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Herzschrittmacher-Aggregatwechsel

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Kapitel 6<br />

<strong>Herzschrittmacher</strong>-<strong>Aggregatwechsel</strong><br />

51<br />

Einleitung<br />

Die Behandlung von <strong>Herzschrittmacher</strong>patienten<br />

beinhaltet regelmäßige Nachkontrollen des Schrittmachers.<br />

Dabei wird u.a. überprüft, ob die Schrittmacherbatterie<br />

noch eine genügend lange Laufzeit<br />

bis zur nächsten Kontrolle erlaubt oder ob das<br />

Schrittmacheraggregat wegen Batterieerschöpfung<br />

ausgetauscht werden sollte. Dies ist regelhaft nach<br />

sieben bis acht Jahren erforderlich, kann aber auch<br />

vorzeitig notwendig sein.<br />

Der alleinige Austausch des Schrittmacheraggregats<br />

stellt einen einfachen operativen Eingriff dar und<br />

wird daher in einem eigenen kürzer gefassten Datensatz<br />

dokumentiert. Ist in seltenen Fällen ein<br />

Schrittmacheraggregatwechsel zusammen mit anderen<br />

Eingriffen aus verschiedenen Indikationen<br />

erforderlich, so ist dafür der komplexere Datensatz<br />

„<strong>Herzschrittmacher</strong>-Revision/-Systemwechsel/-Explantation“<br />

vorgesehen.<br />

BQS-Qualitätsindikatoren – Übersicht<br />

Anzahl<br />

Gesamtergebnis<br />

BQS-Projektleiter<br />

Dr. Oliver Boy<br />

Renate Meyer<br />

Dr. Norbert Birkner<br />

Prozessqualität<br />

Eingriffsdauer<br />

Reizschwellenbestimmung…<br />

Vorhofsonden<br />

Ventrikelsonden<br />

Amplitudenbestimmung…<br />

Vorhofsonden<br />

Ventrikelsonden<br />

Ergebnisqualität<br />

Laufzeit des <strong>Herzschrittmacher</strong>-Aggregats…<br />

AAI oder VVI: unter 4 Jahre<br />

AAI oder VVI: über 6 Jahre<br />

VDD oder DDD: unter 4 Jahre<br />

VDD oder DDD: über 6 Jahre<br />

Patienten mit dokumentierter gültiger Laufzeit<br />

Perioperative Komplikationen…<br />

chirurgische Komplikationen<br />

17.367/17.998<br />

8.386/10.159<br />

15.836/17.703<br />

9.315/10.839<br />

13.838/15.363<br />

135/5.608<br />

4.950/5.608<br />

276/9.656<br />

6.858/9.656<br />

15.430/17.998<br />

81/17.998<br />

96,49%<br />

82,55%<br />

89,45%<br />

85,94%<br />

90,07%<br />

2,41%<br />

88,27%<br />

2,86%<br />

71,02%<br />

85,73%<br />

0,45%<br />

Mitglieder der<br />

BQS-Fachgruppe<br />

<strong>Herzschrittmacher</strong><br />

Prof. Dr. Dieter W. Behrenbeck<br />

Solingen<br />

Prof. Dr. Steffen Behrens<br />

Berlin<br />

Gabriele Ehret-Böhm<br />

Ludwigshafen<br />

Prof. Dr. Gerd Fröhlig*<br />

Homburg/Saar<br />

Prof. Dr. Emmeran Gams<br />

Düsseldorf<br />

Dr. Stephan Knoblich<br />

Hagen<br />

Dr. Andreas Koch<br />

Cottbus<br />

Prof. Dr. Andreas Markewitz<br />

Koblenz<br />

Dr. Thomas Moser<br />

Ludwigshafen<br />

Dr. Volker Sänger**<br />

Eichstätt<br />

Andrea Schlitte<br />

Essen<br />

Horst Schmidt<br />

Oberursel<br />

Dr. phil. Karl-Gustav Werner<br />

Düsseldorf<br />

Weitere<br />

Sachverständige<br />

PD Dr. Bernd Nowak<br />

Frankfurt<br />

* seit Mai 2006<br />

** bis Mai 2006


<strong>Herzschrittmacher</strong>-<strong>Aggregatwechsel</strong><br />

52<br />

Datengrundlage: <strong>Herzschrittmacher</strong>-<strong>Aggregatwechsel</strong><br />

