Besuch bei Gudrun und Billy - Handfest-Online
Besuch bei Gudrun und Billy - Handfest-Online
Besuch bei Gudrun und Billy - Handfest-Online
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Einkaufsgutscheine<br />
über 800 EURO<br />
zu gewinnen!<br />
ZU BESUCH BEI<br />
GUDRUN UND BILLY<br />
Schauspielerin<br />
Tanja Wenzel <strong>bei</strong>m<br />
Möbelshopping<br />
Nr. 5/2003<br />
SCHÖNER WOHNEN! Junge Handwerker geben Tipps zur Einrichtung<br />
WELTMEISTER Hochleistung in Sport <strong>und</strong> Beruf
Rauchen macht<br />
schlank<br />
Stimmt: Vor allem deinen<br />
Geldbeutel.<br />
Beratungshotline: 0180-5 31 31 31<br />
(12 Cent/Min.)
Mach´s Dir gemütlich<br />
Habt ihr das auch schon mal probiert? Augen zu, fest mit Daumen <strong>und</strong><br />
Zeigefinger schnipsen, ganz fest an was glauben, - <strong>und</strong> noch fester hoffen,<br />
es wird wahr? Aber dann schlagt ihr die Augen auf - <strong>und</strong> alles ist,<br />
wie es war: Der Sommer ist zu Ende, <strong>und</strong> der Urlaub auch. Es regnet,<br />
<strong>und</strong> abgespült hat auch noch niemand. Es ist gerade mal viertel nach<br />
sieben am Abend, <strong>und</strong> schon wieder dunkel.<br />
Aber jetzt mal was anderes. Machen wir es uns doch mal gemütlich!<br />
Legen die Beine hoch, kuscheln uns in die Lieblingsecke unseres Sofas,<br />
lesen den Herrn der Ringe in einem Rutsch durch, lassen uns in den<br />
Haaren wuscheln, genießen „Join me” von HIM in Nachbarverärgerungslautstärke<br />
<strong>und</strong> spielen mit der Fernbedienung herum. Wird schon<br />
irgendwas kommen. Zum Berieseln, Abtauchen, Alltagvergessen, Wohlfühlen.<br />
Wie ihr euch dafür mit wenig Geld <strong>und</strong> großartigen Ideen ein<br />
gemütliches Zuhause schaffen könnt, ist ein zentrales Thema dieses<br />
Heftes.<br />
Es ist Herbst. Seit dem 23. September auch ganz offiziell. Was ja auch<br />
seine Reize haben kann. Zum Beispiel kann man sich um seine Bewerbung<br />
kümmern. Denn es ist unbedingt die Zeit dafür. Jetzt schon für<br />
2004 bewerben? Aber klar. Es ist die wohl meistgelesene Geschichte seit<br />
Schneewittchen, Faust, Winnetou, Christiane F. <strong>und</strong> Harry Potter: Die<br />
Geschichte der Bewerbung. Auf den Seiten 30/31 haben wir dieser<br />
großen Geschichte einige Kapitel hinzugefügt. Und wenn der Trick mit<br />
dem Fingerschnipsen <strong>und</strong> der festen Hoffnung allein nicht reicht, dann<br />
vielleicht die rechtzeitige Bewerbung um einen Ausbildungsplatz.<br />
Wir wünschen euch eine entspannte Zeit<br />
Euer handfest-Team<br />
03
04 Inhalt<br />
„Neugierig auf das, was kommt“<br />
Ein 120 Jahre altes Eisenbett ist ihr<br />
Lieblings-Möbelstück. Aber das ist nicht<br />
alles: Raumausstatterin Melina Müller hat<br />
viele originelle Einfälle. Zum Beispiel hat sie<br />
ein Messefaltmodul entwickelt, es „null<br />
8/16“ genannt <strong>und</strong> <strong>bei</strong>m deutschen Patent<strong>und</strong><br />
Markenamt schützen lassen. Ein echter<br />
Tausendsassa. Und das mit 25.<br />
Seite 8: Porträt<br />
Der Schritt nach vorn<br />
Die B<strong>und</strong>esligasaison ist erst ein paar<br />
Spieltage alt – aber eines wollen sie alle<br />
werden: Meister. Was für die Fußballer gilt,<br />
ist auch für Handwerker erstrebenswert:<br />
Meister ist eine hohe Auszeichnung. Wir<br />
haben zwei Meister getroffen <strong>und</strong> wollten<br />
von ihnen wissen, wie man sich denn so<br />
fühlt – als Meister. Ines Pomplun ist Friseur-<br />
Meisterin <strong>und</strong> Ünal Ipek Feinwerkmechaniker-Meister.<br />
Seite 12: Lebenswege<br />
HEISS + KALT<br />
Heizen <strong>und</strong> Klimatisieren – wenn ein<br />
System <strong>bei</strong>des kann, spart das vor allem<br />
Kosten <strong>und</strong> Energie. Kältetechniker-Meister<br />
Horst Berndt vertreibt ein solches spezielles<br />
Kälte-Klima-System. Es läuft mit einem<br />
Toyota-Motor. „Eventuell wird sich daraus<br />
mal ein neuer Beruf entwickeln: eine<br />
Kombination aus Kfz-Mechaniker <strong>und</strong><br />
Kälteanlagenbauer“, sagt Horst Berndt.<br />
Seite 14: Service<br />
01803.212127<br />
www.handfest-online.de<br />
INHALT<br />
Nr. 5/2003<br />
SCHÖNER WOHNEN<br />
Simone Draai hat einen bunten Teppich aus<br />
drei Millimeter starker Hartfaserplatte gefertigt.<br />
Yvonne Peters verstaut ihre Dessous<br />
in einem selbst entwickelten Zwölfeck aus<br />
Holz. Nadine Strohe hat ihr Badezimmer<br />
nach eigenen Vorstellungen <strong>und</strong> mit besonderer<br />
Technik gestrichen. Frank Tibio hat so<br />
ziemlich alles in seiner Wohnung selbst<br />
gebaut. „Einfach ausprobieren“, rät der 28jährige<br />
Raumausstatter-Meister aus Krefeld.<br />
Handwerker sind geschickt, haben starke<br />
Ideen, gestalten Räume <strong>und</strong> richten sich<br />
ausgefallen ein. Wir waren <strong>bei</strong> einigen zu<br />
Gast.<br />
Seite 18: Hintergr<strong>und</strong><br />
Die Besten der Welt<br />
Thomas Rupprath ist einer der besten<br />
Schwimmer der Welt. Bei der WM in Barcelona<br />
hat der 26-jährige Modellathlet Gold in<br />
Weltrekordzeit geholt. Martin Schmalhorst<br />
<strong>und</strong> Jochen Ströhle haben auch Gold geholt<br />
- in St. Gallen <strong>bei</strong> der Berufsweltmeisterschaft.<br />
Die Besten der Welt erzählen, wie sie<br />
es geschafft haben.<br />
Seite 26: Karriere<br />
Service<br />
Porträt<br />
Neugierig auf das, was kommt<br />
Lebenswege<br />
Der Schritt nach vorn<br />
Service<br />
Heiß <strong>und</strong> kalt<br />
Hintergr<strong>und</strong><br />
Schöner wohnen<br />
Was macht ...<br />
... der Flexograf?<br />
Karriere<br />
Die Besten der Welt<br />
Nachgefragt<br />
Vorbereitung auf den Beruf<br />
Reportage<br />
Zu <strong>Besuch</strong> <strong>bei</strong> <strong>Gudrun</strong> <strong>und</strong> <strong>Billy</strong><br />
Musik<br />
Serafin<br />
Rätsel<br />
Vorschau<br />
Nr. 6/2003<br />
06<br />
08<br />
12<br />
14<br />
18<br />
24<br />
26<br />
30<br />
32<br />
36<br />
37<br />
38
Zu <strong>Besuch</strong> <strong>bei</strong> <strong>Gudrun</strong> <strong>und</strong> <strong>Billy</strong><br />
Als Isabell Mohr leitet sie täglich in der<br />
ARD-Daily-Soap „Verbotene Liebe“ das In-<br />
Lokal „No Limits“. An diesem Montag aber<br />
kniff Schauspielerin Tanja Wenzel „Drömminge“<br />
ins Polster, suchte „<strong>Billy</strong>“ <strong>und</strong> meinte,<br />
als sie auf „Pastill“ hockte: „Fürs Bad -<br />
oder was denkt ihr?“ „Witziges Design“,<br />
entgegnete Robert, während Dennis sich<br />
schon im Schlafzimmer umguckte. Tanja<br />
Wenzel bummelte mit Robert Hansel <strong>und</strong><br />
Dennis Winterberg durch die bunte IKEA-<br />
Welt. Die <strong>bei</strong>den Tischler <strong>und</strong> Handwerksdesigner<br />
waren von der schlagfertigen Berlinerin<br />
so angetan, dass sie sie vom Fleck<br />
weg engagieren wollten: „Du kannst gleich<br />
morgen <strong>bei</strong> uns anfangen.“<br />
Seite 32: Reportage<br />
„Ich bin Entertainer“<br />
Serafin gelten als eine Art öffentlicher Geheimtipp. „No Push Collide“, das Debütalbum der<br />
vier jungen Briten ist etwas für alle, denen die Dandy Warhols zu poppig, Samiam zu ungehobelt<br />
<strong>und</strong> Weezer zu hornbrillig sind. handfest hat sich mit Serafin-Sänger Ben Fox zum<br />
Interview getroffen.<br />
Seite 36: Musik<br />
Besser wegkommen,-<br />
Schwer in Ordnung. Jugendgruppenreisen zum Pauschal-preis – das ist Spaß <strong>und</strong> Action auf der ganzen Linie. Von der<br />
Anfahrt bis zur Rückfahrt eine einzige Extra-Tour. Alles aus einer Hand – inklusive Unterkunft, Verpflegung <strong>und</strong> tollem Programm.<br />
Und alles zu einem Preis, <strong>bei</strong> dem der Geldbeutel nicht auf der Strecke bleibt. Also: Schaut doch mal rein in unsere Kataloge<br />
„Studien- <strong>und</strong> Schulfahrten“, „Deutsche Jugendherbergen“, „Studienreisen, Schulfahrten, Jugendgruppenreisen mit dem Linienbus“<br />
<strong>und</strong> „Gruppenreisen für Vereine <strong>und</strong> Verbände – Jugendgruppen“. Da steckt jetzt noch mehr drin für euch!<br />
DB Reise&Touristik AG, Mehrtagesschulfahrten <strong>und</strong> Jugendgruppenreisen, Postfach 1701, 76006 Karlsruhe,<br />
E-Mail: schulenjugendkarlsruhe@bahn.de. Weitere Informationen in allen DB ReiseZentren <strong>und</strong> Reisebüros mit DB-Lizenz<br />
<strong>und</strong> unter www.bahn.de.
06 Service<br />
Handwerkskammer Oldenburg<br />
Der Tag der Ausbildung<br />
Mehr als 2.000 Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />
sind der Einladung zum „Tag der Ausbildung“<br />
gefolgt. Sie haben auf dem Gelände<br />
des Gewerbeförderungszentrums der Handwerkskammer<br />
Oldenburg (HWK) im Stadtteil<br />
Tweelbäke viele verschiedene Gelegenheiten<br />
genutzt: Sie haben sich einen Überblick<br />
über mehr als 60 Ausbildungsberufe aus den<br />
Bereichen Handwerk, Handel, Industrie,<br />
Landwirtschaft verschafft <strong>und</strong> mit Ausbildern<br />
<strong>und</strong> Lehrlingen diskutiert. Die Veranstaltung,<br />
wie in jedem Jahr nach den Sommerferien<br />
auf dem HWK-Gelände, stieß <strong>bei</strong><br />
Schülern wie Lehrern auf eine überaus positive<br />
Resonanz.<br />
Handwerkskammer Hildesheim<br />
Viele Berufe kennen lernen<br />
Im Mai des letzten Jahres sind r<strong>und</strong> 1200<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler der 8. <strong>und</strong> 9.<br />
Klasse aus etwa 30 Schulen aus Stadt <strong>und</strong><br />
Landkreis Holzminden der Einladung gefolgt<br />
– <strong>und</strong> für den Mai des nächsten Jahres rechnet<br />
die Handwerkskammer Hildesheim mit<br />
einem noch stärkeren Andrang. Bereits zum<br />
fünften Mal veranstaltet die Handwerkskammer<br />
Hildesheim in ihrem Berufsbildungszentrum<br />
(BBZ) die Berufsfindungstage,<br />
an denen Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler an<br />
einem Tag durch praktische Mitar<strong>bei</strong>t unter-<br />
Veranstaltet wurde der Ausbildungstag vom<br />
Oldenburger Stadtelternrat in enger Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />
mit der HWK. Aussteller waren<br />
neben Institutionen, Verbänden <strong>und</strong> Firmen<br />
vor allem die Oldenburger Innungen, die<br />
den jungen <strong>Besuch</strong>ern die praktischen<br />
Ausbildungsinhalte der einzelnen Berufe<br />
demonstrierten.<br />
Zur Handwerkskammer Oldenburg (HWK)<br />
gehören fast 11.000 Unternehmen aus den<br />
kreisfreien Städten Oldenburg, Delmenhorst<br />
<strong>und</strong> Wilhelmshaven sowie den Landkreisen<br />
Friesland, Wesermarsch, Ammerland, Oldenburg,<br />
Cloppenburg <strong>und</strong> Vechta.<br />
schiedliche Handwerksberufe kennen lernen<br />
können. „Damit fördern wir die frühe<br />
Auseinandersetzung mit der Berufswahl <strong>und</strong><br />
machen die Jugendlichen auf anspruchsvolle<br />
<strong>und</strong> attraktive Karrieremöglichkeiten im<br />
Handwerk aufmerksam“, begründet Hauptgeschäftsführerin<br />
Jutta Schwarzer das<br />
Engagement der Handwerkskammer. Und sie<br />
stellt weiter fest: „Die vielfältigen Möglichkeiten<br />
<strong>und</strong> interessanten Aufgaben, die<br />
eine Ausbildung im Handwerk bietet, werden<br />
häufig unterschätzt, weil das Berufsspektrum<br />
nicht bekannt ist.“<br />
Kontakt:<br />
Handwerkskammer Hildesheim<br />
Braunschweigerstraße 53, 31134 Hildesheim<br />
Telefon: 05121/1620<br />
Berufsbildungszentrum<br />
Kruppstraße 18, 31135 Hildesheim<br />
info@hwk-hildesheim.de<br />
www.hwk-hildesheim.de<br />
Kontakt:<br />
Handwerkskammer Oldenburg<br />
Theaterwall 32, 26122 Oldenburg<br />
Telefon: 0441/232-0<br />
info@hwk-oldenburg.de<br />
www.hwk-oldenburg.de
Handwerkskammer Lübeck<br />
Lernen, wo andere Urlaub machen<br />
Sommerzeit – Ferienzeit: Und wie in jedem Jahr fährt man mit seinen Eltern in den Sommerferien an die Ostsee. Sommer, Sonne,<br />
Strand <strong>und</strong> Meer. Travemünde, einer der beliebtesten Urlaubsorte an der deutschen Ostseeküste, zeigte sich auch in diesem<br />
Sommer wieder mal von seiner besten Seite. Eigentlich ist damit alles gut – wären da nicht die Eltern, die mit ihren permanenten<br />
Fragen „Hast du dich eigentlich schon um eine Lehrstelle gekümmert?“ oder „Was willst du eigentlich werden?“; die<br />
Urlaubsstimmung etwas trüben.<br />
Denn wenn man ganz verträumt <strong>bei</strong>m<br />
Sonnenbad im Strandkorb oder im Sand seinen<br />
Blick über die Ostsee schweifen lässt,<br />
mag man eigentlich gar keinen Gedanken<br />
an Ar<strong>bei</strong>t, Beruf oder Berufsausbildung verschwenden.<br />
Doch plötzlich fällt der Blick –<br />
schließlich ist mit der Travemünder Woche<br />
gerade eine der größten Segelregatten der<br />
Welt – auf eines der vielen schnittigen<br />
Segelboote. Irgendwann taucht dann doch<br />
doch die Frage auf, wer denn eigentlich<br />
diese schönen Segelboote baut <strong>und</strong> wer die<br />
dazugehörigen Segel herstellt?<br />
Die Antwort liegt nur einen Frisbywurf weit<br />
entfernt: In der Berufsbildungsstätte der<br />
Handwerkskammer Lübeck wird der gesamte<br />
Bootsbauernachwuchs der Republik ausgebildet.<br />
Seit 1955 ist die Landesberufs-<br />
Handwerkskammer Magdeburg<br />
Ausbilder Nummer 1<br />
Fast 10.000 Auszubildende in 3.500 Betrieben<br />
schaffen sich im Kammerbezirk<br />
Magdeburg zurzeit die Gr<strong>und</strong>lagen für ihre<br />
berufliche Zukunft. Hinzu kommen jährlich<br />
r<strong>und</strong> 300 Meister- <strong>und</strong> über 600 Fortbildungsprüfungen,<br />
die zeigen, dass das Handwerk<br />
Aus- <strong>und</strong> Fortbilder Nummer 1 ist. Die<br />
Handwerkskammer Magdeburg stellt mit<br />
ihrem Berufsbildungszentrum <strong>und</strong> ihrer<br />
Akademie ein komplettes Dienstleistungszentrum<br />
zur Verfügung - für Auszubildende,<br />
schule für das Boots- <strong>und</strong> Schiffbauerhandwerk<br />
in Trägerschaft der Handwerkskammer<br />
Lübeck auf dem Priwall angesiedelt. Heute<br />
wird sie von angehenden Bootsbauern aus<br />
elf weiteren B<strong>und</strong>esländern besucht. Und<br />
mit der im April 2003 eingeweihten neuen<br />
Bootsbauerhalle gibt es einen in Deutschland<br />
einzigartigen Ausbildungsstandort für<br />
das Bootsbauerhandwerk mitten an einem<br />
der schönsten Segelreviere Deutschlands.<br />
Der Bootsbauer konstruiert <strong>und</strong> fertigt<br />
alles, vom Paddelboot bis zur Yacht. Je nach<br />
Wunsch des Auftraggebers werden Einzelstücke<br />
oder Serien, vom Rumpf bis zur<br />
Kajüte gefertigt. Bootsbauer müssen sich<br />
mit verschiedenen Werkstoffen wie Holz,<br />
Kunststoff <strong>und</strong> Metall auskennen <strong>und</strong> wissen,<br />
wie man sie bear<strong>bei</strong>tet. All dies lernen<br />
Gesellen, Meister, Betriebsinhaber <strong>und</strong><br />
andere Interessierte.<br />
Kontakt:<br />
Handwerkskammer Magdeburg<br />
Humboldtstraße 16, 39112 Magdeburg<br />
Tel.: 03 91 / 6 26 80<br />
bildungsinfo@hwk-magdeburg.de<br />
www.hwk-magdeburg.de<br />
Berufsbildungszentrum<br />
Harzburger Straße 13, 39118 Magdeburg<br />
Tel.: 03 91 / 6 24 80<br />
bbz@hwk-magdeburg.de<br />
sie – neben der Ausbildung im Betrieb -,<br />
insbesondere auch in Travemünde auf dem<br />
Priwall.<br />
Wenn man seine Träumereien einstellt <strong>und</strong><br />
den verdutzten Eltern verkündet, man<br />
werde hier in Travemünde bleiben <strong>und</strong><br />
Bootsbauer werden, weiß man, in den nächsten<br />
Jahren wird man da lernen, wo andere<br />
Urlaub machen.<br />
Kontakt:<br />
Berufsbildungsstätte<br />
Wiekstraße 5, 23570 Lübeck<br />
Telefon 04502/887-0<br />
Berufsbildungsstaette.Travemuende@hwkluebeck.de<br />
www.hwk-luebeck.de<br />
07
08 Portrait<br />
„Talente 2003“:<br />
Die 25-jährige<br />
Raumausstatterin<br />
Melina Müller<br />
Melina Müller hat viele unge-<br />
wöhnliche Einfälle, <strong>und</strong> den<br />
1. Meisterpreis der Bayerischen<br />
Staatsregierung erhalten. Für ein<br />
Messefaltmodul, das sie „null<br />
8/16“ nannte <strong>und</strong> <strong>bei</strong>m deut-<br />
