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Coffee to go Über die Globalisierung des Kaffees - Filme für eine Welt

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Fair – unfair: <strong>Welt</strong>handel <strong>Coffee</strong> <strong>to</strong> <strong>go</strong><br />

<strong>Coffee</strong> <strong>to</strong> <strong>go</strong><br />

<strong>Über</strong> <strong>die</strong> <strong>Globalisierung</strong> <strong>des</strong> <strong>Kaffees</strong><br />

Dokumentarfilm, ab 14 Jahren<br />

Regie: Andreas Gruber<br />

Produktion: Provinzfilm International, Österreich 2009<br />

Kamera: Stefan Linn, Gerald Hötzeneder, Ludwig Löckinger<br />

Schnitt: Rosana Saavedra Santis, Birgit Foerster<br />

Sprache: Deutsch<br />

Untertitel: Französisch, Italienisch<br />

Dauer: 25 Minuten<br />

Begleitmaterial: Birgit Henökl-Mbwisi, Peter Meier<br />

Themen: Fairer Handel, <strong>Welt</strong>handel, Kaffee<br />

Inhalt Kaffee ist nach Erdöl der meistgehandelte Rohs<strong>to</strong>ff der <strong>Welt</strong> und damit ein enormes Geschäft. Die<br />

grosse Frage ist jedoch, wie <strong>die</strong>ser Kuchen weltweit verteilt ist. Wer bekommt den Kuchen, wer<br />

<strong>die</strong> Brösel? Woher kommt der Kaffee und wer ver<strong>die</strong>nt daran? Der Film vermittelt in anschaulicher<br />

Weise, was jede Tasse Kaffee vom System der <strong>Globalisierung</strong> erzählt, das <strong>die</strong> Anbauländer in der<br />

Regel benachteiligt. Doch mit dem Fairen Handel gibt es <strong>eine</strong> gangbare Alternative. Gumutindo,<br />

<strong>eine</strong> kl<strong>eine</strong> Genossenschaft von Kaffeebauern in Uganda, <strong>die</strong> handwerklich produziert, steht <strong>für</strong><br />

Alternativen zum konventionellen Kaffeehandel. Am Beispiel <strong>die</strong>ser Genossenschaft wird deutlich,<br />

wie alternative und faire Strukturen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produktion und im Handel aussehen können.<br />

Zum Regisseur Der 1954 in Wels/Oberösterreich geborene Andreas Gruber Drehbuch und Regie an der Hochschule<br />

<strong>für</strong> Musik und darstellende Kunst in Wien. Seit 1978 ist er freiberuflich <strong>für</strong> Film und Fernsehen<br />

tätig.<br />

Hintergrund Die Schweiz handelt den Kaffee <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Welt</strong><br />

(s.a. Artikel im Tages-Anzeiger vom 14.07.2009; PDF-Dokument auf <strong>die</strong>ser DVD)<br />

Drei Viertel <strong>des</strong> globalen Kaffeehandels werden über <strong>die</strong> Schweiz abgewickelt. Die Handelsfirmen<br />

sind wenig bekannt, ebenso wie <strong>die</strong> Tatsache, dass Starbucks, Nestlé, Kraft Foods oder Sara Lee<br />

ihre Einkaufszentralen in der Schweiz haben. Wie beim Öl oder anderen Rohs<strong>to</strong>ffen wird der Kaffee<br />

dabei allerdings nicht physisch importiert, <strong>die</strong> Händler in der Schweiz lenken lediglich <strong>die</strong> globalen<br />

Handelsströme.


Fair – unfair: <strong>Welt</strong>handel <strong>Coffee</strong> <strong>to</strong> <strong>go</strong> 2<br />

Die Akteure in <strong>die</strong>sem Markt lassen sich in zwei Gruppen einteilen: Einerseits unabhängige Händler<br />

wie Volcafé oder <strong>die</strong> zur deutschen Neumann-Gruppe gehörende Bernhard Rothfos Intercafé.<br />

Andererseits Firmen, <strong>die</strong> den Kaffee <strong>für</strong> ihre Mutterkonzerne einkaufen. Taloca etwa liefert den<br />

Kaffee <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kraft-Foods-Marken Jacobs und Maxwell House, Decotrade <strong>für</strong> Senseo und Douwe<br />

Egberts von Sara Lee, Cofiroasters beliefert <strong>die</strong> italienische Segafredo Zanetti.<br />

Der Grosskonzern Nestlé kauft <strong>für</strong> s<strong>eine</strong> Marken wie Nescafé oder Nespresso zum Teil direkt bei<br />

den Produzenten ein, wird aber auch von weltweit tätigen Händlern beliefert – so etwa von der<br />

Neumann-Gruppe. Da auch andere Händler miteinander geschäften, sind <strong>die</strong> insgesamt gehandelten<br />

Mengen allerdings mit Vorsicht zu interpretieren.<br />

Im Gegensatz zu <strong>die</strong>sen realen Einkäufen und Verkäufen sind <strong>die</strong> an den Kaffeebörsen von New<br />

York und London gehandelten Optionen und Terminkontrakte nicht physisch vorhanden. Sie betreffen<br />

ein Zehnfaches <strong>des</strong> tatsächlich vorhandenen <strong>Kaffees</strong>. Um das Preisrisiko zu minimieren,<br />

sichern sich <strong>die</strong> Händler an der Börse ab.<br />

Dieses immense Volumen hängt mit dem Platzen der Dotcom-Blase zusammen. Die Hedge Funds<br />

hatten <strong>die</strong> Rohs<strong>to</strong>ffe als neue Kate<strong>go</strong>rie <strong>für</strong> ihre spekulativen Geschäfte entdeckt. Mit entsprechend<br />

negativen, da weniger berechenbaren Folgen <strong>für</strong> den Kaffeepreis. Auch <strong>die</strong> gegenwärtige<br />

Baisse führen Insider nicht zuletzt auf den Einfluss der Spekulation zurück. In Vietnam zum Beispiel,<br />

das mit zunehmendem Erfolg günstigen Kaffee der Sorte Robusta produziert, war der Preis<br />

seit über zwei Jahren nicht mehr so tief wie jetzt. Dies hat nun dazu geführt, dass <strong>die</strong> Produzenten<br />

<strong>die</strong> Regierung aufgerufen haben, <strong>eine</strong>n nationalen Kaffeevorrat anzulegen und so dem Preiszerfall<br />

entgegenzuwirken. Auch Brasilien, das wichtigste Anbauland, stützt inzwischen den Kaffeepreis.<br />

(Zusammenfassung <strong>des</strong> Artikels von Romeo Regenass, Tages-Anzeiger vom 14.07.2009)


Fair – unfair: <strong>Welt</strong>handel <strong>Coffee</strong> <strong>to</strong> <strong>go</strong> 3<br />

Franz Fischler und <strong>die</strong> ökosoziale Marktwirtschaft<br />

Der Österreicher Franz Fischler war EU-Kommissar <strong>für</strong> Landwirtschaft und ländliche Entwicklung<br />

von 1995 bis 2004. Aktuell ist er Präsident <strong>des</strong> Ökosozialen Forums, <strong>eine</strong>r überparteiliche Plattform<br />

in verschiedenen Ländern, deren Ziel es ist, <strong>die</strong> Idee der Ökosozialen Marktwirtschaft bekannt<br />

zu machen und in konkretes Handeln umzusetzen. Ökosoziale Marktwirtschaft ist <strong>eine</strong><br />

wirtschafts-, umwelt- und gesellschaftspolitische Zielvorstellung, <strong>die</strong> ein nachhaltiges Wirtschaften<br />

und den Umweltschutz als politische Kate<strong>go</strong>rien in <strong>die</strong> Soziale Marktwirtschaft mit einbezieht.<br />

