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Volk und Streitkräfte, gemeinsam werden wir siegen.

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Die gleiche SpaLng der Landarbeiter<br />

in der Nachbarkooperative Pomaka<br />

Südwestlich von Turnen liegt die Coo- verschatzt hatte, sondern daß die Genos-<br />

perative Pomaica. die zum Zeitpunkt der senschaitsmitgiieder den Transport des<br />

Agrarreform zwar ausgedehnter war. de- Zuckerrohrs so nachlässig ausführten,<br />

ren technische Anlagen sich aber in ei- daß große Mengen auf dem Transport<br />

nem weniger entwickelten Zustand be- VerlOrengingenoderdaßderTransportso<br />

fanden als die Fabrikationsanlagen Tum- spät durchgeführt wurde, daß das ge-<br />

ans. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e machte sich der schnittene Zuckerrohr zwischenzeitlich<br />

Verfall der kapitalistischenn Produk- auf den Feldern ausgetrocknet war.<br />

tionsordnung in Pomalca bereits 1973 Der verantwortliche ingenieur meinte.<br />

deutlich bemerkbar. Dort zeigte sich da- - das Problem lösen zu können, indem er<br />

her auch noch deutlicher die Verschär- den Aufschreiber anwies, keinefagesiei-<br />

fung des Widerspruchs zwischen der stung eines Cortador mehr höher zu<br />

Kooperative aiS Unternehmen <strong>und</strong> den in schätzen als auf 12 Tonnen. im Einzelfall<br />

ihren Diensten stehenden Zuckerrohr- traut sich der Aufschreiber aber nicht, of-<br />

schnittern. fensichtlich größere Zuckerrohrmenge<br />

Während In Tuman das System der Ar- einfach nur mit 12 Tonnen zu bewerten,<br />

beitsverminiung längst beseitigt war. sondern schrieb gelegentlich auch hö-<br />

hielt die Kooperative Pomaica entgegen here Werte auf. Daraufhin sah sich der<br />

einem ausdrücklichen gesetzlichen Ver- verantwortilche Ingenieur veraniaßt. die<br />

botweiterhin dieses System füreinenTeil Feststellungen des Aufschreibers per-<br />

der Schnitter aufrecht. Um zu verhindern. sönlich zu kontrollieren <strong>und</strong> Zu begren-<br />

. daß die Schnitter durch ihre Arbeitspa- zen. Am 30. Oktober 1973 kam er auf die<br />

Piere eine ununterbrochene Beschäfti- Feider <strong>und</strong> bemerkte. daß der Aufschrei-<br />

gungsdauer von sieben Monaten nach- ber gleich die erste Tagesleistung entge-<br />

weisen konnten - dies war eine Voraus- gen seinen Weisungen auf 14Tonnen ge-<br />

setzung. um die Anwartschaft auf einen schätzt hatte. Daraufhin 2~verbesserte" er<br />

Eintritt in die Kooperative zu erlangen - selbst das Ergebnis auf 12 Tonnen.<br />

arbeitete die Kooperative mit allen Mit- Als die Schnitter dies feststellten. um-<br />

teln. Beispielsweise ließ sie eine Gruppe ringten sie empört den ingenieur. um ihn<br />

von 200 Schnittern nur dann weiter auf .zur Korrektur zu zwingen. Da er nicht<br />

derKooperativearbeiten. wenn diesesich nachgab. kam eszu Tätlichkeiten, die zur<br />

bereit erklärten. aiie drei Monate das Ar- fristlosen Entlassung von zwei Schnittern<br />

beitsverhäitnis unter einem anderen Na- führten. Unter dem Druck der aufge-<br />

men fortzusetzen. Auf diese Weise konn- brachten Menge. sah sich der Ingenieur<br />

ten die Zuckerrohrschniiter den Status gezwungen, das Zuckerrohr an Ort <strong>und</strong><br />

eines Gelegenheitsarbeiters nicht ver- Steile wiegen zu iassen. Dabei wurde<br />

iassen. 270 andere Schnitter wurden in festgestellt, daß die beanstandete Tages-<br />

die Steilung von Anwärtern erhoben. leistung ein Gewicht von 16.8 Tonnen<br />

ohne daß auch nur ein einziger im Laufe hatte. Obwohl damit feststand. daß die<br />

der Jahre aufgenommen worden wäre. Schnitter im Recht gewesen waren. war<br />

Im Herbst 1973 entstand ein schwerer die Kooperativenicht bereit, die fristlosen<br />

