top agrar Praxisumfrage Dillmaschinen.pdf - Kuhn.com
top agrar Praxisumfrage Dillmaschinen.pdf - Kuhn.com
top agrar Praxisumfrage Dillmaschinen.pdf - Kuhn.com
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
DAS MAGAZIN FÜR<br />
MODERNE LANDWIRTSCHAFT<br />
SONDERDRUCK<br />
aus <strong>top</strong> <strong>agrar</strong> 11/2006<br />
Welche Drille legt<br />
die Saat sauber<br />
in die Rille?<br />
KUHN MASCHINEN-VERTRIEB GMBH<br />
Industriestraße 14 · 39291 Schopsdorf<br />
Telefon: 03 92 25/9 60-0 · Fax: 03 92 25/9 60-20<br />
www.kuhn.de
<strong>top</strong><br />
PRAXIS-<br />
UMFRAGE<br />
Welche Drille legt die Saat<br />
sauber in die Rille?<br />
Über 600 Praktiker haben ihre Sämaschine beurteilt:<br />
Der Hubkraftbedarf ist bei vielen Maschinen zu hoch,<br />
die Saat wird von einigen nicht exakt abgelegt und<br />
die Verarbeitung könnte teilweise besser sein.<br />
Obwohl die Universal-Drillmaschinen<br />
voll im Trend liegen, haben die<br />
klassischen An- und Aufbau-Drillmaschinen<br />
immer noch die größte Bedeutung.<br />
In Kombination mit einer Kreiselegge<br />
oder einem anderen Bodenbearbeitungsgerät<br />
bilden sie eine kompakte<br />
Bestelleinheit. Mit Scheibenscharen ausgestattet<br />
können sie auch auf Mulchsaatflächen<br />
eine ordentliche Saat hinlegen.<br />
In unserer <strong>Praxisumfrage</strong> wurden vor<br />
allem 3-m- und 4-m-Drillmaschinen bewertet.<br />
Ausreichend Fragebögen gingen<br />
zu Accord, Amazone, Gaspardo, <strong>Kuhn</strong>,<br />
Lemken, Pöttinger und Rabe ein. Bei einigen<br />
Fabrikaten konnten wir mehrere<br />
Baureihen auswerten. Vorab wollen wir<br />
allerdings die Stärken und Schwächen<br />
der Marken durchleuchten.<br />
Der beste Gradmesser für die Kundenzufriedenheit<br />
ist der Anteil der Landwirte,<br />
die das Fabrikat ohne Einschränkungen<br />
wieder kaufen würden (siehe<br />
Übersicht 2). Hier liegt Lemken mit 91 %<br />
an vorne. Eine Erklärung dafür ist die geringe<br />
Reparaturanfälligkeit. Übersicht 4<br />
zeigt, dass die bewerteten Maschinen im<br />
Durchschnitt nur zweimal pro 500 ha in<br />
die Werkstatt mussten. Die Verarbeitungsqualität<br />
wurde mit 1,5 benotet und<br />
beim Kundendienst und der Ersatzteilversorgung<br />
führt Lemken in der Umfrage<br />
(siehe Übersicht 3).<br />
Wichtige Kaufgründe sind außerdem<br />
die Beratung und der Händler vor Ort.<br />
Für 57 % bzw. 65 % der befragten Lemken-Kunden<br />
sind diese Argumente kaufentscheidend<br />
(siehe Übersicht 5). Der<br />
hohe Preis der Maschinen schreckt dagegen<br />
eher vom Kauf ab.<br />
<strong>Kuhn</strong> wurde ähnlich wie Lemken bewertet.<br />
Die Reparaturanfälligkeit ist mit<br />
1,5 Reparaturen pro 500 ha sogar noch<br />
etwas geringer und die Verarbeitungsqualität<br />
mit Note 1,4 geringfügig besser.<br />
Die Maschinen sind allerdings auch etwas<br />
jünger und weniger gelaufen. Wie bei<br />
Lemken sind die Beratung und der Service<br />
kaufentscheidend. Weil die Maschinen<br />
nicht ganz so teuer sind, wird der<br />
Preis als wichtiges Argument für <strong>Kuhn</strong><br />
genannt.<br />
<strong>top</strong> <strong>agrar</strong> 11/2006
Übersicht 1: Einsatzdaten der bewerteten Maschinen<br />
Accord Amazone Gaspardo <strong>Kuhn</strong> Lemken Pöttinger Rabe<br />
Anzahl Fragebögen 87 301 18 33 117 22 29<br />
Durchschnittsalter der<br />
bewerteten Drillen (Jahre)<br />
7,5 5,9 5,3 4,0 4,7 3,9 6,3<br />
Gesamteinsatzfläche der<br />
bewerteten Drillen (ha)<br />
1070 702 386 502 776 390 592<br />
Bauart (% der bewerteten Drillen)<br />
Aufbaudrillen 95 65 61 97 88 59 38<br />
Anbaudrill-Kombinationen 2 12 11 0 3 9 10<br />
Anbaudrillen solo 3 23 28 3 9 32 52<br />
Säsystem (% der bewerteten Drillen)<br />
mechanisch 0 89 50 49 73 86 93<br />
pneumatisch ZW-Antrieb 87 3 28 21 0 14 3<br />
pneumatisch Hydr.-Antrieb 13 8 22 30 27 0 3<br />
Amazone,<br />
Lemken und<br />
Accord sind am<br />
stärksten in der<br />
Umfrage vertreten.<br />
Verhältnismäßig<br />
alt und viel<br />
gelaufen sind die<br />
bewerteten Drillen<br />
von Accord.<br />
Die Landwirte fordern immer größere<br />
Saattanks, gleichzeitig wird der<br />
hohe Hubkraftbedarf oft kritisiert.<br />
Fotos: Höner, Lenge, Willige,<br />
Werkbilder<br />
Sieben Fabrikate im<br />
Urteil der Praktiker<br />
Amazone gehört ebenfalls<br />
zur Spitzengruppe in unserer<br />
Umfrage. Bei den Reparatuen<br />
schneiden die grünen<br />
Maschinen durchschnittlich<br />
ab. Die beurteilten Drillen<br />
sind mit 5,9 Jahren verhältnismäßig<br />
alt. Die Verarbeitungsqualität<br />
wird gleichgut<br />
wie bei Lemken beurteilt<br />
(Note 1,5). Wichtigstes Kaufargument<br />
ist wie bei Lemken<br />
und <strong>Kuhn</strong> der Händler. Der<br />
Preis lockt dagegen nicht so<br />
sehr. Die Maschinen lassen<br />
sich allerdings sehr gut wieder<br />
verkaufen. 47 % der befragten<br />
Besitzer haben sich<br />
wegen des guten Wiederverkaufswerts<br />
für eine Amazone-Drille<br />
entschieden.<br />
Die Beurteilung von Accord<br />
fiel insgesamt durchschnittlich<br />
aus. Die Verarbeitungsqualität<br />
wurde mit 1,9<br />
benotet. Auch die Reparaturanfälligkeit<br />
liegt im Mittelfeld,<br />
obwohl die Maschinen<br />