Mittels Lenkungsabgaben, Einbezug der externen Kosten und Steuerungsinstrumenten soll <strong>die</strong><br />

Wirtschaft verantwortungsvoller und nachhaltiger, d.h. zukunftsfähiger im ökonomischen, ökologischen<br />

und sozialen Bereich gestaltet werden.<br />

Fünf gute Gründe <strong>für</strong> den fairen Handel (FLO – Fairtrade Labelling Organizations)<br />

• Wirtschaft: Garantierter Min<strong>des</strong>tpreis und Fairtrade-Prämie <strong>für</strong> Gemeinschaftsprojekte<br />

• Gesellschaft: Stärkung und Förderung der Produzenten, demokratische Entscheidung über <strong>die</strong><br />

Verwendung der Prämie, bessere Arbeitsbedingungen<br />

• Umwelt: Liste verbotener Substanzen, Förderung <strong>des</strong> biologischen Anbaus<br />

• Zertifizierung und Kontrolle von Produzentengenossenschaften und kl<strong>eine</strong>ren Plantagen<br />

• Konsumentinnen und Konsumenten können direkt in <strong>die</strong> Entwicklung benachteiligter Regionen im<br />

Süden investieren.<br />

Lernziele • Die Teilnehmenden (TN) werden durch den Film aufgefordert, sich mit den zur Zeit herrschenden<br />

ungleichen Bedingungen im globalen Handel auseinanderzusetzen.<br />

• Die TN setzen sich mit Begriffen und Slogans der Neoliberalisten und der Gegenbewegung aus -<br />

einander und sollen <strong>eine</strong>n eigenen Standpunkt dazu finden.<br />

• Die TN erfahren weltwirtschaftliche Hintergründe zu Kaffee.<br />

• Die TN setzen sich mit der Forderung auseinander, dass <strong>für</strong> <strong>eine</strong> globale Partnerschaft gerechte<br />

weltweit geltende Wettbewerbsregeln geschaffen werden müssen.<br />

• Die TN lernen anhand <strong>des</strong> Konsumverhaltens Möglichkeiten und Grenzen fairen Handels kennen<br />

und haben sich mit den Möglichkeiten <strong>des</strong> eigenen Handelns auseinandergesetzt.<br />

Didaktische Impulse<br />

Impuls 1 Freier Handel – Fairer Handel – Subventionierter Handel<br />

Ziel:<br />

Die TN versuchen, <strong>die</strong> Begriffe Freier Handel, Fairer Handel, Subventionierter Handel zu klären und<br />

erörtern, in welcher Weise <strong>die</strong> jeweilige Handelsform in heutiger Zeit angemessen ist.<br />

Material:<br />

Arbeitsblatt 1, 4–5 Computer (pro Kleingruppe ein PC), Plakatpapier oder Flipchart, Stifte<br />

Aufgabenstellung:<br />

Schritt 1: Einzelarbeit<br />

Jede/-r erhält <strong>eine</strong> Kopie «Freier Handel – subventionierter Handel – fairer Handel» (siehe Arbeitsblatt<br />

1) und füllt <strong>die</strong> Sprechblasen vollständig aus.<br />

Schritt 2: Partnergespräch<br />

Je zwei TN setzen sich zusammen und besprechen das, was sie zu den Begriffen gefunden haben.


Fair – unfair: <strong>Welt</strong>handel <strong>Coffee</strong> <strong>to</strong> <strong>go</strong> 4<br />

Schritt 3: Kleingruppenarbeit<br />

Es wird je <strong>eine</strong> Gruppe zu je <strong>eine</strong>m Thema gebildet: Gruppe 1: «Freihandel», Gruppe 2: «Subventionierter<br />

Handel», Gruppe 3: «Fairer Handel» gebildet. Jede Gruppe trägt einmal das zusammen,<br />

was sie schon in EA und Partnerarbeit herausgefunden hat und macht anschliessend <strong>eine</strong> Internetrecherche,<br />

welche Definitionen und Beispiele sie zum jeweiligen Begriff erhalten.<br />

Mit den Informationen gestaltet jede Gruppe ein Plakat, auf dem <strong>die</strong> Vor- und Nachteile sichtbar<br />

werden bzw. was <strong>die</strong> jeweilige Handelsform leisten kann, was nicht.<br />

Schritt 4: Plenum<br />

Jede Gruppe präsentiert ihr Plakat. Eine Diskussion rundet ab.<br />

Impuls 2 Aid for Trade<br />

Ein Schreibgespräch/Stummer Dialog<br />

(kürzere Methode mit Fischler-Zitaten aus dem Film)<br />

Ziel:<br />

Die Teilnehmer/-innen setzen sich mit Zitaten <strong>des</strong> Films auseinander und analysieren dadurch<br />

ihren persönlichen Zugang, ihre eigene Meinung zu <strong>Globalisierung</strong><br />

Material:<br />

Zitate zu <strong>Globalisierung</strong> aus dem Film (Kopiervorlage 1), Stifte, Flipchartpapier, 4 Tische<br />

Aufgabenstellung:<br />

Der Film wird gemeinsam angeschaut.<br />

Anschliessend teilen sich <strong>die</strong> TN in 4 Kleingruppen (4–5 Pro Gruppe) auf. Auf Tischen liegen vier<br />

Zitate von Franz Fischler aus dem Film (siehe Kopiervorlage 1) auf Flipchart, Stifte liegen dabei.<br />

Jede Person schreibt ihre/s<strong>eine</strong> Meinung zu <strong>die</strong>sem Zitat auf das Plakat, das gerade vor ihr/ihm<br />

liegt, z.B.:<br />

• Was sagt das Zitat m<strong>eine</strong>r Meinung nach aus?<br />

• Wie stehe ich dazu, wie lese ich es? In welcher Weise stimme ich dem Zitat eher zu, in welcher<br />

Weise lehne ich es eher ab?<br />

• Was könnte <strong>die</strong> Person, <strong>die</strong> es gesagt hat, damit gemeint haben?<br />

• Was wurde mit <strong>die</strong>sem Zitat im Film ausgesagt, gemeint?<br />

Im Uhrzeigersinn gehen <strong>die</strong> Gruppen weiter und lesen sich <strong>die</strong> Kommentare/Stellungnahmen der<br />

anderen auf dem jeweiligen Plakat wieder durch, kommentieren <strong>die</strong>se wieder, schreiben ihre<br />

Meinung zur Meinung der anderen oder zum Zitat dazu usw. Das geht so lange, bis <strong>die</strong> Runde<br />

fertig ist (also 4x) oder das jeweilige Blatt voll ist bzw. bis k<strong>eine</strong> Lust mehr zum Schreiben ist.<br />

Auswertung:<br />

Die Gruppen gehen zum ursprünglichen Zitat (also zum Ausgangspunkt) zurück, lesen sich alles<br />

durch und erarbeiten dann auf <strong>eine</strong>m neuen Blatt Flipchart:<br />

• Welche Themen kamen in <strong>die</strong>sem stummen Dialog vor?<br />

• Welche kontroversen Kommentare sind gekommen?<br />

• Welche positive/negative Rückmeldungen gibt es zu <strong>die</strong>sem Zitat?<br />

Diese Ergebnisse werden von jeder Gruppe im Plenum präsentiert.


