Mehr Sein als Schein - Dob-landtechnik.de

S o n d e r d r u c kaus 12/2010John Deere-Feldhäcksler 7750i:Mehr Sein als ScheinOptisch haben sich die John Deere-Häcksler seit acht Jahren kaumverändert. Doch ihre inneren Werte wurden ständig weiterentwickelt,um im heiß umkämpften Markt bestehen zu können.Mit Erfolg, wie auch unser Praxistest des 7750i zeigt.John Deere VertriebJohn-Deere-Str. 8 | 76646 BruchsalTel.: + 49 72 51 / 9 24-84 01 | Fax: + 49 72 51 / 9 24-84 09Internet: www.johndeere.deprofi · 48084 Münster · Internet: www.profi.de · E-Mail: service@profi.deTelefon +49 (0)25 01/8 01-69 61 · Telefax +49 (0)25 01/8 01-3 21

Mit diesen Zutaten kann der Häcksler ausZweibrücken nach wie vor vorne imMarkt mitspielen. Mehr noch, in der Praxis— und hier vor allem auf Nachfrage von BioprofiPraxistestJohn Deere-Feldhäcksler 7750i:Mehr Sein als ScheinOptisch haben sich die John Deere-Häcksler seit acht Jahrenkaum verändert. Doch ihre inneren Werte wurden ständigweiterentwickelt, um im heiß umkämpften Markt bestehen zukönnen. Mit Erfolg, wie auch unser Praxistest des 7750i zeigt.äußerlich hat sich beim JohnDeere-Häcksler wenig getan. Bisauf das Kabinendach und einigeIReinDetails sieht der aktuelle 7050ernoch genauso aus wie vor acht Jahren der7000er. Für manchen Landtechnikfan istdenn auch das etwas hausbackene Designin die Jahre gekommen und müsste überarbeitetwerden. Das kann man so sehen, mussman aber nicht.Denn in den vergangenen Jahren wurde dieTechnik ständig weiter- und neuentwickelt.Hier sind in erster Linie Komponenten zunennen, auf die wir in profi bereits ausführlicheingegangen sind:■ das mit der 7000er Serie neu entwickeltestufenlose Schnittlängengetriebe(profi 9/2002),■ der „ProDrive“-Fahrantrieb(profi 12/2005),■ die NIR-Feuchtemessung „HarvestLab“(1/2007), deren Genauigkeit das DLG-Testzentrum in einem Fokustest überprüfthat (profi 7/2010),■ das i-Ausstattungspaket mit automatischerSchnittlängenanpassung „AutoLoc“(profi 12/2007),■ das „Engine/Speed-Management“(profi 12/2009) sowie■ die verstärkten Komponenten zur Einführungdes 7950 mit maximal 812 PS.gasanlagen — scheint sich John Deere mitder Feuchtemessung und der Ertragserfassungeinen technischen Vorsprung erarbeitetzu haben. Und auch das im Vergleich zumWettbewerb vielleicht weniger moderne Designhat durchaus etwas Gutes für den Fahrer:Die schlanke und niedrige Motorhaubeführt zu einer derzeit unübertroffenenÜbersichtlichkeit nach hinten.Allerdings erfüllen die Motoren derzeit nurdie Abgasstufe III A. Und es stellt sich dieFrage, ob die Übersichtlichkeit mit AbgasstufeIII B und damit größerem Motorbauraumerhalten bleibt. Dank einer Übergangsfristdürfen bis Ende 2010 (vor)produzierteMotoren allerdings noch bis Ende 2012 mitder Abgasstufe III A in den Handel gebrachtwerden (profi 9/2010). Wie auch immer, wir