Konflikt zwischen den Schnittern <strong>und</strong> der Kündigungen zurückzunehmen. sondern<br />

Kooperative. Der für den Transport des zwang die Entlassenen dazu, gerichtlich<br />

Zuckerrohres verantwsrtiiche ingenieur gegen die Kündigungen vorzugehen,<br />

stelite fest, daß die von den Schnittern obwohl dies den Schnittern wegen ihres<br />

L geschnittene Zuckerrohrmenge einzel- geringenLohnspraktischunmögiich war.<br />

ner Feider, so wie sie der Aufschreiber Das zugespitzte Verhältnis zeigte sich<br />

nach Augenmaß geschätzt hatte, erheb- noch in einer Reiheanderer Einzelheiten.<br />

lich höher war, als die von der Betriebs- Der Wochenlohn der Zuckerrohrschnltter<br />

waagegemesseneZuckerrohrmenge, die setzt sich zusammen aus dem =Basico,c<br />

von diesen Feldern stammte. Dies lag <strong>und</strong> dem mDominicai-. Der Basico ent-<br />

nicht daran. daß sich der Aufschreiber spricht der Höhe des im Laufe einer Wo-<br />

pflanzen wie Mais. Kartoffeln, vor ailem mengeschlossen, dessen Zweck die An-<br />

aber Reis an. gieichung der Vertragsbedingung war, zu<br />

1967 stammten 26,7 Prozent <strong>und</strong> denen das Zuckerrohr Dritter verarbeitet<br />

1969 28.3 Prozent des in der Zuckerfa- wurde. um auf diese Weise eine saunnöti-<br />

brik von Tuman verarbeiteten Zucker- geu Konkurrenz unter sich zu vermeiden.<br />

rohrs von solchen Sembradoren. Der Die ökonomische Knebelung fand ihren<br />

Sembradorenanteil an der nationalen Niederschlag in entsprechenden Verträ-<br />

Zuckerrohrproduktion betrug in den glei- gen, zum Beispiel dem Sembradorenver-<br />

chen Jahren 21 bzw. 21.9 Prozent. trag. den die Handelsgesellschaft Tuman<br />

Die Abhängigkeit des Sembrador be- am 9. Juni 1965 mit der Compania Cana-<br />

ruhte vor allem darauf, daß er nicht über veieraChiclayo.derspäteren Kooperative<br />

eigene Verarbeitungsaniagen verfügte San Isidro. abschioß.<br />

<strong>und</strong> daher das Zuckerrohr zu den Bedin- Der Vertrag verpflichtete diesen Sem-<br />

gungen anzubauen <strong>und</strong> abzuliefern hat- brador. ein Gebiet von einer bestimmten<br />

te.dieihmdielnhaberderZuckerfabriken Größe mit den von Tuman vorgeschrie-<br />

<strong>und</strong>großen Hazienden diktierten. Die fünf benen Zuckerrohrsorten zu bebauen. Die<br />

<strong>und</strong> später vier Großhazienden von Lam- Compania Canavelera durfte nur mit Zu-<br />

bayeque hatten sich gegenüber den stimmung Tumans zugepachtetes Land<br />

Sembradoren zu einem Kartell zusam- mit Zuckerrohr bestellen, durfte den An-<br />

2' Arpo-Sonderdruck Peru<br />

che geleisteten Akkords. Der Dominicai<br />

ist eine zusätzliche Zahlung. die ein<br />

Sechstel des wöchentlichen Akkordlohns<br />

beträgt. <strong>und</strong> die nur dann gewährt <strong>wir</strong>d.<br />

wenn der Schnitter an aiien sechs Werktagen<br />

der Woche seine acht St<strong>und</strong>en gearbeitet<br />

hat. Nach zähen Verhandiunaen<br />

erklärte sich die Kooperative ~omälca<br />

1972 bereit. den Akkordsatz von 9 Soles<br />

auf 10 Soles pro Tonne heraufzusetzen.<br />

Daraufhin bliesen die Schnitter einen<br />

schon vorbereiteten Streik ab. Alsder höhere<br />

Lohn ausgezahlt <strong>werden</strong> sollte. benaupteten<br />

a e Vertreter Pomalcas. n aem<br />

neu ausgenandelten Aki

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