Fair – unfair: <strong>Welt</strong>handel <strong>Coffee</strong> <strong>to</strong> <strong>go</strong> 5<br />

Impuls 3 Globale Partnerschaft – Globale Spielregeln<br />

(längere Methode mit Fischler-Zitaten aus dem Film)<br />

Ziel:<br />

Ausgehend von den Aussagen Franz Fischlers setzen sich <strong>die</strong> TN mit dem Millenniumsentwicklungsziel<br />

(Millenniums Development Goal – MDG) Nr 8 «Globale Partnerschaft im Dienst der Entwicklung<br />

schaffen» und <strong>des</strong>sen Teilzielen 12, 13, 16 und 17 auseinander und analysieren<br />

Möglichkeiten, wie <strong>die</strong>se global umgesetzt werden können, welche Verantwortung <strong>die</strong> reichen<br />

Länder da<strong>für</strong> haben und welche Herausforderung <strong>die</strong>s <strong>für</strong> arme Länder sein könnte.<br />

Material:<br />

Flipchartpapier, Zitate (Kopiervorlage 2), MDG 8 ( Kopiervorlage 3), Stifte<br />

Aufgabenstellung:<br />

Schritt 1:<br />

Die TN sehen sich den Film gemeinsam an.<br />

Es werden vier Gruppen gebildet, <strong>die</strong> zu vier Aussagen von Franz Fischler weiterarbeiten (siehe<br />

Kopiervorlage 2):<br />

Jede Gruppe liest ihr je eigenes Zitat durch und schreibt es (ev. auch zusammengefasst oder<br />

auszugsweise) auf ein Flipchartpapier, das auf jedem Tisch liegt. Alle Gruppenmitglieder schreiben<br />

spontane Assoziation dazu, <strong>eine</strong> Art Brains<strong>to</strong>rming (Alternative: statt aufschreiben wird<br />

gesprochen und diskutiert).<br />

Mögliche Fragen zur Diskussion in der Gruppe:<br />

• Was will durch <strong>die</strong>ses Zitat ausgesagt werden, worauf wird hingewiesen?<br />

• Wer ist damit angesprochen? An wen richtet sich <strong>die</strong>se Aussage?<br />

• Was soll damit bewirkt werden, welche (weltweiten) Veränderungen könnten damit herbeigeführt<br />

werden?<br />

• Wer müsste wie im globalen Zusammenhang handeln, damit <strong>die</strong> in den Zitaten erwähnten<br />

Probleme beseitigt und eventuelle Forderungen erreicht werden könnten?<br />

Schritt 2:<br />

Im Jahr 2000 haben <strong>die</strong> Staats- und Regierungschefs aller UN-Mitgliedsstaaten <strong>die</strong> «Millenniumserklärung»<br />

abgegeben und sich bis zum Jahr 2015 verpflichtet, den Anteil der in absoluter Armut<br />

lebenden Menschen zu halbieren. Die Millenniumsentwicklungsziele (MDGs) umfassen acht Ziele,<br />

wobei das Ziel 8 «Globale Partnerschaft <strong>für</strong> Entwicklung» insbesondere <strong>die</strong> Industrieländer betrifft.<br />

Die reichen Länder werden darin aufgefordert, mehr Entwicklungszusammenarbeit zu leisten,<br />

das Schuldenproblem armer Länder zu lösen und das Handelssystem zum Nutzen der am<br />

wenigsten entwickelten Länder gerecht zu gestalten.<br />

Die TN diskutieren zunächst, was unter dem Begriff Globale Partnerschaft zu verstehen ist bzw.<br />

was sie darunter verstehen.<br />

Anschliessend teilen sie sich wieder in <strong>die</strong> vier Kleingruppen auf und jede Gruppe erhält ein<br />

Teilziel <strong>des</strong> MDGs 8 (siehe Kopiervorlage 3).<br />

Jede Gruppe diskutiert das jeweilige Teilziel mit Hilfe folgender Fragen:<br />

• Was ist mit <strong>die</strong>sem Teilziel gemeint? Warum wird <strong>die</strong>s gefordert?<br />

• Welche Verantwortung haben <strong>die</strong> momentan agierenden Politiker/-innen da<strong>für</strong>?<br />

• Was könnte damit weltweit erreicht werden? Gibt es ein konkretes Beispiel oder <strong>eine</strong>n Vorschlag,<br />

wie <strong>die</strong>ses Ziel erreicht werden könnte?<br />

• Wie würde <strong>die</strong> <strong>Welt</strong> aussehen, wenn <strong>die</strong>ses Ziel erreicht wäre?


Fair – unfair: <strong>Welt</strong>handel <strong>Coffee</strong> <strong>to</strong> <strong>go</strong> 6<br />

• Wie würde ich als Verantwortliche/-r oder als Politiker/-in handeln?<br />

• In welcher Weise müssten <strong>die</strong> zur Zeit <strong>to</strong>nangebenden Konzerne und Finanzmärkte eingebunden<br />

werden, damit <strong>die</strong>se Ziele umgesetzt werden könnten?<br />

Schritt 3:<br />

Abschliessend werden <strong>die</strong> Erkenntnisse im Plenum zusammengetragen, ev. wird gemeinsam ein<br />

Forderungskatalog an <strong>die</strong> Politiker/-innen formuliert und abgeschickt.<br />

(siehe auch www.alliancesud.ch oder www.globaleverantwortung.at).<br />

Impuls 4 Apfel oder Apfelstrudel? oder: Was bedeutet Wertschöpfung?<br />

Ziel:<br />

Die TN erkennen an Hand <strong>eine</strong>s einfachen Beispiels aus der Küche, was mit der im Film angesprochenen<br />

Wertschöpfung gemeint ist, und setzen sich in <strong>eine</strong>r Diskussion mit ihrer Wichtigkeit im<br />

globalen Kontext auseinander.<br />

Material:<br />

Äpfel oder anderes Obst (von den TN mitgebracht, möglichst aus dem eigenen Garten), Blätterteig,<br />

etwas Zucker, etwas Zimt, Backofen, 5 Computer mit Internetanschluss (pro vier TN ein PC)<br />

Aufgabenstellung:<br />

Schritt 1:<br />

Der Film wird gemeinsam angeschaut.<br />

Schritt 2:<br />

Gemeinsam wird ein Apfelstrudel gebacken<br />

Die TN bringen Äpfel (oder anderes Obst) mit und überlegen gemeinsam, wie teuer sie 1 Kilogramm<br />

verkaufen könnten. Ausserdem werden Blätterteig, etwas Zucker und Zimt mit gebracht.<br />

Nun backen <strong>die</strong> TN gemeinsam <strong>eine</strong>n Apfel-Blätterteig-Strudel.<br />

Während <strong>die</strong> TN den Strudel verspeisen (oder auf s<strong>eine</strong> Fertigstellung warten), errechnen sie den<br />

Preis <strong>für</strong> den Strudel (<strong>die</strong> Arbeitszeit, <strong>die</strong> Kosten der anderen Zutaten, Strom, ev. Investitions -<br />

kosten, dass <strong>die</strong> Küche benützt wird, ev. ist der selbstgebackene Strudel <strong>eine</strong> Rarität und <strong>die</strong><br />

