und Kupplungen<br />
Was unterscheidet Mittelständler beim<br />
Innovationsmanagement von Großunternehmen?<br />
Dieser Frage ist Prof.<br />
Dr. Horst Geschka von der Geschka<br />
& Partner Unternehmensberatung<br />
aus Darmstadt nachgegangen und<br />
wertete dafür sechs Diplomarbeiten<br />
und 109 Studien aus. Die Ergebnisse<br />
präsentierte er am 18. März <strong>2011</strong> auf<br />
der Frühjahrstagung der Oskar-Patzelt-<br />
Stiftung in Fulda. Sie lassen sich wie<br />
folgt zusammenfassen:<br />
Sieben Typen mittelständischer<br />
Innovatoren konnten klassifiziert<br />
werden. Nur zwei dieser Typen führen<br />
mittelständische Top-Innovationsunternehmen,<br />
und zwar die sog. offensiven<br />
Innovatoren und die „gewieften<br />
Kaufleute“. Was beide besonders<br />
auszeichnet, ist die Erarbeitung und<br />
Verfolgung einer Innovationsstrategie<br />
– und sie vermeiden hohen Aufwand.<br />
Offensive Innovatoren<br />
Situation:<br />
■ Innovationsführer in engen technologischen<br />
Feldern (Marktnischen)<br />
■ sehr erfolgreich<br />
■ Innovationsinitiativen kommen vom<br />
Unternehmer<br />
■ regelmäßig neue Produkte<br />
■ Mitarbeit in Technologiegremien<br />
■ Innovationen orientieren sich nicht<br />
primär am Bedarf<br />
■ Defizite: Controlling, Innovations-<br />
Marketing und -Bedarfsforschung,<br />
Qualitätsmanagement<br />
Herausforderungen:<br />
■ Ausbau der Technologie-Position<br />
■ differenzierte Innovationsstrategie<br />
■ Aufbau eines systematischen Innovationsmanagements<br />
Gewiefte Kaufleute<br />
Situation:<br />
■ hervorragende Ertragssituation;<br />
reichliche Kapitalausstattung<br />
■ Weiterentwicklung technisch hochwertiger,<br />
bewährter Produkte<br />
■ Innovationsentscheidungen unterliegen<br />
primär kaufmännischen Kriterien;<br />
kalkulierte Risikobereitschaft<br />
■ Inanspruchnahme externen technologischen<br />
Know-hows<br />
■ Innovationsmanagement besteht<br />
und wird gelebt (Kundeneinbindung,<br />
Prozess, Methoden)<br />
■ viele Außenkontakte mit Kunden<br />
und in Gremien (IHK, Verband)<br />
■ Defizite: Keine differenzierte<br />
Innovationsstrategie, geringe Innovationsdynamik<br />
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32 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Wirtschaft<br />
Herausforderungen:<br />
■ Innovationsstrategie aufstellen und<br />
intern verbreiten<br />
■ Gefahr, in der Marktnische obsolet zu<br />
werden<br />
Standardisierte Verfahrensweisen<br />
untypisch<br />
Grundsätzlich stellt Prof. Geschka fest,<br />
dass Innovationsmanagement typspezifisch<br />
gestaltet wird und je nach Typ<br />
und Situation unterschiedliche Konzepte<br />
angewendet werden. Hierin liegt<br />
auch ein deutlicher Unterschied zwischen<br />
KMU und Großunternehmen.<br />
Standardisierte Verfahrensweisen sind<br />
für den Mittelstand untypisch.<br />
Die besonderen Stärken mittelständischer<br />
Top-Innovatoren sind<br />
ihre Marktorientierung und enge<br />
Kundenkontakte. Das hebt sie positiv<br />
von Großunternehmen ab. Typische<br />
Schwächen mittelständischer<br />
Innovatoren – allerdings nicht der<br />
Top-Innovatoren – sind fehlende oder<br />
nur vage Strategien sowie Informationsdefizite.<br />
Ideenauswahlsysteme, die wenig ausdifferenziert<br />
sind. Aber sie führen viele<br />
und intensive Vorprojektaktivitäten<br />
durch. Top-Innovations-KMU wenden<br />
Über Prof. Geschka<br />
keine speziellen oder ausgefallenen<br />
Methoden und Vorgehensweisen der<br />
Zukunftsmarkterkundung in Zusammenarbeit<br />
mit Kunden an. ■<br />
Erkenntnisse<br />
Top-Innovations-KMU erarbeiten<br />
und verfolgen eine Innovationsstrategie.<br />
Sie generieren und verfolgen<br />
Innovationsideen, jedoch geschieht<br />
das eher informell und ohne feste<br />
Regeln. Sie wenden keine komplexen<br />
Methoden und Workshops zur<br />
Ideenfindung an. Sie haben auch kein<br />
festes Ideenmanagement eingeführt.<br />
Top-Innovations-KMU praktizieren<br />
■ Prof. Dr. Horst Geschka beschäftigt sich<br />
seit Ende der 60er Jahre mit F&E- und<br />
Innovationsmanagement.<br />
■ Er war 14 Jahre beim Battelle-Institut in<br />
Frankfurt/M. tätig, wo er viele Studien für das<br />
BMFT sowie Strategie- und Innovationsberatungen<br />
für die Industrie durchführte.<br />
■ Prof. Geschka war Honorar- und Stiftungsprofessor<br />
an der TU Darmstadt und lehrt heute an mehreren<br />
Hochschulen Innovationsmanagement im Rahmen<br />
von MBA-Programmen.<br />
■ Er hat die Geschka & Partner<br />
Unternehmensberatung 1983 gegründet und ist<br />
deren Geschäftsführer. Mehr Infos unter<br />
www.geschka.de.<br />
10.01.14_MaS_Anz_Dynamic_210x99.qxd 14.01.2010 13:21 Uhr Seite 1<br />
Nehmen<br />
Sie sich<br />
die Freiheit<br />
gesünder<br />
zu<br />
sitzen!<br />
Das Geheimnis heißt dynamicSWING ® .<br />
Ergänzend zur Synchronmechanik – mit allen Vorteilen für<br />
Bewegung bei guter Abstützung – ist die Sitzfläche dynamisch<br />
gelagert. Sensibel folgt sie der kleinsten Gewichtsverlagerung<br />
nach vorn oder hinten. Wie von selbst will der Körper dieses<br />
leichte Wippen ausgleichen. Mit fulminanter Wirkung:<br />
Ähnlich wie beim Laufen bewegt sich das<br />
Becken und „balanciert“ – wie eine Hand<br />
den Stab – die Wirbelsäule, um den Oberkörper<br />
lotrecht zu halten.<br />
Dieses „Auspendeln“ bewirkt einen ständigen Wechsel<br />
zwischen leichter An- und Entspannung zahlreicher Muskelgruppen<br />
– von den Beinen über Becken, Lenden und Rücken<br />
bis zum Nacken.<br />
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Preisträger<br />
2008
Wirtschaft<br />
Menschheit vergisst schneller als je zuvor<br />
Online-Tool zeigt kollektives Gedächtnis über Jahrhunderte<br />
Jährlich 8 500 neue Wörter<br />
Herodot – Vater der Geschichtsschreibung<br />
(Foto: © Sabine Weiße/PIXELIO)<br />
(http://ne-na.de ) - Die fortschreitende<br />
Digitalisierung der Bücher erlaubt es<br />
erstmals, die Kultur des Menschen auch<br />
mathematisch zu rekonstruieren. Wissenschaftler<br />
von Google und der Harvard<br />
University haben das Online-Tool<br />
„Culturomics“ präsentiert, das in Sekunden<br />
die Häufigkeit des Aufscheinens<br />
jeglicher Stichworte in den Büchern der<br />
vergangenen 500 Jahre zeigt. Durch die<br />
leicht bedienbare Ge schichts recherche<br />
konnten Forscher bereits beweisen,<br />
dass die Menschheit immer schneller<br />
ihre eigene Vergangenheit vergisst.<br />
Google hält in seiner Bücherdigitalisierung<br />
mittlerweile 15 Mio. gescannte<br />
Exemplare, was 12% des gesamten<br />
Bücherbestands der Menschheit ausmacht.<br />
Die Culturomics-Wortanalyse<br />
greift auf ein Drittel davon zurück und<br />
durchforstet Bücher aus sechs Weltsprachen<br />
– darunter auch Deutsch, wobei<br />
allerdings 72% aus dem Englischen<br />
stammen.<br />
Besondere Stärken zeigt Culturomics<br />
in der Erforschung von Sprache und<br />
ihrer Entwicklung. Den Forschern um<br />
Jean-Baptiste Michel zufolge wächst<br />
der englische Wortschatz jährlich um<br />
8 500 Wörter, wodurch es im Jahr 2000<br />
bereits 70% englische Wörter mehr gab<br />
als 1950. Der Großteil dieser Wörter –<br />
die Autoren tippen auf 52% – schafft es<br />
36 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2011</strong>
Wirtschaft<br />
jedoch nie in die offiziellen Wörterbücher.<br />
Bücher erlauben auch Rückschlüsse<br />
auf den technischen Fortschritt. So<br />
entwickelt sich die Technik seit Beginn<br />
des 19. Jahrhunderts explosionsartig,<br />
wobei sich Innovationen im Jahr 1900<br />
doppelt so schnell verbreiteten als<br />
noch 1800.<br />
Drastische Folgen der Zensur<br />
Erfolgreiche Menschen genießen heute<br />
mehr Ruhm als je zuvor und Promis<br />
sind jünger als im 19. Jahrhundert. Die<br />
bekanntesten Schauspieler sind bereits<br />
mit 30 Jahren berühmt, Schriftsteller<br />
erst mit 40 Jahren, während Politiker<br />
meist erst mit 50 ihr Popularitätshoch<br />
erreichen. Ebenso wie Menschen heute<br />
schneller berühmt werden, vergisst<br />
man sie jedoch auch schneller.<br />
Etwa 130 Mio. Bücher sind seit der Erfindung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert<br />
erschienen<br />
Denn ganz grundsätzlich vergisst die<br />
Menschheit jedes Jahr schneller als<br />
zuvor, was die abnehmenden Verweise<br />
auf die Vergangenheit zeigen. So halbierte<br />
sich etwa die Zahl der Rückverweise<br />
auf Geschehnisse von 1880<br />
innerhalb von 32 Jahren, während es<br />
1973 nur noch zehn Jahre dauerte. Auch<br />
Auswirkung von Zensur und Propaganda<br />
hinterlassen sichtbare Spuren in<br />
den Buchveröffentlichungen. So wurde<br />
etwa der jüdische Künstler Marc Chagall<br />
nur ein einziges Mal in deutschen<br />
Publikationen zwischen 1936 und 1944<br />
erwähnt, trotz seiner steigenden Berühmtheit<br />
im englischen Sprachraum.<br />
(Foto: © Carina Döring/PIXELIO)<br />
Ähnlich wurde auch Leo Trotzki von<br />
der russischen Literatur, der „Platz des<br />
himmlischen Friedens“ von China oder<br />
die Gruppe der „Hollywood Ten“-Regisseure<br />
von den USA verbannt. ■<br />
Johannes Pernsteiner<br />
2/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 37
Wirtschaft<br />
Bildung – Fachkräfte –<br />
Mittelstand<br />
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Preisträger „Großer Preis des Mittelstandes“ 2010<br />
Von der Kita zum Gymnasium: Warum Deutschlands<br />
Schüler viel besser sein könnten<br />
Dass der allseits beklagte Fachkräftemangel<br />
auch etwas mit unserem<br />
Bildungssystem zu tun hat, ist weitgehend<br />
unumstritten. Wie das Bildungssystem<br />
zu verändern ist, dagegen<br />
nicht. Prof. Dr. Hans-Georg Mehlhorn,<br />
Gründer der BIP-Mehlhornschulen aus<br />
Leipzig, stellte am 18. März <strong>2011</strong> auf der<br />
Frühjahrstagung der Oskar-Patzelt-<br />
Stiftung in Fulda seinen Lösungsansatz<br />
vor: eine sich deutlich abzeichnende<br />
Erfolgsgeschichte jenseits der staatlichen<br />
Schulen.<br />
Ziel:<br />
Gedankengerüste durchs Weltall legen<br />
Grundgedanke der 1997 gegründeten<br />
BIP-Mehlhornschulen ist, Menschen<br />
zum Lösen von Problemen zu befähigen.<br />
Um das zu erreichen, wird Kindern<br />
beigebracht, Neues zu denken<br />
– und nicht, Altes nachzuvollziehen.<br />
In diesem Zusammenhang zitierte<br />
Prof. Mehlhorn Albert Einstein, der für<br />
seine Relativitätstheorie „Gedankengerüste<br />
durchs Weltall“ legen musste,<br />
da er zur Lösung bestimmter Probleme<br />
nicht auf vorhandenes Wissen zurückgreifen<br />
konnte.<br />
Anspruch und Vorsprung der BIP-<br />
Mehlhornschulen im Vergleich zu<br />
staatlichen Schulen sind die intensive,<br />
individuelle Betreuung und Förderung<br />
der Schüler vom Kindergarten bis zum<br />
Gymnasium – neben dem wesentlich<br />
umfangreicheren Bildungsangebot.<br />
Individuelle Förderung an den BIP – Gymnasien<br />
■ drei Profillinien: mathematisch-naturwissenschaftlich, künstlerisch-ästhetisch,<br />
fremdsprachlich<br />
■ Vorbereitung auf Profillinien in Klassenstufe 5 und 6, jeder Schüler wählt 2 Profillinien und<br />
erhält aus der dritten Grundlagen zur Sicherung eines breiten Wissensfundaments<br />
■ keine Abwahl von Fächer in der SEK II möglich<br />
■ Förderangebote und individuelle Entwicklungspläne für besonders begabte Schüler<br />
■ regelmäßige schulinterne und schulübergreifende Leistungsvergleiche durch Teilnahme an<br />
Olympiaden und Wettbewerben mit Stipendienvergabe an Gewinner<br />
■ reichhaltiges Angebot an Arbeitsgemeinschaften und Zirkeln<br />
■ Projektwochen, Feriencamps und Exkursionen<br />
■ tägliche Öffnungszeiten von mindestens 7.00 bis 18.00 Uhr<br />
■ Unterricht von 8.00 bis 16.00 Uhr<br />
■ Keine Schließzeiten in den Ferien<br />
© Bildungsagentur der Mehlhornschulen<br />
Anspruch und Vorsprung der BIP – Grundschulen<br />
■ weitere 10 Zusatzfächer über die staatlich geforderten Basisfächer hinaus:<br />
- Schach und strategische Spiele<br />
- Digitale Medien<br />
- Bildkünstlerisches Gestalten<br />
- Musikalisches Gestalten<br />
- Sprachliches Gestalten<br />
- Darstellendes Spiel<br />
- Tanz und Bewegung<br />
- Fremdsprachen: Englisch, Französisch, Arabisch (alternativ Chinesisch)<br />
- Entdecken, Erfinden, Erforschen<br />
■ geringere Klassenstärke<br />
■ zwei gleichberechtigte (Kreativitäts-)Pädagogen pro Klasse<br />
■ zwei Räume pro Klasse (gleichzeitig zur Differenzierung)<br />
© Bildungsagentur der Mehlhornschulen<br />
36 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Wirtschaft<br />
Als kleines Beispiel sei an dieser Stelle<br />
nur erwähnt, dass der Umgang mit<br />
digitalen Medien, Fremdsprachen,<br />
Schach, Tanzen u.v.m. bereits zum<br />
Grundschulprogramm gehören. Im<br />
Unterschied zu vielen anderen nichtstaatlichen<br />
Schulen gibt es an den<br />
BIP-Mehlhornschulen von der ersten<br />
Klasse an Zensuren.<br />
Bilanz:<br />
Fast alle schaffen das Abitur<br />
Eine erste Bilanz konnte Prof. Mehlhorn<br />
ebenfalls vorlegen: Fast alle Schüler<br />
des Gründungsjahrgangs 1997/98<br />
erwarben inzwischen das Abitur, und<br />
90-100% der Schüler erhalten eine<br />
Empfehlung für das Gymnasium. ■<br />
Der Mehrwert für die Familien<br />
■ Schule als Lebensraum<br />
■ ganzjährige Öffnungszeiten täglich von mindestens 7.00 bis 18.00 Uhr (bis auf die<br />
Weihnachtstage)<br />
■ BIP Mehlhornschulen sind Ganztagsschulen/Schulen mit Hort<br />
■ Entwicklung lebenslanger Freundschaften unter den Kindern<br />
■ Hausaufgaben sind Schularbeiten und werden bis zum Ende der Grundschule in der Schule<br />
erledigt<br />
■ Familienalltag ohne Schulstress<br />
© Bildungsagentur der Mehlhornschulen<br />
Ausgewählte Hauptergebnisse<br />
■ 90 bis 100% aller Schüler des 4. bzw. 6. Schuljahres erhalten die Bildungsempfehlung zum<br />
Besuch eines Gymnasiums und bestehen, wo erforderlich, alle Aufnahmeprüfungen (alle<br />
unausgewählten Schüler des Jahrgangs 2008 bestanden den Intelligenztest als Hochbegabte<br />
zur Aufnahme in die Hochbegabtenklassen des Einstein-Gymnasiums in Neubrandenburg).<br />
■ Fast alle Schüler der Schuljahresjahrgänge 1997 und 1998 zur Gründung der ersten<br />
Grundschulen erwarben inzwischen das Abitur.<br />
© Bildungsagentur der Mehlhornschulen<br />
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Der Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft – und trägt besonders<br />
schwer am steigenden Wettbewerbs- und Kostendruck. Grund genug, sich jetzt<br />
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2/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 37