Datensätze 18.007 17.811<br />

Krankenhäuser<br />

Geliefert<br />

2006<br />

953<br />

Erwartet<br />

2006<br />

962<br />

Vollständigkeit<br />

2006<br />

101,10%<br />

99,06%<br />

17.065<br />

921<br />

Basisstatistik: <strong>Herzschrittmacher</strong>-<strong>Aggregatwechsel</strong><br />

Alle Patienten<br />

Anzahl<br />

17.998<br />

Geliefert<br />

2005 2004<br />

2006<br />

14.642<br />

Anteil<br />

914<br />

Dokumentationspflichtige<br />

Leistungen<br />

Zu dokumentieren sind isolierte <strong>Herzschrittmacher</strong>-<br />

<strong>Aggregatwechsel</strong>.<br />

Ausblick<br />

Der Gemeinsame Bundesausschuss hat die Einführung<br />

eines Qualitätssicherungsverfahrens Implantierbare<br />

Defibrillatoren (ICD) ab 2009 beschlossen. Die<br />

BQS-Fachgruppe <strong>Herzschrittmacher</strong> wird dieses neue<br />

Verfahren entwickeln, das z.T. große inhaltliche<br />

Überschneidungen zum <strong>Herzschrittmacher</strong>verfahren<br />

aufweist.<br />

Altersverteilung<br />

Anzahl der Patienten mit gültiger Altersangabe<br />

davon<br />


<strong>Herzschrittmacher</strong>-<strong>Aggregatwechsel</strong><br />

Laufzeit des <strong>Herzschrittmacher</strong>-Aggregats<br />

53<br />

Qualitätsziel<br />

Möglichst lange Laufzeit des <strong>Herzschrittmacher</strong>-Aggregats<br />

Hintergrund des Qualitätsindikators<br />

Die Überlebensrate von <strong>Herzschrittmacher</strong>patienten ist in den letzten Jahrzehnten<br />

deutlich angestiegen. Brunner et al. (2004) berichten über ein 30-<br />

jähriges Follow-up (1971 bis 2000) bei Schrittmacherpatienten (n = 6.505).<br />

Die 5-Jahres-Überlebensrate lag bei 65,6% und die 20-Jahres-Überlebensrate<br />

bei 21,5%. Mit steigender Lebenserwartung der Schrittmacherträger<br />

steigt auch die Anforderung an die Laufzeit (Funktionszeit) des Schrittmacheraggregats,<br />

da die Zahl der Wechseloperationen niedrig gehalten<br />

werden sollte.<br />

Die Laufzeit eines Schrittmacheraggregats ist abhängig von der nutzbaren<br />

Batteriekapazität und von seinem Energieverbrauch. Die Batteriekapazität<br />

ist proportional zu ihrer Größe. Üblicherweise kommen heutzutage Lithiumiodid-Batterien<br />

zum Einsatz. Der Energieverbrauch wird durch zahlreiche<br />

Faktoren bestimmt, wie z.B. die Höhe der programmierten Amplitude, die<br />

Stimulationsfrequenz, den Stimulationsmodus (z.B. DDD oder VVI), den<br />

Widerstand der Sonden (Berger et al. 2003), durch zusätzlich programmierte<br />

Funktionen wie z.B. die Frequenzadaptation, aber auch den Eigenstromverbrauch<br />

des Aggregats. Fischer und Ritter (1997) errechnen z.B. für eine<br />

Batteriekapazität von 1,1Ah und eine Amplitude von 5V im DDD-Modus eine<br />

Laufzeit von 4,1 Jahren und im VVI-Modus von 6,2 Jahren. Ausreichende,<br />

aber nicht in jedem Einzelfall zufriedenstellende Laufzeiten sind fünf bis<br />

sechs Jahre für ein Zweikammersystem und sieben bis acht Jahre für ein<br />

Einkammersystem.<br />

Strukturierter Dialog zum Erfassungsjahr 2005<br />

Im Strukturierten Dialog 2006 zum Erfassungsjahr 2005 wurden insgesamt<br />

87-mal Krankenhäuser wegen extrem kurzer Laufzeiten um eine Stellungnahme<br />

gebeten. Für drei Krankenhäuser wurde eine qualitative Auffälligkeit<br />

festgestellt. Bei 15 weiteren wird im Folgejahr eine gezielte Beobachtung<br />

erfolgen. In den meisten Fällen zeigte der Strukturierte Dialog, dass es sich<br />

um gut begründete Einzelfälle handelte, ohne dass grundsätzliche Mängel<br />

der Versorgung erkennbar waren.<br />

Bewertung der Ergebnisse 2006<br />

Die Laufzeit des <strong>Herzschrittmacher</strong>-Aggregats ist ein Indikator, der eine ganze<br />