Nachfrage sehr gross und der Preis kann etwas steigen, damit der Strudel mehr Gewinn abwirft,<br />

denn gekauft wird er sowieso, weil heiss begehrt. Möglicherweise kann ich mehr Gewinn erzielen,<br />

wenn ich den Apfelstrudel Stückchenweise verkaufe...)<br />

Um wie viel mehr kostet nun der Apfelstrudel insgesamt (stückweise verkauft) als ein Kilogramm<br />

roher Äpfel?<br />

Gemeinsam definieren <strong>die</strong> TN den Begriff «Wertschöpfung».<br />

Ergänzung: Die Nespresso-Kapsel ist ein Paradebeispiel <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wertschöpfungskette. Den Siegeszug<br />

<strong>die</strong>ses Lifestyle-Produkts recherchieren; untersuchen, wie sich der Erfolg begründen lässt; <strong>die</strong><br />

Vor- und Nachteile aufzeigen; das Potenzial abschätzen, das Nespresso im Bereich Fairer Handel<br />

hätte.<br />

Schritt 3:<br />

Internetrecherche in Kleingruppen<br />

Pro vier TN sollte ein Computer mit Internetanschluss vorhanden sein. Es werden fünf (oder mehr,<br />

dann werden einfach zusätzliche Länder ausgesucht) Kleingruppen <strong>für</strong> je ein spezifisches Land<br />

gebildet: 1. Schweiz, 2. Uganda, 3. Ecuador, 4. Australien, 5. In<strong>die</strong>n (6. Kanada, 7. Niederlande,


Fair – unfair: <strong>Welt</strong>handel <strong>Coffee</strong> <strong>to</strong> <strong>go</strong> 7<br />

8. Ghana, 9. Thailand, 10. Brasilien oder andere). Nun wird <strong>eine</strong> Internetrecherche zu den Fragen<br />

auf dem Arbeitsblatt durchgeführt (<strong>die</strong> jeweilige Gruppe konzentriert sich auf ihr zugewiesenes<br />

Land) und in <strong>die</strong> Tabelle eingetragen (siehe Arbeitsblatt 2, jede Gruppe erhält <strong>eine</strong> Kopie).<br />

Schritt 4:<br />

Plenum<br />

Jede Gruppe stellt nun ihr recherchiertes Land vor.<br />

In <strong>eine</strong>r anschliessenden Diskussion werden mit Hilfe untenstehender Fragen (auch auszugsweise)<br />

Zusammenhänge gesucht und aufgezeigt, z.B.:<br />

• Gibt es <strong>eine</strong>n konkreten Zusammenhang zwischen Brut<strong>to</strong>nationaleinkommen oder Brut<strong>to</strong>inlandsprodukt<br />

(BNE oder BIP) und dem Export <strong>eine</strong>s Lan<strong>des</strong>?<br />

• Wann wird ein Land als wirtschaftlich arm/reich definiert und welches BNE/BIP hat es dann?<br />

• Was bedeutet Wertschöpfung <strong>für</strong> ein Land wie z.B. <strong>die</strong> Schweiz oder <strong>für</strong> Uganda? Gibt es dabei<br />

Unterschiede?<br />

• Welche Vorteile hat ein Land, in dem viel produziert wird? Muss ein solches Land auch reich an<br />

Rohs<strong>to</strong>ffen sein?<br />

• Was würde es z.B. Uganda bringen, wenn <strong>die</strong> Rösterei und Verpackung von Kaffee in Uganda und<br />

nicht in den Niederlanden wäre?<br />

• Welche anderen Probleme würden dadurch entstehen? Würden <strong>die</strong> Transportkosten steigen?<br />

Würden <strong>die</strong> Niederlande <strong>eine</strong>n wichtigen Wirtschaftszweig verlieren oder könnten sie da<strong>für</strong> etwas<br />

anderes aufbauen?<br />

• Wie könnte <strong>eine</strong> solche Veränderung herbeigeführt werden, dass in Uganda selbst der Kaffee<br />

geröstet und verpackt wird? Wer würde <strong>die</strong> da<strong>für</strong> nötigen Maschinen/Kapital und das Knowhow<br />

liefern? Wie könnten solche Entwicklungsprozesse aussehen, wer müsste da mit wem verhandeln,<br />

dass alle gewinnbringend aussteigen?<br />

Schritt 5<br />

(<strong>für</strong> TN, <strong>die</strong> sich vertiefend mit dem derzeit herrschenden ungerechten weltweiten Handels- und<br />

Wirtschaftssystem auseinandersetzen wollen):<br />

Franz Fischler fordert, dass weltweit neue, gerechte Wettbewerbsregeln geschaffen und <strong>die</strong>se<br />

auch kontrolliert werden, dass weltweit mit fairen Mitteln gespielt wird.<br />

Wenn möglich, werden (kritische) Fachleute aus Politik, EZA/Fairtrade, Wirtschaft und/oder<br />

Handel eingeladen, <strong>die</strong> mit den TN diskutieren:<br />

• Warum ist das <strong>Welt</strong>wirtschaftssystem derzeit so (ungerecht)?<br />

• Welche Zusammenhänge können hergestellt werden zwischen reichen/armen Ländern und<br />

Verarbeitungs- und Rohs<strong>to</strong>ffindustrie?<br />

• Wie könnte <strong>eine</strong> solche von Fischler geforderte <strong>Welt</strong>wettbewerbsbehörde gegründet werden und<br />

nach welchen Regeln/Kriterien müsste sie arbeiten?<br />

• Wer sollte da mitarbeiten?<br />

• Welche Strategien müssten angedacht und umgesetzt werden in Richtung gerechtes <strong>Welt</strong>wirtschaftssystem?<br />

Alternative, wenn k<strong>eine</strong> Fachleute eingeladen werden können, um mit den TN zu diskutieren: <strong>die</strong><br />

TN recherchieren im Internet (z.B. www.attac.ch) und diskutieren dann unter sich.


Fair – unfair: <strong>Welt</strong>handel <strong>Coffee</strong> <strong>to</strong> <strong>go</strong> 8<br />

Impuls 5 Konsumverhalten und Label<br />

Ziel:<br />

Die TN hinterfragen ihr eigenes Konsumverhalten bezüglich Kaffee, lernen am Beispiel Max Havelaar<br />

ein Fairtrade-Label kennen und erkennen Möglichkeiten und Grenzen <strong>des</strong> eigenen Handelns.<br />

Material:<br />

Pin-Wand, Zettel, Stifte, verschiedene Kaffeeprodukte (u.a. mit Fairtrade-Label), 4–5 Computer mit<br />

Internetanschluss<br />

Aufgabenstellung:<br />

Schritt 1: Plenum<br />

Eigene Erfahrungen mit Kaffee (als Handelsware, Verkaufsprodukt, Genussmittel etc.) austauschen<br />

und an <strong>eine</strong>r Pin-Wand stichwortartig festhalten.<br />

Schritt 2: Umfrage in 2-er Gruppen<br />

Lehrpersonen, Eltern, Verwandte oder auch Passanten nach ihren Kaffeegewohnheiten befragen<br />

(welche Produkte bevorzugen sie? Welches sind ihre Kaufkriterien, wie zum Beispiel Geschmack,<br />

Herkunft, Preis, Design …)?<br />

Schritt 3: Auswertung<br />

Resultate in der Schule gruppenweise auswerten und zusammenfassend an der Pin-Wand festhalten<br />

und vergleichen.<br />

Schritt 4: Degustation (siehe auch Werkstatt unter «Weitere Anregungen»)<br />

Eine kl<strong>eine</strong> Kaffee-Degustation durchführen. Sich an Szenen aus dem Film erinnern, wie dort<br />

