Wer schneidet besser ab? - Dob-landtechnik.de

Sonderdruck
aus dem dlz agrarmagazin
Heft 12/2009
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80705 München
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Wer schneidet
besser ab?
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dlz PRAXIS
2
Dauertest Zwei grundsätzlich
verschiedene Frontmähwerke
bietet Kuhn mit
dem GMD 3120 F Compact
und dem GMD 802 F an. Wo
im Einsatz die Stärken und
Schwächen liegen, lesen Sie
in unserem Dauertest.
Zur Agritechnica
2007 hat Kuhn
zwei neue geschobeneFrontscheibenmäher
vorgestellt.
Das GMD 2820 F und
das GMD 3120 F Compact wurden speziell
für Arbeiten mit leichten Schleppern oder
an Hängen entwickelt. 2,70 bzw. 3,14 m Arbeitsbreite
bei pendelnder Mittenaufh ängung
boten die zwei Neulinge. Damit sind sie
einfacher und leichter gebaut als die GMD
Serie 102 F mit gezogenem Mähbalken, die
bereits seit 1998 im Kuhn-Programm geführt
werden. Aus beiden Baureihen haben wir
für unseren Praxisvergleich ein Mähwerk
ausgewählt: das GMD 3120 F Compact mit
3,14 m und das GMD 802 F mit 3,11 m Arbeitsbreite.
Beide Frontmähwerke sind mit
ovalen Mähscheiben mit je zwei Messern
und dem Überlastschutz Protectadrive mit
Sollbruchstelle ausgerüstet. Gleich ist den
beiden Kandidaten auch, dass der Mähbalken
über die gesamte Breite aufl iegt. Dadurch
vergrößert sich zwar die Verschleißfl äche;
das Gewicht wird aber gleichmäßig über die
gesamte Breite verteilt.
Das GMD 3120 F Compact ist denkbar
einfach aufgebaut: mittig aufgehängter Pendelbalken
mit Federdämpfung und Entlastung
über zwei große Spiralfedern.
Mit dem Front-Giromäher GMD 802 F
mit 3,11 m Arbeitsbreite wird Kuhn dagegen
gehobenen Ansprüchen gerecht. Ein aufwendiges
Lenkersystem mit einstellbaren
Entlastungsfedern und Pneumatikdämpfung
soll unter allen Einsatzbedingungen eine gute
Bodenanpassung gewährleisten.
Zwischen den 2 Baureihen liegen etwa
1.500 Euro Preisdiff erenz. Wir haben die
Frontmähwerke in unserem Test miteinander
verglichen, um herauszufi nden, welche Stärken
und Schwächen sich im Praxiseinsatz zeigen.
Vor allem wollten wir wissen, ob das GMD 802
F wirklich 1.500 Euro Mehrwert hat.
Technische Details
dlz-
Dauertest
Ziel beim GMD 3120 F war es, ein leichtes
Frontmähwerk für Spezialtraktoren oder leistungsschwächere
Schlepper zu entwickeln.
dlz agrarmagazin ◾ Sonderdruck
Kuhn GMD 802 F
Mindesteinsatz (ME): 124 ha/Jahr
ME =
fK
üV - VK
=
1.486 €
14 € - 2,00 €
fK
feste Kosten/Jahr: 1.486 €
(= 14 % vom Kaufpreis 10.612 €)
vK
variable Kosten/ha: 2,00 €
(Klingen, Öl etc. ohne Diesel)
üV
Leihsatz 14 €/ha,
(ohne Traktor, ohne Diesel)
Musterberechnung mit Durchschnittswerten
2009
Bei 3,14 m Schnittbreite wiegt das Mähwerk
nur 596 kg, und ist damit fast 300 kg leichter
als das GMD 802 F. Der Mähbalken ist
mittig pendelnd aufgehängt. Zwei seitlich
vom Pendelgelenk angebrachte Spiralfedern
sorgen für die nötige Dämpfung bei Bodenunebenheiten.
Die Entlastung erfolgt durch
zwei stärkere Spiralfedern.
