technische einsätze - Landesfeuerwehrverband Kärnten

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BRANDVERHÜTUNG – FEUERPOLIZEI Brandschutz wird europäisch – Neue Herausforderungen für die Kärntner Feuerwehren Um langfristige Prognosen für die Entwicklung des Brandgeschehens erstellen zu können, beschäftigt sich die Brandverhütung beim Kärntner Landesfeuerwehrverband mit der genauen Untersuchung der Brandursachen und der statistischen Auswertung von Schadensfällen. Die aktuelle Brandschadensstatistik für das Bundesland Kärnten zeigt gegenüber 2005 eine wesentliche Reduktion der Schadenshöhe bei ungefähr gleichbleibender Anzahl von Brandfällen. Gegenüber dem Vorjahr kann in der Ursachengruppe Brandstiftung eine deutliche Reduktion der Brandfälle festgestellt werden. Unverändert blieben die Ursachengruppen Wärmegeräte sowie elektrische Energie, sodass auch in Zukunft auf die Vermeidung derartiger Brandursachen besonderes Augenmerk zu legen ist. Im internationalen Vergleich sind die Brandfälle in Kärnten bereits jetzt auf sehr niedrigem Niveau und es muss auch weiterhin gelingen, durch ständige Verbesserungen im Bereich des vorbeugenden Brandschutzes die durch Brände verursachten Schäden einzudämmen. Dies erfolgt vorwiegend durch Information und Aufklärung der Bevölkerung über die wichtigsten Brandgefahren sowie durch die stetige Weiterentwicklung der für den vorbeugenden Brandschutz geltenden Normen und Richtlinien, die auch maßgeblich von den Feuerwehren und den Sachverständigen der Brandverhütungsstellen erstellt werden. Gerade im Normenwesen gibt es ständige Veränderungen und Fortschritte, die auch unmittelbar aufgrund der Vielfalt von neuen Bauprodukten ihre Auswirkungen zeigen. Im Bereich des Normenwesens wird es in den nächsten Jahren zu einem grundsätzlichen Wandel von den derzeit geltenden Önormen über das neu eingeführte ÜA-Zeichen hin zum europaweit geltenden CE-Zeichen kommen. So müssen jetzt schon Brandschutztüren, Brandschutzverglasungen, Rauchfänge und Brandschutzklappen mit diesem ÜA- Zeichen gekennzeichnet werden, um auch als anerkanntes Bauprodukt im Bereich des Brandschutzes Verwendung zu finden. Neue technische Entwicklungen sowie neue Berechnungsmethoden erlauben es auch mittlerweile z. B. bei Risikoobjekten das sehr starre Normensystem zu verlassen und z. B. durch flexiblere Simulationsmodelle zu ersetzen und somit einen auf die jeweiligen Anforderungen abgestimmten Brandschutz zu erreichen. Auch die Vereinheitlichung der unterschiedlichen Landesbaugesetze, insbesondere der technischen Anforderungen für das Bauen, soll den baulichen Brandschutz, insbesondere im Industriebau, auf ein einheitliches europäisches Sicherheitsniveau führen. Diesbezüglich erfolgten 2006 bereits erste Begutachtungsverfahren, bei denen auch die Sachverständigen der Brandverhütung mitwirkten. Im Zuge unserer Tätigkeit musste auch festgestellt werden, dass in den letzten Jahren die Bauvorhaben in Kärnten wesentlich größere Dimensionen annahmen und wegen ihrer Komplexität auch individuelle Brandschutzkonzepte erforderlich machten. Die traditionellen Bauweisen mit kleinen, überschaubaren Brandabschnitten können kaum mehr umgesetzt werden, sodass zur Risikominimierung verstärkt technische Brandschutzanlagen, wie automatische Brandmeldeanlagen oder auch Sprinkleranlagen, zum Einsatz kommen. Dies erfordert auch ein Umdenken der Feuerwehren, die in Zukunft verstärkt mit