5043 Auditorium 01.06 - DEKRA Certification

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10|11 INTERVIEW „Zeitgemäße Liberalisierung des Prüfmarktes“ INTERVIEW “Updating and liberalising the testing market” Am 1. Januar 2006 hat eine neue Ära bei der Prüfung von überwachungsbedürftigen Anlagen begonnen. Das bisherige Prüfmonopol der Technischen Überwachungsvereine ist nun in weiten Teilen aufgehoben, bis 2008 wird es vollständig fallen. Was das bedeutet, fragten wir den Geschäftsführer der DEKRA Testing & Inspection GmbH, Werner Bollmann. In Germany, a new era in the inspection of machinery requiring mandatory surveillance began on 1 January 2006. The old testing monopoly of the technical control boards has now largely been discontinued and by 2008 it will be dropped completely. We asked the Managing Director of DEKRA Testing & Inspection GmbH, Werner Bollmann, to explain what this means. AUDITORIUM: Herr Bollmann, was hat sich zum Jahresbeginn geändert? Werner Bollmann: Nach mehrjähriger Vorbereitungszeit ist der erste große Schritt zur Öffnung des Prüfmarktes für die so genannten „überwachungsbedürftigen Anlagen“ erfolgt. Die überkommene Monopolstellung der TÜVs wird in den nächsten beiden Jahren von einem zeitgemäßen liberalisierten Dienstleistungsmarkt abgelöst. Die Anlagenbetreiber können also endlich selbst ihren Prüfdienstleister wählen und dabei Leistungen und Preise vergleichen. Im Grunde eine Selbstverständlichkeit! AUDITORIUM: Welche Anlagen sind davon betroffen? Werner Bollmann: Bei überwachungsbedürftigen Anlagen handelt es sich im Wesentlichen um Aufzüge und Druckgeräte sowie um Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen. Sie können seit dem 1. Januar von jedem dafür akkreditiertenDienstleister geprüft werden – wenn auch zunächst noch mit gewissen Einschränkungen. Bei allen neu installierten überwachungsbedürftigen Anlagen hat der Betreiber bereits die freie Wahl des Prüfdienstleisters. Bei bereits bestehenden Anlagen gilt die Wahlfreiheit derzeit nur, wenn die betreffenden Anlagen bereits nach europäischem Recht in Verkehr gebracht worden sind, also das CE- Zeichen tragen. Ab dem 1. Januar 2008 erstreckt sie sich dann auf alle Anlagen. AUDITORIUM: Und DEKRA ist für diese Prüfungen akkreditiert? Werner Bollmann: Ja, die DEKRA Testing & Inspection GmbH hat im November 2005 von der Zentralstelle der Länder für Sicherheitstechnik (ZLS) die entsprechende Akkreditierung erhalten. Damit wurden wir in denjenigen Bundesländern, die sich im Rahmen der Betriebssicherheitsverordnung für das einstufige Benennungsverfahren entschieden haben, automatisch als zugelassene Überwachungsstelle benannt. In den übrigen Bundesländern, die ein zweistufiges Verfahren vorschreiben, sind die entsprechenden Benennungsverfahren durch die zuständigen obersten Landesbehörden inzwischen ebenfalls auf dem Weg. AUDITORIUM: Was bedeutet das für Ihre Kunden? Werner Bollmann: Das bedeutet, dass wir unseren Kunden jetzt erstmals ein wirklich komplettes Spektrum an industriellen Prüfdienstleistungen aus einer Hand anbieten können. Die Prüfung von Ex-Anlagen, die wiederkehrende Prüfung von Aufzügen und Druckgeräten mit CE-Zeichen, die Prüfung von Druckgeräten vor der Inbetriebnahme – diese neuen Leistungen sind ab sofort zentrale Bausteine im Portfolio von DEKRA Testing & Inspection. Dazu kommt auf Business-Unit-Ebene das ganze umfassende Angebot an Zertifizierungen, Baugutachten, Laboranalysen sowie Überwachungsleistungen im Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz. Wichtige Vorteile bringt unseren Kunden auch der jüngste Ausbau der Business Unit zur DEKRA NORISKO Industrial Group. Über ihre gewohnten Ansprechpartner vor Ort können sie jetzt ein breites internationales Leistungsspektrum abrufen, und das in allen Bereichen. AUDITORIUM: Welche Ziele haben Sie sich im neuen, liberalisierten Prüfmarkt gesetzt? Werner Bollmann: Unser Ziel ist es, bei Industrieprüfungen bis 2010 einen Marktanteil von 20 Prozent zu erreichen, und zwar sowohl in Deutschland als auch im NORISKO-Stammland