Kaffee getestet und bewertet wird (Lydia Nabulumbi schaut bei bei der Qualitätskontrolle auf<br />

Geschmack, Gehalt/Schwere, Säuregrad/Süsse). Dazu 3–4 verschiedene Marken (darunter ein<br />

Fairtrade-Produkt) aufbrühen und ohne Zusatz von Hilfss<strong>to</strong>ffen blind verkosten. Kriterien zusammenstellen,<br />

<strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong>n guten Kaffee ausschlaggebend sind (z.B. Härte <strong>des</strong> Wassers, Mahlgrad<br />

der Bohnen, Menge <strong>des</strong> Kaffeepulvers, Art <strong>des</strong> Servierens, Zugaben wie Zucker, Milch etc., Tageszeit,<br />

eigene Stimmung etc.) Ergebnisse an der Wand festhalten.<br />

Schritt 5: Kl<strong>eine</strong> Plenumsdiskussion<br />

Die Ergebnisse an der Pin-Wand sichten, Fragen dazu formulieren und anschliessend kurz diskutieren;<br />

Weiterarbeit festlegen.<br />

Schritt 6: Labelrecherche in Gruppen<br />

Folgende Aufgaben auf 4 –5er-Gruppen verteilen:<br />

• Anhand der Links unter Hintergrundinformationen <strong>die</strong> verschiedenen Labels in der Schweiz zusammenstellen.<br />

• Ein kurzes Porträt der Max Havelaar Stiftung erstellen (wer steckt dahinter? Wie funktioniert sie?<br />

Welche Ziele hat sie?).<br />

• Die Merkmale <strong>des</strong> neuen Fairtrade-Labels festhalten.<br />

• Fairtrade-Label bei Grossverteilern wie Coop und Migros untersuchen.<br />

• Einen <strong>Über</strong>blick über Kaffeeprodukte mit Fairtrade-Label auf dem Schweizer Markt zusammenstellen.<br />

Schritt 7: Streitgespräch im Plenum<br />

Gruppenweise Rollen aus dem Film verteilen, z.B. Produzent/-innen, Händler/-innen, Verkaufsstellen,<br />

Konsument/-innen etc.; sich anhand der Resultate an der Pinwand gruppenweise auf das<br />

Gespräch vorbereiten. Das Gespräch könnte zum Beispiel den Titel tragen: «Zwischen Fairtrade


Fair – unfair: <strong>Welt</strong>handel <strong>Coffee</strong> <strong>to</strong> <strong>go</strong> 9<br />

und Lifestyle». So könnte man unter anderem <strong>die</strong> immer weiter verbreiteten Nespressokapseln<br />

thematisieren.<br />

Ziel <strong>des</strong> Streitgesprächs: Ausloten, wo Möglichkeiten und Grenzen <strong>des</strong> eigenen Handelns liegen<br />

(wer definiert <strong>die</strong> Grenzen: Wir selber? Der Markt? Der Preis? Die Mode?).<br />

Weiterführende Gleiche Bedingungen bei ungleicher Ausgangslage: Olympiade<br />

Anregungen Das folgende Spiel benötigt min<strong>des</strong>tens <strong>eine</strong> Doppelstunde und <strong>die</strong>nt dazu, <strong>die</strong> Schüler/-innen<br />

am eigenen Leib erfahren und spüren zu lassen, wie ungerecht es ist, wenn bei ungleichen<br />

Voraussetzungen gleiche Bedingungen gelten. Die (unverschuldet) ungleichen Ausgangsbedingungen<br />

und <strong>die</strong> dadurch entstehende Benachteiligung <strong>eine</strong>s Teils der Gruppe demonstrieren das<br />

Ungleichgewicht im internationalen Wettbewerb.<br />

Spielvorbereitungen:<br />

Die Lehrperson bereitet fiktives Geld vor (1 Taler, 5 Taler, 10 Taler, z.B. Plastic-Chips, Kar<strong>to</strong>n-<br />

Rondellen o.ä.)<br />

Die Schüler/-innen werden im Vorfeld aufgefordert, Zutaten <strong>für</strong> ein gemeinsames Essen mitzubringen<br />

(Brot, Käse, Schinken, Snacks, Salat, Gemüse, Getränke, Kuchen, Früchte usw.). Die<br />

Sachen werden auf <strong>eine</strong>m Buffet aufgestellt und mit Preisen angeschrieben (z.B. ein Sück Brot<br />

kostet 1 Taler, 1 Stück Käse 2 Taler, Kuchen 3 Taler usw.)<br />

Es werden Lose vorbereitet, <strong>die</strong> Hälfte enthält <strong>eine</strong>n Kreis (=Privilegierte), <strong>die</strong> andere Hälfte ein<br />

Kreuz (=Benachteiligte).<br />

Alle Schüler/-innen ziehen ein Los, das ihr «Schicksal» bestimmt: Die <strong>eine</strong> Hälfte gehört zu den<br />

Privilegierten, <strong>die</strong> andere Hälfte zu den Benachteiligten. Die Schüler/-innen werden entsprechend<br />

gekennzeichnet (durch farbige Bändel o.ä.)<br />

Spielverlauf:<br />

Nun erfolgt <strong>die</strong> eigentliche Olympiade mit verschiedenen Wettkämpfen und Geschicklichkeitsspielen,<br />

wobei <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gruppe der Benachteiligten systematisch andere (schlechtere!) Startbedingungen<br />

gelten als <strong>für</strong> <strong>die</strong> Privilegierten, z.B.<br />

• Beim Wettrennen dürfen <strong>die</strong> Privilegierten normal rennen, <strong>die</strong> Benachteiligten nur auf <strong>eine</strong>m Bein.<br />

• Während <strong>eine</strong>r limitierten Zeit soll möglichst viel Wasser in <strong>eine</strong>n Kessel geschöpft werden. Den<br />

Privilegierten steht dazu <strong>eine</strong> Schöpfkelle zur Verfügung, den Benachteiligten nur ein Esslöffel.<br />

• Es sollen möglichst viele Bälle in <strong>eine</strong>n Korb geworfen werden. Die Benachteiligten müssen <strong>eine</strong>n<br />

grösseren Abstand einhalten als <strong>die</strong> Privilegierten.<br />

• So schnell wie möglich <strong>eine</strong> Verkleidung anziehen. Die Privilegierten erhalten weniger ‘aufwändige’<br />

Kleider, <strong>die</strong> Benachteiligten ‘aufwändigere’ (viele Knöpfe, Schuhbändel usw.)<br />

• Etc. der Fantasie sind k<strong>eine</strong> Grenzen gesetzt. Nicht nur sportliche Wettkämpfe, sondern auch Aufgaben<br />

aus den Bereichen Rechnen, Wissen, Sprache, Gestaltung usw. können veranstaltet werden<br />

– immer mit der vorgegebenen Ungleichbehandlung. Spannend wird es dann, wenn auch <strong>die</strong> Benachteiligten<br />

mal <strong>eine</strong> Chance haben, zu siegen.<br />

Zu Beginn erhalten alle Schüler/-innen <strong>eine</strong>n Taler Startgeld. Zudem erhalten <strong>die</strong> Sieger/Siegergruppen<br />

<strong>für</strong> jeden gewonnenen Wettkampf <strong>eine</strong>n Taler, <strong>die</strong> Verlierer/Verlierergruppen gehen leer<br />

aus.<br />

Am Ende der verschiedenen Wettkämpfe wird zur Tafel gebeten. Die Schüler/-innen müssen ihr<br />

Essen mit den gewonnenen Talern bezahlen. Nur wer zahlen kann, darf essen … Die Lehrperson<br />

macht <strong>die</strong> Kasse und bleibt streng – zumin<strong>des</strong>t zu Beginn. Wie reagieren <strong>die</strong> Schüler/-innen?