Versorgungskette abbildet. Nicht nur die Produktqualität des Schrittmachers<br />

und die Qualität der Implantation selbst, sondern auch die Programmierung<br />

des Schrittmachers während der kardiologischen Nachbetreuung beeinflussen<br />

die Laufzeit des Aggregats. Die Fachgruppe hat an diesem Qualitätsindikator<br />

festgehalten, weil er von Patienten als einer der wichtigsten Aspekte einer<br />

guten Versorgung erkannt wird. Eine nähere Analyse der Laufzeiten, z.B.<br />

differenziert nach Herstellern, erfolgt in den jährlichen Berichten des <strong>Herzschrittmacher</strong>-Registers.<br />

Laufzeiten unter vier Jahren sind in jedem Fall als auffällig zu werten, weil<br />

sie die Eingriffshäufigkeit, die dadurch bedingten kumulativen Komplikationsraten<br />

und die Therapiekosten erhöhen. Der Indikator ist deshalb als<br />

Sentinel-Event-Indikator ausgelegt. In 276 Fällen wurde bei Zweikammersystemen<br />

(2,86%) eine Laufzeit unter vier Jahren angegeben. In einem Haus<br />

wurde in 27 von 27 (100%) Fällen eine Laufzeit von unter vier Jahren angegeben.<br />

Eine Analyse der Ergebnisse dieses Krankenhauses im Strukturierten<br />

Dialog ist unabdingbar.<br />

Die Fachgruppe sieht für diesen Indikator besonderen Handlungsbedarf.<br />

Die Analyse aller Auffälligkeiten im Strukturierten Dialog muss zeigen, ob<br />

eine Problematik im Bereich der Prozessqualität zugrunde liegt oder ob die<br />

Qualität der verwendeten Medizinprodukte eine Rolle spielt. Das weitere Vorgehen<br />

sollte dann gemeinsam mit den wissenschaftlichen Fachgesellschaften<br />

abgestimmt werden.<br />

Laufzeit des <strong>Herzschrittmacher</strong>-Aggregats: VDD oder DDD:<br />

unter 4 Jahren<br />

Anteil von Patienten mit einer Laufzeit des <strong>Herzschrittmacher</strong>-Aggregats unter<br />

vier Jahren an allen Patienten mit bekanntem Implantationsdatum und Angabe<br />

„VDD“ oder „DDD“ zum implantierten <strong>Herzschrittmacher</strong>-System<br />

Ergebnisse<br />

Gesamtergebnis 3,17%<br />

Vertrauensbereich 2,69 - 3,72%<br />

Gesamtzahl der Fälle 4.602<br />

Vergleich mit Vorjahresergebnissen<br />

Laufzeit unter 4 Jahre bei<br />

Zweikammersystemen<br />

Laufzeit unter 4 Jahre bei<br />

Zweikammersystemen<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

Laufzeit unter 4 Jahre bei Zweikammersystemen<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