mit 7,5 Jahren schon recht alt<br />
und immerhin 1 070 ha gelau-<br />
Übersicht 2: Würden Sie das<br />
Fabrikat wieder kaufen?<br />
Lemken<br />
Pöttinger<br />
<strong>Kuhn</strong><br />
Amazone<br />
Rabe<br />
Accord<br />
Gaspardo<br />
%<br />
fen sind. Trotz des relativ guten Urteils<br />
würden sich nur 69 % der befragten Besitzer<br />
ohne Einschränkungen wieder für<br />
die Marke entscheiden. Der Anteil der<br />
Unendschlossenen ist mit 23 % besonders<br />
hoch. Die kritische Meinung stammt<br />
vor allem von den Besitzern der DA-S<br />
Maschinen. Diese Baureihe wurde deutlich<br />
schlechter bewertet als die DA-Baureihe,<br />
obwohl viele Baugruppen (Dosierung,<br />
Schare, Striegel usw.) baugleich<br />
sind.<br />
ja eventuell nein<br />
0 20 40 60 80 100<br />
Einige Besitzer bemängeln, dass die<br />
Maschinen nicht mehr auf dem neuesten<br />
Entwicklungsstand sind. Der Saattank,<br />
die Säschare und die Striegel wurden z. B.<br />
etwas schlechter als bei den moderneren<br />
Maschinen der Mitbewerber beurteilt.<br />
Schwächen hat Accord offenbar vor allem<br />
im Vertrieb. Der Kundendienst und<br />
die Ersatzteilversorgung wurden schlechter<br />
als im Umfragedurchschnitt benotet.<br />
Die Beratung und der Händler haben an<br />
Gewicht bei den Kaufgründen verloren.<br />
Übersicht 3: Service<br />
und Verarbeitung<br />
Maschinenqualität<br />
Ersatzteilversorgung<br />
Lemken<br />
<strong>Kuhn</strong><br />
Amazone<br />
Pöttinger<br />
Accord<br />
Rabe<br />
Gaspardo<br />
Kundendienst<br />
Note 0 1 2 3<br />
Noten 1 = sehr gut bis 5 = mangelhaft<br />
<strong>top</strong> <strong>agrar</strong> 11/2006
<strong>top</strong><br />
Übersicht 4: Die<br />
Reparaturanfälligkeit<br />
<strong>Kuhn</strong><br />
Lemken<br />
Accord<br />
Amazone<br />
Pöttinger<br />
Rabe<br />
Gaspardo<br />
Anzahl<br />
0 2 4 6 8 10 12<br />
Reparaturen je Maschine und<br />
500 ha Einsatzfläche<br />
Es kommt auf den<br />
Service an<br />
Die Ergebnisse von Rabe und Pöttinger<br />
sind nicht eindeutig. Beide Firmen<br />
vertreiben weitgehend baugleiche Drillmaschinen.<br />
Die mechanischen Drillen<br />
(Vitasem/Multidrill) und die pneumatischen<br />
Maschinen (Aerosem/Turbodrill)<br />
werden von Pöttinger in Bernburg gefertig.<br />
Die Beurteilung der Maschinen in<br />
blau und rot fiel ähnlich aus. Mit 4,0 und<br />
4,5 Reparaturen je 500 ha müssen die<br />
Drillen etwas häufiger in die Werkstatt<br />
als bei den Mitbewerbern. Weil vorwiegend<br />
etwas ältere mechanische Maschinen<br />
bewertet wurden, fällt das Urteil zur<br />
Arbeitsqualität und zum Bedienungskomfort<br />
geringfügig schlechter aus.<br />
Diese Schwächen scheinen die Kunden<br />
allerdings zu verzeihen, wenn der<br />
Service stimmt. Diesen Bereich hat Pöttinger<br />
offenbar besser im Griff als Rabe.<br />
Immerhin geben 55 % der Pöttinger-Besitzer<br />
den Händler als einen wichtigen<br />
Kaufgrund an. Bei Rabe sind es nur 38 %.<br />
Daraus ergibt sich eine viel stärkere Kundenbindung<br />
als bei Rabe. Eine Pöttinger-<br />
Drille würden 90 % der befragten Besitzer<br />
wieder kaufen. Dieser Werte liegt an<br />
der Spitze unserer Umfrage. Anders bei<br />
Rabe mit 71 %. Etwa 11 % der Besitzer<br />
erteilten der Marke sogar eine klare Absage.<br />
Offenbar haben die Umstrukturierungen<br />
des Unternehmens einige Spuren<br />
hinterlassen.<br />
Das Schlusslicht in unserer Umfrage<br />
bildet Gaspardo. Nur 44 % der befragten<br />
Besitzer würden sich eindeutig wieder für<br />
das Fabrikat entscheiden. 22 % lehnen den<br />
erneuten Kauf einer Gaspardo-Maschine<br />
ganz ab. Grund dafür ist vor allem die unbefriedigende<br />
Verarbeitungsqualität. Sie<br />
wurde nur mit 2,7 benotet. Der Durchschnitt<br />
der Umfrage liegt bei 2,0. Die bewerteten<br />
Drillmaschinen mussten dreimal<br />
so oft in die Werkstatt wie die Drillen der<br />
anderen Hersteller. Am Alter und der Beanspruchung<br />
kann es nicht liegen. Im<br />
Durchschnitt sind die bewerteten Maschinen<br />
5,3 Jahre alt und bisher nur 386 ha gelaufen.<br />
Der Service der Werkstätten ist jedoch<br />
nicht besonders gut. Die befragten<br />
Besitzer urteilten mit 2,7 und gaben der<br />
Ersatzteilversorgung eine 2,4. Damit liegt<br />
Gaspardo deutlich über dem Umfragedurchschnitt<br />
von 1,9 bzw. 1,8.<br />
Walze, Schar und Striegel betten die Saat ein<br />
Die vorlaufende Walze hat einen großen<br />
Einfluss auf die Saatgutablage. Besonders<br />
gute Arbeit leisten die Keilringund<br />
Trapezringwalzen. Sie formen vor<br />
dem Säschar eine Saatrille. Das Schar<br />
kann darin ruhiger laufen und hält die<br />
Saattiefe exakter ein. Bei beiden Bauarten<br />
wurde die Einhaltung der Saattiefe<br />
mit der Note 1,8 bzw. 1,6 bewertet. Dagegen<br />
fiel das Urteil bei den Walzen<br />
mit ganzflächiger Rückverfestigung, wie<br />
z. B. der Zahnpacker- oder Stabwalze,<br />
schlechter aus (Note 2,2 bis 2,4).<br />
Unter sehr nassen Bedingungen<br />
kann die vorgeformte Saatrille auf<br />
schweren Böden allerdings so fest sein,<br />
dass trotz erhöhtem Schardruck eine<br />
tiefere Ablage nicht möglich ist. Dann<br />
steht eventuell nicht genug loser Boden<br />
zur Verfügung, um das Saatgut ausreichend<br />