echnen zur Agritechnica 2013 mit einerneuen Baureihe, in der dann auch schon Motorender ab 2014 vorgeschriebenen AbgasstufeIV Platz finden.Der John Deere „PowerTech Plus“-Motormit 13,5 l Hubraum leistet im 7750i maximal458 kW/625 PS (nach ECE R 120), beiNenndrehzahl stehen 428 kW/582 PS in denPapieren. Was die Charakteristik und denDieselverbrauch angeht, hat uns das längseingebaute Aggregat überzeugt: Sowohl imGras mit extrem schweren und kompaktenSchwaden als auch im Mais war der Motoreinfach nicht totzukriegen. Im Extremfallhält der Motor auch noch mit nur 1 400 bis1 500 Touren durch — klasse.Diese buchstäbliche Standfestigkeit und dasentsprechende „Fahrgefühl“ führen dazu,dass man den 7750i statt wie empfohlenmit rund 1 850 U/min meist mit Drehzahlenzwischen 1 600 und 1 700 U/min fährt. Dasist nicht von Nachteil: Je nach Schnittlängelassen sich so der Durchsatz bei Silomaisnach unseren Messungen um 10 bis 20 %steigern und der Dieselverbrauch um 10 bis15 % reduzieren.Zum Grashäckseln haben wir unserenTestkandidaten unter extremen Bedingungeneingesetzt, die wir so noch nichterlebt haben: Feldgras mit im Mittel nur21,5 % Trockensubstanz, 34 t/ha Frisch- und7 t/ha Trockenmasseertrag (Tabelle „Gras-Durchsatz des John Deere 7750i“). DieSchwaden des 12,50 m breiten Vierkreiselschwaderswaren so fest und kompakt, dassman fast den Eindruck hatte, gegen einenRundballen zu treten. Normalerweise erfolgenMessungen im Gras meist bei Anwelkgutmit über 35 % Trockensubstanz.Leider konnten wir die Fahrzeugwaage fürunsere Messungen nicht nutzen, um die vom„GreenStar“-Terminal angezeigten Werte zuüberprüfen. Wir hatten aber die Erntemengenmessungvorab kalibriert, so dass es mitdem Frischmasse-Durchsatz von gigantischen280 t/h (!) seine Richtigkeit hatte. Bezogenauf die Trockenmasse blieben davon59 t/h übrig. Das sind schon unglaublicheWerte, auch wenn dies nur theoretischeMessungen ohne Wende- und sonstige Nebenzeitensind. Pro Tonne Frischmasse lagder Dieselverbrauch bei nur 0,4 l, pro TonneTrockenmasse bei knapp 1,9 l.Die neue Pickup 630C meisterte den hartenGraseinsatz problemlos und schluckteohne zu murren. Der Vorsatz wurdenicht zuletzt für den gut 800 PS starken7950 deutlich verstärkt und kostet in derTestausstattung etwas über 19 000 Euro.Verstärkt wurden z. B. der Antrieb mit neuemEingangsgetriebe, die beiden Ketten unddie im Schneckenantrieb integrierte Überlast-Nockenschaltkupplung.Eine entsprechende Einsatzfläche vorausgesetzt,lohnt sich auch die „HeavyDuty“-Variante für 270 Euro Aufpreis, bei der dieKurvenbahnrollen in Kugellagern statt inKunststoffbuchsen gelagert sind. Weiterhinneu sind geschraubte und so bei Verschleißleicht austauschbare Trogbleche sowie dieMöglichkeit, die Abstreifschienen an dieBreite des Einzugkanals anzupassen.Mit der Handhabung der Pickup kamenwir prima zurecht. So werden die beidenmit 18.5x8.5-8 bereiften Tasträder hydrau-testurteileISo bewertet profi denJohn Deere 7750iMaisgebiss Kemper Champion 375plus IAn-/AbbauZGutfluss 1)B/EVerlusteZVerstopfungsanfälligkeit 1) B/EBodenführungBDrehzahlanpassungZReihentasterBBUmrüstung Feld/StraßeBBPickup John Deere 630C IAn-/AbbauZAufsammelqualitätBBBodenführungBReversierungBBFeldhäcksler John Deere 7750i IMotorcharakteristikBBDieselverbrauchBBFahrantriebBBDurchsatzleistungBHäckselqualitätBBMetalldetektorBBWurfgebläseBBÜberladekrümmerBKrümmerkameraBBSiliermitteldosierungBLenkautomat 2)BBWendigkeitBGewichtZStraßenfahrt 3)BBKabinen-InnengeräuschBBBedienelementeZAuftragsverwaltungBBErtragserfassungBFeuchtemessungBRundumsichtBBZugänglichkeitBStabilitätBBVerarbeitungBB1)— bei Mais über 4 m Wuchshöhe2) im Mais und Getreide, Schwadführungnicht lieferbar3)mit Zusatzfahrwerk am MaisgebissBenotung: BB = sehr gut; B = gut;Z = durchschnittlich; E = unterdurch–schnittlich; EE = mangelhaft