Wirtschaft<br />
Regulieren statt Resignieren<br />
Why isn’t Wall Street in Jail?<br />
Die neue Blase<br />
Für eine strafrechtliche Aufarbeitung der Finanzkrise fehlt die juristische Infrastruktur<br />
„Why isn’t Wall Street in Jail?“, 1) fragte<br />
der „Rolling Stone“ vom 16.02.<strong>2011</strong>. Dieselbe<br />
Frage, auf deutsche Verhältnisse<br />
umformuliert, stellte der Autor dieses<br />
Artikels im Aufsatz „Strafrechtliche<br />
Aspekte der Asset Backed Securities“<br />
in der Zeitschrift WISTRA. 2) Ulrich<br />
Jörges, Chefredakteur des „Stern“, griff<br />
die Forderung in seinem Kommentar<br />
„Die große Verschleierung“ auf und<br />
forderte ein Eingreifen der staatlichen<br />
Ermittlungsbehörden – ohne Erfolg. 3)<br />
Im Januar <strong>2011</strong> legte der US-Kongress<br />
nach der Befragung von 700 Zeugen<br />
und der Sichtung unzähliger<br />
Dokumente auf 633 Seiten seinen<br />
Abschlussbericht zu den Ursachen<br />
und Verantwortlichen der Finanzkrise<br />
vor.<br />
Dieser bestätigt die Einschätzung,<br />
dass das gesamte Geschehen kein<br />
unvorhergesehenes Ereignis, sondern<br />
das Ergebnis fehlerhaften und auch<br />
kriminellen Verhaltens war. Teile des<br />
Berichts gehen an Aufsichtsbehörden<br />
und Staatsanwaltschaften.<br />
Die Lage in Deutschland<br />
(Foto: © Rike/PIXELIO)<br />
Da es hierzulande keine Untersuchungskommission<br />
zur Finanzkrise<br />
gab, gibt es auch keinen Untersuchungsbericht,<br />
aus dem man Konsequenzen<br />
ableiten könnte. Die Staatsanwaltschaften<br />
sind in Deutschland<br />
Ländersache und weisungsgebunden.<br />
So ist es für keinen Landesjustizminister<br />
ein Problem, Ermittlungen,<br />
z. B. gegen Parteispender und Parteifreunde,<br />
zu verhindern.<br />
In Deutschland entstanden die meisten<br />
Verluste aus der Finanzkrise in<br />
den sieben größten Landesbanken 4)<br />
und in der von der staatlichen KfW<br />
kontrollierten IKB. Daher verantworten<br />
Spitzenpolitiker fast aller<br />
Parteien in deren Aufsichtsgremien<br />
das Kontrolldesaster im Vorfeld der<br />
Finanzkrise. Also gibt es nur eine<br />
Übereinstimmung, die zur „großen<br />
Verschleierung“, wie es Jörges treffend<br />
formulierte.<br />
Dabei sind die Schuldenprobleme<br />
aus der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
nicht „weg“, sondern in die Zukunft<br />
verschoben. Lag die gesetzliche Schuldengrenze<br />
der USA Ende 2008 noch<br />
bei 10,615 Bio. Dollar, erreichte im März<br />
<strong>2011</strong> die neue gesetzliche Schuldengrenze<br />
14,3 Bio. Dollar. In Deutschland<br />
stieg die Verschuldung zum Ende 2010<br />
auf fast 2 Bio. Euro, gerechnet ohne die<br />
Schulden aus Pensionszusagen oder<br />
Schattenhaushalten.<br />
Die jetzige „Stabilität“ nebst „Konjunktur“<br />
beruht auf einem einfachen<br />
Trick: Die Staatshaushalte verschulden<br />
sich zwar immer mehr, aber die zur<br />
Erhöhung der Verschuldung herausgegebenen<br />
Anleihen werden durch<br />
die Notenbanken aufgekauft, soweit<br />
sich kein anderer Käufer findet. Den<br />
anderen Teil der Staatsschulden übernehmen<br />
die Banken durch Kredite und<br />
besitzen so ein Druckmittel in Richtung<br />
künftige Bankenrettung.<br />
Innerhalb der EU hat Deutschland nun<br />
auch rechtlich den Lastenausgleich<br />
für marode EU-Länder übernommen,<br />
zuletzt in Höhe von 700 Mrd. Euro im<br />
Februar <strong>2011</strong>. 5) Also baut sich eine neue<br />
Blase auf, die die Blase, deren Platzen<br />
die Finanzkrise auslöste, in der Größe<br />
bei weitem übersteigt.<br />
Strukturen der Ineffizienz<br />
Bisher erörterte Regulierungen<br />
erfolgten mit Rücksicht auf die Finanzwirtschaft<br />
gar nicht oder halbherzig.<br />
Das lehrt uns für die Zukunft, dass<br />
Analysen und Regulierungsmaßnahmen,<br />
die den Krisen funktionslogisch<br />
nachgeschaltet sind, ähnlich folgenlos<br />
bleiben. Für eine strafrechtliche<br />
Aufarbeitung fehlt die polizeiliche und<br />
juristische Infrastruktur.<br />
Für eine zivilrechtliche Aufarbeitung<br />
(Verjährung: ein bis drei Jahre) gilt dasselbe.<br />
Es gibt im Schnitt keine ernsthaften<br />
Erfolgsaussichten für Strafanzeigen<br />
und Schadensersatzprozesse,<br />
denn der „Schutz“ ist obrigkeitsstaatlich<br />
dominiert. Die Verantwortung zur<br />
Kontrolle liegt bei ineffizienten Aufsichtsbehörden.<br />
Bildlich gesprochen,<br />
muss die Verbrecherbande geplante<br />
Straftaten rechtzeitig und vollständig<br />
anmelden.<br />
Wenn nicht, sehen die Kerngesetze<br />
des Kapitalmarktrechts (Verkaufsprospektgesetz,<br />
WpHG, Börsenzulassungsverordnung)<br />
Bußgelder zwischen<br />
50.000 und 500.000 Euro vor. Dagegen<br />
38 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Wirtschaft<br />
belaufen sich allein die Über-Nacht-<br />
Geldmarktausleihungen der Banken<br />
bei der EZB auf 15-16 Mrd. Euro, also<br />
das 30-Tausendfache der genannten<br />
Höchstbuße. An der Terminbörse Eurex<br />
in Frankfurt wurden 2009 von 400<br />
Marktteilnehmern Derivate für 334 Bio.<br />
Euro gehandelt.<br />
Die rechtlichen Grundlagen der<br />
Finanzkrise<br />
Die Überschrift klingt paradox, trifft<br />
aber den Kern. So wurde z. B. das Verbot<br />
für den riskanten Warenterminhandel<br />
in Deutschland erst durch die<br />
EU-Agrarreform 1992 aufgehoben. Seitdem<br />
erfasste die sog. Liberalisierung<br />
(= Beseitigung rechtlicher Schranken)<br />
der Kapitalmärkte den Handel mit<br />
Devisen über sog. Hebelprodukte (sog.<br />
Forex-Handel, tägliches Volumen weltweit<br />
1,5 Bio. Dollar), den Handel mit<br />
Kreditverbriefungen und den Eigenhandel<br />
der Banken mit Finanzprodukten<br />
aller Art. Die Finanzkrise folgte<br />
aus der Vernetzung des entfesselten<br />
Systems:<br />
Solange gesetzlich geregelt ist, dass<br />
eine Grundschuld zur Absicherung<br />
des Bankdarlehens im Grundbuch<br />
eingetragen ist, handelt es sich um<br />
eine Angelegenheit zwischen Grundbesitzer<br />
und finanzierender Bank. Wird<br />
aus der Buchgrundschuld eine Briefgrundschuld<br />
und erlaubt man, mit dieser<br />
Verbriefung zu handeln, entsteht<br />
ein gänzlich anderer Rechtskreis: der<br />
Markt der Verbriefungen.<br />
Man erlaubt…<br />
Erlaubt man, diese Kredite zu versichern<br />
und die Versicherungspolice<br />
ebenfalls zu verbriefen, d. h. als marktgängiges<br />
Wertpapier zu gestalten,<br />
erweitert man den Verbriefungsmarkt.<br />
Erlaubt man, Wetten auf den Kurs der<br />
Grundschuldbriefe, der Versicherungspolicen<br />
auf die Grundschuldbriefe etc.<br />
als Wertpapier zu verkörpern, hat man<br />
einen Derivatemarkt.<br />
Eine neue Blase baut sich auf<br />
Tausendfache bewegen, also eine Milliarde.<br />
Mit einer Milliarde (für einen<br />
Hedgefonds keine Größe) bewegt man<br />
eine Billion. Mit diesen Instrumenten<br />
kann man Kurse von Aktien, Anleihen,<br />
Devisen, Rohstoffen beliebig<br />
manipulieren. Mit dem Grundgeschäft<br />
(Grundschuld für Kredit) hat<br />
das alles nichts mehr zu tun, und die<br />
abgeleiteten Märkte der Spieler sind<br />
für das Gelingen dieses Geschäfts<br />
auch nicht nötig, sie schaden ihm<br />
sogar.<br />
Denn wenn sich die Bank bei einem<br />
der Spiele verzockt, holt sie sich das<br />
verlorene Geld aus dem schiefgegangenen<br />
Geschäft bei den Kunden aus<br />
funktionierenden Geschäften wieder.<br />
Dann erhöht sie die Kreditzinsen, die<br />
Girozinsen, Bankgebühren etc. Aus<br />
Über den Autor<br />
einer Autofirma wie Porsche wird<br />
ein Hedgefonds (mehr Gewinn als<br />
Umsatz), und jedes Kurspotenzial oszilliert<br />
zwischen Explosion und Crash.<br />
Virtuelle Märkte<br />
(Foto: © Rike/PIXELIO)<br />
Oder am Beispiel des Warenterminmarktes:<br />
Solange der Bauer im Frühjahr<br />
nur jemanden sucht, der ihm zum<br />
Stichtag im Herbst die Ernte für einen<br />
fixen Preis abkauft, und es findet sich<br />
dafür ein Kaufmann, ist gegen dieses<br />
Warentermingeschäft nichts zu sagen.<br />
Wenn aber z. B. 97% der Teilnehmer an<br />
den Warenterminbörsen nur auf virtuelle<br />
Waren (Schweinebäuche, Rohöl,<br />
Weizen) und deren Preis spekulieren,<br />
hat dies mit einem sinnvollen Markt<br />
im Bereich der Rohstoffpreise der Real-<br />
Erlaubt man, die Wetten auf die Kurse<br />
so zu gestalten, dass man nur einen<br />
Dollar einzahlen muss, um auf 100<br />
Dollar zu wetten, hat man ein Hebelprodukt.<br />
Betreibt man das Ganze auf<br />
Kredit, und eine Bank gewährt (z. B.<br />
sich selbst und ihresgleichen) 9 Dollar<br />
Kredit auf einen Dollar Eigenkapital,<br />
kann man mit einer Million Einsatz<br />
über Hebelprodukt und Kredit das<br />
Dr. Volker Gallandi (Jg. 1955) ist als Rechtsanwalt in Gorxheimertal<br />
(Hessen) tätig. Sein ursprüngliches Spezialgebiet ist<br />
das Wirtschaftsstrafrecht.<br />
Gallandi promovierte 1982 zum Thema „Staatsschutzdelikte<br />
und Pressefreiheit“ beim späteren Vizepräsidenten des<br />
Bundesverfassungsgerichts Prof. Winfried Hassemer. 1984 arbeitete<br />
er für die Kanzlei Bossi in München und wurde 1985<br />
Mitglied der Außensozietät. 1988 folgte die Gründung einer<br />
eigenen Kanzlei.<br />
3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 39
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wirtschaft nichts mehr zu tun. Dies<br />
umso mehr, als große Investoren kaum<br />
ein Geschäft ohne Gegengeschäft<br />
abschließen, was im Ergebnis den Sinn<br />
des Deals vereitelt.<br />
Die Ursache<br />
Ursache der Finanzkrise war daher<br />
nicht, dass die Masse amerikanischer<br />
Hauskäufer Kredite ohne Eigenkapital<br />
aufnahmen und sie nicht zurückzahlen<br />
konnte. Die Ursache lag vielmehr<br />
darin, dass sich weltweit ein Kartell<br />
von Marktteilnehmern (Investmentbanken,<br />
Geschäftsbanken, Hedgefonds,<br />
Großanleger und Fondsgesellschaften)<br />
herausgebildet hatte, das den beschriebenen,<br />
extrem hoch kapitalisierten<br />
Derivatehandel (Wetten auf Kurse von<br />
Produktgruppen wie Devisen, Anleihen,<br />
darunter Verbriefungen, Aktien<br />
etc.), oft außerbörslich und auf Kredit,<br />
durchführte.<br />
Das erhöhte den Hebel, machte aber<br />
Sicherungsgeschäfte nötig. Als Sicherheiten<br />
wurden die komplexen Verbriefungen,<br />
Asset Backed Securities, synthetische<br />
CDO`s etc. hinterlegt, für die<br />
die Rating-Agenturen die höchste Note<br />
vergeben hatten (AAA).<br />
AAA<br />
Da die Rating-Agenturen aber Privatanlegern<br />
wie Warren Buffet<br />
gehörten und von den Investmentbanken<br />
beauftragt und bezahlt wurden,<br />
die die Produkte herausgaben,<br />
war das Etikett AAA nicht mehr als ein<br />
Symbol des Vertrauens in die Gegenpartei<br />
als Mitglied des Kartells. Als<br />
die Mitglieder des Kartells begannen,<br />
diesen inzwischen in den Geldmarkt<br />
infiltrierten fragwürdigen verbrieften<br />
„Sicherheiten“ zu misstrauen,<br />
verlangten sie von der Gegenpartei<br />
höhere Sicherheiten in Cash.<br />
Wer Misstrauen erregt hatte, bekam<br />
keine Kredite/kein Cash mehr, sondern<br />
Zahlungsaufforderungen der übrigen<br />
Gläubiger. Je mehr Mitspieler des Kartells,<br />
Bear Stearns, Lehman, AIG etc.<br />
Anmerkungen<br />
Wirtschaft<br />
ins Trudeln gerieten, umso nervöser<br />
wurde der Rest. So drohte das gesamte<br />
Wettsystem zu implodieren, bis die<br />
Staaten und Notenbanken als letzte<br />
Instanz mitspielten und den Zockern<br />
alle Risiken abnahmen, mit der<br />
geschilderten Folge irrsinniger, stets<br />
nur steigender, nie fallender Neuverschuldungen.<br />
Vertrauen?<br />
Für die Staatsverschuldung gilt daher<br />
Folgendes: Solange die Marktteilnehmer<br />
gläubig sind, d. h. darauf vertrauen,<br />
die AAA-Bundesrepublik (Ist sie<br />
das noch?) sei in der Lage, die BBB/<br />
BB-PIIG-Staaten, die geretteten Banken,<br />
die Kredite der geretteten Banken an<br />
US-Kommunen etc. zu halten (Euroanleihen,<br />
Rettungsschirme etc.), können<br />
z. B. verbriefte Staatsschulden bei den<br />
genannten Wettgeschäften, die ungehemmt<br />
weiter geführt werden, als<br />
Sicherheiten eingesetzt werden.<br />
Schlägt das Vertrauen in gesundes<br />
Misstrauen um, können Etatstaat und<br />
Zentralbank, die als Mitspieler am<br />
Zockertisch Platz genommen haben,<br />
nichts mehr daran ändern. Dann<br />
kommt der ganz tiefe Fall.<br />
Das wird noch ein wenig dauern, weil<br />
die Player – wie vor der Finanzkrise –<br />
das Schlechte gern verdrängen, aber<br />
die sich erhöhende Staatsverschuldung<br />
und höhere Zinsen führen direkt nach<br />
„Weimar“ oder „Argentinien“.<br />
Die notwendigen Maßnahmen<br />
Der ehemalige Bundesbankpräsident<br />
Helmut Schlesinger hat die Neuverschuldungen<br />
der Länder mit der<br />
Kriegsfinanzierung in den beiden<br />
Weltkriegen verglichen. Der frühere<br />
US-Notenbankchef Paul Volcker hat<br />
gesagt, dass die nützlichste Finanzinnovation<br />
der vergangenen Jahrzehnte<br />
der Geldautomat war. D. h., Rettung<br />
naht, wenn man verschiedene rechtliche<br />
Regeln einführt, so dass die<br />
beschriebene Kettenreaktion künftig<br />
ausbleibt.<br />
1) Zu Deutsch: „Warum sitzt die Wall Street nicht im Gefängnis?“<br />
2) Vgl. WISTRA, Heft 2/2009<br />
3) Vgl. STERN, Ausgabe 25/09, S. 62<br />
4) Der SPIEGEL beziffert in seiner Ausgabe 50/2008, S. 68/69, die Haftung der Bundesländer auf<br />
508 Mrd. Euro.<br />
5) Vgl. WirtschaftsWoche vom 21.02.<strong>2011</strong>, S. 3, Artikel „Umverteilungspumpe“)<br />
40 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Wirtschaft<br />
Beispiele<br />
Derivatehandel (Oberbegriff für wettzentrierte<br />
Finanzprodukte aller Art) auf<br />
Kredit muss verboten werden. Banken<br />
mit Zugang zum Diskontfenster der<br />
Zentralbanken und/oder Einlagen von<br />
Privatpersonen sind, entsprechend der<br />
Volcker-Rule, von der Beteiligung am<br />
Eigenhandel, Derivatehandel und vergleichbaren<br />
Investmentgeschäften (zu<br />
Lasten ihrer Kunden und ihres Eigenkapitals)<br />
ausgeschlossen.<br />
Sparkassen und Volksbanken dürfen<br />
Interbankenkredite nicht für solche<br />
Geschäfte und auch nicht zweckfrei<br />
geben. Entsprechendes gilt für Versicherungen,<br />
die im Bereich der privaten<br />
Altersvorsorge tätig sind. Vereinfacht<br />
gesprochen: Ein Regelkanon muss<br />
sicherstellen, dass nur derjenige das<br />
Spielkasino betritt, der sich darauf<br />
beschränkt hat, sein eigenes Geld einzusetzen.<br />
Verstöße wären mit hohen<br />
Strafen, notfalls der Schließung des<br />
