Mit diesen Zutaten kann <strong>de</strong>r Häcksler ausZweibrücken nach wie vor vorne imMarkt mitspielen. <strong>Mehr</strong> noch, in <strong>de</strong>r Praxis— und hier vor allem auf Nachfrage von BioprofiPraxistestJohn Deere-Feldhäcksler 7750i:<strong>Mehr</strong> <strong>Sein</strong> <strong>als</strong> <strong>Schein</strong>Optisch haben sich die John Deere-Häcksler seit acht Jahrenkaum verän<strong>de</strong>rt. Doch ihre inneren Werte wur<strong>de</strong>n ständigweiterentwickelt, um im heiß umkämpften Markt bestehen zukönnen. Mit Erfolg, wie auch unser Praxistest <strong>de</strong>s 7750i zeigt.äußerlich hat sich beim JohnDeere-Häcksler wenig getan. Bisauf das Kabinendach und einigeIReinDetails sieht <strong>de</strong>r aktuelle 7050ernoch genauso aus wie vor acht Jahren <strong>de</strong>r7000er. Für manchen Landtechnikfan ist<strong>de</strong>nn auch das etwas hausbackene Designin die Jahre gekommen und müsste überarbeitetwer<strong>de</strong>n. Das kann man so sehen, mussman aber nicht.Denn in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren wur<strong>de</strong> dieTechnik ständig weiter- und neuentwickelt.Hier sind in erster Linie Komponenten zunennen, auf die wir in profi bereits ausführlicheingegangen sind:■ das mit <strong>de</strong>r 7000er Serie neu entwickeltestufenlose Schnittlängengetriebe(profi 9/2002),■ <strong>de</strong>r „ProDrive“-Fahrantrieb(profi 12/2005),■ die NIR-Feuchtemessung „HarvestLab“(1/2007), <strong>de</strong>ren Genauigkeit das DLG-Testzentrum in einem Fokustest überprüfthat (profi 7/2010),■ das i-Ausstattungspaket mit automatischerSchnittlängenanpassung „AutoLoc“(profi 12/2007),■ das „Engine/Speed-Management“(profi 12/2009) sowie■ die verstärkten Komponenten zur Einführung<strong>de</strong>s 7950 mit maximal 812 PS.gasanlagen — scheint sich John Deere mit<strong>de</strong>r Feuchtemessung und <strong>de</strong>r Ertragserfassungeinen technischen Vorsprung erarbeitetzu haben. Und auch das im Vergleich zumWettbewerb vielleicht weniger mo<strong>de</strong>rne Designhat durchaus etwas Gutes für <strong>de</strong>n Fahrer:Die schlanke und niedrige Motorhaubeführt zu einer <strong>de</strong>rzeit unübertroffenenÜbersichtlichkeit nach hinten.Allerdings erfüllen die Motoren <strong>de</strong>rzeit nurdie Abgasstufe III A. Und es stellt sich dieFrage, ob die Übersichtlichkeit mit AbgasstufeIII B und damit größerem Motorbauraumerhalten bleibt. Dank einer Übergangsfristdürfen bis En<strong>de</strong> 2010 (vor)produzierteMotoren allerdings noch bis En<strong>de</strong> 2012 mit<strong>de</strong>r Abgasstufe III A in <strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>l gebrachtwer<strong>de</strong>n (profi 9/2010). Wie auch immer, wir
echnen zur Agritechnica 2013 mit einerneuen Baureihe, in <strong>de</strong>r dann auch schon Motoren<strong>de</strong>r ab 2014 vorgeschriebenen AbgasstufeIV Platz fin<strong>de</strong>n.Der John Deere „PowerTech Plus“-Motormit 13,5 l Hubraum leistet im 7750i maximal458 kW/625 PS (nach ECE R 120), beiNenndrehzahl stehen 428 kW/582 PS in <strong>de</strong>nPapieren. Was die Charakteristik und <strong>de</strong>nDieselverbrauch angeht, hat uns das längseingebaute Aggregat überzeugt: Sowohl imGras mit extrem schweren und kompaktenSchwa<strong>de</strong>n <strong>als</strong> auch im Mais war <strong>de</strong>r Motoreinfach nicht totzukriegen. Im Extremfallhält <strong>de</strong>r Motor auch noch mit nur 1 400 bis1 500 Touren durch — klasse.Diese buchstäbliche Standfestigkeit und dasentsprechen<strong>de</strong> „Fahrgefühl“ führen dazu,dass man <strong>de</strong>n 7750i statt wie empfohlenmit