profiPraxistestEinfach klasse ist die automatische Lenkungim John Deere-Häcksler. Daran hatschon der neuentwickelte Reihentaster mitflexiblen Kunststoffbügeln einen großen Anteil,der die Maschine bis 10 km/h Fahrgeschwindigkeitfehlerlos entlang der Maisreiheführt. Dieser Taster ist auch für ältereMaschinen nachrüstbar. Allerdings wird lautJohn Deere die maximale Genauigkeit nurin Zusammenhang mit der ab 2011 neuenLenkbox erreicht.Unser Testkandidat war mit dem „i-PaketIV“ für gut 8 000 Euro Aufpreis ausgerüstet,Kombination aus GPS-gestütztem und reihengeführtemLenkautomat und damit alleMöglichkeiten:■ automatische Nachjustierung am Hangüber die elektronische Neigungsmessung imStarfire-Empfänger,■ im „RowGPS“-Modus wird automatischvon Reihenführung auf GPS-Lenkung umgestellt,wenn über den Reihentaster keine Signalegeliefert werden,■ im „GPSRow“-Modus wird bei Verlust desGPS-Signals automatisch auf Reihensteuerungumgestellt,Auch wenn es aufdiesem Foto gar nichtden Anschein hat: DieBedingungen bei unseremGras einsatzwaren extrem: DasGras war recht nassund die Schwade fastso fest wie Rundballen.Fotos: Eikel, TovornikDer 13,5-l-„Power Tech Plus“-Motor von JohnDeere überzeugte durch niedrigen Spritverbrauchund gutes Stehvermögen.lisch ein- und ausgeklappt, so dass man beimFeldwechsel die Kabine nicht mehr verlassenmuss. Eine mittig laufende Stützrolle fürunebene Flächen ist nicht lieferbar. Für einegute Bodenanpassung sorgt allerdingsder auf Wunsch lieferbare Pendelrahmen(1 300 Euro Aufpreis).Sehr gut funktioniert auch der neue, perStickstoffblase aktiv geführte Rollenniederhaltermit einem nachfolgend verstellbarenZinkenkamm (knapp 1 500 Euro Aufpreis).Wie für einen gleichmäßigen Gutfluss gewünscht,wird die Schnecke schön von untenbeschickt. Und wenn es dennoch malstockt oder ein Stück Draht den Einzugstoppverursacht hat, lässt sich die Pickup gut reversieren— ganz wie man will per entsprechendemTastendruck auf dem Joystick mitNiederhalter und Einzugschnecke in ausgehobeneroder abgesenkter Position.Zum Maishäckseln hatte John Deere dem7750i das zehnreihige 375plus aus derVorserie spendiert, das 2011 in Serie gehtund bis auf die Arbeitsbreite dem zwölfreihigenChampion 390plus entspricht. Dies istseit 2010 im Serien einsatz und haben wirals New Holland 490FIE bereits im Fahrberichtvorgestellt (profi 12/2009).Mit dem Vorsatz sind wir in durchschnittlichenBeständen ohne Lager prima zurechtgekommen.Gelegentliche Kolbenverlustesind vertretbar und können durch die Einstellungder reduzierten Vorsatz-Drehzahlweitestgehend vermieden werden.Der Mais wird verstopfungsfrei und schöngleichmäßig der Länge nach eingezogen.Aber es gibt auch Einsatzgrenzen: Ab einerWuchshöhe von etwa 4 m können