Fair – unfair: <strong>Welt</strong>handel <strong>Coffee</strong> <strong>to</strong> <strong>go</strong> 10<br />

Auswertung:<br />

Die Schüler/-innen schildern ihre Empfindungen während <strong>des</strong> Wettkampfs und während <strong>des</strong><br />

Essens: Welche Gefühle haben <strong>die</strong> Benachteiligten empfunden (Ungerechtigkeit, Frustration,<br />

Aggression, Resignation, Widerstand u.a.?), welche <strong>die</strong> Privilegierten (S<strong>to</strong>lz, Freude, Schande,<br />

Mitleid, Gerechtigkeit, Ungerechtigkeit, u.a.?)<br />

Sie reflektieren ihr Verhalten beim anschliessenden Essen: Hatten sie ein gutes Gefühl? Fanden<br />

sie es gerecht? Halfen <strong>die</strong> ‘Reichen’ den ‘Armen’, entstand Solidarität? Oder herrschte E<strong>go</strong>ismus<br />

vor und <strong>die</strong> ‘Armen’ mussten hungrig bleiben? Wie reagierten <strong>die</strong> ‘Armen’ (Revolte, Aggression,<br />

Betteln, Verhandeln, u.a.)?<br />

Abschliessend wird im Plenum diskutiert: Was hat uns <strong>die</strong>ses Spiel gelehrt? Wie lässt es sich auf<br />

<strong>die</strong> <strong>Welt</strong> übertragen? War <strong>die</strong> Ausgangslage gerecht oder nicht? Weshalb, wo liegen <strong>die</strong> Gründe?<br />

Welche Massnahmen können getroffen werden, um <strong>die</strong> Situation gerechter zu gestalten? Was<br />

bedeutet das <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Welt</strong>marktsituation?<br />

Werkstatt Kaffee<br />

Mit Hilfe der Online-Werkstatt zum Kaffee (unter www.globaleducation.ch deutsch/Suchbegriff)<br />

folgende Themen bearbeiten: Degustation von Kaffeeprodukten (Plenum) als Einleitung, dann<br />

selbständiges Arbeiten in Gruppen an fünf verschiedenen Themen:<br />

1. wie sieht der <strong>Kaffees</strong>trauch aus und wo wächst er,<br />

2. <strong>die</strong> Gruppe liest <strong>eine</strong>n Text über <strong>eine</strong>n Kaffeeproduzenten und beantwortet anschliessend Fragen<br />

dazu,<br />

3. <strong>die</strong> Kaffeeherstellung anhand von Text- und Bildkarten,<br />

4. ein Interview mit <strong>eine</strong>m Kaffee-Kontrolleur in Kolumbien über Aufgaben und Gefahren in s<strong>eine</strong>m<br />

Alltag,<br />

5. Suche nach Lösungsansätzen <strong>für</strong> Probleme der Kaffeebauern im internationalen Kaffeemarkt.<br />

Am Schluss werden <strong>die</strong> Ergebnisse der Gruppen vor der Klasse präsentiert und <strong>die</strong> Lösungen<br />

gemeinsam besprochen.<br />

Lektionsplanung und fertige pdf’s dazu sind im Internet abrufbar.<br />

Kaffee: Ritual und Genuss<br />

• Verschiedene Arten der Kaffeezubereitung aufzählen und weitere Recherchieren. Eine Liste nach<br />

Art und Ländern erstellen und vergleichen (z.B. Frankreich, Italien, Österreich, Griechenland etc.).<br />

• Zusammentragen, wo und wie Kaffee überall ausgeschenkt wird (Stehbars, Cafés, Nobelbeizen,<br />

Kantinen etc.)?<br />

• Die verschiedenen Maschinen und Geräte zur Kaffeezubereitung miteinander vergleichen und herausfinden,<br />

wie der gleiche Kaffee unterschiedlich schmecken kann.<br />

• Das Ritual der Kaffeezubereitung und <strong>des</strong> Kaffeetrinkens diskutieren; am besten bei <strong>eine</strong>m selbstgemachten<br />

Kaffee darüber sprechen.<br />

• Die Bedeutung <strong>des</strong> Kaffeetrinkens in unserer Gesellschaft erörtern (Ritual, Sucht, Lebensqualität,<br />

Kommunikation…).<br />

Kaffee in der Werbung<br />

• Beispiele zusammentragen, wie <strong>für</strong> Kaffee im Fernsehen, Internet, in Zeitungen und Zeitschriften<br />

oder an Plakatwänden geworben wird. Mit den Beispielen <strong>eine</strong> farbige und lebendige Collage an<br />

<strong>eine</strong>r Wand gestalten.<br />

• <strong>Über</strong>legen, welche Firmen hinter den diversen Werbeprodukten stecken und welche Strategien sie<br />

sich zurecht gelegt haben.


Fair – unfair: <strong>Welt</strong>handel <strong>Coffee</strong> <strong>to</strong> <strong>go</strong> 11<br />

• Den Anteil der Fairtrade-Produkte herausfinden.<br />

• Einen Kaffee auswählen und dazu <strong>eine</strong>n Werbeslogan oder ein kl<strong>eine</strong>s Plakat entwerfen und den<br />

andern vorstellen.<br />

Kaffeegeschichte und Musik<br />

• Im Internet und in der Literatur (siehe Links) nach Texten zur Geschichte <strong>des</strong> <strong>Kaffees</strong> suchen; wie<br />

wurde <strong>die</strong> Kaffeebohne entdeckt, welche Bedeutung hatte sie früher, wie kam sie nach Europa<br />

etc.<br />

• Nach Liedern und/oder Kurzfilmen zu Kaffee suchen und eventuell gemeinsam singen (z.B. <strong>die</strong><br />

bekannte Kaffee-Kantate von Johann Sebastian Bach).<br />

Ladenbesuch<br />

Gruppenweise in verschiedenen Läden (Grossverteiler, Billiganbieter, Detailhandel, <strong>Welt</strong>läden<br />

etc.) Angebote, Verkaufskonzepte und Preise miteinander vergleichen und in Bild und Wort festhalten.<br />

Resultate in der Klasse austauschen und diskutieren.<br />

Untersuchung in Gastrobetrieben<br />

Verschiedene Restaurants und Restaurant-Ketten wie MacDonalds, Starbucks, Migros-Restaurants<br />

u.a.. besuchen und das Kaffee-Angebot erkunden (Filialleitung interviewen): Woher kommt<br />

der Kaffee? Gibt es ein Fairtrade-Angebot oder ist ein solches geplant? Gibt es <strong>eine</strong>n Informationsbedarf<br />

seitens der Kundschaft?<br />

Besuch <strong>eine</strong>r Kaffeerösterei<br />

• Besuch <strong>eine</strong>r der rund 50 Kaffeeröstereien in der Schweiz (unter http://www.hotfrog.ch/<br />

