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Gender-Kompetenz für die Bildungsarbeit. - Gender Qualifizierung ...

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„Störungen haben Vorrang“ - 95 -<br />

„Störungen haben Vorrang“<br />

Störungen und Konflikte im Seminarverlauf<br />

als Lernchancen<br />

Ralf Lange<br />

Wahrnehmung und Wirkungsweisen von Störungen und Konflikten<br />

Störungen und Konflikte im Seminarverlauf gehören zum Erfahrungsschatz<br />

jedes Menschen, der in Gruppen einen gemeinsamen Lernprozess erlebt<br />

bzw. mitgestaltet. Unbehagen, Schwierigkeiten, Probleme und Spannungen<br />

gehören zum täglichen Miteinander im Seminarverlauf und bieten zugleich<br />

eine Vielzahl von Lernchancen <strong>für</strong> <strong>die</strong> beteiligten Menschen. Die Aufgabe<br />

der Seminarleitungen ist es, <strong>die</strong>se schwierigen Situationen nicht nur sensibel<br />

wahrzunehmen, sondern <strong>für</strong> <strong>die</strong> Klärung einen angemessenen und <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Teilnehmenden passenden Rahmen zu schaffen. Dabei sind <strong>die</strong> jeweiligen<br />

Verhaltensweisen der beteiligten Personen unter <strong>Gender</strong>-Aspekten zu<br />

reflektieren, um geschlechtergerechte Lösungen <strong>für</strong> beide Geschlechter zu<br />

erreichen.<br />

Viele Trainerinnen und Trainer fokussieren bereits zu Beginn eines Seminars<br />

auf das inzwischen weit verbreitete Postulat „Störungen haben Vorrang“,<br />

das auf <strong>die</strong> Psychoanalytikerin Ruth Cohn (1993) und ihr Konzept<br />

der Themenzentrierten Interaktion (TZI) zurückgeht. Damit trägt sie der<br />

Tatsache Rechnung, dass Teilnehmende, <strong>die</strong> eine Störung wahrnehmen, in<br />

ihrer Arbeitsfähigkeit stark beeinflusst sind und häufig zunächst eine Bearbeitung<br />

und Klärung <strong>die</strong>ser Störung erfolgen muss, damit anschließend mit<br />

neuer Kraft weiter zusammengearbeitet werden kann (vgl. Langmaack/<br />

Braune-Krickau 1993: 96-103).<br />

Störungen müssen dabei nicht ausschließlich mit der Gruppe oder dem Setting<br />

im Seminar zusammenhängen. Häufig sind persönliche Beweggründe<br />

ausschlaggebend und entsprechend zu würdigen (z.B. „Ich bin mit meinen<br />

Gedanken gerade ganz woanders, weil mich private Sorgen drücken“).<br />

Gleichzeitig können <strong>die</strong> Gruppendynamik und der Seminarverlauf dazu bei-

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