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Volk und Streitkräfte, gemeinsam werden wir siegen.

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Unhrauibekanipiung, eine Arbeit die haiiiig von v'erliagsperso-<br />

nal durchgefuhrr <strong>werden</strong> muß. da die Genossenschaflsmiigiieder<br />

Off nicht bereif sind, diese zu erledigen.<br />

Kunsfdungers im Bereich der Feider Die Pleise daiur hah~n sich<br />

von November 1971 bis Marz 1973praktisch verdoppelt<br />

schwerwaren, mußtemansich mit seinen <strong>und</strong> zusammengetragene Zuckerrohr) Versorgung, Wohnung <strong>und</strong> Schulbildung<br />

Vorgesetzten gut steilen, um bei der Ver- <strong>und</strong> setzte auf diese Weise den Lohn fest. bis zum dritten Schuljahr.<br />

teilung der Tareas nicht die schwerste zu Die Arbeibbedingungen dieser Arbeiter Die Eigentümer führten Statistiken<br />

bekommen. Andere Arbeiten, wie z. B. waren so hart. daß sich internationale überdie Belegung einerjeden Wohnung,<br />

das Bewässern, wurden schichtweise be- Kommissionen mit den Arbeitsbedingun- über deren baulichen <strong>und</strong> hygienischen<br />

zahlt. Eine Schicht dauerte 12 St<strong>und</strong>en.<br />

Neben den Löhnen erhielten die Arbeiter<br />

nocn aen sogenannten ..Bon0 Dabe<br />

gen der Tagelöhner beschäftigten. ohne<br />

iedoch eine Änderuna - zu be<strong>wir</strong>ken. Nach<br />

zenn 0 s zwanz g Jahren hatten o e<br />

Zustand. die Anzahl der Einrichtungsgeaenstände<br />

" etc. Sie kontrollierten den MedinamentenverDrauch<br />

ieaes Aroe ters<br />

handeltees s ch rim eine Bezcgsoerichri- Schn tter Ihre Kralle aUfge0rauCnt Jno Sowe t sie Jnterr cnt erte en ließen ver-<br />

