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Volk und Streitkräfte, gemeinsam werden wir siegen.

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3,- DM<br />

November 1975<br />

INFORMATIONSBRIEFE DER GRUPPE ARBElTERPOLlTlK<br />

I <strong>Volk</strong> <strong>und</strong> <strong>Streitkräfte</strong>,<br />

<strong>gemeinsam</strong> <strong>werden</strong> <strong>wir</strong> <strong>siegen</strong>.<br />

ist der ,,peruanische dritte Weg"<br />

eine Alternative für die Entwicklung Lateinamerikas?<br />

C Die voriiegende großere AroeituDer Peru reriis~ch Inzwei Heuptabscnnitte Derersf<br />

- Te OescnrerDt die Probleme der ka~iratistrrchen Abnanqiqrert Late,nemerikaS <strong>und</strong> die<br />

Versuche derperuanlschen Mi1itärs;in den verschiedenen ~esetlschaftlichen Bereichen<br />

a te kapitalistische Okonom e oJrcn e ne<br />

vollia neue namlich e ne Okonomie der<br />

~itbestimmung, die pluralistisch nebeneine<br />

Entwicklung in Gang zu bringen, die von ihnen als "Dritter Weg- bezeichnet <strong>wir</strong>d. einander Staatsbetriebe, ,,reformierte"<br />

Die verschiedenen ideologischen Vorstellungen <strong>und</strong> Konzepte <strong>werden</strong> an der tetsächll- private Betriebe mit Mitbestimmung. Bechen<br />

Entwicklung von Wirtschaft <strong>und</strong> Gesel~schaii <strong>und</strong> an der Lage der arbeitenden Be- triebe ,.sozialen Eigentums'' <strong>und</strong> private<br />

völkerung gemessen.<br />

Im zweiten Teil <strong>wir</strong>d ausfilhrlich <strong>und</strong> sehr konkret - teilweise aus eigenem Erleben<br />

Kleinstbetriebe ohne Mitbestimmung<br />

existieren Iäßt. Die heutige angebliche<br />

heraus - geschildert, wie sich die Agrarreform auf das Leben <strong>und</strong> das Bewußtsein der Dominanz der Staatsbetriebe solle durch<br />

Menschen auf einer uroBen KooDeratlve aus<strong>wir</strong>kt. Ober die Kontakte, die die Genossen, die der Betriebe sozialen Eigentums erdce<br />

d#ese Artikel erarDe,ieten, zu den peruan.schen Lanaarberrern haoen. ist uns oe- setzt <strong>werden</strong>. So schaffe die Revolution<br />

hanni daß die Landaroeirer einer Dorfqemeinschafi dringen0 eine bVasserDumpe benötigen.<br />

Der Erlös dieses Heftes soll disen auf ermöglichen <strong>und</strong> unsereSolidaritätmit<br />

die äußere Abhängigkeit <strong>und</strong> innere Ausbeutuno<br />

Perus ab. ..<strong>Volk</strong> <strong>und</strong> bewaffnete<br />

den kämpfenden Arbeitern in Peru praktisch bezeugen. Die Redaktion. <strong>Streitkräfte</strong>. <strong>gemeinsam</strong> <strong>werden</strong> <strong>wir</strong> <strong>siegen</strong>"<br />

(Pueblo V Fuerzas Armadas Vnidos<br />

über den Deruanischen Prozeß besteht<br />

in der bürgerlichen Presse Europas eine<br />

sie öffentlich mit Maaaohon als ~ faschi- ~-~<br />

W .<br />

stisch, für bestimmte Kreise der Mittel-<br />

~enceremos) steht mit Sprühdosen an<br />

Häuserwänden geschrieben <strong>und</strong> auf pegroßeVer<strong>wir</strong>rung,<br />

sie ist größer als inden<br />

exklusiven reisi in der imperialistischen<br />

Schicht <strong>und</strong> der kürzlich erst enteianeten<br />

Großgr<strong>und</strong>besitzerpresse ist sietotaliruanischen<br />

Sondermarken.<br />

Die Führer Cubas, die der peruani-<br />

Investoren <strong>und</strong> Kreditgeber. Ausdruck tär-kommunistisch.<br />

schen KP (ACP) <strong>und</strong> die von ihr kontrol-<br />

Seit Juli 1974 <strong>werden</strong> alle Zeitungen lierte größte Gewerkschaft CGTP lassen<br />

mit nationaler Verbreitung staatlich kon- keine Gelegenheit entgehen, öffentlich<br />

trolliert. Sie versuchen die Regierung die Reqieruna als ..revolutionär" zu bedarzustellen<br />

als antiimperialistisch: als stätigen <strong>und</strong> ;U Ihrer Unterstützung aufdie<br />

peruanische Lösung auf peruanische zurufen. ihre Parole ist ..Vertiefung der<br />

Probleme; als nationalistisch: als über- Revolution".<br />

Windung der falschen Alternativevon Ka- Was ist das für eine Revolution. in die<br />

pitalismus <strong>und</strong> Kommunismus; als revo- die bürgerliche Klasse soviel Kapital invelutionär:<br />

als Einleitung der 2. (ökonomi- stiert7 immerhin gibt es außer Venezuela<br />

schen) Unabhängigkeit: alsein pluralisti- zur Zeit kein Land in Südamerika, das<br />

sches System mit der Mitbestimmung als mehr private Kapitalinvestitionen aus den<br />

höchstem Prinzip <strong>und</strong> der Übergabe der USAerhält, als Peru (Intern. Herald Tr. 20.<br />

Macht an das <strong>Volk</strong>. aber ganz allmählich 11. 74). Und die BRD gewährte für<br />

In dem Maße. wie das <strong>Volk</strong> ..<strong>wir</strong>klich 197411975 der Deruanischen Reoieruna<br />

Selbständig" <strong>wir</strong>d. Außenpolitisch als einen Kredit von 200 Millionen ~ irk, die<br />

Vorhut der 3. Welt im sntiimperialisti- bis dahin größte Finanzhilfe der ERD für<br />

schen Kampf ersetze es im Inneren die ein südamerikanisches Land<br />

dieser Ver<strong>wir</strong>rung ist ein Artikel der Inter-<br />

national Herald Tribune (20. 11. 74):<br />

,.Perus Militärregime bleibt ein Rätsel".<br />

C Wieso fehlt den Revolutionären. ,,der<br />

letzten sozialistischen Bastion des Konti-<br />

nents", der Rückhalt im <strong>Volk</strong>? Und wieso<br />

kann ein Geschäftsmann aus Lima die<br />

Regierung als totalitär. marxistisch <strong>und</strong><br />

kaltblütige Privatgeschäftzerstbter be-<br />

zeichnen. wenn diese seibe Regierung<br />

mehr ausländische Investitionen nach<br />

peruziehtalsallevor ihr?Sofragt dieZei-<br />

tung. Sie findet eineschlaue Antwort: das<br />

liege am wechselseitigen Mißtrauen zwi-<br />

schen Zivilisten <strong>und</strong> Militärs. Und die<br />

Süddeutsche Zeitung vom 28. 11. 74<br />

spricht von einem ehrgeizigen sozialisti-<br />

schen Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialmodell. das<br />

daran scheitert, daß die ..Diktatur" 'sich<br />

die ausländischen Experten vergraule.<br />

Was den Prozeß gerade noch am Laufen<br />

halte (so SZ 23. 11. 74). sei ,,der eiserne<br />

Wille des Vaters der Revolution Juan Ve-<br />

lasco Alvarado". der aber schon sehr ge-<br />

schwächt sei, <strong>und</strong> zwar durch die Ampu-<br />

tation eines Beines <strong>und</strong> die Operation<br />

seiner Bauchschlagader.<br />

Tatsächlich herrscht auch in der peru-<br />

anischen offentiichkeit eine totale Ver-<br />

<strong>wir</strong>rung über den Charakterdieser Regie-<br />

rung. Einige linke Gruppen bezeichnen<br />

i 44<br />

Ein allgemeines Problem Lateinamerikas<br />

Die Machtubernahme durch die Gene-<br />

räle im Oktober 1968 beendeteeine lange<br />

tiefe politische Krise in Peru. Diese politi-<br />

sche Krise war Ausdruckeines Prozesses,<br />

der sich zeitlich verschoben in allen Län-<br />

dern Lateinamerikas durchsetzte <strong>und</strong><br />

noch durchsetzt. Seit den Dreißigerjah-<br />

ren - in Peru in den 50er Jahren -stellten<br />

Sich in allen Ländern dieselben Proble-<br />

me: Unter der Herrschaft der Großgr<strong>und</strong>-<br />

besitzerklasse beginnt sich zunehmend<br />

eine mit ausländischem Kapital liierte In-<br />

dustrlebourgeoisie zu entwickeln. Die<br />

kapitalistische Entwicklung <strong>wir</strong>d durch<br />

traditionelle Strukturen in der Land<strong>wir</strong>t-<br />

schaft <strong>und</strong> die Sonderinteressen der alten<br />

Landbesitzerklasse blockiert. Wie der<br />

Machtwechsel von der alten Großgr<strong>und</strong>-<br />

besitzerklasse zur modernen Industrie-<br />

bourgeoisie abläuft, ist je nach den natio-


,,<strong>Volk</strong> <strong>und</strong> <strong>Streitkräfte</strong>,<br />

aemek>sam <strong>werden</strong> w i sbm~t!~<br />

- -<br />

Ein allgemeines Problem für<br />

Lateinamerika 1<br />

Alte <strong>und</strong> neue Formen der<br />

Abhängigkeit 4<br />

Beschleunigte Zentralisierung<br />

des industriekapitals <strong>und</strong> die<br />

Unmöglichkeit der Entwicklung einer<br />

nationalen Bouroeoisie 6<br />

Die Lage der Arbeiterklasse 6<br />

Immer mehr leben .,am Rand" der<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> der Stadt 9<br />

Die Agrarreform 11<br />

Auch der „Dritte Weg" führt zur<br />

Alternative:<br />

Revolution oder Konterrevolution 16<br />

I Literatur 16<br />

Zur Geschichte Perus 3<br />

Die AuawM


Zur Geschichte Penis<br />

mit marxistischem Vokabular hantierende<br />

~ewegung der Zuckerrohrarbeiter<br />

<strong>und</strong> radikaler Mittelschichten.<br />

Verglichenmit anderen Landern wie Jahre ein frühes Ende fand. Durch den die die Entwicklung eines modernen<br />

Brasilien. Chile oder Argentinien ist verlorenen Pazifikkrieg von nationaien Kapitaiismus als Vorausdie<br />

nationaie städtische Bourgeoisie 1879-1883 zwischen Peru <strong>und</strong> Boii- setzungfüreinesozialistische Revoiu-<br />

Perus besonders schwächlich. Nach vien einerseits <strong>und</strong> Chile andererseits, tion forderten. Sie kam 1945 erstmals<br />

der Befreiung von Spanien vernach- in dem Peru seine Guanoiager an Ins Parlament. <strong>und</strong> der Durchbruch<br />

iässigtendie Engiänderanfangs Peru, Chiie abtreten mußte.überiebten nur diesergegendie Großgr<strong>und</strong>besitzerweil<br />

das peruanische Silber auf dem kleine Reste der Handelsbourgeoisie. klasse <strong>und</strong> den Imperialismus gerichenglisch<br />

kontrollierten Weltmarkt Seit Ende des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts teten Bewegung konnte nur mit der<br />

nichts mehr wert war <strong>und</strong> in anderen drang dann US-Kapital in Bergbau. Diktatur 1948 bis 1956 aufgehalten<br />

Ländern die Agrarprodukte billiger<br />

produziert <strong>werden</strong> konnten. Die erste<br />

Petroleum <strong>und</strong> Zuckerrohrproduktion<br />

ein. An der damit verb<strong>und</strong>enen <strong>wir</strong>t<strong>werden</strong>.<br />

Danach ordnete sich die<br />

APRA zunächst den - wie immer -<br />

Chance der Entwicklung einer eige- schaftiichen Entwickiung nahm die schwachen Zivilisten. dann ihren einen<br />

Oberschicht. einer eigenen Han- nationaie Bourgeoisie nur passiv teil. genen alten Todfeinden. der Agrarolidelsbourgeoisie.<br />

bot sich Mittedes 19. Durch die Proletarisierung großer garchle unter. Damit war der Versuch<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts während des „Guano- Schichten entstand als dritte poiiti- eines nationaien Kapitaiismus mit<br />

<strong>und</strong> Saipeterbooms". im damals zu scheMachtnebenderAgraroiigarchie Massenbasis gescheitert. Die natio-<br />

Peru gehörenden Süden entstanden <strong>und</strong> neben den sogenannten ,.Zivili- nale Bourgeoisie war zu schwach,<br />

große Bergwerke, in denen im Tage- sten" die APRA (amerikanlsche revo- diese Bewegung gegen die Großbau<br />

der saipeterhaitige Guano (= Vo- iutlonäre Voiksaiiianz). Die Agraroii- gr<strong>und</strong>besitzerklasse für den eigenen<br />

gelmist) abgebaut wurde, der als garßhie war die Großgr<strong>und</strong>besitzer- Durchbruch auszunutzen <strong>und</strong> konnte<br />

Gr<strong>und</strong>stoff für Düngemittel damals klasse. die.aus der Zeit der Caudiiios. damit die erneute historische Chance<br />

sehr wertvoll war. in dieserZeit erlebte den militärischen Führern der Befrei- zur Entwicklung eines nationalen Ka-<br />

Peru einen kurzen <strong>wir</strong>tschaftiichen ungsbewegung des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts pitalismus nicht ergreifen. So blieb<br />

Aufschwung. Der Staat ließ Eisen- gegen die spanische Krone, stammte. der Widerspruch zwischen Großbahnlinien<br />

<strong>und</strong> Hafenaniagen bauen. Die ..Zivilisten" waren die Vertreter gr<strong>und</strong>besitzerkiasse <strong>und</strong> nationalem<br />

Doch das private <strong>und</strong> staatliche natio- der schwachen städtischen Bourgeoi- industriekapitai in der alten Form weinaie<br />

Kapital ging dann völlig in engii- sie, die verglichen mit den miiitäri- terbestehen <strong>und</strong> bestimmte die poiitische<br />

Hände über, als der Boom in der schen Caudiiios die relativ ..zivilen" sche <strong>und</strong> <strong>wir</strong>tschaftliche Entwickiung<br />

Wirtschaftskrise der 60er <strong>und</strong> 70er waren. Die APRA war eine kurzzeitig bis zum Militärputsch 1968.<br />

teil der Geider wurde über die AID (inter- ternehmer,war zwar eine gute Basis für in dieser poiitischen Konstellation ranationaie<br />

Entwickiungsagentur der USA) neue Investitionen durch ausländisches dikalisierten sich die Mittelschichten. beverteilt.<br />

Uber sie gingen auch die Geider Kapitai, aber die Regierung war entspre- sonders Techniker <strong>und</strong> Akademiker, die<br />

für Jeeps. Waffen <strong>und</strong> Spezialistenschulung<br />

für Antigueriiiaaktionen <strong>und</strong> neue<br />

Foitermethoden in Brasiiien <strong>und</strong> Uruauay.<br />

Das aggressiv expandterende US-Üachend<br />

der tatsächlichen Kraft der nationaien<br />

Kapitaiistenkiasse zu schwach, um<br />

eine Änderuno im Abhänoiokeitsverhält- - -<br />

nis zum imperialistischen Kapital zu<br />

eine technokratische Strukturveränderung<br />

von oben <strong>und</strong> so eine .,nationale Intearation"<br />

erreichen wollten. Diese Mitteischichten<br />

entwickelten nun in dieser<br />

pitalsahsichnochnichtgezwungen.eine schaffen. Sie scheiterte 1968 an dem KrisederpoiitischenHerrschafteinerela-<br />

etwas ..weitsichtigere" Politik durchzuführen,<br />

wie sie die Allianz vorschlug <strong>und</strong><br />

propagierte.<br />

Der Versuch der letzten zivilen Regierung<br />

Perus. unter Bela<strong>und</strong>e Terry. ein<br />

von den Miiitärs eingesetzter Vertreter<br />

der technokratischen kleinbürgerlichen<br />

inteliigenz <strong>und</strong> der schwachen Industriebouraeoisie.<br />

" scheiterte am Widerstand<br />

~ ~<br />

der ,.Zucker- <strong>und</strong> Baumwoiibarone". in<br />

Seiner Regierungszeit 11963-1968) sDitz-<br />

IPC-Skandal (IPC = international Petro-<br />

leum Company. von Rockefelier). Die Re-<br />

gierung konnte sich nicht mit den ver-<br />

traglich vereinbarten Bedingungen ge-<br />

genüber der Macht des ausländischen<br />

Kapitals durchsetzen, das diese vertragli-<br />

chen Bedingungen (festgesetzte Preise)<br />

einfach ignorierte.<br />

Der Militärputsch<br />

Das US-Kapital gerät (mit seinem Ein-<br />

fiuß in Südamerika) langsam aber sicher<br />

in die Krise. Früher noch uneinge-<br />

ten sich die ~idersprüche derartzl (in<br />

Bauernaufständen. Guerilla. Inflation.<br />

erfolaloser Aararreformversuch. Skan- schränkt herrschend. sieht es sich ietzt<br />

dalemit der-größten ~etroieuk~eseil- auch noch auf seinem traditionellen<br />

Schaft <strong>und</strong> der größten Kupfermine), daß Markt Lateinamerika zunehmend westeuam3.10.1968s~hiießiich<br />

den ~iiitäksder ropäischem (besonders westdeutschem)<br />

Kragen platzte <strong>und</strong> sie die Macht über- <strong>und</strong> japanischem Kapitai konfrontiert. In<br />

nahmen.<br />

dieser internationalen Situation einer re-<br />

Diese letzte Ziviiregierung war vom lativen Schwäche der USA war die peru-<br />

Standpunkt der westdeutschen CDU ver- anische Bourgeoisie gespalten <strong>und</strong> keine<br />

gleichbar mit der Reformpoiitik Frey's in ihrer Fraktionen stark genug, ihn inter-<br />

Chiie. Siesetztearoße Hoffnuna indiesen esse als das der ganzen Kiasse. ge-<br />

Vertreter der aifkommenden-industrte- schweige denn als das aller Klassen<br />

bourgeotsie. Das letzte Kabinett unter Be- durchzusetzen. Auf der anderen Seite<br />

la<strong>und</strong>e 1966 war der erste klare ooiitische hatte das wachsende industrie- <strong>und</strong> Mi-<br />

tive Autonomie. Genauso das Militär. in-<br />

nerhalb des Miiitärs bekam der Geheim-<br />

dienst wegen der relativen Massenmobi-<br />

iisierung <strong>und</strong> der Gueriiiatätigkeit ein be-<br />

sonderes Gewicht. Aus ihm bildete sich<br />

die heutige Miiitäreiite Perus. Denn ge-<br />

rade die Geheimdienste sahen sich ge-<br />

zwungen. neben ihrer Spezialisierung<br />

<strong>und</strong> Technisierung auch Studien zu er-<br />

stellen über die Lebensbedingungen der<br />

Massen <strong>und</strong> deren strukturelle Ursachen.<br />

Die .,Akte über gegenseitige Sicherheif'<br />

war 1959 das erste offizielle Dokument,<br />

dasden <strong>Streitkräfte</strong>n der unterentwickel-<br />

ten Länder die Aufgabe zuweist, der<br />

Wegbereiter der <strong>wir</strong>tschaftiichen <strong>und</strong> so-<br />

zialen Modernisierung zu sein. 1959 war<br />

auch das Jahr der kubanischen Revoiu-<br />

tion. Und auf der8. Konferenz der ameri-<br />

kanischen Miiitärs in Brasiiien (Sept.<br />

1968) erklärte General Westmoreiand die<br />

Strategie der .,Counter insurgency": d. h.<br />

neben der Schulung spezieller Anti-Gue-<br />

riiiatruppen auch Maßnahmen. die die<br />

unterdrückte Kiasse durch Verbesserung<br />

ihrer Lebensverhäitnisse neutralisiert.<br />

Zusammenscn JR zwischen oer mit den nenproletaiiat noch Keine aJsre,chenoe ..Nationale EntuicHlbng ist gleich Kampf<br />

aJslandiscnen Interessen erlen staat . Stari


weise bedeutet. Unddaherkann <strong>und</strong>darf erilla war die Schule der heutlaen Miii- entwickelten LBnder orofitablerais ~ ~ in der ~~<br />

ihre~ronomrscheirnasoziara Verantwcr. tärs. In 0 esem SInne erklaite imjuli 1969 3. Welt. ~&eitensnimht aie~bhhn~i~keit<br />

runq nichr vor den Grenzen ihrereigenen<br />

~än-der haltmachen.. . denn die Ärmut<br />

der peruaniscne Premierminister. aLcn<br />

ein General. der brasilianischen Presse:<br />

Westeuropas Uno Japans von den Ronstoffmineralien,<br />

vor ailem Kupfer. dievom<br />

<strong>und</strong> Ausbeutung, die in jedem unterent- ..Esgibt kein antikommunistischeres Ge- US-Kapital ausgebeutet <strong>werden</strong>. immer<br />

wickelten Land zu finden sind. verschär- setz als das der Agrarreform. mehr zu. Für die BRD.gilt das noch mehr<br />

fen eine explosive Situation in solchem denn es hält den Vormarsch des Kommu- als für Japan. da japanisches Kapital zu-<br />

Maße, da8 ich die möglichen Aus<strong>wir</strong>kun- nismus auf <strong>und</strong> <strong>wir</strong>d dazu dienen, die Be- nehmend auch in diesem Sektor die Dogen<br />

hiernicht mitallzu deutlichen Worten<br />

dramatisieren möchte. . ."<br />

hauptungen derjenigen zu widerlegen,<br />

die die revolutionäre Regierung als exminanz<br />

des UC-Ka~itals anareift (Zahlen<br />

von Virgilio Roei. Al lmperiilismi de las<br />

Der Kampf gegen die peruanische Gu- tremistisch bezeichnen."'<br />

Corporaciones Transnacionales).<br />

Wie verhält sich die peruanische „Revolution"<br />

gegenüber diesen Auslands-<br />

Alte <strong>und</strong> neue Formen der Abhänoigkeit investitionen?<br />

-<br />

Die ausländischen Privatinvestitionen<br />

Das Problem des niedergehenden <strong>und</strong> zwingt die Unternehmerklasse. neue kamen <strong>und</strong> kommen immer noch vor al-<br />

US-Kapitals. auf dessen Hintergr<strong>und</strong> der Organisationsformen ihrer Unternehmen lem aus den USA. Deshalb ist für die Peperuanische<br />

Prozeß abläuft. ist folgen- (Multis) zu entwickeln <strong>und</strong>, wenn die ruaner der populäre Bearifi ..lmoerialisdes:<br />

das Lebensniveau in den USA (<strong>und</strong> US-Wirtschaft außerdem in der Krise mus *esentl ch mit denU~~verbunoen<br />

Europa <strong>und</strong> Japan) entwickelt sich per- steckt, sich aufVerhandlungen überneue E ne Po t n der Sire-~ng der Auslands n-<br />

manent zum Nachteil des Lebensniveaus veränderte Formen der Abhängigkeit La- Vestitionen <strong>und</strong> desAuslandshandels nach<br />

Lateinamerikas. Das Pro-Kopf-Einkom- teinamerikas zu ihnen einzulassen. mehreren imperialistischen Länderkapimen<br />

betrug in den USA im Verhältnis zu Dies sind dann relative. zeitlich be- talien hin erscheint bereits als antiimpe-<br />

Lateinamerika 1960 6:1 <strong>und</strong> 1967 7:l. schränkte Lösungen (Scheinlösungen) rialistisch <strong>und</strong> mag auch tatsächlich die<br />

1969 kündigte Präsident Nixon vor dar für den Wldersoruch zwischen exoandie- Verhandlungsmöglichkeiten der paru-<br />

~ersammlui~ der Organisation Amerika- rendem impe;ialistischam ~apiial <strong>und</strong> anischen Interessen gegenüber dem<br />

nischer Staaten an, daß sich dieses Ver- schrumpfenden Märkten der verarmen- Hauptland des Imperialismus ein wenig<br />

hältnis bis zum Jahre 2000 auf 15 zu 1 den <strong>und</strong> mit Widerstand <strong>und</strong> Revolution erweitern.<br />

verschlechtern werde. drohenden ausgebeuteten Klassen der Außer dieser Streuung der ausländi-<br />

Die Ausplünderung der Völker Latein- Länder der ..3. WelY'. Zu dlesen neuen schen Investitionen haben sich aber die<br />

amerikas ist so cffinsicntlicn. oaß die Formen der Aonangigkeit gehort ganz Hauptfarmen, wie das ausländische Kapo<br />

tische Beoronung durcn die Ausge- wesentlicn. oaß in e nem gew ssen Maße pital in der peruanischen Wirtschaft inbeuteten<br />

Südamerikas ständia - oeaen- -- Maschinen <strong>und</strong> fertiaa ~abriken nach La-<br />

U<br />

vestieren kann, verändert. Seit dem<br />

wart g ist Das ist wen ger die Sorge der teinamer 6a exportiert <strong>werden</strong> bno e ne neuen Generalindustrieoesetz vom 27.<br />

e nze nen ~nternenmen a s die der herr- Manufai


nisse ändern sollen, eine Frage der dann<br />

zu diesem Zeitpunkt hirrschenden<br />

Machtverhältnisse <strong>und</strong> keine juristische<br />

Fraoe<br />

Man kann die Aos cht erkennen. oeß n<br />

o eser neuen Allianz zw schen a~slanoischem<br />

Kaoital einerseits <strong>und</strong> staatlichem<br />

oder übe; den Staat organisiertem nationalen<br />

Privatkapital andererseits der<br />

Staat die führende Rolle soielen soll. Das<br />

operieren gewohnt war. Das jetzt immer<br />

mehr in der Industrie operierende Kapital<br />

hat sich in die Nationalökonomie zu in-<br />

tegrieren. Das ist das ,.revolutionäre",<br />

..antiimoerialistische" an der Militärooli-<br />

;jk. das die^^ <strong>und</strong>denantiimperialistisch<br />

eingestellten Teil der Arbeiterklasse<br />

blendet. Durch den sich erst mit dieser<br />

..Revolution" entwickelnden modernen<br />

KaLiitalismus <strong>wir</strong>d die Arbeiterklasse<br />

lernen. daß der ..Antiimperialismus'. der<br />

Regierung alles andere ist als Abschaf-<br />

fung der kapitalistischen Produktions-<br />

Welse.<br />

Die Reaierunaspresss behauptet. daß<br />

der domiiierendesektor in der peruani-<br />

schen Wirtschaft der staatlich kontroi-<br />

lierte sei. Das mag für die Land<strong>wir</strong>tschaft<br />

stimmen. aber füydie 3 wichtigsten Wirt-<br />

schaftssektoren Industrie, Fisch' <strong>und</strong><br />

Bergbau verhalten sich die staatli-<br />

chen zu den privaten lnvestitionen wie 1: 17;<br />

1:2.7. 1:2. Ein deutliches Ubergewicht<br />

der orivaten Investitionen. besonders in<br />

der Industrie. Zweitens <strong>werden</strong> die<br />

Proiekte der staatlichen Unternehmen<br />

: :<br />

KOLUMBIEN<br />

ECIIADOR /. . . . . I<br />

drückt sich in den ~esetzen zur Kontrolle<br />

der ausländischen Investitionen. ihrer<br />

Beorenzuna. ihrer Zweiae <strong>und</strong> Ooeratiois&bietgaus.<br />

Was nun aus dieser ~ b -<br />

Sicht <strong>wir</strong>d, ist keine Frage des guten Wiilens<br />

der Regierung <strong>und</strong> des Stillhaltens<br />

seitensder ausländischen <strong>und</strong> nationalen<br />

Kapitalistenklasse. Auf die Dauer kann<br />

sich keine über den Klasseninteressen<br />

stehende Politik einer relativ autonomen<br />

Schicht von Militärs <strong>und</strong> Technokraten<br />

halten. So zeigt<br />

die Praxis, daß dieses Gesetz zeitlich zusammenfälltmitderAufgabeder..Zurückhaltung".<br />

die die imperialistische Kapitaiistenklasse<br />

bei ihren lnvestitionen geübt<br />

hattenachder peruanischen ..~evolütion"<br />

1968 <strong>und</strong> der spektakulären entschädlgungslosen<br />

Enteignung der größten im<br />

Land operierenden US-Olgesellschaft<br />

IPC. Es blieb übrigens die einzige entschädigungslose<br />

Enteignung. Tatsächlich<br />

erlebt selt diesem Datum Peru einen<br />

Boom an ausländischen mvestitionen<br />

<strong>und</strong> Krediten wie noch nie in der peruanischen<br />

Geschichte.<br />

Um das zu verstehen. noch einige Bestimmungen<br />

dieses Gesetzes: Ein abgestuftes<br />

Besteuerungssystem <strong>und</strong> ein differenziertes<br />

Angebot von Vergünstigungen<br />

wie selektive Kreditvergabe begünstigen<br />

lnvestitionen in bestimmten<br />

Sektoren, vor allem der Manufakturindustrie.<br />

begünstigt die Fusion von Unternehmen.<br />

Neuinvestitionen von den erarbeiteten<br />

Gewinnen <strong>und</strong> bedeuten für<br />

Großunternehmen in der Manufaktur<br />

praktisch alles andere als Einschränkunoen<br />

- oder aar ein Abaehen von der<br />

kapitalistischen ~rOduktionsweise.<br />

Schluß ist allerdings mit den .,Enklaven",<br />

in der ein ~roßt&l des US-Kapitals zu<br />

Für dieses Projekt hat Williams .% ~lyi's den Abhängigkeit Perus<br />

aus Großbritannien einen geb<strong>und</strong>enen vom ausländischen Kapital.<br />