schen Patent- <strong>und</strong> Markenamt<br />
schützen ließ. „Warum null<br />
8/16? Das hat viele Gründe. Der<br />
wichtigste aber ist: Weil wir bes-<br />
ser sind als 08/15“, sagt Melina<br />
Müller. Die junge Raumaus-<br />
statterin aus dem tiefsten<br />
Oberfranken <strong>und</strong> allein erzie-<br />
hende Mutter – ihr Sohn Louis<br />
ist zwei Jahre alt - hat schon<br />
einiges gemacht. In- <strong>und</strong> außer-<br />
halb ihres Berufes. Sie gab<br />
ehrenamtlich Unterricht an der<br />
Meisterschule <strong>und</strong> kümmert sich<br />
um die Vermarktung ihres<br />
Messefaltmoduls - ein echter<br />
Tausendsassa. Und das mit 25.<br />
„Ich bin neugierig auf das, was kommt“
Hast du ein Lieblings-Möbelstück?<br />
Mein altes Jugendstil-Eisenbett mit Kopf-,<br />
Rücken- <strong>und</strong> Fußteil. Es ist mittlerweile 120<br />
Jahre alt <strong>und</strong> ich hoffe, dass ich mich nie<br />
davon trennen muss.<br />
Quietscht das nicht unglaublich?<br />
Ich schlafe ja nicht drin, sondern sitze<br />
drauf. Das Eisenbett ist mein Sofa <strong>und</strong> steht<br />
im Wohnzimmer.<br />
Wo findet man so etwas heute noch?<br />
Zum Beispiel auf dem Sperrmüll. Mein Vater<br />
hat es vor 25 Jahren vom Sperrmüll mitgebracht.<br />
Als ich 18 war, habe ich es gesandstrahlt<br />
<strong>und</strong> komplett neu lackieren lassen.<br />
Jetzt ist es anthrazitfarben. Mein Vater ist<br />
Zahntechniker. Er hat die Eisenornamente<br />
des neuen Rückenteils aus Kunststoff nachgegossen.<br />
Sieht man dich oft auf Trödelmärkten?<br />
Früher häufiger als heute. Auf dem Sperrmüll<br />
<strong>und</strong> Trödel habe ich einige Schätzchen<br />
gef<strong>und</strong>en. So habe ich viel Geld für Möbel<br />
gespart <strong>und</strong> besitze Sachen, die wahrscheinlich<br />
kein anderer hat. Zeitlos <strong>und</strong> individuell.<br />
Was bedeutet für dich junges Wohnen?<br />
Welche Einrichtungstipps kannst du<br />
geben?<br />
Das Wichtigste ist, sein Zimmer so zu gestalten,<br />
dass man sich darin wohl fühlt. Ich<br />
rate also dazu, Mut zur individuellen<br />
Gestaltung aufzubringen, nicht alles zuzustellen<br />
<strong>und</strong> den Raum aufzuräumen. Zum<br />
Beispiel sollten technische Geräte im<br />
Schrank verschwinden.<br />
Einrichtung muss also nicht teuer sein.<br />
Nein, die Einrichtung muss nicht viel<br />
kosten. Funktionalität <strong>und</strong> Gefallen sind<br />
wichtiger. Farbe <strong>und</strong> poppige Stoffe können<br />
vieles beleben. Die Möbel sollten genügend<br />
Stauraum bieten <strong>und</strong> mobil sein, also einen<br />
Umzug mitmachen können.<br />
Wo lässt du dich inspirieren?<br />
Stark geprägt hat mich die Marke „designer’s<br />
guild“. Aber ich denke, man sollte seinem<br />
Raum seine eigene Note geben. Das<br />
wohl schlechteste ist, sich so einzurichten,<br />
wie man es im Einrichtungshaus gesehen<br />
hat.<br />
Das klingt danach, als sei Raumausstatterin<br />
dein Traumjob?<br />
Das klingt nicht nur so – das ist so. Ich gehe<br />
total im Gestalten auf. Mein Vater wollte<br />
zwar immer, dass ich Abi mache <strong>und</strong> dann<br />
studiere, aber ich wollte Raumausstatterin<br />
werden.<br />
Dann hast du früher schon Sessel umgestellt?<br />
Das nicht, aber als Achtjährige habe ich die<br />
Bilder, die ich gemalt habe, signiert <strong>und</strong> ein<br />
Datum hinten drauf geschrieben. Ich habe<br />
mein Hobby zum Beruf gemacht.<br />
Hast du noch ein weiteres Hobby?<br />
Ich verreise gerne - am liebsten in große<br />
Städte. Andere Kulturen interessieren mich<br />
sehr.<br />
Du warst vor deiner Lehre im Ausland...<br />
...was ich jedem nur empfehlen kann. Denn<br />
es hilft, selbstständig zu werden. Ich bin<br />
mit 17 als Aupairmädchen nach England<br />
gefahren <strong>und</strong> habe dort als Schauwerbegestalterin<br />
gear<strong>bei</strong>tet.<br />
Hast du irgendwas mitgenommen?<br />
Nein, nur meinen Motorroller, um mobil zu<br />
sein in England.<br />
Zurzeit ar<strong>bei</strong>test du <strong>bei</strong>m Innenarchitekten...<br />
...ja, halbtags. Ich lerne täglich viel Neues<br />
dazu <strong>und</strong> ich bin neugierig auf alles, was<br />
noch kommt.<br />
Geboren? 1978 in Erlangen Wohnen? Seit 1983 in Pfaffendorf Schule? Hauptschule in<br />
Maroldsweisach Auslandsaufenthalt? Von 1995 bis 1996 als Aupairmädchen in Colchester,<br />
England Praktikum? 1997 sechs Monate in einem Raumausstatterbetrieb Ausbildung? Von<br />
1997 bis 2000 zur Raumausstatterin <strong>bei</strong> Inneneinrichtung Wichtrey Auszeichnung? Kammersiegerin<br />
(Oberfranken), 4. Landessiegerin (Bayern), 1. Meisterpreis der Bayerischen<br />
Staatsregierung, Teilnahme an der Sonderschau „Talente 2003“ in München Fortbildung?<br />
Von 2000 bis 2002 zur Gestalterin im Handwerk als Jahrgangsbeste Privates? Am 14.<br />
September 2001 Geburt des Sohnes Louis<br />
Das von Melina Müller entwickelte Messefaltmodul<br />
„null 8/16“ besteht aus acht<br />
rechteckigen Aluminiumplatten, die mit flexiblen<br />
Scharnieren aus Gummi miteinander<br />
verb<strong>und</strong>en sind. Es kann zur Faltwand, Displaysäule,<br />
zum Tisch <strong>und</strong> Sitzelement<br />
schnell <strong>und</strong> unkompliziert umgebaut werden<br />
– <strong>und</strong> es ist komplett recyclebar.<br />
09
10 Service<br />
Praktikum in Spanien<br />
Für drei Monate zum Praktikum nach<br />
Rotterdam, Hengelo oder Vicenza? Die<br />
Handwerkskammer Potsdam macht’s<br />
möglich.<br />
Handwerkskammer Potsdam<br />
Götz ist gut!<br />
11. Schülerwochen<br />
Eine moderne Bildungsstätte stellt sich vor.<br />
Das Zentrum für Gewerbeförderung der<br />
Handwerkskammer Potsdam lädt zu den 11.<br />
Schülerwochen ein: Im November 2003<br />
können sich Schüler <strong>und</strong> Lehrer über die<br />
vielen Möglichkeiten informieren, die das<br />
Handwerk bietet. Das im Herbst 1996 in<br />
Götz, einem kleinen Dorf <strong>bei</strong> Brandenburg<br />
an der B1, eröffnete Bildungszentrum öffnet<br />
nun zum 11. Male seine Türen für die<br />
Schülerwochen.<br />
Der Auslandsaufenthalt, der den Teilnehmern<br />
offiziell bescheinigt wird, <strong>bei</strong>nhaltet<br />
einen Sprachkurs <strong>und</strong> vermittelt wertvolle<br />
Einblicke in die berufliche Praxis anderer<br />
Länder. In den vergangenen drei Jahren<br />
waren 120 junge Handwerksgesellen da<strong>bei</strong> -<br />
30 von ihnen waren so begeistert, dass sie<br />
gleich nach dem Praktikum im Partnerland<br />
einen Job annahmen.<br />
Voraussetzung ist eine abgeschlossene Berufsausbildung.<br />
Wer die besitzt, kann sich<br />
<strong>bei</strong> der Handwerkskammer Potsdam um ein<br />
Zwischen 400 <strong>und</strong> 500 Schüler kommen im<br />
Schnitt, um sich die Werkstätten anzuschauen<br />
<strong>und</strong> erste Kontakt mit dem<br />
Handwerk zu knüpfen.<br />
Zum Abschluss lockt ein kleines Quiz mit<br />
großen Gewinnen wie Rucksäcken oder CD-<br />
Playern.<br />
Kontakt:<br />
Zentrum für Gewerbeförderung<br />
der Handwerkskammer Potsdam<br />
Am Mühlenberg, 14778 Götz<br />
Telefon 033207 / 34-101<br />
zfg@hwk-potsdam.de<br />
www.hwk-potsdam.de<br />
dreimonatiges Praktikum in den Niederlanden<br />
oder Italien bewerben. Weitere<br />
Bedingung: Lust, Neues zu entdecken. Da<br />
die Plätze begrenzt sind, sollten sich<br />
Interessenten unverzüglich anmelden.<br />
Weitere Informationen:<br />
Zentrum für Gewerbeförderung Götz<br />
Dr. Dieter Arlt<br />
Am Mühlenberg, 14778 Götz<br />
Telefon 033207/34-312<br />
Internet: www.ubus.net/interjob.htm
Handwerkskammer Schwerin<br />
Guter Start<br />
Die ersten <strong>bei</strong>den Male kam das Ganze so<br />
gut an, dass die Handwerkskammer Schwerin<br />
auch in diesem Jahr wieder einen<br />
Berufsstartertag für alle neuen Lehrlinge<br />
organisiert hatte. Anders als in den<br />
Vorjahren fanden die Aktionen diesmal<br />
direkt in den Lehrwerkstätten statt. Das<br />
große Gedränge wurde so vermieden <strong>und</strong><br />
jeder war gleich in dem Bereich, wo er alles<br />
Wissenswerte zu seinem künftigen Beruf<br />
erfahren konnte.<br />
Um den Start in die berufliche Zukunft zu<br />
erleichtern, boten Ausbilder, Fachlehrer <strong>und</strong><br />
Handwerksmeister viele spannende Informationen<br />
<strong>und</strong> praktische Vorführungen. So<br />
konnten sich angehende Kfz-Mechaniker,<br />
Tischler oder Metallbauer schon einmal ein<br />
Bild davon machen, was sie an ihrem<br />
Ausbildungsplatz in den nächsten Jahren<br />
erwarten wird.<br />
Wichtig war die eigenhändige Eintragung in<br />
die Lehrlingsrolle. In dieses zentrale Verzeichnis<br />
der Handwerkskammer werden alle<br />
Lehrlinge zum Beginn ihrer Ausbildung eingetragen.<br />
Die Eintragung ist eine der<br />
Handwerkskammer Südthüringen<br />
Handwerk zum Anfassen<br />
„Handwerk zum Anfassen“ – das ist der<br />
zentrale Punkt aller Projekte, die das<br />
Berufs- <strong>und</strong> Technologiezentrum (BTZ)<br />
Rohr-Kloster anbietet. Neben Schnupperlehrtagen<br />
für Schulklassen veranstaltet die<br />
Handwerkskammer Südthüringen darin<br />
auch Berufsorientierungscamps. Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schüler haben drei Tage lang die<br />
Möglichkeit, Perspektiven für eine Ausbildung<br />
sowie einen künftigen Beruf im Handwerk<br />
praxisnah zu erfahren. In den<br />
Ausbildungsstätten Holz, Metall <strong>und</strong> Farbe<br />
können Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler schnell<br />
<strong>und</strong> einfach ihre Stärken <strong>und</strong> Schwächen<br />
herausfinden, um <strong>bei</strong> der Suche nach einem<br />
Ausbildungsplatz erfolgreicher zu sein.<br />
Kontakt:<br />
Handwerkskammer Südthüringen<br />
Rosa-Luxemburgstraße 7-9, 98527 Suhl<br />
Telefon: 03681/3700<br />
info@hwk-suedthueringen.de<br />
www.hwk-suedthueringen.de<br />
Berufsbildungs- <strong>und</strong><br />
Technologiezentrum (BTZ)<br />
98530 Rohr-Kloster<br />
Telefon: 036844/470<br />
BTZ-Rohr@hwk-suedthueringen.de<br />
Zulassungsvoraussetzungen für die spätere<br />
Gesellenprüfung.<br />
Zum Abschluss bekam jeder seinen Lehrlingsausweis<br />
ausgehändigt. Der ist ungemein<br />
praktisch: Die Lehrlinge im Kammerbezirk<br />
Schwerin kommen damit in den<br />
Genuss vieler Vergünstigungen <strong>und</strong> Rabatte:<br />
<strong>bei</strong> Kino, Fitness, Reisen oder Einkäufen.<br />
Kontakt:<br />
Handwerkskammer Schwerin<br />
Friedensstraße 4a, 19053 Schwerin<br />
Telefon: 0385/74170<br />
hwk-schwerin@t-online.de<br />
www.hwk-schwerin.de<br />
11
12 Lebenswege<br />
Meisterhaft interessant: Ines Pomplun<br />
„Weil ich etwas Eigenes will“<br />
Ob durchgestuft oder fransig, Hochsteckoder<br />
Kurzhaarfrisur – Ines Pomplun hat den<br />
Blick <strong>und</strong> den Pfiff für den perfekten Look.<br />
Sie will möglichst bald in ihrem eigenen<br />
Salon Trends setzen – die 30-Jährige ist seit<br />
einem halben Jahr Friseur-Meisterin <strong>und</strong><br />
sucht nun nach einer geeigneten Location.<br />
Die Chancen standen fifty-fifty. Ines hatte<br />
zwei Möglichkeiten: Entweder mit dem<br />
Traumschiff „MS Europa“ um die ganze Welt<br />
oder in Vollzeit den Meister machen.<br />
Beworben hatte sie sich für Beides. Die<br />
Meisterschule war schneller, innerhalb<br />
weniger Tage lag die Zusage im Briefkasten.<br />
Sieben Monate lang hat sie in Vollzeit <strong>und</strong><br />
mit Unterstützung durch das Meister-<br />
BAFöG für die Meisterurk<strong>und</strong>e gelernt. Die<br />
Meisterschule war eine echte Herausforderung.<br />
„Besonders im kaufmännischen<br />
Bereich habe ich viel Nützliches gelernt“,<br />
sagt sie. Ihre einzige Kritik: „Ein Steuerberater<br />
fehlt in der Meisterschule. Er könnte<br />
sicher gute <strong>und</strong> wichtige Tipps geben.“<br />
Der Friseur<br />
Alles ist möglich: Die Meisterprüfung als Sprungbrett<br />
Der Schritt nach vorn<br />
Wer Meister ist, darf einen eigenen Betrieb gründen, Chef sein, ausbilden. Oder studieren. Wer Meister ist, hat seine<br />
Aufstiegschancen verbessert <strong>und</strong> seine fachlichen Kenntnisse erweitert. Außerdem verdienen Meister mehr Geld. R<strong>und</strong> 27.000<br />
Gesellen haben im Jahr 2002 ihre Meisterprüfung erfolgreich abgelegt – aber nicht jeder will sich sofort mit dem Titel in der<br />
Tasche <strong>und</strong> der Urk<strong>und</strong>e an der Wand selbstständig machen.<br />
Ein finanzieller Kraftakt war die Vollzeitschule<br />
nicht für sie. „Ich habe mir vorher<br />
wahnsinnig viele Gedanken darüber gemacht,<br />
ob das Geld reicht – aber diese<br />
Angst war unbegründet. Das Meister-BAFöG<br />
ist eine gute Förderung.“ Ines hat den<br />
Meister erst mit 29 gemacht – warum so<br />
spät? „Eigentlich bereue ich das. Aber erst<br />
als ich mit meiner neuen Ar<strong>bei</strong>tsstelle gar<br />
nicht zufrieden war, ist mir klar geworden,<br />
dass ich mein eigener Chef sein will.“<br />
Nun will sie sich selbstständig machen,<br />
vielleicht mit ihrer Schwester zusammen.<br />
Die ist auch Friseurin – <strong>und</strong> hat Ines erst<br />
auf die Idee gebracht, Friseurin zu werden.<br />
Nach Hauptschulabschluss <strong>und</strong> Ausbildung<br />
hat Ines in Österreich <strong>und</strong> Deutschland<br />
gear<strong>bei</strong>tet – um ein Haar auch auf einem<br />
Luxusdampfer in der ganzen Welt. „Gut,<br />
dass es anders gekommen ist“, meint sie<br />
heute – <strong>und</strong> sucht weiter nach einer<br />
Location für ihren eigenen Salon.<br />
...hieß bis weit in das 20. Jahrh<strong>und</strong>ert hinein Bader, betrieb häufig eine Badestube, zog<br />
auch Zähne, behandelte eingewachsene Nägel <strong>und</strong> Hühneraugen<br />
...ist Haardesigner, Zuhörer <strong>und</strong> Typberater, verändert <strong>und</strong> verwöhnt; weiß, was in <strong>und</strong> was<br />
out ist<br />
...führt auch Maniküre <strong>und</strong> kosmetische Behandlungen des Gesichts durch<br />
...ar<strong>bei</strong>tet in Hotels, Fernsehanstalten, oder Wellness- <strong>und</strong> Beauty-Centern<br />
...ist im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert einer der beliebtesten der 350 Ausbildungsberufe<br />
Mehr Infos:<br />
Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks (BIV)<br />
Postfach 13 02 04, 50496 Köln<br />
Telefon: 02 21/97 30 37-0<br />
info@friseurhandwerk.de<br />
www.friseurhandwerk.de
Knete von Vater Staat:<br />
Meister-BAföG<br />
Wer sich weiterbildet, kann finanzielle Hilfe<br />
durch das B<strong>und</strong>es-Ausbildungsförderungs-<br />
Gesetz (BAföG) erhalten. Fachkräfte aus<br />
Handwerk, Industrie oder Verwaltung, die<br />
sich weiterbilden wollen, können staatliche<br />
Förderung beantragen – das so genannte<br />
Meister-BAföG.<br />
Die Dauer der Förderung richtet sich gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
nach der Dauer der Fortbildungsmaßnahme.<br />
Förderungshöchstsumme für<br />
Lehrgangs- <strong>und</strong> Prüfungsgebühren:<br />
10.226 €.<br />
Die Förderung richtet sich nach Alter, Einkommen<br />
<strong>und</strong> Vermögen.<br />
Der Staat gibt 35% der Fördersumme als<br />
Zuschuss, der also nicht zurückgezahlt werden<br />
muss. Die übrigen 65% werden als zinsloses<br />
Darlehen gewährt.<br />
Während des Lehrganges <strong>und</strong> bis sechs<br />
Jahre nach Lehrgangsbeginn ist man von<br />
der Zins- <strong>und</strong> Tilgungspflicht befreit.<br />
Gründet oder übernimmt man einen Betrieb<br />
mit versicherungspflichtigen Angestellten,<br />
dann werden auf Antrag 75% der Darlehenssumme<br />
erlassen.<br />
Mehr Infos:<br />
www.meister-bafoeg.info<br />
Der Feinwerkmechaniker<br />
...ar<strong>bei</strong>tet an CNC-Maschinen (CNC: Computer<br />
unterstützte numerische Maschinensteuerung)<br />
...fertigt das Spritzgießwerkzeug, aus dem<br />
zum Beispiel Trillerpfeifen oder Spardosen<br />
hergestellt werden<br />
...baut Maschinen, Werkzeuge, Drehteile<br />
<strong>und</strong> feinmechanische Geräte wie Kameras<br />
