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Schäden durch die Winter- getreidemilbe an Gemüse - Gemüse online

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Pfl<strong>an</strong>zenschutz<br />

20<br />

Am häufigsten im ökologischen <strong>Gemüse</strong>bau<br />

<strong>Schäden</strong> <strong>durch</strong> <strong>die</strong> <strong>Winter</strong><strong>getreidemilbe</strong><br />

<strong>an</strong> <strong>Gemüse</strong><br />

Ein neuer Schädling wird aktiv in unterschiedlichen<br />

<strong>Gemüse</strong>arten. Wie m<strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Winter</strong><strong>getreidemilbe</strong><br />

erkennt und welche Maßnahmen gegen <strong>die</strong>se<br />

Milbe unter nommen werden können, darüber<br />

informieren <strong>die</strong> Autoren <strong>die</strong>ses Beitrags.<br />

Die <strong>Winter</strong><strong>getreidemilbe</strong> (Penthaleus<br />

major) war ursprünglich in<br />

Südeuropa beheimatet. Sie wurde<br />

in den verg<strong>an</strong>genen Jahren nach<br />

Australien, Südafrika und Nordamerika<br />

verschleppt. In <strong>die</strong>sen Ländern ist sie<br />

unter dem Namen „blue oat mite“ oder<br />

„winter grain mite“ bek<strong>an</strong>nt. Weitere<br />

Berichte gibt es über <strong>Schäden</strong> im Grünl<strong>an</strong>d<br />

im Norden Norwegens, auf Isl<strong>an</strong>d<br />

und Grönl<strong>an</strong>d.<br />

Im Jahr 2002 wurden im Gartenbau im<br />

süddeutschen Raum erste <strong>Schäden</strong> festgestellt.<br />

Normalerweise sind Gräser, Klee und<br />

Getreide <strong>die</strong> Wirtspfl<strong>an</strong>zen der <strong>Winter</strong><strong>getreidemilbe</strong>.<br />

Sie kommt aber auch <strong>an</strong> <strong>Gemüse</strong> arten<br />

(Erbsen, Sellerie, Salate, Radicchio ,<br />

Feldsalat, <strong>Winter</strong>portulak, Spinat,<br />

Ra<strong>die</strong>s, Rettich, Petersilie und weiteren<br />

Kräutern) sowie Zierpfl<strong>an</strong>zen vor. In<br />

Baden-Württemberg und in Unterfr<strong>an</strong>ken<br />

(Jahresbericht der L<strong>an</strong>des<strong>an</strong>stalt für<br />

L<strong>an</strong>dwirtschaft (LFL), 2007) treten <strong>die</strong><br />

meisten <strong>Schäden</strong> im Gewächshaus, insbesondere<br />

im ökologischen L<strong>an</strong>dbau,<br />

auf.<br />

Wirkungsgrad nach H&T in %<br />

60,0<br />

50,0<br />

40,0<br />

30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

Spruzit Neu NeemAzal-T/S Netzschwefel + T S- Neudos<strong>an</strong> Neu + T Sforteforte<br />

In den frühen Morgenstunden sind erwachsene Tiere der <strong>Winter</strong><strong>getreidemilbe</strong>n<br />

in großer Zahl auf den Blättern zu finden.<br />

Die Lebensweise der<br />

<strong>Winter</strong><strong>getreidemilbe</strong><br />

Bekämpfung der <strong>Winter</strong><strong>getreidemilbe</strong> in Feldsalat 2006<br />