Kredit von umgerechnet 55 Millionen Die peruanische Regiegegeben,<br />

um Anlagen <strong>und</strong> Dienste der<br />

britischen Industrie zu finanzieren. Den<br />

Kredit bekommen die Peruaner gar nicht<br />

zu sehen, nur die Technologie der imperialistischen<br />

Staaten. Die Gelder gehen<br />

direkt an die ausländischen Firmen. Das<br />

macht Peru gerade durch seine Industrialisierung<br />

wieder abhängiger, auch<br />

ohne ausländische DireHinvestitionen.<br />

Aus diesem Kreis könnte Peru sich nur<br />

herauswinden. wenn es eine eigene<br />

ProduMionsgüterindustrie <strong>und</strong> die entsprechendeTechnologie<br />

entwickelte, Wie<br />

es etwa China aus eigener Kraft geschafn<br />

hat. So ist es von der Regierung auch abstrakt<br />

aeoiant. ". Sie hat sich diese ..Basisnoustr<br />

e fur oen staellicnen Se~tor<br />

vorbehalten Uno erlaubt nier seine privaten<br />

Direktinvestilionen Doch hat aer Anteil<br />

der lnvestitionen für Maschinen <strong>und</strong><br />

Ausrüstungen laut Zentraler ReseNebank<br />

Perus von 1968 bis 1971 systematisch<br />

abgenommen von 56.6 Prozent auf<br />

46.5 Prozent. Daß sich die Produktionsmittelindustrie<br />

nicht in der ersehnten<br />

Weise ausgedehnt hat, drückt sich<br />

auch in der Zusammensetzung der Einfuhren<br />

aus: Die Einfuhr von Rohstoffen<br />

<strong>und</strong> Zwischenprodukten erhöhte sich<br />

von 45 Prozent auf 56 Prozent aller Importe<br />

im Zeitraum 1967 bis 1972. Dagegen<br />

va<br />

CHILE<br />

runa " macht mit relativem Erfola " die angeborene<br />

Finanzschwäche der nationalen<br />

Kapitalistenklasse wett durch Bildung<br />

der .~~ntwicklungsfinanzierungsgesell-<br />

Schaft (COFIDE)" <strong>und</strong> den .,Investitionsfinanzierunusfond".<br />

Hier fließen nationale<br />

~rivätkapitale, die Entschädigungsgutscheine<br />

für die Landenteignungen<br />

<strong>und</strong> Spargelderder Kooperativen<br />

<strong>und</strong> Kommunen zusammen. die in die<br />

Projekte der Privatindustrie staatlich<br />

kontrolliert einfließen. Die auslllndlachen<br />

Prlvitkepllillen saugen so das<br />

nationale Kapital fur die Investitionen<br />

ads.mit OenensieGewinne kass eren. Lm<br />

damit be m n malen Eigen nveslitionen<br />

maximale Profite zu machen.<br />

Zentrale PunKte oer Abhangigkeit sind<br />

1 oer Import von Maschinen bei fehlender<br />

Produktionsmittelindustrie. damit<br />

von Technikern. Ersatzteilen <strong>und</strong> Kapital.<br />

2. die ausländischen Kredite. die mit<br />

Bedingungen verknüpft <strong>werden</strong>.<br />

3. die dem ausländischen Kapital<br />

garantierten Profite, auch bei Iängerfristig<br />

drohender Enteignung oder geringerer<br />

Möglichkeit einer direkten Kontrolle<br />

der Produktion.<br />

Das sind die Sachzwänge, die die Form<br />

derProduktion <strong>und</strong> der Industrialisierung<br />

bestimmen.<br />

sank der Anteil der Kapitalgüter von 36<br />

Prozent auf 30 Prozent. So macht sich die<br />

peruanische Wirtschaft aber nur noch<br />

besonders aus: Virgilio Roei, el Impe<br />

riaiismo de iasCarporacionestransnationates<br />

1974: LuisRaccs.visiasAtsdurascannuevas<br />

abhängiger vom Imperialism~s.~ nudr)~, 1974: des NDR April 1974.<br />

Llber die Finanzierung der ausiändi- Lateinamerika <strong>und</strong> die USA<br />

3 Arm-Sorderdruck Peru


Beschleunigte Zentralisierung des lndustriekapitals <strong>und</strong> die<br />

~nmöglichkeit der ~ntwicklung einer nationalen Bourgeoisie<br />

Mit dieser Wirtschaftspolitik erreichen<br />

die Generale folgendes: Der Staat macht<br />

sich zum nationalen Hauptverhandlungspartner<br />

der verschiedenen imperialistischen<br />

Kapitale <strong>und</strong> lenkt den Kapitaifluß<br />

in den Bereioh. der für eine abhängige<br />

Industrialisierung am meisten gefördert<br />

<strong>werden</strong> muß. Das ausländische<br />

Großkapital investiert hier direkt <strong>und</strong><br />

benützt dazu auch noch die einheimiscnen<br />

Finanzq~elien. die vom nat ona en<br />

Lebensn vead abgezogen <strong>werden</strong>. Vom<br />

einheimischen Kapital ist nur ein kleiner<br />

Teil in der Lage. dieser durch die staatliche<br />

Wirtschaftspolitik verschärften<br />

Konkurrenz standzuhalten. indem er sich<br />

mit dem ausländischen Kapital auf abhängige<br />

Weise liiert. zum Beispiel als Zulieferbetrieb.<br />

Die kleinen <strong>und</strong> mittleren<br />

Kapitaledagegen gehen kaputt. Während<br />

die wichtigsten Unternehmen fusionieren,<br />

müssen die mittleren ihre Produktionskapazität<br />

verringern <strong>und</strong> die kleinen<br />

machen Konkurs. In den kleinen <strong>und</strong><br />

mittleren Unternehmen überwiegt das<br />

nationale Kapital.<br />

Beispiele dafür sind die Automobilindustrie<br />

<strong>und</strong> die Textilindustrie. In der<br />

Autoindustrie. die wesentlich für den<br />

Export auf dem südamerikanischen<br />

Markt produziert. legt die Regierung<br />

Die Lage der Arbeiterklasse<br />

Welche <strong>wir</strong>kung hat das alles auf das<br />

Lebensniveau der Arbeiterklasse? Statt<br />

des geplanten Zuwachses an Arbeits-<br />

plätzen (250 000 jährlich) hat Peru jetzt<br />

weniger Arbeitsplätze als 196ß! Der<br />

weitaus größte Teil der arbeitsfähigen<br />

Bevölkerung ist arbeitslos oder unpro-<br />

duktiv beschäftiat. Wie aroß dieser Anteil<br />

st dardber gibi es keine verla0iichen<br />

Stat stlken (ein ge gehen o s 80 Prozent)<br />

1968 so en nur etwa 7 Prozent OBI oko-<br />

nomisch aktiven Bevölkerung In Manu-<br />

fakturfabriken gearbeitet haben. Der üb-<br />

liche <strong>und</strong> aesetzlich aarantierte Min-<br />

destlohn liegt in Lima b; 125 DM monat-<br />

lich. Der <strong>wir</strong>d natürlich nicht immer be-<br />

zahlt <strong>und</strong> liegt in der Provinz viel niedri-<br />

ger. Zum Vergleich: mittlere Ingenieure<br />

haben einen gehobenen Lebensstandard<br />

<strong>und</strong> verdienen ca. 1000 Mark. Die Le-<br />

benshaltungskosten sind laut Weitwäh-<br />

rungsfond von 1967 bis 1970 um TI<br />

Prozent. - - ~. von 1973 bis 1974 um 40 Pro-'<br />

Zent gestiegen. Der Reallohn der Arbeiter<br />

sinkt dementsprechend schnell. <strong>und</strong> die<br />

Arbeiter wie die Arbeitslosen verarmen<br />

Normen fest über Zahl der Autos. Preis-<br />

kontroile, Einfuhrverbot für Vorprodukte,<br />

die auch in Peru produziert <strong>werden</strong>. Sie<br />

leitete so einen Zentraiisierungsprozeß<br />

ein. in dem bis jetzt von ehemals 13 aus-<br />

ländischen Unternehmen gerade noch<br />

die 5 stärksten blieben: 2 japanische. 1<br />

deutsches. 1 US-amerikanisches <strong>und</strong> ein<br />

schwedisches. Die 5 verbliebenen Un-<br />

ternehmen haben, allen voran VW <strong>und</strong><br />

Toyota. ihre Produktion immens gestei-<br />

gert.<br />

In der reformistischen Presse wurde<br />

häufig angezweifelt. ob man die Autoin-<br />

dustrie <strong>und</strong> damit die Multis derart för-<br />

dern sollte. Peru selbst hat gar keinen<br />

groflen Bedarf an Autos. Trotzdem <strong>wir</strong>d<br />

der Bau von Automontagefabriken mehr<br />

gefördert als der von z. B. Maschinenfa-<br />

briken. In der Autoindustrie entsteht kein<br />

kompleiter Ind,striezweig. n er entste-<br />

hen nur Montagehal en. in aenen von bi -<br />

liqen Deruanischen Arbeitskräften die<br />

M-ontageteiie zusammengesetzt <strong>werden</strong>.<br />

die vonviegend in Brasilien unter BRD-<br />

<strong>und</strong> US-Regie produziert <strong>werden</strong>. Auf<br />

dem Markt erscheinen sie als „Made in<br />

Peru". Immerhin bilden <strong>und</strong> unterhalten<br />

diese Unternehmen eine Kette von Zulie-<br />

ferbetrieben <strong>und</strong> sind so .,notwendig für<br />

Großbetrieben wie der Autoproduktion<br />

kam es zu Streiks wegen höherer Löhne,<br />

Wiedereinstellung entlassener Syndikatsfuhrer<br />

<strong>und</strong> Mißachtung der Mitbestimmungsrechte,<br />

die zwar auf dem Papier<br />

stehen. aber trotzdem erkämpft sein<br />

wollen.<br />

Der peruanische Staat. der sich In der<br />

Entwicklung der eigenen Wirtschaft<br />

immer mehr vom Internationalen Großkapital<br />

abhängig macht, setzt Produktivität<br />

über Vollbeschäftigung. Die Aus-<br />

Schöpfung der produktiven Arbeitsleistung<br />

<strong>und</strong> die Beseitigung der offenen<br />

oder verdeckten Arbeitslosigkeit bleibt<br />

einer sozialistischen Revolution vorbehalten.<br />

Das jetzt dank der peruanischen ..Revolution"<br />

in die Nationalökonomie imegrierte<br />

internationale Kapital breitet sich<br />

auf Kosten der kleineren <strong>und</strong> mittleren<br />

Kapitalien aus, konzentriert die Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> hat das Staatskapital zum<br />

Hauptpartner, das vor allem die Rolle<br />

übernimmt, die ausländischen Investitionen<br />

zu kam~iettieren <strong>und</strong> billiae Pri-<br />

die permanente <strong>und</strong> selbsterhaitende<br />

Industrialisierung". So hat Chrysler in<br />

Peru 70. VW mindestens 25 peruanische<br />

Zulieferbetriebe. Die Kaoitaikonzentra-<br />

t on W rd von Cnrysler komment~ert ..Der<br />

revolutionaren Reglerung Se. gedan*t Iirr<br />

die schöpferische Initiative <strong>und</strong> direkte<br />

Intervention zugunsten der Erweiterung<br />

der peruanischen Automobilindustrie".<br />

Und der Toyota-Boß .,steilt seine Be-<br />

friedigung über die Aufnahme der japa-<br />

nischen Produkie in Peru fest, besonders<br />

durch die ständige Ausdehnung des pe-<br />

ruanischen Marktes fürdie Toyota-Autos.<br />

Er hob die von Tag zu Tag bessere inte-<br />

gration dieser Industrie in die nationale<br />

Stückindustrie hervor." (Zeitungszitate<br />

r.ach A. Cuijano. s. 0.)<br />

Die Textiiindustrie ist ein Beispiel für<br />

das mittlere Kapital. Sie arbeitet nur mit<br />

40 Prozent der Produktlonskapazitäten.<br />

Fabrikschließungen. Streiks <strong>und</strong> Fa-<br />

brikbesetzungen durch die Arbeiter die-<br />

ser Branche füllten letztes Jahr die Zei-<br />

tungen. Diese Manufakturindustrie erlebt<br />

einen gewaltigen Zentralisierungspro-<br />

zeß. Von 1968 bis 1970 sind 296 Unter-<br />

nehmen in Peru geschlossen, reduziert<br />

oder zeitweise paralysiert worden, davon<br />

216 aus der Manufaktur.<br />

den Aufgaben des peruanischen Staates.<br />

der ein günstiges lnvestitionsklima erhalten<br />

muß. ~ i hierbei e angewandten<br />

modernen Methoden sind für Lateinamerika<br />

neu.<br />

,,Mitbestimmung, Indu-<br />

striegemeinschaft <strong>und</strong><br />

~acfitübertra~un~"<br />

(..Participaci6n. Comunidad Industrial.<br />

Transferencia del Poder")<br />

Die Form des Verhältnisses von Kapitalisten<br />

zu Arbeitern innerhalb der Industrieunternehmen<br />

<strong>wir</strong>d reformiert. Alle<br />

Arbeiter. die feste Arbeitsverträge haben,<br />

bilden die lndustriegemeinschaft. Wer<br />

Arbeiter' ist, <strong>wir</strong>d gesetzlich definiert:<br />

ieder. der iraendwo oanztaas innerhalb<br />

des~nternehmensarbeitet,e;nschließiich<br />

höherer Angestellter <strong>und</strong> eventuell des<br />

Unternehmers selber. Aber ausgenommen<br />

sind die Arbeiter. die keinen festen<br />

Vertrag haben. Das sind die ..Eventuales",<br />

die in manchen Betrieben einen<br />

trotz ..Revolution~' genauso schne I wie marg~ter ZL liefern Der aaaurchiinge- Großiei oer Beegschaftausrnachen S.e<br />

vorher e tele Entwicrlungs- <strong>und</strong> Akkumula- genoren n chtzur inoustriegeme nschait.<br />

Kein W<strong>und</strong>er also. daß es trotz des tionssprung geht eindeutig auf Kosten weil sie Iüiine anerkannten Arbeiter sind.<br />

Druckes der lndustrlellen Reservearmee der Arbeiterklasse. deren Reallohn sinkt 15 Prozent des Nettogewinns des Unin<br />

den ersten eineinhalb Jahren der <strong>und</strong> deren Arbeitsplätze immer unsiche- ternehmens gehören der Industriegeneuen<br />

Regierung schon zu über 800 rer <strong>werden</strong>. da die Zentralisierung der<br />

Streiks kam. von denen fast die Hälfte Industrie die kleinen Betriebe mit relativ<br />

auf das Konto der Fabrikarbeiter gehen. vielen Beschäftigten ersetzt durch mo-<br />

Die heftigsten lndustriestreiks gab es in dernere Maschinen. die Lohnkosten<br />

der Textilbranche, wo es gar nicht Um sparen.<br />

den Lohn ginq, sondern darum. über- Die Verhinderung einer drohenden<br />

haupteinen~rbeitspiatzzu haben. In den Zuspitzung der Kiassenkämpfe gehört zu<br />

'In gibt es Worte Iür Arbeiter.<br />

$~~$~,~~; Eiy:hO;<br />

i„„ oabraucht wie unser Wort<br />

-<br />

,.Werktätiger" oder ,,Beschäftigter". Oie Arbeiier<br />

nennen sich qeaenseitiq . . ..obrero.,.<br />

,d~:b~l",~


meinschaft <strong>und</strong> müssen voll reinvestiert gliedschaft im Rat der Industriegemein- ierdings die Führung irgendelner dieser<br />

<strong>werden</strong>. So bekommt die Industriege- Schaft verboten. In der Gründungsver- Tendenzen, gleich weicher politischen<br />

meinschaft einen zunehmenden Ver- Sammlung einer ~ndustrie~emeinschaft Richtung, im Namen ihrer institution auf<br />

mögensanteil an dem Unternehmen bis<br />

ZU einer gesetzlichen Grenze von 50<br />

ist der Vorsitz in Händen des „Arbeiters"<br />

mit dem ..höchsten Rang in der Verwalmanipulatorische<br />

Weise Entscheidungen<br />

fällt, die ihr selbst <strong>und</strong> der Revolution<br />

Prozent: bei öffentlichen oder privaten<br />

Unternehmen der Basisindustrie nur bis<br />

15 Prozent. Die Repräsentanz der Industriegemeinschaft<br />

in den Leitungsgretdng<br />

also der ~eneralärektor.<br />

6 erklarte General Velasco. der ..Vater<br />

der Revo ~t on im hovember 1970 vor<br />

dem Nationa en Unternehmerkongreß<br />

zuwiderlaufen. dann <strong>werden</strong> <strong>wir</strong> solchen<br />

Entscheidungen entgegentreten. um die<br />

Institution selbst zu verteidigen <strong>und</strong> den<br />

revolutionären Prozeß. der sie überhaupt<br />

mien des Unternehmens entspricht dem<br />

Prozentsatz des Kapitalanteils. Erreicht<br />

..ES 1st wichtig, deraulzu achten. daß d~e erst möglich gemacht hat. Aber <strong>wir</strong> werrevolutionäre<br />

Gesetzoebuno eile Be- den die Institution als solche respektiedie<br />

lndustriegemeinschaft 50 Prozent, schäftigten eines ~iternehmens 81s ren. Keiner kann von uns verlangen. da8<br />

<strong>wir</strong>d sie in individuelle Aktionäre ver- .Arbeiter' bezeichnet; das heißt. daß der <strong>wir</strong> eine Entscheidung respektieren, diewandelt.<br />

Der Hauptrepräsentant der In- moderne Eigentümer, der der Leiter sei- in die Tat umgesetzt- die Existenz selbst<br />

dustriegemeinschaft im Direktorium ist<br />

gleichzeitig der Präsident des Rates der<br />

nd~striegime nscnaft <strong>und</strong> der Pras dent<br />

nes Unternehmens zu sein pflegt, auch<br />

ein ,Arbeiter' ist <strong>und</strong> deshalb Teil der<br />

industriegemeinscnalt So kann die Ineiner<br />

<strong>Volk</strong>sorganisation gefährdet. die<br />

aus der Revolution -hervorQeQangen -- - isf"<br />

(eigene ,bersetz~ng)<br />

aer A*tionars Lnta D e Gemeinschafts- oustnegemeinscnaft nrcht fur eln In- Man gewahrt also eine relat ve Aulo<br />

Vertreter müssen immer einstimmig ab- strument des Klessenkampfes gehalten nomie. iine freie Diskussion verschiestimmen.<br />

Die Dividende dieser Aktien <strong>werden</strong>. wie einige oberflächiich vermu- dener politischer Tendenzen. mit denen<br />

<strong>wir</strong>d in zwei Teilen ausgeschüttet. die tet haben kiinnten. Aber die doppelte die Auseinandersetzung politisch geführt<br />

eine Hälfte gleichmäßig unter alle Mit- Rolle des Besitzers <strong>und</strong> Leiters verleiht <strong>werden</strong> 5011. Die Militärregierung braucht<br />

glieder der lndustriegemeinschaft. die ihm eine große Verentwortung für den die Unterstützung der Massen gegen die<br />

andere abgestuft entsprechend der Beschäftigungsdauer.<br />

Erfolg der industriegemelnschaft. vor allem<br />

in ihren Anfängen. Es <strong>wir</strong>d deshalb<br />

reaktionären Klein- <strong>und</strong> Mittelkapitalisten<br />

<strong>und</strong> die traditionellen Teile des Gmßka-<br />

Weitere 10 Prozent des Nettogewinns wesentlich von dem Unternehmer ab- pitals. die der Integration in die Natio<strong>werden</strong><br />

jilhrlich an alle Arbeiter ausge- hängen, daß von Anfang an die Mög- nalökonomie Widerstand entgegensetschüttet.<br />

die eine Hälfte wieder gleich- lichkeit einer Konllikt-Beziehung ver- zen. Aber klassenkämpferische Organimäßig.<br />

die andere entsprechend den schwindet; mit dem Del, deß die Indu- sationen können die Industriegemein-<br />

Gr<strong>und</strong>gehältern. Also ein Vorteil der Striegemeinschaft immer der Ort der schatten nichtsein, eher Versammlungen<br />

,,Arbeiter" der höheren Einkommen <strong>und</strong> <strong>gemeinsam</strong>en Beschlüsse sei, dafiür sol- von Kleinaktionären. die sich solange<br />

der größeren Firmentreue.<br />

len sich Unternehmer <strong>und</strong> Arbeiter von autonom bewegen können, solange sie<br />

jetzt an vorbereiten" (Zitat nach A. Qui- sich innerhalb der Schranken des bür-<br />

Dazu ist noch einiges zu sagen: jano). Klarer kann man es kaum sagen. gerlichen Reformismus bewegen. Eine<br />

1. hängt die Zeit, in der die Industrie-<br />

andere Autonomie. die aus Betriebs- <strong>und</strong><br />

gemeinschaft ihren Anteil am Betriebs- Für die kleinen Unternehmen. in denen Klassenkonflikten entstehen könnte. <strong>wir</strong>d<br />

iermogen aJf 50 Prozent erhoht. von der die Masse aes stadtiscnen InaLstrle- n cnt akzept ert E!n fuhrendes Mitgl ea<br />

Rentab dht des Unternehmens ab. da es<br />

sich ja um 15 Prozent des Nsiio-Gewin-<br />

Proletar ats arbeitet. bedeutet a


Die Organisation<br />

der Arbeiter im Betrieb<br />

Die lndustrieaemeinschaften sind Pa-<br />

railelorganism& neben den Syndikaten.<br />

die in Konfliktfällen oft einfach nicht als<br />

Repräsentanten der Arbeiter anerkannt<br />

<strong>werden</strong>. Die Syndikate sind Betriebsge-<br />

werkschaften. Sie sind in einer Bran-<br />

chenföderation zusammengeschlossen.<br />

diese wiederum in einer Zentrale. Alier-<br />

dings gibt es 4 Zentralen. so daß es in ei-<br />

nigen Betrieben mehrere Syndikate ne-<br />

beneinander gibt. Aber meistens bildet<br />

sich ein Einheitssyndikat auf Betriebs-<br />

ebene <strong>und</strong> dieses gliedertsich einer der4<br />

Zentralen unter. Die kämpferischen Aus-<br />

einandersetzungen auf Betriebsebene<br />

oder Branchenebene <strong>werden</strong> von den<br />

Syndikaten geführt, sofern ihnen die Re-<br />

oräsentanten der lndustrieaemeinschaft<br />

beitende Industrie <strong>und</strong> Bergbau,praktisch<br />

ausschließlich die Führung der Gewerk-<br />

schaftsbewegung. IhrGeneralsekretär ist<br />

Funktionär der KP. In der besonders<br />

kämpferischen Metailarbeiterbranche<br />

<strong>und</strong> den Minen <strong>werden</strong> auch die Bran-<br />

chenföderationen von KP-Kommunisten<br />

geführt. Aber ein größerer Teil der Syn-<br />

dikate der wichtigsten Betriebe dieser<br />

Branchen hat gewählte Führungen, in<br />

denen die Linksradikalen, von der KP als<br />

..Ultras" beschimpft. die größere<br />

Kampfbreitschaft ausdrücken. Der<br />

größte Metalibetrieb INRESA hat eine<br />

Syndikatsführung, die den politischen<br />

-<br />

Positionen der Vanauardia Revoiutiona-<br />

ria nanesieht Die wichtigste Berg-<br />

werusgese Ischaft. die staatl cne CEN-<br />

TROMiN mrt uber 12 WOAroe lern hat ein<br />

Synoirat m t einer eigenstand gen Iinks-<br />

radtkalen Kamptpo tt n D e Taritadsein-<br />

griert. die irgendwie mit den von der<br />

Cerro abgebauten Rohmetallen zu tun<br />

haben <strong>und</strong> ist so schon am meisten in die<br />

Nationalökonomie integriert. Allerdings<br />

hat dieCerro in den letztenJahren vorder<br />

Verstaatlichung ihre Gewinne fast nur<br />

noch im Ausland investiert, besonders in<br />

Australien. <strong>und</strong> leitete in der Zeit des<br />

niedrigen Weltmarktpreises für Kupfer<br />

(während der Unidad Popular in Chile)<br />

Verhandlungen mit der peruanischen<br />

Regierung ein. in denen sie das Unter-<br />

nehmen in Peru zum Verkauf anbot.<br />

Später zog sie das Angebot zurück. <strong>und</strong><br />

der peruanische Staat enteigneteam 1. 1.<br />

1974 die Minengesellschaft. Allerdings<br />

beließ er ihr alle Anteile an den anderen<br />

Unternehmen, wieauchdie 22,25 Prozent<br />

an der Southern. <strong>und</strong> entschädigte sie mit<br />

einer Summe, die nur knapp unter der<br />

gesamten in Peru investierten Kapital-<br />

n,cht am M tbestimmJng;tisch schon andersetzung a eser großen Minenge- summe iegt(ca 50 M liaonen Dollar) Zur<br />

den V+ nd ads aen Segen genommen Seilschaft. der fruneren Cevro de Pasco Bezah ing oei Entschadigung nanm oer<br />

haben. Kommt die demokratische Wahl Corporation. war von Ende Auaust bis Staat einen US-Kredit auf bei einer<br />

tlir oen Rat oer Induslr egemetnschalt in Mitte O~tober des Jahres 1974 dle Zen- Banugruppe. deren Besitzer, 0 e Moremer<br />

kampleriscnen Sit~at on unter Be- tra e Disnussion in alien TageszeitLngen gan-Famil e. zum großen Te1 a e Cerro<br />

teiligung des Syndikats zustande. dann <strong>und</strong> ist ein wichtiger Schritt im Lernpro- Corp. gehörte. Uber die Entschädigung<br />

können die Delegierten den Kampf des zeß der Arbeiterklasse in ganz Peru. wurde ein Vertrag mit der US-Regierung<br />

Syndikats effektiv unterstützen. Deshalb<br />

ist es die Politik der KP <strong>und</strong> linker Grup- Die Auseinandersetzung<br />

pen, in diese Gremien zu gehen <strong>und</strong> die<br />

Offenlegung der Bücher für ihren Kampf bei CENTROMIN 1974<br />

auszunutzen.<br />

CENTROMIN ist der verstaatlichte Mi-<br />

Zwei der vier Zentralen sind noch sehr nenkomplex der alten Cerro de Pasco<br />

iuna. Die schon vorher bestehenden Corporation. Mit 14 000 Beschäftigten ist<br />

ZeGralen der APRA <strong>und</strong> der Christde- es das größte Unternehmen des Landes.<br />

mokratie haben heute ihren Einfluß in der Es gibt noch andere Bergwerksgesell-<br />

Arbeiterschaft praktisch völlig verloren. schaften. die Southern Peru Copper<br />

1968. kurz vor dem Putsch, wurde die CorDoration. Tochter der American<br />

CGTP (= allgemeine Zentrale der Arbei- Smblting and Refining Company. <strong>und</strong> die<br />

ter Perus) gegründet. die sich in die Tra- Marcona Mining Corporation. Die Soudition<br />

des großen peruanischen Marxi- thern ist größter Kupferexporteur Perus.<br />

sten <strong>und</strong> Gründers der späteren KP Ma- an ihr hat die Cerro de Pasco Corp. bis<br />

riateaui - . 11695-19301. stellt <strong>und</strong> als heute noch 22,25 Prozent des Aktienka-<br />

Kampforganisation der Arbeiterklasse pitals. Die Produktion beaann für die<br />

versteht. 1969 gründete die Regierung die ~outhern (Kupfer) 1960 <strong>und</strong> für die Margelbe<br />

CTRP (C Zentrale der ~rbeiter der cona (Eisenerz) 1953. während die Cerro<br />

peruanischen Revolution) als Parailei- de P. Corp. bereits Ende des letzten<br />

gewerkschafi, denn die kommunistisch Jahrh<strong>und</strong>erts unterenglischer Flaggedie<br />

geführte CGTP stellte sich schnell als die Produktion begann. 1929 ging sie in<br />

einzige repräsentative Zentrale der Ar- US-Eigentum über. Die Cerro de Pasco<br />

beiterklasse heraus <strong>und</strong> vereiniate - die Corp. wurde zu einem der wesentlichen<br />

Syndikate der entscheidenden Bran- Symbole der imperialistischen Abhänchen.<br />

Die gelbe CTRPist nicht antikapita- gigkeit Perus. Sie besaß 300 000 ha Weilistisch<br />

<strong>und</strong> nicht antikommunistisch. deland <strong>und</strong> war bis 1969 der größte<br />

sondern ,.partizipationistisch". mitbe- Viehzüchter Perus. Wiederholt ist es zu<br />

stimmungsorientiert, wie sie sagt. Die heftigen Bauernaufständen gegen den<br />

CGTP bezeichnet sich als antikapitali- übermächtigen Hacendado gekommen.<br />

stisch. Die Arbeiter der Fischereiflotte. Mit ihren schlackigen Abwässern verdes<br />

Hotel- <strong>und</strong> Gaststättengewerbes, seuchte sie riesige Gebiete Weidelandes<br />

Chauffeure mit eiaenem Taxi. Telefoni- <strong>und</strong> zerstörte Teile der noch teilweise<br />

sten Lnd B eroraLer.- letzterenabene ne kollektivistischen Vieh<strong>wir</strong>tschaft, um<br />

relativ none Gew nnaLsscnLnung fur die dann zu Spottpreisen das Land von den<br />

Arbeiter. - sind die . ietziqe . Basis der ,Je- verarmten Bauern zu erwerben. Das Unvoiutionären"<br />

gelben Zentraie;Die CGTP ternehmen erstreckte seine Aktivitäten<br />

hat in den Bereichen Manufakturindu- auf Erzextraktion. -konzentration <strong>und</strong><br />

strie. besonders Textil- <strong>und</strong> metallverar- -raffinierung <strong>und</strong> die Metallverarbeitung<br />

Jod Carlos Mariategui (1895-19301 <strong>wir</strong>d otf ZU Draht <strong>und</strong> anderen Produkten, auf<br />

der Lenin Perus genannt. In seinem kurzen andere Produktionszweige wie Zement,<br />

Leben schrieb der Journalist die erste um- Schwefelsäure <strong>und</strong> Dynamit. Sie invefassende<br />

marxistische Analyse der peruani- stierte in den USA genausoviel wie inssehen<br />

Geschichte <strong>und</strong> der peruanischen gesamt in Peru zur Weitewerarbeitung<br />

Klassenverhaltnis~e. setzte sich kritisch mit des peruanischen Kupfers. Sie ist das<br />

den wesentlichen politischenStromungenim zweitgrößte Unternehmen in der Kupferdamaligen<br />