sichPflanzen im Außenbereich des Vorsatzesder Länge nach auf die Einzugrotoren legenund werden dort nicht erfasst. Für solcheVerhältnisse hat Kemper die Baureihe 400mit großen Rotoren im Programm.Der Rollenniederhalter leistet zusammen mitdem verstellbaren Federzinkenkamm einegute Arbeit bei der Zuführung zur Schnecke.Der Antrieb der Pickup 630C mit neuem Eingangsgetriebeund Nockenschaltkupplungdirekt an der Schnecke wurde verstärkt.das neben „HarvestLab“-Feuchtemessung,Ertragserfassung und -dokumentation „HarvestDoc“,„AutoLoc“-Schnittlängenautomatikund „GreenStar 2600“-Display auch die„SF2“-Variante des „StarFire iTC“-Satellitenempfängersmit höherer Genauigkeit, „Row-Trac II“ und „AutoTrac“ umfasst.RowTrac II und AutoTrac bieten unter demBegriff „RowSense“ (profi 7/2010) eine■ als Fahrer kann man in beiden Modi perTaster zwischen Kombi- und „Einfach“-Lenkungumschalten (von RowGPS auf Row undvon GPSRow auf Row).Nicht nur in der Theorie, sondern auch inder Praxis haben uns sowohl das genialekombinierte Lenksystem im Mais als auchAutoTrac alleine beim Häckseln von stehendenGetreidebeständen überzeugt. Das Einzige,was jetzt noch fehlt, ist die schwadgesteuerteLenkung für den Einsatz mit derPickup.Sehr gespannt waren wir auf die Leistungsfähigkeitdes 7750i im Mais. Wir habenden Durchsatz und die Häckselstrukturwie immer bei drei verschiedenen Schnittlängen-Einstellungenuntersucht — auch beidiesen Messungen wurden sämtliche Wende-und sonstigen Nebenzeiten außen vorgelassen. Bei der Bestimmung der Trockensubstanzsowie der Messung der Häcksellängen-Verteilunghat uns wie gewohnt dasInstitut für Landtechnik der UniversitätBonn unterstützt (Tabelle „Mais-Durchsatzdes John Deere 7750 i“).Bei einer Schnittlängeneinstellung von 6,10 und 14 mm erzielte unser TestkandidatFrischmassedurchsätze von knapp 204 bis240 t/h. Bezogen auf die Trockenmasse —die Trockensubstanz betrug 33 bis 36 % —lag der Durchsatz zwischen fast 70 bis über82 t/h. Betrachtet man den Durchsatz proprofi 12/2010www.profi.de

PS Maximal-Leistung, so kam der 7750i aufeinen Durchsatz von 326 bis 383 kg/hFrischmasse bzw. 112 bis 132 kg/h Trockenmasse.Laut Terminalanzeige schluckte die Maschinebezogen auf die Frischmassezwischen 0,46 l/t und 0,53 l/t Diesel, bezogenauf die Trockenmasse waren es 1,28bis 1,55 l/t. Alles in allem bezeichnen wirdie Leistung und den Kraftstoffverbrauchals grundsolide.Zwar haben wir auch schon etwas bessereZahlen gemessen. Aber man darf die WerteGras-Durchsatz des John Deere 7750i IMehrjähriges Feldgras mit 30 bis 38 t/h Frisch- bzw. 6,1 bis 7,9 t/ha Trockenmasseertrag(TS-Gehalt 20 bis 23 %), eingestellte Häcksellänge 20 mm (halber Messersatz)Frischmasse Trockenmasse FlächenwerteDurchsatz Dieselverbrauch Durchsatz Dieselverbrauch Durchsatz Dieselverbrauch281,8 t/h 0,40 l/t 59,2 t/h 1,89 l/t 8,98 ha/h 12,61 l/haDurchsatzwerte und Dieselverbrauch während der Hauptarbeitszeit (Wende- und sonstigeNebenzeiten wurden nicht berücksichtigt); alle Werte basieren auf der integrierten, zuvorkalibrierten Erntemengenerfassung und NIR-Feuchtemessung.Mais-Häckselstrukturdes John Deere 7750i IRelativer