Das Gemeindeblatt - Volkerdithmar.de
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Einer teilt reichlich aus und hat immer mehr; ein<br />
andrer kargt, wo er nicht soll, und wird doch ärmer.<br />
(Monatsspruch Juni, Sprüche 11,24)<br />
Der ökonomischen Logik scheint das nicht zu entsprechen. Wieso<br />
soll jemand immer mehr haben, <strong>de</strong>r sein Geld reichlich austeilt?<br />
Ist das nicht pure Verschwendung? Investieren ist etwas an<strong>de</strong>res.<br />
Wer sein Geld in Aktien mit hoher Rendite investiert, <strong>de</strong>r bekommt<br />
immer mehr - so lesen wir das überall. Und viele sind ja<br />
dieser Hoffnung auf eine immerwähren<strong>de</strong> Geldvermehrung regelrecht<br />
aufgesessen. Wenige haben in <strong>de</strong>r Tat viel gewonnen - aber<br />
auf Kosten <strong>de</strong>rjenigen, die sehr viel verloren haben: Geld und<br />
Vertrauen und ihre Zukunftsabsicherung. Nein, reichlich auszuteilen<br />
scheint eine an<strong>de</strong>re Logik zu haben als gewinnbringen<strong>de</strong>s<br />
Investieren.<br />
Der Apostel Paulus schreibt: „Ihr wer<strong>de</strong>t von Gott reich gemacht,<br />
damit ihr geben könnt“ (2. Korinther 9,11). Wer das Leben als Geschenk<br />
<strong>de</strong>r Fülle versteht, <strong>de</strong>r kann viel leichter weitergeben als<br />
diejenigen, die ständig Angst haben, dass sie selber zu wenig<br />
bekommen. Wer voller Vertrauen lebt, gibt Vertrauen weiter. Wer<br />
offen und neugierig ist auf an<strong>de</strong>re Denk- und Lebensweisen, wird<br />
reich wer<strong>de</strong>n an neuen Eindrücken. Wer Menschen nur misstrauisch<br />
begegnet, wer mit seiner Freundlichkeit kargt, <strong>de</strong>r wird immer<br />
ärmer wer<strong>de</strong>n an wohltuen<strong>de</strong>n Begegnungen.<br />
Reichlich austeilen – weil wir reichlich bekommen haben – und<br />
dabei erleben, wie wir selber immer auch Beschenkte sind. Im<br />
Glauben an <strong>de</strong>n überreichen Gott, <strong>de</strong>r uns mit <strong>de</strong>r Fülle <strong>de</strong>s Lebens<br />
beschenkt, sollte uns das nicht schwerfallen.<br />
Es grüßt Sie herzlich Ihr Pfarrer Volker Dithmar