*<br />

2003<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

2004<br />

Jahr<br />

Krankenhäuser mit 1 - 19 Fällen<br />

Basisinformation<br />

2005<br />

2006<br />

Die Berechnungsgrundlagen für die<br />

Erfassungsjahre 2003 bis 2005 sind<br />

vergleichbar. Die Ergebnisse 2006<br />

basieren auf einem geänderten Datensatz.<br />

Dadurch ist die Vergleichbarkeit<br />

eingeschränkt.<br />

Strukturierter Dialog zum Erfassungsjahr 2005<br />

Ergebnisse 2006 für 147 Krankenhäuser mit ≥20 Fällen<br />

Median der Krankenhausergebnisse<br />

Spannweite der Krankenhausergebnisse<br />

Referenzbereich<br />

Anzahl auffälliger Krankenhäuser 2006<br />

Krankenhäuser mit ≥20 Fällen<br />

Ergebnisse 2006 für 711 Krankenhäuser mit 1 bis 19 Fällen<br />

Kennzahl-ID<br />

Risikoadjustierung<br />

Grundlageninformation zum<br />

Qualitätsindikator<br />

*<br />

2003 2004 2005 2006<br />

*<br />

2,53%<br />

2,13 - 2,98%<br />

5.461<br />

2,63%<br />

2,32 - 2,98%<br />

9.110<br />

Durchführung des Strukturierten Dialogs<br />

Bundesländer, in denen dieser QI verwendet wurde<br />

Rechnerisch auffällige Krankenhäuser<br />

Maßnahmen bei rechnerisch auffälligen Krankenhäusern:<br />

keine Maßnahmen dokumentiert<br />

Hinweis verschickt<br />

Aufforderung zur Stellungnahme<br />

Hauptgrund in der Stellungnahme des Krankenhauses:<br />

Dokumentationsprobleme<br />

Patientenkollektiv mit besonderem Risikoprofil<br />

als unvermeidbar bewertete Einzelfälle<br />

kein Grund, sonstiger Grund oder Mängel eingeräumt<br />

Abschließende Einstufung als qualitative Auffälligkeiten<br />

*<br />

* * * *<br />

0,0%<br />

0,0 - 100%<br />

Sentinel Event<br />

59 von 147<br />

2,86%<br />

2,54 - 3,21%<br />

9.656<br />

Anzahl der Krankenhäuser in der<br />

Grundgesamtheit von 953 Krankenhäusern<br />

mit<br />

0 Fällen<br />

95 Krankenhäuser<br />

Anzahl auffälliger Krankenhäuser mit<br />

1 - 19 Fällen<br />

LQS<br />

12 von 16<br />

95/560<br />

4/95<br />

4/95<br />

87/95<br />

23/87<br />

1/87<br />

33/87<br />

30/87<br />

3/87<br />

105 von 711<br />

2006/09n2-HSM-AGGW/11026<br />

Stratifizierung<br />

www.bqs-qualitaetsindikatoren.de/2006/<br />

09n2-HSM-AGGW/11026<br />

17%<br />

4%<br />

4%<br />

92%<br />

26%<br />

1%<br />

38%<br />

34%<br />

3%


54<br />

<strong>Herzschrittmacher</strong>-<strong>Aggregatwechsel</strong><br />

Amplitudenbestimmung<br />

Amplitudenbestimmung: Ventrikelsonden<br />

Anteil von Ventrikelsonden mit bestimmter Amplitude an allen Ventrikelsonden<br />