Peru auseinander <strong>und</strong> erklärte<br />

erzausbeute Perus <strong>und</strong> das größte in<br />

ihnen gegenüber die sozialistische Revolution<br />

als Alternative zur Unterentwicklung. Er Konzentraten von Blei. Zink, ~iiber. Blei.<br />

gr<strong>und</strong>ete die Sozialistische Partei Perus, die Wismut, Cadmium <strong>und</strong> Selen. Die Cerro<br />

sich indie Kommunistische Parteiumbenannte. hat sich am meisten in die Industrien inteabgeschlossen.<br />

Gleichzeitig entfaltete SINAMOS, die<br />

staatliche Mobilisierungsbehörde, in den<br />

Zentren dieses verstaatlichten Svmbols<br />

oes mperialism~seineenorme Agltat on.<br />

An ailen Hauserwanden stehen jetzt ..Revolutionsparolen".<br />

daß das unternehmen<br />

den Arbeitern <strong>und</strong> Peru gehöre. daß die<br />

grausame Ausbeutung ein Ende habe<br />

<strong>und</strong> die .,Revolution" die Arbeiter befreit<br />

habe. Die anderen großen Minengeseilschaften<br />

sind weiterhin privat. <strong>und</strong> die<br />

neue CENTROMIN gilt als das Belspld<br />

für enteignete staatliche Großbetriebe in<br />

Peru.<br />

Und deshalb waren auch die Verhandlungen<br />

um die Forderunaen der Arbeiter<br />

SO wicht g we an ihnenaeat ch wurae.<br />

daß s ch an aem traaitionei en Verna tnis<br />

der Unternehmensieitunu zu den Arbeitern<br />

nichts geändert hatte. Die Arbeiter<br />

wurden für ihre Produktionsrekorde gelobt.<br />

aber eine Mitbestimmung gabes für<br />

sie doch nicht. auch nicht nach der Verstaatlichung.<br />

Daß daran keiner mehr<br />

vorbeisehen konnte, spiegelte sich in der<br />

Berichterstattung der Presse.<br />

Die Unternehmensleitung in Händen<br />

von Militärs<strong>und</strong>staatlichen Funktionären<br />

schaffte sich genauso ihre Sonderprivilegien<br />

mit Riesengehältern wie vorher die<br />

Manaaer<strong>und</strong> Inaenieure der Yankees. Sie<br />

w ede;ho!ten inden Tarifverhandlringen<br />

Oie g eiche Tant < desUS-..nternehmens<br />

Auf einen Forderunaskataloo - mit Lohnerhöhungen<br />

<strong>und</strong> qualitativen Verbesserungen<br />

wie Versicherung. Erziehung.<br />

Ges<strong>und</strong>heit. Wohnunasbau. ~onsumgenossenschaft.<br />

verb&serung der Arbeitsbedingungen.<br />

Urlaub usw. antworten<br />

sie mit einer .,integralen Formel": das<br />

ist eine Pauschal-Geldsumme, die Eindruck<br />

schinden soll. aber weit unter den<br />

geforderten Lohnerhöhungen liegt <strong>und</strong><br />

die qualitativen Veränderungen der Ar-<br />

SINAMOS heim wörtlich: Nationales System<br />

der Unterstützung der sozialen Mobilisierung.<br />

Es hat den Rang eines Ministeriums,<br />

Chef ist ein General, Vize ein berühmter<br />

,,linkerh Soziologe.


eits- <strong>und</strong> Lebenssituation nicht berück-<br />

sichtigten.<br />

Ein kurzer 4Bstündiger Streik legte die<br />

Situation offen: Bei früheren Bergarbei-<br />

terstreiks hatte der Staat wenig verloren.<br />

eigentlich mehr das in Enklave arbei-<br />

tende Unternehmen. Jetzt ging es um<br />

einen großen Teil der lebenswichtigen<br />

Devisen, deren Rückgang immer eine<br />

schwierige <strong>wir</strong>tschaftliche Situation<br />

für Peru bedeuten würde. Die seit Juli<br />

1974 staatlich kontrollierte Presse<br />

mußte zwar in Erfüllung des Pressege-<br />

setzes alle Stellungnahmen der linken<br />

Tarifkommission <strong>und</strong> der unabhängigen<br />

Syndikatsführer abdrucken. ließ aber<br />

eine immense Agitation vom Stapel, die<br />

enorme Zugeständnisse an die Arbeiter<br />

machen mußte. um einen weiteren Streik<br />

<strong>und</strong> Produktionsausfall zu verhindern. Es<br />

wurde klar gesagt: wenn die Arbeiter<br />

keine Mitbestimmungsmöglichkeiten<br />

haben, wie sollen sie sich mit dem ..na-<br />

tionalen lnteresse" identifizieren? Wie<br />

sollen sie das Unternehmen nicht mehr<br />

für kapitalistisch halten. wenn ihnen die<br />

gleichen Funktionäre am Verhandlungs-<br />

tisch gegenübersitzen, die sie aus den<br />

Verhandlungen vor der Enteignung<br />

Schon kennen? ,,Es gibt keine Mitbe-<br />

stimmuna" <strong>und</strong> ,,es bleiben die alten ka-<br />

pitalistischen Regeln der internen Be-<br />

ziehungen", ,,auch ein öffentliches Un-<br />

ternehmen kann ausbeuten: .,die Unter-<br />

scheidung zwischen rein technischen<br />

<strong>und</strong> politischen Entscheidungen der<br />

Geschäftsführer ist Unsinn"; ,,der Kapi-<br />

talismus definiertsich nicht auf derEbene<br />

des Eigentums des Unfernehrnens.son-<br />

dern auch <strong>und</strong> vor allem in den Regeln,<br />

die seine Wirtschaftslogik bestimmen<br />

<strong>und</strong> die Mentalität seiner Menschen".<br />

Dieses sind alles wörtlich übersetzte Zi-<br />

tate aus der für die Arbeiterklasse wich-<br />

tigsten Tageszeitung ..Expreso".<br />

Gleichzeitig versucht die Presse aber<br />

auch die Arbeiter zu diffamieren: sie hät-<br />

ten genausowenig die Veränderungen<br />

des Unternehmens kapiert. seien ego-<br />

istisch. privilegiert(beiden schlechtesten<br />

Arbeitsbedingungen des ganzen Lan-<br />

des). dächten nicht ans nationale inter-<br />

esse <strong>und</strong> ihre Forderungen seien öko-<br />

nomistisch, aufgeblasen <strong>und</strong> unver-<br />

schämt. Es ginge nicht um die 14 000<br />

Arbeiter. sondern um das Interesse ganz<br />

Perus.<br />

Und die Vertreter der Unternehmens-<br />

leitung wurden belehrt. daß sie sich auch<br />

als Arbeiter verstehen müßten, nicht so<br />

einfach Informationen vorenthalten<br />

dürften, andere Personen an den Ver-<br />

handlungstisch vorschieben sollten. sich<br />

allgemein nicht so offensichtlich gemäß<br />

den kapitalistischen Spielregeln verhal-<br />

ten sollten <strong>und</strong> doch etwas Mitbestim-<br />

mung gewähren müßten. Sie sollten<br />

insgesamt etwas geschickter verhandeln.<br />

damit es nicht mehr zu Streiks käme. Der<br />

Gesamnenor war immer wieder: Wir sind<br />

ein neuer Sozialismus. die Arbeiter soll-<br />

ten den veränderten Bedingungen<br />

Rechnung tragen. nationalistisch denken<br />

<strong>und</strong> die Produktion steigern, die Unter-<br />

nehmensleitung müsse die Mentalität<br />

ändern.<br />

Tatsächlich erließ die Unternehmens-<br />

ieitung auch eine Verfügung, in der den<br />

Arbeitern die Mitbestimmung zugesprochen<br />

<strong>wir</strong>d. Danach sollen einmal im<br />

Monat während der Arbeitszeit eine<br />

St<strong>und</strong>e lang auf Abteilungsebene oder<br />

Werksebene Versammlunaen - stattfinden.<br />

In ihnen sollen .,diverse Verwaltungs<strong>und</strong><br />

technische Aspekte" besprochen<br />

<strong>werden</strong>. Jede 6Ominütioe Versammluna -<br />

besteht aus 3 Teilen: 15 Minuten lang lnformiertdieGeschäftsleituna.<br />

40 Minuten<br />

hören sich die ~ufsichts~ersonen die<br />

Meinungen der Arbeiter an zu der Frage.<br />

wie man die Produktion steiaern <strong>und</strong><br />

veroessern rann. W e man 0 e Maschinen<br />

besser adsn,tzen


Blick vom Rand eines Elendsviertels in Lima, das sich immer dem Staat abkaufen i nüssen. A im Vordergr<strong>und</strong> Fässer. in die<br />

weiter in die Wüstenberge ausdehnt. Am Rand wohnen die Men- gegen Bezahlung ein Privatuntemehmer täglichTrinkwasserfüllt.<br />

schen zunächst ohne Besitzrecht auf den Wüstenboden, den sie Rechts oben sieht mt in Hütten aus VW-~ontage-~isten.<br />

liche Privatbesitz. zu ver<strong>wir</strong>klichen durch fahrungen von Solidarität im Streik <strong>und</strong> ..Banco Wiese" gesparten Geld kaufen. Sie<br />

die Anstrengung des Einzelnen. Gefor- Tageskampf am Arbeitsplatz in der Indu- brauchen viel mehr Schulen, <strong>und</strong> die<br />

dert sind ~npaisun~ an die Lebensfor- strie zeigt die ~lternative der massenhaf- Lehrer dazu gibt es auch nicht automamen.<br />

Verhaltensformen <strong>und</strong> Konsum- ten Aktion für die Ärmsten der Stadt, de- tisch. Schaffen sie so den Bau einer<br />

gewohnheiten der Stadt an der Küste. nen es auf dem Land relativ besser ge- Schule, den sie sich vom M<strong>und</strong>e abge-<br />

Pfiffigkeit, Gerissenheit <strong>und</strong> Geschäfts- gangen war.<br />

spart <strong>und</strong> nach Feierabend unentgeltlich<br />

tüchtigkeit. um die vielen Konkurrenten So unterscheidet sich zum Beispiel die durchführten. dann <strong>wir</strong>d das in den Zeiauszustechen.<br />

Sie bilden das Heer der innere Struktur einer ,.jungen Stadt", tungen <strong>und</strong> in der SINAMOS-Agitation<br />

fliegenden (..ambulantes") Händler. die die am 1. Oktober 1973 durch Invasion groß als der Weg aus dem Elend angealle<br />

dasselbe verkaufen. die Händler von mitten in Limaentstand <strong>und</strong> einen großen priesen. Daß die Bewohner diesen Bau<br />

Kitsch- <strong>und</strong> Tinnefkram, Verleiher von Prozentsatz gewerkschaftlich organi- nur deshalb<strong>gemeinsam</strong> geschafft haben.<br />

Comics, Essenverkäuferinnen. Schuh- sierter Arbeiter aufweist. gr<strong>und</strong>legend Weil er ein viel zu kleines Projekt für die<br />

putzer <strong>und</strong> Autowäscher. die die Haupt- von der Masse der anderen ,.jungen Städ- viel größere Schulnot darstellt, <strong>wir</strong>d nicht<br />

straßen aller Teile Limas füllen. Die Konkurrenz<br />

st sehr hart. da von o esen Maste".<br />

~. in denen die kleinen Kommerzianten<br />

uno Arbeits osen vornerrschen. Jnd n<br />

gedruckt.<br />

Die Ideologie der ..freiwilligen Arbeit"<br />

Sen von Serranosnur ein ganz Kleiner Teil<br />

die Chance hat. seine Hoffnunsen zu<br />

verw rrlicnen ur die Masse oehn sie<br />

I Lsaon. Aoer s~e geoen aJch nicnt so<br />

schnell auf. So führt dieser Widerspruch<br />

die ~hrerseits mittlere Handler hingezoaen<br />

sind. Diese ..iunoe . " Stadt'. aanz aus<br />

Ctrohmatten. hat e ne von unfen nach<br />

ooen oraan sierte Selbstverwalt~ng cnd<br />

zeigt die ersten Ansätze<br />

teilt die Nachbarn in aute. dieoflfreiwillia<br />

arbeiten. die dle ~otkendi~keit d&<br />

,,Selbstüberwindung" einsehen. <strong>und</strong> in<br />

Schlechte. faule. eaoistische. - trinksüchtlge<br />

usw Dass nd moraiisch-personlicne<br />

zwischen kleinbürgerlichen Konsum- Aktionen mit linken Syndikaten. Sie weist i


.-<br />

Zwei Arbeiterwohnungen in Lima. Links die Hütte eines regulär <strong>und</strong> Bücherschrank Es gibt keinen Strom. kein Wasser, kein Klo.<br />

verdienenden Metallarbe,ters von innen. Sie steht in einem durch die Wände sind aus Pappe, das Dach aus Stroh. die Wuste ist der<br />

Landbesetzung entstandenen Viertel. Der Herd dient als Ablage Fußboden. Hinter d em Vorhang stehen drei Benen<br />

treten selbständig ihre Interessen. SI- Lateinamerikas. auch wenn laut Analysen<br />

NAMOS versucht alles. daß sich diese für den US-Senat die Barriadas Limas<br />

Seibstorganisationen an übertriebenen noch lange nicht so gefährlich sind wie<br />

<strong>und</strong> verschleppten bürokratischen For- die Poblaciones in Chile.<br />

malitäten, an Bedingungen über Breite<br />

der Straßen. Zwischenräume zwischen<br />

Häusern, Grünanlagen (wo vorher nur<br />

Wüste war), durch Ignorieren der Repräsentanten<br />

<strong>und</strong> Festlegen von Maximaleinwohnerzahlen<br />

zerreiben. In sich uneinig<br />

<strong>werden</strong> <strong>und</strong> spalten. Diese Art Elnheitsfront<br />

integriert viele Fabrikarbeiter<br />

der Metallbranche <strong>und</strong> viele ehemalige<br />

Bauern. Gemeinsame Aktionen mit der<br />

CCP <strong>und</strong> der FETIMP' sind nichts Besonderes<br />

mehr. Am 4. März 1974 wurde<br />

bei einer <strong>gemeinsam</strong>en Demonstration<br />

gegen die ständig steigenden Lebenshaltunaskosten<br />

ein Bewohner von der<br />

Was sich keiner in Peru so recht klar<br />

macht, auch die Linke nicht ist, daß nicht<br />

nur die Bodenschätze <strong>und</strong> die mögliche<br />

Bewässerung der Wüste an der Küste<br />

enorme Entwicklungsmöglichkeiten für<br />

das unterentwickelte Peru enthalten,<br />

Die Agrarreform<br />

Die Agrarreform in Peru ist neben der<br />

kubanischen bisher die radikalste in Lateinamerika.<br />

Sie beseitigt erst ökonomisch.<br />

dann politisch die in ihrerStellung<br />

geschwächte. aber Immer noch bis 1968<br />

sondern gerade die brachliegende Ar-<br />

beitskrafl von Millionen von Arbeitslosen<br />

<strong>und</strong> Unproduktiven. Der kapitalistische<br />

Charakter von Produktion <strong>und</strong> Industria-<br />

lisierung eines zurückgebliebenen Lan-<br />

des verhindert ihre produktive Einbe-<br />

Ziehung in diese Entwicklung. Erst die<br />

sozialistische Revolution <strong>wir</strong>d diese<br />

Entwicklungsmöglichkeiten ausnutzen<br />

können.<br />

schon Vlahzuchtbetrfaben für die Versorgung<br />

der Minenarbeiterschafi mit billigem<br />

Fleisch <strong>und</strong> den Indiokommunen.<br />

Comunldades Indlgenas, jetzt offiziell<br />

umgetauft in Comunidades Campesi-<br />

~olizehrschossen. Eine andere Demon- herrschende Fraktion der peruenischen nas (CC). Bauernkommunen. Sie waren<br />

stration zum 3. September von Landar- Bourgeoisie. die Land-Oligarchle, die zur Zeit der Inkas Gemeinden mit rein<br />

beitern nach Lima zu einer K<strong>und</strong>gebung sogenannten Zucker- <strong>und</strong> Baumwollba- kollektivem Landbesitz <strong>und</strong> kollektiver<br />

gegen die Bezahlung enteigneten Lan- rone. Freilich war deren Macht bereits Nutzung. Davon blieben durch die jahrdes,<br />

zu der ebenfalls die Metallarbeiter Grenzengesetzt,siekonntesichnurnoch h<strong>und</strong>erklange Bekämpfung von Seiten<br />

<strong>und</strong> die Einheitsfront aufriefen. wurde mit größter Mühe politisch gegen die erst der Spanier, dann der großen<br />

ebenfalls gewaltsam aufgelöst. Eine aufstrebenden lndustriekapitalinteressen Gr<strong>und</strong>besitzeroligarchie der Republik.<br />

solch explosive Mischung muß die Re- mit ihrer Wirtschaftspolitik durchsetzen. nur noch Reste neben dem sich durchi<br />

gierung im Keim ersticken, den Knall Ihre rein auf Export des unverarbeiteten setzenden Klassensystem: Wenige mitt-<br />

L würde sie kaum überleben. Land<strong>wir</strong>tschaftsprodukts ausgerichtete lere Land- <strong>und</strong> Viehbesitzeran der Spitze.<br />

Am Beispiel der .,jungen Städte" sieht Wirhchaflsweise bot dem imperialisti- dievielen Besitzer von Minif<strong>und</strong>ien in der<br />

man, daß die staatliche Mobilisie- schen Kapital, das die Produktion groß- Mitte <strong>und</strong> das Heer der besitzlosen<br />

rungsbehö[de SINAMOS in der Tradition teils <strong>und</strong> die Kommerzialisierung völlig in Knechte. Pächter. in feudalen Dienstvon<br />

US-Wohltätigkeitsorganisationen seiner Hand hat. billige Rohmaterialien verhältnissen stehenden oder im Lohneine<br />

... Oroanisieruno -- -~~ bis zu einem be- für die Textilindustrle <strong>und</strong> Lebensmittel. arbeitsverhältnis stehenden bettelarmen<br />

~~<br />

stimmten Pdnkt Lnd ohne AJlonomie Im Agrarsektor herrschteeineKoalition Knechten. den ..Campesinos sin tierra" =<br />

oradcnt Jnd fordert - oder fa s scnon zwischen den dem ,S-Kapital Jnterwor- Bauern ohne Land am Ende der Klassenvorhanden.<br />

dieser Rechnung tragt. we tenen Zucker- Lnd Ba~mwollbaronen der hierarchie.<br />

sie so die proletariscnen Randscn cnten K~stenoasen Lnd den großen Hazienda- Die übermäßia harte Ausbeutung der in<br />

..in das Wertesvsrem des Proiekts erner Desitzern der S.erra, vorzugsweise V eh- feudalen ~ienskerhältnissen steljenden<br />

ebhängigen ka~italistlschen~~twicklung Züchtern. Ein Nebeneinander von völlig Hazlendaarbeiter <strong>und</strong> die zunehmende<br />

der beherrschten Klasse" integriert. (A. ungleich entwickelten Teilen:<br />

Verarmung <strong>und</strong> Abhängigkeit der Co-<br />

Quijano). Solange die Nationalökonomie Einerseits die hochkapltellslerien munidades von den Hazienden. die die<br />

wenigstens beschränkte Wachstums- Zuckermhrplantagen mit beginnender besten Länder <strong>und</strong> Weiden durch juristimöglichkeiten<br />

bietet, scheint diese industrieller Weiterverarbeitung zu Rum sche Prozesse oder nackte Gewalt an<br />

Rechnung für das Kapital aufgehen zu <strong>und</strong> Papier. mit Einsatz von Großma- sich rissen. die mit der ursprünglichsn<br />

können. Bei der kbmmenden Desillusio- schinen. Konzentration von Landarbei- Akkumulation in England vergleichbarist.<br />

nierung dieser breiten individuell auf- termassen im Lohnarbeitsverhältnis, die führte immer wieder zu Bauernrevolten<br />

stieasorientierten Schichten kann sich sich durch ihre Kampferfahrung das rela- mit ihrem letzten Höhepunkt 1962 im.<br />

die~e~zweischneidi~e~chwertsehrwohl tiv höchste Lohnniveau der Land<strong>wir</strong>t- Departement Cusco unter der Führung<br />

auch gegen das Kapital richten. Und die schafl erkämpft hatten. Der Besitz ist des Marxisten Hugo Bianco. In den Jah-<br />

Vereinigung mit Arbeitern <strong>und</strong> Landar- stark zentralisiert. <strong>und</strong> das Minif<strong>und</strong>ium ren 1965-1966 war die größte Angst aller<br />

bsitsrn ~~~ ist ~ das revolutionäre Potential (weniger als 5 ha) ist praktisch ver- Bürger die Gefahr. die Bauern könnten<br />

schwinden.<br />

sich den kieinbürserlich-intellektuellen<br />

7 CCP: Confsderaci6n Campesina del Peru<br />

,siehe unten) FETIMP, Metallarbei. Andererseits die Sierra, die Anden. mit Gueriileros mit ma~xistischen Ideen anterge~erkSCha~,<br />

~ ~ ~ der ~ (besonders ~ h in der ~ Zentraislerra) ~ ~ dem ~ schließen, ~ b sich organisieren ~ ~ <strong>und</strong> d die poli-<br />

CGTP<br />

Gegensatz von modarnen kepltellatl- tisch-ökonomische Ordnung zenchia-<br />

6 Arpo-Sonderdruck Peru 11


gen.Tatsächlich waren dieBauern Immer<br />

wegen ihrer verzweifelten Lebenssituation<br />

der politischen Agitation leicht zuaanaio<br />

- -- <strong>und</strong> vertieften durch die bloße<br />

Drohung s e konnten s ch erneoen, Oie<br />

po itiscne r


Sfeinwannen vor dem Wegwehen oder Abgeschwemmt<strong>werden</strong>. Heute sind solche Anbauweisen<br />

weoen " der Besifrverhaitnisse <strong>und</strong> manseinder - Arbeitsoroanisafion verlassen,<br />

die Terrassen verfallen oder <strong>werden</strong> von Gestrüpp überwuchert. die Hänge bringen<br />

nur noch einen Bruchteil des möglichen Ertrages oder sind ganz verlassen.<br />

kandidieren. da als Kandidat nur zuae- - schen Bedinaunaen - für eine Mechanllassen<br />

<strong>wir</strong>a. wer e nen best!mmten B I- slerung oer Land<strong>wir</strong>tschafl (wette Ebene<br />

unkapitalisierten halbfeudalen Produktionsverhältni~~w<br />

in den verarmten<br />

Comunidades um die Hazienden herum<br />

andererseits; Das Modell SAIS soll diese<br />

beiden unterschiedlichen ProduMlonsniveaus<br />

anaieichen. diesen bekannten<br />

Sozialen ~iruheheid beseitigen, die<br />

Wirtschaftlichkeit durch Konzentration<br />

der Produktion erhöhen <strong>und</strong> außerdem<br />

,.soll das Land denen gehören, die es bearbeiten".<br />

Die Hazienden <strong>werden</strong> als<br />

Produktionseinheiten beibehalten, die<br />

von ihren Lohnarbeitern erarbeiteten<br />

Gewinne umverteilt (ein kleiner unbedeutender<br />

Bruchteil für die einzelnen<br />

Comunidades) <strong>und</strong> die Leitung des<br />

Ganzen Komplexes formell den Bauern<br />

der ~omunidades übergeben.<br />

Die ..revolutionären radikale ~nteignung<br />

der Hazendados wickelt sich als Geschäft<br />

zwischen diesen <strong>und</strong> der Regierung ab,<br />

bei dem ihnen Land, Vieh <strong>und</strong> sonstige<br />

Einrichtunaen abaekauft <strong>werden</strong>. Die<br />

~ooperativin ihrerseits müssen diesen<br />

Betrag in 25 Jahren an die Regierung abstonein.<br />

Die Mitglieder dar SAlS sind nach dem<br />

Gesetz die einzelnen Comunidades <strong>und</strong><br />

die in elner Dlensilelslungs-Kooperative<br />

zusammengefaßten Haziendas. Alle<br />

a~nasarad hat (z B Realscn~laoschl~ß zbm Bespiel1 desto aroßer die tionzen- Produktionsmittel der Haziendas gehöobwöi<br />

die meisten Arbeiter der Koope- tration der ~roduktioi <strong>und</strong> desto größer ren nicht den Haziendaarbeitern sondern<br />

ratlve. wenn überhaupt. nurdrei Jahredie die Schicht der Besitzlosen.<br />

der SAIS als Gesamtgesellschaft. Die<br />

Gr<strong>und</strong>schule besucht haben). Als For- In der Umaebuna von Hazienden. die Dien~tleistungsk~~perative der Hazienmaleigentümer<br />

sind den Genossen- sich ihr ~andvon den Comunidades ge- daarbeiter besitzt nicht die Pmdukschaftsmitgiiadern<br />

alle Formen gewerk- raubt haben. arbeiten große Teile der tionsmittel. sondern ist ein Mitglied unter<br />

schaftiicher Betätigung verboten. Die Comuneros als Pächter oder Lohnarbei- vielen. manchmal eins unter 40: aber der<br />

Struktur der Kooperativen <strong>und</strong> der Aus- ter in der Hazienda. An dieser Situation Gesamthaushalt der SAIS <strong>wir</strong>d nur von<br />

schluß desjenigen Teils der Arbeiter- der Konzentration des Besitzes <strong>und</strong> der den Haziendas bestritten, die Comunischaft<br />

von der Mitoliedschaft der die Proletarisieruna der Masse der Bauern dades sind lediglich über die Umverteischwerste~rbeit<br />

leisiet.zeigtan dengegen neben der ~eiierexistenz des total un- iung der Gewinne Nutznießer der prodie<br />

Arbeiter gerichteten Charakter der ökonomischenMinif<strong>und</strong>ios(bis5haLand) duktiven Arbeit der Haziendaarbeiter.<br />

Koooeration. hat die Aararreform absolut nichts ge- Der bürgerliche Charakter der Wahlen<br />

Die Comunldades<br />

anden In den Comunioades. die fest fi~r zu den Gremien der SAIS äußert sich in:<br />

aus Minit<strong>und</strong>ien Lnd winzigen Venba- mehrfach gestaffeltem Delegiertenprintrieben<br />

bestehen. treibt die Agrarreform zio. kein imoeratives Mandat. keine<br />

Die Comunldades Campeslnas waren<br />

zur Zeit der Inkas die vorherrschende<br />

Oraanisationsweise der Land<strong>wir</strong>tschaft.<br />

Esgab nur Gemeineigentum <strong>und</strong> private<br />

C <strong>und</strong> kollektive Nutzungsformen. Durch<br />

,,erfolgreich" die ~ooperation voran.<br />

Es soll die Kollektivierung gefördert.<br />

der unrationelle ~inif<strong>und</strong>ismüs abaeschafft<br />

<strong>und</strong> an seine Stelle eine an kapialistischen<br />

Prinzipien der Produktion<br />

kiaisenorientierten ~achtor~Ai'. direkte<br />

Kontrolle durch SINAMOS. Nach von<br />

SINAMOS voraeschlaaenen "~~~ -~ Listen wer-<br />

~<br />

den die relativ reichen Bauern der Oberschicht<br />

der Comunidades <strong>und</strong> die gebilden<br />

~ ~ kollektiven Besitzwar die Bilduna orientierte Koooerative mit araßerer Ef- deten <strong>und</strong> redegewandten Techniker der<br />

verschiedener Klassen sehr erschwert fektivität gestelit <strong>werden</strong>. ~ bir wegen der Hazienda gewählt. belde Gruppen mit<br />

<strong>und</strong> die kollektive Nutzung war die Basis mangelhaften Mobilisierung der besitz- Sonderinteressen. Die Arbeiter <strong>und</strong><br />

für die Solidarität gegenüber den Spani- losen Klasse <strong>und</strong> der Angitlichkeit der Viehhirten der Haziendas. die kleinen<br />

schen Kolonisatoren <strong>und</strong> den Hazenda- Minelschicht ist die Macht der Ober- Bauern <strong>und</strong> Knechte der Comunidades<br />

dos. Deshalb war die Zerstörung dar klasse ungebrochen. sie boykottiert ofl sind nicht repräsentiert. Dieeigentlichen<br />

Comunidades ~ ~<br />

bisher immer eines der die Kooperation oder drückt ihr ei- Produzenten des Reichtums ~~~ der SAIS - die<br />

wesentlichen Ziele aer Agrarpolitik feU- nen e naeutig kapitelistischen Stempel Arbe ter Lnd Viehhirten der ente gnelen<br />

daler bnd biiraerlicner Regierungen. ob- a~f. Die adl RegierungsstatistlK bereits Haziendas, haoen Kein Wort mitzureden<br />

riooeblleben ---- --- ist ein dünner ~esi dieses ~ ~ ~ ~<br />

Comunero-Bewußheins, niehr <strong>und</strong> mehr<br />

koooerativierten ~omunidades haben<br />

fast ausnahmslos lediglich die offiziellen<br />

geschwelgedenn Besitz <strong>und</strong> Macnt in der<br />

Organiserung der Produktion Lnd der<br />

unterhöhltdurchdievom kapitalistischen Bezeichnungen für die obersten Poiiti- Verteilung der E nnahmen Die B dung<br />

Eindringen erzwungene ~lissenbildung. schen Amte; gewechselt bei densilben von Syna Katen ist ihnen verooten da ja<br />

Die meisten Comunidades sind heute Funktionären wie vorher.<br />

nach Definit on die tiooperatiuen nnen<br />

deutlich dreigegliedert; eine herrschende<br />

Schicht von Regierungsbeamten. Akademikern,<br />

Kleinhändlern <strong>und</strong> mittleren<br />

Land- bzw. Viehbesitzern: eine große<br />

Die gemeinnützigen<br />

Agrargesellschaften SAISB<br />

gehören. <strong>und</strong> Organisationen zur<br />

Selbstbekamofuna braucht man nicht.<br />

Die gewähiten Vertreter. die Rlite. haben<br />

Sonderinteressen. aber kein impera-<br />

Schicht von Kleinbauern mit etwa 5 ha<br />

<strong>und</strong> soviel Vieh. wie es aerade zum Ernehren<br />

aer Fami e reicht. <strong>und</strong> zuletzt<br />

elne Sch cnt, o,e oft LDer a e halfle aer<br />

Bewohner ausmacht, die Bauern ohne<br />

.,Die integrale typisch peruanische<br />

Lösung fürein ~eruanischesProblem" ist<br />

n den-Bergen die Bild~ng der SAlS Sie<br />

s011Oen Wlderspr~chzwischenden2vollig<br />

ungleich entwickelten land<strong>wir</strong>tschafttives<br />

Mandar, <strong>und</strong> <strong>werden</strong> nach ein bis<br />

zwei Jahren abgelöst. Sie kommen aus<br />

den entlegensten Comunidades alle 14<br />

Tage zusammen, um die Entscheidung<br />

des von der Regierung eingesetzten Ge-<br />

Land, Knechte, die nichts als ein paar ge- lichen Produktionsweisen lösen, zwi- rente (Unternehmensleiter) zu unterflickte<br />