zu bedecken.<br />
Bei den Scharen dominiert eindeutig<br />
das Scheibenschar. 417 der bewerteten<br />
Machinen waren damit ausgestattet<br />
(67 %). Die übrigen Maschinen<br />
arbeiten mit dem klassischen Schleppschar.<br />
Grund für die stärkere Verbreitung<br />
ist die zunehmende Mulchsaat.<br />
Die Scheibenschar-Drillmaschinen<br />
werden zu 51 % auf Mulchsaatflächen<br />
eingesetzt. Die Schleppschar-Drillen<br />
nur zu 30 %.<br />
Die Stärke der Scheibenschare liegt<br />
in der geringeren Vers<strong>top</strong>fungsanfälligkeit.<br />
Außerdem wird die Saattiefe bei<br />
Der Trend geht zu Scheibenscharen. Durch die nachlaufenden Druckrollen wird die<br />
Saattiefe gleichmäßiger eingehalten.<br />
starkem Besatz mit Pflanzenrückständen<br />
besser eingehalten. Die Saatgut-Einbettung<br />
ist jedoch nicht besser als bei den<br />
Schleppscharen. Teilweise wühlen die<br />
Scheiben das Saatgut sogar wieder nach<br />
oben.<br />
In Verbindung mit dem Scheibenschar<br />
wird oft der Exaktstriegel mit waagerech-<br />
ten Zinkenenden eingesetzt. Etwa 86 %<br />
der bewerteten Drillmaschinen sind<br />
damit ausgerüstet. Die Arbeitsqualität<br />
und Vers<strong>top</strong>fungsanfälligkeit wurden<br />
mit 1,8 bzw. 1,6 beurteilt. Bei den Standardstriegeln<br />
mit 2,2 bzw. 2,1. Außerdem<br />
betten die Exaktstriegel das Saatgut<br />
deutlich besser ein.<br />
<strong>top</strong> <strong>agrar</strong> 11/2006
Trend zur Aufbaudrille<br />
Unabhängig von den Fabrikaten zeigt<br />
unsere Umfrage einige Trends bei den<br />
Drillmaschinen-Bauarten auf:<br />
Die Aufbaumaschinen gewinnen gegenüber<br />
den Anbaudrillen an Bedeutung.<br />
Aufgrund des weiter vorne liegenden<br />
Schwerpunkts lassen sich die immer größeren<br />
Tankvolumen in der Dreipunkt des<br />
Schleppers besser mitführen. Bei 3-m-Arbeitsbreite<br />
haben die bewerteten Aufbaumaschinen<br />
im Durchschnitt ca. 700 kg im<br />
Tank. Bei den Anbau-Maschinen, die in<br />
Kombination mit einem Bodenbearbeitungsgerät<br />
laufen, sind es nur ca. 420 kg.<br />
Entsprechend beurteilen die befragten<br />
Besitzer das Fassungsvermögen mit der<br />
Note 2,3, während die Aufbaudrillen die<br />
Note 1,9 erhalten.<br />
Trotz des größeren Tanks wird der<br />
Hubkraftbedarf bei den Aufbaumaschinen<br />
nicht schlechter bewertet. Allerdings<br />
laufen davor größere Schlepper. Durchschnittlich<br />
140 PS werden vorgespannt. Bei<br />
den Anbaumaschinen sind es ca. 120 PS.<br />
Auf die Arbeitsqualität wirken sich die<br />
Bauarten kaum aus, da oft die gleichen<br />
Schare, Dosierorgane, Striegel usw. verwendet<br />
werden. Die abgedrehten Saatmengen<br />
werden jedoch besser eingehalten.<br />
Ein Grund dafür ist der Antrieb über<br />
das Spornrad. Es tritt weniger Schlupf auf<br />
als beim Radantrieb. Außerdem sind viele<br />
Aufbaudrillen mit pneumatischer Dosierung<br />
ausgestattet, denen die Praktiker<br />
eine geringere Abweichung bescheinigen<br />
als bei den mechanischen Systemen.<br />
Dennoch zeigt die Umfrage keinen<br />
klaren Trend zur Pneumatik. Es wurden<br />
185 Aufbaumaschinen mit pneumatischem<br />
Dosiersystem bewertet. 70 % der<br />
Besitzer würde ihre Pneumatik-Drille<br />
wieder kaufen. Bei den 259 mechanischen<br />
Aufbaumaschinen sind es 79 %. Die meisten<br />
Sämaschinen sind jedoch „nur“ 3 m<br />
breit, so dass die Pneumatik verhältnismäßig<br />
teuer ist und ihre Vorteile kaum<br />
Übersicht 5: Warum haben Sie Ihre Drille<br />
gekauft? (in % der befragten Besitzer)<br />
Kaufgrund Accord Amazone Gaspardo <strong>Kuhn</strong> Lemken Pöttinger Rabe<br />
Preis 33 25 94 58 21 64 52<br />
Empfehlung 45 37 11 24 37 32 34<br />
Beratung 14 29 11 55 57 23 34<br />
Händler 49 65 33 64 65 55 38<br />
Wiederverkaufswert<br />
37 47 0 18 32 14 28<br />
Mehrfachnennungen möglich<br />
Die Gewinner<br />
der Umfrage<br />
Das Parallel-Fahrsystem Centerline 220<br />
von LH Agro hat gewonnen:<br />
■ Rudolf Knauer, 38324 Kissenbrück<br />
Jeweils eine Palette mit 21 Säcken<br />
Saatgetreide gehen an:<br />
■ Reinhardt Borgmeyer, 49326 Melle<br />
■ Peter Naeve, 24367 Osterberg<br />
■ Werner Kraft, 97199 Ochsenfurt<br />
Je ein Steckschlüsselsatz haben gewonnen:<br />
Reinhard Billner, 91463 Dietersheim;<br />
André Gerbermann, 48351<br />
Everswinkel; Telse Höper, 23738 Wahrendorf;<br />
Herbert Kraus, 95695 Mähring;<br />
Stefan Meier, 92331 Lupburg<br />
ausspielen kann. Anders bei 4 oder 6 m<br />
Arbeitbreite. Hier lassen sich die Pneumatik-Versionen<br />
leichter auf Transportmaß<br />
klappen. Ein weiterer Vorteil der<br />
Pneumatik-Maschinen ist das größere<br />
Fassungsvermögen. Die bewerteten Drillen<br />
können im Durchschnitt 938 kg Weizen<br />
bunkern. Bei den mechanischen Maschinen<br />
sind es nur 576 kg. Rapsbauende<br />
Betriebe bevorzugen die Pneumatik wegen<br />
des Behälters mit zentralem Auslauf.<br />
Er kann weiter leergefahren werden. Bei<br />
den Behältern der mechanischen Drillen<br />
können einzelne Säräder eher leerlaufen.<br />
Auch die Füllstandsanzeige funktioniert<br />
im Zentral-Behälter besser. Hier<br />
bekamen die Pneumatik-Drillen die Note<br />
2,2. Die mechanischen Drillen wurden<br />
mit 2,6 bewertet. Weil es nur ein zentrales<br />