Die Larven der <strong>Winter</strong><strong>getreidemilbe</strong><br />

sind <strong>an</strong>nähernd 0,3 mm l<strong>an</strong>g, rotbraun<br />

gefärbt und haben drei Beinpaare.<br />

Ab dem ersten Nymphenstadium haben<br />

<strong>die</strong> Tiere vier Beinpaare und <strong>die</strong><br />

Färbung wird immer dunkler bis hin zu<br />

schwarz. Auf dem Rücken sind zwei rötliche<br />

Flecken. Die silbrigen Augen sind<br />

seitlich in Höhe des zweiten Beinpaars<br />

<strong>an</strong>geordnet. Die Beine sind or<strong>an</strong>ge-rot<br />

gefärbt. Erwachsene Weibchen werden<br />

1mm l<strong>an</strong>g und 0,7 bis 0,8 mm breit.<br />

In warmen Klimaten „übersommert“ <strong>die</strong><br />

<strong>Winter</strong><strong>getreidemilbe</strong> im Eistadium am<br />

Pfl<strong>an</strong>zengrund oder in Wurzelnähe.<br />

Neudos<strong>an</strong> Neu<br />

02.02.06<br />

10.02.06<br />

15.02.06<br />

Abbildungen: Schrameyer (1), LTZ (6)<br />

Wirkungsgrad nach H&T in %<br />

30,0<br />

25,0<br />

20,0<br />

15,0<br />

10,0<br />

5,0<br />

0,0<br />

Die Larven der ersten Generation<br />

schlüpfen im Herbst bei Temperaturen<br />

um 7 bis 12 °C und hoher Feuchtigkeit<br />

(mehr als 15 mm Regen).<br />

Die Entwicklung führt vom Ei über ein<br />

Larven- und drei Nymphensta<strong>die</strong>n zum<br />

erwachsenen Tier. Sie dauert ungefähr<br />

acht Wochen.<br />

Die erwachsenen Tiere leben drei bis<br />

vier Wochen. Ein Weibchen legt im<br />

Durchschnitt zehn bis 15 (bis zu 30)<br />

Eier ab.<br />

Die Tiere sind überwiegend am frühen<br />

Morgen, bei bewölktem Himmel aber<br />

auch tagsüber, auf den Pfl<strong>an</strong>zen zu finden.<br />

Bei Sonnenschein halten sie sich<br />

meistens auf der feuchten Bodenoberfläche<br />

und unter Blättern auf. Unter ex-<br />

Spruzit Neu Neudos<strong>an</strong> Neu Sauermolke<br />

10.04.06<br />

Bekämpfung der <strong>Winter</strong><strong>getreidemilbe</strong> in Ra<strong>die</strong>s 2006<br />

18.04.06<br />

<strong>Gemüse</strong> 11/2008


Pfl<strong>an</strong>zenschutz<br />

tremen Wetterbedingungen ziehen sie<br />

sich in den Boden zurück. Sie bewegen<br />

sich sehr schnell und reagieren empfindlich<br />

auf Störungen.<br />

Bei sehr kalter Witterung werden sie<br />

inaktiv, kommen aber mit niedrigen<br />

Temperaturen gut zurecht. Die optimale<br />

Temperatur liegt zwischen 4 und<br />

20 °C.<br />

Erwachsene Milben können Entfernungen<br />

von mehreren Metern zurücklegen.<br />

Die weiträumige Ausbreitung erfolgt<br />

<strong>durch</strong> Verschleppung der Eier mit<br />

<strong>an</strong> Tieren oder Geräten <strong>an</strong>haftender<br />

Erde oder mit Pfl<strong>an</strong>zenmaterial. Die<br />

überdauernden Eier können auch vom<br />

Wind verweht werden.<br />

Das Schadbild nach Befall<br />

<strong>durch</strong> <strong>die</strong> <strong>Winter</strong><strong>getreidemilbe</strong><br />

Die <strong>Winter</strong><strong>getreidemilbe</strong> zerstört mit<br />

ihren Mundwerkzeugen <strong>die</strong> Pfl<strong>an</strong>zenoberfläche<br />

und nimmt den austretenden<br />

Saft auf. Die geschädigten Bereiche<br />

trocknen ein, und es bilden sich<br />

<strong>die</strong> charakteristischen silbrigen Flecken.<br />

Mit zunehmendem Befall können <strong>die</strong>se<br />

<strong>die</strong> gesamte Blattfläche umfassen. Bodennahe<br />

Blätter und Herzblätter werden<br />

bevorzugt geschädigt.<br />

Diese Milbe verursacht besonders im<br />

ökologischen L<strong>an</strong>dbau große <strong>Schäden</strong>.<br />

Bekämpfung der <strong>Winter</strong><strong>getreidemilbe</strong><br />

Tabelle 1: Bekämpfung der <strong>Winter</strong><strong>getreidemilbe</strong> in Feldsalat 2006<br />