Lumpen am Körper, ein paar schen den großen kapitalisierten Vieh- scnreiben una an ..BildungsKursen" von<br />

selbstgewebte Decken <strong>und</strong> eine Lehrnhüne<br />

besitzen. Je besser die geografizuchthazienden<br />

einerseits <strong>und</strong> den total<br />

8 SAIS = Sociedad sgricola de interes social<br />

staatlichen F~nktionaren teilzunehmsn.<br />

in denen ihnen die verwickelte Organisa-<br />

13


Hülfe eines privaten Kleinbauern aus Adobe. Sie besrent aus in 1-Zimmer- Wohnung Iiir die 7-kopiige Famiiie emes Hazienda-<br />

der Sonne gehärietem Lehm <strong>und</strong> einem Strohdach. Die Tempera- Arbeiters auf einer staatlichen Kooperative in den Bergen. Weni-<br />

turunterschiede von oft 30 Grad zwischen Tag <strong>und</strong> Nacht erfor- ger als 20 m2. kein Wasser, keine Heizung. kein Fußboden.<br />

dern in diesen Berggegenden feste Häuser.<br />

tionsstruktur der SAiS beigebracht <strong>wir</strong>d. die Umverteilung an die Arbeiter der Ha- Großgr<strong>und</strong>besitzer betraf. ist der im Juni<br />

Die Räte (somit die früher immer be zienda <strong>und</strong> die Comuneros. für eine He- 1969 erlassene <strong>und</strong> im November 1969<br />

nachteiiigten Comunidades) haben bung des miserablen Lebensniveaus abger<strong>und</strong>ete Abschnitt des Agrarre-<br />

formell die Macht. Faktisch propagieren bleibt fast nichts oder wenig. Dies <strong>und</strong> formgesetzes. der es diesen Gmß-<br />

sie nur die von der Regierung zentraii- die totale Unterrepräsentanz der eigent- gr<strong>und</strong>besitzern ermöglichte, durch Par-<br />

sierte Organisierung der Produktion <strong>und</strong> Iichen Produzenten in den Entschei- zeilierung den Besitz in Teile aufzuglie-<br />

Verteilung in ihren jeweiligen Comuni- dungen über die Produktion <strong>und</strong> Vertei- dern, die wegen ihrer relativen Kleinheit<br />

dades <strong>und</strong> verbreiten die Illusion einer lung führt zu zwei zentralen Forderungen nicht unter die Agrarreform fallen wür-<br />

Möglichkeit der Mitbestimmung. der Produzenten: Bildung <strong>und</strong> Aner- den. Parzellierung heißt Aufteilungdurch<br />

Die Umverteilung des Gewinnes der kennung der Syndikate, Nichtbezahlung Verkauf <strong>und</strong> Verschenken. Aufteilung<br />

SAlS an die Comunidade~ führt zur der Agrarschuld. Diese Forderungen einer Gesellschaft an die einzelnen Mit-<br />

Durchführung einiger infrastruktu~or- <strong>werden</strong> zwar bisher nur da organisiert glieder.. .<br />

haben <strong>und</strong> zur Stabilisierung der poiiti- vertreten, wo die Bauern <strong>und</strong> Landarbei- In dieser Zeit wurden 80-90 Prozent<br />

schen Bedeutung der kommunalen ter aus eigener Kraft die Bildung von dieser Besltze parzelliert <strong>und</strong> entgingen<br />

Oberschicht, die an einer Agrarreform Syndikaten gegen den Illegalisierungs- so der Reform <strong>und</strong> der Enteignung. Klar.<br />

Innerhalb der Comunidades verständli- druck geschafft haben. So gibt es in fast daß die Besitzer die Länder an Familien-<br />

cherweise kein Interesse hat. Die einzi- allenCAPsschon illegaleSyndikate.aber angehörige <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e verteilten oder<br />

gen, die daran unmittelbares Interesse erst in einer SAlS. Aber diese beiden ,.verkauften" oder mindestens das beste<br />

hätten, sind die, die kein eigenes Land Forderungen sind Immerhin schon so Stück Land mit allen Maschinen für sich<br />

besitzen <strong>und</strong> sich als Tagelöhner oder stark. da0 sie in der ,.unpolitischen" CNA behielten. Eine eindeutig realdionäre<br />

Knechte bei den reicheren <strong>und</strong> mittleren zu heftigen Auseinandersetzungen g e Gesetzesmaßnahme zu großem Schaden<br />

Bauern verdingen. An deren Situation führt haben. Die CNA, Confederacion der Landarbeiter. Freilich erst nach Er-<br />

ändert sich durch die Agrarreform über- nacionai Agraria. ist das er,klärterma8en füllung ihrer Funktion <strong>und</strong> nach heftigen<br />

haupt nichts, auch nicht dadurch, daßsie unpolitische <strong>und</strong> nicht klassenorientierte Streiks wurde diese Bestimmung we-<br />

als Bewohner der Comunidad. die in die lnteressenorgan der 3 Millionen Bauern sentlichabgeändert. Unregelmäßigkeiten<br />

SAlS integriert ist, indieoffizielleStatistik Perus. die höchste Verkörperung des Von Seiten der Eigentümer bei der Par-<br />

der Nutznießer der Agrarreform einge- Mitbestimmungsprinzips der peruani- zellierung wie flldive Parzellierungen U. a.<br />

hen. Hier zeigt sich die Beschränkungder schen ,.Revolution".SieistdiegelbeBau- wurden nurdagerichtlichverfolgt. wo die<br />

Reformpolitik, die wegen ihres Klassen- ern- <strong>und</strong> Landbesitzerorganisation. von Behörden durch massiven Dmck der<br />

charakters kein Interesse an der Mas- der weiter unten noch die Rede sein <strong>wir</strong>d. Landarbeiter dazu gezwungen wurden.<br />

senmobiiisierung dieser Schichten für Auf dem Gründungskongreß der CNA Dann allerdings mit großem Propagan-<br />

eine Agrarrevolution hat. So bleiben wurden die Syndikate von der Mehrheit daaufwand zugunsten der .,RevolutionM.<br />

massenweise vorkapitalistische Dienst- abgelehnt. Die Forderung wurde formu- Die Maßnahme scheint eine Unter-<br />

verhältnisse verdeckt unter der herr- liert von der Agrarliga von Cusco. die die Stühung der Regierung für das mittlere<br />

schenden kapitalistischen Pmduk- zerschlagenen Syndikate mit Hugo- Landkapital darzustellen. Aber das nur<br />

tionsweiselO, die ihrerseits mit Ideologien Blanco-Erfahrungsicheinverleibt hatten, zum Schein, um die drohende Opposition<br />

wie ,,volle Mitbestimmung, Machtüber- <strong>und</strong> der von Lima. wo es besonders einer vereinigten Gr<strong>und</strong>besitzerklasse<br />

gabe, das Land dem. der es bearbei- kämpferische Syndikate in den Koopera- gegen das Abtreten von der politischen<br />

tet.. ." beschönigt <strong>wir</strong>d. tiven gibt. Aber die Agrarschuldfrage, die Bühne zu unterhöhlen. Denn nach er-<br />

DieSAlS müssen genauso wie die CAPs eine versteckte Anerkennung der alten folgreicher Parzellierung zerreibt sich<br />

ihre Agrarschuld bezahlen. Von den jetzt Besitzer ist. soll immerhin erwogen wer- das mittlere Kapital zwischen dem Druck<br />

über 40 SAlS <strong>werden</strong> außer den Schuld- den <strong>und</strong> erhielt zurückhaltende Zu- durch die großen staatlich geförderten<br />

zinsen <strong>und</strong> Staatscteuern ~ nur oanze drei stimmuna in der Presse. kapitalistischen CAPs <strong>und</strong> SAlS einer-<br />

0~ ~~-<br />

SAlS die Schulden bezahlen können. Für lnnerhib der SAlS <strong>und</strong> der CAPs seit~ <strong>und</strong> dem Druck durch die Landardrückt<br />

sich der Klasseninstinkt der beiter auf der anderen Seite. die ihre ge-<br />

SINAMOS.Funktioniire bringen den<br />

rne". ~ ~ ~ d die ~ de. ~ Landarbeiter b ~ i t In der ~ Einsicht ~ ~ aus, daß die setzlich ihnen zugestandenen Rechte<br />

mokratisehen Soielreasln der büraerlichen Agrarreform Ihnen nichts brachte als ei- (wie Gewinnbeteiligung) fordern.<br />

. -<br />

~Brnokratie ~~ ~ bei: man braucht mkdestens nen Besitzwechsel vom alten Patron zum<br />

zwei Liitsn von Wahlkandidaten. zum Bei- Staat. <strong>und</strong> die Staatsbeamten Iäßt man<br />

spiel eine grüne <strong>und</strong> eine rote, oder einen ..-<br />

Agrarreform <strong>und</strong> die<br />

vorläufig als ..Experten" gewähren. Das<br />

..Stierm <strong>und</strong>iein ,.Schafv. Die beiden Listen bisher einzige Syndikat einer SAlS ist Mobilisierungder Bauern<br />

brauchen sich in nichts zu unterscheiden.<br />

Mitglied der CCP (siehe unten).<br />

Inzwischen begünstigt die Agrarreform<br />

was den Auitrag der Wahlsr angeht. aber es<br />

müssen mindestens 2 sein1<br />

nach offiziellen Zahlen knapp Xi0 000<br />

'0 Noch immer arbeitet ein Großteil der Tricks zum<br />

Familien <strong>und</strong> betriffl fast 6 Millionen ha.<br />

Knechte den ganzen Tag oder auch nur ein Umgehen der Reform das ist der größte Teil der land<strong>wir</strong>tschaftpaar<br />

St<strong>und</strong>en für einen Schluck Schnaps.<br />

lichen Nutdläche Perus. Die Agrarreform<br />

einen Plastikbeutel Cacablätter <strong>und</strong>ein paar Ein weiterer Schwerpunkt der Agrar- bedeutet einen Sprung vorwärts auf elne<br />

reform. der ungefähr 35 Prozent der höhere Stufe kapitalistischer Akkumula-


ti0n auf dem Land - entsprechend den Durchdringung der Produktionsverhält- bajadores". ein gesetzlich definierter<br />

Notwendigkeiten einer Industrialisierung nisse sehr unterschiedlich abläuft. In Begriff für alle. die nur irgendwie in der<br />

des Landes. Die alte Landoligarchie Piura an der nördlichen Küste hat die alte Land<strong>wir</strong>tschaft beschäftigt sind. vom<br />

wurde hinweggefegt. beziehun~sweise starke Departamentai-Federation der Knecht. den man nirgends in der CNA<br />

dazu gezwungen. sich auf rentablere Bauern die Agrarreform anfangs mächtig repräsentiert sieht bis zum hochbezahl-<br />

Zweige Zurückzuziehen (wie Vermieten Unterstützt <strong>und</strong> zu radikalisieren ten Ingenieur, Agronom <strong>und</strong> mittleren<br />

von iand<strong>wir</strong>tschaftsmaschinen) oder in Versucht. In den Kämpfen. die sich zu Gr<strong>und</strong>besitzer in schwarzem Anzug <strong>und</strong><br />

die Industrie überzuwechseln. wofür ihr Landbesetzunaen zur Beschieuniauna " silberner Weste, alle außer deralten<br />

die Reqieruna den schmerzlichen Ober- der ~grarreform entwickelten. lernten die Landoiigarchie <strong>und</strong> dem zu mobilisiegang<br />

mit den-~utscheinen <strong>und</strong> den Bar- Bauern, daß die Regierung eine Mobili- renden Bauernproletariat in einer kiaszahlungen<br />

der Agrarschuld erleichtert. sierung wünscht, aber nur solanoesiesie senversöhnlerischen Org!anisation. in der<br />

Zentral geplant <strong>wir</strong>d nun die Konzentra- unter Kontroi~e hat. andernfalls<strong>wir</strong>d sie das Differenzieren nach Rassen <strong>und</strong><br />

tion <strong>und</strong> Zentralislerung weiter be- gemäß ihres Kiassencharakters mit allen Klassen bei Strafe verboten ist. Das Geschleunigt.<br />

<strong>und</strong> weiterhin <strong>werden</strong> große Mitteln - <strong>und</strong> sei es mit brutaler Gewalt - setz verbietet die alte Großgr<strong>und</strong>besit-<br />

Kapazitäten an Arbeitskräften einaesoart. - zerschlagen.<br />

zerorganisation SNA <strong>und</strong> Iäßt die neue<br />

So sina 2 B. etwa 22 Prozent oer Zucker- in Cusco <strong>und</strong> Lima gelang es SiNA- CNA in den alten Palast der SNA als vom<br />

rohrarbeiter als ..Eventdales' n cnt in die MOS. die regionalen Federationen mit Staat bezahltevollberufliche Funktionäre<br />

Kooperativen aufgenommen worden, in längeren Kampferfahrungen fast voll- einziehen.<br />

Reishazienden bis zu 70 Prozent! (A. ständig in die gelben Ligas Agrarias auf- Die organisierte Opposition des<br />

Ouijano). Damit <strong>wir</strong>d das Problem der zusaugen. weil sie durch den Einfluß der Landadels gegen die Agrarreform ist gesich<br />

schnell ausdehnenden städtischen regierungsfre<strong>und</strong>lichen KP-Politik ver- brochen. Die PCP versucht über die von<br />

Elendsquartiere arbeitssuchender Ser- <strong>wir</strong>rt <strong>und</strong> geschwächt waren. Aber sie ihr dominierte CGTP die Organisierung<br />

ranos weiter zugespitzt. Die CAPs <strong>und</strong> durchschauen allmählich die Mitbe- der Bauern in den gelben Ligas <strong>und</strong> der<br />

SAIS. die zwar als oeruanische Lösuna stimmungsideologie in den SAlS <strong>und</strong> CNA zu beschleunigen <strong>und</strong> preist jedes<br />

eines peruanischen'problems den ~ r o c CAPs (in Cusco sind sie eine <strong>wir</strong>tschaft- neue Agrargesetz als das beste Waschteil<br />

der enteigneten Land<strong>wir</strong>tschaitsflä- liche Pleite) <strong>und</strong>sind im Wörtlichnehmen mittel an, das es je gab.<br />

che abdeckenfca. 3.3 Millionen hal. be- der Sinamosphraseologie so kampfbe-<br />

'*C<br />

Die CNA ist das Musterbeispiel einer<br />

schäftigen abeinur einen kleinen~ii der reit. daß sie ihre Deleaierten in der natio- von der Regierung vorgegebenen ..Mas-<br />

Landbevölkerung. Die Produzenten die- nalen CNAdazu zwingan. dorteineforde- senorganisation", deren Aufgabe darin<br />

ser ~ooperativen-<strong>und</strong> die Masse der rest- rungenstellende Fraktion zu bilden. Sie besteht. einerseits der Regierung zu<br />

lichen Landbevölkerung leben weiter in brachten die Forderuna - nach Svndikaten applaudieren, andererseits aber ständig<br />

großer Armut bei zunehmender Kontrolle. in oen Kooperaiivena~fdenTisch. Esgab dieDiskussiondarüberzu führen. wiedas<br />

Einbeziehung in den kapitalistischen 0 e neft gsten D swss onen aes ganzen bestehende System auf dem Land im<br />

Markt. Senkung Ihres Reallohns <strong>und</strong> Kongresses. Der Teil des ~on~resies. der Sinne der Regierung effizienter <strong>und</strong><br />

mehr Druck auf das Arbeitstempo. mit Recht durch diese Forderung eine produktiver gemacht <strong>werden</strong> kann. Sie ist<br />

Die alten Besitzer der Haziendas er- praktische lnfragestellung der Mitbe- der politische Versuch der Reaieruna, die<br />

scheinen den Landarbeitern der CAPs stimmunosideolooie fürchtete. , versuchte ~~ ~ ~ klassenmäßige organisieruni der iand<strong>und</strong><br />

SAlS nachträglich als spendable die ~iskission ziunterdrücken. so daß arbeiter<strong>und</strong> armen Bauern zu verhindern.<br />

Herren,diesie nicht so gehetzt <strong>und</strong> kon- die Delegierten von Lima <strong>und</strong> Cusco mit<br />

trolliert haben wie der neue Herr Staat dem ~uszua drohten. Der Präsident des Dle Aussichten der Bauernheute.<br />

Der Staat sichert sich durch die i


ihnen ..legal" das Land ihrer Comunidades<br />

geraubt hatten. An diesen fruchtbaren<br />

aber abgelegenen Hazienden hatte<br />

die Regierung erst ein zweitrangiges Interesse.<br />

Von Juni bis September 1974<br />

besetzten die Bauern organisiert über die<br />

Hälfte der h<strong>und</strong>ert ~azleidas. dabei auch<br />

diebesten <strong>und</strong>größten der Provinz.Sie besetzten<br />

auch die wenigen, die bereits von<br />

der Agrarreformbehörde brach liegengelassen<br />

wurden <strong>und</strong> unter den Augen<br />

der Behörden von den ehemaligen Hazendados<br />

dekapitalisiert wurden. Die<br />

Hazendados schafften weg, was nicht<br />

niet- <strong>und</strong> nagelfest ist.<br />

Gegen diese schnell sich politisierende<br />

Massenbewegung. in deren Aktionen die<br />

Bauern auch den Respekt verloren vor<br />

dem Agrarministerium <strong>und</strong> der Regierunasoolitik.<br />

- . deren Charakter sie praktlsch<br />

erfuhren, die bereitseine politische<br />

Macht in der Provinz darstellte. mit der<br />

sich Lehrer <strong>und</strong> Studenten solidarisierten<br />

<strong>und</strong> vor der der Provinzpräfekt oft zurückstecken<br />

muste, gegen diese politische<br />

Macht war die Regierung gezwungen.<br />

eine differenzierte Taktik einzuschlagen.<br />

Sie hoffte. allmählich die Bewegung<br />

durch Spaltung. Zermürbung<br />

<strong>und</strong> Wühlarbeit seitens SINAMOS zu<br />

schwächen.<br />

Unter Anleitung durch dieCCP organisierten<br />

die Bauern sich im Laufe der<br />

Landbesetzungen in Basiskomitees. in<br />

denen auch übergeordnete politökonomische<br />

Fragen Perus durchleuchtet<br />

<strong>werden</strong>. Gleich am Taa der Besetzung<br />

.<br />

wurde in einer Massenversammlung der<br />

mit Stöcken bewaffneten Besetzer. fast<br />

vollzählig erschienen aus den umlie-<br />

genden Dörfern mit Frauen <strong>und</strong> Kin-<br />

dern, auf der besetzten Hazienda die<br />

kollektive Bearbelrung des Gr<strong>und</strong>es or-<br />

ganisiert. Hier bildeten sich in der Be-<br />

wegung selber politische Kader. die das<br />

Vertrauen der Bauern haben.<br />

In direkten Verhandlungen mit Vertre-<br />

tern der Regierung auf dem besetzten<br />

Land hat die Regierung diese „Variante<br />

der Aararreform von unten" anerkennen<br />

rn-ssen. hacndem das monare ange<br />

Wjnlen von S NAMOS nLr den gegenlei-<br />

aen Jnbeabs cnriaten Lerneffemt hatle.<br />

hat (I e Regierung i& September 1974 25<br />

F-nrer vernafrel<br />

D eCCP-noa eFEPCAsindsetdemsehr<br />

starker ReDression ausaesetzt. Ihr Generalsekretar<br />

Andres ~una Vargas. der<br />

die Kämpfe in Piurageführt hatte. ist nach<br />

kurzer Freiheit wieder im Gefängnis. Die<br />

Regierung <strong>wir</strong>d in Andahuaylas schworlich<br />

das Vertrauen dieser Bauern zurückgewinnen<br />

könngn.<br />

Die Landreform <strong>und</strong> die Politik des<br />

bürgerlichen Reformismus weck einen<br />

großen Teil der am Rande der Gesellschaft<br />

lebenden Bauernbevölkerung politisch<br />

auf, schafft ein öffentliches Diskussionsforum<br />

wie nie zuvor. schafft<br />

neue Hoffnungen <strong>und</strong> anerkennt verbal<br />

das Recht der Bauern auf den Besitz des<br />

von ihnen bearbeiteten Landes <strong>und</strong> Propagiert<br />

die Abscnaffung der AusoeJtung.<br />

Die CNA steuert zwar die Art *L et On<br />

arößerer Teile der Bauernschaft, birgt<br />

aber in sich selbst die Widersprüche, deren<br />

Reifung sie nicht verhindern kann.<br />

Die Agrarschuldfrage <strong>wir</strong>d gerade in<br />

16<br />

*<strong>Volk</strong> <strong>und</strong> <strong>Streitkräfte</strong>, <strong>gemeinsam</strong> <strong>werden</strong> <strong>wir</strong> <strong>siegen</strong>, es lebe die Revoivliirii:.' Eine<br />

von SiNAMOS in Andahuaylas organisierte Landbesetzung, die der spontanen initiative<br />

<strong>und</strong> den von der CCP organisierten Landbesetzungen die Spitze abbiegen soll<br />

diesem Jahr aktuell nach Ablaufen der<br />

fünfjährigen Frist. in der sie noch nichts<br />

bezahlen mußten außer den Schuldzin-<br />

Sen. Die St<strong>und</strong>ung ist abgelaufen. Die<br />

Politikdar Regierungauf dem Land bletet<br />

Somit neben der verschärften staatlich<br />

zentralisierten Organisation. der Aus-<br />

beutung eine Basis für einen neuen Auf-<br />

schwung der Bauernbewegung.<br />

Die CCP wurde im Herbst 1973 durch<br />

die Vanguardia Revolutionaria (VR) re-<br />

organisiert. Bis zum 4. Kongreß im Mai<br />

1974 war sie oraktisch ausder nationalen<br />

den Massen beizutragen. die wiederge-<br />

Wonneneöffentlichkeit in den nationalen<br />

Zeitungen zeigen. daß sieeine reale poii-<br />

tlsche Macht repräsentiert, die in einem<br />

bisher völlig ungleichen Kräfteverhältnis<br />

zu bestehen vermag.<br />

Einen Irrtum begeht die VR innerhalb<br />

der CCP da, wo sie glaubt, durch die<br />

Fernhaltung oder schlichte Diffamierung<br />

von anderen politischen Linien (wie die<br />

der Maoisten <strong>und</strong> der KP) die Notwen-<br />

digkeit einer eigenen selbständigen<br />

Draktischen Erfahruno der Massen die-<br />

öffentlichkeit verschw<strong>und</strong>en. Durch die Sen ersparen zu können. so den Prozeß<br />

wesentlich richtige differenzierte Politik der Herausbildung einer Strategie für die<br />

der VR hat die eine reale Bedeutuna sozialistische ~evolution abzukürzen<br />

bekommen für die Organisierung der <strong>und</strong> durch selbstgebastelte Patentre-<br />

bauernbewegung. Der 4. Kongreß zeigte. zepte ersetzen zu können. Bisher ist die<br />

daß sie alle-wesentlichen ~am~fe Ünd von der CCP propagierte Einheit von<br />

Bewegungen außerhalb der gelben Ligas Bauern <strong>und</strong> Arbeitern nur praktisch ge-<br />

zentralisiert. Der Prozeß in Andahuaylas. worden in derwechselseitigen Teilnahme<br />

die Nützlichkeit ihrer Taktik <strong>und</strong> ihre Fä- an Kongressen. in denen die VR eine , .<br />

higkeit. zur Bildung politischer Kader aus zentrale Rolle spielt. V i<br />

Auch der ,Dritte Weg' führt zur Atternative:<br />

~evoluöo-n oder ~Önterrevolution<br />

Vor einigen Jahren sagte ein Unter- tionalen <strong>und</strong> nationalen imperialistischen<br />

nehmer aus Lima: ..Worum es geht, ist Kapitals <strong>und</strong> durch wachsende Abhän-<br />

folgendes: wenn uns die USA sagen gigkeit vom Ausland" der nationalen<br />

.Setzen Sie sich'. dann legen <strong>wir</strong> uns Bourgeoisie. sofern sich diese nicht ab-<br />

flach hin, jetzt hat Peru zum ersten Mai hängig dem imperialistischen Kapital<br />

in seiner Geschichte eine Regierung. die angliedern Iäßt. die Entwicklung verbaut.<br />

in der Lage ist, sich ruhig hinzusetzen Alle Reformen ordnen sich diesem Ziel<br />

gegenüber dem Haupt-Herrscher des unter.<br />

Landes <strong>und</strong> sich sogar vor seinen Dro- Bei dieser industriellen Entwicklung in<br />

hungen auf den Füßen zu halten.. . Aber Abhängigkeit vom imperialistischen Ka-.<br />

diese Regierung kann es nicht soweit pital <strong>werden</strong> aber die zentralen Wider-<br />

bringen, daß Peru die Tür zuknallt <strong>und</strong> sprüche nicht gelöst, sondern immer<br />

aus dem Haus geht. dessen Hauptherr mehr zugespitzt. Erlangen die weiterhin<br />

Onkel Sam ist" (nach A. Quijano). verproletarisierten Massen, um eine<br />

Der Peruanische Wea hat als wesent- kleine von den Reformen ~rivileoierte<br />

llches Kennzeichen diedurch eine bür- Schicht sicher nicht reduzieA, im Kampf<br />

gerliche Agrarreform ermöglichte kapita- um die ihnen in der ..Revolutionu zugb<br />

listische Industrialisierung. die durch ~ie~uslandsverschuldungdesstaatesstieg<br />

staatliche Intervention den einzig gang- von knapp 700 Millionen US-Dollar (1968)<br />

baren Weg der Industrialisierung be- auf 1.5 Milliarden Dollar (1973) (Zentrale<br />

schieunigt, der zugunsten des interna- Resewabank)


standenen Rechte <strong>und</strong> Verbesserungen<br />

der Lebens- <strong>und</strong> Arbeitssituation eine<br />

gewisse SelbstAndigkeit gegenüber den<br />

staatlichen Institutionen, dann sprengen<br />

sie damit bereits den von den Militärs ge-<br />

steckten Rahmen <strong>und</strong> müssen mit letzt-<br />

lich brutaler Gewalt in die Schranken<br />

gewiesen <strong>werden</strong>. Die durch Regie-<br />

rungsagitation mobilisierten Massen<br />

<strong>werden</strong> von oben organisiert. aber die<br />

Organisierung der Klasse <strong>wir</strong>d sich bei<br />

einem Scheitern der Reformverspre-<br />

chungen gegen die Regierung selber<br />

wenden <strong>und</strong> erneut die Alternative von<br />

Sozialistischer Revolution oder Konter-<br />

revolution stellen. Ein dritter Weg einer<br />

unabhängigen nationalen Entwicklung<br />

ist nicht möglich. Velasco behauptet. mit<br />

seinem peruanischen Weg diesen 3. Weg<br />

zu gehen: „Die Basis des revolutionAren<br />

Entwurfs beruht dareui, zu behaupten.<br />

da8 der anscheinend unlösbare Wider-<br />

spruch zwischen ..Kapital <strong>und</strong> Arbeit"<br />

überw<strong>und</strong>en <strong>werden</strong> soll <strong>und</strong> muB. wenn<br />

