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Landkreisbroschüre - Landkreis Freyung-Grafenau

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Diese teilten das <strong>Grafenau</strong>er Land ihrem Rentamt Straubing<br />

zu und setzten in den Burgen Bärnstein und Dießenstein<br />

Pflegrichter ein.<br />

Bis ins 20. Jahrhundert bestand der jetzige <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Freyung</strong>-<strong>Grafenau</strong> aus den beiden Kreisen Wolfstein und<br />

<strong>Grafenau</strong>. Bestrebungen zur Verwaltungsvereinfachung<br />

der <strong>Landkreis</strong>e des Unteren Bayerischen Waldes gab es<br />

schon im vorigen Jahrhundert, zu einer Zeit, da die <strong>Landkreis</strong>e<br />

noch „Königliche Landgerichte“ bzw. (von 1862 bis<br />

1938) „Bezirksämter“ hießen. Im Jahr 1959 war dann erstmals<br />

eine Zusammenlegung der <strong>Landkreis</strong>e <strong>Grafenau</strong><br />

und Wolfstein im Gespräch. Zehn Jahre später begann<br />

die Planung der „Kommunalen Neugliederung“ in Bayern.<br />

Nach Zustimmung des Landtags verfügte die Bayer.<br />

Staatsregierung mit Rechtsverordnung vom 27. Dezember<br />

1971 die Zusammenlegung der <strong>Landkreis</strong>e <strong>Grafenau</strong><br />

und Wolfstein ab 1. Juli 1972. Am 11. Juni 1972 wählte die<br />

Bevölkerung die 50 neuen Kreisräte sowie den bisherigen<br />

Landrat des Altlandkreises Wolfstein, Franz Schumertl,<br />

zum neuen Landrat.<br />

Am 27. Oktober 1972 entschied der Kreistag des neuen<br />

<strong>Landkreis</strong>es in seiner 3. öffentlichen Sitzung in <strong>Grafenau</strong><br />

mit 33 zu 15 Stimmen den von der CSU-Fraktion vorgeschlagenen<br />

neuen <strong>Landkreis</strong>namen: <strong>Freyung</strong>-<strong>Grafenau</strong>.<br />

Als Sitz der <strong>Landkreis</strong>verwaltung wurde gleichzeitig die<br />

Stadt <strong>Freyung</strong>, bis dahin Sitz der <strong>Landkreis</strong>verwaltung<br />

Wolfstein, bestimmt.<br />

Die Bewohner des Wolfsteiner und des <strong>Grafenau</strong>er Landes<br />

gingen über Jahrhunderte territorialgeschichtlich getrennte<br />

Wege. Dem Volk ist die alte Grenze zwischen<br />

„Bayern“ und „Bistümlern“ noch lange bewusst geblieben.<br />

Gemeinsam hatten sie jedoch immer ihre ausgeprägte<br />

Liebe zu ihrem Wald und ein Erwerbsleben, das<br />

hauptsächlich gekennzeichnet war von Landbau, Viehwirtschaft<br />

und Waldarbeit. Seit dem 15. Jahrhundert nutzte<br />

man die natürlichen Gegebenheiten zur Arbeit in<br />

Waldglashütten, planmäßiger Holznutzung mit Holzdrift<br />

(seit dem 18. Jahrhundert) und Holzver- bzw. -bearbeitung.<br />

Im 19. Jahrhundert erreichten endlich die Eisenbahnen<br />

und neue Straßenbauten das Waldland, verbanden<br />

dieses „mit der Welt“ und leiteten eine bescheidene Industrialisierung<br />

ein.<br />

Bereits um die Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckten die<br />

ersten Sommerfrischler den Bayerischen Wald. Doch erst<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Freyung</strong>-<strong>Grafenau</strong><br />

mit Gründung des Nationalparks Bayerischer Wald 1970<br />

begann der Tourismus in den <strong>Landkreis</strong>en Wolfstein und<br />

<strong>Grafenau</strong>. Er zählt heute zu den wichtigsten Erwerbszweigen<br />

der Region.<br />

War der <strong>Landkreis</strong> bis in die 90er Jahre des 20. Jahrhunderts<br />

während des Kalten Krieges an den Rand Europas<br />

gedrängt worden, liegt er seit der Öffnung des „Eisernen<br />

Vorhangs“ wieder mitten in Europa.<br />

DAS WAPPEN<br />

Über gekürzter und eingeschweifter Spitze, darin die<br />

bayerischen Rauten, in Silber nebeneinander ein linksgewendeter<br />

schwarzer Bär und ein roter Wolf. Die früheren<br />

Kreise <strong>Grafenau</strong> und Wolfstein wurden 1972 zum<br />

neuen <strong>Landkreis</strong> <strong>Freyung</strong>-<strong>Grafenau</strong> vereinigt. Das Amt<br />

Wolfstein, benannt nach dem Schloss Wolfstein nahe<br />

<strong>Freyung</strong>, geht zurück auf ein bischöflich passauisches<br />

Pflegamt. Deshalb steht das Passauer Wappenschild,<br />

der rote Wolf, im <strong>Landkreis</strong>wappen; er war schon im<br />

früheren Wolfsteiner Kreiswappen berücksichtigt worden.<br />

Das Amt <strong>Grafenau</strong>, das aus dem herzoglich bayerischen<br />

Pfleggericht Bärnstein bei <strong>Grafenau</strong> hervorgegangen<br />

ist, wird imWappen durch den Bären symbolisiert.<br />

Die bayerischen Rauten zeigen die lange<br />

Kontinuität bayerischer Verwaltungstradition im unteren<br />

Bayerischen Wald. Sie standen auch schon im<br />

früheren <strong>Grafenau</strong>er <strong>Landkreis</strong>wappen.<br />

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