rund 1 850 U/min meist mit Drehzahlenzwischen 1 600 und 1 700 U/min fährt. Dasist nicht von Nachteil: Je nach Schnittlängelassen sich so <strong>de</strong>r Durchsatz bei Silomaisnach unseren Messungen um 10 bis 20 %steigern und <strong>de</strong>r Dieselverbrauch um 10 bis15 % reduzieren.Zum Grashäckseln haben wir unserenTestkandidaten unter extremen Bedingungeneingesetzt, die wir so noch nichterlebt haben: Feldgras mit im Mittel nur21,5 % Trockensubstanz, 34 t/ha Frisch- und7 t/ha Trockenmasseertrag (Tabelle „Gras-Durchsatz <strong>de</strong>s John Deere 7750i“). DieSchwa<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s 12,50 m breiten Vierkreiselschwa<strong>de</strong>rswaren so fest und kompakt, dassman fast <strong>de</strong>n Eindruck hatte, gegen einenRundballen zu treten. Normalerweise erfolgenMessungen im Gras meist bei Anwelkgutmit über 35 % Trockensubstanz.Lei<strong>de</strong>r konnten wir die Fahrzeugwaage fürunsere Messungen nicht nutzen, um die vom„GreenStar“-Terminal angezeigten Werte zuüberprüfen. Wir hatten aber die Erntemengenmessungvorab kalibriert, so dass es mit<strong>de</strong>m Frischmasse-Durchsatz von gigantischen280 t/h (!) seine Richtigkeit hatte. Bezogenauf die Trockenmasse blieben davon59 t/h übrig. Das sind schon unglaublicheWerte, auch wenn dies nur theoretischeMessungen ohne Wen<strong>de</strong>- und sonstige Nebenzeitensind. Pro Tonne Frischmasse lag<strong>de</strong>r Dieselverbrauch bei nur 0,4 l, pro TonneTrockenmasse bei knapp 1,9 l.Die neue Pickup 630C meisterte <strong>de</strong>n hartenGraseinsatz problemlos und schluckteohne zu murren. Der Vorsatz wur<strong>de</strong>nicht zuletzt für <strong>de</strong>n gut 800 PS starken7950 <strong>de</strong>utlich verstärkt und kostet in <strong>de</strong>rTestausstattung etwas über 19 000 Euro.Verstärkt wur<strong>de</strong>n z. B. <strong>de</strong>r Antrieb mit neuemEingangsgetriebe, die bei<strong>de</strong>n Ketten unddie im Schneckenantrieb integrierte Überlast-Nockenschaltkupplung.Eine entsprechen<strong>de</strong> Einsatzfläche vorausgesetzt,lohnt sich auch die „HeavyDuty“-Variante für 270 Euro Aufpreis, bei <strong>de</strong>r dieKurvenbahnrollen in Kugellagern statt inKunststoffbuchsen gelagert sind. Weiterhinneu sind geschraubte und so bei Verschleißleicht austauschbare Trogbleche sowie dieMöglichkeit, die Abstreifschienen an dieBreite <strong>de</strong>s Einzugkan<strong>als</strong> anzupassen.Mit <strong>de</strong>r Handhabung <strong>de</strong>r Pickup kamenwir prima zurecht. So wer<strong>de</strong>n die bei<strong>de</strong>nmit 18.5x8.5-8 bereiften Tasträ<strong>de</strong>r hydrau-testurteileISo bewertet profi <strong>de</strong>nJohn Deere 7750iMaisgebiss Kemper Champion 375plus IAn-/AbbauZGutfluss 1)B/EVerlusteZVerstopfungsanfälligkeit 1) B/EBo<strong>de</strong>nführungBDrehzahlanpassungZReihentasterBBUmrüstung Feld/StraßeBBPickup John Deere 630C IAn-/AbbauZAufsammelqualitätBBBo<strong>de</strong>nführungBReversierungBBFeldhäcksler John Deere 7750i IMotorcharakteristikBBDieselverbrauchBBFahrantriebBBDurchsatzleistungBHäckselqualitätBBMetall<strong>de</strong>tektorBBWurfgebläseBBÜberla<strong>de</strong>krümmerBKrümmerkameraBBSiliermitteldosierungBLenkautomat 2)BBWendigkeitBGewichtZStraßenfahrt 3)BBKabinen-InnengeräuschBBBedienelementeZAuftragsverwaltungBBErtragserfassungBFeuchtemessungBRundumsichtBBZugänglichkeitBStabilitätBBVerarbeitungBB1)— bei Mais über 4 m Wuchshöhe2) im Mais und Getrei<strong>de</strong>, Schwadführungnicht lieferbar3)mit Zusatzfahrwerk am MaisgebissBenotung: BB = sehr gut; B = gut;Z = durchschnittlich; E = unterdurch–schnittlich; EE = mangelhaft