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Pfarrblatt Sommer 2013 - Pfarre Feldkirchen

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FeldKIRCHner Bote 7<br />

der großen tragenden Säulen meiner<br />

Lebensentscheidung. Auch die Taufe<br />

meiner Kinder, der frühe Tod eines sehr<br />

nahen Verwandten und viele Begegnungen<br />

mit ganz besonderen Menschen,<br />

haben mich sehr stark geprägt.<br />

So absolvierte ich die Religionspädagogische<br />

Akademie der Erzdiözese<br />

Wien und bin seither als Religionslehrer<br />

tätig. Ich bin Gott dankbar dafür,<br />

dass ich meine Berufung unter anderem<br />

auch als Beruf ausüben darf.<br />

Es bereitet mir große Freude, mit Kindern<br />

und Jugendlichen zu arbeiten, ihnen<br />

von Gott zu erzählen, sie einzuladen,<br />

sich mit mir auf Spurensuche zu<br />

machen, um sich auf ein gemeinsames<br />

Leben mit Gott einzulassen. Daher mein<br />

ständiges Bemühen, gerade auch in<br />

meinen beiden Jugendgruppen, christliche<br />

Gemeinschaft, Glaube und Perspektive,<br />

durch Gestaltung von Gottesdiensten<br />

oder gemeinsamen<br />

Aktivitäten, erfahrbar zu machen. Neben<br />

der Kinder- und Jugendarbeit sind<br />

mir aber auch Menschen mit körperlicher<br />

und geistiger Behinderung, sowie<br />

Menschen, die am Rande der Gesellschaft<br />

stehen, ein besonderes Anliegen.<br />

Meine Berufung zum Ständigen Diakon<br />

ist sehr langsam gereift. Sie wuchs mit<br />

mir und der Auseinandersetzung mit<br />

meinem Glauben-(s)-leben. - Nur so<br />

konnte ich den immer stärker werdenden<br />

Ruf Gottes in mir vernehmen. Insbesondere<br />

die Erkenntnis, dass mein<br />

ganzes Dasein, mein Leben und Wirken<br />

ein Geschenk Gottes ist, welches ich<br />

dankbar annehme, hat mich in meiner<br />

Entscheidung bestärkt. Gerade der Heilige<br />

Franz von Assisi ist für mich als Terziar<br />

des Franziskanischen Säkularordens<br />

(OFS) ein großes Vorbild in der<br />

Umsetzung des wahren Christseins und<br />

der kirchlichen Grundvollzüge. So wie<br />

Franziskus möchte ich bedingungslos<br />

„Ja“ zu Christus und seiner Kirche sagen<br />

und dort anpacken, wo ich mich<br />

mit meinen Fähigkeiten am besten einbringen<br />

kann.<br />

„Mit Christus den Menschen nahe<br />

sein!“ ein wunderbarer Zielsatz, für<br />

mich persönlich auch ein sehr anspruchsvolles<br />

Programm, das ich im<br />

Alltag, in der Schule umzusetzen versuche<br />

und das auch mein diakonales<br />

Wirken bestimmen soll.<br />

Werner Simonitti<br />

„ Die Gesamtheit der Gläubigen war ein<br />

Herz und eine Seele, und nicht ein einziger<br />

nannte etwas von dem, was er besaß,<br />

sein eigen, sondern sie hatten alles<br />

gemeinsam. Denn kein Notleidender war<br />

unter ihnen.“ (Apg. 4, 32;34)<br />

Mit diesen Eigenschaften wird die erste<br />

Christengemeinde in der Apostelgeschichte<br />

charakterisiert. Es war selbstverständlich<br />

aufeinander acht zu geben<br />

und jeder in der Gemeinde war gleichwertig.<br />

Es hat aber auch Streitigkeiten<br />

gegeben und Einige fühlten sich benachteiligt.<br />

Die Apostel waren mit der Verkündigung<br />

des Wortes Gottes ausgefüllt<br />

und bestellten deshalb sieben Männer,<br />

die den Dienst an den Tischen übernehmen<br />

sollten. Sie legten ihnen die Hände<br />

auf und übertrugen die Aufgabe sich um<br />

die Benachteiligten zu kümmern, den<br />

ersten Diakonen. (vgl. Apg. 6, 1-7) Durch<br />

ihren Auftrag brachten und bringen Diakone<br />

die Frohe Botschaft konkret und<br />