Produkte/Kaffeeroestereien), <strong>die</strong> sich in der eigenen Region befindet.<br />

• Mit den Betriebsverantwortlichen ins Gespräch kommen und vorbereitete Fragen zum Thema<br />

Kaffee und <strong>Welt</strong>handel stellen.<br />

Weiterführende • Kaffee Transfair; Materialien <strong>für</strong> Bildungsarbeit und Aktionen Misereor, Brot <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Welt</strong>, 2003<br />

Lernme<strong>die</strong>n Loseblattsammlung, 31 Seiten<br />

• Werkstatt zum Thema Kaffee; Kicknet.ch, 2006, mehrere pdfs, insgesamt 26 Seiten, ab 10. Schuljahr<br />

(<strong>die</strong>ses Material ist nur als Download verfügbar unter www.globaleducation.ch<br />

deutsch/Suchbegriff Werkstatt Kaffee<br />

• Kaffee – Die Biografie <strong>eine</strong>s wirtschaftlichen S<strong>to</strong>ffes; Heinrich Eduard Jacob, oekom Verlag, 2006<br />

(Aktualisierte Neuauflage), Hintergrundinformationen, 357 S.<br />

• Mark Pendergrast: «Kaffee – Wie <strong>eine</strong> Bohne <strong>die</strong> <strong>Welt</strong> veränderte»; Edition Temmen, 2001<br />

• Aus erster Hand und frisch gebrannt! Kaffee-Legenden, Rezepte und Geschichten, Ulla Heise,<br />

BuchVerlag <strong>für</strong> <strong>die</strong> Frau, Leipzig 2004, gebundene Ausgabe, his<strong>to</strong>rische schwarz-weiss und<br />

Farbfo<strong>to</strong>s, 96 Seiten<br />

• Ein teuflisches Zeug; Allen, Stewart Lee, Campus Verlag, 2003


Fair – unfair: <strong>Welt</strong>handel <strong>Coffee</strong> <strong>to</strong> <strong>go</strong> 12<br />

Internetseiten www.labelinfo.ch Labelinfo von Pusch (Stiftung praktischer Umweltschutz Schweiz)<br />

www2.wwf.ch/de/newsundservice/news/index.cfm?uNewsID=954 Kl<strong>eine</strong>r Label-Ratgeber<br />

www.s<strong>to</strong>cks.ch/rohs<strong>to</strong>ffe/kaffeepreis<br />

Das Schweizer Anlegerportal; Infos zu Handel und Kaffeepreis<br />

http://kaffischopp.wordpress.com/2009/06/28/kaffee-ist-exportgut-nr-1-der-schweiz/<br />

Film über Exportschlager Nespressokapseln, Youtube 4’, 28.06.09; pro und contra Nespressokapseln<br />

www.kaffeezentrale.ch/d/shop/havelaar.cfm Kaffeezentrale, Fairtrade & Biokaffee, Kaffee Marken,<br />

Preise etc.<br />

www.maxhavelaar.ch/filemanager/publikationen/Factsheet_Kaffee.pdf Produktinformation der<br />

Max Havelaar-Stiftung (Schweiz) zum Kaffee<br />

www.maxhavelaar.ch/filemanager/bezugsquellen/BZQL_Kaffee_Grosshandel_dt.pdf<br />

Bezugsquellen Kaffee mit dem Max Havelaar-Gütesiegel<br />

www.maxhavelaar.ch<br />

Max Havelaar-Stiftung (Infos zu Stiftung, Produkten, Produzenten, Konsumenten etc.)<br />

www.coop.ch/pb/site/common/node/9727/Lde/index.html<br />

Coop und Max Havelaar-Produkte<br />

www.fairunterwegs.org/fairunterwegs.html<br />

www.tagesanzeiger.ch/zuerich/kan<strong>to</strong>n/Idealstandort-fuer-Kaffeehaendler/s<strong>to</strong>ry/21284965<br />

Artikel über <strong>die</strong> Schweiz als Idealstandort <strong>für</strong> Kaffeehändler, Tagesanzeiger<br />

www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Die-Schweiz-handelt-den-<br />

Kaffee-fuer-<strong>die</strong>-<strong>Welt</strong>/s<strong>to</strong>ry/21879629 Artikel Tagesanzeiger<br />

www.interportal.ch/de/themen/dossiers/fairer-handel<br />

Netzwerk <strong>für</strong> internationale Zusammenarbeit und Entwicklungspolitik, Infos zum fairen Handel<br />

und zu Labels (u.a. Kurzfilm Youtube mit Aussagen von Produzent/-innen)<br />

www.hotfrog.ch/Produkte/Kaffeer-stereien Liste der Kaffeeröstereien in der Schweiz<br />

Adressen <strong>Filme</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>Welt</strong><br />

Monbijoustrasse 31, PF, 3001 Bern<br />

Tel. 031 398 20 88<br />

mail@filme<strong>eine</strong>welt.ch<br />

www.filme<strong>eine</strong>welt.ch<br />

Stiftung Bildung u. Entwicklung<br />

Monbijoustr. 31, 3001 Bern<br />

Tel. 031 389 20 21<br />

verkauf@globaleducation.ch<br />

www.globaleducation.ch


Fair – unfair: <strong>Welt</strong>handel <strong>Coffee</strong> <strong>to</strong> <strong>go</strong> Arbeitsblatt 1<br />

Freier Handel,<br />

subventionierter Handel,<br />

fairer Handel.<br />

Freier Handel<br />

M<strong>eine</strong> Definition:<br />

Vorteile:<br />

Nachteile:<br />

Beispiele:<br />

Fairer Handel<br />

M<strong>eine</strong> Definition:<br />

Vorteile:<br />

Nachteile:<br />

Beispiele:<br />

Subventionierter Handel<br />

M<strong>eine</strong> Definition:<br />

Vorteile:<br />

Nachteile:<br />

Beispiele:


Fair – unfair: <strong>Welt</strong>handel <strong>Coffee</strong> <strong>to</strong> <strong>go</strong> Arbeitsblatt 2<br />

Handelskennzahlen verschiedener Länder<br />

Land<br />

Frage: Antwort:<br />

Wie hoch ist das BNE/ BIP (Brut<strong>to</strong>nationaleinkommen<br />

oder Brut<strong>to</strong>inlandsprodukt)?<br />

Welche Güter werden exportiert?<br />

Welche Güter werden importiert?<br />

Wie hoch ist der Handel insgesamt?<br />

Wie gross ist der Anteil der<br />

(weiterverarbeitenden) Industrie?<br />

Wie gross ist der Anteil an Rohs<strong>to</strong>ffen,<br />

mit denen gehandelt wird?<br />

An welcher Stelle liegt das Land in der <strong>Welt</strong>rangliste<br />

(bzgl. Reichtum-Armut)?<br />

Bei welchen wirtschaftlichen Zusammenschlüssen<br />

ist <strong>die</strong>ses Land Mitglied?<br />

Welche wirtschaftlichen Absichten und/oder<br />

Perspektiven hat <strong>die</strong>ses Land?<br />

Was <strong>für</strong> <strong>eine</strong>n Stellenwert hat der<br />

Agrarsek<strong>to</strong>r inne in <strong>die</strong>sem Land?<br />

...