Versuchsglieder Aufw<strong>an</strong>d Anwendung Wasser- Datum<br />

aufw<strong>an</strong>d 1. Beh. 2. Beh.<br />

1 Kontrolle<br />

2 Spruzit Neu 6 l/ha Spritzen 900 l/ha 23.01. 02.02.<br />

3 NeemAzal T/S 3 l/ha Spritzen 900 l/ha 23.01. 02.02.<br />

4 Netzschwefel + 1,5 kg/ha Spritzen 900 l/ha 23.01. 02.02.<br />

Trifolio S-forte 3 %<br />

5 Neudos<strong>an</strong> Neu + 18 l/ha Spritzen 900 l/ha 23.01. 02.02.<br />

Trifolio S-forte 3 %<br />

6 Neudos<strong>an</strong> Neu 18 l/ha Spritzen 900 l/ha 23.01. 02.02.<br />

Tabelle 2: Bekämpfung der <strong>Winter</strong><strong>getreidemilbe</strong> in Ra<strong>die</strong>s 2006<br />

Versuchsglieder Aufw<strong>an</strong>d Anwendung Wasser- Datum<br />

aufw<strong>an</strong>d 1. Beh. 2. Beh.<br />

1 Kontrolle<br />

2 Spruzit Neu 6 l/ha Spritzen 600 l/ha 03.04. 10.04.<br />

3 Neudos<strong>an</strong> Neu 18 l/ha Spritzen 600 l/ha 03.04. 10.04.<br />

4 Sauermolke 4 % Spritzen 600 l/ha 03.04. 10.04.<br />

Tabelle 3: Bekämpfung der <strong>Winter</strong><strong>getreidemilbe</strong> in <strong>Winter</strong>postelein 2008<br />

Versuchsglieder Aufw<strong>an</strong>d Anwendung Wasser- Datum<br />

aufw<strong>an</strong>d 1. Beh. 2. Beh. 3. Beh.<br />

1 Kontrolle<br />

2 Spruzit Neu 6 l/ha Spritzen 600 l/ha 12.02. 19.02. 27.02.<br />

3 Neudos<strong>an</strong> Neu 18 l/ha Spritzen 600 l/ha 12.02. 19.02. 27.02.<br />

4 Quassia 3 kg/ha Spritzen 600 l/ha 12.02. 19.02. 27.02.<br />

Trifolio S-forte 2 l/ha<br />

Nützlinge richten gegen <strong>Winter</strong><strong>getreidemilbe</strong><br />

wenig aus<br />

In Komposterden im Gewächshaus wird<br />

regelmäßig <strong>die</strong> Raubmilbe Parasitus<br />

hyalinus gefunden. Sie wurde beim Fressen<br />

von Eiern und Larven der <strong>Winter</strong><strong>getreidemilbe</strong><br />

beobachtet, und konnte<br />

sich im Käfig auch längere Zeit von <strong>die</strong>ser<br />

Beute ernähren (SCHRAMEYER, persönliche<br />

Mitteilung). Massenvermeh-<br />

rungen der <strong>Winter</strong><strong>getreidemilbe</strong> k<strong>an</strong>n<br />

sie offensichtlich nicht verhindern.<br />

Auch der Einsatz von Raubmilben<br />

(Hypoaspis-Arten) führte in der Praxis<br />

nicht zum gewünschten Erfolg.<br />

Einsatz von öko-geeigneten<br />

Pfl<strong>an</strong>zenschutzmitteln geprüft<br />

Deshalb wurden für den ökologischen<br />

Anbau geeignete Pfl<strong>an</strong>zenschutzmittel<br />

auf ihre Wirkung gegen <strong>die</strong> <strong>Winter</strong><strong>getreidemilbe</strong><br />

geprüft.<br />

In den Jahren 2006 und 2008 kamen in<br />

biologisch wirtschaftenden Betrieben <strong>die</strong><br />

in den Tabellen 1 bis 3 aufgeführten Versuchspläne<br />

und Mittel bei Feldsalat, Ra<strong>die</strong>s<br />

und <strong>Winter</strong>postelein zum Einsatz.<br />

<strong>Winter</strong><strong>getreidemilbe</strong>n reagieren sehr<br />

schnell auf Störungen und flüchten. Ihre<br />

Aktivität ist zudem stark von der Witterung<br />

abhängig. Deshalb wurde auf das<br />

Zählen der Tiere verzichtet und nur <strong>die</strong><br />

geschädigte Blattfläche bewertet.<br />

Feldsalat: Keine Wirkungsr<strong>an</strong>gfolge<br />

der Mittel festzulegen<br />

Im Feldsalatversuch 2006 lag der Ausg<strong>an</strong>gsbefall<br />

in den Versuchsgliedern zwischen<br />

0,8 und 1,8% geschädigter Blattfläche.<br />

Da <strong>die</strong> Bestände zur Ernte hin trockener<br />

gehalten wurde, waren <strong>die</strong> <strong>Schäden</strong><br />

<strong>an</strong> den zuwachsenden Blättern gering. In<br />

der unbeh<strong>an</strong>delten Kontrolle stieg <strong>die</strong> geschädigte<br />