Anteil der Häckselfraktionen100%80%60%40%20%0%6 mm 10 mm 14 mmeingestellte Häcksellänge< 2 mm2 - 3 mm3 - 6 mm6 - 10 mm10 - 15 mm15 - 25 mm25 - 40 mm> 40 mmMais-Durchsatz des John Deere 7750i ISilomais (Sorte Asteri) mit 33,1 bis 35,6 % Trockensubstanz und 47,2 bis 56,9 t/ha Frisch- bzw. 15,6 bis 19,5 t/ha TrockenmasseertragFrischmasse Trockenmasse FlächenwerteHäcksellänge Durchsatz Dieselverbrauch Durchsatz Dieselverbrauch Durchsatz Dieselverbrauch6 mm 203,6 t/h 0,53 l/t 69,8 t/h 1,55 l/t 3,84 ha/h 28,2 l/ha10 mm 218,9 t/h 0,48 l/t 73,6 t/h 1,44 l/t 4,26 ha/h 24,9 l/ha14 mm 239,4 t/h 0,46 l/t 82,3 t/h 1,28 l/t 4,44 ha/h 23,7 l/haDie Messwerte betreffen den „Nettodurchsatz“ und Dieselverbrauch während der Hauptarbeitszeit, Wende- und sonstige Nebenzeiten wurden nichtberücksichtigt; Gewichtserfassung mit der Brückenwaage; Bestimmung der Trockensubstanz durch das Institut für Landtechnik in Bonn.Das neue, in begrenzter Stückzahl zur Saison2011 verfügbare 375plus von Kemper arbeitetbei Wuchshöhen bis 4 m sehr zuverlässig.Der neue Reihentaster mit Gummibügeln amKemper-Vorsatz besticht durch seine Einfachheitund Arbeitsqualität.Keine Überraschungen gab es bei derÜberprüfung der Häckselqualität, ist dochdie 80,5 cm breite Vielmessertrommel mitvier mal 14 Klingen nach ersten Problemen(profi 12/2003) inzwischen durch ihre guteArbeitsqualität bekannt. Das zeigt auch unsereAuswertung der Häckselfraktionen(Grafik „Häckselstruktur des John Deere7750i“).Bei eingestellter Häcksellänge von 6 mmhatten 78 % des Häckselgutes eine Größezwischen 3 und 10 mm. Bei der 14-mm-Einstellungverringerte sich dieser Anteil aufrund 64 %, und der Anteil über 10 mm erhöhtesich von 15 auf knapp 30 %. Der Überlängenanteil(größer 40 mm) war je nachSchnittlänge mit 0,1 bis 0,5 % erfreulich gering,der Feinanteil (kleiner 2 mm) lag mit3 bis 4 % im üblichen Rahmen.Den Korncracker — unser Testkandidat warmit der verchromten Ausführung der mit118 Zähnen versehenen Sägezahn-Prozessorwalzenfür gut 2 300 Euro Aufpreis ausnichteinfach nebeneinanderlegen. Dennaufgrund des Witterungsverlaufes in dervergangenen Saison brachte der Mais gegenüberdem Vorjahr nicht nur im Schnitt13 % weniger Ertrag, sondern er war auchdurch einen ungleichmäßigeren Bestand gekennzeichnet.Und sowohl eine höhere alsauch eine ständig anzupassende Fahrgeschwindigkeitkosten beim Häckseln Leistungund Diesel.Seine Trumpfkarte in Sachen Dieselverbrauchspielt der John Deere-Häcksler aus,wenn man den tatsächlichen Gesamtverbrauchbetrachtet: Aufgrund der elektronischenAnpassung von Motor und Fahrantriebin allen Leerlauf- und Transportphasen— Stichwort „Engine/Speed-Management“(profi 12/2009) — haben wir im Mais mitdem 7750i im Durchschnitt einen Gesamtverbrauchvon 25 bis 30 l/ha verzeichnet.Übrigens kann man sich auf die Verbrauchsanzeige— Gesamtverbrauch im rechten Kabinenpfosten,Verbrauch beim Häckseln amGreenstar-Terminal — verlassen.profi 12/2010www.profi.de