Beim GMD 3120 F kommt der 2007 neu
vorgestellte Optidisc-Mähbalken zum Einsatz.
Die sieben nach innen laufenden Mähscheiben
sind in zwei unterschiedlichen Abständen
zueinander angeordnet: Die auseinanderlaufenden
Scheibenpaare stehen dichter
beisammen, um eine bessere Überlappung
und Schnittqualität zu erreichen. Daneben
verwendet Kuhn große Zahnräder mit Spezialbeschichtung
sowohl für den Scheibenantrieb
als auch für den Zwischenantrieb. Die
Fertigung ist aufwendiger, allerdings ist beim
Optidisc kein Ölwechsel mehr notwendig. Als
Überlastsicherung dient eine Sollbruchstelle
direkt über dem Kugellager. Das Mähwerk ist
durch die einfache Anhängung relativ nah an
der Vorderachse. Dies mindert nicht nur die
Vorderachslast. Auch die Bodenanpassung
profi tiert durch den geringen Überhang.
Die Einstellung des Aufl agedrucks beim
GMD 3120 F erfolgt mit zwei Spiralfedern.

Allerdings fallen bei größeren Schleppern
die Unterlenker zum Mähwerk hin leicht ab.
Bei Hinderniskontakt ist das ein Nachteil,
da bei Vorwärtsfahrt die Unterlenker ein
Anheben des Mähbalkens behindern können.
Das GMD 802 F wird durch zwei seitliche
Lenkersysteme mit vier Lenkern an jeder
Der Rahmen des GMD 802 F sitzt ungefedert
im Frontkraftheber.
Seite geführt. So viel Technik fordert ihren
Tribut: Mit 888 kg Einsatzgewicht steht das
GMD 802 F in den Unterlagen. Mittels einer
Spiralfeder an jeder Seite kann hier mit dem
mitgelieferten Werkzeug der Aufl agedruck
stufenlos verstellt werden. Gut: Das Gewicht
des Hauptrahmens lastet nicht auf dem Mähbalken.
Zwei seitliche Hydraulikzylinder fungieren
gleichzeitig als Hubzylinder. Durch
Druckluft kammern (3,5 bar) ist eine freie
Bewegung des Mähbalkens möglich.
Der sich nach vorne U-förmig öff nende
Grundrahmen besteht aus Vierkantprofi len.
Die seitlichen Profi le sind als Sollbruchstellen
bzw. „Knautschzone“ ausgelegt – für den Fall,
dass mal ein größeres Hindernis übersehen
wird oder sich der Mähbalken unter einem
Gullideckel verkeilt und daher nicht nach
oben ausweichen kann. Das GMD 802 F
besitzt bei vergleichbarer Arbeitsbreite eine
Technik I 49
Kuhn GMD 3120 F Compact
Mindesteinsatz (ME): 105 ha/Jahr
ME =
fK
üV - VK
=
1.277 €
14 € - 1,80 €
fK
feste Kosten/Jahr: 1.277 €
(= 14 % vom Kaufpreis 9.119 €)
vK
variable Kosten/ha: 1,80 €
(Klingen etc. ohne Diesel)
üV
Leihsatz 14 €/ha,
(ohne Traktor, ohne Diesel)
Musterberechnung mit Durchschnittswerten
Wer schneidet
besser ab?
2009
Mähscheibe mehr als das GMD 3120 F. Durch
die aufwendige gezogene Aufh ängung kommt
der Mähbalken etwas weiter von der Vorderachse
weg. Die Bodenanpassung beeinträchtigt
das zwar nicht, aber der Schwerpunkt rückt
weit nach vorne. Dies und die knapp 300 kg
Mehrgewicht bringen Ballast auf die Vorderachse.
Das kann bei kleinen Schleppern von
Vorteil sein, wenn mit breiten Heckmähwerken
gearbeitet wird.
