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Lernen im Grünen - Zs-online.ch

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Studierendenzeitung<br />

seit 1923<br />

ZSZür<strong>ch</strong>er<br />

Wir liefern den 33’000 Studierenden an der ETH und Universität Züri<strong>ch</strong> News<br />

aus dem Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ulberei<strong>ch</strong>, Beri<strong>ch</strong>te zum studentis<strong>ch</strong>en Leben, Tipps zu<br />

Karriere, Kultur und Konsum; kurz: Unterhaltung auf hohem Niveau. Unser<br />

Team besteht auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> aus Studierenden und tickt darum ganz<br />

nah am Puls unserer Leser.<br />

Mit dem Relaun<strong>ch</strong> vom September 2007 haben wir die traditionsrei<strong>ch</strong>e<br />

«ZS» optis<strong>ch</strong> und inhaltli<strong>ch</strong> aufgewertet und au<strong>ch</strong> die Distribution ausgeweitet:<br />

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ans<strong>ch</strong>liessend an die Zeit bei der «ZS» eine Stelle in einem der renommierten<br />

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medienverein<br />

Zür<strong>ch</strong>er Studierendenzeitung<br />

Rämistrasse 62 | CH–8001 Züri<strong>ch</strong><br />

Fernweh<br />

Text: Beni Magnin<br />

Bild: Beni Magnin<br />

Fris<strong>ch</strong>er Wind in Pariser Kneipen<br />

Verbannte As<strong>ch</strong>enbe<strong>ch</strong>er <strong>im</strong> «Les Embruns».<br />

Wer von eu<strong>ch</strong> hats si<strong>ch</strong> selbst ni<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong><br />

s<strong>ch</strong>on mal ges<strong>ch</strong>woren, au<strong>ch</strong> wenn ni<strong>ch</strong>t<br />

laut ausgespro<strong>ch</strong>en, oder kennt irgendjemanden,<br />

der si<strong>ch</strong> das vorgenommen<br />

hat und ni<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong>gezogen hat – das<br />

Aufgeben des Rau<strong>ch</strong>ens. In unzähligen<br />

Studenten-WGs hab i<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on Alan Carrs<br />

Bestseller «Endli<strong>ch</strong> Ni<strong>ch</strong>trau<strong>ch</strong>er» gesehen.<br />

Mein Mitbewohner hat das Bu<strong>ch</strong><br />

s<strong>ch</strong>on vier Mal gelesen und jedes Mal<br />

au<strong>ch</strong> tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> aufgehört zu rau<strong>ch</strong>en.<br />

Dafür ist sein Cannabis-Konsum gestiegen.<br />

Zufrieden, aber do<strong>ch</strong> unzufrieden<br />

sitzt er da aufm Sofa und greift zum Tabak,<br />

um si<strong>ch</strong> seinen Pétard zu drehn.<br />

Tabak, so sagen uns die Gutmens<strong>ch</strong>en,<br />

Neo-Ökos (wegen den Feinpartikeln in<br />

der Luft) und Ni<strong>ch</strong>t-Rau<strong>ch</strong>er, s<strong>ch</strong>ädige<br />

ni<strong>ch</strong>t nur die eigene Gesundheit, sondern<br />

vor allem au<strong>ch</strong> die Gesundheit der<br />

Mitmens<strong>ch</strong>en.<br />

Neuli<strong>ch</strong> in der Bretagne. Ein kalter<br />

Wind trägt feu<strong>ch</strong>te, salzhaltige Luft vom<br />

Meer heran, Nebel wird zu Nieselregen,<br />

dunkle Gestalten hus<strong>ch</strong>en vorbei in den<br />

Gassen und vers<strong>ch</strong>winden s<strong>ch</strong>nell in der<br />

nä<strong>ch</strong>sten kleinen Türe. Um einen anderen<br />

Ges<strong>ch</strong>mack als Salz in den Mund zu<br />

bekommen, verkrie<strong>ch</strong>e i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> in<br />

t +41 28 44 261 05 54 | www.medienverein.<strong>ch</strong><br />

29 ZS # 1 / 08 — 22.02.2008<br />

eine Kneipe auf ein lauwarmes Leffe. Fis<strong>ch</strong>er<br />

und Dorfbewohner sind am Comptoir.<br />

Alles s<strong>ch</strong>eint völlig normal und alltägli<strong>ch</strong>.<br />

Feierabendbier vor dem Na<strong>ch</strong>hausegehen.<br />

Do<strong>ch</strong> irgendwas ist anders.<br />

Seit Neujahr gibt der Staat dem Bürger<br />

Na<strong>ch</strong>hilfe be<strong>im</strong> Aufhören des Rau<strong>ch</strong>ens.<br />

Flä<strong>ch</strong>endeckendes Rau<strong>ch</strong>verbot, ni<strong>ch</strong>t<br />

nur in allen öffentli<strong>ch</strong>en Bauten wie bei<br />

uns, sondern in allen Kneipen, Bars, Restaurants<br />

und Discos. Es ist ein trauriges<br />

Bild <strong>im</strong> «Les Embruns» in Concarneau.<br />

Anstatt Zigarettenrau<strong>ch</strong> rie<strong>ch</strong>t man jetzt<br />

abgestandenes Bier und den S<strong>ch</strong>weiss<br />

der Arbeiter.<br />

I<strong>ch</strong> denke an die unzähligen französis<strong>ch</strong>en<br />

Filme der 60er Jahre, wo Zigarettenrau<strong>ch</strong><br />

das Bild der Pariser Bars<br />

prägt. Kann man si<strong>ch</strong> Lino Ventura ohne<br />

eine «clope» vorstellen? I<strong>ch</strong> kann das<br />

Ges<strong>ch</strong>wärme meiner ni<strong>ch</strong>t-rau<strong>ch</strong>enden<br />

