28.10.2014 Aufrufe

P.T. MAGAZIN 03/2009

Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Regional-Special 51<br />

Ganz oben in<br />

Deutschland<br />

Schleswig-Holstein geht unter<br />

(Abbildung: HSH Nordbank)<br />

Auch wenn die Länder Bremen,<br />

Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Niedersachsen und Schleswig-<br />

Holstein keine politische Gemeinsamkeit<br />

darstellen, so sind sie doch<br />

ein geografischer und geschichtlicher<br />

Begriff. Die gemeinsame Sprache,<br />

Kultur und Wirtschaft schafft eine<br />

neue und einheitlich verbundene<br />

Region.<br />

Allerdings kommt der Slogan „ganz<br />

oben in Deutschland“ dank der<br />

Schlagzeilen um die HSH Nordbank<br />

ziemlich in Verruf. Die Probleme des<br />

Geldinstituts haben Auswirkungen<br />

auf die Haushalte von Hamburg und<br />

Schleswig-Holstein.<br />

Das Fiasko<br />

Obwohl der Kieler Finanzminister<br />

Rainer Wiegard Vorwürfe der Opposition<br />

im Zusammenhang mit der<br />

HSH Nordbank u. a. mit den Worten<br />

„Die Opposition vermischt ebenso<br />

wie der ‚Stern’ Äpfel und Birnen, um<br />

daraus angeblich reinen Apfelsaft<br />

anzubieten“ zurückgewiesen hat,<br />

bleibt es ein Fiasko. Da nützt auch<br />

sein Verweis auf den weltweiten<br />

Zusammenbruch der Märkte wenig.<br />

Nicht zuletzt der Hinschmiss des<br />

Wirtschaftsministers Werner Marnette<br />

gab der Fahrt der Regierung<br />

des Landes ein neues Fahrwasser.<br />

Sein Vertrauen in die Arbeit der Landesregierung<br />

sei in den vergangenen<br />

Monaten zunehmend erschüttert<br />

worden, sagte Marnette.<br />

Keine Kontrolle<br />

Weder habe sie eine interministerielle<br />

Arbeitsgruppe zur Bewältigung<br />

des Problems eingesetzt, noch habe<br />

die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

KPMG einen Auftrag zur Sonderprüfung<br />

bei der HSH Nordbank erhalten,<br />

so Marnette: „Daher bin ich davon<br />

überzeugt, dass die Landesregierung<br />

in ihrer Rolle als Miteigentümer der<br />

HSH Nordbank unser Land durch<br />

schlechtes und unprofessionelles<br />

Krisenmanagement, durch Vernachlässigung<br />

der Kontroll- und Sorgfaltspflicht<br />

in eine sehr schwierige Lage<br />

gebracht hat.“<br />

Blitz-Minister<br />

Jörn Biel ist Schleswig-Holsteins<br />

Blitz-Minister: „Ich weiß über die<br />

Länderhilfe für die HSH Nordbank<br />

kaum mehr als jeder Zeitungsleser.<br />

Das spielt aber auch keine Rolle. Um<br />

die HSH kümmert sich der Finanzminister,<br />

nicht der Wirtschaftsminister.<br />

Das ist nicht meine Baustelle.“<br />

„Ganz großes Kino.“<br />

Finanzminister Rainer Wiegard hat<br />

die große Zustimmung des schleswig-holsteinischen<br />

Landtages zum<br />

Rettungspaket für die HSH Nordbank<br />

begrüßt:<br />

„Die vorgeschlagene Lösung der Fortführung<br />

der Bank ist alternativlos.<br />

Schließungs- oder Abwicklungsszenarien<br />

bergen nicht planbare Risiken<br />

für die gesamte Finanzwirtschaft,<br />

für die schleswig-holsteinische Wirtschaft<br />

und für die Vermögenswerte<br />

unseres Landes in sich.“<br />

Dies hätten auch die Chefs des Sonderfonds<br />

Finanzmarkstabilisierung<br />

(Soffin) und der Bankenaufsicht<br />

ausdrücklich bestätigt. Soffin-Chef<br />

Hannes Rehm habe zudem das<br />

Geschäftsmodell der Bank als tragfähig<br />

und zukunftsfähig bezeichnet, so<br />

Wiegard.<br />

Nur rote Zahlen<br />

Laut stern.de ist seit Mitte Februar<br />

jedoch klar, dass die HSH im vergangenen<br />

Jahr 2,8 Mrd. Euro Miese<br />

gemacht hat. Abschreibungen auf<br />

das Kreditersatzgeschäft, Verluste<br />

aus dem Engagement in Island und<br />

bei der insolventen US-Investment-<br />

Bruttoinlandsprodukt, preisbereinigt, verkettet (Index: 2000=100)<br />

Umfrage Nordland.de<br />

110,0<br />

105,0<br />

100,0<br />

108,5<br />

105,8<br />

104,4<br />

1<strong>03</strong>,0<br />

102,1 102,9 101,0 101,2 101,2 101,0<br />

100,0<br />

100,3 100,5<br />

99,1 99,3<br />

Wären Sie dafür, dass das Nordland ein<br />

gemeinsames Bundesland wird?<br />

Ja<br />

61.3%<br />

Indexwert<br />

95,0<br />

90,0<br />

85,0<br />

80,0<br />

97,3 96,9<br />

95,2<br />

95,8<br />

95,0<br />

92,5<br />

93,6<br />

93,1<br />

91,4<br />

90,5 90,5<br />

89,4<br />

88,9<br />

86,6<br />

1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 20<strong>03</strong> 2004 2005 2006 2007<br />

Schleswig-Holstein<br />

Deutschland<br />

Quelle: Arbeitskreis<br />

VGR der Länder<br />

(Quelle: IHK Schleswig-Holstein)<br />

Nein<br />

26.3%<br />

8.6%<br />

Nur bestimmte Bundesländer<br />

3.6%<br />

Weiß nicht / egal<br />

Abgegebene Stimmen: 3961<br />

Nordland – ein Bundesland?<br />

(Quelle: nordland.de)<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3/<strong>2009</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!