Die zwei Kandidaten
in der Praxis
Wir haben die zwei Frontmähwerke im ersten
und zweiten Schnitt eingesetzt. Dabei sind
wir, auch auf unebenen Flächen, Geschwindigkeiten
bis 25 km/h gefahren. Beim GMD
3120 F Compact wird schnell klar: Größere
Unebenheiten kann der geschobene Mähbalken
nicht voll ausgleichen. Schneller als
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dlz PRAXIS
4 I Technik
15 km/h konnten wir so auf unebenen Schlägen
nicht fahren. Besonders bei großen Bodenwellen
sind im direkten Vergleich mit dem
GMD 802 F Unterschiede sichtbar. Hier wird
die eingestellte Schnitthöhe oft mals nicht
eingehalten. Das 802 F passt sich schneller
an. Insgesamt liegt es auch ruhiger. Dadurch
kann generell etwas schneller gefahren werden.
Die Lenkerführung beim GMD 802 F
hat noch einen weiteren großen Vorteil: Muss
der Mähbalken bei einem Hindernis oder
einer Bodenwelle nach oben ausweichen,
wird er durch den vorderen Lenker nach
oben angewinkelt. Das senkt die Gefahr des
Verkeilens. Gravierende Schäden am Mähbalken
oder an der Grasnarbe werden so
weitestgehend vermieden. Der Nachteil: Am
Vorgewende müssen der Frontkraft heber
ausgehoben und zusätzlich die Hubzylinder
eingefahren werden.
Auch bei der Schwadform unterscheiden
sich beide Kandidaten. Das 802 F formt
ein kastenförmiges Schwad mit gleichmäßigen
Rändern. Als Breite haben wir 105 bis
115 cm gemessen. Damit eignet sich das Mähwerk
auch für die Frischfuttermahd, wenn
hinten gleich ein Ladewagen angehängt ist.
Vier durch Keilriemen angetriebene Schwad-
Eine aufwendige zweiseitige Anhängung
verhilft dem gezogenen Mähbalken des
GMD 802 F zu sehr guter Bodenanpassung.
Das GMD 3120 F ist leicht gebaut und
punktet bei der Handhabung.
dlz agrarmagazin ◾ Sonderdruck
Fotos: Mumme
Lob und Tadel: GMD 3120 F
An- und Abbau: Einfache Anhängung im Frontkraftheber.
Das Abstellen erfolgt stabil auf dem
Mähbalken.
■ ■ ■ ■ □
Schnittbild/Leistung: Sauberer Schnitt auch bei
hohen Geschwindigkeiten. Einen Vorteil der enger
beisammen liegenden auseinanderlaufenden
Scheiben konnten wir nicht feststellen. Das Schwad
ist eher dreieckig geformt und hat unregelmäßige
Ränder.
■ ■ ■ ■ □
Bodenanpassung: Das mittige Pendelgelenk mit
Spiralfederdämpfung setzt Grenzen bei unebenen
Flächen und hohen Fahrgeschwindigkeiten. Die
Mähholmführung ist bei Hindernissanfahrt ungünstig,
aber nahe an der Vorderachse. Überlastschutz
durch Sollbruchstelle. ■ ■ ■ □ □
Handhabung/Wartung: Leichter Aufbau mit
wenigen beweglichen Teilen. Dadurch wenige
Schmierstellen. Wartungsfreier Mähbalken. Optional
ist ein Messerschnellwechsel erhältlich. Klappung
für Straßentransport ist einfach. ■ ■ ■ ■ ■
Technische Daten
Arbeitsbreite 3,14 m
Anzahl Mähscheiben 7
Zapfwellendrehzahl 1.000 min-1 Bodenanpassung Frontkraftheber und mittige
Pendelaufhängung
Schwadvorrichtung 4 Schwadscheiben,
2 Schwadformer (Option)
Gewicht 596 kg
Preis (zzgl. MwSt.)
GMD 3120 F Compact 9.119 Euro
2009
trommeln hat das 802 F. Wer zum Anwelken
breiter ablegen möchte, kann die zwei inneren
Schwadtrommeln ausbauen. Beim 3120 F
haben wir Schwadbreiten zwischen 60 und
90 cm gemessen – beim Einsatz von Schwadformern
und vier Schwadscheiben. Dabei
waren die Ränder sichtbar ungleichmäßiger
geformt, als beim 802 F. Sichtbare Vorteile
des Optidisc-Mähbalkens konnten wir beim
Schnitt nicht feststellen.