Frankreich. Nach unseren Berechnungen beträgt das Marktvolumen in diesen beiden Ländern jeweils rund eine Milliarde Euro, in Gesamteuropa dürften es zwischen vier und fünf Milliarden sein. Damit würde der Industriebereich bei DEKRA mittelfristig zum zweiten großen Standbein neben den Automobilprüfungen. In den letzten Jahren haben wir zu diesem Zweck bereits ein engmaschiges Netz an qualifizierten Sachverständigen aufgebaut. Für die weiteren Entwicklungsschritte, auch 2008, sind wir also bestens gerüstet. AUDITORIUM: Herr Bollmann, vielen Dank für das Gespräch. AUDITORIUM: Mr Bollmann, what changed at the start of the new year? Werner Bollmann: After several years of preparation the first step was taken towardsopening up the inspection market for machinery requiring mandatory surveillance. The timeworn monopoly enjoyed by the TÜV organisations will be replaced in the next two years by a modern, liberalised service market. The plant operators can now finally choose their testing service providers themselves, comparing the services offered and prices. Basically a self-evident, if long-overdue, move! AUDITORIUM: What types of equipment are affected? Werner Bollmann: Machinery requiring mandatory surveillance is essentially lifts, pressurised equipment devices and equipment intended for use in potentially explosive atmosphere. As of 1 January they can now be tested by any suitably accredited service provider – albeit initially with certain restrictions. The operators of all newly installed equipment requiring surveillance have a free choice of testing service provider. For older equipment the operators only have a free choice if the equipment concerned is legally approved under European law, i.e. if it carries the CE mark. As of 1 January 2008 freedom of choice will extend to all equipment. AUDITORIUM: And DEKRA is accredited to carry out such tests? Werner Bollmann: Yes, DEKRA Testing & Inspection GmbH received the appropriateaccreditation in November 2005 from the ZLS (central office of the Länder for safety technology). This meant that we were automatically appointed as an approved monitoring organisation in the states which had adopted the single-stage appointment procedure under the Industrial Safety Regulations. In the other German states, which stipulate a twostage procedure, the relevant appointment procedures are also currently being implemented by the appropriate state authorities. AUDITORIUM: What does this mean for your customers? Werner Bollmann: It means that for the first time we can offer our customers the full range of industrial testing services. Testing of explosive equipment, repeat testing of lifts and pressurised equipment with CE marks, testing of pressure devices before commissioning – these new services are now key elements in the DEKRA Testing & Inspection portfolio. At the business unit level there is also the entire range of certification, construction reporting, laboratory analyses and monitoring services in the field of industrial, health and environment protection. The most recent expansion of the business unit to form the DEKRA NORISKO Industrial Group also yields major benefits to our customers. They can now access a wide range of international services through their local contact person – for all types of work. AUDITORIUM: What targets do you have in the new, liberalised testing market? Werner Bollmann: Our aim is to achieve a 20 percent market share in industrial testing by 2010 – both in Germany and also in NORISKO’s original home market of France. According to our calculations, the annual market volume in each of these two countries is approximately a billion euros, with between four and five billion for Europe as a whole. This would make the industrial sector the second main pillar for DEKRA alongside vehicle testing. In the last few years we have been setting up a close-knit network of welltrained experts for this purpose. This means we are excellently placed for further development in 2008. AUDITORIUM: Mr Bollmann, thank you for talking to us.