oder spezielle Apparaturen für die Wissenschaft<br />
...ist entstanden aus den Berufen Dreher,<br />
Werkzeugmacher, Feinmechaniker <strong>und</strong> Maschinenbaumechaniker<br />
Mehr Infos:<br />
B<strong>und</strong>esverband Metall -<br />
Vereinigung Deutscher<br />
Metallhandwerke (BIV)<br />
Ruhrallee 12, 45138 Essen<br />
Telefon: 02 01/8 96 19 0<br />
info@metallhandwerk.de<br />
www.metallhandwerk.de<br />
Meisterhaft einfallsreich: Ünal Ipek<br />
„Weil ich ausbilden will“<br />
Der Arm des Roboters taucht ein hauchdünnes<br />
Blättchen kurz in eine milchige<br />
Flüssigkeit ein <strong>und</strong> fährt mit leisem Surren<br />
wieder zurück. Ar<strong>bei</strong>t erledigt. Emotionslos,<br />
flott <strong>und</strong> zielstrebig. Ünal Ipek guckt<br />
geduldig <strong>und</strong> gespannt zu. Der Roboter ist<br />
sein Baby, er hat ihn entwickelt.<br />
Dip-Roboter hat er ihn genannt. Dippen wie<br />
eintauchen. Ünal Ipek ist Feinwerkmechaniker-Meister<br />
– <strong>und</strong> der Roboter sein<br />
Meisterstück. Ein Meisterstück, das in<br />
Ausbildung <strong>und</strong> Forschung eingesetzt wird.<br />
„Darauf bin ich schon ein bisschen stolz“,<br />
erklärt Ünal. Der 27-jährige Kölner hat von<br />
1999 bis 2001 in der Abendschule seinen<br />
Meister absolviert. „Das war nicht immer<br />
einfach, aber ich habe viel gelernt“, sagt er<br />
heute. Als Ausbilder ar<strong>bei</strong>ten war immer<br />
sein Traum. Deshalb hat er seinen Meister<br />
gemacht.<br />
Heute ist der ruhige Präzisionsar<strong>bei</strong>ter<br />
neben Herbert Metzner, dem Leiter der<br />
Versuchswerkstatt des physikalisch-chemischen<br />
Institutes der Universität zu Köln,<br />
sowie Meister Frank Fühlen für die<br />
Ausbildung der Feinwerkmechaniker verant-<br />
wortlich. 1994 hat er seine Ausbildung zum<br />
Feinwerkmechaniker in der Werkstatt des<br />
physikalisch-chemischen Instituts an der<br />
Uni Köln begonnen. Nach der Lehre hat er<br />
bereits als Assistent der Ausbildung gear<strong>bei</strong>tet.<br />
Ünal Ipek ar<strong>bei</strong>tet mit Auszubildenden <strong>und</strong><br />
Forschern zusammen. Er erstellt<br />
Zeichnungen am Computerbildschirm,<br />
gleicht alles mit den Vorstellungen der<br />
Wissenschaftler ab, simuliert komplizierte<br />
Abläufe am Computer, um dann die fertige<br />
dreidimensionale Zeichnung an hochmodernen<br />
Maschinen in die Tat umzusetzen.<br />
Der von ihm entwickelte Dip-Roboter hilft,<br />
spezielle Membrane auf ihre Durchlässigkeit<br />
zu überprüfen, um diese dann zur Filterung<br />
bestimmter Stoffe herstellen zu können.<br />
Ein Meisterstück, das ständig im Einsatz ist.<br />
13
14 Service<br />
Kälteanlagenbauer-Meister Horst<br />
Berndt bildet seit 30 Jahren aus<br />
+<br />
HEISS<br />
KALT<br />
Horst Berndt hat schon Kälteanlagen<br />
repariert <strong>und</strong> gewartet, da<br />
gab es den Beruf noch gar nicht.<br />
Erst 1978 ist der Kälteanlagenbauer<br />
als Vollhandwerk anerkannt<br />
worden. Vier Jahre später<br />
ließ der Gesetzgeber die Verordnung<br />
zur Berufsausbildung zu.<br />
Horst Berndt ist seit 31 Jahren<br />
Kälteanlagenbauer-Meister.<br />
Heute beschäftigt er in seiner<br />
Firma 20 Mitar<strong>bei</strong>ter, davon drei<br />
Auszubildende. Und er vertreibt<br />
eine Gas-Wärmepumpe, die zwei<br />
Aufgaben erfüllt: Sie kann Klimatisieren<br />
<strong>und</strong> Heizen.
Horst Berndt (49), gelernter Installateur<br />
<strong>und</strong> Elektriker<br />
„Ausbildung ist für die<br />
Berufsentwicklung<br />
unverzichtbar.<br />
Wer nicht ausbildet,<br />
stirbt irgendwann aus“<br />
Als Horst Berndt 1970 seine Ausbildung<br />
abgeschlossen hatte, gab es seinen heutigen<br />
Beruf noch gar nicht. Kälte war zwar<br />
gefragt, aber die Spezialisten dafür fehlten<br />
noch. Horst Berndt, gelernter Installateur<br />
<strong>und</strong> Elektriker, hat in Restaurants <strong>und</strong><br />
Gaststätten die Kühlung gewartet <strong>und</strong> sich<br />
da<strong>bei</strong> die Spezialkenntnisse nach <strong>und</strong> nach<br />
angeeignet. „Ich bin über den Bedarf zu<br />
meinem heutigen Beruf gekommen“, sagt<br />
der 49-jährige Handwerker.<br />
Ein Jahr später hat er seinen Meister zum<br />
Kälteanlagenbauer gemacht <strong>und</strong> anschließend<br />
seine eigene Firma gegründet. Berndt<br />
Kältetechnik existiert seit 1972, beschäftigt<br />
heute 20 Mitar<strong>bei</strong>ter, davon drei<br />
Auszubildende. Horst Berndt bildet seit<br />
+<br />
1974 kontinuierlich aus. „Ich bin der festen<br />
Überzeugung, dass in jeden Betrieb<br />
Auszubildende gehören, die das vorhandene<br />
Wissen weiter tragen. Ausbildung ist für die<br />
Berufsentwicklung unverzichtbar. Wer nicht<br />
ausbildet, stirbt irgendwann aus“, begründet<br />
der Firmeninhaber sein Engagement. Er<br />
bildet in erster Linie für den Eigenbedarf<br />
aus: „Damit habe ich beste Erfahrungen<br />
gemacht. Ich gebe meinen Azubis fast<br />
immer die Möglichkeit zu bleiben – wo<strong>bei</strong><br />
ich betone, dass es nicht zwingend das<br />
Beste sein muss, stets im gleichen Betrieb<br />
zu ar<strong>bei</strong>ten. Manchmal ist es besser, andere<br />
Strukturen in einem anderen Betrieb kennen<br />
zu lernen.“<br />
Bis es soweit ist, hat Frank Hürtgen noch<br />
drei Jahre vor sich. Der 19-Jährige ist<br />
Auszubildender im ersten Lehrjahr zum<br />
Kälteanlagenbauer. Er hat von Fre<strong>und</strong>en<br />
erfahren, dass es diesen Beruf überhaupt<br />
Frank Hürtgen (19) ist Auszubildender im<br />
ersten Lehrjahr zum Kälteanlagenbauer in<br />
der Firma Berndt<br />
„Der Beruf bietet mir<br />
Perspektive, ...“<br />
15
16 Service<br />
Auf einen Blick:<br />
Kälteanlagenbauer<br />
gibt, <strong>und</strong> dass <strong>bei</strong> der Firma Berndt bestens<br />
ausgebildet wird. Gleich seine erste Bewerbung<br />
nach der Realschule war ein Volltreffer<br />
– er äußert sich zufrieden über den gewählten<br />
Weg: „Der Beruf bietet mir Perspektive,<br />
setzt Flexibilität voraus <strong>und</strong> ist unheimlich<br />
vielfältig, denn man muss sich mit ständig<br />
neuen Sachen beschäftigen.“<br />
Eine technische Neuerung ganz besonderer<br />
Art stellt die Gas-Wärme-Pumpe dar. Sie hat<br />
einen Drei-Zylinder-Motor mit – je nach<br />
Wunsch <strong>und</strong> Bedarf - 33 bis 67 Kilowatt<br />
Leistung. Sie ist brandneu <strong>und</strong> so interessant,<br />
weil der K<strong>und</strong>e mit ihr klimatisieren<br />
<strong>und</strong> heizen kann – mit nur einem System.<br />
Heizen <strong>und</strong> Klimatisieren – wenn ein<br />
System <strong>bei</strong>des kann, spart das vor allem<br />
Kosten <strong>und</strong> Energie. Horst Berndt vertreibt<br />
exklusiv ein solch spezielles Kälte-Klima-<br />
System: Die Gas-Wärme-Pumpe surrt leise<br />
<strong>und</strong> effizient mit einem Motor aus einem<br />
Toyota. „Eventuell wird sich daraus mal ein<br />
neuer Beruf entwickeln: eine Kombination<br />
aus Kfz-Mechaniker <strong>und</strong> Kälteanlagenbauer“,<br />
meint Horst Berndt.<br />
Die Gas-Wärme-Pumpe verbrennt Gas, <strong>und</strong><br />
muss nur alle zwei bis drei Jahre, oder nach<br />
„Das kann man schon so sehen: Auszubildende werden<br />
<strong>bei</strong> uns mit einer zukunftsweisenden Technologie konfrontiert,<br />
die eine Art Wissensvorsprung bedeuten kann“,<br />
Kälteanlagenbauer...<br />
...sind Spezialisten: Sie planen, realisieren<br />
<strong>und</strong> warten die Kälte- <strong>und</strong> Klimaanlagen für<br />
unterschiedliche Anwendungsbereiche. Nur<br />
der Kälte-Klima-Fachbetrieb ist in der Lage,<br />
die komplexen Prozesse der Klimatisierung,<br />
Be- <strong>und</strong> Entlüftung umfassend zu beurteilen<br />
...sind auch Umweltschützer: Sie entsorgen<br />
alte Kältemittel umweltgerecht <strong>und</strong> setzen<br />
zukunftsgerechte, energie- <strong>und</strong> umweltschonende<br />
Lösungen <strong>bei</strong> Austausch oder<br />
Umbau bestehender Anlagen um<br />
...lernen normalerweise dreieinhalb Jahre.<br />
Aber wer die Lehre mit Abitur beginnt,<br />
oder gute Leistungen zeigt, kann sie verkürzen<br />
100.000 Betriebsst<strong>und</strong>en gewartet werden.<br />
„Das entspräche <strong>bei</strong> einem Auto einer Laufleistung<br />
von r<strong>und</strong> 500.000 Kilometern“,<br />
macht der Kälteanlagenbauer <strong>und</strong> Diplom-<br />
Ingenieur Marcus Becker die Vorteile der<br />
Gas-Wärme-Pumpe deutlich.<br />
Ein weiterer, nicht unbedeutender Vorteil<br />
könnte für die Auszubildenden herausspringen.<br />
Dann nämlich, wenn sich die Gas-<br />
Wärme-Pumpe, die exklusiv von der Firma<br />
aus der Gemeinde Grafschaft-Gelsdorf <strong>bei</strong><br />
Bonn vertrieben wird, etabliert hat. „Das<br />
kann man schon so sehen: Auszubildende<br />
werden <strong>bei</strong> uns mit einer zukunftsweisenden<br />
Technologie konfrontiert, die eine Art<br />
Wissensvorsprung bedeuten kann“, erklärt<br />
Horst Berndt.<br />
erklärt Horst Berndt.<br />
+<br />
...besitzen beste Aussichten für die Zu- Weitere Informationen:<br />
kunft: Mit dem Konzept „Touch the Future“<br />
haben der B<strong>und</strong>esinnungsverband des<br />
Deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks<br />
<strong>und</strong> der Verband Deutscher Kälte-Klima-<br />
Fachbetriebe eine gemeinsame Nachwuchsinitiative<br />
gestartet, die den Betrieben <strong>und</strong><br />
auch den Schulen Infomaterial, Poster, Flyer<br />
<strong>und</strong> eine Internetplattform zur Verfügung<br />
stellt, um Jugendliche über den Beruf <strong>und</strong><br />
dessen Voraussetzungen zu informieren.<br />
Verband Deutscher Kälte-Klima-<br />
Fachbetriebe (VDKF)<br />
Kaiser-Friedrich-Straße 7, 53113 Bonn<br />
Tel. 0228/24 98 90<br />
info@vdkf.org<br />
www.vdkf.org<br />
B<strong>und</strong>esinnungsverband des Deutschen<br />
Kälteanlagenbauerhandwerks (BIV)<br />
Kaiser-Friedrich-Straße 7, 53113 Bonn<br />
Tel 0228/2 49 89 60<br />
info@biv-kaelte.de<br />
www.biv-kaelte.de
Kälteanlagenbauer: Moderner Beruf mit Zukunft<br />
„Touch the future“<br />
Sascha F. Wenzler ist Assistent der Geschäftsführung des Verbandes Deutscher Kälte-<br />
Klima-Fachbetriebe (VDKF). Der 34-jährige Diplom-Ökonom erklärt im handfest-<br />
Interview, weshalb der Kälteanlagenbauer ein Beruf für die Zukunft ist.<br />
hf: Ohne Kühlung ist<br />
ein modernes Leben<br />
nicht mehr denkbar.<br />
Welche Pers-pektiven<br />
sehen Sie für den<br />
Beruf Kälteanlagenbauer?<br />
Sascha F. Wenzler: Im<br />
privaten <strong>und</strong> gewerblichen<br />
Sektor ist der Einsatz der Kälte- <strong>und</strong><br />
Klimatechnik nicht mehr wegzudenken.<br />
Kältesysteme <strong>und</strong> Klimaanlagen sind in<br />
Industrie, Handel, Gewerbe, Dienstleistung<br />
<strong>und</strong> Verwaltung mittlerweile unverzichtbar<br />
geworden.<br />
Wo kommt Kälte- <strong>und</strong> Klimatechnik am<br />
stärksten zum Einsatz?<br />
In Deutschland zählen chemische <strong>und</strong> pharmazeutische<br />
Industrie, Lebensmittelindustrie,<br />
Medizin <strong>und</strong> Forschung, Kunststoffverar<strong>bei</strong>tung,<br />
Raumfahrt, Elektronik <strong>und</strong> der<br />
Dienstleistungssektor zu den wichtigsten<br />
Anwendern. Im Privaten erschließen sich<br />
der Kälte- <strong>und</strong> Klimatechnik weitere Wachstumsmärkte:<br />
zum Beispiel <strong>bei</strong> der Hausklimatisierung<br />
oder der Wärmepumpentechnologie.<br />
Der Kälteanlagenbauer ar<strong>bei</strong>tet also<br />
in einem breiten Spektrum teilweise sehr<br />
heterogener Tätigkeitsfelder. Kurzum: ein<br />
echtes Hightech-Handwerk mit Zukunft.<br />
Wie beurteilen Sie die Ausbildungsplatzsituation<br />
<strong>und</strong> die Zukunft für den Kälteanlagenbauer?<br />
Die Zukunft geht in Richtung von Gesamtsystemen<br />
<strong>bei</strong> der Gebäudetechnik. Gebäudemanagement,<br />
Umwelt- <strong>und</strong> Klimaschutz,<br />
Energieeffizienz <strong>und</strong> CO2-Reduktion sind<br />
weitere Schlagworte, mit denen sich die Anlagenbauer<br />
auseinanderzusetzen haben. Die<br />
Gr<strong>und</strong>steine dafür sind schon in der Ausbildung<br />
zu legen. Im Gegensatz zu vielen<br />
anderen Berufen herrschen positive Zukunftsaussichten,<br />
denn Kälte- <strong>und</strong> Klimatechniker<br />
sind vielseitig einsetzbar <strong>und</strong><br />
haben gute Verdienst- <strong>und</strong> Aufstiegsmöglichkeiten.<br />
Welche Voraussetzung sollten Bewerber<br />
mitbringen?<br />
Ein guter Hauptschulabschluss ist mindestens<br />
notwendig. Unabdingbar in der Kälte<strong>und</strong><br />
Klimatechnik sind gute mathematische<br />
<strong>und</strong> physikalische Kenntnisse, verb<strong>und</strong>en<br />
mit Freude an der Technik im Allgemeinen,<br />
Computerar<strong>bei</strong>t, modernen Technologien<br />
<strong>und</strong> der Fähigkeit, mit Menschen umgehen<br />
zu können.<br />
Empfehlen Sie ein Praktikum?<br />
Unabhängig vom Beruf des Kälteanlagenbauers<br />
empfiehlt sich ein Praktikum als<br />
eine Art Generalprobe in jedem Fall. So können<br />
Interessenten schon vor der eigentlichen<br />
Lehre Einblicke in den späteren<br />
Beruf <strong>und</strong> die Ar<strong>bei</strong>tsabläufe erhalten <strong>und</strong><br />
ohne Risiko entscheiden, ob die gewählte<br />
Ausbildungsrichtung tatsächlich der Traumberuf<br />
ist oder nicht.<br />
Die Entwicklung komplizierter kältetechnischer<br />
Anlagen erfordert speziell<br />
ausgebildete Fachkräfte. Welche Anstrengungen<br />
unternehmen die Betriebe,<br />
qualifizierte Nachwuchskräfte zu bekommen?<br />
Die Betriebe selbst unterliegen den Anforderungen<br />
des Marktes, dem Wettbewerb <strong>und</strong><br />
dem technologischen Fortschritt. Hier ständig<br />
am Ball zu bleiben <strong>und</strong> sich mit den<br />
neuesten Anlagen <strong>und</strong> Systemen zu beschäftigen,<br />
sind Aufgaben, denen sich die<br />
Betriebe tagtäglich stellen müssen.<br />
Welche Möglichkeiten haben die Betriebe?<br />
Die Fachmesse IKK – Internationale<br />
Fachmesse Kälte, Klima, Lüftung – ist zum<br />
Beispiel der Garant dafür, den aktuellen<br />
Stand der Technik <strong>und</strong> den Ausblick auf die<br />
Technologien von morgen zu präsentieren.<br />
Hinzu kommt ein umfassendes Angebot an<br />
Seminaren <strong>und</strong> Fortbildungslehrgängen.<br />
Dieses Wissen den Nachwuchskräften qualifiziert<br />
zu vermitteln - das ist die Aufgabe<br />
der Ausbildungsbetriebe von heute.<br />
17
18 Hintergr<strong>und</strong><br />
Fünf junge Handwerker zeigen, wie<br />
sie wohnen <strong>und</strong> was man alles selber<br />
machen kann<br />
Ein Jugendstilhaus in der<br />
Krefelder City. Vierte Etage. Hier<br />
wohnt Frank Tibio. Nachdem wir –<br />
Redakteure, <strong>und</strong> keine Extremkletterer<br />
– mit einiger Mühe<br />
Notizblock <strong>und</strong> Bleistift plus<br />
Fotoausrüstung <strong>und</strong> Beleuchtung<br />
die 48 Stufen durch das mit Stuck<br />
verzierte Treppenhaus hoch<br />
geschleppt haben, wissen wir, wo<br />
der musculus soleus sitzt <strong>und</strong> fragen<br />
uns, ab welcher Höhe über<br />
Normalnull ein Sauerstoffgerät<br />
nötig wird.<br />
SCHÖNER WOHNEN<br />
Frank Tibio hat diese Kraxelei<br />
jeden Tag <strong>und</strong> kein<br />
Sauerstoffgerät <strong>und</strong> keinen<br />
sonderlich ausgeprägten musculus<br />
soleus – dafür aber einen sehr<br />
ausgeprägten Sinn für gemütliches<br />
Wohnen. Diesen Sinn für<br />
Gemütlichkeit <strong>und</strong> Funktionalität<br />
haben auch Emmanuel Robert,<br />
Yvonne Peters, Simone Draai <strong>und</strong><br />
Nadine Strohe bewiesen. Die <strong>bei</strong>den<br />
handfest-Redakteure Rolf<br />
Göbels (Fotos) <strong>und</strong> Dieter Müller<br />
(Text) haben sich <strong>bei</strong> fünf jungen<br />
Handwerkern umgeguckt, was<br />
alles geht in Richtung schöner<br />
wohnen. Und ganz neben<strong>bei</strong> ihre<br />
Wadenmuskeln trainiert.