dem Vorhandensein großer Brandabschnitte konfrontiert sein werden. So wurde auch 2006 vom Kärntner Landesfeuerwehrverband festgelegt, dass bei der Beurteilung der erforderlichen Brandschutzmaßnahmen in Bezug auf die Löschwasserversorgung und die Feuerwehrzufahrten auch die örtlichen Feuerwehrkommandanten verstärkt mitwirken sollen. Im Jahre 2006 haben die Amtssachverständigen des Kärntner Landesfeuerwehrverbandes im Auftrag der Kärntner Gemeinden 563 brandschutztechnische Gutachten für das Baubewilligungsver- 16
BRANDVERHÜTUNG – FEUERPOLIZEI fahren erstellt. Bereits im Vorfeld wurden die eingereichten Projekte teilweise vorgeprüft und gemeinsam mit den Bauhern und Planern ein sinnvolles Brandschutzkonzept erarbeitet. Für die Bezirksverwaltungsbehörden wurden im Berichtszeitraum 258 Gutachten durchgeführt. Weiters erfolgte im Auftrag der Kärntner Landesregierung die Begutachtung in 70 Bewilligungsverfahren. Für das Jahr 2007 stehen entscheidende Veränderungen im Bereich der Gesetzgebung bevor, da beabsichtigt ist, sowohl die Kärntner Bauvorschriften als auch die Bestimmungen der Feuerpolizeiordnung umfassend zu novellieren. So erwartet sich die Brandverhütung, dass der lang gehegte Wunsch der verpflichtenden Installierung von Heimrauchmeldern bei allen neuen Bauvorhaben gesetzlich verankert wird. Bereits 2006 erfolgten erste Vorgespräche mit den Amtssachverständigen des Kärntner Landesfeuerwehrverbandes, um von der fachlichen Seite die richtige Weichenstellung durchzuführen. Brandursachenermittlung Im Jahre 2006 wurde seitens der Brandverhütung – Feuerpolizei bei 80 Brand- Erstellung von Gutachten bei Behörden fällen eine Brandursachenermittlung vorgenommen. Durch die gute Zusammenarbeit mit den Beamten des Landeskriminalamtes sowie aufgrund der Unterstützung der örtlichen Einsatzkräfte der Feuerwehren gelang es bei sämtlichen Fällen, die Brandursache zu ermitteln bzw. konnten die bei der Ermittlungstätigkeit gewonnenen Erkenntnisse wieder als praktische Erfahrungswerte in die anderen Tätigkeitsbereiche der Dienstsstelle einfließen. Verhandlungen 2006 anberaumt teilgenommen Gemeinden 807 563 Bezirkshauptmannschaften 378 258 Landesregierung bzw. Landeshauptmann 86 70 Bundesministerium f. Verkehr, Innovation u. Technol. 3 2 Sonstige Besprechungen und Überprüfungen 257 254 Vergleich Schadenssummen 2005 – 2006 Lehrtätigkeit Im Berichtszeitraum nahmen insgesamt 229 Personen an Schulungen zum Brandschutzwart bzw. Brandschutzbeauftragten bei der Brandverhütung – Feuerpolizei des Kärntner Landesfeuerwehrverbandes teil. Schwerpunktmäßig wurde auch eine Fortbildungsveranstaltung für Brandschutzbeauftragte mit ca. 100 Teilnehmern abgehalten. Neben Vorträgen über aktuelle Brandfälle aus Kärnten, Brandschutz in der Haustechnik, Sicherheitsbeleuchtung und Brandmeldeanlagen wurde auch eine Live-Vorführung über „Die richtige Feuerlöscherüberprüfung“ dargeboten. Abnahme von automatischen Brandmeldeanlagen Durch die Außenstelle Kärnten der Prüfstelle für Brandschutztechnik des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes wurden im Jahre 2006 zahlreiche automatische Brandmeldeanlagen, Sprinkleranlagen, gasförmige Löschanlagen sowie Rauch- und Wärmeabzugsanlagen einer Abschlussüberprüfung bzw. Revision unterzogen, u. a. das neue Einkaufszentrum in Klagenfurt. Jahr Brandschaden Jahr 2005 2 50.600.000,00 2006 2 25.000.000,00 17
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