Auch Unterschiede bei der
Handhabung
Bei über 3 m Arbeitsbreite müssen beide
Frontmähwerke für den Straßentransport
entsprechend vorbereitet werden. Hier
kann das GMD 3120 F punkten. Die zwei
Metallabdeckungen an den Seiten müssen
lediglich von Hand über die Seiten nach oben
geschwenkt werden und rasten dann automatisch
ein. Um die Seitenteile in Arbeitsstellung
zu bringen, muss die Arretierung
mit dem Schraubendreher gelöst werden.
Die Transportbreite beträgt nur 3,00 m.
Die Seitenteile beim GMD 802 F (2,99 m
Aufgesetzte Pneumatikzylinder an der
Kinematik dämpfen Stöße beim GMD 802 F
ab. Der Rahmen dient als „Knautschzone“.
Die zwei Spiralfedern am Pendelbock des
GMD 3120 F gleichen überwiegend seitliche
Unebenheiten aus.
Transportbreite) werden nach vorne unter
die Haube, also direkt vor den Mähbalken,
geschwenkt. Dafür muss mit dem mitgelieferten
Werkzeug die Verriegelung gelöst und
das vordere Schutztuch nach oben geklappt
werden. In Transport- wie auch in Arbeitsstellung
sind die Seitenteile mit Spannseilen
gesichert. Die Mähbalkenaufh ängung wird
mechanisch ent- und verriegelt. Insgesamt
ist das Umrüsten von Straße auf Wiese durch
die zweiseitige Mähbalkenanhängung also
etwas aufwendiger.
Bei der Sicht nach vorn schneidet das
GMD 802 F ebenfalls etwas schlechter ab.
Der etwas größere Abstand zur Vorderachse
fällt optisch zwar kaum auf. Jedoch schränkt
der hoch liegende Hauptrahmen an den Seiten
die Sicht etwas ein. Hier muss man beim
Randmähen etwas mehr aufpassen.
In puncto Wartung fällt das GMD 802 F
etwas zurück. Beim Mähbalken samt Haupt-
und Nebengetriebe ist alle 200 Stunden ein
Ölwechsel fällig. Und die Spannung der Keilriemen
für die Schwadleittrommeln muss
ab und zu überprüft werden. Dafür ist eine
Wartungsklappe vorgesehen.
GMD 4010 im Heck
Während unseres gesamten Dauertests hatten
wir im Heck das GMD 4010 Lift Control mit
3,95 m Schnittbreite im Einsatz. In dlz 7/2007
haben wir dieses Gerät bereits einem Dauertest
unterzogen. Bis auf ein Messerschnellwechselsystem
hat sich seitdem technisch

auch nichts daran getan. Die Schnittqualität
lässt nach wie vor keine Wünsche off en. Auch
die hydropneumatische Entlastung Lift -Control
mit Non-Stop-Anfahrsicherung ist immer
noch up-to-date. Wird ein Hindernis
angefahren, schwenkt der Mähholm nach
hinten. Diese Bewegung senkt durch einen
mechanischen Mechanismus den Aufl agedruck
– der Widerstand verringert sich und
Kompakt und kastenförmig mit regelmäßigen
Rändern liegt das Schwad (oben) des
GMD 802 F dank der vier Schwadleittrommeln
(unten) da.
Lob und Tadel: GMD 802 F
An- und Abbau: Abstellen erfolgt auf dem Mähbalken.
Die zwei seitlichen Gasdruckdämpfer müssen
von Hand verriegelt und zum Arbeiten wieder
entriegelt werden. ■ ■ ■ ■ □
Schnittbild/Leistung: Sauberer Schnitt bis
25 km/h trotz „altem“ Mähbalken. Sehr gute, kastenförmige
und gleichmäßige Schwadformung mit
vier Schwadtrommeln (Serie). ■ ■ ■ ■ ■
Bodenanpassung: Aufwendiges beidseitig gezogenes
Lenkersystem mit Gasdruckdämpfern und
Spiralfedern sorgt auch bei großen Unebenheiten
für eine gute Bodenanpassung. Bei hohen Fahrgeschwindigkeiten
können die Dämpfer ein leichtes
Springen nicht ganz vermeiden. Die Anlenkung sorgt
für einen guten Anfahrschutz, da der Mähbalken wie
eine Skispitze ankippt. ■ ■ ■ ■ ■
Handhabung/Wartung: Ölwechsel alle 200 Bh.