Instituts sowie der Rückabwicklung als<br />
verbotenes Geschäft nach § 134 BGB<br />
zu sanktionieren. Spekuliert wird nur<br />
noch an Aktien- und Anleihebörsen.<br />
Die genannten Restriktionen werden<br />
Die Kreditausfallversicherungen haben sich so sehr verteuert, dass ein AAA-Rating<br />
Deutschlands nicht mehr gerechtfertigt ist. Noch halten die Ratingagenturen still<br />
(WELTONLINE): Rating europäischer Staaten durch Standard & Poor's<br />
(Stand: Februar <strong>2011</strong>)<br />
(Quelle: Wikipedia/CC-3.0/Christoph Friedrich)<br />
langfristig und gerade in unruhigen<br />
Zeiten für jedes Land, das sie durchsetzt,<br />
zu einem Wettbewerbsvorteil.<br />
Schon heute profitieren z. B. China und<br />
Indien davon, dass ihre realwirtschaftlich<br />
orientierten Finanzwirtschaften<br />
(fast) nicht an dem ruinierten Kasino<br />
der USA und Westeuropas beteiligt<br />
waren. ■<br />
Dr. Volker Gallandi<br />
Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG setzt Impulse<br />
„Bank des Jahres“ will weiterhin Konjunktur<br />
über Exporte ankurbeln<br />
PR-Anzeige<br />
Bereits zum zweiten Mal wurde die<br />
Raiffeisenlandesbank Oberösterreich<br />
Aktiengesellschaft 2010 zur<br />
„Bank des Jahres“ in Deutschland<br />
gewählt. Diese Auszeichnung würdigt<br />
vor allem ihr Engagement für<br />
mittelständische Unternehmen in<br />
Süddeutschland. „Für uns ist dies<br />
vor allem Auftrag, mit besonderer<br />
Kundenorientierung auch künftig Impulse<br />
zu setzen“, sagt Ludwig Scharinger,<br />
Vorstandsvorsitzender der<br />
Raiffeisenlandesbank OÖ, die auch<br />
die stärkste Regionalbank Österreichs<br />
ist.<br />
Seit 1991 sind die Raiffeisenlandesbank<br />
OÖ und wesentliche Tochterunternehmen<br />
wie Raiffeisen-IMPULS-<br />
Leasing, activ factoring AG und Privat<br />
Bank AG mit ihrer nachhaltigen und<br />
kundenorientierten Geschäftspolitik<br />
auch in Süddeutschland höchst erfolgreich.<br />
Die Auszeichnung zur „Bank<br />
des Jahres“ sieht die stärkste Regionalbank<br />
Österreichs mit einer besonderen<br />
Verantwortung verbunden. „Gemeinsam<br />
mit unseren Kunden werden<br />
wir die Konjunktur weiterhin ankurbeln.<br />
Wir begleiten über unsere acht<br />
Niederlassungen in Süddeutschland<br />
bereits 12.647 Kunden, davon 8.492<br />
Unternehmen, die wir bei ihren Projekten<br />
vor Ort und auch bei Aktivitäten<br />
über die Landesgrenzen hinaus betreuen<br />
dürfen“, so Scharinger.<br />
Exporterfolge ermöglichen<br />
Deutschland erwartet für <strong>2011</strong> ein Rekord-Exportjahr.<br />
Gerade in Südrussland<br />
ortet Scharinger unheimlich viele<br />
Möglichkeiten. Durch eine Beteiligung<br />
von 2,95 Prozent an der Krayinvest,<br />
der größten Regionalbank in der Olympiaregion<br />
Krasnodar, kann die Raiffeisenlandesbank<br />
OÖ den Betreuungsservice<br />
für ihre Kunden noch weiter<br />
ausbauen. „Von dieser verstärkten Zusammenarbeit<br />
profitieren allen voran<br />
Ludwig Scharinger, Vorstandsvorsitzender der<br />
Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Aktiengesellschaft<br />
die Kunden der Raiffeisenlandesbank<br />
OÖ, die in Osteuropa tätig sind oder<br />
Fuß fassen wollen“, betont Scharinger.<br />
Derzeit begleitet die Raiffeisenlandesbank<br />
OÖ 19.795 mitteleuropäische<br />
Unternehmen bei ihren Aktivitäten in<br />
Osteuropa, davon alleine 405 Unternehmen<br />
in Russland.<br />
Foto: RLB OÖ
Wirtschaft<br />
Fackeln im Nebel des Aufschwungs<br />
Die positiven Zahlen sind nicht nur unternehmerischer Brillanz geschuldet, sondern zum Teil<br />
auch Folgen der Krise<br />
Der Nachfrageboom verschiebt<br />
Innovationen<br />
Prüfen Sie frühzeitig, an welchen Stellen der Blick vernebelt sein könnte!<br />
„Die Krise liegt gefühlte zehn Jahre<br />
zurück“ frohlockte der Präsident der<br />
BITKOM anlässlich der Eröffnung der<br />
Cebit im Februar <strong>2011</strong>. Die Unternehmen<br />
feiern den Aufschwung. Doch<br />
die positiven Zahlen sind nicht nur<br />
unternehmerischer Brillanz geschuldet,<br />
sondern zum Teil auch Folgen der<br />
Krise, die jetzt in Form von Nachholinvestitionen<br />
zu Buche schlagen. Daher<br />
ist Wachsamkeit angesagt.<br />
Das Verführerische am Aufschwung<br />
ist der Aufschwung selbst. Dieses<br />
daran Teilhaben und Mitmachen<br />
kann berauschend sein.<br />
(Foto: © Peter Freitag/PIXELIO)<br />
Doch wie jeder Rausch vernebelt auch<br />
dieser Aufschwung die Sinne und<br />
damit den Blick für das Wesentliche.<br />
Deshalb sollten Sie frühzeitig prüfen,<br />
an welchen Stellen der Blick vernebelt<br />
sein könnte.<br />
Der aktuelle Aufschwung erklärt sich<br />
aus dem allgemeinen Nachholbedarf<br />
an Wohlstand. Es werden vorwiegend<br />
Produkte angeschafft, auf die in der<br />
zurückliegenden Krise verzichtet wurde.<br />
Technologiesprünge werden dabei<br />
nicht eingefordert. Doch woher können<br />
Sie jetzt den Druck nehmen, um Innovationen<br />
zu entwickeln, die das Wachstum<br />
von übermorgen absichern?<br />
Die viele Arbeit hält vom strategischen<br />
Denken ab<br />
Die Unternehmen fahren Sonderschichten<br />
und steigern die Überstunden.<br />
Denn jetzt geht es darum, die<br />
Aufträge zeitnah abzuarbeiten. Alles<br />
andere muss warten. Wer hat in Ihrem<br />
Unternehmen momentan die Zeit, sich<br />
um neue, relevante Themen zu kümmern,<br />
die das Unternehmen weiter<br />
bringen, bevor der nächste Abschwung<br />
kommt?<br />
Die Bevölkerungsmehrheit will keine<br />
Veränderung<br />
Gemäß den Erkenntnissen der Neurowissenschaftler<br />
lässt sich die deutsche<br />
S P E DITION - L OG IS TIK - L AG E R UNG<br />
Mathias Normann<br />
Spedition<br />
Preisträger „Großer Preis des Mittelstandes“ 2010
Wirtschaft<br />
Bevölkerung nach ihrem bevorzugten<br />
Alltagsverhalten wie folgt einteilen:<br />
Abenteurer/Entdecker: ca. 10%.<br />
Umsetzer/Verfolger: ca. 10%.<br />
Analytiker/Kontrollierer: ca. 35%.<br />
Bewahrer/Fürsorger: ca. 45%.<br />
Das bedeutet, dass die „Daniel Düsentriebe“<br />
einer gesellschaftlichen Minderheit<br />
angehören. Damit erfolgt der<br />
Wettkampf der Innovationen auf<br />
einem sehr niedrigen Niveau. Wer<br />
kümmert sich in Ihrem Unternehmen<br />
um diesen Zusammenhang? Denn<br />
daraus lassen sich viele neue Ansätze<br />
für die Ausbildung und Qualifizierung<br />
sowie für das allgemeine Miteinander<br />
ableiten.<br />
Die ideale Positionierung: Besser als die<br />
Konkurrenz<br />
Viele Branchenverbände bieten ihren<br />
Mitgliedern Leistungsvergleiche der<br />
wichtigsten Kennzahlen. Dabei lässt<br />
sich in allen Branchen eine ähnliche<br />
Verteilung feststellen:<br />
Gruppe A: 8-12% der Unternehmen<br />
zählen zu den Spitzenreitern<br />
der Branche<br />
Gruppe B: 35% der Unternehmen<br />
bewegen sich über dem<br />
Durchschnitt<br />
Gruppe C: 35-38% der Unternehmen<br />
bewegen sich unter dem<br />
Durchschnitt<br />
Gruppe D: 15% der Unternehmen<br />
haben die „rote Laterne“<br />
und kämpfen gegen den<br />
Untergang.<br />
Die größte Chance, die eigene Position<br />
zu verbessern, besteht darin, der<br />
Erfolgreichste in der eigenen Gruppe<br />
zu werden und den Anschluss an die<br />
nächste Gruppe zu suchen. Haben Sie<br />
in Ihrem Unternehmen ein derartiges<br />
Strategieprogramm installiert?<br />
Projektionsfläche bieten<br />
Die Münchener Tatortkommisare Leitmayr<br />
und Batic berichteten bei einem<br />
Auftritt bei „Beckmann“: Sie dürfen<br />
im Film keine Partnerinnen haben,<br />
damit die beiden Typen ausreichend<br />
Projektionsfläche bieten. Damit lässt<br />
sich der Marktanteil beim weiblichen<br />
Publikum signifikant steigern.<br />
Dieses Prinzip wiederholt sich pro<br />
Tag zig Mal: Beim Kauf einer neuen<br />
Maschine, eines neuen Autos oder der<br />
Wahl eines Restaurants. Mit der Entscheidung<br />
für etwas ist auch immer<br />
ein Gefühl der Identifikation und der<br />
Zugehörigkeit verbunden. Bietet Ihr<br />
unter Volllast fahrendes Unternehmen<br />
auch im Aufschwung ausreichend<br />
Projektionsflächen, um schon<br />
heute die Sehnsucht Ihrer Kunden von<br />
morgen zu wecken?<br />
Wer sich zu diesen Fragen erst im<br />
nächsten Abschwung Gedanken<br />
macht, ist spät dran. Bleiben Sie deshalb<br />
wachsam und treffen Sie, während<br />
der Aufschwung voll am Laufen<br />
ist, schon Vorsorge für die Zeit danach,<br />
auch wenn andere das für unnötigen<br />
Aktivismus halten. ■<br />
Christian Kalkbrenner<br />
Über den Autor<br />
■ Dipl.-Kfm. Christian Kalkbrenner<br />
restrukturierte zahlreiche<br />
Unternehmen und verhalf ihnen mit<br />
schlagkräftigen Marktkonzepten zu<br />
neuen Erfolgen.<br />
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vielen Jahren Experte für<br />
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als die Konkurrenz“, BusinessVillage-<br />
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Christian Kalkbrenner<br />
Gstäudweg 72 | 88131 Lindau<br />
Tel. 0 83 82 - 409 301<br />
E-Mail: info@ub-kalkbrenner.de<br />
www.ub-kalkbrenner.de und<br />
www.bambus-code.de<br />
(Foto: Kalkbrenner)
INDUSTRIE-<br />
SCHALTANLAGEN-<br />
SYSTEME<br />
Wirtschaft<br />
Wie wir von Wölfen<br />
lernen können<br />
Die Doppelspitze: Er oder Sie, das ist bei den<br />
Wölfen nicht die Frage<br />
(Foto: © Lobo/Park)<br />
Ernsthafte Verletzungen kommen so gut wie gar nicht vor<br />
Anders als das Stichwort „Alpha-Wolf“ vermuten lässt, gibt es<br />
bei Wolfsrudeln nicht das Leittier – und schon gar nicht den<br />
Leitrüden. Eine Wolfsfamilie wird in den allermeisten Fällen<br />
von einer Wölfin angeführt, und zwar gemeinsam mit ihrem<br />
Partner. Die beiden Leittiere, die in einem freilebenden Rudel<br />
meist identisch mit dem Elternpaar sind, führen das Rudel<br />
gleichberechtigt und teilen sich die Verantwortung. Was in<br />
puncto Führung bei Wölfen Standard ist, kommt in deutschen<br />
Chefetagen immer noch selten vor.<br />
Den Erfolg teilen und feiern<br />
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Die Wölfe nehmen sich nach der Jagd Zeit. Ist die Beute erlegt,<br />
wird sie gemeinsam von dem Rudel verzehrt. Der gemeinsame<br />
Verzehr entspricht dem Feedback und der Vergütung bei uns<br />
Menschen. Übrigens fressen dabei die Leitwölfe keineswegs<br />
immer als Erste. Alle Mitglieder des Rudels, gleich welchen<br />
Ranges oder Alters, fressen gleichzeitig. Den Erfolg haben<br />
schließlich alle gemeinsam errungen. So sollte es auch in echten<br />
Teams sein. Das Prinzip – den Erfolg teilen und sich nach<br />
dem Erfolg Zeit nehmen, die Früchte der gemeinsamen Arbeit<br />
genießen, sich über den Erfolg freuen – das sollte auch für<br />
Teams gelten.<br />
Gute Laune, gute Leistung<br />
Bevor es zur Jagd geht, begrüßen sich die Mitglieder des Rudels<br />
überschwänglich und ausgiebig. Das Spielen und Schmusen<br />
44 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Wirtschaft<br />
stellt ein Zusammengehörigkeitsgefühl her. Dazu dient auch<br />
das gemeinsame Heulen, eine Art ritueller Gesang, der oft,<br />
wenn auch nicht jedes Mal, vor der Jagd stattfindet. Was die<br />
Wölfe tun, kennen wir Menschen eigentlich auch. Zusammen<br />
essen gehen, mal ein Schwätzchen zwischendurch halten. Auch<br />
Betriebsausflüge und Weihnachtsfeiern fallen in diese Kategorie.<br />
Dabei müssen es gar nicht immer große „Events“ sein; kleine<br />
Dinge wie ein persönliches „Guten Morgen“ tun es auch.<br />
Konflikte konstruktiv lösen<br />
Wölfe sind echte Meister des konstruktiven Konfliktmanagements.<br />
Die Leitwölfin oder der Leitwolf oder beide lassen ein<br />
etwas tiefes Knurren hören, zeigen den Streithammeln die<br />
Zähne, fletschen oder rempeln sie an. In manchen Fällen beißen<br />
Leitwölfe auch zu. Ernsthafte Verletzungen kommen aber<br />
so gut wie gar nicht vor. Meistens reichen schon minimale<br />
mimische Signale wie vor allem der sog. Starrblick aus, um<br />
Konflikte schnell beizulegen. Das Ergebnis ist, dass der Konflikt<br />
anschließend vorbei ist, vergeben und vergessen.<br />
Diese Auflösung von Konflikten gelingt bei uns Menschen<br />
häufig nicht. Es bleibt ein schlechtes Gefühl, die Kontrahenten<br />
können ihren Ärger nicht so schnell vergessen. Aus Angst vor<br />
Auseinandersetzung gehen die Beteiligten sich und den Konflikten<br />
so weit wie möglich aus dem Weg. Oder sie schmieden<br />
Intrigen und suchen Verbündete für ihre Position, der Konflikt<br />
ist ja schließlich nicht gelöst. Dabei ist in Wahrheit nicht der<br />
Konflikt das eigentliche Problem, sondern unsere Unfähigkeit,<br />
einen Konflikt adäquat zu regeln.<br />
Die Nachfolge regeln<br />
Seine Nachfolge rechtzeitig zu regeln, ohne das Wohl der Firma<br />
zu gefährden, das ist eine Herausforderung – für Unternehmer<br />
und Führungskräfte wie für die Wölfe.<br />
Die Nachfolge ist für Leitwölfe ein wichtiges Thema. Wenn sie<br />
merken, dass ihre Kräfte allmählich zu schwinden beginnen,<br />
dass ihre Zeit so langsam gekommen ist, halten sie rechtzeitig<br />
Ausschau nach geeigneten Kandidaten. In dieser Zeit zeigen<br />
sich die Leitwölfe bisweilen ziemlich offen für die Aufnahme<br />
neuer Wölfe ins Rudel. ■<br />
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Führung mit Stil<br />
Irina Schefer: „Wie Wölfe mit Vertrauen<br />
führen…<br />
…und was menschliche Chefs davon lernen<br />
können“<br />
„Beim Coaching von Führungskräften<br />
oder bei der Arbeit mit Teams ist aber oft<br />
hilfreich, mit Analogien zu arbeiten. Das<br />
hilft Menschen, festgefahrene Denkmuster<br />
zu durchbrechen.“ (Irina Schäfer,<br />
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Wirtschaft<br />
Enterprise 2.0<br />
Notwendige Exerzitien für Mitmach-Unternehmen<br />
Am Telefon kann man den anderen unterbrechen, grummeln oder von einem Punkt zum<br />
andern springen…<br />
Für Manager hat das Internet durchaus<br />
Vorteile, folgt man den Gedanken<br />
von Henry Mintzberg: „Manager können<br />
mit Mitarbeitern auf der ganzen<br />
Welt auf zuvor unvorstellbare Weise<br />
in Kontakt bleiben. Sie können große<br />
Informationsmengen mühelos vielen<br />
Mitarbeitern zugänglich machen.<br />
Das Internet ermöglicht es ihnen, ihr<br />
Informationsnetz auszubauen und<br />
ihre Geschäfte problemlos im globalen<br />
Maßstab zu führen“, schreibt der Berater<br />
in seinem neuen Opus „Managen“.<br />
Viel mehr fällt ihm nicht ein. Das<br />
Internet habe vor allen Dingen zu<br />
einer Kommunikationsflut via E-Mails<br />
geführt. Wie der konventionelle Brief<br />