Dosierrad gibt, lassen sich die pneumatischen<br />
Säsysteme leichter auf Feinsämereien<br />
umstellen.<br />
R. Lenge<br />
Wie die Baureihen bewertet wurden,<br />
erfahren Sie auf den folgenden Seiten.<br />
Accord<br />
DDie DA-Baureihe ist schon seit mehr<br />
als 20 Jahren mit entsprechenden Weiterentwicklungen<br />
auf dem Markt. Dennoch<br />
geben die Landwirte den Maschinen<br />
noch recht gute Noten. Die Drille ist im<br />
Vergleich zu den Wettbewerbern relativ<br />
leicht. Die Reparaturanfälligkeit ist gering.<br />
Lediglich die Striegel- und Spuranreißer-<br />
Aufhängungen sind zu schwach.<br />
Für Saatgutvermehrer ist die blitzblanke<br />
Reinigung des Tanks wegen des innenliegenden<br />
Verteilerkopfs schwierig. Der<br />
Verteiler stört außerdem beim vollständigen<br />
Befüllen. Das Abdrehen ist etwas aufwändiger,<br />
weil zunächst die schlecht erreichbare<br />
Luftdüse entfernt werden muss.<br />
Dafür wird die abgedrehte Menge gut<br />
eingehalten. Auf Feinsämereien kann die<br />
Maschine sehr einfach umgestellt werden.<br />
Weniger zufrieden sind die befragten<br />
Besitzer mit der Einstellung der Sätiefe<br />
und des Schardrucks. Nach Meinung ei-<br />
DA-Baureihe<br />
Baujahr: ab 1984<br />
Arbeitsbreite: 2,5 und 3,0 m<br />
Saattank: 750 l<br />
Schare: Normalschar und<br />
CX-Scheibenschar<br />
Die DA-Maschinen<br />
sind die Einsteigermodelle<br />
bei Accord. Die<br />
Technik ist ausgereift,<br />
aber nicht mehr ganz<br />
modern.<br />
niger Praktiker wird die Ablagetiefe<br />
außerdem nicht immer exakt eingehalten.<br />
<strong>top</strong> <strong>agrar</strong> 11/2006
<strong>top</strong><br />
DA-S Baureihe<br />
Baujahr: ab 1992<br />
Arbeitsbreite: 3,0/4,0/4,5 und 5,0 m<br />
Saatguttank: 750 l (mit Aufsatz 1 000 l)<br />
Schare: Normalschar und CX-Scheibenschar<br />
Als mittlere Baureihe<br />
bietet Accord die DA-S<br />
Serie an. Trotz vieler<br />
gleicher Komponenten<br />
fiel die Beurteilung<br />
schlechter als bei den<br />
DA-Maschinen aus.<br />
DObwohl die DA-S Maschinen auf<br />
der DA-Serie aufbauen, wurden sie<br />
deutlich schlechter beurteilt. Nur etwa<br />
43 % der befragten Praktiker würden<br />
eine DA-S Drille ohne Einschränkungen<br />
wieder kaufen. Da die Maschinen<br />
mit größerer Arbeitsbreite auf größeren<br />
Betrieben eingesetzt werden, sind<br />
die Ansprüche offenbar höher.<br />
Kritisiert wird vor allem der Aufstieg<br />
zum Behälter und die Einfüllhöhe.<br />
Der Saatgutverteiler im Tank stört<br />
vor allem bei der restlosen Reinigung.<br />
Die Abdrehprobe wird auch hier bemängelt,<br />
weil sie recht aufwändig ist.<br />
Insgesamt wird die Übersichtlichkeit<br />
kritisiert.<br />
Die Verstellung der Schartiefe und<br />
des Schardrucks erhielt schlechtere<br />
Noten als im Durchschnitt der Umfrage.<br />
Der Druck lässt sich bei der hydraulischen<br />
Verstellung nicht ablesen.<br />
Scharvers<strong>top</strong>fungen sind dagegen kein<br />
Problem, weil der überwiegende Teil<br />
der Maschinen mit CX-Scheibenscharen<br />
ausgestattet ist.<br />
Die meiste Kritik gibt es am Striegel.<br />
Außer der Stabilität wird auch die<br />
Arbeitsqualität bemängelt. Auf schweren<br />
Böden geben die Zinken zu stark<br />
nach und zeigen wenig Wirkung. Bei<br />
zu hohem Striegeldruck brechen die<br />
Schrauben an der Aufhängung. Ab<br />
2003 werden 10 mm starke Striegelzinken<br />
angeboten.<br />
Gefragte Ersatzteile sind auch die<br />
Saatschläuche bzw. die Übergänge zu<br />
den Scharen. Insgesamt wird die Verarbeitung<br />
und Lackierung schlechter<br />
als im Umfragedurchschnitt bewertet.<br />
Accord-Beurteilung<br />
DA-<br />
Baureihe<br />
DA-S<br />
Baureihe<br />
Ø-<br />
Umfrage<br />
Übersichtlichkeit<br />
2,0 2,7 2,1<br />
Hubkraftbedarf<br />
2,3 2,6 2,5<br />
Saatguttank 2,2 2,5 2,2<br />
Saatmengeneinstellung<br />
1,9 2,2 2,1<br />
Saatgutausbringung<br />
2,0 2,1 1,9<br />
Striegel 2,0 2,4 2,0<br />
Verarbeitungsqualität<br />
1,8 2,0 1,7<br />
Zahl Reparaturen/500<br />
ha<br />
2,3 3,9 3,0<br />
Wiederkauf ja 79 % 43 % 75 %<br />
Schulnoten: 1 = sehr gut bis 5 = sehr schlecht<br />
Amazone<br />
DObwohl die D 8 schon vor<br />
einigen Jahren durch die<br />
D 9 ersetzt wurde, ist sie immer<br />
noch beliebt. Vor allem aufgrund<br />
der guten Verarbeitung<br />
würden 83 % der Besitzer die<br />
Maschine wieder kaufen.<br />
Weil sie verhältnismäßig<br />
leicht gebaut ist und einen<br />
kleinen Saatguttank hat, ist der Hubkraftbedarf<br />
gering. Gleichzeitig wird der geringe<br />
Saatgutvorrat kritisiert. Weitere<br />
Kritikpunkte: Ein Aufstieg fehlt bei vielen<br />
Maschinen. Restmengen lassen sich<br />
nur schlecht entleeren und die Reinigung<br />
ist umständlich. Ein generelles Problem<br />
bei den mechanischen Drillen ist die hohe<br />
Restmenge, die notwendig ist, damit kein<br />
Särad leer läuft.<br />
D 8-Baureihe (mechanische Anbaudrille)<br />
Baujahr: 1985 – 1999<br />
Arbeitsbreite: 3,0 bis 6,0 m<br />
Saatguttank: 600 l (3 m), 840 l (4 m)<br />
Schare: Normalschar und Rollschar<br />
Die meisten Maschinen sind mit<br />
Schleppscharen ausgestattet und laufen<br />
hinter Zahnpackerwalzen. Die Saatgutablage<br />