Keilriemenspannung muss regelmäßig überprüft
werden. Aufwendige Klappung für Straßentransport.
Optionaler Schnellwechsel. ■ ■ ■ ■ □
Technische Daten
Arbeitsbreite 3,11 m
Anzahl Mähscheiben 8
Zapfwellendrehzahl 1.000 min-1 Bodenanpassung Frontkraftheber und
seitliche Kinematik mit
Pneumatikzylinder
Schwadvorrichtung 4 separate Schwadtrommeln
mit Riemenantrieb
Gewicht 888 kg
Preis (zzgl. MwSt.)
GMD 802 F 10.612 Euro
2009
Technik I 5
Das Schwad mit maximal vier Schwadscheiben
(unten) geformte Schwad
präsentiert sich mit dreieckigem Profi l und
eher unregelmäßigen Rändern.
der Mähbalken kann über das Hindernis
hinweg gleiten. In unserem Praxiseinsatz kam
es jedoch nie dazu, dass die Anfahrsicherung
Die Top-Finanzierung
für das KUHN-Programm
Finanzierungsbeispiele
Laufzeit
12 Monate 18 Monate
im Monat
der Lieferung
Beginn der Ratenzahlung
6 Monate
nach Lieferung
Zinssatz
0% 0%
Anzahl der Raten
12 12
25% Anzahlung inklusive Mehrwertsteuer
(Finanzierung mit anderen Laufzeiten usw. auf Anfrage)

dlz PRAXIS
6 I Technik
Vor dem Umschwenken der Seitentücher
muss beim GMD 802 F das vordere Schwadtuch
entriegelt und hochgeklappt werden.
Am GMD 3120 F sind für den Transport lediglich
die zwei Seitenteile hochzuklappen.
auslöste. Mit dem GMD 802 F in der Front
kamen wir eff ektiv auf 6,75 m Arbeitsbreite.
Dabei sind wir auch mit einem 130-PS-
Schlepper ganz gut zurecht gekommen. In
satten Beständen im ersten Schnitt waren
bis zu 16 km/h drin, bevor die Zapfwellendrehzahl
zu stark sank. In kleinen Strukturen
reicht dies aber völlig aus. Wer auf Leistung
fahren möchte, sollte dann schon 160 PS vorspannen.
Damit sind, wenn die Bedingungen
es zulassen, auch mal 25 km/h möglich. Bis
zu 9 ha/h sind bei großen, ebenen Flächen
so durchaus realistisch.
Als Kombination konnten wir mit 130 PS
bereits gut arbeiten. Bei rund 16 km/h ist
dann allerdings Schluss.
dlz agrarmagazin ◾ Sonderdruck
Wir setzen das GMD 802 F seit etwa vier
Jahren auf unserem Grünlandbetrieb
mit 70 ha ein. Bei vier Schnitten kommen
wir auf etwa 280 ha Einsatz pro Jahr. Einige
unserer Flächen sind sehr uneben. Mit der
Schnittqualität und der Bodenanpassung sind
wir auch dort sehr zufrieden. Auch die Sicht
nach vorne ist gut. Das Klappen von Transport-
in Arbeitsstellung ist nicht besonders
aufwendig. Der Wechsel der geschraubten
Messer ist aber verbesserungswürdig. Negativ
ist auch das hohe Einsatzgewicht. Ansonsten
haben wir keine Beanstandungen.