bleibe die elektronische Post auf die<br />
Aussagekraft des geschriebenen<br />
Wortes beschränkt: Der Empfänger<br />
bekomme keine Stimme zu hören, keine<br />
Gesten zu sehen und keine Anwesenheit<br />
zu spüren.<br />
Kontrollverlust?<br />
„Am Telefon kann man den anderen<br />
unterbrechen, grummeln oder von<br />
Enterprise 2.0<br />
■ Einsatz von sozialer Software<br />
zur Projektkoordination, zum<br />
Wissensmanagement und zur<br />
Innen- und Außenkommunikation in<br />
Unternehmen<br />
■ fördern den freien Wissensaustausch<br />
unter den Mitarbeitern und erfordern<br />
ihn, um sinnvoll zu funktionieren<br />
einem Punkt zum andern springen;<br />
in Besprechungen kann man zustimmend<br />
nicken oder gelangweilt abwinken.<br />
Erfolgreiche Manager nehmen solche<br />
Signale wahr. Bei einer E-Mail weiß<br />
ich nicht, wie der andere reagiert“,<br />
so die tiefschürfende Erkenntnis von<br />
Mintzberg. Ob das Internet daher bessere<br />
Kontakte zur Außenwelt bringen<br />
würde, sei fraglich. Möglicherweise fördere<br />
das Internet die Netzwerke, während<br />
es die Gemeinschaften schwächt<br />
– innerhalb der Unternehmen ebenso<br />
wie zwischen ihnen. Es könnte auch<br />
zu einer Zunahme egozentrischer und<br />
heroischer Führungsstile kommen, die<br />
in der Wirtschaft so viel Unheil anrichten.<br />
Am Schluss des Kapitels sorgt sich<br />
Mintzberg dann noch über die Frage<br />
der Lenkungs- und Kontrollmöglichkeiten.<br />
Die Kontrolle könnte den Managern<br />
entrissen werden.<br />
Die Realitäten<br />
Mit den neuen Realitäten des Netzes<br />
beschäftigt sich der Autor wenig bis<br />
gar nicht: „Stichworte wie Enterprise<br />
2.0, Crowdsourcing, Collaboration,<br />
Collaboration<br />
■ Webzusammenarbeit bzw. Web Based<br />
Collaboration<br />
■ Methode des Konstruktivismus:<br />
Lernen ist ein sozialer Akt<br />
■ Gruppen arbeiten im Internet gemeinsam<br />
an einer Lernaufgabe. Sie verfolgen<br />
gemeinsam ein Ziel und lernen<br />
dabei voneinander.<br />
(Foto: © Konstantin Gastmann/PIXELIO)<br />
Selbstorganisation, Kunden helfen<br />
Kunden, Netzwerk-Ökonomie, starke<br />
und schwache Beziehungen im<br />
Internet, Zugang zu nichtredundanten<br />
Informationen, Wissensmanagement<br />
über kollektive Intelligenz oder<br />
Management in Zeiten des Kontrollverlustes<br />
sind das, womit sich Führungskräfte<br />
heute beschäftigen sollten.<br />
Es ist erschreckend, wenn ein Managementexperte<br />
das Internet auf die<br />
unpersönliche Kommunikation via<br />
E-Mail reduziert“, moniert der ITK-<br />
Fachmann Peter B. Záboji, Chairman<br />
des After Sales-Dienstleisters Bitronic.<br />
Manager müssten die Herausforderung<br />
meistern, Informationen<br />
aus vielen Quellen zu sammeln, die<br />
Wahrscheinlichkeit von Ereignissen zu<br />
errechnen und Entscheidungen zu treffen<br />
in Phasen der Ungewissheit.<br />
Schöpferische Kraft<br />
„Enterprise 2.0 sucht die schöpferische<br />
Kraft der Mitarbeiter umfassend zu<br />
nutzen, indem es ihnen die Möglichkeit<br />
bietet, jenseits eines engen Aufgabengebietes<br />
freiwillig mehr Verantwortung<br />
zu übernehmen, Meinungen<br />
kundzutun und sich im beruflichen<br />
Alltag stärker als bisher von persönlichen<br />
Neigungen leiten zu lassen. Freie<br />
Zusammenarbeit von möglichst vielen<br />
Benutzern ist gewollt – weitgehend<br />
ohne Einschränkungen durch Organisationen,<br />
Prozesse oder Techniken“,<br />
erklärt ZEIT-Redakteur Götz Hamann.<br />
Eine gewollte Wirkung von Enterprise<br />
2.0 sei der Verlust von Kontrolle in<br />
ihrer bekannten Form. Erfassung von<br />
Arbeitszeit, Abteilungsgrenzen, enge<br />
Aufgabengebiete und in größeren<br />
Konzernen die Trennung in viele Tochtergesellschaften<br />
verhindern die im<br />
Enterprise 2.0 gewollten Netzwerkeffekte<br />
ziemlich gründlich.<br />
Wie sich neue Technologien und das<br />
Internet auf Unternehmen auswirken<br />
werden, ist nach Ansicht von Aastra-<br />
Chef Jürgen Signer noch schwer zu<br />
beantworten: „Die Erwartungshaltung<br />
46 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Wirtschaft<br />
von jungen Leuten, die ins Berufsleben<br />
starten, ist riesengroß. Was sie<br />
im privaten Umfeld an Kommunikationstechnologien<br />
nutzen, erwarten<br />
sie auch am Arbeitsplatz. Hier müssen<br />
sich die Firmen erst herantasten.“<br />
Geschäftskunden<br />
Viele Geschäftskunden seien bei diesem<br />
Thema noch sehr zögerlich. Man<br />
müsse alle Mitarbeiter mitnehmen,<br />
nicht nur die Nachwuchskräfte. Eine<br />
deutlich gestiegene Nachfrage sieht<br />
Signer bei Systemen für Videokonferenzen.<br />
Dazu habe sicherlich der<br />
Erfolg von Skype beigetragen. Vor<br />
zehn Jahren musste man noch einen<br />
gewaltigen Aufwand mit proprietären<br />
Systemen an den Tag legen, um Videokonferenzen<br />
zu ermöglichen.<br />
„Die haben richtig viel Geld gekostet.<br />
Heute habe ich eine Webcam auf dem<br />
Laptop und kommuniziere über offene<br />
Standards. Die Bereitschaft bei den<br />
Führungskräften ist vorhanden, die<br />
Voraussetzungen für moderne Arbeitsmethoden<br />
zu bieten. Es gibt sehr viele<br />
Pilotprojekte. Am Ende des Tages zählt<br />
allerdings der Erfolg für das gesamte<br />
Unternehmen und die Profitabilität der<br />
neuen technologischen Werkzeuge“,<br />
betont Christian Fron, Geschäftsführer<br />
von DeTeWe.<br />
„Exerzitien“<br />
Um die Web 2.0-Philosophie in einem<br />
Unternehmen zu verankern, sollte man<br />
das machen, was die Jesuiten „Exerzitien“<br />
nennen, so der Ratschlag des<br />
Netzwerkexperten Prof. Peter Kruse.<br />
„Sie machen Übungen, die dazu geeignet<br />
sind, Wertemuster in Bewegung zu<br />
versetzen. Und ich glaube, das empfindet<br />
jeder, der mit diesen Technologien<br />
arbeitet.<br />
Manager müssen Informationen aus vielen Quellen sammeln<br />
Informationen zuzulassen, als man<br />
rational beherrschen kann.“ Das Einführen<br />
der Technologie sei noch der<br />
leichteste Teil. Man müsse einen Erlebnisraum<br />
für nichthierarchische Kommunikation<br />
schaffen.<br />
Weniger Top-Down<br />
„Wenn Sie ein Netzwerk haben, dann<br />
treten die Top-Down-Beeinflussungen<br />
in den Hintergrund. Man arbeitet<br />
weniger über die Linie. Macht ist<br />
nicht mehr gekoppelt an den Besitz<br />
der Information. Dann muss man sich<br />
einlassen auf unkontrollierte, ja sogar<br />
unkontrollierbare Dynamik. Und da<br />
(Foto: © Paul-Georg Meister/PIXELIO)<br />
sehe ich bei Unternehmen tatsächlich<br />
noch ein Problem“, erläutert der Organisationspsychologe.<br />
Unternehmen sollten kollaborative<br />
Umfelder schaffen, um auch von ihren<br />
jungen Mitarbeitern zu lernen, fordert<br />
Enterprise 2.0-Berater Willms Buhse.<br />
Es sei antiquiert, dem neuen Mitarbeiter<br />
die eigene Arbeitsweise aufzudrängen.<br />
Besser sollten Unternehmen erfragen,<br />
wie der Angestellte selber arbeitet<br />
und daraus lernen. „Ein ‚Mitmach-<br />
Unternehmen‘ kann deutlich effektiver<br />
sein als ein klassischstrukturiertes.“ ■<br />
Gunnar Sohn<br />
Wenn man sich wirklich in seinem<br />
Alltag auf die neuen Möglichkeiten<br />
einlässt, ändert sich der Arbeitsstil,<br />
und nach einiger Zeit ändern sich auch<br />
die Einstellungen und Bewertungen.<br />
So merkt man zum Beispiel, dass die<br />
Bereitschaft wächst, wesentlich mehr<br />
Crowdsourcing<br />
■ Schwarmauslagerung<br />
■ im Gegensatz zum Outsourcing die<br />
Auslagerung auf die Intelligenz und<br />
die Arbeitskraft einer Masse von<br />
Freizeitarbeitern im Internet<br />
Im europäischen Vergleich liegt Deutschland beim Interneteinsatz im Job auf Platz acht<br />
3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 47
Wirtschaft<br />
Konfliktmanagement braucht Strukturen<br />
Konsequentes Konfliktmanagement führt zu einer effizienten und nachhaltigen<br />
Lösung von Konflikten<br />
Deutschlands Unternehmen verfolgen den Wettbewerb nur als Zaungäste<br />
„In modernen, team- und lösungsorientiert organisierten Unternehmen lassen sich<br />
Konflikte immer seltener durch einfache Anweisungen von oben produktiv lösen.“ (PwC)<br />
(Foto: © Ernst Rose/PIXELIO)<br />
das Fazit der Studie „Konfliktmanagement<br />
– Von den Elementen zum System“,<br />
die von der Wirtschaftsprüfungsund<br />
Beratungsgesellschaft PwC gemeinsam<br />
mit der Europa-Universität<br />
Viadrina (EUV), Frankfurt (Oder), erstellt<br />
wurde. „In modernen, team- und<br />
lösungsorientiert organisierten Unternehmen<br />
lassen sich Konflikte immer<br />
seltener durch einfache Anweisungen<br />
von oben produktiv lösen. Entsprechend<br />
groß ist der Bedarf für ein effizientes<br />
Konfliktmanagement“, betont<br />
Michael Hammes, Experte für Konfliktmanagement<br />
bei PwC.<br />
Immer mehr Unternehmen setzen zur<br />
Regelung auftretender Konflikte auf<br />
Ombudspersonen, hausinterne oder<br />
externe Mediatoren sowie eine differenzierte<br />
Auswahl konkreter Bearbeitungsverfahren.<br />
Umfassendes Konfliktmanagement<br />
geht allerdings über<br />
Einzelmaßnahmen hinaus, stimmt unterschiedliche<br />
Konfliktlösungsmechanismen<br />
aufeinander ab, ist ausreichend<br />
finanziert und wird von der Unternehmensleitung<br />
offensiv unterstützt, so<br />
Praxiserfahrungen von mehr als<br />
30 Unternehmen<br />
Der nun vorgestellte dritte Teil der auf<br />
fünf Studien angelegten Serie zum<br />
Konfliktmanagement in deutschen Un-<br />
Innovative Pumpentechnik<br />
für den Weltmarkt<br />
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ternehmen basiert auf Fragestellungen,<br />
Erfahrungen und<br />
Erkenntnissen aus der Arbeit<br />
des Round Table Mediation<br />
und Konfliktmanagement<br />
der deutschen<br />
Wirtschaft sowie fünf Fokusstudien.<br />
An dem 2008<br />
eingerichteten Round Table<br />
beteiligen sich inzwischen<br />
mehr als 30 Unternehmen,<br />
die intensiv an der<br />
Optimierung ihres Konfliktmanagements<br />
arbeiten.<br />
„Die Entwicklung des Round Table<br />
belegt die rasant wachsende Experimentierbereitschaft<br />
deutscher Unternehmen<br />
im Hinblick auf die Einführung<br />
unterschiedlicher Maßnahmen<br />
im Bereich Konfliktmanagement. Die<br />
Pionierphase ist nach Jahren der Zurückhaltung<br />
in vollem Gange“, kommentiert<br />
Prof. Lars Kirchhoff, zusammen<br />
mit Prof. Ulla Gläßer Leiter des<br />
Instituts für Konfliktmanagement<br />
(IKM) an der EUV, das die Arbeit des<br />
Round Table aus wissenschaftlicher<br />
Perspektive begleitet.<br />
Einzelelemente müssen ins System<br />
passen<br />
Der Aufbau von Konfliktlösungsmechanismen<br />
und -strukturen erfolgt in<br />
der Regel schrittweise. Bereits die Einführung<br />
erster Maßnahmen sollte dabei<br />
mit Blick auf einen möglichen Gesamtplan<br />
konzipiert werden, um später<br />
Reibungsverluste beim Aufbau<br />
eines umfassenden Konfliktmanagement-Systems<br />
zu vermeiden. Maßgeschneiderte<br />
Konfliktmanagement-<br />
Strukturen sind nur zu etablieren,<br />
wenn im Unternehmen bereits existierende<br />
formelle und informelle Strukturen<br />
zur Konfliktlösung miteinander<br />
vernetzt werden.<br />
„Ein vollständiges Konfliktmanagement-System<br />
ist erreicht, wenn es unternehmensweit<br />
bekannte Konfliktanlaufstellen<br />
gibt, für eine systematische<br />
PwC<br />
■ Studie „Konfliktmanagement – Von den Elementen<br />
zum System“<br />
■ 28 Standorte, 8 700 Mitarbeiter, Gesamtleistung in Deutschland:<br />
rund 1,33 Mrd. Euro<br />
■ Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und<br />
Unternehmensberatung<br />
■ 161 000 Mitarbeiter in 154 Ländern<br />
www.pwc.de/konfliktmanagement und<br />
www.europa-uni.de/ikm<br />
( uelle: PwC,<br />
Verfahrenswahl<br />
gesorgt ist,<br />
die konfliktbearbeitenden Personen<br />
nach transparenten Verfahrensstandards<br />
arbeiten, Controlling und Qualitätssicherung<br />
sichergestellt sind und<br />
diese Komponenten zentral gesteuert<br />
und nach innen wie außen gut kommuniziert<br />
werden“, fasst Ulla Gläßer<br />
die zentralen Ergebnisse der Studie zusammen.<br />
Unterstützung der Unternehmensleitung<br />
ist notwendig<br />
Die langfristige Unterstützung von Seiten<br />
der Unternehmensleitung ist eine<br />
wesentliche Voraussetzung für das<br />
Funktionieren eines Konfliktmanagement-Systems.<br />
So müssen Ombudspersonen<br />
und Mediatoren durch Fortbildungen<br />
auf ihre Rolle vorbereitet<br />
und zumindest teilweise von ihren regulären<br />
Arbeitsaufgaben freigestellt<br />
werden.<br />
Wichtig ist darüber hinaus, dass Unternehmen<br />
den Austausch mit anderen<br />
Betrieben und externen Beratern<br />
suchen, die Konfliktmanagement-<br />
Systeme aufbauen oder bereits<br />
aufgebaut haben. „Gerade in der Pilotphase<br />
kommt es darauf an, das Erfahrungswissen<br />
anderer zu nutzen. Anderenfalls<br />
besteht die Gefahr, den Anschluss<br />
an laufende Entwicklungen zu<br />
verlieren“, warnt Michael Hammes. ■<br />
(Q<br />
r ität Vi<br />
rs<br />
C,<br />
Europa-Univers<br />
(Quelle: PwC, Europa-Universität<br />
Viadrina)<br />
V adrina)<br />
Vi<br />
3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 49<br />
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Wirtschaft<br />
Hochspezialisiert: Freiberuflich als<br />
Arbeitsform der Zukunft?<br />
Die Hälfte aller Freiberufler ist bereits seit über 20 Jahren im Job<br />
eingesetzt. In die hierarchische Organisationsstruktur<br />
sind sie nicht<br />
eingebunden, Weisungsbefähigung<br />
und Steuerung bleiben bei internen<br />
Angestellten“, erklärt Jagemann. 87%<br />
der Freelancer erwarten im Jahr <strong>2011</strong><br />
steigende Auftragseingänge.<br />
In Zukunft sind noch mehr erfahrene Freiberufler gefragt, die Unternehmen temporär<br />
und hochqualifiziert unterstützen<br />
(Presse Krongaard AG/eig. Ber.) - Freiberufler<br />
sind in Unternehmen zunehmend<br />
gefragt. Dies ist das Ergebnis<br />
einer Umfrage der Krongaard AG unter<br />
754 freiberuflichen Spezialisten. Während<br />
der Hochzeit der Wirtschaftskrise<br />
konnten knapp 60% der Befragten<br />
ihr Auftragsvolumen halten oder<br />
sogar verbessern, in den vergangenen<br />
Monaten verzeichneten 55,7% der<br />
externen Spezialisten eine verbesserte<br />
Auftragslage. Für das Jahr <strong>2011</strong> erwarten<br />
87% der Befragten eine steigende<br />
Nachfrage nach ihrer Dienstleistung.<br />
Einsatzschwerpunkt: Spezialprojekte<br />
„Die Arbeitswelt entwickelt sich<br />
kontinuierlich zu einer Projektwelt.<br />