gung für den Empfang von Gr<strong>und</strong>nah-<br />

rungsmitteln <strong>und</strong> Textilien. Die Menge<br />

der so gezogenen Lebensmittel <strong>und</strong> Tex-<br />

tilien richtete sich nach der Anzahl der<br />

Familienmitglieder. die der einzelne Ar-<br />

beiter zu versorgen hatte. Für die Le-<br />

bensmittel mußtezuZwecken der statisti-<br />

schen Erfassung ein symbolischer Preis<br />

gezahlt <strong>werden</strong>. Den Arbeitern wurden<br />

ferner Wohnungen. sowie Strom <strong>und</strong><br />

Wasser unentgeltlich zur Verfügung ge-<br />

stellt.<br />

Die am schlechtesten gestellte Gruppe<br />

der Beschäftiaten auf der Hazienda waren<br />

die Tagelöhner. die das Zuckerrohrzu<br />

schneiden hatten. Sie machten die härteste<br />

Arbeit auf der Hazienda für einen<br />

Hungerlohn. Zwischen ihnen <strong>und</strong> der Hat<br />

zienda bestanden keine unmittelbaren<br />

vertraglichen Beziehungen. Vielmehr bestellte<br />

die Hazienda je nach Bedarf eine<br />

beliebige Menge dieser Arbeiter bei einem<br />

Vermittler. der entweder einen bestimmten<br />

Geldbetrag pro Kopf oder pro<br />

geernteter Tonne Zuckerrohr erhielt.<br />

Meist handelte es sich bei diesen Arbei-<br />

starben dann meist an TBC, wenn sie<br />

nicht vorher schon durch einen der häu-<br />

figen Arbeitsunfälle umgekommen wa-<br />

ren.<br />

Die Kampfbedingungen<br />

der Arbeiterschaft auf der<br />

Hazienda<br />

Die Kampfbedingunaen auf der Hazienda<br />

waren für dTe Belegschaft insgesamt.<br />

aber auch für jede Gruppe denkbar<br />

Schlecht. Esaab kaum Möalichkeiten. die<br />

von den ~igintümern organisierte Zersplitterung<br />

innerhalb der Hazienda aufzuheben.<br />

Die Tatsache, daß die Vermittler<br />

jederzeit auf das große Heer der Arbeitslosen<br />

zurückgreifen konnten, machte z.<br />

B. jeden Widerstand der Schnitter schon<br />

im Ansatz unmöglich. Außerdem erschwerte<br />

die Einschaltung des Arbeits-<br />

Vermittlers ein unmittelbares Vorgehen<br />

gegen die eigentlichen Ausbeuter. Während<br />

es der Arbeiterschaft auf anderen<br />

Hazienden schon in den dreißiaer Jahren .. .<br />

suchten sie darauf hinzu<strong>wir</strong>ken. daß das<br />

Bewußtsein ,, Wir hier aus Turndn sind etwas<br />

besonderes" - aefestiat wurde. Es war<br />

nicht möglich, unangemeldeten Besuch<br />

zu empfangen. Jeder Besucher von außerhaibwurdenurdannvonden<br />

Pförtnern.<br />

eingelassen. wenn der Besuch vorher bei<br />

der Unternehmensieitung angemeldet<br />

war <strong>und</strong> diese sich mit seinem Empfang<br />

einverstanden erklärt hatte.<br />

Während sie den täglichen Kampf gegen<br />

die Beieqschaft den lnaenieuren <strong>und</strong><br />

iechni6ein er eßen. mischten sicn d e<br />

Elgent~mer am Abend e-tse g mite nem<br />

Glas Bier unter das <strong>Volk</strong>. Die Eigentümer<br />

hatten stets ein offenes Ohr für persönliche<br />

Nöte einzelner Arbeiter, gratulierten<br />

eigenhändig zu Familienfesten <strong>und</strong> überließen<br />

denjenigen.diesich in ihren Augen<br />

bewährt hatten. hin <strong>und</strong> wieder auch ein<br />

Stück Land zur selbständigen Bearbeitung.<br />

Wehe dem aber, der Kontakte zu<br />

Gewerkschaftsmitgliedern der anderen<br />

Hazienden unierhielt! Er wurde über<br />

Nacht samt seiner Familie aus der Wohnung<br />

<strong>und</strong> aus dem Bereich der Hazienda<br />

lern um verarmte Bauern aus aer Sierra<br />

oder um analose Badern Der Engacna<br />

aor bot dem Arbe ter meist einen deinen<br />

Vorschuß in bar an, <strong>und</strong> schloß mit ihm<br />

eine Vereinbarung. daß er nur solange<br />

arbeiten müsse. bis er den Vorschuß wieder<br />

zurückbezahlt habe. Der Lohn warjege<br />

anq s,ch gewerkscnaft zu<br />

0 eb d„ gesamte ~ ~ ~ bis<br />

zcm etzien Tao -~~ der Ara Pardo Lnornan - ~ ~<br />

g-...<br />

siert. Die Eigentümer konnten sich rühmen,<br />

biszuletztjeden Streikverhindertzu<br />

haben.<br />

entfernt Met o eser Taxt16 gelang es aen<br />

~ E gentcmein ~ ~ sogar. ~ teilweise h ~ eine Bere t t- t<br />

Schah bei e nzelnen Aroe tern zu wecden<br />

sich mit Knüppeln gegen Organisationsversuche<br />

von außerhalb zu wehren.<br />

Die Ordnung im lnnern der Hazienda<br />

wurde von einer betriebseigenen Polizei<br />

doch so niedrig. daß der Zuckerrohr- Die Eigentümer gingen gegen die Be- überwacht. Bei Streitigkeiten zwischen<br />

schnitter fast nie mehr seinen Vorschuß legschaft besonders <strong>wir</strong>kungsvoll nach den Technikern <strong>und</strong> Ingenieuren als Anzurückzahlen<br />

konnte. Wer sich aber ein- dem Gr<strong>und</strong>satz ..mit Zuckerbrot <strong>und</strong> Peit- treiber <strong>und</strong> Angehörigen der Belegschaft<br />

fach absetzte. wurde überall hin verfolgt sche"vor. Sie kontroliierten nicht nurden konnten sich die Eigentümer oft noch in<br />

<strong>und</strong> kam nicht seltenauf seiner Flucht auf Arbeitseinsatz jedes Einzelnen durch ein die Position des Schiedsrichters bege-<br />

,.ungeklärte Weise" um. Die harte Arbeit ausaekiüaeltes Svstem sondern über- ben. Für <strong>wir</strong>klich schwere Auseinanderkonnten<br />

die Cortadores (Schnitter) nur wachten auch große Abschnitte des Pri- setzungen hätten im übrigen jederzeit die<br />

aushalten, wenn sie gleichzeitig Coca vatlebensder Arbeiterschaft. Diesermög- öffentlichen Polizeikräfte zur Verfügung<br />

einnahmen. Sie schlugen bis zu 16 Ton- lichte ihnen die weitgehende ~rganisa- gestanden.<br />

nen Zuckerrohr am Tag. Ein Apuntador tion der Reproduktion durch die Hazien- Dieses war die Situation bis hin zum<br />

(Aufschreiber) schätzte das Gewicht der da. Die Hazienda stellte durch das Juni 1969. als für alle Beteiligten völlig<br />

am Ende eines Arbeitstages geernteten .,Bono"-System die Gr<strong>und</strong>nahrungsmit- überraschend die Agrarreform über die<br />

Gavilla (das vom Schnitter geschnittene telzurverfügung, gewährtemedizinische Hazienda Tuman ,,'hereinbrachu.<br />

6 ' Arpo- Sonderdruck Peru 21

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