<strong>wir</strong> <strong>wir</strong>klich eine Industrls<strong>wir</strong>tschaff<br />

schaffen wollen. die gleichweit entfernt<br />

ist von den Positionen, die die kapitali-<br />

stischen oder kommunistischen Sche-<br />

mata darstellen".<br />

Daß das aber nur Wünsche sind. sehen<br />

immer mehr." Die Voraussetzungen für<br />

eine sozialistische Revolution <strong>werden</strong><br />

durch den bürgerlichen Reformismus<br />

mitgeschafien, sind aber erst im Keime<br />

vorhanden. wie In den autonomen<br />

Streikkomitees der Minen- <strong>und</strong> Metallarbeiter.<br />

in den Basisorganisationen, die<br />

aus den von der CCP aeführten Bauernkämpfen<br />

entstehen, <strong>und</strong> den Selbstverwaltungsorganen<br />

des städtischen Proletariats<br />

in einigen Elendsvierteln.<br />

ZU diesem Prozeß trägt die KP wesentlich<br />

weniger bei als kleinere revolutionäre<br />

Gruppen (wie die Vanguardia Revolutionaria).<br />

Die KP reitet wie die Regierung<br />

auf derselben Welle des ..anti-imperialistischen"<br />

Nationalismus. der als Alllanz<br />

aller Klassen bis hin zur nationalen<br />

Bourawisie. die einen Widersoruch zum<br />

US-~äpital haben, ein klasseni!enöhnlerisches<br />

Konzept ist. dessen Untauglichkeit<br />

in Peru nicht zum ersten Mal deütlich<br />

<strong>wir</strong>d.<br />

DSS arößte ProieM. was diesem 3. Wwa zum<br />

~ur&bruchve;helfensoll,ist der~bergang<br />

der wesentlichen Wirtschaftsbereiche in so-<br />

ziales Eigentum (,,Propiedad Sacial"), nicht<br />

staatlich; wie die KP-Kommunisten es wol-<br />

len, <strong>und</strong> nicht privat. sondern im Besitz der<br />

Arbeiter selbst. Von diesem Projekt ist aber<br />

bisher noch nichts zu sehen <strong>und</strong> eine Ver-<br />

<strong>wir</strong>klichung zeichnet Sich bis jetzt nicht ab.<br />

Ausgewählte Literatur<br />

Cpanischspiachige Llteratur<br />

V. Roel: el lmperiaiisma de las Corparacianes<br />

Trsnsnscionaies (1974)<br />

A. Ouijsno: Nacianaiismo. Neoimperiaiismo y<br />

Militsrismo sn ei Peru (1971)<br />

A. Ouijano: La CanstituciOn del .,m<strong>und</strong>oU de la<br />

marginaiidsd urband (1972)<br />

C. Malpica: Los duenos del Peru (1974)<br />

L. Rocca: Viejas Ataduras con nuevas nudos<br />

(1974)<br />

J. Velasco A.: Mensaie a la NaciOn (28. 7. 74)<br />

H. Blanco: Tisrra a Muerte (1972)<br />

R. Zalivar: Elementas para un enfoque general<br />

de 10 reformaagrwria Peru ana. aus: Cuadernos<br />

Bgrarios, Organo del Cuculo de Ertudios Atusparia<br />

1 (Aug. 71)<br />

DESCO: de invasores a invadidos (1973)<br />

R. Montoya U. a.: LaSAiSCahuidey suscontradicciones<br />

G. Escobar: Sicaya, Cambios culturales en una<br />

comunidad mestiza endlna (1973)<br />

lnformeCentrsl des4. Kong~dwrCCPMay 1974<br />

~eutschspiachlge Literatur<br />

A. Ouijano: Die Agrarreform in Peru (1973) in<br />

Feder-Reader: Gewalt <strong>und</strong> Ausbeutung.<br />

J. Cotler: Der Fall Peru (1969)<br />

J. Kressin <strong>und</strong> E. Spiegel: Agrarisform <strong>und</strong><br />

Produklion~geno~~wnJChaflen in Peru (1973)<br />

Museum für Völkerk<strong>und</strong>e Frankfurt: Herrscher<br />

<strong>und</strong> Untertanen. Indianer in Peru 1000 V. Chr.<br />

bis heute (1974)<br />

Statistisches B<strong>und</strong>esamt Wiesbaden: Länderkurrbericht<br />

Peru 1972<br />

Die Aus<strong>wir</strong>kungen<br />

der peruanischen Agrarreform<br />

Die Gr<strong>und</strong>züge der Agrarreform sind<br />

bereits im vorhergehenden Artikel in den<br />

Abschnitten ,.Die Agrarreform" bis ein-<br />

schließlich „Die Aussichten der Bauern-<br />

bewegung <strong>und</strong>die CCP" dargestellt. Hier<br />

soll beschrieben <strong>werden</strong>, wie die großar-<br />

tigen Parolen .,das Land dem, der es be-<br />

arbeitet" <strong>und</strong> ,,Bauer, niemand soll mehr<br />

von deiner Armut leben" iri der prakti-<br />

schen Politik der Regierung auf dem<br />

Lande angewandt <strong>werden</strong>. Der vorlie-<br />

gende Bericht schildert die Entwicklung<br />

in einer Coqunidad <strong>und</strong> in einer Koope-<br />

rative. inder ein Genossezeitweise selbst<br />

erlebt hat. wiedie Agrarreform umgesetzt<br />

wurde.<br />

Die Comunidad Porcon<br />

Porc6n liegt in der nach Lima bevölke- die das gekaufte Land bisher als Unter-<br />

rungsreichsten Provinz Perus, in der Pächter bearbeitet hatten, samt ihren<br />

Agrarprovinz Cajamarca im nördlichen Familien gewaltsam vertreiben. Diese<br />

Andengebirge. Seine Bewohner bildeten flüchteten sich zu ihren Verwandten im<br />

eine Comunidad Campesina. die ietzt anderen Teil Porc6ns. Die weaen der rü-<br />

noch aus etwa 1000 Familien besteht. den Ausbeutungsmethoden der Benefi-<br />

Früher gehörten der Comunidad etwa cencia ohnehin bestehenden Spannun-<br />

30000 ha Land, das ihnen aber im Lauf gen. wurden durch diesen Zuzug noch<br />

der Zeit von der Kirche weggenommen verstärkt. so daß sich die Beneficencia<br />

worden war. Die Kirche ließ das Land von gezwungen sah, die Wogen durch das<br />

einer Wohltätigkeitsorganisation verwal- Angebot zu glätten. Kleineigentumspar-<br />

ten. der Beneficencia. die es an einen zellen zu bilden. Ab 1959 wurde qen bis-<br />

Administrator verpachtete. Dieser ließ herigen Pächtern daher das Angebot ge-<br />

wiederum in Unterpacht den Boden von macht. im Weae der Ratenzahluna das<br />

den Comuneros iiinwohnern der Dorf- ~igentum an den bisher bearbe;teten<br />

gemeinschaft) bearbeiten. Parzellen zu erwerben. Allerdings sollte<br />

1950 wurde die eine Hälfte von Porc6n der Eiaentumsüberaana nur nach voll-<br />

(Poic6na to. 14 000 ha -analan 0 eSIPA, stanaiger Kadpre sianiing erfolgen Bis<br />

elne staatiicne Lebensmineltirma ver- dahin lief das Pachtverhaltnis weiter<br />

kauft, die einen nach modernsten Ge- Das Abstonern der Raten gestaltete<br />

sichtspunkten be<strong>wir</strong>tschafteten Vieh- sich sehr schwierig. Da die Bauern nur<br />

Zuchtbetrieb aufmachte. Da diese durch- über Naturalien verfügten. aber in Geld<br />

rationalisierte Betriebsorganisation zahlen mußten. waren sie gezwungen, ei-<br />

weniger Arbeitskräfte bedurfte - zuletzt nen Teil dessen zu verkaufen. der für ih-<br />

waren es 46 Arbeiter - ließ die Gesell- ren Unterhalt kaum reichte. Sie liehen<br />

Schaft diejenigen Einwohner Porcdns, sich Geld in der Verwandtschaft zusam-<br />

men oder bildeten mit anderen zusammen<br />

Abzahlungsgemeinschaften. Vielfach<br />

verkauften sie sogar das Saatgut,<br />

nur um sich in den Besitz der Parzelle zu<br />

bringen. Denjenigen, die es schließlich<br />

schafften. die letzte Rate zu zahlen. enthielt<br />

die Beneficencia das Eigentum mit<br />

allerlei juristischen Tricks vor. In dieser<br />

von den Eigentumsverhältnissen her gesehen<br />

völlig unübersichtlichen Situation<br />

wurde Porcdns von der Agrarreform einbezogen.<br />

Die Agrarreform geht jeweils in zwei<br />

Schritten vor. Mit der Enteignung (afec-.<br />

taci6n) geht das Land auf den Staat über.<br />

wobei der Bestand aufgenommen <strong>wir</strong>d<br />

<strong>und</strong> Staat <strong>und</strong> Eigentümer die Bedingungen<br />

der Entschädiauna aushandeln. zu<br />

denen der staat dasiand verkauft. später<br />

folgt die Übereignung (adiudicacionl. d.<br />

h. der ~eiterve;kauf vom Staat an die<br />

..Begünstigten". lm Übereignungsvertrag<br />

wurden dievon den Begünstigten zuzahlenden<br />

Aararschuldraten. - die Produk- ~ - -<br />

tionsstruktur <strong>und</strong> die Unternehmensverfassung<br />

festgelegt, kurz die Bedingungen.<br />

zu denen die ..Beaünstiaten"~das<br />

iand in Zukunft bearbecen missen. um<br />

das formale Eigentum daran zuerwerben.<br />

Die Einwohner Porc6ns. die weaen der<br />

vervricre ten Eigentumsverna tnisse ZJ<br />

Beginn der Affektation adch Lntereinander<br />

zerstritten waren. sahen sich weaen ~0~~<br />

des betrügerischen Verhaltensder Beneficencia<br />

veranlaßt. sich zu gemeinschaftlichem<br />

Handeln z~samm~nzuschließen.<br />

Dazu hatten sie um soeherVeranlassung,<br />

8' Arm-Sonderdruck Peru 17


als die Beneficencia große Telie ..ihrer" ten. Es gibt daher welterhln Kielnelgen- glieder als .,Feinde der Revolution" ver-<br />

Flächen der Reform dadurch zu entzie- tümer. Ganossenschaftsflächen <strong>und</strong> viele haften.<br />

hen suchte, indem sie sie nlcht deklarier- landlose Bauern.<br />

Auf dieses unerhörte Ereignis hin berute,<br />

<strong>und</strong> weil auf den Gang der Reform ein Der Porc6n betreffende Plan iiber den fen die Comuneros eine Generalverfrüherer<br />

Ingenieur der Administrationvon PlAr Caiamarca i


klärt sich dieser bereit, dasgewählteZen- - Bestehende Anlagen <strong>und</strong> Maschinen sich das große Heer der Arbeitslosen. Die<br />

tralkomitee als Vertreter der Comunidad<br />

anzuerkennen <strong>und</strong> ZU emofanoen. . Vor 6<br />

Mltg ledern desZentralkommiteesgibt er<br />

bekannt, aaß alle bisheriqen P ane ab so<strong>werden</strong><br />

übernommen. iedoch <strong>werden</strong><br />

he~anschaffungen von der Klarung oer<br />

Arbeitsplatztraqe abhhnqiq qemacht<br />

- Falls ~echiiker ben6tkc<strong>werden</strong>, hat<br />

Quote der verdeckten Arbeitslosiakeit<br />

<strong>wir</strong>d inzwischen auf 40 Prozent geschatzt<br />

Erst im a lerletztenNotial venas-<br />

Sen diese Leute das Land, um ihr Heil in<br />

fort annulliert seien <strong>und</strong> dae ein neuer allein die Comunidad das Recht der An- der Stadt ,zu suchen <strong>und</strong> damit die<br />

Plan nur in Zusammenarbeit mit den Ein- stellung <strong>und</strong> Entlassung.<br />

Elendsgürtei um Lima <strong>und</strong> andereStädte<br />

wohnern PorcOns erstellt würde. Allerdings<br />

könne die Regierung nur solche Der Kampf der Bauern von Porc6n ist<br />

zu füllen. Denn dasverlassen dercomunidad<br />

bedeutet - abgesehen von der Exi-<br />

Formen der'Selbstverwaltung akzeptieren,<br />

diezu keinem Rückqang der Produkum<br />

so bemerkenswerter, als er ohne die<br />

Unterstützung lrgendwelcher politischen<br />

stenzgefährdung durch weitere Arbeitslosigkeit<br />

- ein zusätzliches Risiko durch<br />

tion führten. Im übrigen könnten nicht Gruppierungen ertoigte. Er zeigt zu- das zwangsläufige Ausscheiden aus dem<br />

alleauf dem Lande Arbeit finden. Die Ab- gleich. da8 die kollektiv<strong>wir</strong>tschaftliche Großfamilienverband, der trotz be<br />

ordnung zieht sich darauf zur Beratung Tradition die gemeinschaftliche Aktion schränkier ökonomischer Möglichkeiten<br />

zurück.<br />

erleichtert <strong>und</strong> erklärt, warum es seit immer noch einen Rest an sozialer Sih<strong>und</strong>erten<br />

von Jahren das Ziel aller cherheit aeboten hat. Sie alle haben die<br />

Am 30. 12. 1973 versammeln sich 600 Agrarpolitik war. die indianische Dorfge- ~rfahrunien machen müssen. daß allein<br />

Bewohner Porc6ns <strong>und</strong> beschließen ih- meinschafl als Institution zu zerstören. das Land ihnen. wenn auch nun mehr<br />

ren bisherigen Kam~f mit allen Mitteln Die Bauerngemeinschaften. dieden Blick schlecht als recht. die Existenz sichert<br />

<strong>und</strong> notlall; unter Einsatz ihres Lebens auf Oie ihnen geraubten Ldnaereien ge- Sie erwarten von aei Reg erung. da8 ihfortzusetzen.<br />

ihre Ziele sind dabei:<br />

- Porc6n aito (die Viehfarm) soll ihr~chtet<br />

haben, naoen ke n Interesse daran,<br />

die kapitalistische Produktionsweise<br />

als formei e Eigentdmer autrecntzuerhalnen<br />

das Lana zur~ckgeqeben <strong>wir</strong>d D,e<br />

Reoieruno - - <strong>wir</strong>d diese ilu-sion iedoch nui<br />

kurze Zeit aufrechterhalten aonnen. denn<br />

nen zur vollständig eigenen Verwaltung ten. solange vielen von ihnen aabei wei- nach Abschluß aer Reform <strong>werden</strong> 314<br />

- ~aiiebiet soll kolliktiv be<strong>wir</strong>tschafterhin<br />

der Magen knurrt. das bebaubaren Ackerlandes an nur<br />

200000 ..begünstigte" Familien verteilt<br />

tet <strong>werden</strong>. Falls nicht alle darauf Arbeit Aus den vom Lande vertriebenen Mas- worden sein. Auf den restlichen Flächen<br />

finde?, so soll die Farm doch den interes- sen denKnechtenunClden ..Campesinos mussen s~ch aJch in Zbaunfi Lber t MII-<br />

Sen aller dienen.<br />

sin tierra (landlose Bauern) rearutiert iion Ba~ernfamilien zurechtfinoen<br />

Die Hazienda <strong>und</strong><br />

Anders aisinder Sierra greiit die Agrar-<br />

reform indiesoziale Auseinandersetzung<br />

an der Küste ein. Die heutigeKooperative<br />

Tuman gehört zu den zwölf iand<strong>wir</strong>t-<br />

schaftlich-industriellen Komplexen der<br />

peruanischen Zuckerindustrie. Sie liegt<br />

im Chancaytai. einer Flußoase in der<br />

die Kooperative Tuma n<br />

,m 1872 wuroe das Kerngebiet (TurnAn<br />

Jno ConchLsosi oas mit 1724 ha noch relativ<br />

klein war. dem damalioen -~ Staatsorä- - -~ ~.~ ~<br />

sidenten una fruheren Finanmintster<br />

Staatspihs~dent. oer aus der E~gentumertarniliestammle.<br />

Jose Pardo. wußte seine<br />

Beziehunaenfürdie EinführunQeiner - Betr<br />

ebseisenbahn mit 12 .oaomot ven ~ n d<br />

Manue Pardo Grjnder der ersten Bank e25 Waggonszun~tzen. Autolese Weise<br />

von Lima. für seine ,,Verdienste um die Wurden die in der Land<strong>wir</strong>ischaft sehr<br />

Republik" vom peruanischen Staat ge- hohen Transportkosten erheblich ge<br />

nordperuanischen Küstenwüste nahe der schenkt. Nachdem die landbesitzende senkt. Gleichzeitig erhielt Tuman einen<br />

mittleren Großstadt Chiolayo in der Pro- Oligarchie Manuel Pardo. der in ihren Gleisanschluß zum nächsten Hafen. um<br />

vinz Lambayeque. Zur Kooperative gehd- Augen ein zu fortschrittlicher Kapitalist den unmittelbar für den Weltmarkt proren<br />

ca. 12 000 ha Land. auf dessen künst- wa;. hatte umbringen lassen. entschä- duzierten Zucker auf schnellstem Wege<br />

lich bewasserten Ackern fast ausschließ- digte sieseine Witwe mit weiteren Lände- verschiffen zu können.<br />

lich Zuckerionr angeoaut W ro Das Unternehmen<br />

beschäftigt 3500 Arbeiter. von<br />

reien. Als die Söhne des Verstorbenen<br />

1907 die „Negociaci6n Tuman SA" (Tum- Ingenieure aus den verschiedensten<br />

denen etwa 2700 Genossenschaftsmit- an-Handels-~~) gründeten, hatte sich industrieiändern verbesserten ständig<br />

glieder sind. Außer der CAP TumAn gibt Tuman um die Anexos Calupe <strong>und</strong> San die Bewässerungs-. Anbau- <strong>und</strong> Transes<br />

in der Provinz Lambayeque noch drei<br />

weitere Zuckerkomplexe. Diese produzierten<br />

zusammen im Jahre 1970 42.6<br />

Prozent des aesamten Deruanischen<br />

Zuckers. er ~ nbil ~umbni an dgr natio-<br />

Miauel erweitert <strong>und</strong> so seine Geiamtflä- ~ ~ -~<br />

che auf 5342 ha verdreifacnt Durch<br />

Landkaufe. aber adch durch qewaltsame<br />

Landnahme wuchs Tuman 6s 1941 um<br />

weitere Anexos' <strong>und</strong> erreichte damit beportsysteme<br />

sowie die Verlahren der<br />

Zuckerextra~tion. 1945 natte TumAn den<br />

Zuckeranbau aerart revolut oniert. daßes<br />

trotzseiner im Vergleich zu anderen Zukkerhazienden<br />

kleinen Anbaufläche die<br />

nalen Gesamtzuckerproduktion beträqt<br />

zwischen 14.4 ~roze'nt 119691 , . <strong>und</strong> 12% ~~.<br />

Prozent (197i). Die Kooperative verarbeitet<br />

jährlich etwa 1 000 000 Tonnen ZukreitsdieGröße,dieesnochzumZeitr>unkt<br />

Führungsroile unter den Zuckerproduder<br />

Enteignung durch die ~~rarreform Zenten von Lambayeque einnahm. ~b<br />

behielt: 8542 ha.<br />

1953154führte Negociaci6n Tuman einen<br />

erneuten Schachzug gegen die Konkurkerrohr<br />

bei einer Tagesleistung von ca.<br />

4000 Tonnen.<br />

Der Zuckersektor ist der bedeutendste<br />

Die Entwicklung<br />

der Produktion<br />

renz, indem sie als erste die sogenannte<br />

Trailor, riesige Lastwagen. die beweglicher<br />

alsdie Eisenbahnen waren. einführ-<br />

Teil der Land<strong>wir</strong>tschaft. aufdie noch 1960 Im Geoensatr zu anderen Großor<strong>und</strong>- te. Diese konntedirektindie Zuckermühder<br />

größte Anteil des Bruttoinlandproduktes<br />

entfiel (20.4 Prozent) die aber mit<br />

14.5 Prozent im Jahre 1970 von Handel<br />

<strong>und</strong> Industrie verdrängt wurde (Anteil der<br />

besltzern DemLhten sich die EigentOmer<br />

von TurnAn um stana qe Modernisierunq<br />

der Produktion. ~ ~ ~rühziiilo - benutzten sie ~~<br />

Dampfmaschinen. Lm das geschlagene<br />

en hinein ent aoen weraen Ais a e Konkurrenz<br />

schließs ch nachzog war TJmAn<br />

wieder einen Schritt voraüs. indem die<br />

EigentJrner im Bereich der Hazienda e n<br />

Industrie 1970 20.9 Prozent. des Handels Zucaerrohr zu schwaoen. Der zweite ausgedehntes Netz eigener Aspha tstra-<br />

17.6). Etwa die Haliie des piodLzierten<br />

Zuckers <strong>wir</strong>d exportiert. Der Exporter OS<br />

7 ln den ~ ~<br />

den sich verstreut noch<br />

~ k ~ ~<br />

dörfliche sied-<br />

~ ßen ~ anlegte. h r Dadurch t ~ verschafftesich ~ d ~ ~ das ~<br />

Unternehmen einen dreifachen Vorteil.<br />

des Zuckers ist etwa so hoch wie die ae- lungen. Dabei handelt es sich um unbadeu- Die Ernte konnte jeweils auf dem kürze-<br />

Samten Aufwendungen zum Import von tends Nebenzentren. die ursprünglich einmal sten Weg eingefahren <strong>werden</strong>. die Trans-<br />

Lebensmitteln (vor allem Weizen <strong>und</strong><br />

Rindfleisch).<br />

Die Hazienda<br />

vor der Agrarreform<br />

Die heutige CAP Tuman geht zurücK<br />

Mittelpunkt von selbständigen Hazienden ge-<br />

Wesen sind. infolge des stindlgen Konzentration~proze~~e~<br />

jedoch später von Turnen aufgesogen<br />

wurden. In diesen Anexos (wörtlich<br />

leben heute noch 3700<br />

s~~~~~ es sich um<br />

sch~nsmitglisder hendel1,veriichtensieFeldportmittel<br />

wurden, da sie im ständigen<br />

pendelverkehr ohne durch 6'fentlichen<br />

eingesetzt <strong>werden</strong><br />

konnten. optimal ausgenutzt. Die beim<br />

Transport herabfallenden Zuckerrohr-<br />

Stangen (biszu 10 Prozent) konnten nach<br />

auf die frühere Hazienda Tumhn.<br />

arbeiten. Abschluß der Ernte in einen Ernteab-<br />

7'Arpo- Sonderdruck Peru


1 V ; t , ! I i I o i I : Blick von Oticil auf iiio Fdhrih Aiif Ocm Foidcriinilfl >in Vorderim<br />

Vordergr<strong>und</strong> Mateiial <strong>und</strong> Ersatzteile zur Reparatur der Zuk- gr<strong>und</strong> <strong>wir</strong>d der Zeiiuloseanleii des Zuckerrohrs (ßagazol gesamkermüliien.<br />

melt <strong>und</strong> transportiert.<br />

schnitt auf den Straßen nachgelesen sich zu maßaeblichen Aktionären in allen Techniker <strong>und</strong> Ingenieure der ..Profesio<strong>werden</strong>,<br />

was der Konkurrenz auf öffentii- wichtigen Grtschaftszweigen der natio- nales" (,,Studierte") die einerseits mit<br />

chen Straßen unmöglich war.<br />

nalen Wirtschaft gemacht hatten. Sie hat- Leistungs- <strong>und</strong> überwachungsaufgaben<br />

innerhalb von 17 Jahren steigerte sich ten größere Aktienpakete bei mehr als 25 betraut waren. andererseits technische<br />

die Produktionskapazität der Zuckerfa- Unternehmen Perus, darunter 8 indu- Fachfragen zu lösen hatten. Die Eigenbrik<br />

von 1000 bis auf 4000 Tonnen tägli- strieunternehmen, 10 Versicherungs- tümer verstanden es, durch Einräumung<br />

che Mahlleistung. Gleichzeitig schloß <strong>und</strong> lmmobiliengesellschaften, 2 Banken. eigenerVerantwortung <strong>und</strong>einervielzahl<br />

Tuman mit benachbarten Hazienden Ver- 2 Handelshäuser. Sie waren an Fisch- von Privilegien (hohe Gehälter. komforträge,<br />

ihren Anbau auf Zuckerrohr umzu- fang-, Mineralöi- <strong>und</strong> Minengeseilschaf- tabeie Luxuswohnungen. Kasinos etc.)<br />

stellen <strong>und</strong> mit dem geernteten Zucker- ten beteiligt.<br />

die völlige ldentifizizierung dieser<br />

rohr die Fabrik in Tuman zu beliefern.<br />

Durch diese Mühienverträoe - dehnte<br />

Tumkn seinen Einfluß weit über die Gren-<br />

Obwohl die -~ -~~ Basis ~ ihrer ~ Kaoitaimacht<br />

die ..Handeisgeselischatt Tuman" gewe-<br />

Gruppe mit dem .,Erfolg" des Unternehmens<br />

herbeizuführen. Diesem Stab überließ<br />

sie es. den Unternehmer-Standpunkt<br />

Zen der eiaenen Plantaqen aus. Die dadurch<br />

entsfehende ~bhängigkeit berei-<br />

Sen war. erkannten die Pardos frühzeitig<br />

die Zeichen der Zeit. Ais die Militärs sie<br />

im täglichen Kleinkrieg .. gegen . die Beleqschafi<br />

durchzusetzen.<br />

tete die Einverieibung neuer Flächen vor 1969 mit der Agrarreform überraschten.<br />

<strong>und</strong> machte die <strong>wir</strong>tschaftliche Ausdeh- hielten die Pardos nur noch 39 Prozent Auf der nächsten Stufe der Betriebsnung<br />

Tumans unabhängig vom Erwerb der Anteile der Hazienda. 61 Prozent der hierarchie befanden sich die Angestellten<br />

des formalen Eigentums an den umlie- Aktien befanden sich dagegen in der aus den BUros. der Materialverwaltung.<br />

genden Zuckerrohrplantagen. Das fiexi- Hand ausländischer Kapitalisten.<br />

etc. sowie die ,.Haberes" die aus dem Bebie<br />

System der Mühienverträge ermög-<br />

trieb aufgestiegenen Angestellten. Das<br />

lichte außerdem eine optimale Kapazi-<br />

Einkommen der Angestellten war sehr<br />

tätsausiastung der Fabrikationsanlagen.<br />

Innerhalb von 20 Jahren wurde die Pro-<br />

Die soziale Organisation viel niedriaer als das der ..Profesionales".<br />

Dennocnsaren s eo~rch d e All ihrer Taduktivität<br />

fast verdreifacht, von 258 OOOt im Herzen der ausaedehnten Zucker- tfg*e4 Lnd die innen gegen-oer Aioeitern<br />

im "anie 1948 auf 869 000 t im Janre rohrleloer bef noet slche ne Staoianlage elnqeraLmten Pr," leg en von der eigent-<br />

1969 Die Gew nnP slieqen von Jani zu der a e v~talen Fun~t onen der Loope- I cnen Aroe lerschsll getrennt<br />

Jahr sprunghaft an: rative vereinigt sind. nämlich die Zuckerfabrik,<br />

die ~ i j <strong>und</strong> ~ die ~ meisten ~ , unter. Den größten Teil der Beschäftigten<br />

1965 q966 1967 1968 künfte der ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Steilten h ~ die ffestangestellten t ~ ~ i t Arbeiter. ~ i i ihre e d ~ ~<br />

43.4 7L9 -, - 171.3 202.2<br />

in Millionen Soles (20 Soles = 1 DM]<br />

Am Schluß der Ara Pardo gehörte<br />

Tuman zu den modernsten Zuckerfabriken<br />

Perus. Seine Leistungskraft hatte<br />

Weltniveau.<br />

Die Pardossicherten ihreökonomische<br />

Herrschaft auch stets politisch <strong>und</strong> auf<br />

nationaler Ebeneab. Siestellten nicht nur<br />

Von ~ den ~ 16 400 Bewohnern der KooDerative<br />

wohnen allein 13 400 in diesem städtischen<br />

Kern, zu dem auch noch eine<br />

Reihe von Soziaieinrichtungen wie Supermarkt,<br />

Schulen, Krankenhaus. Freizeitzentrum.<br />

Sportaniagen, Kino. Stierkampfarena,<br />

Kirche. Bibliothek. Radiostation<br />

gehören.Ein regelmäßiger Pendeiverkehr<br />

von Bussen una Sammeltaxis<br />

verbindet diesen stiidtischen Bereich mit<br />

der Stadt Chiciayo. Mit Ausnahme der<br />

Löhne Waren wiederum niedrig im Verhäitnis<br />

zu den Gehältern der Angestellten,<br />

lagen aber in der Provinz Lambayequean<br />

der Spitze der Lohnskaia. Diemeisten<br />

Arbeiter in der Fabrik erhielten St<strong>und</strong>enlohn.<br />

Dagegen wurde die Feldarbeit<br />

nach ,.Tareas" bezahlt. Die Tarea ist ein<br />

Tagewerk. Dem einzelnen Feldarbeiter<br />

wurde ein bestimmter Abschnitt auf dem<br />

Feld zur Bearbeitung zugewiesen, z. B.<br />

mußte er so<strong>und</strong>soviele Reihen pflanzen,<br />

zwei Staatspräsidenten. Vor allem nahm<br />

Felipe Pardo-Althaus über zwei Jahrzehnte<br />

lang alsvorsitzender der alimächtigen<br />

Sociedad Nacionai Agraria (Nationaler<br />

Verband der Agrarproduzenten)<br />

<strong>und</strong> des Kommitees der Zucker~roduzenten<br />

entscheidenden ~influß' auf die<br />

Land<strong>wir</strong>tschafts- <strong>und</strong> Exportpoiitik Pe-<br />

Techniker <strong>und</strong> ingenieure wohnen die<br />

Genossenschaftsmitgiieder in schlichten<br />

Einfamiiienreihenhausern, die in Blocks<br />

zusammengefaßt sind. Die Eigentümer<br />

unterhielten auf der Hazienda zwar einen<br />

Wohnsitz, gingen aber meistens der<br />

.,großen Politik" in Lima nach.<br />

düngen. gegen Unkraut sprühen etc.<br />

Hatte er diesen Abschnitt bearbeitet.<br />

konnte er nach Hause gehen. Die Tareas<br />

wurden von den „Mayordomos" verteilt<br />

<strong>und</strong> von einer nachfolgenden Hierarchie<br />

bis hin zu den Technikern überwacht.<br />

Hatte ein Arbeiter seine Tarea nicht zur<br />

Zufriedenheit seiner Vorgesetzten erfüllt,<br />

rus. Aus den zyklischen Produktionskri- Die unmittelbare Unternehmensver- gab es verschiedene Strafen. Im milde-<br />

Sen. die sich im periodischen Verfall des waltung lag in der Hand des .,Administra- sten Fall konnte er damit rechnen. daß er<br />

Zuckerpreises äußerten. ging Tuman immer<br />

wieder in seiner Vormachtsteiiuna -<br />

gestärkt hervor. Vor allem deshalb, weil<br />

dor" eines Verwalters ihres Vertrauens,<br />

der sie täglich über das Produktionsgeschehen<br />

auf der Hazienda unterrichtete.<br />

den Abschnitt noch einmal nacharbeiten<br />

mußte. In schwerwiegenden Fällen wurde<br />

ihm die gesamteTarea aberkannt. d. h. er<br />

die Eigentümer sich rechtzeitig mit dem Der Administrador stützte seine Tätigkeit bekam für den ganzen Arbeitstag keinen<br />

internationalen Kapital verflochten <strong>und</strong> vor ailem auf einen Stab hochbezahlter Lohn. Da die Tareas unterschiedlich


Unhrauibekanipiung, eine Arbeit die haiiiig von v'erliagsperso-<br />

nal durchgefuhrr <strong>werden</strong> muß. da die Genossenschaflsmiigiieder<br />

Off nicht bereif sind, diese zu erledigen.<br />

Kunsfdungers im Bereich der Feider Die Pleise daiur hah~n sich<br />

von November 1971 bis Marz 1973praktisch verdoppelt<br />

schwerwaren, mußtemansich mit seinen <strong>und</strong> zusammengetragene Zuckerrohr) Versorgung, Wohnung <strong>und</strong> Schulbildung<br />