Entsprechend sind in Zukunft noch<br />
mehr erfahrene Freiberufler gefragt,<br />
die Unternehmen temporär und<br />
hochqualifiziert unterstützen“, so Jan<br />
Jagemann, Vorstand der Krongaard<br />
AG. Ihre Qualifikationen haben sich<br />
91,5% der Umfrageteilnehmer in mehr<br />
als elf Jahren Berufsleben erarbeitet,<br />
jeder zweite blickt sogar auf über 20<br />
Jahre Erfahrung zurück.<br />
Bisheriger Einsatzschwerpunkt bei<br />
87,9% der Befragten waren zeitlich<br />
begrenzte Spezialprojekte, um Unternehmen<br />
mit ihrem Fachwissen zu unterstützen.<br />
Auch Integrationsprojekte<br />
hat schon jeder Zweite in Unternehmen<br />
begleitet. Die Einsatzdauer lag bei<br />
maximal zwölf Monaten (74,6%).<br />
Steigende Auftragseingänge erwartet<br />
(Foto: © M. Fröhlich/PIXELIO)<br />
Der Beschäftigung von selbstständigen<br />
Experten ist allerdings auch eine Grenze<br />
gesetzt: „Das Verhältnis zwischen<br />
externen und internen Mitarbeitern<br />
muss stimmen. Externe Spezialisten<br />
bringen das neueste Know-how<br />
mit und werden projektspezifisch<br />
Auf eigene Rechnung<br />
Umgangssprachlich wird der Begriff<br />
„Freiberuflichkeit“ oft sehr ungenau<br />
verwendet, um eine Vielzahl verschiedener<br />
„freier“ selbstständiger<br />
Tätigkeiten zu umschreiben, bei denen<br />
der Betreffende (zunächst) auf eigene<br />
Rechnung tätig wird. Hierbei kann<br />
natürlich die Tätigkeit in einem freien<br />
Beruf im Sinne der Katalogberufe des<br />
EStG gemeint sein. In anderen Fällen<br />
wird im Alltagsdeutsch mit „freiberuflich“<br />
jedoch die freie Mitarbeit, die<br />
Tätigkeit als Honorarkraft oder das<br />
Freelancing in Projekten umschrieben.<br />
Auch die Gewerbetätigkeiten von Einmannbetrieben,<br />
die Subunternehmerschaft<br />
oder die Werkvertragstätigkeit<br />
werden oft in der Umgangssprache<br />
mit dem Begriff „Freiberuflichkeit“ in<br />
Zusammenhang gebracht.<br />
Wirtschaftliche Bedeutung<br />
In Deutschland gibt es derzeit etwa<br />
eine Million Freiberufler, von denen<br />
ca. 906 000 selbstständig sind. Diese<br />
beschäftigen rund 2,9 Mio. Mitarbeiter<br />
und 136 000 Auszubildende (BFB-<br />
Angaben, Stand: 1. März 2009) und<br />
erwirtschaften etwa 9% des BIP. Die<br />
wirtschaftliche Bedeutung ist mit der<br />
des Handwerks oder anderer Sektoren<br />
des Mittelstandes vergleichbar. ■<br />
Juristische Definition<br />
■ Geregelt im Einkommensteuergesetz<br />
(EStG) § 18 und im Partnerschaftsgesellschaftsgesetz<br />
(PartGG) § 1<br />
■ Zusammenfassend gilt: Freiberufliche<br />
Tätigkeiten sind selbstständig ausgeübte<br />
wissenschaftliche, künstlerische,<br />
schriftstellerische, unterrichtende,<br />
erzieherische oder sehr ähnlich gelagerte<br />
Tätigkeiten, die nicht der Gewerbeordnung<br />
unterliegen.<br />
50 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Der<br />
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ist da!<br />
Raimund Petersen, Mitglied im<br />
Bereichsvorstand BRIEF der Deutschen<br />
Post AG, stellt die neue Dienstleistung<br />
der Post vor.<br />
Im Juli letzten Jahres hat die Deutsche<br />
Post AG den E-POSTBRIEF der Öffentlichkeit<br />
präsentiert. Inzwischen haben<br />
sich bereits mehr als 1 Mio. Privatpersonen<br />
für den E-POSTBRIEF entschieden<br />
und zahlreiche Unternehmen integrieren<br />
den E-POSTBRIEF in ihre Geschäftsprozesse.<br />
Was ist das Besondere am E-Postbrief?<br />
Die Deutsche Post AG bringt mit dem<br />
E-POSTBRIEF viele Vorteile des klassischen<br />
Briefes ins Netz. Der E-POSTBRIEF ist –<br />
anders als eine E-Mail – verbindlich, vertraulich<br />
und verlässlich 1 .<br />
…und was heißt das im Einzelnen?<br />
Der E-POSTBRIEF bietet eine sichere und<br />
vertrauliche Online-Kommunikation:<br />
• Der E-POSTBRIEF ist verbindlich, weil Absender<br />
und Empfänger zweifelsfrei wissen,<br />
mit wem sie kommunizieren.<br />
• Der E-POSTBRIEF ist vertraulich, weil er<br />
auf seinen elektronischen Kommunikationsstrecken<br />
automatisch verschlüsselt<br />
übermittelt wird.<br />
• Der E-POSTBRIEF ist verlässlich. Wie im<br />
bewährten Netz für klassische Briefe bietet<br />
die Deutsche Post die gesamte Übermittlung<br />
und die zuverlässige Zustellung<br />
der Nachrichten aus einer Hand an. Aus<br />
der Briefkommunikation bekannte und<br />
bewährte Produkte wie zum Beispiel das<br />
Einschreiben können auch beim E-POST-<br />
BRIEF genutzt werden.<br />
Welche Vorteile bietet der E-POSTBRIEF<br />
allgemein?<br />
Der E-POSTBRIEF bringt Vereinfachung,<br />
mehr Bequemlichkeit und Schnelligkeit.<br />
Wichtige Nachrichten können elektronisch<br />
in Sekundenschnelle zugestellt werden.<br />
Das beschleunigt z.B. Vertragsabschlüsse<br />
und erleichtert das Einhalten von Fristen.<br />
Die Zusatzleistung Einschreiben bietet dem<br />
Absender Bestätigungen für den Versand,<br />
die Zustellung und den Empfang des<br />
E-POSTBRIEFES.<br />
Ob elektronisch oder per Postbote: die<br />
Deutsche Post stellt E-POSTBRIEFE verlässlich<br />
zu! Hat der Empfänger noch keinen<br />
elek tronischen Briefkasten, druckt die Deutsche<br />
Post das Schreiben für den Absender<br />
aus, kuvertiert es und stellt es klassisch per<br />
Postbote zu.<br />
Der E-POSTBRIEF-Nutzer kann jederzeit und<br />
überall von jedem PC mit Internetzugang<br />
aus auf seinen elektronischen Briefkasten<br />
zugreifen und E-POSTBRIEFE versenden,<br />
empfangen und speichern.<br />
…und für Firmenkunden?<br />
Sie benötigen keine Ausdrucke mehr, keine<br />
Umschläge und keine Briefmarken, auch der<br />
Gang zum Briefkasten entfällt. Sie erreichen<br />
immer alle Kunden, denn der E-POSTBRIEF<br />
kann elektronisch oder klassisch per Postbote<br />
zugestellt werden.<br />
Sie brauchen keine zusätzliche Hard- oder<br />
Software. Ein Computer mit Internetzugang<br />
und ein Handy mit der Nummer eines deutschen<br />
Mobilfunkanbieters reichen aus, um<br />
den E-POSTBRIEF nahezu überall zu nutzen.<br />
Die eindeutigen Identitäten aller Nutzer<br />
beim E-POSTBRIEF machen das Versenden<br />
anonymer Spam-Nachrichten nahezu<br />
unmöglich.<br />
Wie hoch sind die Kosten?<br />
Bei Firmenkunden entstehen monatliche Bereitstellungskosten<br />
in Höhe von 2,50 €. Der<br />
Empfang von E-POSTBRIEFEN ist kostenfrei,<br />
nur für den Versand fallen je nach Art und<br />
Umfang Transaktionskosten an, wie auch<br />
beim klassischen Brief. Die elektronische<br />
Zustellung bis zu einer Größe von 20 MB<br />
kostet 55 Cent.<br />
Der E-POSTBRIEF mit klassischer Zustellung<br />
kostet in seiner Standardvariante ebenfalls<br />
55 Cent – Kuvert und der Druck von bis<br />
zu drei Seiten in Schwarz-Weiß bereits<br />
inklusive!<br />
Wie erfolgt die Registrierung?<br />
Die Registrierung von Geschäftskunden<br />
erfolgt auf www.epost.de. Für die Registrierung<br />
benötigen Sie einen Computer<br />
mit Internetzugang und Drucker und ein<br />
Mobiltelefon mit der Nummer eines deutschen<br />
Mobilfunkanbieters. Ferner sollten der<br />
aktuelle Handelsregisterauszug, die Post-<br />
Kundennummer (sofern vorhanden) und<br />
die Bankverbindungsdaten bereitgehalten<br />
werden. Jeder Vertragsunterzeichner muss<br />
das POSTIDENT-Verfahren einmalig durchführen.<br />
Das PI-Verfahren ist selbstverständlich<br />
kostenfrei.<br />
Geschäftskunden, die sich im Portal anmelden,<br />
können bis zu zehn Mitarbeiterpostfächer<br />
anlegen. Jedes der zehn Postfächer<br />
verfügt über 250 MB Speicherplatz. Zudem<br />
sind bis zu drei Administratoren-Konten im<br />
Produktpaket enthalten. Administratoren<br />
sind die Personen in Ihrem Unternehmen,<br />
die Ihr E-POSTBRIEF-Nutzerkonto verwalten<br />
und pflegen. Bei Unternehmen, die<br />
aufgrund sehr großer Sendungsmengen<br />
über eine kundenindividuelle IT-Schnittstelle<br />
(Gateway) angebunden werden, wird die<br />
Anzahl benötigter Postfächer individuell<br />
festgelegt.<br />
Wo kann ich mehr über den<br />
E-POSTBRIEF erfahren?<br />
Informieren können Sie sich im Internet<br />
unter www.epost.de.<br />
Fragen zum Registrierungsprozess beantwortet<br />
der Kundenservice für den<br />
E-POSTBRIEF unter der Rufnummer<br />
0228-92 399 329. Natürlich helfen auch<br />
die Direkt Marketing Center bzw. die<br />
örtlichen Kundenbetreuer weiter.<br />
1<br />
Nur für Sendungen innerhalb Deutschlands an für den<br />
E-PB registrierte Empfänger (bis 20 MB). Registrierung<br />
erst ab 18. Jahren. Gesetzl. oder vertragl. Regelungen<br />
können Nutzbarkeit ausschließen (z.B. bei Schriftformerfordernis)
Hoffentlich Allianz.<br />
Wirtschaft<br />
Für mehr unternehmerischen Spielraum<br />
Sale-and-Lease-Back als Trend in der Mittelstandsfinanzierung<br />
Deutschlands Unternehmen verfolgen den Wettbewerb nur als Zaungäste<br />
Die Stimmung im deutschen Mittelstand<br />
ist so gut wie lange nicht mehr.<br />
Viele Unternehmen haben in der Krise<br />
der letzten Monate Liquiditätsreserven<br />
aufgebraucht und benötigen nun<br />
neues Kapital zur Finanzierung von<br />
Wachstum. Laut aktuellen Studien<br />
ist der Zugang zu Bankkrediten zwar<br />
grundsätzlich leichter geworden, aber<br />
das Risikobewusstsein der Banken ist<br />
gestiegen. Diese Zurückhaltung zeigt<br />
sich, wenn Investitionen finanziert<br />
werden sollen. Die Banken handeln<br />
dabei nicht böswillig, sondern unterliegen<br />
auferlegten Zwängen von<br />
außen. Aufgrund der allgemeinen<br />
wirtschaftlichen Lage im vergangenen<br />
Jahr haben sich die Ratings der Kunden<br />
verschlechtert.<br />
den Banken Mangelware. Gerade in<br />
den Bilanzen vieler mittelständischer<br />
Unternehmen gibt es ein erhebliches<br />
Potenzial, Liquidität aus vorhandenen<br />
Ressourcen zu generieren. Dazu<br />
gehören in der Aktiva Grundstücke,<br />
Gebäude, Lagerbestände, Forderungen,<br />
Anlagen und Maschinen. Auch Marken,<br />
Patente und Lizenzen können<br />
zur Liquiditätssteigerung beitragen.<br />
In der Praxis funktioniert die Liquiditätsgewinnung<br />
zum Beispiel über den<br />
Forderungsverkauf Factoring oder die<br />
Leasinglösung Sale-and-Lease-Back.<br />
Aktivierung stiller Reserven im<br />
Anlagevermögen<br />
(Foto: © Ernst Rose/PIXELIO)<br />
Beim Sale-and-Lease-Back verkauft<br />
das Unternehmen zunächst das gebrauchte<br />
Anlagevermögen und erhält<br />
Liquidität sichern und finanziellen<br />
Spielraum schaffen<br />
dafür den Kaufpreis sofort ausgezahlt.<br />
Direkt im Anschluss least es diese Güter<br />
zurück. Die Einsatzmöglichkeiten<br />
Daher müssen Banken für dasselbe<br />
Kreditvolumen mehr Eigenkapital<br />
sind vielfältig: Sale-and-Lease-Back<br />
BAVP_185_ich_4c.qxp hinterlegen – dieses ist jedoch 17.06.2009 auch bei 22:40 funktioniert Uhr Seite im 1 klassischen verarbeitenden<br />
Gewerbe bei Maschinen oder<br />
Anlagen, aber zum Beispiel auch bei<br />
Immobilien, Marken oder Patenten. Die<br />
Lösung ist ideal, denn gerade Marken<br />
oder Patente werden von Banken kaum<br />
als Sicherheiten anerkannt. Sie sind<br />
meist unbelastet und können so für<br />
eine Liquiditätsgewinnung durch Saleand-Lease-Back<br />
eingesetzt werden.<br />
Die Vorgehensweise<br />
Sind die Güter für eine Sale-and-Lease-<br />
Back-Transaktion definiert, wird in<br />
der Regel ein Wertgutachten erstellt.<br />
Danach richtet sich die mögliche Höhe<br />
der Finanzierung. Sind sich Leasingunternehmen<br />
und Leasingnehmer über<br />
Höhe, Laufzeiten und Konditionen<br />
einig, wird der Vertrag erstellt und<br />
unterzeichnet. Der Kunde erhält den<br />
Kaufpreis ausgezahlt und least direkt<br />
im Anschluss die Assets zurück.<br />
Zum Vertragsende hat das Unternehmen<br />
die Möglichkeit, das Leasinggut<br />
wieder zurückzuerwerben, was in den<br />
meisten Fällen im Interesse der Unternehmen<br />
liegt. Das Risiko für beide<br />
Seiten ist überschaubar, da der hohe<br />
Wertverfall von Neumaschinen hier<br />
nicht mehr relevant ist. Der Leasingkunde<br />
erhält so zusätzliche Liquidität<br />
aus der Substanz der Firma heraus.<br />
Die Einsatzgebiete<br />
Die Einsatzmöglichkeiten der Leasinglösung<br />
sind vielfältig und reichen<br />
von Neuinvestitionen, Entwicklung von<br />
BAVP_185_ich_4c.qxp 17.06.2009 22:40 Uhr Seite 1<br />
Altersversorgung über den Betrieb.<br />
Altersversorgung über den Betrieb.<br />
Der Arbeitgeber kann seinen Mitarbeitern Steuervorteile und staatliche<br />
Arbeitgeber Förderung kann sichern. seinen Mitarbeitern Ob mit einer Steuervorteile klassischen und staatli-<br />
Direktversicherung,<br />
Der<br />
che Förderung sichern. Ob mit einer klassischen Direktversicherung,<br />
der Pensionskasse, der Unterstützungskasse oder einer privaten<br />
der Pensionskasse, der Unterstützungskasse oder einer privaten<br />
RiesterRente bzw. bzw. BasisRente BasisRente zu günstigen zu Konditionen günstigen – wir Konditionen sagen – wir sagen<br />
Ihnen gerne, wie Sie wie die Sie neue die staatliche neue Förderung staatliche am Förderung besten nutzen. am besten nutzen.<br />
52 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong><br />
Vermittlung durch:<br />
Steffen Vermittlung Schmidt, durch: Generalvertretung<br />
Georg-Schumann-Str.200, 04159 Leipzig<br />
Steffen Schmidt, Generalvertretung<br />
steffen.schmidt@allianz.de, www.allianz-steffen-schmidt.de<br />
Tel. Georg-Schumann-Str.200, <strong>03</strong> 41.9 11 51 12<br />
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Wirtschaft<br />
Innovationen, Umfinanzierungen bis<br />
hin zur Schonung der Kreditlinien oder<br />
der Finanzierung einer Unternehmensnachfolge.<br />
Auch akuter Kapitalbedarf,<br />
das Realisieren von Steuervorteilen<br />
oder das Schaffen eines „finanziellen<br />
Polsters“ sind Gründe für den Einsatz.<br />
Oft wird das Modell genutzt, um ein<br />
verbessertes Rating zu erzielen oder die<br />
Kreditwürdigkeit zu verstärken.<br />
Sale-and-Lease-Back ist für viele Branchen<br />
geeignet, die stärkste Kundengruppe<br />
kommt aber ganz klassisch aus<br />
dem verarbeitenden Gewerbe. Denn<br />
beim Sale-and-Lease-Back wird Anlagevermögen<br />
mobilisiert, es ermöglicht<br />
eine Liquiditäts- und Ertragsbeschaffung<br />
aus der Substanz des Unternehmens.<br />
Für das Unternehmen „fühlt“<br />
sich das Ganze wie die Nutzung eines<br />
besicherten Tilgungsdarlehens an,<br />
jedoch mit Assets, welche bisher dafür<br />
kaum nutzbar waren.<br />
Vorteile nutzen<br />
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Sale-and-Lease-Back bringt auch<br />
Steuervorteile mit sich. Denn die<br />
Leasingkosten können zum Teil als<br />