bei Patienten mit Eigenrhythmus<br />

Ergebnisse<br />

Gesamtergebnis<br />

Vertrauensbereich<br />

Gesamtzahl der Fälle<br />

Vergleich mit Vorjahresergebnissen<br />

Ventrikelsonden mit bestimmter<br />

Amplitude<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

Ventrikelsonden mit bestimmter Amplitude<br />

2003<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

2004<br />

Jahr<br />

2003 2004 2005 2006<br />

84,78%<br />

83,95 - 85,59%<br />

7.433<br />

* * * *<br />

*<br />

*<br />

* *<br />

2005<br />

2006<br />

84,42%<br />

83,65 - 85,17%<br />

8.895<br />

86,83%<br />

Die Berechnungsgrundlagen für die<br />

Erfassungsjahre 2003 bis 2005 sind<br />

vergleichbar. Die Ergebnisse 2006<br />

basieren auf einem geänderten Datensatz.<br />

Dadurch ist die Vergleichbarkeit<br />

eingeschränkt.<br />

Ergebnisse 2006 für 286 Krankenhäuser mit ≥20 Fällen<br />

Krankenhäuser mit ≥20 Fällen<br />

86,15 - 87,48%<br />

10.111<br />

Strukturierter Dialog zum Erfassungsjahr 2005<br />

Durchführung des Strukturierten Dialogs<br />

Bundesländer, in denen dieser QI verwendet wurde<br />

Rechnerisch auffällige Krankenhäuser<br />

Maßnahmen bei rechnerisch auffälligen Krankenhäusern:<br />

keine Maßnahmen dokumentiert<br />

Hinweis verschickt<br />

Aufforderung zur Stellungnahme<br />

Hauptgrund in der Stellungnahme des Krankenhauses:<br />

Dokumentationsprobleme<br />

Patientenkollektiv mit besonderem Risikoprofil<br />

als unvermeidbar bewertete Einzelfälle<br />

kein Grund, sonstiger Grund oder Mängel eingeräumt<br />

Abschließende Einstufung als qualitative Auffälligkeiten<br />

LQS<br />

6 von 16<br />

53/384<br />

90,07%<br />

89,59 - 90,54%<br />

15.363<br />

1/53<br />

34/53<br />

18/53<br />

6/18<br />

0/18<br />

2/18<br />

10/18<br />

4/18<br />

14%<br />

2%<br />

64%<br />

34%<br />

33%<br />

0%<br />

11%<br />

56%<br />

22%<br />

Qualitätsziel<br />

Immer Bestimmung der Amplituden<br />

Hintergrund des Qualitätsindikators<br />

Die Wahrnehmung elektrischer Eigenaktivität des Herzens und die Abgabe<br />

elektrischer Stimulationsimpulse an das Herz stellen die grundlegenden Aufgaben<br />

des <strong>Herzschrittmacher</strong>s dar.<br />

Wichtiges Kriterium für die Wahrnehmung des intrakardialen Signals ist die<br />

Signalamplitude. Ist die Signalamplitude zu niedrig, können Störsignale, z.B.<br />

von der Skelettmuskulatur, fälschlicherweise als Eigenaktivität des Herzens<br />

gedeutet werden und zu einer unerwünschten Ausschaltung des Stimulationsimpulses<br />

führen. Anzustreben ist daher eine hohe Wahrnehmungsschwelle,<br />

die eine hohe Signalamplitude voraussetzt.<br />

Messungen während der Operation werden mit sogenannten Reizschwellenmessgeräten<br />

durchgeführt, an welche die implantierten Sonden mit sterilen<br />

Kabeln angeschlossen werden. Es ist zu beachten, dass Ergebnisse verschiedener<br />

Messgeräte u.U. nicht ohne Weiteres vergleichbar sind.<br />

Grundsätzlich ist es anzustreben, auch bei alleinigen Wechseloperationen<br />

immer eine intraoperative Amplitudenbestimmung durchzuführen und so<br />

die optimale Funktion der Sonden zu überprüfen, bzw. bei Bedarf rechtzeitig<br />

eine Revision vornehmen zu können.<br />

Strukturierter Dialog zum Erfassungsjahr 2005<br />

Die Fachgruppe bedauert, dass dieser Prozessindikator nur in sechs Landesgeschäftsstellen<br />

im Strukturierten Dialog 2006 zum Erfassungsjahr 2005<br />

eingesetzt worden ist. Aus 18 Aufforderungen zur Stellungnahme ergaben<br />

sich vier qualitative Auffälligkeiten. In fünf Fällen werden Krankenhausergebnisse<br />

im Folgejahr kontrolliert.<br />

Bewertung der Ergebnisse 2006<br />

Grundsätzlich ist es anzustreben, auch bei alleinigen Wechseloperationen<br />

immer eine intraoperative Bestimmung der Signalamplituden durchzuführen.<br />

Wie bei der Reizschwellenbestimmung ist in den letzten Jahren eine kontinuierliche<br />

Steigerung der Gesamtrate dieses Prozessindikators zu verzeichnen,<br />

zuletzt von 86,83% auf 90,07%. Weiterhin sind aber auch Spannweiten<br />

von 0,0 bis 100% zu verzeichnen.<br />

Insgesamt kann die Versorgungsqualität als zufriedenstellend angesehen<br />

werden.<br />

Median der Krankenhausergebnisse<br />

Spannweite der Krankenhausergebnisse<br />

Referenzbereich<br />

Anzahl auffälliger Krankenhäuser 2006<br />

Ergebnisse 2006 für 653 Krankenhäuser mit 1 bis 19 Fällen<br />

Ventrikelsonden mit bestimmter<br />

Amplitude<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

Krankenhäuser mit 1 - 19 Fällen<br />

Basisinformation<br />

Kennzahl-ID<br />

Risikoadjustierung<br />

Grundlageninformation zum<br />

Qualitätsindikator<br />

97,6%<br />

0,0 - 100%<br />

≥48,3% (5%-Perzentile)<br />

14 von 286<br />

Anzahl der Krankenhäuser in der<br />

Grundgesamtheit von 953 Krankenhäusern<br />

mit<br />

0 Fällen<br />

14 Krankenhäuser<br />

Anzahl auffälliger Krankenhäuser mit<br />

1 - 19 Fällen<br />

60 von 653<br />

2006/09n2-HSM-AGGW/19822<br />

Stratifizierung<br />

www.bqs-qualitaetsindikatoren.de/2006/<br />

09n2-HSM-AGGW/19822

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