wurde schlechter bewertet als bei<br />
Rollschar-Maschinen und den Kombinationen<br />
mit vorlaufender Keilringwalze.<br />
Die Zahl der Reparaturen ist höher<br />
als im Umfragedurchschnitt. Allerdings<br />
sind die Drillen mit durchschnittlich 9,6<br />
Aufgrund der guten Verarbeitung ist die<br />
D 8 bei den befragten Landwirten immer<br />
noch beliebt.<br />
Jahren verhältnismäßig alt. Betroffen<br />
sind vor allem die Striegel, Spuranreißer,<br />
Saatgutrohre und die Anhängungen der<br />
Maschinen.<br />
<strong>top</strong> <strong>agrar</strong> 11/2006
DMit der Arbeitsqualität sind die Besitzer<br />
der D 9 zufriedener als die Besitzer<br />
der älteren D 8-Maschinen. 50 % der bewerteten<br />
Drillen haben Rollschare, die<br />
D 9-Baureihe (mechanische Anbaudrille)<br />
Baujahr: ab 1999<br />
Arbeitsbreite: 2,5/3,0/4,0 und 6,0 m<br />
Saatguttank:<br />
3-m-Drille 450 bis 600 l (mit Aufsatz<br />
830 bzw. 1 000 l)<br />
4-m-Drille 830 l (mit Aufsatz 1 380 l)<br />
Schare: Normal- und RoTeC-Schar<br />
Hauptkritikpunkt: Die Saatmenge weicht<br />
häufiger von der Abdrehprobe ab.<br />
auf ungepflügten Flächen problemloser<br />
laufen als die Schleppschare. Die Tanks<br />
sind größer als bei der Vorgänger-Serie.<br />
Das Fassungsvermögen der pneumatischen<br />
Drillen erreichen sie jedoch nicht.<br />
Gute Arbeit leistet nach Ansicht der<br />
Praktiker der Exaktstriegel, mit dem fast<br />
alle Maschinen ausgestattet sind. Weniger<br />
glücklich sind die Besitzer mit der Saatmengenverstellung.<br />
Die Umstellung Fein-<br />
/Normalsaatgut geht besonders schwer.<br />
Außerdem wird die abgedrehte Saatmenge<br />
bei vielen Maschinen nicht exakt eingehalten.<br />
Aus diesem Grund würden einige<br />
Praktiker die D 9 nicht wieder kaufen.<br />
Insgesamt wird die Verarbeitung gelobt.<br />
Dennoch liegt die Zahl der Reparaturen<br />
über dem Umfrage-Durchschnitt.<br />
Viele Schäden sind an den Striegeln aufgetreten.<br />
Hier hat der Hersteller Veränderungen<br />
vorgenommen. Aber auch die<br />
Saatgutrohre, Dosierorgane, Getriebe<br />
und Behälter mussten gelegentlich repariert<br />
werden.<br />
Die AD-Aufbaumaschinen sind insgesamt<br />
gut verarbeitet.<br />
DDie Aufbau-Drille AD ist in vielen<br />
Komponenten baugleich wie die D 9:<br />
Dosiersystem, Schare, Striegel, Saatkasten<br />
usw. Entsprechend fällt das Urteil oft<br />
ähnlich aus. Der Hubkraftbedarf wird<br />
AD-Baureihe (mechanische Anbaudrille)<br />
Baujahr: ab 1999<br />
Arbeitsbreite: 2,5/3,0/4,0 und 4,5 m<br />
Saatguttank:<br />
3-m-Drille 450/600 l (mit Aufsatz<br />
810/1 000 l)<br />
4-m-Drille 830 l (mit Aufsatz 1 380 l)<br />
Schare: Normal- und RoTeC-Schar<br />
trotz der augesattelten Bauweise schlechter<br />
bewertet. Einige Praktiker wünschen<br />
sich den Tank weiter vorne. Bei den Maschinen<br />
mit Behälteraufsatz ist die Sicht<br />
nach hinten eingeschränkt.<br />
Kritik gibt es auch hier am Dosiersystem.<br />
Die Umstellung Fein- und Normalsärad<br />
ist zu umständlich und die tatsächlich<br />
ausgebrachte Menge ist oft größer<br />
als die Abdrehprobe. Teilweise<br />
wurden die Bodenklappen ausgetauscht.<br />
An der Kante des Behälters fehlt eine<br />
Ablage für Säcke. Systembedingt ist die<br />
Restmenge im Tank groß. Die Reinigung<br />
wird durch die Rührwelle behindert und<br />
ist oft nur mit Druckluft oder Pinsel möglich.<br />
Die Tankabdeckung ist nicht dicht,<br />
so dass viel Staub eindringt.<br />
Bei den Maschinen mit vorlaufender<br />
Keilringwalze wird die Saattiefe von den<br />
Keilringspuren vorgegeben. Auf tonigen,<br />
nassen Böden wird die Saat dadurch z. T.<br />
nicht tief genug abgelegt. Viele Maschinen<br />
sind mit Rollscharen ausgestattet, die gute<br />
Arbeit leisten. Allerdings sind die Tiefenbegrenzer<br />
zu schwach. Ansonsten bescheinigen<br />
die Landwirte eine geringe Reparaturanfälligkeit<br />
und gute Verarbeitung.<br />
AD-P-Baureihe<br />
(pneumatische Aufbaudrille)<br />
Baujahr: ab 1995<br />
AD-P Super ab 2005<br />
Arbeitsbreite: 3,0/4,0 m;<br />
AD-P Profi bis 4,5 m<br />
Saatguttank: 1 550 l (2 000 l<br />
mit Aufsatz)<br />
Schar: Normal-/RoTeC-Schar<br />
D87 % der befragten AD-P Besitzer<br />
würden die Maschine wieder<br />
kaufen. Damit ist die Serie der Spitzenreiter<br />
von Amazone. In fast allen<br />
Disziplinen gab es gute Noten.<br />
Typisch für eine pneumatische Maschine<br />
wird der Saattank gelobt. Das<br />
Volumen ist mit bis zu 2000 l sehr ordentlich.<br />
Restmengen lassen sich gut<br />
entleeren. Der Tank ist einfach zu<br />
reinigen und die Füllstandsanzeige<br />
funktioniert besser als bei den mechanischen<br />
Drillen.<br />
Das große Fassungsvermögen und<br />
das hohe Eigengewicht sorgen gleichzeitig<br />
für Kritik. Leer wiegt die 3-m-<br />
Maschine etwa 2,7 t. Kritik gab es vor<br />
allem bei den AD-P Profi Maschinen.<br />
Bei der neueren Super-Version ist<br />
der Tank direkt auf der Walze aufgebaut<br />
und der Schwerpunkt weiter<br />
nach vorne verlagert. Der hohe Behälter<br />
mit Aufsatz bereitet beim Befüllen<br />
mit Säcken Probleme weil die<br />
Ladekante zu hoch ist.<br />
Bei der Reparaturanfälligkeit<br />
liegt die Maschine etwa im Durchschnitt<br />