profiPraxistestApropos Robustheit und Langlebigkeit:Für knapp 4 600 Euro Aufpreis gibt es fürden 7750i unter der Bezeichnung „DuraLine“ neuerdings einen besonderen Verschleißschutz.Hierbei sind die Verschleißblechein den Bereichen Gebläseboden, Körgestattet— hatten wir auf 3 mm Abstandeingestellt, so dass alle Maiskörner gemäßunseren Anforderungen gut zerstört waren.Allerdings betrug die Drehzahldifferenz derbeiden Walzen durch andere Riemenscheiben32 % statt serienmäßig 21 %. Das bedeutetzwar einen schnelleren Verschleiß,aber auch eine geringere Leistungseinbuße.Denn mit 21 % — so sind wir bis zur Durchsatzmessungunterwegs gewesen — hätteman den Spalt auf 2 mm einstellen müssen.Messwerte und PreiseIJohn Deere 7750iMaximale Leistung 458 kW/625 PS(ECE R 120) 1) bei 1900 min -1Dieselverbrauch in Mais 25 bis 30 l/haDurchmesser Häckseltrommel 1) 61 cmBreite Häckseltrommel 1) 80,5 cmAnzahl Häckselmesser 56 (4 x 14)Schnittfrequenz 1) 16 800 min -1Schwenkbereich Krümmer 202°Drehzeit Krümmer 12 oder 31 sMaximale Überladehöhe 2) 6,21 m…dabei Überladeweite 0,61 mFahrgeschwindigkeit...1. Fahrstufe (Feld) 20,0 km/h...2. Fahrstufe (Transport) 40,0 km/hWendekreis links/rechts 14,10 mGeräuschbelastung, Fahrer-Ohr 75 dB(A)Leergewicht ohne Vorsatz 16 000 kg...Achslast v./h. 8 540/7 460 kgBereifung vorne 800/65 R 32Bereifung hinten 580/70 R 26Heckgewicht1 145 kg+ wassergefüllte Hinterräder (600 kg)Listenpreis, Grundausrüstung 355 454 €Pickup 630C IArbeitsbreite3,00 mListenpreis, Grundausrüstung 14 998 €Maisgebiss Kemper Champion 375plus IReihenzahl 10Breite in Arbeitsstellung 7,65 mGewicht3 930 kgEinklapp-/Ausklappzeit 35/22 sListenpreis, Grundausrüstung 88 970 €7750i + Champion 375plus ITransportlänge10,32 mTransportbreite3,47 mTransporthöhe3,98 mBodenfreiheit0,36 mLeergewicht19 930 kg...Achslast v./h. 15 370/4 960 kg7750i + Champion 375plus + 630C IListenpreis, Testausrüstung 536 755 €1)Herstellerangaben, Preise ohne MwSt.;2)Auswurfklappe ganz eingezogen (6,60 mbei waagerechter Klappe)Nach Untersuchungen des Instituts für Landtechnikder Uni Bonn erzielte die 56-Messer-Trommel eine sehr gute Häckselqualität.Das neue Wurfgebläse (auch 2011 noch in der Testphase)bietet auch beim Überladen über denSchlepper hinweg eine beeindruckende Wurfleistungmit gut gebündeltem Strahl.Neues gibt es in Sachen Wurfgebläse undTurmdrehung zu vermelden. Beide Entwicklungensind jedoch noch so neu, dassJohn Deere sie in der kommenden Saisonnoch weiteren Feldtests unterziehen will.Das Gebläse wurde nicht nur verstärkt, sondernauch die Wurfleistung kann jetzt mehrals überzeugen. Egal ob bei normalem Betriebauf nebenherfahrende oder beim Anhäckselnüber den Schlepper hinweg aufhinterherfahrende Transportanhänger überladenwurde, nie hatten wir an dem sehr gutgebündelten Häckselgutstrahl etwas auszusetzen.Dagegen merkt man als Fahrer von demneuen gekapselten Schwenkgetriebe für dieTurmdrehung nichts. Nach wie vor kann derTurm mit zwei Geschwindigkeiten in einemWinkel von 202° geschwenkt werden. Undauch die Wende- und Ablageautomatik istnach wie vor vorhanden. Laut John Deeresoll das neue Getriebe allerdings deutlichrobuster und weniger störanfällig sein.Die Einstellung der Aufwandmenge für Siliermittel(System Silaspray) erfolgt leider (noch)über eine separate Bedienbox.nerprozessoreinlass, Gebläseeinlass