12|13 WEITERBILDUNG AZWV bringt neue Qualitätsstandards Seit 1. Januar 2006 müssen Bildungsträger und Bildungsmaßnahmen, die von der Bundesagentur für Arbeit gefördert werden sollen, nach den Maßgaben der Anerkennungs- und Zulassungsverordnung – Weiterbildung (AZWV) zugelassen sein. Die Zulassung erfolgt durch eine anerkannte fachkundige Stelle wie DEKRA Certification. Mehr Transparenz und Wettbewerb An Einrichtungen zur beruflichen Bildung werden seit Jahren wachsende Qualitätsanforderungen gestellt – von Kunden, Teilnehmern und Auftraggebern gleichermaßen. Besonders die NürnbergerBundesagentur für Arbeit (BA) hat ihre Auswahlkriterien für förderungswürdige Maßnahmen Schritt für Schritt verschärft. Im Zuge dieser Entwicklung hat der Gesetzgeber bereits zum 16. Juni 2004 die Weiterbildungsförderung nach SGB III neu strukturiert. Anbieter von Weiterbildungsmaßnahmen müssen demnach die Anforderungen der „Verordnung über das Verfahren zur Anerkennung von fachkundigen Stellen sowie Zulassung von Trägern und Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung nach dem Dritten Sozialgesetzbuch (Anerkennungs- und Zulassungsverordnung – Weiterbildung – AZWV)“ erfüllen. Gefordert werden u. a. Nachweise über: ■ ein System zur Qualitätssicherung, ■ die finanzielle und fachliche Leistungsfähigkeit des Anbieters, ■ ein aktuelles Angebot an Bildungsmaßnahmen, ■ Methoden- und Materialkenntnisse, ■ die Zusammenarbeit mit Betrieben, Berufsverbänden und der Bundesagentur für Arbeit sowie ■ Angaben zur Maßnahmenkalkulation, zum Integrationsmanagement und zur Vermittlungsquote. Kundenanforderungen von Teilnehmenden, Arbeitsmarkt, Wirtschaft und Gesellschaft „Mit dieser Neuregelung soll mehr Transparenz und Wettbewerb in diesem wichtigenarbeitsmarktpolitischen Förderbereich geschaffen werden“, erläutert Thomas Bergler, Geschäftsführer der DEKRA Certification GmbH. „Ihr Ziel ist es letztlich, die Qualität der gefördertenWeiterbildung zu verbessern.“ Zertifizierung als strategischer Vorteil DEKRA Certification ist von der BA als so genannte „fachkundige Stelle“ zur Zulassung von Bildungseinrichtungen anerkannt. Seit 1. Januar 2006 übt die Bundesagentur selbst diese Funktion nicht mehr aus.„Damit“, so Bergler,„hat sich für die im Bildungsbereich tätigen Unternehmen der Bezugspunkt grundlegend geändert: weg von der behördlichen Aufsicht und hin zur Selbstverantwortung extern zertifizierter Qualitätsmanagementsysteme.“ Als relevante Standards dienen die DIN EN ISO 9001:2000 und das daran orientierte, branchenspezifische QM-Stufenmodell PAS 1037:2004 (siehe Schaubild). Anbieter von Weiterbildungsmaßnahmen können ihre Managementsysteme Führungsprozesse Bildungsorganisationen führen und entwickeln Unterstützungsprozesse Mitarbeiter/innen, Lehrende, Lerninfrastruktur bereitstellen und entwickeln Wertschöpfungsprozesse Bildungsangebote/-projekte konzipieren, durchführen und evaluieren Bildungsprozesse messen, analysieren und verbessern Kundenzufriedenheit der Teilnehmenden, Arbeitsmarkt, Wirtschaft und Gesellschaft Stufenmodell eines prozessorientierten Qualitätsmanagementsystems nach PAS 1037:2004. nach diesen beiden Standards von DEKRA Certification auditieren und zertifizieren lassen. Im Rahmen eines solchen Audits wird ohne zusätzlichen Kostenaufwand auch die Trägerzulassung nach AZWV überprüft. Lediglich der anfallende Aufwand für die Registrierung und Ausstellung der Zertifikatsergänzung wird berechnet, für die Zulassung der einzelnen Maßnahmen wird ein individuelles Angebot erstellt. Die Kombination mit weiteren Standards, wie der DIN EN ISO 14001 für Umweltmanagement, ist selbstverständlich möglich. Thomas Berglers Fazit: „Ungeachtet des genauen Zertifizierungsumfangs, können sich zertifizierte Unternehmen jetzt mehr denn je wichtige strategische Vorteile im Bildungsmarkt verschaffen. Wir unterstützen sie gerne dabei.