Wie soll das Bad aussehen? Apricot<br />
<strong>und</strong> gelb, schwärmt Nadine Strohe<br />
Badezimmer mit<br />
Wischtechnik<br />
Es sieht noch ein bisschen chaotisch aus –<br />
Umzugsstress eben. Keine Zeit zum<br />
Aufräumen, die Waschmaschine steht noch<br />
auf dem Flur <strong>und</strong> an jeder Ecke liegt<br />
Werkzeug. Nadine Strohe zieht um. Die 22jährige<br />
Düsseldorferin plant <strong>und</strong> gestaltet<br />
ihre neue Wohnung. Wie ihr Badezimmer<br />
aussehen wird, weiß sie allerdings schon.<br />
„Knalliges Gelb <strong>und</strong> warmes Apricot-Orange<br />
– das ergibt einen w<strong>und</strong>erschönen<br />
Kontrast“, schwärmt sie. In eben dieser<br />
Farbzusammensetzung wird sie eine Wand<br />
ihres Badezimmers streichen. Die Malerin<br />
<strong>und</strong> Lackiererin wird die Farbe mit<br />
Wischtechnik auftragen. „Das ist nicht so<br />
schwierig“, nimmt sie die Angst vor solch<br />
speziellen, aber wirkungsvollen Techniken.<br />
Sie streicht den Untergr<strong>und</strong> in Knallgelb<br />
vor, <strong>und</strong> klebt links <strong>und</strong> rechts einen etwa<br />
einen Meter breiten Streifen ab. Mit normalem<br />
Krepp-Papier. Anschließend drückt sie<br />
einen Naturschwamm in das Apricot-<br />
Orange-Gemisch aus Abtönfarbe <strong>und</strong> wischt<br />
über das Gelb.<br />
Maler <strong>und</strong> Lackierer<br />
...gestalten Fassaden <strong>und</strong> Innenräume <strong>und</strong><br />
schaffen durch die richtige Farbauswahl<br />
Atmosphäre<br />
...streichen tapezieren, verlegen Böden,<br />
sorgen für eine bessere Wärmedämmung<br />
Weitere Infos:<br />
Hauptverband Farbe, Gestaltung,<br />
Bautenschutz<br />
Hahnstraße 70, 60528 Frankfurt<br />
Telefon: 0 69/6 65 75-3 00<br />
hauptverband@farbe.de<br />
www.farbe.de<br />
Info-Hotline: 0180/3212127<br />
19
20 Hintergr<strong>und</strong><br />
Ein Holz-Teppich unterm<br />
Couchtisch? Auf keinen Fall, sagt<br />
Simone Draai<br />
Wohnzimmer mit Farbe<br />
Simone Draai fällt fast aus allen Wolken.<br />
Ein fetter Couchtisch? Auf ihrem Teppich?<br />
Das kann <strong>und</strong> will sie sich nicht vorstellen:<br />
„Dafür ist der Teppich viel zu schade <strong>und</strong><br />
damit wäre er auch total entwertet.“ Dem<br />
können wir nur zustimmen! Denn ihr<br />
Teppich ist eigentlich ein Bild. Ein buntes,<br />
w<strong>und</strong>erschönes Bild, bestehend aus vielen<br />
kleinen Quadraten.<br />
Der Teppich vermittelt ein wohliges Gefühl<br />
– ganz so wie ein flauschiger Teppich, <strong>bei</strong>spielsweise<br />
aus reiner Schurwolle. Aber er<br />
ist nicht aus Schurwolle <strong>und</strong> auch nicht<br />
flauschig. Er ist aus Holz - <strong>und</strong> bretthart.<br />
Er ist 1,80 x 1,80 Meter groß, in vier Teile<br />
zerlegbar, leicht zu reinigen, gut für<br />
Allergiker, abrieb- <strong>und</strong> speichelfest, tragbar<br />
wie eine Zeichenmappe. Er besteht aus drei<br />
Millimeter starker Hartfaserplatte (HDF)<br />
<strong>und</strong> sieht aus wie ein gefilzter Teppich.<br />
Simone Draai, 29-jährige Massivholz-Schreinerin<br />
<strong>und</strong> Gestalterin im Handwerk, hatte<br />
die Idee dazu. Wie sie darauf gekommen<br />
ist, einen Teppich aus Holz herzustellen?<br />
„Als ich mich für eine Semesterar<strong>bei</strong>t mit<br />
Farbe <strong>und</strong> Holz beschäftigte, habe ich festgestellt,<br />
dass Farben auf HDF-Platten ganz<br />
brillant herauskommen. Ich habe mir<br />
gedacht: es müsste cool sein, das auch im<br />
Bodenbereich einzusetzen“, erklärt die<br />
Aachenerin, die noch in diesem Jahr nach<br />
Südafrika auswandert.<br />
Und was passiert mit ihrem Teppich in der<br />
neuen Wohnung <strong>und</strong> der neuen Heimat?<br />
Simones Antwort kommt wie aus der Pistole<br />
geschossen: „Auf keinen Fall werde ich<br />
einen Couchtisch draufstellen. Ich werde<br />
ihn in den Übergangsbereich zwischen Ess<strong>und</strong><br />
Wohnzimmer legen.“
Wohin mit den Einmachgläsern? Zum Beispiel über die Küchentheke, sagt<br />
Emmanuel Robert<br />
Terrasse mit Flair<br />
Was für ein Tisch! Hier dran könnten schon<br />
König Artus <strong>und</strong> seine Ritter der Tafelr<strong>und</strong>e<br />
gezecht <strong>und</strong> die vier Musketiere gespeist<br />
haben. Riesig, auffällig, wuchtig, aber doch<br />
elegant. Den Tisch gibt’s nur einmal auf der<br />
Welt. Emmanuel Robert hat ihn selbst<br />
gefertigt <strong>und</strong> ist stolz drauf: „Das Holz wird<br />
eher selten für Möbel verwendet, weil es<br />
sehr splitterig <strong>und</strong> deshalb sehr schwer zu<br />
verar<strong>bei</strong>ten ist. Aber ich fand’s schön<br />
wegen der eigenwilligen Maserung.“ Der 33jährige<br />
Tischlermeister hat vieles in seinem<br />
Haus <strong>und</strong> seinem Garten selbst gestaltet.<br />
Zum Beispiel die Terrasse aus wetterbeständigem<br />
Tropenholz. Oder die Küche aus<br />
Kirschbaum <strong>und</strong> Edelstahl. Pfiffig, wie er<br />
die Theke beleuchtet: Einmachgläser hat er<br />
mit ein paar Löffeln Vogelsand gefüllt, dazu<br />
Muscheln oder Perlen gelegt – <strong>und</strong> das<br />
Ganze über eine 60-Watt-Birne geschraubt.<br />
„Man braucht Ideen, Geschick <strong>und</strong> den Mut,<br />
die Ideen umzusetzen“, sagt der Franzose,<br />
der seit zehn Jahren in Deutschland lebt,<br />
die europäische Meisterprüfung absolviert<br />
hat <strong>und</strong> seit fast sieben Jahren eine<br />
Werkstatt für Möbel-Design in Köln<br />
betreibt, wo er auch ausbildet.<br />
Mit dem IKK-Spleens-Streetbag durch den Tag!<br />
Egal ob <strong>bei</strong>m Sport, Shoppen oder in der Schule – überall begleitet dich der<br />
IKK-Spleens-Streetbag. Hier passt einfach alles rein: Durch seine zahlreichen<br />
Taschen bietet er viel Platz für deine alltäglichen Sachen <strong>und</strong> mit seinen<br />
coolem Design fallt er garantiert überall auf! Aber auch der Inhalt kann<br />
sich sehen lassen: Musik-CD, CK-Overnight-Kit, Kondom <strong>und</strong> Duschgel.<br />
Neben den vielen Produkten findest du im Streetbag auch noch drei<br />
Gewinnspiele. Der Preis des ersten Gewinnspiels ist ein Gutschein für den<br />
PKW-Führerschein im Wert von 1.000 €. Außerdem gibt es 3 x 2 Tickets für<br />
das Kult-Musical „Jekyll & Hyde" <strong>und</strong> ein Wochenende im Europapark Rust<br />
für vier Personen.<br />
Anrufen <strong>und</strong> einen IKK-Spleens-Streetbag gewinnen!<br />
Tischler<br />
Wer einen Streetbag haben will, ruft die 01803/212127 an <strong>und</strong> beantwortet folgende Frage: Wie heißt der IKK-Rucksack?<br />
Unter allen Anrufern werden 25 IKK-Spleens-Streetbags verlost.<br />
...stellen Produkte aus Holz <strong>und</strong> Holzwerkstoffen<br />
her: zum Beispiel Schränke, Tische<br />
oder Sportgeräte<br />
...führen Furnierar<strong>bei</strong>ten aus, schleifen,<br />
hobeln, schrauben oder leimen<br />
...setzen Fenster, Treppen <strong>und</strong> Türen ein<br />
Weitere Infos:<br />
B<strong>und</strong>esverband Holz- <strong>und</strong> Kunststoff<br />
B<strong>und</strong>esinnungsverband des<br />
Tischlerhandwerks<br />
Abraham-Lincoln-Str. 32, 65189 Wiesbaden<br />
Telefon: 0611/9 73 41-0<br />
schreiner@tischler.org<br />
www.tischler.org<br />
tischler.de, die Dachpräsenz im Tischler<strong>und</strong><br />
Schreinerhandwerk<br />
Kreuzstrasse 108-110, 44137 Dortm<strong>und</strong><br />
tzh@tischler.de<br />
www.tischler.de<br />
Info-Hotline: 0180/3212127<br />
21
22 Hintergr<strong>und</strong><br />
Ein Altbau, viele Ideen, wenig<br />
Geld? Ausprobieren <strong>und</strong> selber<br />
machen, rät Frank Tibio<br />
Wohnung mit Ideen<br />
„Die Wohnung war zwar dunkel <strong>und</strong> in<br />
einem schlechten Gesamtzustand, aber es<br />
war Liebe auf den ersten Blick“, gibt Frank<br />
Tibio zu. Das war vor zweieinhalb Jahren,<br />
als er die Wohnung unterm Dach dieses<br />
w<strong>und</strong>erschönen Jugendstilhauses in der<br />
Krefelder City gekauft hat. Heute vermitteln<br />
die 100 Quadratmeter eine offene <strong>und</strong><br />
fre<strong>und</strong>liche Stimmung. Und es ist alles<br />
selbst gemacht: Frank hat sich mit viel Witz<br />
<strong>und</strong> Originalität die Wohlfühlatmosphäre in<br />
seine Wohnung gezaubert. Kunststück, mag<br />
man einwenden: Der 28-Jährige ist schließlich<br />
Raumausstatter-Meister. „Trotzdem“,<br />
sagt er, „das kann jeder. Man muss es sich<br />
nur zutrauen. Ich rate jedem: einfach ausprobieren.<br />
Für wenig Geld kann sich jeder<br />
schön einrichten.“<br />
Die echten Holzdielen hat er selbst verlegt<br />
<strong>und</strong> den Plattenspieler aus Platzgründen an<br />
die Wand gehängt. Die Küchenzeile hat er<br />
aus Dachlatten <strong>und</strong> Sperrholz selbst zusammen<br />
geschraubt. Auch der Raumteiler, der<br />
an einen alten Apothekerschrank erinnert,<br />
ist ein Produkt der Marke Eigenbau. Früher<br />
stand der aus mehreren Würfeln bestehende<br />
Schrank in einem Tierheim <strong>und</strong> bewahrte<br />
Aktenordner auf. Frank hat ihn umsonst<br />
bekommen <strong>und</strong> neu zusammen gebaut:<br />
Würfel auf Würfel. Die Registrierung hat er<br />
gelassen.<br />
Weil seine Fre<strong>und</strong>in sich beklagt hat, der<br />
Aufstieg zur Badewanne sei fast so<br />
beschwerlich wie das Treppensteigen bis<br />
hinauf in eben diese vierte Etage, hat Frank<br />
die Wanne mit einem schwungvollen Podest<br />
aus Holz verkleidet. Und weil er schon mal<br />
dran war, hat der pfiffige Handwerker das<br />
Spülbecken gleich mit erneuert.<br />
Unschlagbar günstig, wie der Allro<strong>und</strong>er<br />
erklärt: „Die Spüle hatten wir noch aus<br />
unserer alten Küche, die Ar<strong>bei</strong>tsplatte<br />
haben wir von unserer Nachbarin bekommen<br />
<strong>und</strong> die Apparatur hat meine Fre<strong>und</strong>in<br />
mitgebracht. Wir haben nur die<br />
Sperrholzplatte gekauft.“ Sogar eine quer<br />
durch den Raum laufende Lichtschiene<br />
stammt von ihm: Frank hat sie aus einem
zwei Meter langen Paneel, vier Lampen,<br />
einem Drahtseil <strong>und</strong> Segeltuch selbst<br />
gebastelt. Er findet: „Alles, was es zu kaufen<br />
gibt, kann man auch selbst machen.<br />
Man muss nur alles genau ausmessen <strong>und</strong><br />
gut planen.“<br />
Raumausstatter<br />
...haben ein Auge dafür, wie Farben, Formen<br />
<strong>und</strong> Materialien vorteilhaft aufeinander<br />
abgestimmt werden können<br />
...sind fit im Bodenlegen, Polstern, Dekorieren,<br />
Wandbekleidung <strong>und</strong> Sonnenschutz<br />
Weitere Infos:<br />
Zentralverband Raum<br />
<strong>und</strong> Ausstattung (ZVR)<br />
Burgstraße 81, 53177 Bonn<br />
Telefon: 02 28/3 67 90-0<br />
mail@zvr.de<br />
www.zvr.de<br />
Info-Hotline: 0180/3212127<br />
Wohin mit den Dessous? Ins Zwölfeck, empfiehlt<br />
Yvonne Peters<br />
Schlafzimmer mit Ordnung<br />
Yvonne Peters hat das wahrscheinlich älteste aller Frauen-<br />
Probleme gelöst: Wohin mit den Dessous? Die 25-jährige Tischlerin<br />
bringt mit ihrer Idee Ordnung in den weiblichen Kleiderschrank.<br />
Sie hat ein sehr r<strong>und</strong>es Zwölfeck entwickelt, in dem sich übersichtlich<br />
<strong>und</strong> in kleinen Fächern alles zum Drunter- <strong>und</strong><br />
Ausziehen ablegen <strong>und</strong> wieder finden lässt. Das „Dessousgon“, so<br />
nennt Yvonne Peters ihre Erfindung, bietet 36 Fächer für Dessous.<br />
Ihr praktisches Möbelstück wiegt etwa 15 Kilo, hängt an der Wand<br />
<strong>und</strong> besteht aus gepresster Faserplatte. Sie plant, ihre Erfindung<br />
in Serie zu produzieren. „Dafür müsste man aber leichteres<br />
Material finden“, sagt die 25-Jährige <strong>und</strong> ergänzt: „Das Stück, wie<br />
es hier hängt, ist unbezahlbar. Ich habe drei Wochen lang fast<br />
r<strong>und</strong> um die Uhr daran gear<strong>bei</strong>tet.“<br />
23
24 Was macht eigentlich ...<br />
...der Flexograf?<br />
Mit dem Druck von 100 VW Golfs<br />
Früher hieß der Flexograf Stempelmacher. Stempel stellt er zwar<br />
auch heute noch her, aber das ist längst nicht alles. Flexografen<br />
sind Spezialisten für alles, was geschrieben, gedruckt <strong>und</strong> gesehen<br />
werden soll: Sie gestalten Manuskripte <strong>und</strong> stellen flexible<br />
Druckplatten her, mit deren Hilfe zum Beispiel Verpackungskartons<br />
oder mehrfarbige Etiketten bedruckt werden. Flexografen<br />
machen Aussagen auffällig.