Mitstudierenden ni<strong>ch</strong>t mehr hören, die<br />

sagen, dass das do<strong>ch</strong> ein super Gesetz<br />

sei, man stinke na<strong>ch</strong> dem Ausgehen<br />

ni<strong>ch</strong>t mehr na<strong>ch</strong> Rau<strong>ch</strong>, es sei do<strong>ch</strong> viel<br />

angenehmer bla bla bla. Dann hört do<strong>ch</strong><br />

auf in Bars zu gehen, setzt eu<strong>ch</strong> zu Hause<br />

vor den Fernseher und s<strong>ch</strong>aut «Gesundheitsspre<strong>ch</strong>stunde»,<br />

aber lasst mi<strong>ch</strong> mit<br />

eurem Gesundheitsdiktat in Ruhe! Verbietet<br />

do<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> den Alkohol, der<br />

ist au<strong>ch</strong> überaus s<strong>ch</strong>ädli<strong>ch</strong>. Und wenn<br />

wir grad dabei sind: I<strong>ch</strong> beantrage ein<br />

absolutes Fleis<strong>ch</strong>verzehrverbot. Wisst<br />

ihr, wie viele Tiere erbärmli<strong>ch</strong> krepieren<br />

wegen unserem tägli<strong>ch</strong>en Bedürfnis<br />

na<strong>ch</strong> Fleis<strong>ch</strong>? Und lässt die Fettleibigkeit<br />

ni<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> die Krankenkassenprämien<br />

in die Höhe steigen? Was darfs als nä<strong>ch</strong>stes<br />

sein, Madame Gesundheitsministerin<br />

Ba<strong>ch</strong>elot?<br />

Brief aus…<br />

Wien<br />

Könnt ihr eu<strong>ch</strong> an die Kolumne #1 erinnern?<br />

Da sollte i<strong>ch</strong> über etwas s<strong>ch</strong>reiben,<br />

das mir ni<strong>ch</strong>t bekannt war. Jetzt<br />

steht #4 an. Und i<strong>ch</strong> soll über etwas<br />

s<strong>ch</strong>reiben, das mir ni<strong>ch</strong>t vertraut ist.<br />

Die Wiener Uni. Nein, keine Sorge<br />

Mamma, i<strong>ch</strong> studiere ja s<strong>ch</strong>on – bloss<br />

ni<strong>ch</strong>t an der Uni. Wieso au<strong>ch</strong>? Da hat es<br />

ni<strong>ch</strong>t einmal Tis<strong>ch</strong>e <strong>im</strong> Seminarraum,<br />

die Bibliotheken sind <strong>im</strong>mer überfüllt<br />

und die se<strong>ch</strong>s Euro fürs Mensaessen<br />

werden halt au<strong>ch</strong> lieber in Falafel vom<br />

Mas<strong>ch</strong>u und einen Mélange <strong>im</strong> Café Jelinek<br />

investiert.<br />

Was also wollt ihr hören? Dass die<br />

Zulassungsbes<strong>ch</strong>ränkungen an der<br />

Meduni zu Hörsaals<strong>ch</strong>lägereien zwis<strong>ch</strong>en<br />

deuts<strong>ch</strong>en und österrei<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en<br />

Studierenden führen? Dass jeden Mittwo<strong>ch</strong><br />

vor der Hauptuni ein Stelldi<strong>ch</strong>ein<br />

von Burs<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>aftlern, Polizisten und<br />

einzelnen Antifas<strong>ch</strong>isten beoba<strong>ch</strong>tet<br />

werden kann, während einem das Mittagessen<br />

be<strong>im</strong> Chinesen vis-à-vis verleidet?<br />

Dass das Betreuungsverhältnis am<br />

Institut für Publizistik s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ter ist als<br />

in Züri<strong>ch</strong>? Dass das IPK auf vier Häuser<br />

in drei Bezirken verteilt ist und dass<br />

au<strong>ch</strong> hier die Bü<strong>ch</strong>er in der Bibliothek<br />

bleiben? Oder wollt ihr eu<strong>ch</strong> fragen,<br />

wieso eine Seminararbeit von sieben<br />

Seiten einen S<strong>ch</strong>ein einbringt und ein<br />

Literaturbezug bei einer empiris<strong>ch</strong>en<br />

Arbeit einfa<strong>ch</strong> nur wüns<strong>ch</strong>enswert ist?<br />

I<strong>ch</strong> könnte au<strong>ch</strong> von der traditionellen,<br />

si<strong>ch</strong>erheitsorientierten Wiener<br />

Frau Professor beri<strong>ch</strong>ten, die si<strong>ch</strong> in jeder<br />

Seminarsitzung auf Wertediskussionen<br />

mit dem hedonistis<strong>ch</strong>en Göttinger<br />

Doktoranden einlässt und die<br />

Studierenden dabei völlig vergisst, was<br />

mi<strong>ch</strong> irritiert, da si<strong>ch</strong> die Österrei<strong>ch</strong>er<br />

(gemäss dem European Social Survey)<br />

den Wert Spass ganz gross aufs Leiberl<br />

s<strong>ch</strong>reiben, was mi<strong>ch</strong> wiederum zu<br />

dem Wert führt, der in den Wiener Gassen<br />

von Videokameras gejagt und gefangen<br />

genommen wird, und über den<br />

i<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>reiben will, aber ni<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>reiben<br />

werde, da dies der grosse Wiener<br />

Liederma<strong>ch</strong>er auf wunderbarste Weise<br />

s<strong>ch</strong>on getan hat.<br />

Georg Danzer, Freiheit: Was ganz<br />

Feines aus Wien!<br />

Von Sandro Quadri

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