und-boden, vorderer Überladeturm sowie Mittel-und Endklappe mit einem besondersharten und glatten Material ausgekleidet.Ziel ist eine lange Haltbarkeit sowie in gewissemRahmen auch eine Leistungssteigerungund Dieseleinsparung. Zur Materialzusammensetzunggibt John Deere nur so vielbekannt, dass die Bleche nach der „Busatis-Technologie“ gefertigt werden.In der Kabine geht es aufgeräumt zu. Fürden Fahrerkomfort sorgen ein bequemer,luftgefederter Fahrersitz, eine dreifach verstellbareLenksäule sowie eine Klimaautomatik.Allerdings sind wir mit unseren Wünschenfür mehr Beinfreiheit und einebessere Übersicht auf den Turm sicher nichtallein. Dafür geht die Ergonomie des Joysticksund der rechten Bedienkonsole wiederumin Ordnung.Eigentlich nicht zu verstehen ist, warum diebeiden Geschwindigkeiten zum Schwenkendes Turms nicht wie üblich komfortabel übereinen Zweistufentaster abrufbar sind. Sondernsie müssen umständlich über einenSchalter auf der rechten Konsole vorgewähltwerden, oder die schnelle Stufe stellt sichnach einer einstellbaren Verzögerung automatischein.profi 12/2010www.profi.de

Die Armaturen auf der rechten Armlehne und der Joysticksind bis auf die Wahl der Schwenkgeschwindigkeitenfür den Turm komfortabel zu bedienen.Das Greenstar-Terminal bietet eine übersichtlicheInformationsquelle und Einstellungsplattform.Nur seine Position ist nicht so glücklich.Unser Testkandidat war zu Test zweckenmit einem neuen Getriebe zur Turmdrehungbestückt.Unterm Strich kann der seit langem bekannteFahrerstand eigentlich nicht überraschen.Höchstens die niedrige Geräuschbelastungmit nur 74 bis maximal 76 dB(A) ist nochpositiv hervorzuheben.Gewöhnungsbedürftig ist die Position desGreenstar-Terminals oben rechts vor derFrontscheibe, auch wenn man es für einebessere Sicht wegklappen kann. Anzeigeund Bedienung des Monitors sind dagegennach entsprechender Eingewöhnung völligin Ordnung.Was uns außerdem auffiel:n In „einsatzschmutziger“ Testausstattungbrachte der 7750i ohne Erntevorsatz mitFahrer und mit vollem Dieseltank ein Leergewichtvon 16 t auf die Brückenwaage. Mitangehobenem Maisgebiss (Feldeinsatz) warenes bei gut 15 t Vorderachslast knapp20 t. Laut John Deere wiegt die saubereMaschine 19,3 t bei 4,8 t Hinter- und 14,5 tVorderachslast.n Auf der Straße hilft das gute Transportraddes 375plus (profi 4/2008), die Vorderachslastwie vorgeschrieben auf unter 12 t zubegrenzen.n In Transportstellung steht der Auswurfkrümmerfast 2 m über die Haube nach hintenüber.n Beim An- und Abbau des Maisgebisses wäreneine Zentralverrieglung sowie ein Multikupplerfür die Öl- und Elektroleitungen hilfreich.n Bei 14,10 m äußerem Wendekreis kannfür enge Wendemanöver schon mal die gutfunktionierende Einzelradbremse erforderlichsein.n Ein praktisches Rollo über dem Einzug hältden Bereich der Schleifanlage frei von Ablagerungen.n Unser Testkandidat war mit einem 370 lgroßen Wassertank hinter der Hinterachseund einer Siliermittel-Dosierung von Silasprayrechts neben der Kabine ausgestattet(3 700 Euro Aufpreis). Zwar kann die Dosierungmasseabhängig erfolgen, doch hättenwir statt separater