Im Supermarktregal, im Straßencafé, an<br />
Häuserwänden, auf der Baustelle oder im<br />
Briefkasten – im Alltag begegnen uns häufig<br />
Dinge, <strong>bei</strong> denen Flexografen ihre Hände<br />
im Spiel hatten. Was auf Kaugummikartons,<br />
Tragetaschen, Bierdeckeln, Klingelschildchen,<br />
Verbotsschildern oder dem Poststempel<br />
zu lesen ist, haben in den meisten<br />
Fällen Flexografen gestaltet.<br />
Christine Dörschel ist Flexografin in der<br />
Stempelfabrik Baumann in Düsseldorf. Sie<br />
setzt Inhalte, die der K<strong>und</strong>e anliefert, grafisch<br />
um. Die 20-Jährige verschiebt am<br />
Monitor ihres Computers Buchstaben, Zeichnungen<br />
<strong>und</strong> Logos - das Gestaltungsprogramm<br />
„FreeHand“ ist da<strong>bei</strong> ihr bester<br />
Helfer. Sie berechnet Gr<strong>und</strong>schrift, Zeilenlänge<br />
<strong>und</strong> Zeilenabstand. Anschließend<br />
schickt sie ihr Layout zum Belichter – meistens<br />
online. In mehreren Ar<strong>bei</strong>tsgängen<br />
entstehen daraus die Flexodruckplatten.<br />
Flexodruckplatten sind rosa schimmernde,<br />
elastische Matten, die ungefähr doppelt so<br />
groß wie ein Badezimmerteppich, zwischen<br />
2,84 <strong>und</strong> 6,35 Millimeter dick <strong>und</strong> sündhaft<br />
teuer sind. Sie bestehen aus einem speziellen<br />
Harz, das sich wie Gummi anfühlt <strong>und</strong><br />
Cyrel genannt wird. Bei 150 Grad Celsius<br />
<strong>und</strong> mit dem Druck von 120 Tonnen – also:<br />
etwa 100 VW Golfs - werden die Buchstaben<br />
in die Platte hineingedrückt. Anschließend<br />
werden die Platten <strong>bei</strong> 60 Grad getrocknet<br />
<strong>und</strong> danach bis auf den Zehntelmillimeter<br />
genau geschliffen. So wird die Flexodruck-<br />
Der Flexograf...<br />
...stellt Gummi- <strong>und</strong> Selbstfärbestempel<br />
sowie Flexodruckplatten mit Text <strong>und</strong><br />
Bild für mehrfarbige Drucksachen her<br />
...sollte gute Rechtschreibkenntnisse<br />
besitzen, denn er muss häufig Korrekturlesen<br />
...ist über 3.000 Jahre alt. Schon der<br />
babylonische Kaiser Nebukadnezar ließ<br />
alle Ziegelsteine, die er zum Bau seiner<br />
Paläste einsetzte, mit Stempeln aus<br />
Holz, Stein oder Metall kennzeichnen<br />
…hat im 15. Jahrh<strong>und</strong>ert dank Gutenbergs<br />
Erfindung der beweglichen Bleilettern<br />
einen Riesensprung gemacht<br />
…erlebte 1868 eine Revolution: Richard<br />
Hale Smith war der Erste, der einen<br />
Gummistempel nach einem in Gips geformten<br />
Schriftsatz herstellte<br />
…wird seit 1997 nach der neuen Ausbildungsordnung<br />
in Handwerk <strong>und</strong> Industrie<br />
ausgebildet<br />
...verdient im 1. Ausbildungsjahr:<br />
688 €, im 2. Jahr 739 € <strong>und</strong> im 3. <strong>und</strong><br />
abschließenden Jahr 790 €.<br />
B<strong>und</strong>esinnung für das<br />
Flexografen-Handwerk<br />
Postfach 18 69, 65008 Wiesbaden<br />
Telefon: 06 11/80 31 15<br />
stempelspirale@ndv-online.de<br />
Info-Hotline: 0180 3 21 21 27<br />
platte zum K<strong>und</strong>en geschickt. K<strong>und</strong>e ist<br />
meistens eine große Druckerei, die Verpackungskartons<br />
bedruckt - <strong>bei</strong>spielsweise<br />
für Tempos, Coca-Cola oder die „zarteste<br />
Versuchung, seit es Schokolade gibt“.<br />
Heribert Oberwinster ist seit 41 Jahren<br />
Abteilungsleiter in der Stempelfabrik Baumann.<br />
Er hat mit 14 Jahren seine Ausbildung<br />
zum Stempelmacher begonnen <strong>und</strong><br />
anschließend seinen Meister gemacht. Der<br />
55-Jährige erinnert sich an die gute alte<br />
Zeit: „Wir haben die Stempel in reiner<br />
Handar<strong>bei</strong>t hergestellt, selbst die Holzgriffe<br />
haben wir selbst zusammengeschraubt.“ Vor<br />
27 Jahren hat man vom Handsatz auf den<br />
Fotosatz umgestellt. So richtig trauert<br />
Heribert Oberwinster aber den alten Methoden<br />
aus Gutenbergs Zeiten nicht nach. Im<br />
Gegenteil: „Heute sieht man das fertige<br />
Produkt bereits am Bildschirm – das ist eine<br />
riesige Ar<strong>bei</strong>tserleichterung.“<br />
Der Flexograf ist auch in der Ära des Internet<br />
ein moderner Beruf mit Zukunft, unterstreicht<br />
Hartmut Flothmann von der B<strong>und</strong>esinnung<br />
der Flexografen: „Ohne Druckerzeugnisse<br />
können die Bedürfnisse der<br />
Informationsgesellschaft nicht abgedeckt<br />
werden. Weil in den letzten Jahren nur relativ<br />
wenig Fachkräfte ausgebildet worden<br />
sind, besteht in Zukunft ein erhöhter<br />
Bedarf an verantwortungsbereiten Fachkräften.“<br />
25
26 Karriere<br />
Die Besten<br />
der Welt<br />
Bei der 10.<br />
Schwimmweltmeisterschaft<br />
in Barcelona im Juli 2003<br />
kämpften die besten<br />
Athleten aus 181 Ländern<br />
zwei Wochen lang im<br />
Synchronschwimmen,<br />
Turmspringen, Wasserball<br />
<strong>und</strong> Schwimmen um<br />
Medaillen. Für den<br />
Deutschen<br />
Schwimmverband waren 29<br />
Aktive im Wasser. Neben<br />
Hannah Stockbauer <strong>und</strong><br />
Antje Buschschulte sorgte<br />
einmal mehr Thomas<br />
Rupprath für eine Überraschung.<br />
Er wurde über<br />
50m Rücken in<br />
Weltrekordzeit neuer<br />
Weltmeister.<br />
Weitere Infos:<br />
www.thomasrupprath.de<br />
www.dsv.de
Schwimm-Weltmeister: Thomas Rupprath<br />
„Ich wollte Fußball-Profi werden“<br />
Er misst 183 Zentimeter, wiegt 73 Kilo,<br />
trägt Schuhgröße 44 <strong>und</strong> pellt sich zum<br />
Wettkampf in einen hautengen Neoprenanzug<br />
in Kindergröße 152. Trotz oder gerade<br />
wegen dieser für einen Schwimmer eher<br />
ungewöhnlichen Körpermaße ist Thomas<br />
Rupprath einer der besten Schwimmer der<br />
Welt - mit der wohl besten Tauchtechnik der<br />
Welt. Der 26-jährige gebürtige Neusser hat<br />
im Juli <strong>bei</strong> den Weltmeisterschaften in<br />
Barcelona über 50 m Rücken die Goldmedaille<br />
geholt – <strong>und</strong> war da<strong>bei</strong> so schnell wie<br />
bisher noch keiner auf der Welt: 24,80<br />
Sek<strong>und</strong>en. Thomas Rupprath hält drei Welt-,<br />
einen Europa- <strong>und</strong> zwei Deutsche Rekorde,<br />
er ist einer der erfolgreichsten deutschen<br />
Schwimmer überhaupt. handfest hat den<br />
Welt-, Europa- <strong>und</strong> mehrfachen Deutschen<br />
Meister zum Interview getroffen.<br />
handfest: Sie sind Weltmeister mit Weltrekord<br />
– was hat sich alles verändert seit<br />
Ihrem Triumph von Barcelona im Juli?<br />
Thomas Rupprath: Bis jetzt noch gar nichts.<br />
Als ich aus Barcelona zurückgekommen bin,<br />
haben wir uns um die Hochzeitsvorbereitungen<br />
gekümmert, sind in den Urlaub<br />
geflogen - <strong>und</strong> jetzt bin ich wieder im<br />
Training. Also: alles wie immer.<br />
Sie haben eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann<br />
absolviert. Ist das auch<br />
Absicherung gegenüber Verletzungen?<br />
Jein. Ich werde meinen Sport auch weiterhin<br />
– hoffentlich erfolgreich – betreiben.<br />
Die Rheinlandversicherung in Neuss hat mir<br />
damals die Ausbildung ermöglicht – <strong>und</strong><br />
dafür bin ich dankbar. Denn es ist schwierig<br />
genug, einen Ar<strong>bei</strong>tgeber zu finden, der den<br />
Leistungssport akzeptiert <strong>und</strong> honoriert.<br />
Wie stellt sich die Unterstützung dar?<br />
Zum Beispiel kommt man als Sportler mit<br />
dem normalen Jahresurlaub niemals hin. Als<br />
ich mich auf die Olympischen Spiele 2000 in<br />
Sydney vorbereitet habe, war ich zwei<br />
Wochen im Trainingslager – danach hätte<br />
ich keinen einzigen Urlaubstag mehr gehabt.<br />
Das war also nur möglich, weil ich<br />
Sonderurlaub bekommen habe.<br />
Was bedeutet Ihnen Erfolg?<br />
Der Erfolg ist neben dem Spaß an der Sache<br />
das Wichtigste. Aber Erfolg muss man sich<br />
hart erar<strong>bei</strong>ten. Talent, Fleiß, gute Trainingsmöglichkeiten,<br />
beste Trainer <strong>und</strong> das<br />
familiäre Umfeld tragen dazu <strong>bei</strong>.<br />
Sie trainieren sehr hart – wie viel Training<br />
steht in der Woche an?<br />
Insgesamt trainiere ich pro Woche ungefähr<br />
60 Kilometer im Wasser, dazu vier bis fünf<br />
Trainingseinheiten an Land.<br />
Wie sieht so ein typischer Trainingstag<br />
aus?<br />
Ich stehe um 6.30 Uhr auf, frühstücke ein<br />
bisschen <strong>und</strong> bin um 7.30 Uhr zum Training<br />
weiter auf Seite 29<br />
Was haben Thomas Rupprath, Dennis Ströhle <strong>und</strong> Martin Schmalhorst gemeinsam?<br />
Jeder ist der Beste der Welt – in seinem Beruf. Thomas Rupprath ist der<br />
beste <strong>und</strong> schnellste Schwimmer der Welt über 50 Meter Rücken, Dennis<br />
Ströhle der beste Zimmerer der Welt <strong>und</strong> Martin Schmalhorst der beste<br />
Fliesen-, Platten- <strong>und</strong> Mosaikleger der Welt. Bewiesen haben sie es im<br />
Sommer dieses Jahres: Thomas Rupprath <strong>bei</strong> der Schwimm-Weltmeisterschaft<br />
in Barcelona, Dennis Ströhle <strong>und</strong> Martin Schmalhorst <strong>bei</strong> der Berufs-<br />
Weltmeisterschaft in St. Gallen. handfest hat die drei zum Interview getroffen.<br />
Der beste Zimmerer der Welt: Jochen Ströhle<br />
„Ohne Ehrgeiz wird das nichts“<br />
Jochen Ströhle ist der beste Zimmerer der<br />
Welt. Der 21-Jährige aus Nellingen in<br />
Baden-Württemberg ar<strong>bei</strong>tet nach Hauptschulabschluss<br />
<strong>und</strong> Ausbildung seit zwei<br />
Jahren in seinem Ausbildungsbetrieb Holzbau<br />
Windmüller. Im nächsten Jahr wird er<br />
seinen Meister machen.<br />
handfest: Wie fühlt man sich als Weltmeister?<br />
Jochen Ströhle: Unbeschreiblich, ich kann’s<br />
noch gar nicht richtig fassen.<br />
Haben Sie Autogramme geschrieben?<br />
Nee, noch nicht. Das werde ich wohl auch in<br />
naher Zukunft nicht. Nur die Tageszeitungen<br />
waren schon da.<br />
Was hat Ihr Chef zum Titel gesagt?<br />
Der ist mächtig stolz darauf, einen Weltmeister<br />
in der Firma zu haben.<br />
Wann war Ihnen klar, dass Sie Weltmeister<br />
sind?<br />
Ach, eigentlich bis heute noch nicht.<br />
Was war Ihre Stärke <strong>bei</strong> der WM?<br />
Vielleicht meine Ausdauer <strong>und</strong> Schnelligkeit.<br />
Ich habe die Qualität von Anfang bis<br />
Ende durchgesetzt.<br />
Was war Ihre schönste Erfahrung?<br />
Zu sehen, wie in anderen Ländern gear<strong>bei</strong>tet<br />
wird.<br />
Und die wichtigste?<br />
Dass man niemals andere Teilnehmer unterschätzen<br />
darf. Auch nicht, wenn sie scheinbar<br />
weit in der Zeit zurückliegen.<br />
War die Vorbereitung hart?<br />
In begrenztem Sinne schon. In späteren<br />
Phasen, wenn die Konzentration nachlässt,<br />
ganz besonders.<br />
Haben Sie mal an sich gezweifelt?<br />
Nach dem zweiten Tag, aber das hat sich<br />
gelegt, nachdem ich gesehen hatte, wo die<br />
anderen waren.<br />
Wie geht’s weiter?<br />
Ich werde jetzt weiter im Betrieb ar<strong>bei</strong>ten<br />
<strong>und</strong> nächstes Jahr meinen Meister machen.<br />
Was ist der WM-Titel wert?<br />
Sehr viel. Ich erhoffe mir Vorteile im<br />
Hinblick auf meine Karriere.<br />
Was hat Sie die WM gekostet?<br />
Nichts, ich habe sogar das Werkzeug gestellt<br />
bekommen.<br />
Wie wird man Weltmeister?<br />
Man muss genau <strong>und</strong> schnell ar<strong>bei</strong>ten, verschiedene<br />
Techniken beherrschen <strong>und</strong> gute<br />
mathematische Kenntnisse besitzen.<br />
Waren Sie ein Mathe-Ass in der Schule?<br />
Ja, ich hatte auf dem Zeugnis immer eine<br />
Eins in Mathe.<br />
Sind Sie ehrgeizig?<br />
Ja, sonst kann man nicht Weltmeister werden.<br />
Ohne Ehrgeiz <strong>und</strong> den absoluten Willen<br />
wird das nichts.<br />
Zimmerer...<br />
...bauen Dachstühle<br />
...führen im Innenausbau Reparatur- <strong>und</strong><br />
Ausbauar<strong>bei</strong>ten durch<br />
...isolieren Fassaden <strong>und</strong> Dächer<br />
Weitere Infos:<br />
B<strong>und</strong> Deutscher Zimmermeister (BDZ)<br />
im ZDB<br />
Kronenstraße 55-58, 10117 Berlin<br />
Telefon: 0 30/20 31 40<br />
info@bdz-holzbau.de<br />
www.bdz-holzbau.de<br />
Zentralverband des Deutschen<br />
Baugewerbes (ZDB)<br />
Postfach 08 03 52, 10003 Berlin<br />
Telefon: 0 30/20 31 40<br />
bau@zdb.de<br />
www.zdb.de, www.bauberufe.net<br />
27
28 Karriere<br />
Der beste Fliesen-, Platten- <strong>und</strong> Mosaikleger der Welt: Martin Schmalhorst<br />
„Vorher glaubst du’s nicht“<br />
Martin Schmalhorst ist der beste Fliesen-, Platten- <strong>und</strong> Mosaikleger der Welt. Der 21-Jährige<br />
aus Rietberg in Ostwestfalen gestaltet nach Mittlerer Reife <strong>und</strong> Ausbildung nun <strong>bei</strong>m<br />
Fliesenverlegebetrieb Venne in Verl zum Beispiel Wellness-Bäder. Im nächsten Jahr wird er<br />
seinen Meister machen.<br />
handfest: Haben Sie schon viele Autogramme<br />
geschrieben?<br />
Martin Schmalhorst: Nein - noch keins. Ich<br />
habe zwar Tageszeitungen <strong>und</strong> dem WDR<br />
Interviews gegeben, aber ich stehe nicht so<br />
gerne in der Öffentlichkeit.<br />
War die WM-Vorbereitung hart?<br />
Enorm. Du hast nur noch eins im Kopf: die<br />
WM. Du denkst tagsüber daran, gehst mit<br />
Gedanken daran ins Bett <strong>und</strong> stehst mit diesen<br />
Gedanken wieder auf.<br />
Wann war Ihnen klar, dass Sie Weltmeister<br />
sind?<br />
Erst als ich die Medaille um den Hals hatte.<br />
Vorher glaubst du’s nicht. Keine Ahnung,<br />
was mir alles durch den Kopf ging, als ich<br />
auf dem Siegerpodest stand. Ich habe nur<br />
noch geweint <strong>und</strong> gezittert.<br />
Was hat Sie das gekostet?<br />
Viel Einsatz, aber kein Geld. Ich habe alles<br />
gestellt bekommen, sogar das Werkzeug.<br />
Was hat Ihr Chef gesagt?<br />
Der ist extra nach St. Gallen gefahren, <strong>und</strong><br />
war natürlich total begeistert.<br />
Wie viel ist Ihnen der Titel wert?<br />
Ich schätze ihn höher ein, als zum Beispiel<br />
den Meistertitel, den ich in sieben Monaten<br />
Vollzeit machen werde.<br />
Und was machen Sie danach?<br />
Keine Ahnung. Ich bin jetzt 21, da kann ich<br />
noch nicht sagen, ob ich mich mal selbstständig<br />
machen werde.<br />
Was hat sich mit dem Titel verändert?<br />
Es sprechen mich auf einmal viele Leute an,<br />
die ich gar nicht kenne.<br />
Nur die Besten fahren zur Berufsweltmeisterschaft.<br />
Bei der 37. Berufsweltmeisterschaft<br />
im Juli 2003 in St. Gallen in der<br />
Schweiz mussten 678 Teilnehmer im Alter<br />
zwischen 18 <strong>und</strong> 22 Jahren in maximal 22<br />
Ar<strong>bei</strong>tsst<strong>und</strong>en an vier Tagen die gestellten<br />
Aufgaben erfüllen. 37 Nationen aus allen 5<br />
Kontinenten haben mitgemacht. Für das<br />
deutsche Team starteten 33, davon 14 aus<br />
dem Handwerk. Die nächste Berufs-WM findet<br />
2005 in Helsinki/Finnland statt.<br />
Weitere Infos:<br />
www.zdh.de<br />
www.worldskills.com<br />
Fliesen-, Platten- <strong>und</strong> Mosaikleger...<br />
...ar<strong>bei</strong>ten <strong>und</strong> gestalten mit<br />
Naturprodukten aus Steinbrüchen der<br />
ganzen Welt wie Ton, Quarz, Feldspat,<br />
Marmor, Granit oder Schiefer<br />
...machen Bahnhofshallen,<br />
Einkaufspassagen oder Hotelhallen zu<br />
Schmuckstücken<br />
Weitere Infos:<br />
Fachverband Deutsches<br />
Fliesengewerbe im ZDB<br />
Postfach 08 03 52, 10003 Berlin<br />
Telefon: 0 30/20 31 44 34<br />
info@fachverband-fliesen.de<br />
www.fachverband-fliesen.de<br />
Ihre wichtigste WM-Erfahrung?<br />
Vor 120.000 Menschen konzentrierte Ar<strong>bei</strong>t<br />
zu verrichten – das war eine ganz neue<br />
Erfahrung.<br />
Wie haben Sie sich auf diese Situation<br />
vorbereitet?<br />
Wir haben zum Beispiel drei Tage lang in<br />
Berlin ein Stressbewältigungs-Seminar absolviert.<br />
Haben Sie früher gesagt: Ich werde mal<br />
Weltmeister?<br />
Absolut nicht. Mein früherer Meister hat mir<br />
zwar mal gesagt: Du könntest an einem<br />
Wettbewerb teilnehmen – aber das habe ich<br />
nicht so ernst genommen.<br />
Sind Sie ehrgeizig?<br />
Ja, ich bin sehr zielstrebig. Und ich versuche<br />
immer, zu gewinnen.<br />
Freuen Sie sich auf Ihre zweijährige<br />
Amtszeit?<br />
Es werden wohl zwei stressige, aber sicher<br />
auch schöne Jahre.