betriebliche Aufwendungen steuerlich<br />
geltend gemacht werden. So mindert<br />
die monatlich zu zahlende Leasinggebühr<br />
anteilig den Gewinn und die<br />
zu zahlenden Steuern. Damit hat das<br />
Finanzierungsinstrument Analogien<br />
zu einem Tilgungsdarlehen, bringt<br />
aber dem Unternehmen zusätzliche<br />
Vorteile. Die bei Darlehen nötigen<br />
Sicherheiten bleiben unangetastet, die<br />
Bilanzsumme niedrig und die Bonität<br />
erhalten. Außerdem sind die Leasingraten<br />
wiederkehrende Zahlungen<br />
und damit eine sichere Grundlage<br />
für die Finanzplanung. Wird dennoch<br />
weiteres Fremdkapital in der Firma<br />
benötigt, verbessert Sale-and-Lease-<br />
Back die Eigenkapitalquote und somit<br />
das Rating. Der Unternehmer kann<br />
demnach eine verbesserte Kreditwürdigkeit<br />
erzielen. Jedoch darf nicht vergessen<br />
werden, dass durch den Verkauf<br />
Liquidität für den Mittelstand<br />
das Anlagevermögen in der Bilanz verringert<br />
wird und damit Sicherheiten<br />
für künftige Fremdkapitalgeber reduziert<br />
werden. Als modernes Finanzierungsmodell<br />
hat Sale-and-Lease-Back<br />
für mittelständische Unternehmen<br />
jede Menge Vorteile und ergänzt die<br />
klassischen Varianten, wie den Bankkredit,<br />
perfekt. ■<br />
Patrick G. Weber<br />
■ Patrick G. Weber ist Mitglied der Geschäftsleitung der Vantargis-Gruppe.<br />
■ Das Unternehmen unterstützt seine Kunden direkt als Kapitalgeber.<br />
■ Im Bedarfsfall arrangiert Vantargis neben eigener Liquidität auch zusätzliche<br />
Finanzierungsquellen im Rahmen eines Gesamtfinanzierungskonzepts für<br />
seine Kunden.<br />
■ Vantargis betreut mehr als 400 mittelständische Kunden von fünf Standorten<br />
aus: Kelkheim, München, Zell u. A., Erfurt, Dresden.<br />
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3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 53<br />
Finalist 2010
Wirtschaft<br />
Doktor- und Professorentitel<br />
Eine wiedererwachte Titelgier in Deutschland<br />
Besonders beliebt ist der Doktorgrad.<br />
Der Titel wird i. d. R. einer wissenschaftlichen<br />
Arbeit, Begutachtung,<br />
Prüfung/Verteidigung und i. d. R.<br />
nach Veröffentlichung verliehen. Für<br />
das Verfahren (Promotion) gibt es formale<br />
„Promotionsordnungen“, deren<br />
Einhaltung von Promotionskommissionen<br />
überwacht wird.<br />
Dieser Weg zum Doktortitel ist mühsam.<br />
Aber es geht auch anders: Doktorgrade<br />
werden auch ehrenhalber<br />
verliehen (Dr. h. c.), eine Gunst, die<br />
z. B. Persönlichkeiten für ihre wissenschaftlich<br />
herausragende Leistungen<br />
erfahren, auch wenn sie vorher nicht<br />
promoviert hatten.<br />
Viele Ehrendoktoren werden z. B.<br />
auch für Aufbauleistungen an einer<br />
Universität verliehen, und mitunter<br />
erhalten Prominente diesen Titel auch<br />
ohne spezifische Voraussetzungen, so<br />
Politiker, Wirtschaftskapitäne und z. T.<br />
auch Schauspieler. Und dann gibt es<br />
noch die – primär im Ausland ansässigen<br />
– Hochschulen, die den Titel<br />
faktisch für Geld verleihen, ja sogar<br />
über Ebay anbieten, z. T. durch „Promotionsberater“<br />
vermittelt.<br />
Was bringt der Doktor?<br />
In manchen Berufsgruppen ist der<br />
Doktor sogar Voraussetzung, ein<br />
Einstellungskriterium. In anderen<br />
Disziplinen stellt er eine Art „guten<br />
Ton“ da, wie etwa bei Ärzten. Chemikern<br />
wird nachgesagt, sie hätten<br />
ohne Titel nur wenige Chancen auf<br />
dem Arbeitsmarkt. Unternehmensberater<br />
hoffen auf höhere Reputation<br />
und Kompetenz anmutung. Zudem<br />
soll der Doktorgrad je nach Schätzung<br />
200.000 bis 700.000 Euro über das<br />
Arbeitsleben hinweg einbringen.<br />
Professor als Beruf<br />
Für den Beruf ist formal qualifiziert,<br />
wer an Fachhochschulen (FH) und<br />
ähnlich auch Berufsakademien (BA)<br />
i. d. R. ein Universitätsstudium, eine<br />
gute Promotion und fünf Jahre Berufserfahrung<br />
(davon mind. drei nicht an<br />
der Hochschule) sowie Lehrerfahrung<br />
und Publikationen nachweist. An<br />
Universitäten sind die Anforderungen<br />
– besonders an die wissenschaftliche<br />
Qualifikation – höher.<br />
Denn an Universitäten wird gleichwertig<br />
Lehre und Forschung verlangt.<br />
An Universitäten wurde bislang<br />
– zumindest in den Geisteswissen-<br />
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52 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong><br />
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Wirtschaft<br />
schaften – auch die Habilitation und<br />
eine größere Zahl anerkannter wissenschaftlicher<br />
Publikationen vorausgesetzt.<br />
Heute wird die Habilitation<br />
weitgehend durch eine sechs-jährige<br />
Zeit als Juniorprofessor ersetzt. Sind<br />
diese Voraussetzungen erfüllt, können<br />
sich so geeignete Personen um Professuren<br />
oder Lehrstühle bewerben. Die<br />
Auswahl erfolgt über ein „Berufungsverfahren“,<br />
an dessen Ende der/die<br />
Auserwählte dann „berufen“ wird.<br />
Professor als Titel<br />
Man muss nicht Hochschullehrer sein,<br />
um den Professorentitel zu führen:<br />
Gastprofessoren sind Hochschulexterne,<br />
die semesterweise nebenberuflich<br />
lehren.<br />
Den Titel dürfen diese aber nur in<br />
einigen Bundesländern führen. Honorarprofessoren<br />
sind von einer Hochschule<br />
oder von Landesministerien<br />
zum Professor ernannt worden. Sie<br />
sind lediglich verpflichtet, regelmäßig<br />
eine Lehrveranstaltung anzubieten<br />
und in seltenen Fällen noch nicht einmal<br />
dies.<br />
Der mehr oder minder direkte Kauf<br />
von Professorentiteln ist auch möglich.<br />
Dazu muss man noch nicht einmal<br />
in die Ferne schweifen. Besonders<br />
beliebt ist Osteuropa, wo gerne Doktoren-<br />
und Professorentitel verliehen<br />
werden, wenn nur der so Geehrte „die<br />
Kosten der Verleihung übernimmt“.<br />
Mittlerweile ist auch China „ein<br />
Markt“; und das – wer hätte es anders<br />
vermutet – mit Discountangeboten.<br />
Dieser Weg zum Doktortitel ist mühsam.<br />
Die Motive für Titel oder Beruf<br />
Obwohl mit dem Honorarprofessor<br />
auch in Wissenschaft und Lehre verdiente<br />
Persönlichkeiten geehrt werden,<br />
sind es häufig auch „nur“ Einflussreiche<br />
und Prominente. Die Hochschulen<br />
erhoffen sich von ihnen Vorteile<br />
und Gelder aus Wirtschaft und Politik<br />
und bedienen dafür die Eitelkeit der<br />
Honorierten.<br />
So sinkt der Anreiz, den – gerade für die<br />
habilitierten Hochschullehrer – steinigen<br />
Weg zum Professor als Beruf zu<br />
wählen. Auch steht die Vergütung der<br />
„echten Professoren“ in keinem Verhältnis<br />
zur Qualifikation, und der mit<br />
(Foto: © www.JenaFoto24.de/PIXELIO)<br />
der Dienstrechtsreform eingeführte<br />
– eigentlich sinnvolle – Leistungsaufschlag<br />
wird dann unsinnig, wenn die<br />
Leistung kaum objektiv zu beurteilen<br />
ist, er leicht umgangen werden kann<br />
und bei der nächsten globalen Budgetkürzung<br />
wieder wegfällt. Geld kann für<br />
den Beruf also nicht motivieren, es sei<br />
denn, man nutzt die Zeit für Forschung<br />
für kommerzielle Tätigkeiten. Das wird<br />
allerdings immer schwieriger. Für den<br />
Beruf des Hochschullehrers benötigt<br />
man heute viel und in Zukunft noch<br />
mehr Idealismus. Da nützt auch der<br />
schöne Titel nichts – den kann man,<br />
wie gesagt, auch anders „erwerben“. ■<br />
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(Foto: © Land Berlin/Thie)<br />
Berlins Ansehen gewinnt weltweit<br />
Internationale Imagemessung stellt positives Ansehen im Bereich Wirtschaft fest<br />
(ots) - Berlin ist nach wie vor die Stadt<br />
des Mauerfalls und der Wiedervereinigung.<br />
Aber als Wirtschaftsstandort,<br />
als attraktive Stadt zum Leben und<br />
Arbeiten holt Berlin stark auf. Gut<br />
positioniert ist die deutsche Hauptstadt<br />
auch in Wissenschaft, Kunst und<br />
Kultur. Berlin wird spontan mit guter<br />
Forschungslandschaft, innovativen<br />
Firmen und Produkten verbunden. Die<br />
Assoziationen rufen in den allermeisten<br />
Fällen positive Emotionen hervor.<br />
Das ist das Ergebnis einer internationalen<br />
Imagemessung des Marktforschungsinstituts<br />
TNS Infratest für die<br />
Hauptstadtkampagne „be Berlin“. Die<br />
Studie wurde von Senatssprecher Dr.<br />
Richard Meng und Michael Ehlting,<br />
einem der Autoren von TNS Infratest,<br />
vorgestellt. Befragt wurden 1 510<br />
Führungskräfte aus Wirtschaft sowie<br />
(in geringem Umfang) Wissenschaft<br />
und Kultur.<br />
Die Interviewpartner kamen<br />
aus 21 Städten in zwölf Ländern<br />
(Großbritannien, Frankreich, Türkei,<br />
Spanien, Dänemark, Japan, China,<br />
Indien, Brasilien, USA, Australien und<br />
Russland). Die Befragung erfolgte via<br />
Internetfragebogen zwischen Mitte<br />
November und Mitte Dezember 2010.<br />
Mit dieser, für Wirtschaftsumfragen<br />
international üblichen Methode,<br />
können wichtige Trends und qualitative<br />
Aussagen über das Image eines<br />
Standorts ermittelt werden.<br />
Positives Image<br />
Der Sprecher des Senats Dr. Richard<br />
Meng: „Berlin wird international immer<br />
stärker als Wirtschaftsmetropole<br />
wahrgenommen. Die Umfrage beweist,<br />
dass es uns in den vergangenen<br />
Jahren gelungen ist, die Stärken<br />
Berlins im Bewusstsein der internationalen<br />
Eliten zu verankern. Dabei<br />
nehmen diese auch sehr genau die<br />
positive wirtschaftliche Entwicklung<br />
Berlins im Vergleich zu ihrem eigenen<br />
Standort wahr.“<br />
Michael Ehlting, TNS Infratest, ergänzt:<br />
„Die Studie basiert auf sorgfältig ausgewählten<br />
Stichproben. Sie liefert uns<br />
wichtige qualitative Aussagen über<br />
das Image Berlins und wirft erhellende<br />
Schlaglichter auf Stärken und Schwächen<br />
der deutschen Hauptstadt.”<br />
Attraktives Berlin<br />
Weltweit liegen zwar immer noch<br />
New York und London vorne, aber im<br />
Vergleich zu einer ersten Umfrage im<br />
Jahr 2007 haben sich die Imagewerte<br />
Berlins durch die Bank deutlich verbessert.<br />
So zum Beispiel bei der Antwort<br />
auf die Frage, ob man es sich vorstellen<br />
könne, in Berlin zu leben und zu arbeiten.<br />
Konnten sich 2007 erst 32% der<br />
Befragten in London Berlin als Arbeitsort<br />
vorstellen, sind es drei Jahre später<br />
55%. In Paris stieg der Wert von 38 auf<br />
72%, in New York City von 22 auf 49%.<br />
Dabei zeigte sich, dass in den Schwellenländern<br />
das wirtschaftliche Interesse<br />
an Berlin besonders ausgeprägt<br />
ist. Die weit überwiegende Zahl der<br />
chinesischen und der indischen Führungskräfte<br />
(94% bzw. 88%) könnten<br />
sich vorstellen, in der deutschen<br />
Hauptstadt zu leben und zu arbeiten.<br />
Als Stärken Berlins nannten Manager<br />
und Unternehmer über alle zwölf<br />
Länder hinweg an erster Stelle die Verkehrsinfrastruktur<br />
und -anbindung,<br />
gefolgt von der Lebensqualität, dem<br />
Angebot an Erholungs- und Grünflächen<br />
sowie der Nähe zu Wissenschaft<br />
und Forschung.<br />
Gut für Geschäfte<br />
Auch in Bezug auf den bevorzugten<br />
Standort für eine Unternehmensgrün-<br />
56 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Regional-Special<br />
dung oder -verlagerung punktet Berlin.<br />
Auf die Frage, welche Metropole<br />
dafür am ehesten in Betracht komme,<br />
nannte jeder zehnte Studienteilnehmer<br />
in Dänemark und in Russland<br />
Berlin.<br />
Damit gelten unter den russischen<br />
Managern nur London und New<br />
York als noch attraktivere Wirtschaftszentren.<br />
In der türkischen<br />
Metropole Istanbul landete Berlin auf<br />
dem vierten Platz und schlug damit<br />
beispielsweise Paris und London.<br />
Gleichzeitig sehen viele der Befragten<br />
auch noch Nachholbedarf. Auf die<br />
Frage „In welchem Bereich muss sich<br />
Berlin aus Ihrer Sicht noch stärker<br />
entwickeln?, nannten die meisten<br />
Attraktives Berlin<br />
(41%) das Stichwort „Wirtschaft”,<br />
gefolgt von „Tourismus”(27%),<br />
„Wissenschaft” (25%), „Kunst/Kultur”<br />
(22%) und „Politisches Machtzentrum”<br />
(16%). Nach wie vor groß ist auch<br />
das Interesse an Informationen über<br />
Berlin. Fast die Hälfte (49%) wollen<br />
mehr über Berlin als Wirtschaftsstandort<br />
wissen, interessieren sich<br />
für Kunst und Kultur (45%), und ein<br />
Drittel (34%) will mehr touristische<br />
Informationen. ■<br />
(Foto: © Land Berlin/Gläser)<br />
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Seelenbinderstr. 80<br />
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Dr. Herrmann Gruppe<br />
Giesestraße 96/98<br />
12623 Berlin<br />
(Quelle: P.T.Magazin)<br />
3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 57
Regional-Special<br />
Region of Excellence<br />
Brandenburg fährt eine gemeinsame<br />
Innovationsstrategie mit Berlin<br />
(Foto: mwe.brandenburg.de)<br />
Wirtschafts- und Europaminister Ralf Christoffers nahm die Ehrung in Brüssel aus den<br />
Händen von EU-Kommissionspräsident José-Manuel Barroso entgegen<br />
(ots) - Das Land Brandenburg wurde<br />
in diesem Jahr von der Europäischen<br />
Union als „Region of Excellence“ ausgezeichnet.<br />
Die EU hat damit Projekte<br />
und Strategien Brandenburgs – sowie<br />
von Wales und Litauen – gewürdigt,<br />
die sich eng an den Zielen der Strategie<br />
Europa 2020 orientieren. Die Kommission<br />
hat vor allem bewertet, wie die<br />
Regionen das nachhaltige, innovative<br />
und integrierte Wachstum langfristig<br />
fördern und wie ihre Ansätze und<br />
Ergebnisse in besonderer Weise helfen,<br />
die Ziele der EU im Bereich Innovation<br />
und Forschung zu erreichen.<br />
Auf dem richtigen Weg<br />
Nachdem der EU-Ausschuss der Regionen<br />
Brandenburg bereits zur „Europäischen<br />
Unternehmerregion <strong>2011</strong>“<br />
gekürt hatte, ist die Auszeichnung als<br />
Exzellenz-Region in Europa einmal<br />
mehr eine Bestätigung dafür, dass das<br />
Land mit der Entwicklung seines Wirtschaftsstandortes<br />
auf dem richtigen<br />
Wege ist. „Die EU hat uns bescheinigt,<br />
dass wir in unserem Land den Unternehmen<br />
ein Umfeld bieten, das in<br />
Europa seinesgleichen sucht“, erklärte<br />
Brandenburgs Wirtschaftsminister<br />
Ralf Christoffers nach der Auszeichnung<br />
durch EU-Kommissionspräsident<br />
José Manuel Barroso in Brüssel.<br />
Cluster machen es möglich<br />
Zusammen mit Berlin geht Brandenburg<br />
in Sachen Innovationsförderung<br />
einen neuen und einzigartigen Weg<br />
unter den deutschen Bundesländern.<br />