Vorgesetzten gut steilen, um bei der Ver- <strong>und</strong> setzte auf diese Weise den Lohn fest. bis zum dritten Schuljahr.<br />

teilung der Tareas nicht die schwerste zu Die Arbeibbedingungen dieser Arbeiter Die Eigentümer führten Statistiken<br />

bekommen. Andere Arbeiten, wie z. B. waren so hart. daß sich internationale überdie Belegung einerjeden Wohnung,<br />

das Bewässern, wurden schichtweise be- Kommissionen mit den Arbeitsbedingun- über deren baulichen <strong>und</strong> hygienischen<br />

zahlt. Eine Schicht dauerte 12 St<strong>und</strong>en.<br />

Neben den Löhnen erhielten die Arbeiter<br />

nocn aen sogenannten ..Bon0 Dabe<br />

gen der Tagelöhner beschäftigten. ohne<br />

iedoch eine Änderuna - zu be<strong>wir</strong>ken. Nach<br />

zenn 0 s zwanz g Jahren hatten o e<br />

Zustand. die Anzahl der Einrichtungsgeaenstände<br />

" etc. Sie kontrollierten den MedinamentenverDrauch<br />

ieaes Aroe ters<br />

handeltees s ch rim eine Bezcgsoerichri- Schn tter Ihre Kralle aUfge0rauCnt Jno Sowe t sie Jnterr cnt erte en ließen ver-<br />

gung für den Empfang von Gr<strong>und</strong>nah-<br />

rungsmitteln <strong>und</strong> Textilien. Die Menge<br />

der so gezogenen Lebensmittel <strong>und</strong> Tex-<br />

tilien richtete sich nach der Anzahl der<br />

Familienmitglieder. die der einzelne Ar-<br />

beiter zu versorgen hatte. Für die Le-<br />

bensmittel mußtezuZwecken der statisti-<br />

schen Erfassung ein symbolischer Preis<br />

gezahlt <strong>werden</strong>. Den Arbeitern wurden<br />

ferner Wohnungen. sowie Strom <strong>und</strong><br />

Wasser unentgeltlich zur Verfügung ge-<br />

stellt.<br />

Die am schlechtesten gestellte Gruppe<br />

der Beschäftiaten auf der Hazienda waren<br />

die Tagelöhner. die das Zuckerrohrzu<br />

schneiden hatten. Sie machten die härteste<br />

Arbeit auf der Hazienda für einen<br />

Hungerlohn. Zwischen ihnen <strong>und</strong> der Hat<br />

zienda bestanden keine unmittelbaren<br />

vertraglichen Beziehungen. Vielmehr bestellte<br />

die Hazienda je nach Bedarf eine<br />

beliebige Menge dieser Arbeiter bei einem<br />

Vermittler. der entweder einen bestimmten<br />

Geldbetrag pro Kopf oder pro<br />

geernteter Tonne Zuckerrohr erhielt.<br />

Meist handelte es sich bei diesen Arbei-<br />

starben dann meist an TBC, wenn sie<br />

nicht vorher schon durch einen der häu-<br />

figen Arbeitsunfälle umgekommen wa-<br />

ren.<br />

Die Kampfbedingungen<br />

der Arbeiterschaft auf der<br />

Hazienda<br />

Die Kampfbedingunaen auf der Hazienda<br />

waren für dTe Belegschaft insgesamt.<br />

aber auch für jede Gruppe denkbar<br />

Schlecht. Esaab kaum Möalichkeiten. die<br />

von den ~igintümern organisierte Zersplitterung<br />

innerhalb der Hazienda aufzuheben.<br />

Die Tatsache, daß die Vermittler<br />

jederzeit auf das große Heer der Arbeitslosen<br />

zurückgreifen konnten, machte z.<br />

B. jeden Widerstand der Schnitter schon<br />

im Ansatz unmöglich. Außerdem erschwerte<br />

die Einschaltung des Arbeits-<br />

Vermittlers ein unmittelbares Vorgehen<br />

gegen die eigentlichen Ausbeuter. Während<br />

es der Arbeiterschaft auf anderen<br />

Hazienden schon in den dreißiaer Jahren .. .<br />

suchten sie darauf hinzu<strong>wir</strong>ken. daß das<br />

Bewußtsein ,, Wir hier aus Turndn sind etwas<br />

besonderes" - aefestiat wurde. Es war<br />

nicht möglich, unangemeldeten Besuch<br />

zu empfangen. Jeder Besucher von außerhaibwurdenurdannvonden<br />

Pförtnern.<br />

eingelassen. wenn der Besuch vorher bei<br />

der Unternehmensieitung angemeldet<br />

war <strong>und</strong> diese sich mit seinem Empfang<br />

einverstanden erklärt hatte.<br />

Während sie den täglichen Kampf gegen<br />

die Beieqschaft den lnaenieuren <strong>und</strong><br />

iechni6ein er eßen. mischten sicn d e<br />

Elgent~mer am Abend e-tse g mite nem<br />

Glas Bier unter das <strong>Volk</strong>. Die Eigentümer<br />

hatten stets ein offenes Ohr für persönliche<br />

Nöte einzelner Arbeiter, gratulierten<br />

eigenhändig zu Familienfesten <strong>und</strong> überließen<br />

denjenigen.diesich in ihren Augen<br />

bewährt hatten. hin <strong>und</strong> wieder auch ein<br />

Stück Land zur selbständigen Bearbeitung.<br />

Wehe dem aber, der Kontakte zu<br />

Gewerkschaftsmitgliedern der anderen<br />

Hazienden unierhielt! Er wurde über<br />

Nacht samt seiner Familie aus der Wohnung<br />

<strong>und</strong> aus dem Bereich der Hazienda<br />

lern um verarmte Bauern aus aer Sierra<br />

oder um analose Badern Der Engacna<br />

aor bot dem Arbe ter meist einen deinen<br />

Vorschuß in bar an, <strong>und</strong> schloß mit ihm<br />

eine Vereinbarung. daß er nur solange<br />

arbeiten müsse. bis er den Vorschuß wieder<br />

zurückbezahlt habe. Der Lohn warjege<br />

anq s,ch gewerkscnaft zu<br />

0 eb d„ gesamte ~ ~ ~ bis<br />

zcm etzien Tao -~~ der Ara Pardo Lnornan - ~ ~<br />

g-...<br />

siert. Die Eigentümer konnten sich rühmen,<br />

biszuletztjeden Streikverhindertzu<br />

haben.<br />

entfernt Met o eser Taxt16 gelang es aen<br />

~ E gentcmein ~ ~ sogar. ~ teilweise h ~ eine Bere t t- t<br />

Schah bei e nzelnen Aroe tern zu wecden<br />

sich mit Knüppeln gegen Organisationsversuche<br />

von außerhalb zu wehren.<br />

Die Ordnung im lnnern der Hazienda<br />

wurde von einer betriebseigenen Polizei<br />

doch so niedrig. daß der Zuckerrohr- Die Eigentümer gingen gegen die Be- überwacht. Bei Streitigkeiten zwischen<br />

schnitter fast nie mehr seinen Vorschuß legschaft besonders <strong>wir</strong>kungsvoll nach den Technikern <strong>und</strong> Ingenieuren als Anzurückzahlen<br />

konnte. Wer sich aber ein- dem Gr<strong>und</strong>satz ..mit Zuckerbrot <strong>und</strong> Peit- treiber <strong>und</strong> Angehörigen der Belegschaft<br />

fach absetzte. wurde überall hin verfolgt sche"vor. Sie kontroliierten nicht nurden konnten sich die Eigentümer oft noch in<br />

<strong>und</strong> kam nicht seltenauf seiner Flucht auf Arbeitseinsatz jedes Einzelnen durch ein die Position des Schiedsrichters bege-<br />

,.ungeklärte Weise" um. Die harte Arbeit ausaekiüaeltes Svstem sondern über- ben. Für <strong>wir</strong>klich schwere Auseinanderkonnten<br />

die Cortadores (Schnitter) nur wachten auch große Abschnitte des Pri- setzungen hätten im übrigen jederzeit die<br />

aushalten, wenn sie gleichzeitig Coca vatlebensder Arbeiterschaft. Diesermög- öffentlichen Polizeikräfte zur Verfügung<br />

einnahmen. Sie schlugen bis zu 16 Ton- lichte ihnen die weitgehende ~rganisa- gestanden.<br />

nen Zuckerrohr am Tag. Ein Apuntador tion der Reproduktion durch die Hazien- Dieses war die Situation bis hin zum<br />

(Aufschreiber) schätzte das Gewicht der da. Die Hazienda stellte durch das Juni 1969. als für alle Beteiligten völlig<br />

am Ende eines Arbeitstages geernteten .,Bono"-System die Gr<strong>und</strong>nahrungsmit- überraschend die Agrarreform über die<br />

Gavilla (das vom Schnitter geschnittene telzurverfügung, gewährtemedizinische Hazienda Tuman ,,'hereinbrachu.<br />

6 ' Arpo- Sonderdruck Peru 21


Die Umwandlung der Hazienda in eine Kooperative<br />

Nachdem das Aararreformqesetz im Vom Zeitpunkt der Enteignung an doch nicht verhindern, daß der organisa-<br />

Juni 1969veraoschiedet nioroen%ai. ent- ribenrug Oie Reg erung die Verwaltung torische Zusammenhang. der sich inzwisandten<br />

0 e Agraireformbehoroen im e nem oesonoeren Verwa tungskom lee schen um die Mitgiieder des ..harten<br />

seiben Monat eine Kommission. die den dem neben Vertretern der Land<strong>wir</strong>t- Kern" gebildet hatte. bestehen blieb. Als<br />

ersten Schritt der Reform 0 e Affertation schafts- dnd der Ino~strlebank Angeno- weitere Maßnahme reorganisierte die<br />

a so 0 e Uoertraqcnq des Hazienoaeiqen- rige des andw rlscnaftsm nister Jms Regierung das militärische Kontroilsytums<br />

auf den staat.bewerksteliigen soll- <strong>und</strong> der Agrarreformbehörde angehör- stem, indem sie die einzelnen Verbinte.<br />

Wedervonden Arbeiternnochvonden ten. Der Optik wegen wurden auch noch dunasoffiziere der Haziendas auf natio-<br />

Eigentümern wurden die von der Kommission<br />

~ ~~ ~ verkündeten Absichten ernst Oe- -<br />

nommen. Die Eigentümer verboten der<br />

zwei Beiegschaftsangehörige der Hazienda<br />

mitaufsenommen. -<br />

Obwohl der<br />

Umgestaltungsprozeß seitens der Regienaler<br />

Ebene zusammenfaßte. Gleichzeitig<br />

wurden die Reihen der Regierungsfunktionäre<br />

von studentischen Hilfskräften<br />

Beiegschaft kurzerhand, mit den Mitglie- rung bereits durch das Land<strong>wir</strong>tschafts- gesäubert. die ihre Reihen in Erwartung<br />

dern der Kommission zu reden. Auf die- ministerium, Vertreter der Agrarreform- des baldigen Hereinbrechens des Sozia-<br />

Sen Widerstand hin iießdie Regierungam<br />

17. Juli 1969 die Gebäude <strong>und</strong> Aniaqen -<br />

der Hazienda militärisch besetzen. Unter<br />

behörde <strong>und</strong> die anwesenden Funktionärederstaatiichen<br />

Planungs-<strong>und</strong> Mobiiisierungsbehörde<br />

ONDECOOP überiismus<br />

gefüiit hatten.<br />

Um die Hazienda im Wege der Zueignung<br />

den Begünstigten der Agrarreform<br />

den staunenden <strong>und</strong> ver<strong>wir</strong>rten Blicken wacht wurde, richtete die Regierung. die zu übertragen, mußten die Organe der<br />

der Bewohner Turnens wurden die zeitweise dem radikalen Reformismus zukünftigen Kooperative gebildet wer-<br />

M tglleder oei Pardofarnilie zwangsweise von ONDECOOP selbst nicnt tracte noch den. Zu diesem Zweck wurde von ONaus<br />

ihrer Lcxuswonnung entfernt <strong>und</strong> ih- Zusatz tcn ein mililar scnes Kontrollsy- DECOOP eine Wahiordnung ausgearnen<br />

jegliches Betreten des Haziendage- stem auf der Hazienda ein.<br />

beitet, in der als höchstes Selbstverwaibietes<br />

verboten.<br />

im Gegensatz zu den Zeiten vor der Re- tungsorgan nicht die Vollversammlung<br />

Nach diesem durch das Verhalten dar form wurden die Zugänge zur Hazienda der Beschäftigten, sondern die Delegier-<br />

Eioentümer erzwunoenen Schritt. inzwischen nicht mehr überwacht, sodaß tenversammlung der Stammbelegschaft<br />

herrschte zunächst allgemeine Unsi- die Arbeiter der Hazienda dieersten Kon- vorgesehen war.<br />

cherheit. Die Regierung setzte zwar so- takte mit Gewerkschaftsmitgiiedern der Die zukünftigen Genossenschaftsmitfort<br />

e nen staat cnen verwaller eln hatte Nachberhazienden Pomaica <strong>und</strong> Pucaib glieder wurden zuvor von der Agrarreaoer<br />

se ost nocn keine gena~en Plane ZJr aufnahmen. Jeder offene Versuch der Er- formbehörde qualifiziert. Der Status der<br />

D~ichfuniung oei Reform. Siegrifl daner richtung eines Betriebssyndikats wurde ..Begünstigten" wurde aiien Angehöriacfein<br />

vonOhDECOOP(0f cina haciona jedoch von den anwesenden Regie- gen der Stammbelegschaft gegeben. Da-<br />

Oe Desarrollo Cooperativol dem Vorlac- rungsvertretern mit der Begründung un- gegen blieb die Gruppe der 420 Zuckerfer<br />

der heutigen staatlichen Planungs- tersagt. eine Mitgliedschaft in der Ge- rohrschnitter. die die härteste Arbeit auf<br />

<strong>und</strong> Mobilisierungsbehörde SiNAMOS werkschaft stünde im Widerspruch zur der Haziendaverrichteten. obwohl siedie<br />

erarbeitetes Gr<strong>und</strong>satzpepier über die zukünftigen Eigentümersteilung der Be- gesetzlichen Voraussetzungen für den<br />

Kooperativierung zurück. Schon bald er- triebsangehörigen. Daraufhin gründeten Eintritt in die Kooperative erfüllten. von<br />

schienen daher Funktionäre von ONDE- Mitgiieder der Beiegschaft ein ,.Komitee der Mitgiiedschaftvon vornherein ausge-<br />

COOP. die unter der Beiegschaft die übli- zur Verteidigung der Agrarreform". Das schlossen. Den leitenden Angestellten<br />

che Mitbestimmungspropaganda entfai- Komitee wurde getragen von den bewuß- <strong>und</strong> Technikern wurde es freigestellt. ob<br />

teten <strong>und</strong> vor 176 ausgesuchten Mitgiie- testen Betriebsangehörigen. dem ..har- sie Genossenschaftsmitgiieder <strong>werden</strong><br />

dern der BeiegscFaft die ersten Kurse<br />

über -- ~ Koooerativismus ~. veranstalteten.<br />

Von den so geschulten Beiegscheftsmitten<br />

Kern" der Beiegschaft, zu dem auch<br />

ein Jurist - oehörte, der Sohn eines Arbeitersder<br />

Hazienda war <strong>und</strong> nach Abschiuß<br />

wollten. oder mit der zukünftigen Kooperative<br />

freie Arbeitsverträge abschließen<br />

wollten. Dies geschah mit Rücksicht auf<br />

gliedern ließen sie ein Komitee zur Eilduna<br />

der Koowrative wählen. Dieses aus<br />

60 M tglieoein Destenende Kom tee sollte<br />

seiner Ausbildung seine Kenntnisse den<br />

Koiieaen - von früher nutzbar machen<br />

wollte A s erstes von oei Belegschaft<br />

dieTatsache. daß die Angehörigen dieser<br />

Berufsgruppe sich auf dem Arbeitsmarkt<br />

überall zu günstigen Bedingungen vereinerseits<br />

dle Unterlagen f ~ d!e r spatere selbst gegr<strong>und</strong>etes Komitee. wLroe diese kaufen konnten <strong>und</strong> im Hinblick auf die<br />

Zueignung an die ~temmbeleg&hatt Einrichtung von den meisten Betriebsan- besondere Rolle. die die Techniker <strong>und</strong><br />

vorbereiten, andererseits eine neue Be- gehörigen begrüßt. Das Komitee setzte ingenieure bei der Organisation der<br />

triebsordnung erarbeiten. sich zur Aufgabe. die Belegschaft über Mehmertproduktion spielen sollten.<br />

Auch nach einem halben Jahr hatte den Inhalt des Agrarreformgesetzes <strong>und</strong> Nach der Wahiordnung waren aiiequasich<br />

an der Arbeits- <strong>und</strong> Betriebsorgani- die Pläne zur Schaffung einer Koopera- iifizierten. d. h. von der Agrarreform .,besation<br />

der Hazienda noch nichts verän- tive zu unterrichten <strong>und</strong> unterstützte alle günstigten" Mitglieder der Beiegschaft<br />

dert. Der Stab der Techniker <strong>und</strong> inge- Aktionen <strong>und</strong> Maßnahmen zur Umwand- wahlberechtigt. Dennoch durften diese<br />

nieure leitete den Betrieb in gewohnter lung der Hazienda in eine Genossen- am vorgesehenen Wahitermin. dem 14.<br />

Weise, <strong>und</strong> die Arbeiter <strong>und</strong> ~n~estellten schaftunterdem Gesichtspunkt, dadurch Juni 1970, keineswegs alle der 120 Delearbeiteten<br />

wie bisher. Erst im Dezember eine Rückkehr der früheren Eigentümer gierten der Deiegiertenversammiung<br />

1969 war die Enteignung einschließlich zu verhindern. Soweit es für die Verfol- Wählen. Vielmehr behielt sich die ~egiez<br />

Reoeluno " der Entschädiouna für die Eigentümerabgeschlossen.<br />

Daßsich dieser<br />

ouna dieser Ziele nützlich schien. griff<br />

dasüomitee die Gr<strong>und</strong>sätze des ~oöperung<br />

das Recht vor. über 80 Prozent der<br />

Delegierten selbst zu bestimmen. Dies<br />

Schritt über ein halbes Jahr hinzog, lag rativismus. wie sie von den Regierungs- wurde damit begründet. daß die Regiedaran,<br />

daß seitens der Regierung Unklar- Vertretern verbreitet wurden. wie zum rung auf diese Weisesicherstellen müsse.<br />

heit darüber bestand. obvon der Agrarre- Beispiel ..Freiheit. Gleichheit, Soildar- da0 die Agrarschuld auch regelmäßig beform<br />

nur die Zuckerplantagen, die Zuk- ität" auf. Aufgr<strong>und</strong> der Arbeit dieses Ko- zahltwerde.Die bevorstehendeAdjudikakerpiantagen<br />

<strong>gemeinsam</strong> mit dem zuk- mitees zeigte sich bald ein erster noch tion war nämlich nichts anderes als ein<br />

kerverarbeitenden Teil der Fabrik oder versteckter Widerstand gegen den Stab Kaufvertrag zwischen der Regierung <strong>und</strong><br />

aiiezum Unternehmen gehörenden Ania- der Techniker <strong>und</strong> ingenieure. auf den der zukünitigen ~ooperative. Der inhait<br />

oen in die Aararreform einbezoaen wer- sich die Vertreterder Regierung bei aiien dieses Vertrageswar bereits vorher durch<br />

ien sollten. Bei ~bschiußder ~nfei~nun~ ihren aßn nahmen vor aiiem stutzten <strong>und</strong> die Agrarreformbehörde festgelegt.<br />

stand fest. daß die Agrarreform sich auf der noch immer die Rolle des Antreibers Wichtigste Pflicht der Kooperative war<br />

die Piantaoen <strong>und</strong> ~=brik mit Ausnahme <strong>und</strong> Aufsehers über die Produktion spiel- nach diesem Vertrag. binnen 20 Jahren<br />

der ~lkoh~ldestiiie, in der die anfallende te. Wegen dieser Aus<strong>wir</strong>kungen löste die den Wert der übertragenen Ländereien<br />

Meiassezu weißem Rum verarbeitet <strong>wir</strong>d Regierung dieses Komitee auf mit der <strong>und</strong> Anlagen ratenweise mit Zinsen an<br />

IAiambioue~. erstrecken würde. Die Me- Begründung. es sei kommunistisch un- den Staat zurückzuzahlen. Auf diese<br />

lasseueraroeitung Diiebdamit in oei Hano teiuanden schloß sein Tagcngslo


Staatliche Verfreler ubergeben auf einer<br />

den an die Arbeiter der Kooperative.<br />

i ren Eigentümer. Bis zum Wahltage bestimmte<br />

die Regierung 98 der 120 Delegierten<br />

der Delegiertenversammlung,<br />

wobei sie sich vorher über deren regierunsfre<strong>und</strong>liche<br />

Gesinnung vergewissert<br />

hatte.<br />

Die restlichen 22 Delegierten wurden<br />

von allen zukünftiaen Genossenschaftsmitgliedern<br />

am 13. Juni 1970 gewählt.<br />

Obwohl der Einfluß der Regierung durch<br />

den Deleglertenschlüssel eigentli'ch genügend<br />

abgesichert war. sah die Wahlordnung<br />

noch weitere Einschränkungen<br />

- ~<br />

öffentl/chen Veranstailung die Besifzurkun-<br />

ben gerufene Kooperative Tuman unter<br />

anderem verpflichtete:<br />

- die jeweiligen Agrarschuldraten zu<br />

bezahlen (Art. 10 g).<br />

-die Produktivität <strong>und</strong> die Gesamtproduktion<br />

zu erhöhen (Art. 10c).<br />

-sich den Plänen für eine Neustrukturierung<br />

der Produktionsmittel. orientiert<br />

an der rationellsten Nutzung der ArbeitskraR<br />

<strong>und</strong> der Betriebsmittel. zu untarwerfen<br />

<strong>und</strong> dabei den technisch-administrativen<br />

Weisungen der Agrarreformbehörden<br />

Folae zu leisten (Art. 10 hl,<br />

für die natio-<br />

deren unterste mit einem Lohn von 1700<br />

SO185 (Ca. 85 DM) monatlich besann <strong>und</strong><br />

deren oberste mit einem ~onitsgehalt<br />

von 68 350 Soles (Ca. 3420 DM) abschloß.<br />

Nach dieser Einteilung befand sich die<br />

große Masse der Belegschaft in den<br />

Gruppen 1 bis 5 (1700 bis 4150 Soles),<br />

während die Techniker <strong>und</strong> lnaenieure<br />

sowie aie hocnsten Angestellten 10 ois40<br />

mal nohere Gena ter oeziehen sollten M t<br />

Dseudowissenschaftlichen Kriterien. die<br />

beieinzelnen unter Umständen einmal zu<br />

unerheblichen Herab- oder Heraufstufungen<br />

führen konnten, gelangte diestudie<br />

also zu dem Ergebnis. daß. was die<br />

Betriebshierarchie anging. praktisch ailes<br />

beim alten bleiben sollte. Die aanze -<br />

Veränderung bestand demnach darin.<br />

daß neben der bisherigen Betriebsstruktur<br />

ein in diese nicht inteariertes Svstem<br />

mittelbarer Selbstverwaltung gestellt<br />

wurde. durch das die Genossenschaftsmitglieder<br />

auf die einzelnen Betriebsvorgänge<br />

ebensowenig Ein<strong>wir</strong>kungsmöglichkeiten<br />

hatten. wiedie Arbeiter in einer<br />

bürgerlichen Demokratie durch die gewähltenvolksvertreterauf<br />

die Produktion<br />

<strong>und</strong> das sie leitende Prinzip der Gewinnmaximierung<br />

Einfluß nehmen können.<br />

Die Kämpfe in der<br />

Kooperative gegen die<br />

Reform von oben<br />

Freilich stand die neugeschaffene<br />

Kooperative in Gegensatz zu den Erwar-<br />

tungen. die die Regierung durch ihre<br />

Propaganda von der Selbstbestimmung<br />

<strong>und</strong> der Demokratisierung der Produk-<br />

tion (Autogestibn y Participacibn) her-<br />

vorgerufen hatte. Die Belegschaft hatte<br />

zumindest eine Aufbesserung ihrer<br />

Löhne erwartet. Nach Bekannt<strong>werden</strong><br />

des Einteilungsvorschlages übte die Be-<br />

Vor. Sodurften Beleaschaftsanaehörioe.<br />

dies cn gewer~schafti cn ooer parteipoli-<br />

I sch betatigt natten nicht a s De eg erte<br />

gewählt we;den.<br />

- den-~ntwicklunaiolan - - ~ - -<br />

nale Zdcker ndustrie ZL erlullen,<br />

- das Personal einer Einteil~na - in<br />

Lohngruppen zu unterziehen.<br />

Nach Durchführung der ..Wahl" bestimmte<br />

die Delegiertenversammlung die<br />

Exekutivorgane der Kooperative. Das<br />

Der Staat braucht den Gewinn. den er<br />

über Steuern <strong>und</strong> über die Agrarschuldraten<br />

abschöpft. Die Seibstverwal-<br />

Ieaschaft - daher einen entsprechenden<br />

DILC* auf den Verwa tungsrai aLs Dieser<br />

wichtigste Organ war der ,,Verwaltungs- tungsorgane sollten den Genossen- unterore tete aer Deiegierrenversammrat"<br />

IConsio de Administration). der die schaftsmitaliedern das Gefühl aeben. lunaeinen Plan füreine..aemäßiate Lohn-<br />

~oo~erativ~ nach außen <strong>und</strong> innen in ai-<br />

, len Genossenschaftsangelegenheiten zu<br />

L vertreten hatte. Die Geschäftsleituna -<br />

selbst ~err-über die von ihnen geleistete<br />

Produktion zu sein, obwohl diese Organe<br />

schon ihrer Verfassuna nach eine Beein-<br />

~ ~~<br />

~~<br />

erh;ihung". ~leichzeitig braciten die<br />

Delegierten der Gruppe um den .,harten<br />

~ern", angeführt von dem schon erwähnwurde<br />

von ihm kontrolliert aber nicht er- flussung der Unternehmensstruktur aus- ten Juristen. einen Alternativvorschlag<br />

setzt. Ferner gab es einen ,.AufsichtsratM<br />

(ConSejo de ~igilancia), der den allgeschlossen.<br />

Eine ~rozentuale Gewinnbeteiligung<br />

sollte die Belegschaft dafür inein.<br />

Dieser sah eine andere Kateaorisie- -<br />

meinen Betriebsablauf zu überwachen teressieren. einen möglichst hohen Ge- rung vor, die mit einer Eingangslohnstufe<br />

hatte. Außerdem wurde eine Reihe von winn zu er<strong>wir</strong>tschaften. Um zu verhin- von 3750 Soles (Ca. 183 DMI begann. nur<br />

oesonderen Korn tees geoildet. die sicn dern, oaß o e Genossenschattsm tglieder 15 Gehaltsstufen aufwies <strong>und</strong> deren letzte<br />

mit oesonaeren A~fgeoen (2. B. Erzie- dieses Ziel gefahrdeten indem s e s ch Stufe bei 41 950 Soles (Ca. 2100 DM) enhungswesen.<br />

Verbrauchspüterbeschaf- durch Beschluß der Deleaiertenver- dete. Gemessen an dem Kateaorisiefunsetc.)<br />

beschäftigen <strong>und</strong>den ,.~erwal- sammlung selbst dle ~ehälterind Löhne rungsvorschlag der ~r~anisationi~eselltungsrat"<br />

auf diese Welse in SeinerTätigkeit<br />

unterstützen sollten. Wiederum<br />

erhöhten, bedurften derartige Beschlüsse<br />

zu ihrer ~lrksamkeit~der Zuschalt<br />

bedeutete dieser Plan praktisch<br />

eineVerdoDDeluna . . - der Löhne der unteren<br />

stellte die Wahlordnung sicher. daß die stimmung derAgrarref0rmbehörden.A~- Kategorien. in die die ganz überwiegroße<br />

Masse der Belegschaft von der ßerdem hatten der militärische Verbin- gende Massen der Belegschaft eingestuft<br />

Möalichkeit. für diese Posten zu kandi- dunasoffizier <strong>und</strong> die Vertreter von ON- waren bei aleichzeitiaer Senkuna der hodierin.<br />

ausgeschlossen war. indem sich DECÖOP das Recht. an allen Delegier- hen ~echniker~ehälter. Zu diesem Zeitan<br />

die Kandidatur derart hohe Bildungs- tenversammlungen teilzunehmen <strong>und</strong> punkt war auch das Bilanzergebnis des<br />

Voraussetzungen knüpften (Realschul- laufend die ~eschäftsunterlaaen der Geschäftsjahres 1970 schon in etwa ababscnlLß)<br />

daß nur ~echn!*er <strong>und</strong> nohere i


eteiligt war. Dennoch ergaben die Be- perative bei vorzeitiger Kündigung sein bot. unter ihnen die gefürchteten Sperechnungen.<br />

daß unter dem Strich für die Gehalt bis einschließlich Februar 1972 zialeinheiten zur Gueriiiabekämpfung.<br />

