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Heft 1 - LUGV - Land Brandenburg

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12 NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 20 (1) 2011<br />

Abb. 6<br />

Brutbild von Hylesinus crenatus<br />

Foto: K. Hielscher<br />

Abb. 8<br />

„Eschengrind“<br />

Foto: K. Hielscher<br />

siedelung beginnt meist im Kronenbereich<br />

und wandert mit zunehmender Schwächung<br />

des Baumes nach unten (SCHWENKE 1974).<br />

Die Überwinterung und der Reifungsfraß<br />

der jungen Käfer finden in grüner Rinde an<br />

Ästen, Zweigen und jungen Stämmchen statt<br />

und verursachen Wucherungen der Rinde,<br />

die als „Eschengrind“ (Abb. 8) bezeichnet<br />

werden (SCHÖNHERR 1957, PEDROSA-MACEDO<br />

1979). Der häufige Leperesinus fraxini ist in<br />

<strong>Brandenburg</strong> aufgrund der verursachten<br />

Schäden die forstlich bedeutendste rindenbrütende<br />

Käferart an der Gemeinen Esche.<br />

Abb. 7<br />

Brutbilder von Leperesinus fraxini bei dichter Besiedelung<br />

der Eschen oder liegender Stämme (Abb. 6).<br />

Seltener besiedelt die Art auch starke Äste<br />

oder jüngere Bäume. Die Käfer absolvieren<br />

ihren Reifungsfraß, der zum Erreichen der<br />

Geschlechtsreife nötig ist, und die Überwinterung<br />

in kurzen Gängen in der Rinde an der<br />

Stammbasis und den Wurzelanläufen lebender<br />

Alteschen (URBAN 1986). Nach vorheriger<br />

Schwächung kann diese relativ häufige Bor-<br />

Foto: K. Hielscher<br />

kenkäferart Alteschen zum Absterben bringen.<br />

Nachgewiesen wurde H. crenatus u. a.<br />

im NSG „Gartzer Schrey“ (Schutzzone 1).<br />

Leperesinus fraxini (PANZER, 1779), der Bunte<br />

Eschenbastkäfer, besiedelt bevorzugt dünnrindige<br />

Äste, Zweige und Stämmchen geschwächter<br />

Eschen jeder Altersklasse, geschlagene<br />

Hölzer und Stubben (Abb. 7). Die Be-<br />

Die Larven von Hylesinus oleiperda (FABRI-<br />

CIUS, 1792), dem Kleinen Schwarzen Eschenbastkäfer,<br />

entwickeln sich bevorzugt an starken<br />

Ästen oder an den schwachen, glattrindigen<br />

Stämmen junger Eschen (Abb. 9). Diese<br />

Borkenkäferart hat ihren Verbreitungsschwerpunkt<br />

im Mittelmeerraum, wo sie Schäden<br />

an Ölbäumen verursacht. In Deutschland,<br />

wie im <strong>Land</strong> <strong>Brandenburg</strong>, kommt diese Art<br />

seltener vor, wurde aber auch im NSG „Gartzer<br />

Schrey“ in von P. Heydeck am 08.04.2009<br />

gesammelten Proben nachgewiesen.<br />

Leperesinus orni (FUCHS, 1906) besiedelt<br />

bevorzugt die Äste von Alteschen und die<br />

Stämmchen junger Eschen (Abb. 10). Diese<br />

seltene Bastkäferart ist vorwiegend südlich<br />

verbreitet und wird hier oft übersehen.<br />

Nachgewiesen wurde Leperesinus orni in<br />

einer von E. Frömming gesammelten Probe<br />

aus Burg/Spreewald vom März 2009 sowie

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