Beide Länder haben sich auf eine<br />
gemeinsame Innovationsstrategie<br />
verständigt mit dem Ziel, in abgestimmten<br />
zukunftsträchtigen Wirtschaftsfeldern<br />
Innovation zu fördern.<br />
Die Bildung von Clustern ermöglicht<br />
es Brandenburg, die Zusammenarbeit<br />
von Forschung und Unternehmen in<br />
besonderer Weise zu unterstützen.<br />
Mit einer Bündelung der verfügbaren<br />
Förderprogramme gelingt es nun<br />
besser, Forschungsergebnisse bis zur<br />
Marktreife zu führen.<br />
Experimentell<br />
Das Land Brandenburg fördert auch<br />
innovative Ansätze von Unternehmen<br />
mit speziellen Programmen, die experimentellen<br />
Charakter haben. Dazu<br />
gehört beispielsweise die Förderung<br />
innovativer Geschäftsmodelle kleiner<br />
und mittlerer Unternehmen zur Nutzung<br />
neuester Technologien.<br />
Wie gut das gelingen kann, zeigt die<br />
Verleihung des „RegioStar Awards<br />
2010“ an die Teltower getemed Medizin-<br />
und Informationstechnik AG<br />
– nominiert für den „Großen Preis<br />
des Mittelstandes“ <strong>2011</strong> – und das fördernde<br />
Ministerium für Wirtschaft<br />
und Europaangelegenheiten (MWE).<br />
Mit Unterstützung der EU und des<br />
MWE (www.mwe-brandenburg.de)<br />
hatte getemed ein neues Geschäfts-<br />
58 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Regional-Special<br />
modell für die ambulante Behandlung<br />
von Patienten mit chronischer<br />
Herzschwäche entwickelt, das in ganz<br />
Eu ropa genutzt werden kann.<br />
Biotech-Standort weiter gefestigt<br />
Die Hauptstadtregion gehört zu den<br />
drei führenden deutschen Biotechnologie-Standorten.<br />
Gemeinsam mit<br />
München hat Berlin-Brandenburg bei<br />
den Life Sciences die Spitzenstellung<br />
in Deutschland inne – und punktet<br />
zunehmend auch international.<br />
Mehr als 190 Biotech-Unternehmen<br />
sowie rund 370 Medizintechnikfirmen<br />
sind in Berlin und Brandenburg<br />
angesiedelt. Die gesamte Wertschöpfungskette<br />
in den modernen Life Sciences<br />
ist in der Hauptstadtregion vorhanden.<br />
Als Leitbranche mit herausragenden<br />
Kompetenzen im Bereich<br />
Forschung und Entwicklung nimmt<br />
die Branche in der gemeinsamen<br />
Innovationsstrategie der Länder Berlin<br />
und Brandenburg eine besondere<br />
Rolle ein.<br />
Netzwerk-Perle Lignos<br />
So hat beispielsweise Mitte März <strong>2011</strong><br />
die Aevotis GmbH das Verbundprojekt<br />
„Lignos“ mit dem Fraunhofer-Institut<br />
für Angewandte Polymerforschung<br />
IAP und der Universität Potsdam auf<br />
den Weg gebracht, bei dem es um<br />
Herstellung von Biopolymeren für<br />
die technische Anwendung mittels<br />
neuer biologischer Verfahren geht.<br />
Unter dem Namen „pearls. Potsdam<br />
Research Network“ haben sich auf<br />
Nachhaltige Entwicklung mit Biopolymeren<br />
Initiative der Universität Potsdam und<br />
mit Unterstützung des Ministeriums<br />
21 Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen<br />
im Raum Potsdam zu<br />
einem bundesweit einmaligen Netzwerk<br />
zusammengeschlossen.<br />
Dadurch wurden die Kompetenzen<br />
universitärer und außeruniversitärer<br />
Forschung miteinander verknüpft,<br />
auch für die Entwicklung neuer Forschungsallianzen<br />
mit der Wirtschaft.<br />
Der Universität Potsdam ist es dabei<br />
gelungen, unter dem Dach von<br />
„pearls“ dieses Forschungsprojekt<br />
einzuwerben, gemeinsam mit dem<br />
Fraunhofer-Institut für Angewandte<br />
(Foto: Fraunhofer-Gesellschaft)<br />
Polymerforschung und dem jungen<br />
Unternehmen aevotis GmbH. Das Projekt<br />
„Lignos“ ist zukunftsweisend. Für<br />
eine nachhaltige Entwicklung ist es<br />
unerlässlich, Ressourcen zu schonen<br />
bzw. effizient mit ihnen umzugehen.<br />
Die Entwicklung von – auch industriell<br />
nutzbaren – Verfahren zur Herstellung<br />
von Biopolymeren leistet hierzu<br />
einen wichtigen Beitrag. Das Projekt<br />
trägt zur weiteren Profilierung des<br />
Biotechnologie-Standortes Berlin-<br />
Brandenburg bei und ist beispielhaft<br />
für das gute Zusammenspiel zwischen<br />
Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung.<br />
■<br />
Bernd Schenke<br />
Offsetdruck<br />
Digitaldruck<br />
Verarbeitung<br />
Werbetechnik<br />
3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 57
Technologietransfer –<br />
Forschung findet Firma<br />
Berliner Industrie- und Innovationsstandorte<br />
gezielt entwickeln<br />
Innovationsstandort Tegel: Vom Flughafen zum Klima- und Energiecampus<br />
Ressourcen müssen auf Innovationsstandorte<br />
konzentriert und Forschung<br />
und Produktion vor Ort stärker verknüpft<br />
werden – so lautete der einhellige<br />
Tenor einer Diskussionsveranstaltung<br />
mit Berliner Unternehmern,<br />
Wissenschaftlern, Politikern und Verwaltungsvertretern<br />
im Berliner Ludwig<br />
Erhard Haus. Im Mittelpunkt stand<br />
dabei die Vorstellung von zwei neuen<br />
Veröffentlichungen, die dazu beitragen<br />
sollen, das Angebot an attraktiven<br />
Gewerbeflächen transparenter zu<br />
machen und noch effektiver zu vermarkten.<br />
Zum einen wurde vom Berliner Senat<br />
in enger Kooperation mit der Wirtschaft<br />
der neue Stadtentwicklungsplan<br />
Industrie und Gewerbe erarbeitet. Der<br />
Plan stellt die Industrie- und Gewerbegebiete<br />
der Stadt dar und kategorisiert<br />
sie nach Lage und Qualitätskriterien,<br />
wie beispielsweise Flächenverfügbarkeit,<br />
Anbindung oder Nachbarschaft.<br />
Nachholebedarf<br />
Darüber hinaus hat die IHK Berlin<br />
verschiedene Industrie- und Innovationsstandorte<br />
untersucht und sich u. a.<br />
mit deren Profilierung sowie mit notwendigen<br />
Maßnahmen vor Ort auseinandergesetzt.<br />
Im Vordergrund stand<br />
jedoch die stärkere Verzahnung zwischen<br />
Wirtschaft und Wissenschaft.<br />
Gerade hier besteht aus Sicht der<br />
Wirtschaft noch immer Nachholbedarf.<br />
Das war auch Konsens der Diskussion,<br />
an der sich u. a. die Staatssekretärin<br />
für Verkehr und Stadtplanung Maria<br />
Krautzberger, Wirtschaftsstaatssekretär<br />
Dr. Jens-Peter Heuer, der ehemalige<br />
Präsident der TU Berlin Prof. Kurt Kutzler<br />
sowie viele Unternehmensvertreter<br />
beteiligten.<br />
Finanzieller Anreiz<br />
„Berlin hat zwar eine einzigartige<br />
Forschungslandschaft. Woran es<br />
Orthopaedic Devices<br />
Made in Germany<br />
OHST Medizintechnik AG<br />
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<br />
<br />
<br />
<br />
Stapelbares Leichtgewicht:<br />
Tray in neuem Design sorgt für Ordnung<br />
und Effizienz im OP.<br />
Top-Ranking der Länder nach geschätzten Arbeitsplätzen 2009<br />
60 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong><br />
(Quelle: IBM Global Business Services 2010)
(Foto: Günter Wicker/Photur/Berliner Flughäfen)<br />
jedoch mangelt, sind Standorte, an denen die Ideen aus der<br />
Wissenschaft schnell und unkompliziert in die Praxis umgesetzt<br />
werden können“, konstatierte Christian Wiesenhütter, der stellvertretende<br />
Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin. Dabei liegen<br />
die Potenziale für das Wachstum moderner Industrien heute<br />
vor allem in den hochinnovativen und forschungsintensiven<br />
Branchen. Um Forschungseinrichtungen gezielt an bestimmten<br />
Industriestandorten anzusiedeln, muss nach Aussage von Prof.<br />
Kutzler eine Empfehlung der Politik ebenso gegeben sein wie<br />
ein finanzieller Anreiz. So ist es beispielsweise der TU Berlin<br />
ohne Subventionen kaum möglich, wieder stärker produktionsorientiert<br />
zu forschen.<br />
Konzentration<br />
Die Forderung von Otto Haas, Cluster Lead bei Siemens Real<br />
Estate, ausgewählte Gewerbe- und Industriegebiete zu profilieren<br />
und besonders zu unterstützen, wurde auch in der Untersuchung<br />
der IHK deutlich. Danach müssen sowohl die Personalressourcen<br />
als auch organisatorische und investive Maßnahmen<br />
sowie die Vermarktung künftig stärker auf besonders innovative<br />
Standorte konzentriert werden, ohne jedoch den Blick für die<br />
Gesamtstadt zu verlieren.<br />
Die Untersuchung der IHK Berlin stützt sich vor allem auf eine<br />
Reihe von Interviews mit Unternehmen, Standortentwicklern<br />
und weiteren lokalen Akteuren. Ein Leitprojekt zur besseren<br />
Verknüpfung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft ist für die<br />
IHK die Nachnutzung des Flughafengeländes Tegel als Klimaund<br />
Energiecampus. Um Berlin als führende Gesundheitsregion<br />
in Deutschland und Europa zu behaupten, spricht sich die IHK<br />
zudem für die Ansiedlung einer Medical City auf dem ehemaligen<br />
Bahngelände nördlich des Hauptbahnhofes aus. ■<br />
Broschüre<br />
Die Broschüre der IHK Berlin zu den Berliner<br />
Industrie- und Innovationsstandorten ist im<br />
Bereich Infrastruktur und Stadtentwicklung<br />
oder auf der IHK-Internetseite als Download<br />
erhältlich:<br />
www.ihk-berlin.de, Dok.-Nr. 80779<br />
Yvonne Stolzmann, IHK Berlin<br />
2010<br />
3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 61
Regional-Special<br />
Handwerk überwindet Grenzen<br />
Südbrandenburger Unternehmen wollen polnische<br />
Jugendliche ausbilden<br />
Die deutsche Wirtschaft läuft auf<br />
Hochtouren, der Konjunkturmotor<br />
brummt. Daran hat das Handwerk,<br />
das sich in der Krise wieder einmal<br />
als stabilisierender Faktor bewiesen<br />
hat, einen großen Anteil. Auch im<br />
südbrandenburgischen Handwerk ist<br />
die Stimmung derzeit gut. Das geht<br />
aus der aktuellen Frühjahrskonjunkturumfrage<br />
der Handwerkskammer<br />
Cottbus (HWK) hervor.<br />
Demnach schätzen mehr als 91% der<br />
Unternehmen ihre wirtschaftliche<br />
Lage als gut oder befriedigend ein.<br />
Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist<br />
das ein Anstieg um knapp 10%. Am<br />
besten ist die Stimmung im Ausbauund<br />
Bauhauptgewerbe. Die Unternehmen<br />
profitieren teilweise noch von<br />
Aufträgen aus dem Konjunkturpaket.<br />
Der Kuchen wird kleiner<br />
Besonders für kleine Betriebe mit<br />
bis zu 19 Beschäftigten hat sich die<br />
wirtschaftliche Lage verbessert. Insgesamt<br />
verweisen mehr als die Hälfte<br />
der befragten Unternehmen auf eine<br />
stabile Umsatzentwicklung, mehr als<br />
drei Viertel auf konstante bis gestiegene<br />
Auftragsbestände. Doch trotz gut<br />
gefüllter Auftragsbücher und optimistischer<br />
Aussichten wird das laufende<br />
Jahr kein Selbstläufer.<br />
Gemeinden und Kommunen schieben<br />
riesige Schuldenberge vor sich her,<br />
planen zum Beispiel die Erhöhung der<br />
Gewerbesteuern. Das Gesetz zur Stärkung<br />
der kommunalen Daseinsvorsorge,<br />
das verabschiedet werden soll,<br />
stellt den Grundsatz der wirtschaftlichen<br />
Grundordnung in Frage. Das<br />
Land Brandenburg senkt die Investitionsquote.<br />
Kurzum, der zu verteilende<br />
Kuchen wird kleiner. Das Handwerk<br />
muss und wird sich diesen finanziell<br />
schwierigeren Rahmenbedingungen<br />
stellen. Für zukunftsorientierte Gestalter<br />
ergeben sich allerdings mehr<br />
Chancen als Risiken.<br />
Neue Visionen<br />
Das gilt auch für die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit,<br />
die ab dem<br />
1. Mai <strong>2011</strong> in Kraft tratt. Statt mit<br />
Angst blickte die HWK Cottbus diesem<br />
Datum mit Visionen und neuen<br />
Ideen entgegen. So ist Anfang März<br />
das Pilotprojekt, die Ausbildung von<br />
polnischen Jugendlichen aus der Euroregion<br />
Spree-Neiße/Bober, gestartet<br />
worden. Ab September sollen rund 20<br />
junge Frauen und Männer eine Lehre<br />
in Südbrandenburger Handwerksbetrieben<br />
beginnen.<br />
Zum einen soll mit dem Projekt das<br />
Zusammenwachsen des gemeinsamen<br />
Wirtschaftsraumes gefördert<br />
werden. Zum anderen will die HWK<br />
dem Geburtenknick in der Region<br />
entgegenwirken. Innerhalb von wenigen<br />
Jahren hat sich die Zahl der<br />
Schulabgänger in der Region fast halbiert.<br />
Damit sinkt die Auswahl für die<br />
Unternehmen. Wo früher noch drei<br />
bis vier Bewerber auf eine Lehrstelle<br />
kamen, ist das Verhältnis heute rein<br />
rechnerisch nahezu 1:1, manchmal<br />
streiten sich zwei Lehrstellen um einen<br />
Bewerber.<br />
Die Chance<br />
Streiten musste die Polin Paulina<br />
Wachata um ihre Lehrstelle nicht.<br />
Die gelernte Fotografin begrüßt das<br />
Knut Deutscher<br />
■ Knut Deutscher ist Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer<br />
Cottbus.<br />
■ Sein Kammerbezirk umfasst den südlichen Teil des Landes<br />
Brandenburg mit über 10 000 Handwerksunternehmen.<br />
■ Einzugsgebiet: Dahme-Spreewald, Spree-Neiße, Ober-Spreewald-<br />
Lausitz, Elbe-Elster und die kreisfreie Stadt Cottbus.<br />
■ Im Handwerk Beschäftigte: rund 53 700, einschließlich 3 300<br />
Lehrlinge.<br />
62 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong>
Projekt der Handwerkskammer Cottbus.<br />
Sie habe damit die Chance, einen<br />
zweiten Beruf zu erlernen. Über das<br />
große Heimweh macht sie sich kaum<br />
Gedanken. Derzeit lebt sie in Polen in<br />
einem Internat, sieht ihre Eltern nur<br />
an den Wochenenden.<br />
Von daher ist es keine allzu große<br />
Umstellung für sie. Ihre zukünftige<br />
Ausbilderin, die gebürtige Polin und<br />
Friseurmeisterin Wieslawa Heydel-<br />
Waberska, beschäftigt bereits Mitarbeiterinnen<br />
unterschiedlicher<br />
Nationen und weiß um die Vorteile<br />
multikultureller Betriebe. „Mit meinen<br />
zwei Angestellten aus der Türkei und<br />
der Ukraine erweitert sich der Horizont<br />
in meinem Team und das Verständnis<br />
füreinander”, sagt sie. „Die Chance, Jugendliche<br />
aus Polen auszubilden, ist eine<br />
neue Herausforderung für uns alle.”<br />
Ein Gewinn<br />
Auch die Fleischerei Arnold aus Elsterwerda<br />
sieht die internationale<br />
Ausbildung klar als Gewinn. „Wir<br />
nutzen seit Jahren für unsere Auszubildenden<br />
den Lehrlingsaustausch mit<br />
Frankreich. Jede Reise bildet, unsere<br />
Lehrlinge wachsen daran, werden offener<br />
und flexibler”, erklärt Matthias<br />
Arnold. Diese Qualitäten erhofft sich<br />
das Familienunternehmen auch von<br />
seinen künftigen Lehrlingen Jaroslaw<br />
Turek und Kamil Derkacz.<br />
Die beiden sind gerade im letzten<br />
Lehrjahr als Elektromechaniker am<br />
Berufsschulzentrum Zielona Gora. In<br />
Deutschland werde dieser Abschluss<br />
Grenzüberschreitende Ausbildung: Gemeinsam mit ihren künftigen polnischen Lehrlingen<br />