Beiegschaft Mehreinnahmen in Höhevon<br />

16 Millionen Soies (bei einer jährlichen<br />

Gesamtlohnsumme von 106.78 Miiiionen<br />

Soies) heraussprangen. während der eigentliche<br />

Verlierer der Staat gewesen<br />

wäre.derÜber 30 MiiiionenSoles weniger<br />

an Steuern hätte einnehmen können.<br />

weiterbezahlen würde. im Juni 1971 traten<br />

der Präsident <strong>und</strong> andere Mitglieder<br />

des Verwaitunqsrates-fast aliesTechniker<br />

- zurück, weii sie sich außerstande<br />

sahen. weiterhin mit der Deiegiertenversammiung<br />

zusammenzuarbeiten.<br />

Drei Wochen später wurde ein Genosbesetzte<br />

alle Fabrikations-, Verwaltungs<strong>und</strong><br />

Wohnanlagen <strong>und</strong> ging an den strategisch<br />

wichtigsten Positionen mit Maschinengewehren<br />

in Steilung. Noch in<br />

derselben Nacht begann die Durchsuchung<br />

bestimmter Wohnungen. Die<br />

Durchsuchungen endeten mit der Verhaftung<br />

von 22 Arbeitern <strong>und</strong> Marcos Sua-<br />

Nachdem dieser Vorschlag in allen Be- senschaftsmltgiied. das das Vertrauen rez. Die Verhafteten wurden in ein Gereichen<br />

der Belegschafl diskutiert worden<br />

war. wurde er von der Deiegiertender<br />

Arbeiter hatte, zum Präsidenten des<br />

Verwaitunasrates aewähit. Der neue<br />

fängnis ins übsr 700 km entfernten Lima<br />

gebracht, um sie dort wegen ..Sabotage<br />

versammiung angenommen. Während Verflair~ngsrat bescnloß ~nverz-g cn der Agrarreform" anzuklagen.<br />

die Agrarreformbehörden dieses Vorgehen<br />

verurteilten, verlangte die inzwischen<br />

mobilisierte Belegschaft vom Verwaidie<br />

Ent assunq des Geschatisfdhreis Uno<br />

einioer .. inaenieure .. weoen des Verdachts.<br />

s,ch beim Veri


tungsaufgaben des Komitees zu, indem<br />

er sich dem Ausbau der Schulen. dem<br />

Aufbau der ~rwachsenenbiidung. der<br />

Schaffunge1nerBibliothek.einerDruckerei<br />

<strong>und</strong> schließlich der Einrichtuna einer<br />

Radiostation widmete.<br />

Auf diese Weiseverlor er zwar nicht die<br />

Sympathie aber den konkreten Kontakt<br />

zur Masse der Bevölkerung Tumbns.<br />

Diese Entwicklung machte es möglich,<br />

daß sich am 18. 2. 1974 eineZufallsmehrheit<br />

von 40 Delegierten bildete, die bei 32<br />

Gegenstimmen gegen Suarez unter dem<br />

Vorwand. er hebe verhindert. . daß zwei<br />

Familienangehörige von Genossenschaftsmitgliedern<br />

nicht als Promotores<br />

(eine Art -enrer)e ngestel t woioenselen.<br />

die fi stlose gdng beschloß (48 Debie<br />

Bewässerer bei der Arbeit. Stauung mit der "Manta,,, einer Plestikdecke, mit der die<br />

Wasserkenäle an jeder beliebigen Stelle aufgestaut <strong>werden</strong> können. Im Hintergr<strong>und</strong><br />

legierte waren nicht anwesendl: Suarez<br />

n~rzte aarauin n o e 48-Stdndenfrisr. Am<br />

als Chef der Druckerei sofort Sonderarl -<br />

ein Aufseher mit seinem Pferd.<br />

kei in der vom Erziehungskomitee wöchentlich<br />

herausgegebenen Betriebszei-<br />

"Machete" wurden die Stimmen für alle durch die formale Eiaentümersteliuno tung erscheinen <strong>und</strong> unter den Bewohdiejenigen<br />

Abgeordneten gesammelt. die <strong>und</strong> eine Gewinnbeteiligung, das kapita- nern verteilen zu lassen. in dem er das<br />

die Politik des harten Kerns unterstützten.<br />

Unter der Bezeichnung ,~Cafia de<br />

listische Regiment in Form des Technikerstebes<br />

erhalten würde. ad absurdum<br />

Vorgehen der Delegiertenversammlung<br />

anprangerte <strong>und</strong> eine öffentliche Anhö-<br />

Azucarsa (Zuckerrohr) warben dagegen<br />

die .Gelben", d. h. die Gruppe der gemäßigten<br />

Angestellten um Stimmen. Bei der<br />

Stimmabgabe am 16. April 1972 entfielen<br />

mehralszwei Dritteiaiier Stimmenaufdie<br />

geführt.<br />

Tatsächlich hatte die Belegschaft in ihrem<br />

Kampf der Kooperative als kapitalistischem<br />

Unternehmen einen ersten<br />

schweren Schlag versetzt. Auf der anderuna<br />

verlanate. Daraufhin sorachen zwar<br />

ihmgegeniber viele ~rbeiter ihre Empörung<br />

über den Fall aus. aber dieerwartete<br />

Mobilisierung blieb aus.<br />

Diese Entwicklung hatte ihre Basis in<br />

Vertreter der Liste .Machete=. die so- ren Seite hatte die Regierung deutlich der veränderten materiellen Situation der<br />

gleich die führenden Ämter der Koopera- gemacht. daß sie eine Ausweitung der Genossenschaftsmitglieder. Denn immer<br />

tivenorgane mit ihren Delegierten besetz;<br />

te.<br />

kollektiven Karnofmaßnahmen nur in<br />

Grenzen n nnenmen werde Lna inre Bemehr<br />

Genossenschaftsmitaiieder " vermochten<br />

der Kooperative gewisse posl-<br />

Die Entwicklungder Widersprüche<br />

inder Kooperative<br />

reitschaft zLm E ngre ten demonstr er1<br />

Desnalo blieb neoen oem Gefdhl aes Erfo<br />

ges nach dem staatlicnen E ngriff aucn<br />

tive Seiten abzugewinnen. Die Kooperative<br />

aewährte ihnen das Recht auf einen<br />

~rbeitsplatz. das ihnen nicht schon aus<br />

<strong>und</strong> der Verfall der<br />

Profitproduktion<br />

elne gew sse Einschucnterung oacn die<br />

Repression nicht nur unter der Belegschaft,<br />

sondern vor allem auch unter der<br />

Gründen der Rationalisierung oder wegen<br />

Ungehorsams gegenüber-der Unternehmensleitung<br />

- etwa den Technikern -<br />

Durch die Schaffung der Kooperative Wohnbevöikerung von Tumhn zurück. Qenommen <strong>werden</strong> konnte. Die erste<br />

wurde der WidersDruch zwischen Kapital Dennoch war nicht dies die besondere ionnerhondng sowie die ~ o ichfieiten g<br />

<strong>und</strong> ~rbeit keineskegsaufgehoben. aber Gefahr für eine weitere Entwicklung der Oe1 oer Koopefet ve Zins ose Kreo Te aLfer<br />

wurdein seiner Erscheinungsform ver- organisatorischen Kräfte in der Arbeiter- zunehmen <strong>und</strong> die Tatsache. daß durch<br />

ändert. Auf diese Weise entstanden neue schafl von Tuman. sondern gerade die massenhaften Einkauf von Konsumgü-<br />

Widersprüche. die folgenschwere Aus- Ver<strong>wir</strong>klichung des Rechts, nunmehr die tern über die Einkaufsabteilung der Koo-<br />

Wirkungen auf die noch im Entstehen beariffene<br />

Beweouna der Arbeiter einer- d -<br />

seits dno auf d e Kooperative a s *aP laii-<br />

Selbstverwaltungsorgane der Kooperative<br />

mit Vertretern zu besetzen. ~~ .~~ die das ~<br />

VertraLen oes uoerwiegenoen Te.les der<br />

perative Gegenstände des gehobenen<br />

Bedarfs schon zu Einkaufspreisen zu bekommen<br />

waren. gaben vielen die Mögstisches<br />

Jnternenmen andererseits natte<br />

Die Entw cr. Jng der Haz enaa von der<br />

Be egschaft halten. Denn wahren0 be<br />

oei anfang chen ZLsammensetzung a e-<br />

lichkeit. sich den Wunsch nach einem eigenen<br />

Fernseher. einem Radio oder Eiszwangsweisen<br />

Enifeln~ng der Eigentu- ser Organe ljr die Belegschaft klar war. schrank bald zu erfülien. Aus dieser Ermer<br />

bis hin zLm Aoschi~ß des Staat chen oaß s e n-r Jnter Druck osr aesamten . Ar- fahruna erwuchs des Bestreben. die<br />

Eingreifens im Frühjahr 1972 endete mit beiterschaft Turnens gezwungen <strong>werden</strong> ~ooperitive zur Befriedigung der indivieinem<br />

dreifachen Ergebnis, was den konnte. als Spra~hrohr~für die Beleg- duellen Bedürfnisse noch fruchtbarer zu<br />

Kampf der Belegschaft um ihre Interes- schaflsinteressen zu fungieren. nährte machen. Dieses Ziel gelang den Genos-<br />

Sen anging: der Erfolg in Bezug auf das erweiterte senschaftsmitgliedern auch wähend der<br />

1. Durch ihreiniges <strong>und</strong>geschlossenes Wahlrecht die Illusionen, es genüge. die nechsten zwei Jahre nach dem staatll-<br />

Auftreten konnte sie eine erhebliche Er- Angehörigen des .harten Kerns.. <strong>und</strong> de- chen Eingriff, vor allem dadurch. daß sie<br />

höhung der Löhne <strong>und</strong> Gehälter durch- ren Sympathisanten zu Delegierten zu den Kampf um den produzierten Mehrsetzen.<br />

2. ES aelana - - ihr. die Macht der Techniker<br />

<strong>und</strong> Ingenieure. die das unternehmachen<br />

<strong>und</strong>sie in die AmterderKooperative<br />

zu wählen. um dieeiaenen Interessen<br />

zu wahren.<br />

wert auf der individuellen Ebenefortsetzten.<br />

Die Regierung sah die größteGefahrfür<br />

mehrische Interessevor Ortvertraten <strong>und</strong> Es zeiatesich iedoch bald. deß sich die die Verringerung des von ihr über Steuorganisierten.<br />

im konkreten Fall zu be- ~ele~ierjen abhoben von der Basis<strong>und</strong> in ern <strong>und</strong> Agrarschuldraten abgeschöpften<br />

grenzen. ihren Ämtern zu verschleißen begannen. Gewinns - in weiteren Lohnerhöhunaen.<br />

~<br />

3. Sie erreichten den Rückzug der vom Auch MarcosSuarez. der früher mit dafür Deshalb oemuhten s ch die Vertreter von<br />

Staat eingesetzten Vertreter aus den for- gesorgt hatte. daß auch der letzte Palan- SAF-CAPISINAMOS. o e -onnoeweg,ng<br />

malen Mitbestimmungsgremien der Koo- ero (einfacher Feldarbeiter) im entfernte- auf der Kooperative zu kontrollieren. Eine<br />

perative. sten Außenbezirk in die Diskussion über Massenmobiiisierung für weitere Lohn-<br />

Damit hatten sie zualeich den Plan der<br />

Regierung. die strukiur des Unternehdie<br />

- anstehenden Fraaen miteinbezooen<br />

~ -~ .~-<br />

erhöhungen war nach dem Eingreifen<br />

~ ~<br />

wurde. ist ein ~els~ieifür diese ~ntw'kk- vorerst .. ~ ~~ nichtdrin. - Dennochoelanaesden -<br />

mens derart zu bestimmen. daß die Ge- luns. Nach seiner sechs Monate dauern- Delegierten im Verhendlungswege mit<br />

winnmaximieruns in der gleichen Weise den-~afl ~ ~~ zum Chef des Erziehunoskomi- Vertretern der Regierung noch zwei Lohnwie<br />

unter dem Patron aifrechterhalten tees gemacht. wendete er sich ganz den erhöhungen durchzusetzen <strong>und</strong> zwar<br />

würde <strong>und</strong> die Genossenschaft, verlockt praktischen <strong>und</strong> administrativen Lei- durch Beschluß am 30. November 1972.<br />

4 ' Amo- Sonderdruck Peru<br />

25


iunosverkehrs - verlor die Koooerative Ra- im Verwaitunqs- . <strong>und</strong> Dienstieistunassek- . gewählt wurden <strong>und</strong> sich 1973 noch<br />

halte ~ nSkonl d . ale nr von den meisten tot z,sammen 214 festangeste te Arbe - mehrheitlich durchsetzten. ergab sich<br />

Z~lieferern bisner e nqera-mt worden ier 1973 aroeiieten nacn oem Wanlerver- zum Zeitpunkt der Wahien 1974 ein qanz<br />

zeichnis 160 Genossenschaftsmitgiieder anderes Bild. Die Zersplitterung de;Be-<br />

Am stärksten äußerte sich der Verfall ailein in der Verwaltung <strong>und</strong> 526 im legschait spiegelte sich in der Kandidatur<br />

der Profit~rodukfion im Bereich der Pian- Dienstleistungssektor (zusammen also von 5 Listen statt früher Zweien wider.<br />

taoen. ~iaesehen davon. daß die Feider- 686). Die Gruppe der Genossenschafts- Von diesen 5 Listen vertraten 2 Listen nur<br />

biten nicht mehr mit deifrüher üblichen mitgiieder. die aus dem festangestellten die Interessen von Teilbereichen der Ha-<br />

Sorgfalt erledigt wurde. fand sich kaum Stammpersonal hervorgegangen ist. hat zienda. Die Liste .,Lima= (Feile) wollte<br />

ein ~enossensihattsm~l~iiea, das bereit zwar in dieser Zeit um ein gutes Drittel sich nur für die örtlichen Interessen der<br />

war d e e nfache Fe daroeit zu iun Dies zugenommen, dies allein erklärt jedoch Außenstelle Rinconazo-Caierita einsefführte<br />

dazu. daß die Kooperative Arbeits- nicht die starke Zunahme der Beschäitig- Zen, indem überhaupt nur 58 Wahlbekräfte<br />

von außerhalb e/nsteiien mußte. ten in den unproduktiven Bereichen. rechtigte wohnten. ~ i Liste e nPaianaum<br />

wichtige Feidarbeiten durchführen zu Es konnte selbstverständlich nicht (Schaufel) machtesich für die 180alsGelassen.<br />

um die auf diese Weise entste- ausbleiben. dai3 sich diese Entwicklung nossenschaftsmitgiieder aufgenommehenden<br />

Zusatzkosten wiederum zu ver- nachteiiia auf die iährlichen Gewinnzah- nen Zuckerrohrschnitter stark. Daneben<br />

mindern, sah sich die Piantagenieitung ien aus<strong>wir</strong>kte. Die Bruttogewinne (vor gab es zwei *linke- Listen. nämlich die<br />

gezwungen, derartige Arbeiten zu me- Steuerabzügen <strong>und</strong> Agrarschuldrate) be- Liste *Estreiia* (Stern). die sich unter abchanisieren.<br />

Man kann sagen. da8 die trugen:<br />

strakte Berufung auf Mao-Tse-Tung<br />

einfachen Feidarbeiten heute nur noch<br />

von denjenigen wahrgenommen <strong>werden</strong>. 1968 1969 1970 1971 1972 1973<br />

ideenfür eine *<strong>wir</strong>kliche Revolution= einsetzte<br />

<strong>und</strong> die Liste ~Pito V Camoanaw<br />

die keine andere Arbeit besorgen konnten.<br />

Neuerdings <strong>werden</strong> diese Arbeiten<br />

auch zunehmend von Frauen durchge-<br />

202,2 196.4 193.0 181.8 178.6 68.9<br />

Millionen Soles<br />

(Pfeife <strong>und</strong> Sirene), unter dir sich einige<br />

frühere Streikführer gesammelt hatten,<br />

die keine konkrete Perspektive anbot,<br />

führt. Die übrigen setzen sich als Chauf- Diesen Zahlen ist bereits zu entneh- sondern lediglich an die gute alteZeit der<br />

feure, Gärtner. Sportpiatzwart etc. in den men. daß der inzwischen entstandene Einigkeit zu erinnern vermochte. Ais<br />

Dienstieistungssektoi ab Wanrend s ch Wohlstand der Genossenschaftsmitgiie- fünfte Liste kandidierte unter ihrem bis-<br />

Oie Prod~ntionskosten m Verha tnfs ZLI der nicht von langer Dauer sein <strong>wir</strong>d. weil herigen Zeichen ~,Cana de Azcar- (Zuk-<br />

Proou~t vital ~n der Fabrik Kam ste qer- die Koooerative als kaDitalistisches Un- kerrohr) die Gruppe der gemäßigten Anten.<br />

schnellten sie ~ ~ ailein von 1972auf ternehmen auf die pleite zutreibt. gestellten. in ihrem Wahlkampf wiesen<br />

1973 im Bereich der plantagen ummehr<br />

sie auf den drohenden Konkurs des Unals30<br />

Prozent in die Höhe. DieseZahl Iäßt<br />

.eoocn n cnt aen Scnl~ß 2". oaß 0 ese D -<br />

Der Prozeß der Verkieinbüraerlichuna<br />

bei gieichzeit.gem h eoergang der Kooternehmens<br />

hin <strong>und</strong> setzten sich unter<br />

dem Motto =Rettet die Kooperative"! für<br />

anzmaß ge Kostenste gerdnq a.cn tat- perative als i


eines Streiks erreichten die Schnitter im schaftsmitglieder. Diese drängten in gro-<br />

November 1971 zumindest. daß die Ar- ßer Zahl in die Kooperative, da die Ausbeitsvermittler<br />

abgeschafft wurden <strong>und</strong> sichten. außerhaib der Kooperative einen<br />

das an diese gezahlte Kopfgeld ihrem Arbeitsplatz zu finden. praktisch gleich<br />

Lohn hinzuoerechnet wurde. Außerdem Null waren. Gelang einem Familienmitgelang<br />

es ihnen, eine Erhöhung des Ak- glied der ~bschluReines längerfristigen<br />

kordsatzes für eine Tonne Zuckerrohr Arbeitsvertrages mit der Kooperative, so<br />

von 7.44 Soles (37 Pfennige) auf 14 Soles<br />

(70Pfennige) in der Zeit von 1971 bis 1974<br />

durchzusetzen. Die Tagesleistung eines<br />

Schnitters beträgt bei acht St<strong>und</strong>en Arbeit<br />

etwa 8 bis 10 Tonnen Zuckerrohrschnitt.<br />

Schließlich gewährte ihnen die<br />

Kooperative eine ..Reajuste-. Darunter<br />

versteht man eine Nachtragszahlung entsprechend<br />

der Differenz zwischen dem<br />

auf der Betriebswaage später gemessenen<br />

Zuckerrohrgewicht <strong>und</strong> dem von<br />

dem Aufschreiber auf dem Feld nach Augenmaß<br />

geschätzten Gewicht des geernteten<br />

Zuckerrohrs. Ferner erhielten die<br />

Schnitter Frühstück <strong>und</strong> eine warme Mittagsmahlzeit.<br />

Insgesamt waren die Arbeitsbedlngunqen<br />

für die Schnitter auf der Koopetive<br />

wurde er umgehend in den Status eines<br />

Anwärters versetzt <strong>und</strong> erhielt die Zu-<br />

stimmung der Delegiertenversammlung<br />

für seine Aufnahme. Die eigentliche<br />

Schwierigkeit bestand für diese Bewer-<br />

ber darin, die Anerkennung als aBegün-<br />

stigter" durch die Agrarreformbehörde<br />

zu erlangen. da diese verhindern wollte.<br />

daß die Kooperative durch die Aufnahme<br />

zuvieler Genossenschaftsmitglieder un-<br />

rentabel wurde.<br />

Für die Aufnahme der Zuckerrohr-<br />

schnitter erwies sich als weitere Schwie-<br />

rigkeit. die Zustimmung der Delegierten-<br />

Versammlung zu erhalten. Ais die Regie-<br />

rung während ihres Eingreifens zwei-<br />

h<strong>und</strong>ert Zuckerrohrschnitter als Begün-<br />

stigte anerkennen ließ, um sich deren<br />

Tuman m Vergleicnzuanoeien Aoopera- ~uckna t Oe oei Auseinanoersetiung mit<br />

tiven der Reg On. Caya 11. Poma Ca <strong>und</strong> der Be egschaft ZL verschaflen zogerte<br />

Pucalb noch am günstigsten. Dies änderte<br />

jedoch nichts daran. daß sich<br />

Tuman genauso wie die anderen Kooperativen<br />

beharrlich weigerte, die Schnitter<br />

als vollberechtigte Mitglieder der Kooperative<br />

aufzunehmen.<br />

Die Leitungsorgane der Kooperative<br />

begründeten ihre ablehnende Haltung<br />

mit der enormen Kostensteigerung. die<br />

eine Integration der Schnitter für die<br />

Kooperative be<strong>wir</strong>ken würde. Denn selbst<br />

wenn sie noch zu Genossenschaftsmilgliedern<br />

der untersten Kategorie gemacht<br />

wordenwären. hätten sie ihnen deren<br />

Arbeitsleistung viermal höher als bisher<br />

vergüten müssen.<br />

Die Aufnahme der 420 bis470 Schnitter<br />

(die Zahlen schwankten während des<br />

Jahres entsprechend dem Ernteeinsatz)<br />

hätte die Produktionskosten des Unternehmens<br />

jährlich um etwa 30 Mlllionen<br />

die Delegiertenversammlung Ihre Zu-<br />

stimmung noch monatelang heraus. Von<br />

den zweih<strong>und</strong>ert begünstigten Schnit-<br />

tern wurden schließlich 180 formal in die<br />

Kooperative aufgenommen. Damit erhiel-<br />

ten die Neuaufgenommenen aber kei-<br />

neswegs die vollen Rechte eines norma-<br />

len Genossenschaftsmitgiiedes. Viel-<br />

mehr wurden sie weiterhin nach Akkord<br />

bezahlt. sie erhielten keinen Anspruch<br />

auf Wohnung <strong>und</strong> Ausbildung für sich<br />

<strong>und</strong> ihre Familien, sondern lediglich ei-<br />

nen lächerlichen Wohngeldzuschuß von<br />

50 S. (2.50 DM) im Monat. Ihr Akkordsatz<br />

lag wegen der ihnen gewährten Vergün-<br />

stigungen (Lebensmittelration, Textilien.<br />

medizinische Versorgung) niedriger als<br />

der Akkordsatz der nicht aufgenomme-<br />

nen Zuckerrohrschnitter. Im Vergleich zu<br />

den Schnittern. die weiterhin ,.freie- Ar-<br />

beitsverträqe mit der Kooperative ab-<br />

kooperativen CECOAAP aufgr<strong>und</strong> einer<br />

in Tuman im gleichen Jahr durchgeführten<br />

~ntersuchun~ zu dem ~rgebnis, da8<br />

die Kosten für die manuelle Ernte (einschließlichVerladung<br />

<strong>und</strong> Transport) unter<br />

Einsatz von Vertragspersonal auf<br />

40,50 Soleslto beim Einsatz der als "Genossenschaftsmitglleder*taufgenommenen<br />

Schnitter auf 44.92 S./to belaufe,<br />

während die Kosten desmechanischen<br />

Schnittes nur 30.45 S.1to betrüaen. Bei<br />

e.ner Nacnpr~fung dieser Berecnnung<br />

m~Ote CECOAAP 0 e Kostenberechndng<br />

für den Maschinenschnitt zwar dahingehend<br />

korrigieren. daß der mechanische<br />

Schnitt in etwa die gleichen Kosten wie<br />

der manuelle Schnitt verursache. dennoch<br />

empfahl die Abteliung Technik der<br />

Zuckerzentrale die Einführung des mechanischen<br />

Schnittes.<br />

Die Kooperative Tuman hat sich dieser<br />

Empfehlung angeschlossen <strong>und</strong> beabsichtigte<br />

für ihren Maschinenpark noch<br />

bis August 1974 eine weitere Maschine<br />

anzuschaffen <strong>und</strong> ihn langfristig auf insgesamt<br />

tt Erntemaschinen zu erweitern.<br />

Jede dieser Maschinen erntet. dieZeit für<br />

Tanken <strong>und</strong> Wartung mitgerechnet. X)<br />

Tonnen Zuckerrohr pro St<strong>und</strong>e. Da sie<br />

aber nicht nur 8 St<strong>und</strong>en am Tag, wie<br />

Zuckerrohrschnitter, sondern 24 St<strong>und</strong>en<br />

ununterbrochen im Einsatz sein kann.<br />

kann eine Maschine bis zu M) Zuckerrohrschnitter<br />

ersetzen. Die Einführuno<br />

weiterer Zuckerrohrerntemeschinen <strong>wir</strong>0<br />

dazu fuhren. daß zuminoest o e 120 bisher<br />

noch nicht aufgenommenen Schnitter<br />

in absehbarer Zeit .saus Ratlonaiisierungsgründen"<br />

entlassen <strong>werden</strong>. Daß<br />

Sich auf diese Weise das ohnehin aroße<br />

Heer der Arbeitslosen um eine weitere<br />

Kompanie verstärken <strong>wir</strong>d. hat auf die<br />

Kooperative keinerlei nachteilige Wirkung.<br />

Die Kooperative <strong>und</strong><br />

abhängige Land<strong>wir</strong>tschafts-<br />

betriebe<br />

SO esernoht.~orallemaberbef~rchteten scnlossen.-hatten 0 e Neueingetretenen<br />

die Reprasentanten der Xooperative aal3<br />

die als Genossenschailsmitqlieder aufeigen!<br />

ch nur enen Vone : Sieerlangten<br />

ein Recht auf Arbeit innerhalb der KooDe-<br />

Die Hazienda Tuman verarbeitete- wie<br />

bereits erwähnt - nicht nur das in der eigenommenen<br />

Schnitter nicM mehr die<br />

gleiche Arbeit wie bislang leisten würden,<br />

rative. Bezüglich ihrer materiellen ~age genen Plantagegewachsene Zuckerrohr.<br />

klaffte zwischen ihnen <strong>und</strong> dem sondern unteihiilt mit kleineren ~azien:<br />

sondern sich an der Arbeitsweise der üb- schlechtbezahltesten Genossenschafts- das aus der Umgebung vertragliche Berigen<br />

Genossenschaftsmitglieder orien- mitgliedder 1. Kategorie noch immer eine ziehungen, deren Gegenstand die Verartieren<br />

könnten.<br />

Die Aufnahme neuer Genossenriesige<br />

Lücke.<br />

Anfang 1974 hatte sich die Anzahl der<br />

beitungdesdortproaüziertsn~uckerrohr<br />

war AJI 0 ese We se konnte sicn o eZuieol~ch gehandhaot Wo ten be m man~ellen Z~c6erroniscnnitt 66 33 Hazienoen -Sembradores~. (von sembrar<br />

Tecnniker lngen eLrPoder honere Ange- soles 0r0 Tonne oetraqen Die Stu- aussaenl Einen Sembraaor aei Hazienoa<br />

stellte (z. B. ein Arzt) eingestellt <strong>werden</strong>, dieschiägt ferner vor. durch eine Intensi- Tuman stellt man sich am baten als ein<br />

so wurden die Formalitäten von einem<br />

Tag auf den anderen erledigt. Etwas<br />

schwieriger gestaltete sich die Aufnanme<br />

vierung des Arbeitstages der Schnitter<br />

dieses Bild noch weiter zuaunsten - der<br />

Ernte per Hand z4 -verbessern- Demgeetwa<br />

tOO0 ha großes Gut mit 120 festangestellten<br />

Plantagenarbeitern vor. Im Gegensatz<br />

zu Tuman bauten die Sembradovon<br />

Familienangehorigen oer Genossen- genuber i


Die gleiche SpaLng der Landarbeiter<br />

in der Nachbarkooperative Pomaka<br />

Südwestlich von Turnen liegt die Coo- verschatzt hatte, sondern daß die Genos-<br />

perative Pomaica. die zum Zeitpunkt der senschaitsmitgiieder den Transport des<br />

Agrarreform zwar ausgedehnter war. de- Zuckerrohrs so nachlässig ausführten,<br />

ren technische Anlagen sich aber in ei- daß große Mengen auf dem Transport<br />

nem weniger entwickelten Zustand be- VerlOrengingenoderdaßderTransportso<br />

fanden als die Fabrikationsanlagen Tum- spät durchgeführt wurde, daß das ge-<br />

ans. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e machte sich der schnittene Zuckerrohr zwischenzeitlich<br />

Verfall der kapitalistischenn Produk- auf den Feldern ausgetrocknet war.<br />

tionsordnung in Pomalca bereits 1973 Der verantwortliche ingenieur meinte.<br />

deutlich bemerkbar. Dort zeigte sich da- - das Problem lösen zu können, indem er<br />

her auch noch deutlicher die Verschär- den Aufschreiber anwies, keinefagesiei-<br />

fung des Widerspruchs zwischen der stung eines Cortador mehr höher zu<br />

Kooperative aiS Unternehmen <strong>und</strong> den in schätzen als auf 12 Tonnen. im Einzelfall<br />

ihren Diensten stehenden Zuckerrohr- traut sich der Aufschreiber aber nicht, of-<br />

schnittern. fensichtlich größere Zuckerrohrmenge<br />

Während In Tuman das System der Ar- einfach nur mit 12 Tonnen zu bewerten,<br />

beitsverminiung längst beseitigt war. sondern schrieb gelegentlich auch hö-<br />

hielt die Kooperative Pomaica entgegen here Werte auf. Daraufhin sah sich der<br />

einem ausdrücklichen gesetzlichen Ver- verantwortilche Ingenieur veraniaßt. die<br />

botweiterhin dieses System füreinenTeil Feststellungen des Aufschreibers per-<br />

der Schnitter aufrecht. Um zu verhindern. sönlich zu kontrollieren <strong>und</strong> Zu begren-<br />

. daß die Schnitter durch ihre Arbeitspa- zen. Am 30. Oktober 1973 kam er auf die<br />

Piere eine ununterbrochene Beschäfti- Feider <strong>und</strong> bemerkte. daß der Aufschrei-<br />

gungsdauer von sieben Monaten nach- ber gleich die erste Tagesleistung entge-<br />

weisen konnten - dies war eine Voraus- gen seinen Weisungen auf 14Tonnen ge-<br />

setzung. um die Anwartschaft auf einen schätzt hatte. Daraufhin 2~verbesserte" er<br />

Eintritt in die Kooperative zu erlangen - selbst das Ergebnis auf 12 Tonnen.<br />

arbeitete die Kooperative mit allen Mit- Als die Schnitter dies feststellten. um-<br />

teln. Beispielsweise ließ sie eine Gruppe ringten sie empört den ingenieur. um ihn<br />

von 200 Schnittern nur dann weiter auf .zur Korrektur zu zwingen. Da er nicht<br />

derKooperativearbeiten. wenn diesesich nachgab. kam eszu Tätlichkeiten, die zur<br />

bereit erklärten. aiie drei Monate das Ar- fristlosen Entlassung von zwei Schnittern<br />

beitsverhäitnis unter einem anderen Na- führten. Unter dem Druck der aufge-<br />

men fortzusetzen. Auf diese Weise konn- brachten Menge. sah sich der Ingenieur<br />

ten die Zuckerrohrschniiter den Status gezwungen, das Zuckerrohr an Ort <strong>und</strong><br />

eines Gelegenheitsarbeiters nicht ver- Steile wiegen zu iassen. Dabei wurde<br />

iassen. 270 andere Schnitter wurden in festgestellt, daß die beanstandete Tages-<br />

die Steilung von Anwärtern erhoben. leistung ein Gewicht von 16.8 Tonnen<br />

ohne daß auch nur ein einziger im Laufe hatte. Obwohl damit feststand. daß die<br />

der Jahre aufgenommen worden wäre. Schnitter im Recht gewesen waren. war<br />

Im Herbst 1973 entstand ein schwerer die Kooperativenicht bereit, die fristlosen<br />