der Umfrage. Einige Landwirte<br />
kritisieren, dass die Striegelaufhängung<br />
zu schwach ist.<br />
Bis zu 2 500 l Saatgut können mitgeführt<br />
werden. Entsprechend hoch ist der<br />
Hubkraftbedarf.<br />
Amazone-Beurteilung<br />
D 8 D 9 AD AD-P Ø-Umfrage<br />
Übersichtlichkeit<br />
2,1 2,1 2,1 2,4 2,1<br />
Hubkraftbedarf<br />
2,2 2,4 2,8 3,3 2,5<br />
Saatguttank 2,7 2,2 2,3 1,9 2,2<br />
Saatmengeneinstellung<br />
2,3 2,3 2,4 1,8 2,1<br />
Saatgutausbringung<br />
2,1 1,9 1,8 1,8 1,9<br />
Striegel 1,9 1,8 1,8 1,9 2,0<br />
Verarbeitungsqualität<br />
1,5 1,6 1,5 1,7 1,7<br />
Zahl Reparaturen/500<br />
ha<br />
4,0 5,2 3,1 3,5 3,0<br />
Wiederkauf ja 83 % 70 % 76 % 87 % 75 %<br />
Schulnoten: 1 = sehr gut bis 5 = sehr schlecht
<strong>top</strong><br />
<strong>Kuhn</strong><br />
DDie Integra gehört zu den Spitzenreitern<br />
in der Umfrage. 93 % der Besitzer<br />
würden die Drille wieder kaufen.<br />
Hauptgrund ist die gute Verarbeitung.<br />
Das Fassungsvermögen ist mit bis zu<br />
1 200 l bei einer 3-m-Maschine sehr hoch.<br />
Trotzdem hält sich der Hubkraftbedarf offenbar<br />
in Grenzen. Einfüllhöhe, Ladesteg<br />
und Tankabdeckung erhielten gute Noten.<br />
Restmengen lassen sich gut entleeren und<br />
der Tank ist einfach zu reinigen. 50 % der<br />
Maschinen sind mit Doppelscheiben und<br />
50 % mit Schleppscharen ausgestattet.<br />
Integra 3000 (mechanische Aufbaudrille)<br />
Baujahr: ab 2001<br />
Arbeitsbreite: 3,0 und 4,0 m<br />
Saatguttank: 3-m-Drille 600 l; 4-m-<br />
Drille 800 l (mit Aufsatz 1 200 l)<br />
Beide Bauarten leisten ordentliche Arbeit.<br />
Die abgedrehten Saatmengen werden<br />
sehr gut eingehalten. Die Mengenverstellung<br />
erfolgt für beide Maschinen-<br />
Wegen der guten Verarbeitung würden<br />
etwa 93 % der befragten Besitzer die<br />
Integra 3000 wieder kaufen.<br />
hälften getrennt. Außerdem gibt es zwei<br />
Spornräder. Sie darf man gemeinsam mit<br />
den Spurreißern (in Arbeitsstellung)<br />
beim Transport nicht vergessen, weil die<br />
Drille sonst über 3 m breit ist. Zufrieden<br />
sind die Besitzer mit den Exaktstriegeln.<br />
Venta AL/LC (pneumatische Aufbaudrille)<br />
Baujahr: AL ab 1993, LC ab 2001<br />
Arbeitsbreite: 3,0 bis 6 m<br />
Saatguttank: AL 900 l (mit Aufsatz<br />
1 500 l); LC 1 200 l (ab Bj. 2006)<br />
DDie Venta wird in zwei Varianten angeboten:<br />
Bei der LC ist der Saatguttank<br />
fest über dem Bodenbearbeitungsgerät<br />
angebaut. Bei der AL kann der Behälter<br />
zur besseren Beladung nach hinten<br />
und unten verschoben werden. Der Saatgutverteiler<br />
befindet sich außerhalb des<br />
Tanks. Gelobt wird der gute Zugang zum<br />
Saatguttank. Entsprechend gut wird die<br />
Reinigung des Tanks bewertet. Restmengen<br />
lassen sich einfach über einen Drehschieber<br />
oder durch Öffnen des Dosiergehäuses<br />
entleeren.<br />
Die Venta ist schwer gebaut, dafür aber<br />
auch sehr stabil.<br />
Unterdurchschnittlich werden die Einstellung<br />
der Sätiefe und die Einhaltung<br />
der Sätiefe bewertet. Insgesamt zeichnen<br />
sich die Drillen durch ihre gute Verarbeitung<br />
und geringe Reparaturanfälligkeit<br />
aus. Die Maschinen sind schwer gebaut<br />
und haben einen hohen Hubkraftbedarf.<br />
Dafür sind sie aber auch sehr stabil.<br />
<strong>Kuhn</strong>-Beurteilung<br />
Integra<br />
3000<br />
Venta<br />
AC/LC<br />
Auch mit der Saatgutquerverteilung sind<br />
die Besitzer teilweise unzufrieden. Außerdem<br />
sollten sich die Striegel einfacher<br />
verstellen lassen.<br />
Die Stabilität der Maschinen ist insge-<br />
Ø-Umfrage<br />
Übersichtlichkeit<br />
1,9 2,0 2,1<br />
Hubkraftbedarf<br />
2,4 3,1 2,5<br />
Saatguttank 1,9 1,8 2,2<br />
Saatmengeneinstellung<br />
1,5 1,9 2,1<br />
Saatgutausbringung<br />
1,8 1,9 1,9<br />
Striegel 1,8 1,9 2,0<br />
Verarbeitungsqualität<br />
1,4 1,4 1,7<br />
Zahl Reparaturen/500<br />
ha<br />
2,3 1,2 3,0<br />
Wiederkauf ja 93 % 73 % 75 %<br />
Schulnoten: 1 = sehr gut bis 5 = sehr schlecht<br />
Lemken<br />
DDie DKA-Maschinen stammen noch<br />
von Hassia und werden inzwischen<br />
nicht mehr angeboten. Trotzdem sind die<br />
Landwirte im Großen und Ganzen zufrieden.<br />
Immerhin 71 % der befragten<br />
Besitzer würden die Drille wieder kaufen.<br />
Grund dafür ist die relativ kompakte<br />
und übersichtliche Bauweise. Der Hubkraftbedarf<br />
ist verhältnismäßig gering, allerdings<br />
sind 440 l Tankvolumen nicht<br />
mehr zeitgemäß.<br />
Kritik gibt es am Tankaufstieg und an<br />
der Tankabdeckung. Zur Umstellung auf<br />
Feinsämereien müssen zwei verstellbare<br />
Bleche im Behälter montiert werden. Die<br />
abgedrehten Saatmengen werden nicht<br />
immer hundertprozentig eingehalten.<br />
<strong>top</strong> <strong>agrar</strong> 11/2006<br />
DKA (mechanische Aufbaudrille)<br />
Baujahr: bis 2002<br />
Arbeitsbreite: 2,5 bis 4,5 m<br />
Saatguttank: 3-m-Drille 440 l;<br />
4 m-Drille 600 l<br />
Solide Technik, die<br />
nicht mehr auf dem<br />
neuesten Stand ist,<br />
bietet die DKA.<br />
samt in Ordnung. Etwas häufiger müssen<br />
die Striegel repariert werden. Dabei sollte<br />
man berücksichtigen, dass die bewerteten<br />
Maschinen im Durchschnitt schon<br />
etwa 8,4 Jahre alt sind.