freuen sich Friseurmeisterin Wieslawa Heydel-Waberska (1. v. l.), Dipl.-Ing. (FH) Thomas<br />
Troppens (Mitte hinten) und die Fleischermeister Matthias und Ivonne Arnold (1. und<br />
2. v. r.) auf die im September beginnende Ausbildung.<br />
nicht anerkannt, sagt Turek. Ursprünglich<br />
wollte er bereits in seiner<br />
Heimat Fleischer lernen, das will er<br />
nun in der Lausitz nachholen. Die Ausbildung<br />
in Deutschland sei einfach<br />
besser, resümiert er kurz und knapp.<br />
Wenn alles klappt, halten die jungen<br />
Polen im September ihre Lehrverträge<br />
in den Händen.<br />
Nachwuchsmangel<br />
Den Nachwuchsmangel generell lösen<br />
können ausländische Jugendliche<br />
jedoch nicht. Das Problem ist akut. So<br />
konnten im vergangenen Jahr mehr<br />
als 100 Lehrstellen im Bezirk der<br />
Handwerkskammer Cottbus nicht besetzt<br />
werden.<br />
Bleibt der Nachwuchs aus, steht der<br />
Fachkräftemangel vor der Tür. Die<br />
Sicherung des Fachkräftebedarfs ist<br />
deshalb die zentrale Herausforderung<br />
in diesem Jahrzehnt. Es ist ein gesellschaftspolitisches<br />
Thema, dem sich<br />
alle stellen und gemeinsam nach Lösungen<br />
suchen müssen. ■<br />
Knut Deutscher<br />
(Fotos: Handwerkskammer Cottbus)<br />
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Qualitätsanspruch und eine nachhaltige, zukunftsorientierte Wirtschaftsweise mit Schwerpunkt<br />
auf die Regionen Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt.<br />
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Kultur I Lifestyle<br />
Panamera – Meisterwerk des Designs<br />
Porsches viertüriger Gran Turismo wird in Leipzig gebaut<br />
Ich wettete mit meinem Banker, dass<br />
der Porsche Panamera ein Erfolg wird.<br />
Mein Banker war ungläubig und hat<br />
den Champagner verloren. Mit dem<br />
Panamera brachte Porsche den ersten<br />
viertürigen Gran Turismo seiner<br />
Geschichte auf den Markt – in Leipzig<br />
gefertigt. Der Leipziger setzt nicht<br />
nur durch souveräne Fahrleistungen<br />
und vorbildliche Effizienz Maßstäbe<br />
in seiner Klasse, sondern auch durch<br />
besonders individuellen Komfort und<br />
exklusive Ausstattung.<br />
Zu den Kerntechnologien des neuen<br />
Panamera gehören fünf Innovationen,<br />
die erstmals in einem Serienmodell<br />
der Oberklasse angeboten werden: das<br />
Doppelkupplungsgetriebe, das Start-<br />
Stop-System in Verbindung mit einem<br />
Automatikgetriebe, die Luftfederung<br />
mit schaltbarem Zusatzvolumen in<br />
jeder Feder, die aktive Aerodynamik in<br />
Form des automatisch ausfahrenden<br />
und im Anstellwinkel verstellbaren<br />
Heckspoilers sowie das erste Sport-<br />
Chrono-Paket, das auf Tastendruck<br />
u. a. Motor, Fahrwerk und Getriebe<br />
sportlicher abstimmt. Wer hat da<br />
noch Lust auf Mercedes S-Klasse und<br />
7er BMW?<br />
Mein Testwagen war ein Panamera S<br />
mit einem 400 PS starken 4,8-Liter-<br />
Achtzylindermotor und Hinterradantrieb.<br />
Und das bei einem Durchschnittsverbrauch<br />
von ca. zwölf Litern,<br />
obwohl ich ihn eben „porschig“ fuhr.<br />
Alle Panamera-Modelle mit dem<br />
Porsche-Doppelkupplungsgetriebe verfügen<br />
über die neue Auto-Start-Stop-<br />
Funktion, die bei Fahrzeugstillstand<br />
– etwa an der Ampel oder im Stau – bei<br />
gehaltenem Bremspedal automatisch<br />
den Motor abstellt und ihn beim Lösen<br />
der Bremse selbsttätig wieder startet.<br />
Dadurch lassen sich insbesondere im<br />
Stadtverkehr erhebliche Kraftstoffeinsparungen<br />
erzielen.<br />
Stilsicher und Porsche-typisch<br />
Stilsicher gelang den Porsche-Designern<br />
das Meisterstück, den Panamera
Panamera-Produktion in Leipzig<br />
(Fotos: Prof. Arnd Joachim Garth, Porsche)<br />
Das Innendesign ist so edel wie in einer Yacht<br />
Sportwagen und Limousine in einer Linie<br />
als ein völlig neues und eigenständiges<br />
Automobil Porsche-typisch zu kreieren.<br />
Allein schon seine Proportionen heben<br />
ihn heraus: Die größte Breite und die<br />
niedrigste Höhe gegenüber vergleichbaren<br />
viertürigen Fahrzeugen machen<br />
den unter fünf Meter langen Gran<br />
Turismo unverwechselbar.<br />
Dazu entsprechen Styling und Details<br />
jener Design-Philosophie, wie sie über<br />
Jahrzehnte am 911 Carrera verfeinert<br />
wurde und auch bei Boxster, Cayman<br />
und Cayenne Erfolgsgeschichte schrieb.<br />
Die Eigenständigkeit des Panamera<br />
zeigt sich auch in seinem funktionalen<br />
Gepäckraumkonzept. Durch die weit<br />
öffnende Heckklappe lassen sich vier<br />
mittelgroße Koffer bequem hinter den<br />
Fondsitzen verstauen.<br />
Bequem und trotzdem sportlich<br />
Konsequent als Viersitzer entwickelt,<br />
geht der Porsche Panamera auch in<br />
Innenraumdesign und Komfort eigene<br />
Wege. Trotz seiner unverwechselbar<br />
flachen und gestreckten Silhouette<br />
bietet der bei 4,97 Meter Länge nur<br />
1,42 Meter hohe Panamera ein großzügiges<br />
Raumgefühl auf allen vier<br />
Plätzen.<br />
Der Innenraum mit durchgehender,<br />
nach vorne ansteigender Mittelkonsole<br />
schafft optimale ergonomische Voraussetzungen<br />
für den Fahrer und betont<br />
darüber hinaus die persönliche Sphäre<br />
jedes einzelnen Passagiers auf jeweils<br />
passgenauen Einzelsitzen. Die tiefe<br />
Sitzposition vermittelt den Porschetypischen<br />
direkten Kontakt zur Straße.<br />
Achtfach elektrisch verstellbare Komfortsitze<br />
sorgen in Panamera S und 4S<br />
für einen ausgezeichneten individuellen<br />
Reisekomfort.<br />
Vorbildlich effizient: Individueller<br />
Klimakomfort<br />
Serienmäßig ist eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik.<br />
Luftmenge und Luftverteilung<br />
werden hierbei für Fahrer und<br />
Beifahrer getrennt vollautomatisch<br />
geregelt und können bei Bedarf auch<br />
manuell über eine zentral angeordnete<br />
Bedieneinheit auf der Mittelkonsole<br />
eingestellt werden. Auf Wunsch ist eine<br />
Vier-Zonen-Klimaautomatik erhältlich,<br />
mit der Temperatur, Gebläsestärke und<br />
Luftverteilung für jeden Platz separat<br />
eingestellt werden können.<br />
Ganz persönlich: Breite Palette an<br />
Funktionen und Ausstattungen<br />
Der Panamera setzt in der automobilen<br />
Oberklasse auch mit neuen Ausstattungen<br />
im Bereich Audio und Kommunikation<br />
ganz eigene Standards. Highlight<br />
und zentrales Bedienelement<br />
ist der Sieben-Zoll-Farb-Touchscreen<br />
– sowohl in Verbindung mit dem<br />
Audiosystem CDR-31 als auch mit dem<br />
Porsche Communication Management<br />
(PCM) inklusive Navigationsmodul.<br />
Überhaupt hatte ich das Gefühl, in<br />
einer Yacht Kapitän zu sein. Leistung<br />
soll sich wieder lohnen, schrieb<br />
einst die FDP auf ihre Wahlplakate.<br />
Angesichts des Panamera lohnt sich<br />
Leistung allemal, denn sich einen solchen<br />
Porsche zu leisten, setzt Leistung<br />
voraus – und da ist der Mittelstand<br />
geradezu prädestiniert. ■<br />
Prof. Arnd Joachim Garth<br />
3/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 65
Impressum<br />
Ihre Leserbriefe<br />
Leser-Telefon: <strong>03</strong>41 24061-00<br />
Leser-Fax: <strong>03</strong>41 24061-66<br />
Zu: „Der Zorn der kleinen Leute“<br />
„Ein schlichtes und einfaches Danke<br />
für diesen Beitrag!“<br />
Hans-Jürgen Kastner<br />
Zu: „Der Zorn der kleinen Leute“ und<br />
„Mobilität 2050“<br />
„Beide Artikel decken in aller Deutlichkeit<br />
Fakten und Zusammenhänge auf,<br />
die mir persönlich, meinen Bekannten<br />
und sicher vielen, vielen Lesern aus<br />
dem Herzen gesprochen sind. Leider<br />
haben die getroffenen Aussagen aber<br />
einen großen Makel! Sie gelangen<br />
nicht zielgerichtet in die Hände derer,<br />
die den ganzen ‚Schlamassel‘ verursacht<br />
und zu verantworten haben. Wobei<br />
man eher ‚nicht zu verantworten<br />
haben‘ argumentieren muss. Das wird<br />
gemäß Demokratieverständnis ‚unserer‘<br />
gewählten Volksvertreter ganz<br />
simpel dem Volk als dann natürlich<br />
mündigem Souverän aufgeladen. Schade,<br />
dass die Mentalität der Deutschen<br />
eher zum ‚Buckel krumm machen‘ und<br />
zur Duldsamkeit tendiert. Das spielt<br />
unserem ‚Bundestags-Kindergarten‘<br />
sehr in die Hände und macht es ja so<br />
einfach, brisante Probleme über dem<br />
Kopf des dann unmündigen Volkes zu<br />
entscheiden.<br />
Legislative und Exekutive – Begriffe<br />
aus der Antike, die nichts mehr bedeuten.<br />
Das einzig Sichere in der derzeitigen<br />
Bundespolitik (in allen Facetten!)<br />
ist, dass überhaupt nichts sicher ist. Da<br />
aber die Hoffnung zuletzt stirbt, möge<br />
der sprichwörtliche Krug ruhig noch<br />
vor dem Brechen ordentlich zu Wasser<br />
gehen und das Fass zum Überlaufen<br />
bringen! Sie haben richtig erkannt – es<br />
brodelt bereits bei den ‚ganz gewöhnlichen,<br />
tüchtigen, spießigen Menschen<br />
aus dem Volk‘.“<br />
G. Preisitsch<br />
Zu: P.T. Magazin<br />
66 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2011</strong><br />
„Das neue P.T. Magazin hält, was die<br />
Titelseite verspricht: aufwühlend, schonungslos,<br />
punktgenau. Dabei sind die<br />
Beiträge heterogen, verständlich und<br />
kurzweilig. Unwichtiges kommt nicht<br />
vor. Und am Schluss wartet ein unterhaltsamer<br />
Autotest. Perfekt. Für mich<br />
ist das P.T. Magazin mittlerweile mehr<br />
als ein Geheimtipp – es hat Vorbildcharakter.<br />
Herzliche Glückwünsche dem<br />
ganzen Team und weiter so!“<br />
Christian Kalkbrenner<br />
„Glücklicherweise gibt es ein P. T. Magazin,<br />
das in seinen Beiträgen zum<br />
Klimaschutz andere Thesen vertritt als<br />
der Mainstream. So hat mich der Bericht<br />
von Heinz Horeis über die ‚NIEs’<br />
begeistert und der Beitrag von Ullrich<br />
Rothe über die ‚Öko-Diktatur der Europäischen<br />
Union‘. Endlich lehnt sich das<br />
Volk (der Autofahrer) gegen das ewige<br />
Ökodiktat des Staates auf; leider aber<br />
nur, weil des Deutschen liebstes Kind<br />
– das Auto – Schaden nehmen könnte.<br />
Langsam wird für viele Mitbürger das<br />
Wort ‚Klimaschutz‘ zum Unwort, weil<br />
ständig daran herumgedoktert wird;<br />
Stichwort ‚Klimaschutz durch Reduktion<br />
von CO2‘: Dieser Klimaschutz ist ein<br />
moderner Ablasshandel, der uns Bürgern<br />
immer mehr Steuern und Gebühren<br />
aus der Tasche zieht und immer<br />
neue staatliche Eingriffe beschert.“<br />
Ernst K. Jungk<br />
„Mit großem Interesse lese ich immer<br />
wieder Ihre Zeitschrift. Was mich allerdings<br />
verwundert, ist Ihre Verwendung<br />
des Begriffes ‚kleine Leute‘. Genauso<br />
wenig wie es ein ‚Lieschen Müller‘, ein<br />
statistisches Alibiwort, als reale Person<br />
gibt, gibt es die sog. kleinen Leute.<br />
Wenn der Mensch wüsste, wer und<br />
was seine wahre Natur ist, würden<br />
derartige verniedlichende Worte ein für<br />
alle Mal gestrichen werden. Die Welt<br />
wäre ein Paradies göttlicher Riesen.“<br />
Hans Rüby<br />
„Ich kenne ja Ihr Magazin fast von Beginn<br />
an. Die Qualität, der Inhalt sind<br />
absolut ‚erwachsen‘ geworden. Mein<br />
Kompliment!“<br />
Günter Meyer<br />
Leserbriefe ungekürzt unter: www.pt-magazin.de/service/leserbriefe<br />
Das P.T. Magazin ist das offizielle Maga zin<br />
des Wettbewerbs „Großer Preis des Mittelstandes“<br />
der Oskar-Patzelt-Stiftung,<br />
eingetragen im Stiftungsregister des Regie<br />
rungs be zir kes Leipzig unter Nr. 2/1998.<br />
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Ullrich Rothe (Chefredakteur)<br />
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Bernd Schenke, Yvonne Stolzmann, Knut<br />
Deutscher, Prof. Arnd Joachim Garth<br />
Regionalkorrespondent:<br />
Bernd Schenke<br />
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Janine Huber<br />
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Die Strompreise steigen kontinuierlich an und werden<br />
mit der geplanten Abschaltung einiger Atomkraftwerke<br />
in naher Zukunft noch stärker anziehen. Mit der Installation<br />
eines Blockheizkraftwerkes (BHKW) produzieren Sie<br />
Ihren eigenen Strom und Ihre Wärme.<br />
Fazit: Einmal zahlen und zweifach nutzen!<br />
Wie funktioniert ein BHKW?<br />
BHKW sind mit einem Verbrennungsmotor ausgestattet<br />
der mittels Generator auf die Stromproduktion ausgelegt<br />
ist. Die durch den Motor anfallende Abwärme (Abgase<br />
und erwärmtes Kühlwasser) wird zur Heizwärme- und<br />
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Welche Vorteile bietet mir ein BHKW?<br />
Durch die äußerst effektive Nutzung des Primärenergieträgers<br />
z.B. Erdgas wird der CO2 Ausstoß, gegenüber<br />
der getrennten Produktion von Strom und Wärme,<br />
erheblich gesenkt. Neben Ihrem Geldbeutel profitiert<br />
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Der Staat hat diese Vorteile erkannt und fördert den<br />
Einbau von KWK – Anlagen. Mit der Zielsetzung zum<br />
Jahr 2020 die Stromerzeugung, aus KWK Anlagen, auf<br />
25% zu erhöhen. Diese staatliche Förderung verkürzt<br />
zusätzlich die Amortisationszeit Ihrer Investition.<br />
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Wir bieten unseren Kunden auch gern das Contracting<br />
Modell an und entlasten Ihn somit von sämtlichen<br />
Aufgaben rund um die Wärme-versorgung. Hierzu zahlt<br />
der Kunde einen Verbrauchsabhängigen Wärmepreis und<br />
den Rest übernehmen wir.<br />
• Finanzierung<br />
• Planung<br />
• Errichtung<br />
• Wartung<br />
• Instandsetzung<br />
• Brennstoffversorgung<br />
• Messkosten<br />
• Schornsteinfeger<br />
• Fernüberwachung<br />
• Wirtschaftlicher Betrieb der Anlage<br />
Weitere Informationen zum Contracting und individuelle<br />
Angebote können gern angefragt werden.<br />
Kontakt<br />
BRASST Bau GmbH<br />
Gartenstraße 15<br />
• 13088 Berlin<br />
Tel. (<strong>03</strong>0)55 68 85-0<br />
• Fax(<strong>03</strong>0) 55 68 85 99<br />
Mail:brasst@bln.de<br />
Preisträger „Großer Preis des Mittelstandes” 2010<br />
www.brasst.de
Die Post<br />
im Internet:<br />
Der<br />
®<br />
.<br />
Jetzt kostenlos registrieren unter:<br />
www.epost.de<br />
Alles, was einen Brief ausmacht – ganz bequem im Internet. Ob Sie eine<br />
Versicherung abschließen oder einen Handwerker beauftragen wollen – der<br />
E-POSTBRIEF<br />
ist so sicher und verbindlich wie ein klassischer Brief. Denn dank<br />
persönlicher Identifizierung wissen Sie immer, mit wem Sie kommunizieren.<br />
Außerdem erreichen Sie zuverlässig jeden Adressaten. Und derjenige, der noch<br />
keine E-POSTBRIEF<br />
Adresse hat, bekommt Ihre Nachricht auf dem gewohnten<br />
Postweg. Registrieren Sie sich jetzt unter www.epost.de