Box eine integrierteGreenstar-Bedienung erwartet.n Die Wartung ist dank der serienmäßigenZentralschmierung insgesamt überschaubar,die Wartungsstellen am Motor alle samt guterreichbar. Unter staubigen und gleichzeitigfeuchten Bedingungen muss man an langenTagen schon mal den rotierenden Ansaugkorbfür die Kühlluft reinigen.n Für den 7750i mit Pickup 630C und MaisgebissChampion 375plus (Bezug direkt überdie Maschinenfabrik Kemper) sind rund537 000 Euro zu bezahlen. Ohne Zubehörkostet die einsatzbereite Maschine mit beidenVorsätzen immer noch gut 459 000 Euro(alle Preise ohne MwSt.).profi-John Deere-fieldTour:Zwei Jahre in Europa unterwegs IFazit: Auch wenn der John Deere 7750iäußerlich und in der Kabine vielleicht etwasin die Jahre gekommen ist und es beim Arbeitskomforthier und da Verbesserungspotenzialgibt: Unterm Strich gilt für denHäcksler „Mehr Sein als Schein“, da er nichtnur in Sachen Leistung, Arbeitsqualität undDieselverbrauch überzeugen kann. Sondernauch die in den letzten Jahren entwickeltenBaugruppen wie die HarvestLab-Feuchtebestimmung,die feuchteabhängige Schnittlängenautomatkoder der ProDrive-Fahrantriebsprechen für die Maschine.Gottfried EikelDer John Deere 7750i für unseren Praxistestwar mit zusätzlichen Aufklebernbestückt: Zwischen dem profi- und demJohn Deere-Logo tragen sie die Bezeichnung„fieldTour“. Dahinter verbirgt sichein Filmprojekt: Wir begleiten denHäcksler seit seiner Fertigung im Junidieses Jahres bis zum Ende der Maissaison2011. In dieser Zeit wurde und wirddie Maschine zum Häckseln von Gras,GPS und Mais in Europa eingesetzt —vornehmlich in Deutschland und Ita lien.In dieser Zeit sollen möglichst viele Hektarfallen und Tonnageverarbeitetwerden.Aber die Maschinewird auch wissenschaftlichbegleitet. Die Fachhochschule Köln protokolliertwährend der gesamten Zeit dieEinsätze und Erntebedingungen. Wir vonprofi sind an den interessantesten Ortenund bei den spannendsten Einsätzen mitder Filmkamera dabei. Doch mehr wollenwir nicht verraten. Denn der Film wirdzur Agritechnica 2011 fertig sein.Im Rahmen seiner von profiund John Deere organisiertenfieldTour muss der7750i neben Gras und Maisauch GPS ernten. Dafürwar das 6,20 m breiteDirektschneidwerk ProfiCut 620 von Zürn angebaut.profi 12/2010www.profi.de

Lizenz zum KraftstoffsparenIn unabhängigen Feldversuchen des Magazins pro glänzte derJohn Deere Feldhäcksler 7550i mit dem intelligenten Engine/Speed Management durch seinen niedrigen Kraftstoffverbrauchvon nur 36,7 l/ha bzw. 0,65 l/t Mais. Dabei machten dieWendemanöver am Vorgewende und der Leerlaufbetrieb 40 %der Maschinennutzung aus.*Wollen Sie Kraftstoff sparen? Dann fragen Sie Ihren John DeereVertriebspartner nach Informationen oder bitten um eineVorführung unserer neuen 7050er Serie mit Engine/SpeedManagement.* Die Angaben beruhen auf den von pro veröffentlichen Ergebnissen aus unabhängigenFeldversuchen (Dezember 2009) mit folgender Konguration: 56,3 t/ha bei 33,6 %Trockensubstanz, Schnittlänge von 8 mm und Körnerprozessor-Abstand von 2 mm.Schwankungen sind je nach Einsatzbedingungen und Leerlaufzeiten möglich.www.JohnDeere.deAS4074.1 D