Blattfläche nur auf 4%.<br />

Alle eingesetzten Pfl<strong>an</strong>zenschutzmittel<br />

konnten den Befall reduzieren. Die Wirkungsgrade<br />

lagen jedoch bei Erntebeginn<br />

bei maximal 55%.<br />

Die Wirkung von NeemAzal-T/S setzte,<br />

wie erwartet, l<strong>an</strong>gsamer ein. Auf Grund<br />

der geringen Befallszunahme k<strong>an</strong>n kei-<br />

Anzeige BVG<br />

82/90<br />

<strong>Gemüse</strong> 11/2008 21<br />

Pfl<strong>an</strong>zenschutz


Pfl<strong>an</strong>zenschutz<br />

22<br />

ne R<strong>an</strong>gfolge der Pfl<strong>an</strong>zenschutzmittel<br />

festgelegt werden.<br />

Nach Beh<strong>an</strong>dlungen mit Neudos<strong>an</strong><br />

Neu + Trifolio S-forte starb das Gewebe<br />

<strong>an</strong> den Blatträndern ab. Da auch keine<br />

deutliche Verbesserung der Wirkung<br />

erzielt wurde, sollte bei Neudos<strong>an</strong> Neu<br />

auf <strong>die</strong> Zugabe des Zusatzstoffes Trifolio<br />

S-forte verzichtet werden. In den <strong>an</strong>deren<br />

Parzellen zeigten sich keine Unverträglichkeiten.<br />

Ra<strong>die</strong>s: Je trockener, desto<br />

geringerer Milbenbefall<br />

Ra<strong>die</strong>s auf der zweiten Versuchsfläche<br />

im Jahr 2006 waren zu Versuchsbeginn<br />

stark befallen.<br />

Im Versuchsverlauf vergrößerte sich <strong>die</strong><br />

geschädigte Blattfläche in der unbeh<strong>an</strong>delten<br />

Kontrolle jedoch nur von 51 auf<br />

67%. Hierzu haben sicherlich <strong>die</strong> steigenden<br />

Temperaturen und <strong>die</strong> trockenere<br />

Kulturführung beigetragen.<br />

Im Gewächshaus konnte beobachtet<br />

werden, wie wichtig <strong>die</strong> Feuchtigkeit<br />

für <strong>die</strong> <strong>Winter</strong><strong>getreidemilbe</strong> ist. Die<br />

mit einem Gießwagen bewässerten<br />

Ra<strong>die</strong>s waren stark befallen. Im R<strong>an</strong>dbereich,<br />

den der Gießwagen nicht mehr<br />

erreichte, war nahezu kein Befall festzustellen.<br />

Erdflöhe sorgten <strong>an</strong> <strong>die</strong>sen<br />

Pfl<strong>an</strong>zen jedoch für erheblichen Lochfraß.<br />

In den mit Neudos<strong>an</strong> Neu und Sauermolke<br />

beh<strong>an</strong>delten Parzellen nahm der<br />

Befall zu. Nur Spruzit Neu konnte den<br />

Neubefall deutlich verringern. Der Wirkungsgrad<br />

von 27% war jedoch nicht<br />

befriedigend.<br />

<strong>Winter</strong>postelein: Wirkungsunterschiede<br />

bei geprüften Mitteln<br />

Im Jahr 2008 konnte ein Versuch in<br />

<strong>Winter</strong>postelein <strong>durch</strong>geführt werden.<br />

An den zu Versuchsbeginn noch befalls-<br />

Schaden der <strong>Winter</strong><strong>getreidemilbe</strong><br />

<strong>an</strong> Feldsalat<br />

Wirkungsgrad nach Abbot in %<br />

100,0<br />

90,0<br />

80,0<br />

70,0<br />

60,0<br />

50,0<br />

40,0<br />

30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

Spruzit Neu Neudos<strong>an</strong> Neu Quassia+T S-forte<br />

Bekämpfung der <strong>Winter</strong><strong>getreidemilbe</strong> in <strong>Winter</strong>postelein 2008<br />