Konflikt zwischen den Schnittern <strong>und</strong> der Kündigungen zurückzunehmen. sondern<br />

Kooperative. Der für den Transport des zwang die Entlassenen dazu, gerichtlich<br />

Zuckerrohres verantwsrtiiche ingenieur gegen die Kündigungen vorzugehen,<br />

stelite fest, daß die von den Schnittern obwohl dies den Schnittern wegen ihres<br />

L geschnittene Zuckerrohrmenge einzel- geringenLohnspraktischunmögiich war.<br />

ner Feider, so wie sie der Aufschreiber Das zugespitzte Verhältnis zeigte sich<br />

nach Augenmaß geschätzt hatte, erheb- noch in einer Reiheanderer Einzelheiten.<br />

lich höher war, als die von der Betriebs- Der Wochenlohn der Zuckerrohrschnltter<br />

waagegemesseneZuckerrohrmenge, die setzt sich zusammen aus dem =Basico,c<br />

von diesen Feldern stammte. Dies lag <strong>und</strong> dem mDominicai-. Der Basico ent-<br />

nicht daran. daß sich der Aufschreiber spricht der Höhe des im Laufe einer Wo-<br />

pflanzen wie Mais. Kartoffeln, vor ailem mengeschlossen, dessen Zweck die An-<br />

aber Reis an. gieichung der Vertragsbedingung war, zu<br />

1967 stammten 26,7 Prozent <strong>und</strong> denen das Zuckerrohr Dritter verarbeitet<br />

1969 28.3 Prozent des in der Zuckerfa- wurde. um auf diese Weise eine saunnöti-<br />

brik von Tuman verarbeiteten Zucker- geu Konkurrenz unter sich zu vermeiden.<br />

rohrs von solchen Sembradoren. Der Die ökonomische Knebelung fand ihren<br />

Sembradorenanteil an der nationalen Niederschlag in entsprechenden Verträ-<br />

Zuckerrohrproduktion betrug in den glei- gen, zum Beispiel dem Sembradorenver-<br />

chen Jahren 21 bzw. 21.9 Prozent. trag. den die Handelsgesellschaft Tuman<br />

Die Abhängigkeit des Sembrador be- am 9. Juni 1965 mit der Compania Cana-<br />

ruhte vor allem darauf, daß er nicht über veieraChiclayo.derspäteren Kooperative<br />

eigene Verarbeitungsaniagen verfügte San Isidro. abschioß.<br />

<strong>und</strong> daher das Zuckerrohr zu den Bedin- Der Vertrag verpflichtete diesen Sem-<br />

gungen anzubauen <strong>und</strong> abzuliefern hat- brador. ein Gebiet von einer bestimmten<br />

te.dieihmdielnhaberderZuckerfabriken Größe mit den von Tuman vorgeschrie-<br />

<strong>und</strong>großen Hazienden diktierten. Die fünf benen Zuckerrohrsorten zu bebauen. Die<br />

<strong>und</strong> später vier Großhazienden von Lam- Compania Canavelera durfte nur mit Zu-<br />

bayeque hatten sich gegenüber den stimmung Tumans zugepachtetes Land<br />

Sembradoren zu einem Kartell zusam- mit Zuckerrohr bestellen, durfte den An-<br />

2' Arpo-Sonderdruck Peru<br />

che geleisteten Akkords. Der Dominicai<br />

ist eine zusätzliche Zahlung. die ein<br />

Sechstel des wöchentlichen Akkordlohns<br />

beträgt. <strong>und</strong> die nur dann gewährt <strong>wir</strong>d.<br />

wenn der Schnitter an aiien sechs Werktagen<br />

der Woche seine acht St<strong>und</strong>en gearbeitet<br />

hat. Nach zähen Verhandiunaen<br />

erklärte sich die Kooperative ~omälca<br />

1972 bereit. den Akkordsatz von 9 Soles<br />

auf 10 Soles pro Tonne heraufzusetzen.<br />

Daraufhin bliesen die Schnitter einen<br />

schon vorbereiteten Streik ab. Alsder höhere<br />

Lohn ausgezahlt <strong>werden</strong> sollte. benaupteten<br />

a e Vertreter Pomalcas. n aem<br />

neu ausgenandelten Aki


Fälle "höherer Gewalt- wie der Wegfall<br />

eines von einem Dritten abhängigen We-<br />

gerechts zu Lasten des Sembradors.<br />

Schoß das Zuckerrohr des Sembrador<br />

beispielsweise vorzeitig in die Blüte. so<br />

daß sein Stamm verholzte <strong>und</strong> sich der<br />

Zuckeranteil senkte. so war Tumbn vor<br />

diesem unerwünschten Zuckerrohr ge-<br />

schÜtzt.denn dieGroßhazienda war nicht<br />

verpflichtet. Zuckerrohr ZU verarbeiten.<br />

dessen Zuckergehalt unter 10 Prozent<br />

Chance hatte. gegen das auf nationaler<br />

Ebene in der Zuckerzentrale organisierte<br />

Exportmonopoi der 12 bestehenden Zuk-<br />

kerfabriken anzukommen. Der Pian<br />

mußte daher aufgegeben <strong>werden</strong>. Statt-<br />

dessen bemühte man sich im Frühjahr<br />

1974, sich zu einem Angebotskarteil zu-<br />

sammenzuschließen. Dies war jedoch<br />

wegen der langen Laufzeit der noch in<br />

Kraft befindlichen Verträge vorerst <strong>wir</strong>-<br />

kungslos.<br />

1977 steigern. Der erhöhte Zuckerrohrbedarf<br />

<strong>wir</strong>d ausschließlich bei den Sembradoren<br />

gedeckt. Schon im Frühiahr<br />

1974 wurden neue ~ernoradorenvertr'a~e<br />

<strong>und</strong> dessen Saftreinheitsarad unter 80<br />

(ZL alten Bedlng~ngen) uber eine Flacne<br />

von 2200 ha Anbaufläche neu abgeschlossen.<br />

In wenigen Jahren soll sich<br />

das Zuckerrohrautkommen um jährlich<br />

etwa 264000 Tonnen, d. h. um mehr als<br />

ein Viertel als die 1973 verarbeitete<br />

Menge erhöhen.<br />

Die betriebliche Voraussetzuna für die<br />

Prozent lag. Beim VerkaLt aesZJcaers. der mlt dem AJsbeLtJng oersembradoren isteineg~t<br />

Den KernpJnkt des Vertrages oiidete Zuckerrohr der Sembraooren hergestellt funi


Die Landeszentrale<br />

der Zuckerkooperativen<br />

Soles pro Tonne an eine Melasseexport-<br />

firma weitergegeben wutde. die die Me-<br />

lasse für 71 US Dollar exportierte (ent-<br />

spricht etwa 3124 Soles pro Tonne). Die<br />

Firma verdiente am Melasseexport in die-<br />

ser Zeit über 500 Millionen Soles (25 Mil-<br />

lionen DM). Die niedrige Festsetzung des<br />

Melassepreises ließ CECOAAP mit Rück-<br />

sichtdaraufzu, daßder Bruderdesdama-<br />

ligen Staatspräsidenten. Manuel Velasco<br />

Alvarado. namhaft an dieser Exportfirma<br />

beteiligt war.<br />

Die künitige Entwicklung<br />

der Zuckerkooperativen<br />

Die künftige Entwickiungder 12großen<br />

Zuckerkooperativen hängt davon ab. wie<br />

sich die ökonomischen Widersprüche in-<br />

nerhalbder Kooperativen entwickeln <strong>und</strong><br />

wie die Arbeiterschaft im Zuckersektor<br />

slch zu dieser Entwicklung verhält.<br />

Mit der Umwandlung der Zuckerha-<br />

zienden in Kooperativen ist die Verfü-<br />

gungsgewalt über diese Produktionsmit-<br />

tel von den früheren Eigentümern auf den<br />

Staat übergegangen. Zugleich wurden<br />

den Genossenschaftsmitgliedern Mög-<br />

lichkeiten gegeben. sich individuelleinen<br />

Teil des von ihnen selbst oder von Dritten<br />

produzierten Gewinns anzueignen. Die<br />

Nutzung dieser Möglichkeiten hatte ei-<br />

nerseits zur Folge. daß sich der indivldu-<br />

elle Wohlstand vermehrte <strong>und</strong> ein Prozeß<br />

der Verkieinbürgerllchung begann. wäh-<br />

rend gleichzeitig die kapitalistische Pro-<br />

duktionsordnung im lnnern der Hazienda<br />

verfiel.<br />

Die Änderung der Unternehmensform<br />

von einer Aktiengesellschaft in eine Koo-<br />

perative hat nichts daran geändert. daß<br />

die Produktion ihrem Inhalt nach immer<br />

noch kapitalistische Profitproduktion ist.<br />

Die Kooperative Tuman produziert wei-<br />

terhin für den kapitalistischen Weltmarkt.<br />

Durch die Konkurrenzmechanlsmen<br />

<strong>werden</strong> auch den am Weltmarkt teilneh-<br />

menden Kooperativen die Gesetrmäßig-<br />

keiten der kapitalistischen Produktion<br />

kooperativen zum Zwecke der Kommerzialisierung<br />

des Zuckers, machte 1973<br />

seine Mitglieder darauf aufmerksam. da0<br />

der steigende Zuckerverbrauch im natio- Die 12 großen Zuckerkooperativen sind<br />

nalen Bereich langfristig zu einem erheb- auf nationaler Ebene in der Zuckerzenlichen<br />

Gewinnrückgang durch Vermlnderung<br />

des Exportzuckeranteils an der Produktion<br />

mit sich bringen werde. CECOtrale<br />

CECOAAP zusammengeschlossen.<br />

Diese Zentrale ist Nachfolaer - des früheren<br />

Komitees der Zuckerproduzenten.<br />

AAP schlug deshalb vor. das Zuckeran- Hauptaufgabe der Zuckerzentrale ist es.<br />

baugebiet Perus um die bereits beste- den Zucker im In- <strong>und</strong> Ausland zuverkauhenden<br />

Zuckerfabriken herum um r<strong>und</strong> fen. Daneben macht sie technische Ver-<br />

21 400 ha zu erweitern. das ist ein Viertel besserungsvorschläge <strong>und</strong> plant seit kurder<br />

bisherigen (1974) Zuckeranbaufläche.<br />

Allein in der Provinz Lambayque<br />

zem aemeinsame lndustrlallsierunasDrojekteTlm<br />

Frühjahr 1974 stellte CECOAAP<br />

würden auf diese Welse 6800 ha mit den Plan für den Bau einer Fertigteilefaneuen<br />

Zuckerplantagen entstehen. brlk in der Nähe der größten ~uckerkoo-<br />

Damit die großen Zuckerkooperativen perative Casagrande auf. Diese Fabrik<br />

auch inZukunft den Extraprofit, der beim sollte als Aktiengesellschafl <strong>und</strong> nicht<br />

Zuckerverkauf ins Ausland entsteht. kassieren<br />

können. müssen neue Sembradoals<br />

Kooperative von allen übrioen Zukkerkooierativen<br />

betrieben werien. Dierenverträge<br />

in dieser Größenordnung ab- ser Plan hat gewisse Aussichten, ver<strong>wir</strong>kgeschlossen<br />

<strong>werden</strong>. Dabei <strong>werden</strong> die<br />

künftigen Zuckeranbauflächen nicht<br />

etwa zusätzlich der peruanischen Küstenwüste<br />

abgerungen. sondern sie entstehen<br />

auf Kosten des Anbaus anderer<br />

licht zu <strong>werden</strong>. Dagegen sind bisher alle<br />

Projekte, neue industrielle Fertigungen<br />

im Bereich der einzelnen Zuckerkooperativen<br />

aufzubauen. gescheitert. obwohl<br />

dies eines der Ziele derKooperativen war.<br />

Nutzpflanzen, vor allem zu Lasten des CECOAAP nimmt daneben viele wich-<br />

Relsanbaus. Da der Zuckerrohranbau tige Funktionen im Interesse der Regienicht<br />

so arbeitsintensiv ist wie der Reis- rung wahr. Vor allem führt sie die Konten<br />

anbau, <strong>wir</strong>d die Umstellung der Reisplan- der einzelnen Kooperativen. von denen<br />

tagen auf Zuckerrohranbau viele Landar- sie sowohl die Stuern als auch die Agrarbeiter<br />

arbeitslos machen4<br />

schuldraten schon im voraus dem Staat<br />

Land<strong>wir</strong>tschaftlich nutzbare Flächen überweist. Die Zentrale übt eine ständiq<br />

auf dem Gebiet der großen Zuckerrohr- wachsende Kontrolle über die ~roduktion<br />

kooperativen bleiben brach liegen, weil dadurch aus. daß sie die Produktionsdaslch<br />

eine Bearbeitung nach den be- ten der einzelnen Kooperativen mehr <strong>und</strong><br />

triebs<strong>wir</strong>tschaftlichen Gesichtspunkten mehr zentral verarbeitet. Zugleich unterdieser<br />

Unternehmen nicht rentiert. Ein für<br />

alle Großhazienden mit Monokulturen<br />

hält CECOAAP neben Einrichtungen, die<br />

sich beispielsweise mit dem Erziehunosgeltendes<br />

Gesetz verpflichtet die Koope- Wesen der Kooperativen beschäftigen,<br />

rativen. bestimmte Flächen mit Gemüse. eine Abteilung. deren Aufgabe es ist. die<br />

Kartoffeln <strong>und</strong> anderen Nutzpflanzen für Mltgliedskooperativen politisch zu überden<br />

eigenen Lebensmlttelbedarf zu bebauen.<br />

In der Kooperative Tuman waren<br />

wachen.<br />

CECOAAP beschäftigt inzwischen r<strong>und</strong><br />

diesem Zweck 65 ha Land gewidmet. 450 Angestellte. Von Jahr zu Jahr kom-<br />

Diese Flächen befanden sichailerdingsin men die Dienste der Zentrale den Miteinem<br />

ungepflegten <strong>und</strong> verkommenen gliedskooperativen teurer zu stehen.<br />

Zustand. da es für die Kooperative billiger<br />

war. Lebensmittel für deneiaenen - Bedarf<br />

von aen armen Ba~ern der Lrngebdng zu<br />

C - kaufen. als diese m~t der hochoezahiten<br />

Arbeitskraft ihrer eioenen Genossen-<br />

1973 kostetedieser Apparat sie 147.4 Millionen<br />

Soles; CECOAAPs Flnanzbedarf<br />

fur 1974 w~roe oere ts m t 167 M onen<br />

Soles veranschlagt Von der Ba* s der<br />

einzelnen Kooperativen her oder von den<br />

aufaezwunoen - <strong>werden</strong>. so daß die Kooperativen<br />

sicn a ~ d f e Aiternat re hin Oewegen.<br />

eniweoei in diesem Konkurrenzkam~f<br />

zu unterlieaen <strong>und</strong> auf das Niveau<br />

scnaftsm tglteder zu pioour eien Deiegiertenversammlungen aus !aßt s cn voinapitalist scner Tauscnw rtscnaft zu-<br />

Fur 0 e arn Rande oer neLtlgen Koope- 0 eser Apparar n *e!ner weise ~ontrollie- rackz,fallen ooer slch den rapttalistirativen<br />

wohnenden verarmten Bauern<br />

<strong>und</strong> den arbeitslosen Teil der Bevölkeren.<br />

Dagegen gleicht die Zentrale einer<br />

Hauptversammlung der Ingenieure <strong>und</strong><br />

schen Produktionsbedlngungen langfristig<br />

durch eine Restauration der kapitalirung<br />

sind diese brachliegenden Flächen Techniker. die sich gegenseitig neue stischen Produktionsweise im lnnern der<br />

eine Provokation. Es ist nur eine Frage Posten verschaffen.<br />

heutigen Kooperativen anzupassen.<br />

der Zeit. wann diese Flächen Geaenstand Ihre ..Unabhängigkeit- verdankt die Der heutige Zustand der Kooperativen<br />

von ~afidbesetzungen sein <strong>werden</strong>. Je- Zentrale ihrer Doppelfunktion. Einerseits ist nur ein übergangszustand auf dem<br />

denfalls besetzten 25 Bauernfamillen bei dient sie dazu. die ökonomischen Forde- Wege zur Entscheidung dieser Alternati-<br />

Chiclayo 280 ha Land. das zu einer Au- rungen der Mitgliedskooperativen ge- ve. Das Beispiel der Kooperative Cayalti<br />

ßensteile der Kooperative Pomalca gehörte,<br />

von dieser jedoch vermutlich aus<br />

genüber der Regierung durchzusetzen.<br />

indem sie etwa mit Hinweis auf die qezeigt,<br />

wohin das Zurückfallen hinter die<br />

Bedingungen der kapitalistischen Kon-<br />

Rentabilitätsoründen nicht bearbeitet<br />

wurde. Zweimal versuchte Momalca, die<br />

Besetzer mit Gewalt zu vertreiben. Als die<br />

Besetzer Immer noch nicht weichen woilten.<br />

grub dieKooperative IhnendasWasstiegenen<br />

Produktionskosten~~ auf eine<br />

Ausweitung der nationalen Zuckerproduktion<br />

oder auf eine Erhöhung der nationalen<br />

Zuckerpreise. die staatlich festgesetzt<br />

<strong>werden</strong>. hin<strong>wir</strong>kt. Andererseits<br />

kurrenz führen kann. Im Herbst 1973 war<br />

das Produktionsniveau dieser Kooperativesostark<br />

abgefallen. daßdie Kooperative<br />

mit dem Zuckerverkauf nicht mehr<br />

genügend Geld einnahm, um die bisheriser<br />

ab. ohne das einAnbauunmöglichist. setzt sie Interessen der Regierung, auch gen Löhne zu bezahlen. Die Kredite zur<br />

6 Der Sembrador ..Naranjal- veranschlagte die<br />

für den Reisanbau pro Hektar erforderliche<br />

Arbeitszeit irn Jahre 1971 mehr als zweieinhalb<br />

mal so hoch wie die Arbeitszeit pro Hektar<br />

Zuwerrohr. Die Campania Canaveleta<br />

ChiClayo wendete in diesem Jahr 405 Tagewerke<br />

für die Bearbeitung eines Hektar Reis<br />

<strong>und</strong> nur 132Tagewerkefür eineentsprechend<br />

große ZuckerrohrflAche auf.<br />

die persönlichen Interessen einzelner<br />

Regierungsmitglieder gegenüber den<br />

Kooperativen durch.<br />

So sorgte CECOAAPdafür. daßsichdie<br />

Basis der Kooperativen über drei Jahre<br />

hinweg nicht darüber beunruhigte. daß<br />

die bei der Zuckerproduktion anfallende<br />

Melasse zum Selbstkostenpreis von 304<br />

Modernlsierung der Kooperative wurden<br />

daher zunächst zur Deckung des Lohndeflzits<br />

benutzt. Als dieses Geld aufgebraucht<br />

war. begannen einige Genossenschaftsmitglieder<br />

Felder lm Bereich dieser<br />

Kooperative zu besetzen, um sie mit<br />

den zum Leben notwendigsten Nutzpflanzen<br />

zu bebauen, <strong>und</strong> säten dort Mais<br />

1 'Arpo-Sonderdruck Peru 31


aus.SolangedieKooperativen inderheuti- lung entgegentreten. Wegen seiner kapi- (Propiedad Sociai) vorgenommen wergen<br />

Form weiter bestehen. <strong>wir</strong>d sich dle talaufwendigen lnvestitionsvorhaben, als den. Mit welchen Reformphrasen der<br />

Tendenz. im Produktionsniveau unter den Gläubiger der Agrarschuld <strong>und</strong> nicht zu- nächste Akt auch immer verkleidet sein<br />

Weltmarktstandard abzusinken, fortset- letzt wegen @er Kosten seiner aufgebläh- mag. praktisch <strong>wir</strong>d er auf den Versuch<br />

zen. Denn die Genos~enschaitsmitglie- ten Reformbürokratie ist der Staat auf der Wiederherstellung der funktionierender<br />

<strong>werden</strong> lieber den Ruin der Koopera- den Profit aus den Zuckerkooperativen den kapitalistischen Profitproduktion<br />

tive als kapitalistisches Unternehmen angewiesen. Tuman zahlt jährlich Agrar- hinauslaufen. Eine der ersten Maßnahhinnehmen,<br />

ais sich selbst im Interesse schulden in Höhe von 41.496 Millionen men <strong>wir</strong>d die Wiederherstellung der Andes<br />

Unternehmens wegrationalisieren zu Soles zuruc6 Die AgrarschL 0 der 12 treiberei <strong>und</strong> der Arbeitsdisziplin sein.<br />

lassen. InTumB?zum Beispiel wurdeeine Z~ckeihaz enden zLsammen oelauft sich Entlassungen aus Rationalisierungsaus<br />

Genossenschaftsmitgliedern gebil- auf rLna6 Milliarden Soles 1300 M, Iionen gründen <strong>werden</strong> folgen.<br />

dete Kommission am 11. 12. 1973 einge- DM). eine Summe. auf die'der Staat auf Diese Restauration <strong>wir</strong>d zugleich die<br />

Setzt, um zu untersuchen, in welchen keinen Fall verzichten kann. Eherverzich- heute noch weitverbreiteten kleinbürger-<br />

Sektoren der Kooperative Arbeitskräfte tet er auf alle .Reformen".<br />

llchen Illusionen unter den Kooperatieingespart<br />

<strong>werden</strong> könnten. Im März 1974 Aus diesem Gr<strong>und</strong> <strong>werden</strong> die staatli- ve-Mitgliedern erschüttern. In dem Maße.<br />

kam die Kommission zu dem Eraebnis. chen Organe in absehbarer Zeit die kapi- in dem den Arbeitern durch die Profitnrodaßa<br />

e Aroeitsplatze optimal oesetzt sei- talistische PrOdJkt onsordnung auf den Ount On selber aie I Idsionen zerStort<br />

en fdr Rat onaiisiei~ngsmaßnahmen Hazienaas In vollem Umfang 24 restaJr e- <strong>werden</strong>. oaßetwaaer .Staat oer Zuk~ntt.<br />

also kein Anlaß bestünde. ~ er~rend indie renversuchen. Daeine Wiedereinsetzung nur durch schöne Parolen <strong>und</strong> ge-<br />

"roten Zahlen- war im Frühjahr 1974 der früheren landbesitzenden Oligarchie schickte Verträge Gestalt annehmen<br />

schon bei allen 12 Zuckerkooperativen nicht in Betracht kommt. bleibt nur die werde. in diesem Maße <strong>werden</strong> sich unter<br />

mehr oder weniger stark ausgeprilgt. Möglichkeit eines schärferen staatlichen den Arbeitern <strong>und</strong> Bauern dieselbständi-<br />

Bevor es jedoch zu einem derartigen Zugriffs. Diese ~Verstaatiichung- kann gen Klassenkräile heranbilden, diedieser<br />

Rückfall kommen <strong>wir</strong>d, <strong>wir</strong>d derStaat, der durchaus irn Gewande einer neuen Re- Entwicklung tatsächlich den Weg bahin<br />

Wirklichkeit überdie Produktionsmittel form. etwader Uberführung der Koopera- nen <strong>werden</strong>.<br />

im Zuckersektor verfügt. dieser Entwick- tiven in den Sektor des Sozialeigentums<br />

(abgeschlossen Juli 1975)<br />

An der Deruanischen Nordküste. nahe der Stadt Chiclavo von Monte Grande. Der Staat versuchte zu Anfane die Bewoh-<br />

(<strong>und</strong> der ~oo~er;itivc Turnen) liegt die indiani\che ~orfie- ner durch Finschuchterunpen <strong>und</strong> Pressionen zu;'~ucknalimc<br />

meinschaft (Comunidad Cdmperina) San Martin de Reque. dcr Bece17ung 7u heueycn. Fuhrende Xlanner der Dorfeemein-<br />

Wie die meisten peruanischen Dorfgemeinschaften ist sie aus Schaft wurden gefangengenommen, teilweise sogar &foltert.<br />

einer der schon in vorinkaischerzeit entstandenen Lebens- <strong>und</strong> Die Bauern waren auf diesen Angriff jedoch vorbereitet <strong>und</strong><br />

Arbeitskollektive hervorgegangen. Ihre Geschichte ist die Geschichte<br />

der ständigen Verdrängung <strong>und</strong> des Verlustes ihres<br />

hatten die umliegenden Dorfgemeinschaften rechtzeitig in ihren<br />

Kampf mit einbezogen. Sogar aus den benachbarten<br />

eemeinschaftlich hebauten Bodens. Zuerst waren es die s~ani- Elendsvierteln wuchs die Unterstützune täelich an. Die Reeieichen<br />

Koloni;ilherrcn. dnnii die tr,ditionellcn mittlere" tind rung tcrcuchte schließlich die nnuern d;;rc~~~crrung de\ \\JIproRen<br />

Hacendador,die Kirche <strong>und</strong> reit Jer Jahrh<strong>und</strong>cnwcndc \er, - ohne Wawr I\I ein Anhau nicht moglich - zum Huckiug<br />

\or allem die uhermiicht~een %uckcrhazicnden. I>a die Comu- 7u7uincr.n. I>ennoclieelane~len Bc\etzcrii im Scntemhcr 1971<br />

nidad zudem im ~inzuggebiet der Großstadt Chiclayo liegt. ein~eilirfolg. sie dürgn monatlich48 st<strong>und</strong>en lang ~asser aus<br />

wurde ein Teil ihrer Ländereien dem Wildwuchsder Slumvier- dem Hauptkanal entnehmen. Dies reicht aber nur für die Betel<br />

preisgegeben; auf einem anderen Teil wurde der Flughafen wässerungvon Ca. 40 ha Boden. DasZiel der Bauern ist esaher.<br />

von Chiclayo errichtet. mindestens400 ha des nutzbaren Bodens von Monte Grandezu<br />

Viele der Bewohner sind keine Bauern mehr, sondern sind bebauen.<br />

Arbeiter, Handwerker, Kleingewerbetreibende. Gemessen an Die Bauern haben dieses Land nicht individuell aufgeteilt. .3<br />

der noch verbliebenen Landfläche ist der bäuerliche Teil der scndern vier Produktionseinheiten (Unidades de Producion)<br />

Beviilkerung jcdsch standig gewachsen. Da dicser Teil der Bc- gebildet. die den Anhau gcmeinwm planen iind diirrhtuhren<br />

iölkcrung srgcn der hohen Arheitslocigkeit <strong>und</strong> der untereiit- Sic haben groRc Anfnngs\chuicrigkeiteii iihcru<strong>und</strong>en. ndem<br />

uickelien Industrie auUerhalb der Dorfccmeincchaft keine Arbeit<br />

findet, steht sie vor dem Problem: immer weniger Land für<br />

5ie sich Geireide <strong>und</strong> Tr;ins~ortmirtcl ~usammenlichcn<br />

immer mehr Menxhen. Die Hauptcchwierigkeit bleibt die Beschaffung von Wasser.<br />

In jüngster Zeit hat sich diese Situation durch die Agrarre- ohne da0 sie die bisherige Anbaufläche nicht ausdehnen könform<br />

von 1969 weiter zueesoitzt. Durch die Aerarreform er- nen. Eine Wasser~um~e <strong>und</strong> ein Motor kosten etwa 200 000<br />

folgte die ~m\erteilung icc ~;rn~hr<strong>und</strong>hecitze;\on der land- Sole\ (r<strong>und</strong> I? Oti(i D~I). Die Baiicrn von Reqiie hahcn Lien<br />

b~riizenden Oliparchie auf die nrugegnindeien Kooperativen, \chuirripcn \erweh itnternommen, ihre Probleme \elh\t koldie<br />

von den fectanee~tellten Arbr!ternder fruheren Hiilienden lekln 7u Io\r.n. Geecnuher den \nm knpit;ilt\ii~chen Standgebildet<br />

worden srnd. Die Bewohner der Dorfgemeinschaften punkt her verfallenden Kooperativen, deren Genossenschaftsgingen<br />

dagegen leer aus. Seit ihrer Anerkennung als Dorfge- mitglieder mehr <strong>und</strong> mehr verkleinbürgerlichen. bilden heute<br />

meinschaft im Jahre 1949 kämpft die Comunidad von Reque die kollektiven Landbesetzer den fortschrittlichsten Teil der<br />

um ein 3000 ha großes Gebiet. das ihr von der Kirche geraubt Landbevölkerung. Außer in Reque fanden noch in anderen<br />

worden war <strong>und</strong> im Besitz des Bischofs von Chiclayo gewesen Teilen Perus derartige Landbesetzungen statl. Allein in Andaist.<br />

Nach der Agrarreform erhoh die Comunidad daher An- huaylas wurden 1974 70 Haziendas heserzt.<br />

spruch auf dieses Gebiet mit dem Namen aMonte Grandes. Die Damit den Bauern die ersten fruchtbaren Erfolge ihres<br />

Agrarreformbehörden hatten jedoch andere Pläne <strong>und</strong> über- Kampfes<strong>und</strong> ihrer Arbeit nicht buchstäblich wieder verdorren.<br />

trugen das Land an die neugebildete Kooperative Chacupe. benötigen sie vordringlich die Wasserpumpe. Bei deren Be-<br />

Diese Kooperative ließ die Ländereien in Monte Grande mehr<br />

als zwei Jahre unbebaut. weil sich eine Bearbeitung für sie nicht<br />

lohnte. Für die Bauern von Reque. die sich auf der restlichen<br />

schaffung kann ihnen Eure Spende helfen.<br />

Fläche drängten <strong>und</strong> um ihre Existenz kämpften. war das eine<br />

Provokation.<br />

Nachdrei Jahren der Diskussion <strong>und</strong>vorbereitunghesetzten<br />

die Bauern von Reque daher am 7. Februar 1974 das Gebiet<br />

überweist bitte auf das Postscheckkonto<br />

M. Kuhimann, Hamburg Ni. 3579 94 - 205 mit dem<br />

StiChwort ~bWaSseip~mpe

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