P.T. MAGAZIN 03/2009

20 24
September I Oktober
Wirtschaft
Regional
Telefoniert wird immer
(Foto: © maçka/aboutpixel.de)
…und günstiger denn je
Marktsegmente ITK 2009
Vor allem Software und IT-Dienstleistungen
haben der ITK-Branche 2008
ein positives Wachstum beschert.
Die Zukunft ist unsicher, aber Axel
Pohl vom Branchenverband BITKOM
prognostiziert im Handelsblatt zuversichtlich:
Informationstechnik sei
auch in der Krise gefragt, und telefoniert
werde immer. Im Gegensatz
zum IT-Markt seien die konjunkturellen
Einflüsse auf den Telekommunikationsmarkt
eher gering. Laut
Einschätzung Pohls könnte je nach
der Schwere der Rezession ein Teil der
Kunden versuchen, gezielt Ausgaben
für TK-Dienstleistungen zu reduzieren,
der generelle Trend hin zu mehr
Kommunikation und intensiverer
Internetnutzung würde dadurch aber
nicht gebrochen werden. Da die Preise
schneller schrumpften als die verkauften
Telefoneinheiten wachsen,
sänken dennoch die Umsätze. Der
BITKOM rechnet für das Jahr 2009
für den TK-Gesamtmarkt mit einem
Minus von 1,2 Prozent, nach einem
Rückgang von 1,6 Prozent 2008. Das
Marktvolumen wird 2009 rund 65
Mrd. Euro betragen.
Tiefer Wandel
Der Telekommunikationsmarkt ist
weiterhin durch einen tiefgreifenden
technologischen Wandel und einen
scharfen Preiswettbewerb geprägt.
Noch nie konnte man so günstig
telefonieren oder im Internet surfen.
Rund 4,3 Millionen Haushalte in
Deutschland haben ihren Festnetzanschluss
inzwischen abgeschafft und
telefonieren ausschließlich mit dem
Handy.
Dennoch steigt das Gesprächsaufkommen
über alle Netze kräftig an:
allein in den letzten drei Jahren um
fast zwölf Prozent. Überrascht haben
die Zahlen im Mobilfunk, so Pohl im
„Handelsblatt“. Ende 2008 gab es
nach BITKOM-Schätzung 110 Millionen
Mobilfunkkarten in Deutschland.
Das ist in einem Markt, den viele für
gesättigt hielten, ein Wachstum von
13 Prozent. Eine anhaltend hohe Nachfrage
gibt es bei den Datendiensten,
also etwa Internetzugangsdiensten,
SMS etc. Während der Umsatz mit
Sprachdiensten sowohl im Festnetz
als auch im Mobilfunk im Jahr 2008
trotz intensiverer Nutzung weiter
rückläufig war, verzeichneten die Datendienste
ein kräftiges Umsatzplus.
Exportrückgang
Deutschland gehört zu den führenden
ITK-Exporteuren, aber der Export
von ITK-Hardware entwickelte sich
im Jahr 2008 stark rückläufig. Diese
Entwicklung ist neben der sich abschwächenden
Konjunktur in wichtigen
Abnehmerländern vor allem
auf den Einbruch der Ausfuhren im
Bereich der TK-Hardware (minus 42
Prozent) zurückzuführen.
Hier machen sich Standortverlagerungen
bzw. Werksschließungen bemerkbar.
Der Export von IT-Hardware
und Consumer Electronics ging bis
einschließlich Oktober gegenüber
dem Vorjahreszeitraum um neun
Prozent zurück. Das Auslandsgeschäft
mit ITK-Dienstleistungen (Software,
IT-Dienstleistungen, TK-Dienste) entwickelte
sich dagegen mit plus zehn
Prozent sehr positiv. n