Saphir 7 (mechanische Aufbaudrille)<br />
Baujahr: ab 2002<br />
Arbeitsbreite: 2,5/3,0 m und 4,0 m<br />
Saatguttank: 3-m-Drille 800 l oder<br />
1 100 l; 4-m-Drille 1 050 l Die Saphir 7 ist<br />
wegen der guten<br />
DDie Saphir 7 ersetzt seit 2002 die<br />
DKA-Baureihe. 94 % der befragten<br />
Besitzer würden die Maschine wieder<br />
kaufen, was die hohe Zufriedenheit widerspiegelt.<br />
Gute Noten erhielt vor allem<br />
der Saatguttank. Er hat für eine mechanische<br />
Drille ein hohes Fassungsvermögen,<br />
ist trotzdem nicht zu hoch und lässt sich<br />
über den bequemen Ladesteg gut befüllen.<br />
Der Behälter ist gut zu reinigen. Die<br />
Einlegebleche zur Verringerung der Restmenge<br />
(z. B. bei Raps) stören allerdings.<br />
Abgedreht wird mit Hilfe des Bord<strong>com</strong>puters.<br />
Was nach Angaben der Landwirte<br />
einfach und bequem funktioniert.<br />
Die Umstellung auf Feinsämereien ist dagegen<br />
umständlicher. Die meisten bewerteten<br />
Maschinen sind mit Doppelscheibenscharen<br />
und nachlaufenden Tiefenführungsrollen<br />
ausgestattet. Laut Lemken<br />
ist eine Schardruckverstellung nicht notwendig.<br />
Auch ein Striegel wird nicht benötigt.<br />
Die Saattiefe wird exakt eingehalten.<br />
Die Saatguteinbettung loben die<br />
Praktiker ebenfalls. Auf sehr nassen und<br />
schweren Böden stößt das System aller-<br />
Verarbeitung<br />
sehr beliebt.<br />
dings an Grenzen. Hier wünschen sich einige<br />
Besitzer einen Striegel (Option).<br />
Sehr gut benoten die Landwirte die<br />
Verarbeitung. Bei der Reparaturanfälligkeit<br />
liegt die Saphir im Durchschnitt. Zu<br />
schwach sind die Kunststoffabdeckungen<br />
der Scheibenschare. Störungen traten<br />
auch an der Elektrik auf. Das Spornrad<br />
steht weit nach hinten heraus und ist vom<br />
Schleppersitz aus nicht sichtbar.<br />
Solitair 9 (pneumatische Auf- und Anbaudrille)<br />
Baujahr: ab 1998<br />
Arbeitsbreite: 3,0 bis 6,0 m<br />
Saatguttank: 3-m- und 4-m-Drille<br />
1 100 l (mit Aufsatz bis zu 2300 l)<br />
DDie Solitair 9 erhielt durch die Bank<br />
gute Noten. Sogar die Betriebsanleitung<br />
wurde mit „sehr gut“ bewertet. Gleiches<br />
gilt für die Verarbeitung der Maschinen.<br />
Trotz der hohen jährlichen Einsatzleistung<br />
haben die Landwirte bisher<br />
nur wenige Reparaturen zu vermelden.<br />
Obwohl die Tanks ein sehr großes Fassungsvermögen<br />
haben, wird der Hubkraftbedarf<br />
verhältnismäßig gering eingeschätzt.<br />
Grund: Der Tank ist weiter<br />
nach vorne gebaut als bei den mechanischen<br />
Maschinen. Über den guten Aufstieg<br />
ist der Behälter optimal erreichbar.<br />
Gelobt wird die gute Abdeckung, einfache<br />
Entleerung und gute Reinigung.<br />
Trotz der Tankgröße wird die Übersichtlichkeit<br />
relativ positiv beurteilt. Gut gefällt<br />
den Besitzern das Abdrehen und die<br />
Einstellung der Saatmenge über den<br />
Bord<strong>com</strong>puter. Die Zugänglichkeit beim<br />
Abdrehen könnte allerdings besser sein.<br />
Die Abdrehmenge wird sehr gut eingehalten.<br />
Mit der Saatgutablage sind die Praktiker<br />
ebenfalls sehr zufrieden. Auch hier<br />
sind die meisten der bewerteten Maschinen<br />
mit den Doppelscheibenscharen und<br />
nachlaufenden Druckrollen ausgestattet,<br />
die für eine gleichmäßige Tiefenablage<br />
sorgen. Auch die Quer- und Längsverteilung<br />
ist gut. Der Striegel wird von keinem<br />
der Praktiker vermisst, weil das Saatgut<br />
auch ohne optimal abgedeckt wird. Kritik<br />
gibt es lediglich an der Schardruckverstellung,<br />
die nach Meinung einiger Besitzer<br />
zu umständlich ist.<br />
Zu den Stärken der Solitair 9 zählen der Saatguttank, die gute Saatgutablage<br />
und die Verarbeitungsqualität.<br />
Lemken-Beurteilung<br />
DKA Saphir 7 Solitair 9 Ø-Umfrage<br />
Übersichtlichkeit<br />
1,6 2,0 1,9 2,1<br />
Hubkraftbedarf<br />
2,3 2,7 2,3 2,5<br />
Saatguttank 2,3 2,0 1,7 2,2<br />
Saatmengeneinstellung<br />
2,2 2,0 1,4 2,1<br />
Saatgutausbringung<br />
2,0 1,7 1,6 1,9<br />
Striegel 2,1 1,9 1,9 2,0<br />
Verarbeitungsqualität<br />
2,0 1,5 1,2 1,7<br />
Zahl Reparaturen/500<br />
ha<br />
3,7 2,9 1,2 3,0<br />
Wiederkauf ja 71 % 94 % 89 % 75 %<br />
Schulnoten: 1 = sehr gut bis 5 = sehr schlecht<br />