“ Ihr Ansprechpartner: Norbert Frey DEKRA Certification GmbH Tel. +49.711.78 61-2117 norbert.frey@dekra-certification.com FURTHER TRAINING AZWV bringing new quality standards As of 1 January 2006, training organisations and schemes seeking support from the German Federal Employment Agency must conform to the provisions of the Further Training Recognition and Approvals Ordinance (AZWV). Recognition is granted by an approved expert centre such as DEKRA Certification. Greater transparency and competition Growing quality demands have been placed on vocational training organisations for a number of years now – by customers, participants and client companies. The Nuremberg-based Federal Employment Agency (BA) in particular has gradually tightened its selection criteria for training programmes receiving government support. In response to this development the German legislature restructured the further training support covered in the Third Code of Social Law (SGB III) on 16 June 2004. Providers of further training must now fulfil the requirements of the “Ordinance on the procedure for recognising expert centres and approving vocational training organisations and measures in line with the Third Code of Social Law (Recognition and Approvals Ordinance – Further Training – AZWV)”. Documentation proving the following must be provided: ■ Quality assurance system ■ Financial situation and professional competence of the provider ■ Current programme of training measures ■ Knowledge of methods and materials Your contact: Norbert Frey DEKRA Certification GmbH Tel. +49.711.78 61-2117 norbert.frey@dekra-certification.com Customer demands – participants, jobs market, businesses and society Provide and develop Ł employees, trainers, Ł learning infrastructure ■ Cooperation with companies, professional guilds and the Federal Employment Agency ■ Details of calculation of training measures, of integration management and of job placement ratios “This revision is aimed at creating greater transparency and competition in this key area of jobs support,” explains Thomas Bergler, Managing Director of DEKRA Certification GmbH. “Ultimately, its goal is to improve the quality of governmentapproved training.” Certification as strategic advantage DEKRA Certification is licensed by the BA as a so-called “expert centre” for the approval of educational institutions. As of 1 January 2006 the agency has no longer carried out this function itself. “This means,” says Bergler, “that the point of reference has fundamentally changed for all the companies working in training – moving away from official monitoring towards assuming independent responsibility through externally Management processes Manage and develop Ł training organisations Support processes Value creation processes Devise, carry out Ł and evaluate Ł training courses/projects Measure, analyse Ł and improve Ł training processes Tiered model of a process-oriented PAS 1037:2004 quality management system. Customer satisfaction – participants, jobs market, businesses and society certified quality management systems.” The relevant standards here are ISO 9001:2000 and the related, trainingspecific PAS 1037:2004 tiered model (see diagram). Providers of further training schemes can have their management systems audited and certified to these two standards by DEKRA Certification. AZWV provider approval is assessed at no extra cost during such an audit. Only costs incurred for registering and issuing the supplementary certificate are billed: a separate proposal is drawn up for approval of the individual measures. Naturally, combinations with other standards such as ISO 14001 for environmental management are also possible. Thomas Bergler sums up: “Regardless of the exact scope of the certification, more than ever before certified companies can now give themselves a strategic advantage in the training market. We are here to help them achieve this.”
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