Fair – unfair: <strong>Welt</strong>handel <strong>Coffee</strong> <strong>to</strong> <strong>go</strong> Kopiervorlage 1<br />

Zitate von Franz Fischler<br />

1 «<strong>Globalisierung</strong> bedeutet <strong>die</strong> Gleichbehandlung<br />

Ungleicher. Dies schafft Ungerechtigkeit.»<br />

2 «Eine gerechte <strong>Welt</strong> lässt sich nicht schaffen, indem<br />

<strong>die</strong> Unterschiede ignoriert werden.»<br />

3 «Die erste und wichtigste Massnahme wäre, dass<br />

man hergeht und weltweite Wettbewerbsregeln<br />

schafft, aber nicht nur schafft, sondern <strong>die</strong>se auch<br />

kontrolliert, d.h. man würde dann auch <strong>eine</strong><br />

<strong>Welt</strong>wettbewerbs behörde brauchen, <strong>die</strong> da<strong>für</strong> sorgt,<br />

dass mit fairen Mitteln gespielt wird.»<br />

4 «Es müssen massive Massnahmen ergriffen werden,<br />

dass <strong>eine</strong> Fairness auf dem Markt geschaffen wird<br />

und nicht <strong>die</strong> Gesetze <strong>des</strong> Dschungels gelten!»


Fair – unfair: <strong>Welt</strong>handel <strong>Coffee</strong> <strong>to</strong> <strong>go</strong> Kopiervorlage 2<br />

Zitate von Franz Fischler<br />

(längere Version)<br />

Gruppe 1:<br />

«TRADE INSTEAD OF AID war der Slogan der Neoliberalisten.<br />

Der war falsch. AID FOR TRADE! muss geltend gemacht und<br />

umgesetzt werden. Man muss Voraussetzungen <strong>für</strong> den<br />

Handel der ärmsten Länder der <strong>Welt</strong> schaffen, damit sie überhaupt<br />

imstande sind, etwas zu produzieren, was sie auch<br />

dann handeln können …<br />

<strong>Globalisierung</strong> bedeutet <strong>die</strong> Gleichbehandlung Ungleicher.<br />

Dies schafft Ungerechtigkeit.» (Franz Fischler)<br />

Gruppe 2:<br />

«<strong>Globalisierung</strong> heisst, <strong>die</strong> Geschichte von hinten aufzuzäumen.<br />

Ein freier Markt als Ziel und Ende macht alle gnadenlos<br />

gleich, ignoriert aber <strong>die</strong> ungleichen Bedingungen und<br />

Voraussetzungen in <strong>eine</strong>r ungleichen <strong>Welt</strong>. Eine gerechte <strong>Welt</strong><br />

lässt sich nicht schaffen, indem <strong>die</strong> Unterschiede ignoriert<br />

werden.» (Franz Fischler)<br />

Gruppe 3:<br />

«Die erste und wichtigste Massnahme wäre, dass man hergeht<br />

und weltweite Wettbewerbsregeln schafft, aber nicht nur<br />

schafft, sondern <strong>die</strong>se auch kontrolliert, d.h. man würde dann<br />

auch <strong>eine</strong> <strong>Welt</strong>wettbewerbsbehörde brauchen, <strong>die</strong> da<strong>für</strong><br />

sorgt, dass mit fairen Mitteln gespielt wird. Denn jetzt versuchen<br />

ja <strong>die</strong> grössten Marktanbieter, den Regeln auszuweichen.<br />

Das ist <strong>eine</strong>s der grössten Probleme.» (Franz Fischler)<br />

Gruppe 4:<br />

«Z.B. internationale Kartelle, z.B. was beim Öl passiert, aber<br />

auch durch monopolistisch agierende Machtträger im Agrarund<br />

Lebensmittelhandel! Dagegen müssen massive Massnahmen<br />

ergriffen werden, dass <strong>eine</strong> Fairness auf dem Markt geschaffen<br />

wird und nicht <strong>die</strong> Gesetze <strong>des</strong> Dschungels gelten!»<br />

(Franz Fischler)


Fair – unfair: <strong>Welt</strong>handel <strong>Coffee</strong> <strong>to</strong> <strong>go</strong> Kopiervorlage 3<br />

Millenium Development Goals (MDG)<br />

Im Jahr 2000 haben <strong>die</strong> Staats- und Regierungschefs aller UN-Mitgliedsstaaten<br />

<strong>die</strong> «Millenniumserklärung» abgegeben und sich bis zum Jahr 2015 verpflichtet,<br />

den Anteil der in absoluter Armut lebenden Menschen zu halbieren. Die<br />

Millenniumsentwicklungsziele (MDGs) umfassen acht Ziele, wobei das Ziel 8<br />

«Globale Partnerschaft <strong>für</strong> Entwicklung» insbesondere <strong>die</strong> Industrieländer<br />

betrifft. Die reichen Länder werden darin aufgefordert, mehr Entwicklungs -<br />

zusammenarbeit zu leisten, das Schuldenproblem armer Länder zu lösen und<br />

das Handelssystem zum Nutzen der am wenigsten entwickelten Länder<br />

gerecht zu gestalten.<br />

Gruppe 1:<br />

Millenniumsentwicklungsziel 8:<br />

EINE GLOBALE PARTNERSCHAFT IM DIENST DER ENTWICKLUNG SCHAFFEN<br />

Teilziel 12: Ein offenes Handels- und Finanzsystem, das auf festen Regeln<br />

beruht, vorhersehbar ist und nicht diskriminierend wirkt, soll weiter ausgebaut<br />

werden. Dies schliesst <strong>eine</strong> Verpflichtung zu guter Staatsführung, zur Entwicklung<br />

und zur Beseitigung der Armut sowohl auf nationaler wie auf internationaler<br />

Ebene ein.<br />

Gruppe 2:<br />

Millenniumsentwicklungsziel 8:<br />

EINE GLOBALE PARTNERSCHAFT IM DIENST DER ENTWICKLUNG SCHAFFEN<br />

Teilziel 13: Auf <strong>die</strong> besonderen Bedürfnisse der am wenigsten entwickelten<br />

Länder muss entsprechend eingegangen werden. Dazu gehört der zoll- und<br />

quotenfreie Marktzugang <strong>für</strong> <strong>die</strong> Exporte <strong>die</strong>ser Länder, <strong>die</strong> verstärkte Schuldenerleichterung<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> hoch verschuldeten armen Länder, <strong>die</strong> Streichung<br />

aller bilateralen öffentlichen Schulden <strong>die</strong>ser Länder sowie <strong>eine</strong> grosszügigere<br />

Entwicklungshilfe <strong>für</strong> Länder, <strong>die</strong> besondere Anstrengungen zur Senkung der<br />

Armut unternehmen.<br />

Gruppe 3:<br />

Millenniumsentwicklungsziel 8:<br />

EINE GLOBALE PARTNERSCHAFT IM DIENST DER ENTWICKLUNG SCHAFFEN<br />

Teilziel 16: In Zusammenarbeit mit den Entwicklungsländern soll <strong>für</strong> <strong>die</strong> Schaffung<br />

menschenwürdiger und produktiver Arbeitsplätze <strong>für</strong> junge Menschen<br />

gesorgt werden.<br />

Gruppe 4:<br />

Millenniumsentwicklungsziel 8:<br />

EINE GLOBALE PARTNERSCHAFT IM DIENST DER ENTWICKLUNG SCHAFFEN<br />

Teilziel 17: In Zusammenarbeit mit der pharmazeutischen Industrie sollen<br />

lebenswichtige Medikamente in den Entwicklungsländern zu erschwinglichen<br />

Preisen verfügbar gemacht werden.

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