<strong>top</strong> <strong>agrar</strong> 11/2006
<strong>top</strong><br />
Rabe/Pöttinger<br />
Trotz einiger<br />
Probleme und<br />
Schwachstellen<br />
würden<br />
79 % der<br />
befragten<br />
Besitzer die<br />
Multidrill-<br />
Anbaumaschine<br />
wieder<br />
kaufen.<br />
DDie Beurteilung der Multidrill-Anbaumaschinen<br />
fiel sehr unterschiedlich<br />
aus. Zu den Pluspunkten zählt der Saatguttank.<br />
Er hat eine niedrige Einfüllhöhe,<br />
ist gut zu erreichen und hat einen praxisgerechten<br />
Deckel. Auch die Restmengenentleerung<br />
und Reinigung wurde gut beurteilt.<br />
Das Fassungsvermögen ist allerdings<br />
nicht besonders groß und die<br />
Füllstandsanzeige arbeitet zu ungenau.<br />
Die Umstellung auf Feinsämereien<br />
durch Einbau von Kunststoffeinsätzen ist<br />
Multidrill (mechanische Anbaudrille)<br />
Baujahr: ab 1997 (MEL-Ausführung)<br />
Arbeitsbreite: 3,0 und 4,0 m<br />
Saatguttank: 3-m-Drille 510 oder<br />
700 l/4-m-Drille 720 oder 1 000 l<br />
nach Meinung einiger Landwirte unpraktisch.<br />
Die abgedrehten Mengen werden<br />
nicht optimal eingehalten. Auch mit der<br />
Arbeit der Schare sind die Praktiker nicht<br />
sonderlich zufrieden. Hauptkritikpunkte:<br />
Die Saattiefe wird nicht exakt eingehalten,<br />
die Schare vers<strong>top</strong>fen und verkleben<br />
z. T. und die Quer- und Längsverteilung<br />
des Saatguts ist nicht immer optimal.<br />
Bei den Striegeln arbeitet vor allem<br />
die Standardausführung schlechter. Das<br />
Material der Zinken könnte besser sein.<br />
Zum Transport müssen die äußeren Zinken<br />
eingeschoben werden. Auch die Verarbeitungsqualität<br />
wurde unterdurchschnittlich<br />
bewertet. Reparaturen traten<br />
an der Anhängung der Maschinen, an den<br />
Saatgutrohren und am Striegel auf. Die<br />
Rohre wurden ab Baujahr 2000 geändert.<br />
Trotz einiger Probleme ist die Gesamtbeurteilung<br />
überraschend gut.<br />
DDie aufgebauten Multidrill-Maschinen<br />
haben viele baugleiche Komponenten<br />
wie die Anbaumaschinen. Entsprechend<br />
fiel die Beurteilung ähnlich<br />
aus. Es treten jedoch doppelt so viele Reparaturen<br />
wie im Durchschnitt der Umfrage<br />
auf. Fast alle Baugruppen sind davon<br />
betroffen.<br />
Lob gibt es dagegen für den Saatguttank.<br />
Er ist gut erreichbar, lässt sich einfach<br />
entleeren und ist gut zu reinigen.<br />
Auch mit dem Tankdeckel sind die Besitzer<br />
sehr zufrieden. Das Fassungsvermögen<br />
könnte allerdings<br />
größer sein. Die Füllstandsanzeige<br />
arbeitet zu<br />
ungenau.<br />
Zur Aussaat von Raps und anderen<br />
Feinsaaten werden Einsatzkrallen benötigt,<br />
die sich umständlich einbauen lassen.<br />
Besser als bei den Anbaumaschinen wird<br />
die abgedrehte Saatmenge eingehalten.<br />
Offenbar arbeitet das Spornrad exakter<br />
als der Radantrieb.<br />
Bei der Saatgutausbringung<br />
gibt es mit den Scheibenscharen<br />
mehr Probleme<br />
als mit den Schleppscharen.<br />
Teilweise wird das Saatgut<br />
Multidrill (mechanische Aufbaudrille)<br />
Baujahr: ab 1997 (MEL-Ausführung)<br />
Arbeitsbreite: 3,0 und 4,0 m<br />
Saatguttank: 3-m-Drille 510 oder<br />
700 l/4-m-Drille 720 oder 1 000 l<br />
Die<br />
Multidrill-<br />
Aufbaumaschinen<br />
würden<br />
80 % der<br />
Besitzer<br />
wieder<br />
kaufen.<br />
vergraben und teilweise von den Scharen<br />
an die Oberfläche befördert. Der Striegel<br />
wurde genauso schlecht wie bei den Anbaumaschinen<br />
bewertet. Kritik gibt es vor<br />
allem an der Einstellbarkeit. Trotz der Minuspunkte<br />
würden 80 % der Besitzer die<br />
Maschine wieder kaufen.<br />
Rabe/Pöttinger-Beurteilung<br />
Multidrill<br />
Anbaudrille*<br />
Multidrill<br />
Aufbaudrille*<br />
Ø-Umfrage<br />
Übersichtlichkeit<br />
2,3 2,2 2,1<br />
Hubkraftbedarf<br />
2,7 2,4 2,5<br />
Saatguttank 2,0 2,1 2,2<br />
Saatmengeneinstellung<br />
2,4 2,2 2,1<br />
Saatgutausbringung<br />
2,1 2,0 1,9<br />
Striegel 2,2 2,2 2,0<br />
Verarbeitungsqualität<br />
2,1 1,9 1,7<br />
Zahl Reparaturen/500<br />
ha<br />
3,9 6,4 3,0<br />
Wiederkauf<br />
ja<br />
79 % 80 % 75 %<br />
Schulnoten: 1 = sehr gut bis 5 = sehr schlecht<br />
* Rabe Multidrill u. Pöttinger Vitasem fast baugleich<br />
<strong>top</strong> <strong>agrar</strong> 11/2006