im Wasser. Das ist meine erste Trainingseinheit,<br />
zwei St<strong>und</strong>en lang. Danach frühstücke<br />
ich erneut, weil ich morgens um halb sieben<br />
noch nicht so viel essen konnte. Anschließend<br />
ist erstmal Ruhe angesagt, ich gehe<br />
zum Physiotherapeuten, zum Arzt oder zur<br />
Leistungsdiagnostik. Zurzeit kommen noch<br />
viele Sponsoren- <strong>und</strong> PR-Termine hinzu. Von<br />
16 bis 17 Uhr habe ich Krafttraining <strong>und</strong><br />
von 17 bis 19 Uhr die zweite Trainingseinheit.<br />
Sonntags habe ich trainingsfrei.<br />
Wenn Sie nicht Schwimmer geworden<br />
wären, was dann? Versicherungskaufmann?<br />
Nein, wohl kaum. Ich kann nicht behaupten,<br />
Versicherungskaufmann sei mein<br />
Traumberuf. Meine Ausbildungszeit war<br />
zwar eine sehr schöne Zeit <strong>und</strong> ich habe<br />
sehr viel gelernt, aber als Kind wollte ich<br />
immer Fußballprofi werden.<br />
Gab es mal Zweifel an Ihrem Weg,<br />
Schwimmprofi zu werden <strong>und</strong> zu bleiben?<br />
Im Jahr 2000 hatten wir eine schwierige<br />
Situation zu meistern. Wir haben lange darüber<br />
diskutiert, ob ich weiterhin Berufs-<br />
Piercing<br />
Heavy-Metal am Körper<br />
Piercing hat sich als echter Körperkult<br />
etabliert. Problemlos sind die kleinen<br />
Stecker allerdings nur, wenn man ein<br />
paar wichtige Dinge beachtet.<br />
Piercing ist in! Vor allem <strong>bei</strong> Mädchen sind<br />
die metallischen Stecker im Bauchnabel<br />
sehr beliebt. Es wird sogar gemunkelt, dass<br />
sich die bauchfreie Mode <strong>bei</strong> den Mädchen<br />
nur durchgesetzt hat, damit man das Nabel-<br />
Piercing sehen kann! Doch auch Jungs<br />
mögen den Metal-Trend: Nasen, Augenbrauen,<br />
Zunge <strong>und</strong> noch andere, schmerzempfindlichere<br />
Regionen des Körpers sind<br />
beliebte Piercing-Objekte.<br />
Nicht ohne Risiko<br />
Viele Mediziner betrachten diesen Trend<br />
jedoch mit Sorge. Denn Piercings führen<br />
nicht selten zu allergischen Reaktionen:<br />
„Wer Geld sparen möchte, greift oft zu nickelhaltigen<br />
Piercings. Die können schwere<br />
Entzündungen <strong>und</strong> Allergien auslösen. Deshalb<br />
sollte man unbedingt nur Stecker aus<br />
Rein-Titan oder Gold einsetzen“, erklärt<br />
Piercing-Experte Marcel. Gefährlicher <strong>und</strong><br />
schmerzhaft sind mögliche Infektionen<br />
durch verunreinigtes Piercing-Besteck. Deshalb<br />
ist es besonders wichtig, dass man nur<br />
in ein Studio geht, das für einwandfreie<br />
Hygiene garantieren kann (s. Infokasten).<br />
Ebenso wichtig ist eine gute Beratung, da<br />
das frische Piercing gut gepflegt werden<br />
muss, damit die W<strong>und</strong>e schnell abheilt.<br />
sportler sein würde <strong>und</strong> haben den Entschluss<br />
gefasst, auf die Olympischen Spiele<br />
2004 in Athen hinzuar<strong>bei</strong>ten. Aber trotzdem:<br />
Es war eine heikle Situation.<br />
Was ist auf dem Weg zur Karriere zu<br />
beachten? Was können Sie aus Ihrer Erfahrung<br />
heraus empfehlen?<br />
Das Wichtigste ist es, ein Ziel vor Augen zu<br />
haben <strong>und</strong> das ganz fest <strong>und</strong> selbstbewusst<br />
zu verfolgen. Ohne Ziele kann man nichts<br />
erreichen. Und man muss Prioritäten setzen.<br />
Angesichts der heutigen angespannten<br />
Situation auf dem Ar<strong>bei</strong>tsmarkt halte ich es<br />
für das Allerwichtigste, eine Lehrstelle zu<br />
haben. Und dann kann man immer noch<br />
eine Karriere als Sportler verfolgen.<br />
Wie geht’s weiter für Sie?<br />
Mein nächstes großes Ziel sind die Olympischen<br />
Spiele in Athen 2004. Und die<br />
Europameisterschaften im Mai 2004, wo ich<br />
drei Titel zu verteidigen habe.<br />
handfest wünscht Ihnen viel Erfolg, eine<br />
verletzungsfreie Vorbereitung <strong>und</strong> alles<br />
Gute. Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Warum Piercen?<br />
Wer diese Regeln beachtet, kann mit seinem<br />
Piercing viel Freude haben. „Ges<strong>und</strong>heitliche<br />
Probleme gab es mit meinem Bauchnabelpiercing<br />
noch nie“, freut sich Jenny<br />
(16) aus Oberhausen. „Und überhaupt: Die<br />
Jungs finden das total süß!“. Adam aus<br />
Recklinghausen ist stolz auf sein Zungenpiercing:<br />
„Das habe ich aber nur für mich<br />
gemacht – denn andere Leute sehen es ja<br />
gar nicht. Meine Fre<strong>und</strong>in sagt aber, dass es<br />
sich <strong>bei</strong>m Küssen cool anfühlt.“<br />
Auf unserer Homepage www.ikk-spleens.de haben wir<br />
viele weitere wichtige Infos zum Thema Piercing bereitgestellt:<br />
Welche Gefahren gibt es? Welche Pflege ist optimal?<br />
Wo kann ich mich piercen lassen? Vor<strong>bei</strong>surfen unter<br />
www.ikk-spleens.de!<br />
Wo kann man sich piercen lasssen?<br />
Theoretisch kann man sich überall piercen<br />
lassen. Gesichtspiercings sind jedoch<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich riskant, da hier sehr viele<br />
Nerven <strong>und</strong> Muskeln verlaufen. Piercings<br />
im M<strong>und</strong>bereich können durch das ständige<br />
Anschlagen die Zähne schädigen,<br />
auch das Zahnfleisch kann angegriffen<br />
werden. Intimpiercings erhöhen das Risiko<br />
von HIV- <strong>und</strong> Hepathitis-Infektionen.<br />
Bei Problemen mit dem Piercing immer<br />
einen Arzt aufsuchen!<br />
Kann sich jeder Piercen lassen?<br />
Wer noch keine 18 Jahre alt ist braucht<br />
eine Einverständniserklärung seiner Eltern<br />
oder Erziehungsberechtigten. Bei<br />
unter 16-Jährigen wird sogar verlangt,<br />
dass die Eltern <strong>bei</strong> dem Termin da<strong>bei</strong> sind.<br />
Woran erkenne ich ein seriöses Studio?<br />
Der Piercer muss unbedingt mit sterilen<br />
Handschuhen <strong>und</strong> desinfizierten Instrumenten<br />
ar<strong>bei</strong>ten – sonst ist das Infektionsrisiko<br />
sehr hoch. Studios, die ungepflegt<br />
wirken, unbedingt meiden! Das<br />
gleiche gilt für fliegende Händler auf großen<br />
Festen.<br />
29
30 Nachgefragt<br />
Sollte man sich schon jetzt für einen<br />
Ausbildungsplatz 2004 bewerben?<br />
Ja. Wer sich frühzeitig orientiert, hat die<br />
besten Chancen auf eine erfolgreiche<br />
Ausbildungsplatzsuche.<br />
Was ist bis dahin zu beachten?<br />
Jeder muss für sich ein paar zentrale Fragen<br />
beantworten: Welche Berufe gibt es? Für<br />
welche könnte ich mich interessieren?<br />
Welche Zukunftsperspektiven haben die<br />
einzelnen Berufsfelder <strong>und</strong> Branchen vorzuweisen?<br />
Wer bereits in einem Praktikum<br />
Erfahrungen gesammelt hat, kann gezielt<br />
auf die Suche nach einem Ausbildungsplatz<br />
gehen. Wer aber noch keine klare Vorstellung<br />
hat von dem, was er nach der Schule<br />
machen will, sollte frühzeitig Informationen<br />
sammeln <strong>und</strong> erste Kontakte zu Ausbildungsbetrieben<br />
aufbauen.<br />
Wie findet man unter 360 Ausbildungsberufen<br />
den passenden?<br />
Folgende Fragen müssen am Anfang stehen:<br />
Was will ich? Was kann ich? In welchen<br />
Ausbildungsberufen kann ich meine Neigungen<br />
<strong>und</strong> Wünsche am ehesten verwirklichen?<br />
Oft ist es zwar nicht ganz einfach,<br />
diese Fragen zu beantworten, aber wenn<br />
man es geschafft hat, ist der Anfang gemacht.<br />
Wer hilft den Schülern, sich zurechtzufinden?<br />
Es gibt viele Institutionen <strong>und</strong> Informationsangebote,<br />
die da<strong>bei</strong> helfen, den passenden<br />
Ausbildungsplatz zu finden. Das<br />
reicht von den Handwerkskammern über die<br />
Industrie- <strong>und</strong> Handelskammern bis hin zu<br />
den Ar<strong>bei</strong>tsämtern. Zudem gibt es im Internet<br />
eine ganze Palette von sehr guten Informationen.<br />
Eines ist <strong>bei</strong>spielsweise das Jugendportal<br />
meines Ministeriums unter der<br />
Adresse www.jaau.nrw.de. Hier werden zahlreiche<br />
nützliche Kontaktadressen genannt,<br />
Berufsfelder vorgestellt oder auch Hinweise<br />
auf die Vergütung in den verschiedenen<br />
Ausbildungsberufen gegeben. Ein Klick<br />
lohnt sich!<br />
Die beste Konditorin Deutschlands: Janina<br />
Kupfer (19) hat ihre Ausbildung in Bielefeld<br />
absolviert, ist B<strong>und</strong>essiegerin 2002 geworden<br />
<strong>und</strong> ar<strong>bei</strong>tet jetzt als Konditorin in<br />
München.<br />
Harald Schartau ist Minister<br />
für Wirtschaft <strong>und</strong> Ar<strong>bei</strong>t des<br />
Landes Nordrhein-Westfalen.<br />
Letztes<br />
Agnes Krasiuska (21) ist Friseurin im Salon<br />
„Seval`s Traum“ in Dortm<strong>und</strong>.<br />
Wann hast du dich beworben?<br />
Im Juni habe ich meine Bewerbung persönlich<br />
im Salon abgegeben. Und im August<br />
habe ich angefangen.<br />
Persönlich - ist das ein Vorteil?<br />
Ich glaube: Ja. Wenn du live vor deinem<br />
zukünftigen Chef stehst, sagt das mehr aus<br />
als jedes Foto.<br />
Worauf sollte man achten?<br />
Auf die Kleidung - also nicht unbedingt in<br />
Jeans auflaufen. Das ist ein moderner<br />
Salon, also habe ich mich modern <strong>und</strong> elegant<br />
gekleidet.<br />
Wann hast du dich beworben?<br />
Früh. Mit dem Halbjahreszeugnis der zehnten Klasse habe ich mich in der Konditorei beworben,<br />
in der ich vorher ein Praktikum gemacht hatte.<br />
Ging alles glatt in der Lehre?<br />
Nein. Nach einem halben Jahr habe ich den Ausbildungsbetrieb gewechselt.<br />
Hast du dich erneut beworben?<br />
Die Innung hat mir noch offene Lehrstellen genannt. Beim neuen Betrieb reichte ein<br />
Vorstellungsgespräch.<br />
Und nach der Ausbildung...<br />
...habe ich mich <strong>bei</strong> Fünf-Sterne-Hotels <strong>und</strong> großen Konditoreien in Bayern beworben. Die<br />
Adressen habe ich mir aus dem Hotel- <strong>und</strong> Gaststättenführer besorgt. Fünf Bewerbungen<br />
habe ich verschickt <strong>und</strong> drei Einladungen zu einem Vorstellungsgespräch erhalten.
