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20040877_Inhalt.qxd 11.08.2004 18:03 Uhr Seite 18 GraphisoftNEWSGraphisoft-Community 18 Kreativität und Pragmatismus Das Architekturbüro Léon Wohlhage Wernik in Berlin Noch vor zehn Jahren Mekka der internationalen Architektenschaft, herrscht heute in Berlin, der Stadt mit der höchsten Architektendichte in Deutschland, bei vielen Vertretern der Zunft eher Katerstimmung; nicht so bei Léon Wohlhage Wernik Architekten. Auch wenn das Bauvolumen in Berlin erheblich zurückgegangen ist, bleibt das Bekenntnis des Büros für die Spreemetropole als Ort der Inspiration ungebrochen. »Berlin ist die attraktivste Stadt Europas« schwärmt Hilde Léon. »Im Vergleich zu vielen westdeutschen Städten, die in der Nachkriegszeit autogerecht umgebaut wurden, die funktional, praktisch und bequem sind, hat Berlin etwas sehr SchwabenGalerie, Fotomantage SchwabenGalerie Konträres. Auch nach der Wende, und trotz aller Reglementierungs- und Homogenisierungsversuche, die an den historischen Schnittstellen durchaus ihre Berechtigung hatten, entstand hier viel Widersprüchliches. Dadurch besitzt die Stadt eine ungleich größere stadträumliche Kraft. Es ist interessant an Orten zu arbeiten, die kompliziert und komplex sind.« In Berlin haben sie auch begonnen: Nach ersten Wettbewerbserfolgen gründeten Hilde Léon und Konrad Wohlhage 1987 das gemeinsame Büro. Sie hatte in Berlin und Venedig studiert; er in München und Delft. Während der Arbeit am Büro- und Wohngebäude VTG in Hamburg begann die Kooperation mit Siegfried Wernik, der nach seinem Studium an der RWTH Aachen lange Zeit als assoziierter Partner im Büro Stirling, Wilford & Associates tätig war, bevor er als dritter Partner das Team komplettierte. Mit einigen viel beachteten und mit unterschiedlichen Preisen ausgezeichneten Projekten wie beispielsweise dem Bürohaus am Halensee, der Indischen Botschaft, der Landesvertretung der Freien Hansestadt Bremen oder aber dem Wohn- und Büroensemble des historischen Borsig-Areals hat das Büro seine Spuren im neuen Berlin hinterlassen. Längst planen sie von hier aus Bauvorhaben in ganz Deutschland. Circa 40 vorwiegend junge Mitarbeiter gehören mittlerweile zum Team, das im Zentrum Westberlins, unmittelbar am Kur-
20040877_Inhalt.qxd 11.08.2004 18:03 Uhr Seite 19 19 »Es ist interessant an Orten zu arbeiten, die kompliziert und komplex sind.« fürstendamm arbeitet. Léon Wohlhage Wernik Architekten haben Quartier in einem umgenutzten Umspannwerk genommen, dem heutigen MetaHaus. Auch hier, wenn man so will: Widersprüchliches – wenngleich sich der Umbau des 1928 entstandenen Industriegebäudes als gelungene Synthese von historischer Bausubstanz mit moderner Büronutzung darstellt. Konzentrierte Stille herrscht auf der lichten loftartigen Büroetage: Die letzten Tage hatten es in sich, haben die Architekten doch gerade einen Wettbewerbsentwurf für einen Fernsehturm in Guangzhou, der Hauptstadt von Kanton, fertiggestellt. Auch bei Léon Wohlhage Wernik hat man seine Fühler in Richtung Fernost ausgestreckt. Dieses war, nach einem Masterplan für ein großes Wohnungsbau- projekt in Wuhan und einem Konzept für ein neues Wohnquartier in Nanjing, der dritte Wettbewerbsbeitrag im Land der Mitte. »Das sind neue Aufgaben und neue Herausforderungen, die sehr spannend sind, zumal in China in Größenordnungen gedacht und geplant wird, dass es einem schwindelig werden kann. Der Schwerpunkt unserer Arbeit wird aber auf jeden Fall in Deutschland bleiben,« betont Siegfried Wernik. So liegt das jüngste realisierte Projekt im »Musterländle«: die SchwabenGalerie in Vaihingen, einer Vorortgemeinde von Stuttgart. Hier galt es vor allem, auch stadtplanerische Aufgaben zu lösen, denn überhaupt nicht mustergültig stellte SchwabenGalerie
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