unmittelbar an den „Mann“ und an die<br />

„Frau“.<br />

In diesem ursprünglichen Kontext sehe<br />

ich auch meine Berufung und meinen<br />

Auftrag als zukünftiger Diakon. Ich bin<br />

auf dem elterlichen Bauernhof in Laboisen<br />

als zweites von vier Kindern aufgewachsen<br />

und fühle mich schon seit meiner<br />

Kindheit in der Pfarrgemeinde<br />

aufgehoben. Angefangen als Mitwirkender<br />

beim Krippenspiel, als Ministrant in<br />

Sittich und <strong>Feldkirchen</strong> bis hin zur Begleitung<br />

von Firmlingen, SternsängerInnen<br />

oder als Nikolausdarsteller.<br />

Meine Berufslaufbahn führte mich erst<br />

einmal in eine Tischlerlehre. Ich begann<br />

aber schon recht bald meine soziale<br />

Ader zu entdecken und ich engagierte<br />

mich beim Roten Kreuz in <strong>Feldkirchen</strong>.<br />

Diesen Weg setzte ich mit der Ausbildung<br />

zum Dipl. Gesundheits- und Krankenpfleger<br />

fort bis ich nach einem Studium<br />

an der Fachhochschule in <strong>Feldkirchen</strong><br />

und ein paar Jahren Erfahrung in<br />

der Hauskrankenpflege, im Pflegeheim<br />

und im Krankenhaus schließlich meine<br />

heutige Aufgabe fand, als Pflegedienstleiter<br />

in einem Pflegeheim der Diakonie<br />

de La Tour in Treffen. In dieser Funktion<br />

bin ich täglich mit vielen Herausforderungen<br />

wie dem täglichen Umgang mit<br />

Vergänglichkeit, Krankheit und Tod oder<br />

sozialen Härtefällen und Ungerechtigkeiten<br />

konfrontiert.<br />

Meine Christusbeziehung hat aber nicht<br />

durch die Tätigkeit im sozialen Bereich<br />

einen „Tiefgang“ erhalten sondern einen<br />

neuen frischen Wind durch meine Frau<br />

Veronika und meine Kinder Jakob und<br />

Christoph erfahren. Durch die vertiefte<br />

Auseinandersetzung mit der christlichen<br />

Botschaft in Bezug auf die Ehe durch<br />

die Gemeinschaft Marriage Encounter<br />

und durch die jährlichen Jungfamilientreffen<br />

in Pöllau in der Steiermark konnten<br />

wir die Frohe Botschaft wieder neu<br />

und intensiver entdecken. So entstand<br />

daraus unter anderem ein Engagement<br />

für regelmäßige Familiennachmittage<br />

und die Kinderliturgie. Uns wurde auch<br />

immer mehr bewusst, dass der Glaube<br />

viele nicht einmal mehr aufregen kann<br />

sondern einfach egal ist. Gerade deshalb<br />

finden wir es wichtig für das Evangelium<br />

auch heute immer wieder einzustehen<br />

und es zu bezeugen. Nicht nur<br />

durch Worte sondern auch mit konkreten<br />

Handlungen, Hilfestellungen und Unterstützungen.<br />

Unter anderem sehe ich<br />

darin auch meine Motivation für das Amt<br />

des Diakons. Wobei ich darauf baue,<br />

dass es sich dabei nicht nur um mein<br />

persönliches „Wollen“ sondern auch um<br />

den Ruf des Heiligen Geistes handelt. Es<br />

ist mir durchaus bewusst, dass meine<br />

Fähigkeiten beschränkt sind. Auch ich<br />

kann mit meinen Fehlern und Unzulänglichkeiten<br />

nur versuchen auf die Stimme,<br />

das Säuseln, des Heiligen Geistes zu hören<br />

und für ihn offen zu sein. Wie übrigens<br />

jeder andere auch.<br />

Aber vielleicht gelingt es uns gemeinsam<br />

mehr aufeinander acht zu geben.<br />

Vielleicht können wir gemeinsam die Not<br />

in unserer Pfarrgemeinde und darüber<br />

hinaus erkennen und lindern. Vielleicht<br />

beschreibt irgendjemand einmal die<br />

Pfarrgemeinde <strong>Feldkirchen</strong> als Gemeinschaft<br />

in der niemand Not leidet. Vielleicht<br />

kann dadurch das Evangelium<br />

glaubwürdiger und greifbarer werden.

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