Bekommen Sie noch Luft vor lauter Bewerbungen?<br />
Bitte nicht erschrecken: Bei Siemens bewerben<br />
sich jährlich etwa 50.000 junge Leute.<br />
Etwa 2.500 beginnen dann später mit einem<br />
Ausbildungs- oder Studiengang in kaufmännischen,<br />
technischen <strong>und</strong> IT-Richtungen.<br />
Wann sollte man sich bewerben?<br />
Die Bewerbung sollte etwa ein Jahr vor<br />
Ausbildungsbeginn <strong>bei</strong> uns vorliegen. Also:<br />
Jetzt bitte gleich bewerben für 2004!<br />
Wie soll die Bewerbung aussehen?<br />
Sie sollte aus drei Teilen bestehen. Aus dem<br />
fehlerfreien Anschreiben, aus dem in maximal<br />
einer DIN A4-Seite begründeten Berufswunsch,<br />
dem Lebenslauf <strong>und</strong> natürlich aus<br />
dem Zeugnis. In den Lebenslauf gehören<br />
auch Hobbys <strong>und</strong> Tätigkeiten im Verein.<br />
Welche Rolle spielen die Noten?<br />
Mindestens eine Zwei sollte schon vor dem<br />
berühmten Komma stehen.<br />
Bitte noch ein Bewerbungs-Tipp.<br />
Der ultimative Spar-Tipp: Auf eine teure<br />
Bewerbermappe kann man getrost verzichten.<br />
Sauber geheftete Unterlagen genügen.<br />
Dr. Hans-Georg Kny ist Ausbildungsexperte<br />
Schuljahr, <strong>und</strong> dann?<br />
Sie sind erfolgreiche Autorin, Moderatorin<br />
<strong>und</strong> Produzentin. Wie sind Sie dahin<br />
gelangt, wo Sie sind?<br />
Ich glaube, dass neben solchen Dingen wie<br />
Fleiß <strong>und</strong> Talent immer auch eine Riesenportion<br />
Glück dazu gehört.<br />
Wie waren Sie in der Schule?<br />
Schlecht. Ich habe ein ziemlich schlechtes<br />
Abitur gemacht, bin knapp durchgekommen.<br />
Aber daraus kann man ein wichtiges<br />
Rezept ableiten: Man sollte sich auf Sachen<br />
konzentrieren, die einem Spaß machen <strong>und</strong><br />
nicht den Beruf nach Karrieregesichtspunkten<br />
auswählen.<br />
Tita von Hardenberg moderiert seit sechs<br />
Jahren Polylux im Ersten, produziert für<br />
Arte das Musikmagazin „Tracks“ <strong>und</strong> das<br />
Politmagazin „Absolut“.<br />
www.polylux.tv<br />
Du warst sehr früh sehr erfolgreich, die Karriere als Leistungssportlerin zeichnete<br />
sich ab – warum wolltest du trotzdem eine Berufsausbildung?<br />
Weil ich Leistungssport nicht mein ganzes Leben lang machen kann. Durch meine Ausbildung<br />
zur Werbekauffrau habe ich mehr Sicherheit, Perspektive – <strong>und</strong> auch Unabhängigkeit<br />
<strong>bei</strong> Verletzungen.<br />
Ist es schwierig, Leistungssport <strong>und</strong> Beruf zu vereinbaren?<br />
Mein Ar<strong>bei</strong>tgeber unterstützt meinen Sport. Aber als ich mit 18 nach Dortm<strong>und</strong> gezogen<br />
bin, war es viel schwieriger als heute. Beruf, Verein, Wohnung – alles war neu <strong>und</strong> ich musste<br />
das alleine auf die Reihe kriegen. Davon habe ich profitiert, es macht selbstständiger.<br />
Kann man seine Karriere planen?<br />
Bei mir lief das zwar auch nicht immer geradlinig, aber wer eine genaue Vorstellung <strong>und</strong><br />
ein festes Ziel vor Augen hat, kann seine Karriere planen.<br />
Was haben Sie nach Ihrem Abi gemacht?<br />
Ich habe erstmal 15 bis 20 Praktika in vielen<br />
Branchen absolviert. Als ich <strong>bei</strong>m Fernsehen<br />
war, wusste ich: Das ist es!<br />
Wie wird man Journalist?<br />
Man sollte versuchen, irgendwie den Fuß in<br />
die Tür zu kriegen. Und wenn einem einer<br />
sagt, man sei nervig <strong>und</strong> penetrant, dann<br />
ist man auf dem genau richtigen Weg.<br />
Sie haben in Ihrer Produktionsfirma<br />
knapp 40 Leute beschäftigt. Was sehen<br />
Sie gerne in Bewerbungen?<br />
Alles, was auffällt. Für uns speziell ist es<br />
wichtig, dass der Bewerber vielfältige Berufserfahrungen<br />
mitbringt.<br />
Was bedeutet Ihnen Erfolg?<br />
Erfolg ist die Freiheit, Sachen machen zu<br />
können, die man gerne macht. Und nicht<br />
die Sachen machen zu müssen, die einem<br />
innerlich widerstreben. Das ist es, wofür<br />
Erfolg taugt: Sich einen gewissen Luxus leisten<br />
zu können, den man sich allerdings<br />
erst erar<strong>bei</strong>ten muss.<br />
Esther Möller sprintet die 100 Meter in<br />
11,25sec. – so schnell wie keine andere<br />
deutsche Sprinterin in dieser Sommersaison.<br />
Die 25-Jährige verlässt sich nicht nur auf<br />
ihre Leistungssport-Karriere, sondern ar<strong>bei</strong>tet<br />
als Werbekauffrau in Dortm<strong>und</strong>. Mehr<br />
über Esther Möller auf ihrer Homepage:<br />
www.esther-moeller.de<br />
31
32 Reportage U<br />
Schauspielerin Tanja Wenzel <strong>und</strong> die <strong>bei</strong>den<br />
Tischler Dennis Winterberg <strong>und</strong> Robert Hensel bummelten durch IKEA Köln<br />
BESUCH BEI<br />
GUDRUN UND BILLY
Die Verführung wartet gleich links hinter<br />
dem Eingang. Dunkelblauer Bezug, himmelblaue<br />
Kissen, drolliger Name, unschlagbarer<br />
Preis <strong>und</strong>: Was man darauf alles anstellen<br />
könnte! Zum Beispiel sich schlafend stellen<br />
<strong>und</strong> den Abschiedskuss genießen,<br />
Rosam<strong>und</strong>e Pilcher gucken <strong>und</strong> dann wegdösen,<br />
oder entspannt die Mittagspause verbringen.<br />
Oder Probesitzen - das macht Tanja<br />
Wenzel. Die 24-jährige Schauspielerin<br />
nimmt drei Schritte Anlauf <strong>und</strong> dann Platz.<br />
„Superbequem“, urteilt sie nach ein paar<br />
Kniffen ins Kissen <strong>und</strong> ein paar Knüffen ins<br />
Polster.<br />
„Eine echte Lümmelwiese“<br />
„Drömminge“, das nach einem kleinen Ort<br />
in der südschwedischen Provinz Smaland<br />
benannte Sofa, weist den gewissen<br />
Kuschelfaktor auf. „Eine echte Lümmelwiese,<br />
wirklich sehr bequem“, meint Robert<br />
Hansel <strong>und</strong> lässt sich neben Tanja in die<br />
Wäsche plumpsen. Tanja nickt: „Zum<br />
Wohlfühlen, aber für meine Wohnung wäre<br />
es ein bisschen zu groß.“ Dennis Winterberg<br />
unterstreicht: „Du hast Recht, <strong>und</strong> das sollte<br />
man immer bedenken, bevor man sich ein<br />
Möbelstück kauft: Der Platz muss dafür vorhanden<br />
sein. Nicht alles, was man gut findet,<br />
passt in die Wohnung.“<br />
„Vielleicht im No Limits?“<br />
Robert Hansel <strong>und</strong> Dennis Winterberg,<br />
selbstständige Tischler <strong>und</strong> Handwerksdesigner<br />
in Aachen, bummeln zusammen mit<br />
Tanja Wenzel, der Isabell Mohr aus der ARD-<br />
Daily-Soap „Verbotene Liebe“, durch die<br />
bekannte, beliebte <strong>und</strong> bunte IKEA-Welt.<br />
Den drei Einrichtungsexperten fällt es sichtlich<br />
schwer, die gepflegte Kuscheligkeit auf<br />
„Drömminge“ hinter sich zu lassen. Tanja<br />
hat „Gubbo“ erspäht. Einen Drehsessel mit<br />
gepolsterter Sitzschale. „Würd’ sich vielleicht<br />
im „No Limits“ ganz gut machen“,<br />
„Ist das nicht die Isabell Mohr aus<br />
der Verbotenen Liebe?“ Getuschel<br />
<strong>und</strong> neugierige Blicke überall. Ja,<br />
sie ist es. Schauspielerin Tanja<br />
Wenzel plaudert mit Robert Hansel<br />
<strong>und</strong> Dennis Winterberg über<br />
Schweden <strong>und</strong> Studium, über die<br />
maßgeschneiderte Küche <strong>und</strong> das<br />
klassisch-bequeme Klippan, interessiert<br />
sich für Bett <strong>und</strong> <strong>Billy</strong> sowie<br />
für Designer <strong>und</strong> dezente<br />
Lichtquellen. „Du würdest eine richtig<br />
gute Einrichtungsberaterin<br />
abgeben“, waren sich die <strong>bei</strong>den<br />
Tischler <strong>und</strong> Handwerksdesigner aus<br />
Aachen einig <strong>und</strong> dass sie die<br />
24-jährige Schauspielerin vom Fleck<br />
weg engagieren würden.<br />
meint sie <strong>und</strong> macht’s sich schon im<br />
„Poäng“ bequem, einem Schwingsessel.<br />
In bed with Tanja<br />
Während Dennis <strong>und</strong> Robert eben jene<br />
Sessel zustimmend testen, sitzt die schlagfertige<br />
Berlinerin schon wieder. Diesmal auf<br />
„Pastill“, einem Hocker im Zebra-Look.<br />
„Fürs Bad, oder was meint ihr?“ „Witziges<br />
Design“, entgegnet Robert, während Dennis<br />
sich schon im Schlafzimmer umguckt.<br />
Kleiderschrank „Hopen“ hat’s den dreien<br />
angetan. „Gut verar<strong>bei</strong>tet“, lobt Dennis.<br />
Tanja macht die Türen auf <strong>und</strong> zu <strong>und</strong><br />
staunt: „Viel Platz, sehr robust <strong>und</strong> schönes<br />
Acht Einkaufsgutscheine von IKEA<br />
über je 100 Euro zu gewinnen!<br />
Das Sofa „Klippan“ ist ein Klassiker. Dank<br />
der wechselbaren Bezüge <strong>und</strong> der aktuellen<br />
Farben auch ein Evergreen.<br />
Woher aber stammt die Produktbezeichnung<br />
für das Sofa?<br />
a)Jonas Klippan heißt der schwedische<br />
Rekord-Fußballnationalspieler<br />
b)Klippan ist ein Ort mit 15.600 Einwohnern<br />
in der schwedischen Provinz Skane<br />
c) Annika Klippan heißt die Heldin aus<br />
einem Astrid-Lindgren-Roman<br />
Wer die richtige Antwort hat, kann - mit<br />
ein bisschen Glück - einen von acht IKEA-<br />
Einkaufsgutscheinen im Wert von je 100<br />
Euro gewinnen.<br />
Postkarte an die Redaktion handfest,<br />
Niederkasseler Straße 61, 40547 Düsseldorf,<br />
per E-Mail an mail@handfest-online.de<br />
oder per Telefon unter 01803-<br />
212127, Stichwort: IKEA.<br />
Einsendeschluss: 24. Oktober 2003<br />
33
34 Reportage<br />
Design, sieht ein bisschen japanisch aus.“<br />
„Und das für den Preis – Donnerwetter.<br />
Dafür wären <strong>bei</strong> uns noch nicht einmal die<br />
Materialien bezahlt“, sagt Robert <strong>und</strong> sinkt<br />
ein paar Minuten später neben Tanja ins<br />
Bett „Hemnes“. Leider unter Beobachtung.<br />
Wo ist <strong>Billy</strong>?<br />
Stehaufmännchen Tanja macht sich derweil<br />
schon mal auf die Suche nach einem Klassiker.<br />
„Das ist nicht <strong>Billy</strong>, sondern Enetri“,<br />
wirft Dennis ein, als die Schauspielerin an<br />
einem Bücherregal lehnt <strong>und</strong> fragt: „Wo ist<br />
<strong>Billy</strong>?“ Und wie sie da so steht, denkt man:<br />
Wo ist Arno? Wo ist Jule? Aber das ist IKEA<br />
<strong>und</strong> nicht das „No Limits“.<br />
„Wie wohnst du?“<br />
Von einer Annehmlichkeit zur nächsten: aus<br />
dem Schlaf-, durch das Ar<strong>bei</strong>ts-, ins<br />
Esszimmer. Robert <strong>und</strong> Dennis nehmen Platz<br />
am gedeckten Esstisch „Visdalen“. „Jetzt ein<br />
Stück Apfelkuchen“, wünscht sich Robert.<br />
„Und `nen Kaffee“, träumt Robert. Tanja<br />
setzt sich dazu. Das bestätigt die alte<br />
Partyweisheit: In der Küche ist es immer am<br />
gemütlichsten. „Wie wohnst du eigentlich?“,<br />
will Robert wissen. Tanja, fünf Jahre<br />
jünger, holt weit aus: „Ich bin mit 20 von<br />
Berlin nach Köln umgezogen. Ich musste<br />
mir ein Zuhause schaffen, in dem ich mich<br />
sauwohl fühle, in das ich mich zurückziehen<br />
kann. Ich richte mich funktionell ein,<br />
derzeit habe ich viele Sachen aus Holz in<br />
der Wohnung.“ „Und wie sieht deine Küche<br />
aus?“, fragt Dennis. „Meine Küche habe ich<br />
mir nach Maß vom Tischler anfertigen lassen.<br />
In Massivholz, mit cremefarbiger Lasur<br />
beschichtet – das passt w<strong>und</strong>erbar zu meinen<br />
Terrakottafliesen.“ „Das war sicher<br />
teuer“, glaubt Robert. Tanja: „Das war’s mir<br />
wert. Ich wohne im Dachgeschoss, <strong>und</strong> muss<br />
viele tiefe Ecken nutzen können. Zum<br />
Beispiel ist ein unterer Schub in meiner<br />
Küche etwa 1,20 Meter tief – wo kriegt man<br />
denn so was? Ich brauchte also einen<br />
Tischler, der mir alles nach Maß anfertigt.“<br />
Tanja Wenzel...<br />
...ist am 27. Juli 1979 in Berlin geboren, lebt<br />
in Köln, spricht Englisch, Russisch <strong>und</strong> Türkisch<br />
(<strong>und</strong> Berlinerisch <strong>und</strong> Sächsisch)<br />
...spielt seit Juni 1999, also Folge 1087,<br />
Isabell Mohr in der ARD-Daily-Soap „Verbotene<br />
Liebe“. Sie leitet zusammen mit ihrer<br />
besten Fre<strong>und</strong>in Hanna Nowak das In-Lokal<br />
„No Limits“ <strong>und</strong> ist derzeit (nur in der Serie)<br />
schwanger<br />
...mag an ihrer Rolle, „dass Isabell sehr<br />
impulsiv ist.“<br />
...hat mit ihrer Rolle gemeinsam, „dass<br />
Isabell genau wie ich ein Stehaufmännchen<br />
ist <strong>und</strong> manchmal zwar unüberlegt, aber viel<br />
stärker ist, als wir glauben.“<br />
...hat für RTL den Film „Held der Gladiatoren“<br />
gedreht, der im Oktober gesendet wird. Darin<br />
spielt sie die Hauptrolle Flamina, in die sich<br />
der Held verliebt<br />
...engagiert sich ehrenamtlich für die Kinderhilfsorganisation<br />
UNICEF <strong>und</strong> eine Ahrensburger<br />
Kinder- <strong>und</strong> Jugendwohngemeinschaft<br />
...hat ihren ersten Kinofilm gedreht, der im<br />
März 2004 laufen soll: An der Seite von<br />
Bastian Pastewka, Oliver Welke, Anke Engelke<br />
<strong>und</strong> Oliver Kalkofe parodiert sie in „Der<br />
WiXXer“ die Edgar Wallace Schinken der 60er<br />
Jahre („Der Hexer“). Sie spielt die Hauptrolle<br />
„Miss Pennymarket“<br />
...trägt am liebsten Jeans <strong>und</strong> lange<br />
Abendkleider<br />
...isst am liebsten Milchreis mit Zimt <strong>und</strong><br />
Zucker, Pflaumenknödel, Hefeklöße mit heißen<br />
Himbeeren <strong>und</strong> ist Vegetarierin
IKEA...<br />
...bedeutet: Ingvar Kamprad vom Hof Elmtaryd im<br />
schwedischen Dörfchen Agunnaryd. Dort hatte der<br />
heute fast 80-jährige Firmengründer Ingvar Kamprad<br />
vor 45 Jahren seinen ersten Laden<br />
...produziert das Gratis-Druckerzeugnis mit der weltweit<br />
höchsten Auflage. 130 Millionen IKEA-Kataloge<br />
werden in 46 Versionen, in mehr als 30 Ländern <strong>und</strong><br />
in 23 Sprachen über die ganze Welt verteilt. 27<br />
Millionen Exemplare alleine in Deutschland. Würde<br />
man die Kataloge übereinander stapeln, würde es<br />
einen Turm von 1300 Kilometer Höhe ergeben<br />
...gibt’s auf der ganzen Welt, von Australien bis<br />
Saudi-Arabien, von Island bis Taiwan mit 186<br />
Geschäften in 31 Ländern, weltweit 70.000<br />
Mitar<strong>bei</strong>tern <strong>und</strong> jährlich 286 Millionen <strong>Besuch</strong>ern<br />
Drei Tischler <strong>und</strong> die Selbstständigkeit<br />
„Mutig, was ihr da macht.“<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
Deutscher Handwerkskammertag<br />
Mohrenstr. 20/21<br />
10117 Berlin<br />
Redaktion:<br />
Westdeutscher Handwerkskammertag<br />
Sternwartstr. 27-29<br />
40223 Düsseldorf<br />
Reiner Nolten (V.i.S.d.P.)<br />
Chefredakteur:<br />
Rolf Göbels<br />
Redakteure:<br />
Nicole Gudermann, Dieter Müller<br />
Mitar<strong>bei</strong>ter(-innen) dieser Ausgabe:<br />
Anke Göbels, Ralf König, Clemens Urbanek, Michaela<br />
Müller, Dr. Axel Fuhrmann, Carsten Haack, Gerd<br />
Kistenfeger, Jörg Hamann, Ulrike Wittenbrink, Philip<br />
Lethen<br />
Anzeigen & Vertrieb:<br />
for mat medienagentur + verlag gmbh<br />
0211/55 80 255<br />
for-mat@t-online.de<br />
Gestaltung <strong>und</strong> Lithografie:<br />
for mat medienagentur + verlag gmbh<br />
Markus Kossack<br />
Druck:<br />
VVA Düsseldorf<br />
Klippan, Nores<strong>und</strong>, oder Krossa...<br />
...sind nach einem ausgeklügelten System vergebene<br />
Produktbezeichnungen. Polstermöbel <strong>und</strong><br />
Regale sind nach schwedischen, Betten <strong>und</strong><br />
Kleiderschränke nach norwegischen, Esstische <strong>und</strong><br />
–stühle nach finnischen Ortsnamen <strong>und</strong> Bücherregalserien<br />
nach Berufen (Journalist) benannt.<br />
Badezimmerartikel haben den Namen von Flüssen<br />
<strong>und</strong> Seen erhalten (Vänern), für Leuchten werden<br />
schwedische Bezeichnungen aus der Musik,<br />
Chemie oder Meteorologie verwendet (Orgel oder<br />
Beryll). Stoffe <strong>und</strong> Gardinen besitzen weibliche<br />
Vornamen (<strong>Gudrun</strong>), Stühle <strong>und</strong> Schreibtische<br />