Franz Wintersberger, 94110 Wegscheid
Fazit
Die Ergebnisse unseres Vergleichs zeigen wenige
Überraschungen. Durch die aufwendige
gezogene Führung bietet das GMD 802 F eine
bessere Bodenanpassung. Dies ermöglicht
höhere Fahrgeschwindigkeiten, ohne dass
das Mähwerk springt, und senkt das Risiko
schwerer Schäden beim Anfahren von Hindernissen.
Erstaunt hat uns, wie deutlich sich
die Schnittqualität bei unebenem Gelände
unterscheidet. Hier liegt das GMD 802 F weit
Die Frontmäher im Vergleich
GMD 3120 F
Compact
GMD
802 F
An- und Abbau ●+ ●+
Umrüstung Transport-/
Arbeitsstellung
●+ ●+
●
Entlastung ● ●+
Bodenanpassung ● ●+ ●+
Schnittqualität ●+ ●+ ●+ ●+
Fahrgeschwindigkeit ●+ ●+ ●+
Schwadform ● ●+ ●+
Leistungsbedarf ●+ ●
Sicht nach vorn ●+ ●
Wartungsfreundlichkeit ●+ ●+ ●
Anfahrsicherung ●– ●+ ●+
●+ ●+ = sehr gut, ●+ = gut, ● = durchschnittlich
●– = schlecht ●– ●– = sehr schlecht
2009
Praktikerbefragung
Auf unserem 70-ha-Milchviehbetrieb arbeiten
wir seit dem Frühjahr 2009 mit einem
GMD-3120-F-Frontmähwerk. Mit unserem 90-
PS-Schlepper und 2,80 m Schnittbreite im Heck
fahren wir etwa 13 km/h. Der geringe Leistungsund
Hubkraftbedarf waren wichtige Kaufgründe.
Bodenanpassung und Ablage stimmen. Der
Schnitt ist sehr gut. Wenn bei dicken Beständen
die Drehzahl abfällt, bleiben aber schon mal
Streifen stehen. Das Schnellwechselsystem
ist einfach zu bedienen. Für kleine Schlepper
sollte Kuhn kürzere Entlastungsfedern anbieten,
um mehr Raum zum Ausweichen zu geben.
Hinrich Bruns, 26835 Holtland
vor dem GMD 3120 F. Letzteres punktet mit
einer einfachen Handhabung, dem geringen
Gewicht und der besseren Sicht zu den
Seiten. Zudem ist kein Hydraulikanschluss
erforderlich. Die knapp 300 kg Mehrgewicht
und der weit vorne liegende Schwerpunkt
des GMD 802 F können beim Einsatz mit
breiten Heckanbaumähern ein Vorteil sein.
Das GMD 802 F hebt sich darüber hinaus
durch die bessere Schwadform ab. Das schön
kastenförmige Ablagebild prädestiniert den
Mäher für den Einsatz zur Frischfutterbergung
mit dem Ladewagen.
Ist das GMD 802 F nun 1.500 Euro mehr
wert? Wir fi nden: ja - wenn auf Leistung gefahren
und/oder viel auf unebenen Flächen
gearbeitet wird. Der wartungsfreie Optidisc-
Mähbalken sollte bald folgen. Wer ein einfaches,
leichtes Mähwerk sucht und keine
Rennfahrerambitionen hat, der sollte zum
GMD 3120 F greifen. mu ◾
Kuhn
nimmt Stellung …
… zur Schnittqualität: Während des
gesamten Tests wurden die Mähwerke
immer mit dem gleichen Satz Mähklingen
eingesetzt. Wir legen Wert auf hochwertige
Klingen zu einem fairen Preis.
… zum 3120 F: Die Schwadform beim
GMD 3120 F kann nicht so exakt wie beim
GMD 802 F sein, da bei dem leichteren,
einfacher aufgebauten und geschobenen
GMD 3120 F absichtlich Schwadtrommeln
weggelassen wurden.
… zum GMD 802 F: Das GMD 802 F ist ein
perfektes Kombinationsmähwerk, das sowohl
in Heck-Front-Kombinationen als auch
bei Dreier-Kombinationen ausgezeichnete
Arbeit leistet. Durch die enorme Leistungsfähigkeit
des 802 F ist dieses Mähwerk auch
für Dienstleister interessant.