Die Raubmilbe Parasitus hyalinus<br />

frisst Eier und Larven der<br />

<strong>Winter</strong><strong>getreidemilbe</strong>.<br />

freien Pfl<strong>an</strong>zen stieg der Anteil der geschädigten<br />

Blattfläche auf 11%.<br />

Die Beh<strong>an</strong>dlungen mit Neudos<strong>an</strong> Neu<br />

konnten nur einen Wirkungsgrad von<br />

ungefähr 50% erreichen. Die Spruzit-<br />

Anwendungen waren zu Versuchsbeginn<br />

besser wirksam. Nach der letzten<br />

Anwendung nahm <strong>die</strong> geschädigte<br />

Blattfläche jedoch wieder zu. Deutlich<br />

besser und nachhaltiger wirkte das Mittel<br />

Quassia + T/S Forte.<br />

Schaden der <strong>Winter</strong><strong>getreidemilbe</strong><br />

<strong>an</strong> Ra<strong>die</strong>s<br />

Fazit<br />

19.02.08<br />

27.02.08<br />

07.03.08<br />

Im ökologischen L<strong>an</strong>dbau können Gewächshausbestände<br />

im <strong>Winter</strong> nur<br />

<strong>durch</strong> Beh<strong>an</strong>dlungen ab Befallsbeginn<br />

vor <strong>Schäden</strong> der <strong>Winter</strong><strong>getreidemilbe</strong> geschützt<br />

werden. Da sich <strong>die</strong> Milben nur<br />

in den frühen Morgenstunden oder <strong>an</strong> Tagen<br />

mit starker Bewölkung auf den Blättern<br />

aufhalten, sollten <strong>die</strong> Anwendungen<br />

möglichst in <strong>die</strong>sem Zeitraum oder unter<br />

<strong>die</strong>sen Bedingungen erfolgen.<br />

Von den zugelassenen und genehmigten<br />

Pfl<strong>an</strong>zenschutzmitteln war Spruzit<br />

Neu am besten wirksam. Da das Mittel<br />

maximal zwei Mal <strong>an</strong>gewendet werden<br />

k<strong>an</strong>n, können weitere Anwendungen<br />

mit Neudos<strong>an</strong> Neu folgen.<br />

Quassia erzielte in <strong>Winter</strong>postelein eine<br />

gute Wirkung. Um eine sichere Aussage<br />

zur Wirkung, insbesondere auch in<br />

<strong>an</strong>deren <strong>Gemüse</strong>arten, machen zu können,<br />

sind weitere Versuche erforderlich.<br />

Quassia ist in der Liste der Stoffe zur<br />

Herstellung von Pfl<strong>an</strong>zenschutzmitteln<br />

im eigenen Betrieb aufgeführt.<br />

Für Netzschwefelprodukte sind nur Anwendungen<br />

in Fruchtgemüse im Freil<strong>an</strong>d<br />

und im Gewächshaus, sowie in<br />

Wurzel- und Knollengemüsearten nur<br />

im Freil<strong>an</strong>d genehmigt oder zugelassen.<br />

Mit einer Ausweisung gegen <strong>die</strong> <strong>Winter</strong><strong>getreidemilbe</strong><br />

in Blatt- oder Wurzelgemüse<br />

im Gewächshaus ist nicht zu rechnen.<br />

Eine Anwendung von NeemAzal<br />

T/S ist in Deutschl<strong>an</strong>d in den gen<strong>an</strong>nten<br />

<strong>Gemüse</strong>arten nicht zulässig. Nach<br />

Aussage des Herstellers sind mit der erneuten<br />

Zulassung auch Anwendungsgebiete<br />

im rückst<strong>an</strong>dsrelev<strong>an</strong>ten Bereich<br />

zu erwarten. Grundsätzlich sollte versucht<br />

werden, <strong>die</strong> Bestände möglichst<br />

trocken zu halten.<br />

◼ Klaus Schrameyer 1 ), Hartmut<br />

Luedtke 2) und Dr. Friedrich Merz 2)<br />

1 ) Heilbronn<br />

2 ) L<strong>an</strong>dwirtschaftliches Technologiezentrum (LTZ)<br />

Augustenberg, Außenstelle Stuttgart<br />

12.03.08<br />

<strong>Gemüse</strong> 11/2008

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