Männernamen (Tore). Bei Küchenartikeln<br />
beschreibt der Name die Funktion des Gerätes<br />
(Gewürzmühle heißt Krossa, was im Schwedischen<br />
mahlen bedeutet).<br />
Sie sind 28 Jahre jung, haben Tischler gelernt, an der Aachener Akademie für Gestaltung<br />
Handwerksdesign studiert <strong>und</strong> sich anschließend selbstständig gemacht: Robert Hansel,<br />
Dennis Winterberg <strong>und</strong> Peter Fre<strong>und</strong> entwerfen Möbel, Accessoires <strong>und</strong> Raumkonzepte.<br />
„Sehr mutig, was ihr macht“, sagt Schauspielerin Tanja Wenzel. Robert erklärt: „Wir wollen<br />
umsetzen, was wir gelernt haben. In einem großen Betrieb hat man dazu meistens nicht<br />
die Möglichkeit. Deshalb haben wir uns selbstständig gemacht. Wir haben eine Idee <strong>und</strong><br />
glauben, dass sie funktioniert.“<br />
combinaat<br />
Lothringerstr. 14, 52062 Aachen<br />
Telefon: 0241/5 59 14 14<br />
E-Mail: info@combinaat.de<br />
Internet: www.combinaat.de<br />
Auflage:<br />
138.750<br />
Abonnement:<br />
Bezugsabo 10,75 Euro p. a.<br />
Erscheinung: sechsmal jährlich<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht<br />
unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder.<br />
Für eingesandte Materialien kann keine Gewähr<br />
übernommen werden. Nachdruck, auch auszugsweise,<br />
nur mit vorheriger Genehmigung der Redaktion.<br />
Papier: Recyclingpapier<br />
Mitglied der Informationssgemeinschaft zur<br />
Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW)
36 Musik<br />
hf: Ihr seid mal hart, mal sanft, mal<br />
zuckersüß, mal heavy in euren Songs...<br />
BEN FOX: ...ja, ich mag es, wenn verschiedene<br />
Richtungen aufeinander treffen, wenn<br />
Gegensätze thematisiert <strong>und</strong> ausgesprochen<br />
werden. Das birgt Spannung <strong>und</strong> macht die<br />
Sache erst interessant.<br />
Welche Musik hat euch beeinflusst?<br />
Mich persönlich hat Beethoven wohl am<br />
meisten beeinflusst.<br />
Ludwig van Beethoven? Das musst du<br />
bitte näher erklären.<br />
Ja, ich bew<strong>und</strong>ere ihn <strong>und</strong> seine Kompositionen.<br />
Beethoven war genial, rau <strong>und</strong><br />
sehr revolutionär. Aber trotz allem versuchen<br />
wir nicht, jemandem nachzueifern.<br />
Wir wollen niemanden kopieren – wir wollen<br />
wir selbst sein.<br />
In England seid ihr ziemlich berühmt –<br />
wann sehen wir dich zum Beispiel <strong>bei</strong><br />
„Wetten, dass?“ oder Harald Schmidt?<br />
Nun mal langsam. Wir haben in England bisher<br />
immer eine gute Presse bekommen, aber<br />
Von Beethoven beeinflusste Engländer: Serafin im Interview<br />
„Ich bin Entertainer“<br />
Ein kleines britisches Label namens „Taste“ hat sie im Herbst 2001 entdeckt - <strong>und</strong> da<strong>bei</strong> verflixt guten Geschmack<br />
bewiesen: Serafin werden seitdem in ihrer Heimat England von der gesamten Musikpresse als eine Art öffentlicher<br />
Geheimtipp gehandelt. Live sowieso ein wilder Abräumer, rühren sie auf ihrem Debütalbum „No Push Collide“ (seit<br />
August in den Läden) einen gekonnten Mix aus ruppigem Grunge, ungezähmtem Rock’n’Roll <strong>und</strong> süßem Pop. Für alle,<br />
denen die Dandy Warhols zu sonnig <strong>und</strong> poppig, Samiam zu rockig <strong>und</strong> ungehobelt <strong>und</strong> Weezer zu langweilig <strong>und</strong><br />
hornbrillig sind. handfest hat sich mit Serafin-Sänger Ben Fox zum Interview getroffen.<br />
Serafin<br />
Geheimtipp aus England: Serafin mit Ben Fox (Gesang, Gitarre),<br />
Darryn Harkness (Gitarre, Gesang), Ben Ellis (Bass) <strong>und</strong> Ronny Growler (Drums).<br />
wir sind dort noch längst kein Hype. Die<br />
englischen Medien nehmen uns sehr wohlwollend<br />
wahr – das stimmt. Es geht ganz<br />
langsam vorwärts. Das tut uns sehr gut,<br />
denn wir glauben, dass das der bessere Weg<br />
ist. Entspannter ist er auf jeden Fall. Unser<br />
Motto lautet: lieber klein anfangen <strong>und</strong><br />
dafür nicht schon in ein, zwei Jahren vergessen<br />
sein.<br />
Gibt es einen Unterschied zwischen dem<br />
Ben Fox auf der Bühne – <strong>und</strong> dem privaten<br />
Ben Fox?<br />
Ja, den gibt es. Manche Menschen kriegen<br />
es hin, immer der gleiche zu sein. Ich hingegen<br />
verwandele mich, wenn ich auf der<br />
Bühne stehe. Das ist mein Job: Ich muss die<br />
Leute unterhalten, ich bin Entertainer. Ich<br />
rede nicht so gerne zwischen den Songs. Wir<br />
nutzen die Zeit lieber, um Musik zu machen.<br />
Mit wem würdest du am liebsten mal<br />
eine ausgedehnte Tour machen?<br />
Mit Led Zeppelin <strong>und</strong> den Queens of a stone<br />
age. Denn ich glaube, dass wir mit denen<br />
am meisten Spaß hätten.<br />
Eine Tour ist aber nicht nur Spaß?<br />
Meistens hängen wir im Bus oder hinter der<br />
Bühne herum <strong>und</strong> vertreiben uns unsere<br />
Zeit mit anderen Bands. Eine Tour heißt oft:<br />
warten – warten darauf, dass du endlich<br />
loslegen kannst. Mit den alten Legenden,<br />
die von Sex and Drugs and Rock’n’Roll<br />
erzählen, hat das verdammt wenig zu tun.<br />
Welche Musik hört ihr im Tourbus?<br />
Viele verschiedene Stilrichtungen: In unserem<br />
CD-Player läuft Sting genauso oft wie<br />
Beethoven. Wir hören sehr gerne Tom Waits<br />
oder The Stooges - um nur ein paar zu nennen.<br />
Sind das Idole für dich?<br />
Idole? So würde ich das nicht bezeichnen.<br />
Ich habe mir die Bands in meiner Jugend<br />
angehört <strong>und</strong> tue das jetzt immer noch.<br />
Eine Band wie The Stooges sind ganz sicher<br />
ein zeitloser Klassiker <strong>und</strong> ganz sicher habe<br />
ich ein bisschen was von ihnen mitgenommen<br />
in mein Musikerleben. Aber das sind<br />
nicht meine Idole.
20 Power-Wörterbücher von Langenscheidt <strong>und</strong> drei CD’s<br />
der Rockband Serafin zu gewinnen!<br />
Wir verlosen je zehn der neuen Power-Wörterbücher von Langenscheidt in Englisch <strong>und</strong> Französisch. Ihr braucht nur die Fragen<br />
richtig zu beantworten, die Zahlen addieren <strong>und</strong> euer Ergebnis an uns zu schicken – mit ein bisschen Glück, gehört eins davon<br />
demnächst euch. Vergesst bitte nicht, euren Wunschgewinn anzugeben: Französisch oder Englisch? Schickt eure Lösungen als<br />
Postkarte an Redaktion handfest, Niederkasseler Straße 61, 40547 Düsseldorf, per E-Mail an mail@handfest-online.de oder per<br />
Telefon unter 01803-212127. Einsendeschluss ist der 24. Oktober 2003.<br />
Kannst du singen? Diese Frage hätte<br />
Dieter Bohlen seinen Superstars mal<br />
vorher stellen sollen. Wie hätte er’s<br />
auf Französisch ausgedrückt?<br />
(87) tu sais chanter?<br />
(11) c’est tellement beau?<br />
(99) comment ca va?<br />
Jeder hat schon mal Kopfschmerzen<br />
gehabt – aber wie drückt man das auf<br />
Englisch aus?<br />
(02) I’ve got a crazy idea<br />
(14) I’ve got a headache<br />
(69) I’ve snapped my water melon<br />
Jeder hätte ihn gerne, den Waschbrettbauch.<br />
Wie nennt man das<br />
Statussymbol des Mannes am Strand<br />
umgangssprachlich auf Englisch?<br />
(05) six pack<br />
(19) water melon<br />
(34) meat loaf<br />
Die Langenscheidt Verlagsgruppe ist<br />
ein Familienunternehmen, das 1856<br />
mit Büchern <strong>und</strong> Selbstlernbriefen<br />
begonnen hat <strong>und</strong> zu dessen internationalem<br />
Programm knapp 10.000<br />
Titel gehören. In wie vielen Sprachen<br />
erscheinen die Nachschlagewerke mit<br />
dem gelb-blauen Umschlag?<br />
(94) 142 Sprachen<br />
(23) 35 Sprachen<br />
(41) 14 Sprachen<br />
Er macht Eis, Torten, Pralinen <strong>und</strong><br />
viele andere Leckereien – wie bezeichnet<br />
der Engländer einen Konditor?<br />
(58) butcher<br />
(72) pastry cook<br />
(27) stain remover<br />
Die neuen Power Wörterbücher Englisch <strong>und</strong> Französisch<br />
Eine Klasse für sich<br />
Pünktlich zum Schuljahresbeginn sind sie da: Das völlig neu bear<strong>bei</strong>tete Langenscheidt<br />
Power Dictionary Englisch sowie das Power Wörterbuch Französisch sind längst zu unverzichtbaren<br />
Helfern in der Schule zum Nachschlagen <strong>und</strong> Lernen geworden. Leicht verständliche<br />
Erklärungen, moderne Optik, <strong>und</strong> unschlagbare Benutzerfre<strong>und</strong>lichkeit kennzeichnen<br />
die Klassiker in Gelbblau. Jedes Stichwort steht in Blau auf einer neuen Zeile<br />
<strong>und</strong> ist voll ausgeschrieben – das gewährleistet schnelle Orientierung. Info-Fenster <strong>und</strong><br />
ganzseitige Farbillustrationen kommen hinzu.<br />
Das Power Dictionary Englisch erklärt r<strong>und</strong> 76.000 Stichwörter <strong>und</strong> Wendungen auf 1.078<br />
Seiten. Das Power Wörterbuch Französisch übersetzt r<strong>und</strong> 60.000 Stichwörter <strong>und</strong><br />
Wendungen auf 860 Seiten.<br />
Mehr Informationen: www.langenscheidt.de<br />
Wie viele Stichwörter sind im Langenscheidt<br />
Power Dictionary Englisch<br />
erklärt?<br />
(12) r<strong>und</strong> 17.500<br />
(47) r<strong>und</strong> 76.000<br />
(83) r<strong>und</strong> 768.400<br />
Wie heißt die englische Währung?<br />
(61) Euro<br />
(25) Pf<strong>und</strong><br />
(10) Dollar<br />
Jeder macht mal eine Bohrung: in der<br />
Nase, in der Spanplatte oder in der<br />
Wand – was aber heißt Bohrung auf<br />
englisch?<br />
(17) drilling<br />
(90) rohling<br />
(77) zwilling<br />
William Shakespeare, der wohl berühmteste<br />
englische Dichter, ist 1564 in<br />
Stratford-upon-Avon geboren <strong>und</strong> in der<br />
kleinen Stadt nahe Oxford 1616 auch<br />
gestorben. Welches berühmte Drama hat<br />
er geschrieben?<br />
(06) Romeo and Julia<br />
(62) Harry and Sally<br />
(80) Tim and Struppi<br />
Ihn verbringt man gerne im Bett – am<br />
liebsten mit Frühstück <strong>und</strong> nicht alleine:<br />
Was ist die französische Vokabel für<br />
den Sonntag<br />
(95) le samedi<br />
(64) le l<strong>und</strong>i<br />
(18) le dimanche<br />
Die richtige Lösung aus<br />
handfest 04/2003 lautet:<br />
389/403!<br />
Und hier die Gewinner:<br />
Je ein Paar Schuhe aus dem Hause DOCKERS:<br />
Celina Jure, Düsseldorf<br />
Nanja Schriever, Steinheim<br />
Ivana Jurisic, Düsseldorf<br />
Helene Pflaum, Wipperfürth<br />
Daniela Albrecht, Asperg<br />
Christa Schröder, Radevormwald<br />
Iris Haag, Schwaikheim<br />
Verena Tigges, Brilon<br />
Jennifer Pusch, Wipperfürth<br />
Willi Riesel, Horn-Bad Meinberg<br />
Ludwig Nikulski, Greifswald<br />
Sebastian Röken, Gelsenkirchen<br />
Martin Schütte, Schmallenberg<br />
Dirk Dembowski, Gelsenkirchen<br />
Michael Bremerich, Wipperfürth<br />
Emre Özel, Wipperfürth<br />
Andreas Schölzel, Delmenhorst<br />
Daniel Blechmann, Wipperfürth<br />
Klaus-Peter Rohe, Menden<br />
Marco Weber, Lindlar<br />
Eckhard Knuth, Hanshagen<br />
Je einen CD-Sampler „Dragging the lake“:<br />
Michael Fromme-Hornberg, Versmold<br />
Steffen Dirks, Greifswald<br />
Andreas Klein, Wetter<br />
Mirco Sieber, Ludwigsburg<br />
Die CD „Leaving through the window” von<br />
Something Corporate:<br />
Carmen Quebe, Espelkamp<br />
Je ein T-Shirt vom Label „atticus“:<br />
Alexandra Tautz, Warburg<br />
Damaris Kuhn, Dettingen/Teck<br />
Je einen Bewerbungsratgeber:<br />
Jennifer Becker, Wipperfürth<br />
Thomas Berg, Wilnsdorf<br />
Sebastian Wendel, Ochtrup<br />
Nicolai Walker, Wipperfürth<br />
Juri Jung, Marienheide<br />
Daniel Kausemann, Wipperfürth<br />
Das Geo-Buch „Wie laut war der Urknall“:<br />
Margret Müller, Moers<br />
Das Buch „Das schnelle Geld“:<br />
Hendrik Löbbe, Blomberg<br />
Das Buch „Geschichte der Wirtschaft“:<br />
Thomas Philippen, Eschweiler<br />
37
38 Vorschau<br />
Freiwilliges Engagement,<br />
soziale Verantwortung <strong>und</strong> Ehrenamt<br />
Wer sich freiwillig engagiert, mischt sich ein, setzt sich für seine<br />
Ideale <strong>und</strong> für andere Menschen ein, übernimmt Verantwortung, füllt<br />
ein Ehrenamt aus <strong>und</strong> ist wichtiger Träger der Gesellschaft. Zu jeder<br />
Tages- <strong>und</strong> Nachtzeit. Das Ehrenamt ist 24 St<strong>und</strong>en lang im Einsatz.<br />
Ehrenamtler helfen im Katastrophenschutz, auf Abenteuerspielplätzen<br />
oder in Ausbildungseinrichtungen. Sie formen Berufsweltmeister,<br />
B<strong>und</strong>esligatorjäger oder Weitsprung-Olympiasiegerinnen. Bei ihnen<br />
haben Sport-Stars wie Michael Ballack, Ingo Schultz oder Hannah<br />
Strockbauer mal klein angefangen.<br />
Die ehrenamtlich Tätigen sind aus der heutigen Gesellschaft nicht<br />
wegzudenken. Sie helfen freiwillig in der Bergwacht, als Lehrlingswart,<br />
im Denkmalschutz, sie tragen Verantwortung als Schulsprecher<br />
<strong>und</strong> im Jugendheim. Sie drängeln nie in die vorderste Reihe <strong>und</strong><br />
fragen nicht nach der Bezahlung. Beispielsweise sind r<strong>und</strong> 2,7<br />
Millionen Menschen in den knapp 90.000 Turn- <strong>und</strong> Sportvereinen<br />
im Deutschen Sportb<strong>und</strong> (DSB) organisiert. Sie alle vermitteln<br />
Sinnvolles <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>es in geschätzten 240 Millionen Übungsst<strong>und</strong>en.<br />
Das Ehrenamt hat einen hohen Stellenwert. So hoch, dass ehrenamtliche<br />
Tätigkeiten in die Bewerbung gehören. Denn so drückt man<br />
aus, dass man bereit ist, soziale Verantwortung zu übernehmen.<br />
Was leistet ihr ehrenamtlich, für wen <strong>und</strong> warum? Schreibt, mailt<br />
oder sagt es uns:<br />
Redaktion handfest, Niederkasseler Str. 61, 40547 Düsseldorf<br />
Stichwort: Ehrenamt.<br />
mail@handfest-online.de<br />
Telefon: 0180 3 21 21 27<br />
Pennywise - From the ashes<br />
Brett Gurewitz hatte damals den richtigen<br />
Riecher. Als der Gitarrist der Punkband Bad<br />
Religion 1991 vier junge Kalifornier für sein<br />
Label epitaph entdeckte, waren die noch<br />
ziemlich unbekannt, aber lautstark.<br />
Pennywise, so nannten sich die vier Männer<br />
von der Westküste, hatte zwei Jahre zuvor<br />
mit dem Album „Word From The Wise” debütiert.<br />
1995 schaffte Pennywise mit dem<br />
Album „About Time” den Aufstieg in die<br />
Oberliga des Punkrock, musste aber ein Jahr<br />
später einen Tiefschlag verkraften:<br />
Bassist Jason Matthew Thirsk nahm sich<br />
während der Ar<strong>bei</strong>ten für das nächste<br />
Album das Leben. Die 1988 gegründete Band<br />
veröffentlichte das begonnene Album nach<br />
einem Jahr Pause <strong>und</strong> hat sich mittlerweile<br />
als Punkrock-Institution etabliert. In diesen<br />
Tagen veröffentlichen Sänger Jim Lindberg,<br />
Gitarrist Fletcher Dragge, Bassist Randy<br />
Bradbury <strong>und</strong> Drummer Byron McMackin ihr<br />
siebtes Studioalbum. Und „From the ashes”<br />
hat das Zeug zum Punkrock-Klassik
Bei Berufsunfähigkeit<br />
kann man sich auf unseren<br />
Job garantiert verlassen.<br />
Gut zu wissen: Es ist unser Job, Sie vor den finanziellen Folgen einer<br />
Berufsunfähigkeit zu schützen. Denn die Berufsunfähigkeitsversicherung<br />
der SIGNAL IDUNA gibt Ihnen genau die Sicherheit, die<br />
Sie verdienen. Und das ist ausgezeichnet mit dem höchsten Rating der<br />
unabhängigen Versicherungsanalysten von Morgen & Morgen(★★★★★)<br />
sowie Franke <strong>und</strong> Bornberg (FFF).
Auf Nummer sicher<br />
Die Innungskrankenkasse hat ein Herz für die Liebe. Und<br />
damit die schönste Sache der Welt ohne unerwünschte<br />
Folgen bleibt, erhalten IKK-versicherte Mädchen<br />
die Pille bis zum 18. Geburtstag kostenlos.<br />
Was die IKK sonst noch für dich tun kann, erfährst du unter<br />
www.ikk-spleens.de. Die kostenlose Broschüre über<br />
alle Leistungen kann <strong>bei</strong> der Hotline IKKcall: 018 02-<br />
4552255 (6 Cent/Anruf) oder per E-mail unter:<br />
redaktion@spleens.de angefordert werden.