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Michael Schneider Die Göttliche Liturgie des heiligen und - Kath.de

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angeführten Zusammenhang heißt es weiter:<br />

35<br />

Aus Er<strong>de</strong> hast Du <strong>de</strong>n Menschen geschaffen nach Deinem Bild <strong>und</strong> Gleichnis. Du hast ihn<br />

<strong>de</strong>r Wonne <strong><strong>de</strong>s</strong> Paradieses gewürdigt. Nach<strong>de</strong>m er aber Dein Gebot übertreten hat <strong>und</strong><br />

verbannt wur<strong>de</strong>, hast Du, o Gütiger, ihn nicht verachtet <strong>und</strong> nicht verlassen, son<strong>de</strong>rn ihn wie<br />

ein barmherziger Vater erzogen, <strong>de</strong>nn Du hast ihn durch das Gesetz gemahnt <strong>und</strong> durch die<br />

Propheten unterwiesen. Zuletzt aber hast Du Deinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn<br />

Jesus Christus, in diese Welt herabgesandt, damit er selber Dein Bild erneuere <strong>und</strong> wie<strong>de</strong>r-<br />

herstelle durch sein Kommen. Er stieg herab aus <strong>de</strong>n Himmeln <strong>und</strong> nahm Fleisch an durch<br />

<strong>de</strong>n Heiligen Geist <strong>und</strong> Maria, die heilige, immerwähren<strong>de</strong> Jungfrau <strong>und</strong> Gottesgebärerin,<br />

verkehrte mit <strong>de</strong>n Menschen <strong>und</strong> tat alles zur Rettung unseres Geschlechtes. Der Sün-<br />

<strong>de</strong>nlose hat für uns Sün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n freiwilligen <strong>und</strong> lebenspen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Tod durch das Kreuz<br />

erlei<strong>de</strong>n wollen. In <strong>de</strong>r Nacht, in <strong>de</strong>r er überliefert wur<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r vielmehr sich selber überlie-<br />

ferte für das Leben <strong>und</strong> das Heil <strong>de</strong>r Welt, nahm er das Brot ...<br />

Jesus, <strong>de</strong>r selbst ohne Sün<strong>de</strong> ist, überlieferte sich aus freiem Willen <strong>und</strong> in Liebe zur Rettung <strong>de</strong>r<br />

Sün<strong>de</strong>r <strong>und</strong> zum Heil <strong>de</strong>r Welt. Dabei »verkehrte« er wie ein <strong>Die</strong>nen<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>n Menschen. 35<br />

<strong>Die</strong> Vergöttlichung menschlichen Daseins geschieht nicht nur durch die Inkarnation, son<strong>de</strong>rn durch<br />

alle »Mysterien <strong><strong>de</strong>s</strong> Lebens Jesu«, also seines ganzen irdischen Weges. <strong>Die</strong> Jakobus-<strong>Liturgie</strong><br />

versteht die Inkarnation nicht isoliert als einzelnes Faktum, son<strong>de</strong>rn im Kontext <strong><strong>de</strong>s</strong> ganzen Lebens<br />

Jesu, vor allem seines Kreuzeslei<strong>de</strong>ns <strong>und</strong> seiner Auferstehung.<br />

Keiner verfügte so sehr über sich selbst wie <strong>de</strong>r eine, <strong>de</strong>r für uns unschuldig ans Kreuz ging; die<br />

Freiheit dieses einen Unschuldigen vollen<strong>de</strong>t sich im Erlösungsopfer <strong><strong>de</strong>s</strong> Herrn. Deshalb betet <strong>de</strong>r<br />

Zelebrant laut, nach<strong>de</strong>m er gemäß <strong>de</strong>n Verba testamenti <strong>de</strong>n Diskos <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Kelch gesegnet hat:<br />

Einge<strong>de</strong>nk seiner lebenspen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Lei<strong>de</strong>n, <strong><strong>de</strong>s</strong> heilbringen<strong>de</strong>n Kreuzes, <strong><strong>de</strong>s</strong> To<strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>und</strong> <strong><strong>de</strong>s</strong><br />

Begräbnisses, <strong>de</strong>r Auferstehung von <strong>de</strong>n Toten am dritten Tag, <strong>de</strong>r Auffahrt in die Himmel<br />

<strong>und</strong> <strong><strong>de</strong>s</strong> Sitzens zur Rechten seines Gottes <strong>und</strong> Vaters sowie seiner zweiten, glorreichen <strong>und</strong><br />

furchterregen<strong>de</strong>n Wie<strong>de</strong>rkunft, wenn er in Herrlichkeit kommt, die Leben<strong>de</strong>n <strong>und</strong> die Toten<br />

zu richten <strong>und</strong> je<strong>de</strong>m nach seinen Werken zu vergelten: Verschone uns, Herr, Gott. Vor<br />

allem aber wegen seiner Barmherzigkeit bringen wir Sün<strong>de</strong>r Dir, o Gebieter, dieses furchter-<br />

regen<strong>de</strong> <strong>und</strong> unblutige Opfer dar <strong>und</strong> bitten, daß Du uns we<strong>de</strong>r nach unseren Sün<strong>de</strong>n noch<br />

nach unseren Gesetzesübertretungen vergelten wollest. In Deiner Mil<strong>de</strong> <strong>und</strong> unaussprechli-<br />

chen Menschenliebe übersieh <strong>und</strong> tilge <strong>de</strong>n Schuldschein, <strong>de</strong>r uns, die wir zu Dir flehen,<br />

belastet! Gewähre uns Deine himmlischen <strong>und</strong> ewigen Gaben, die kein Auge gesehen <strong>und</strong><br />

kein Ohr gehört hat <strong>und</strong> die in keines Menschen Herz gedrungen sind, die Du, o Gott, <strong>de</strong>nen<br />

Es han<strong>de</strong>lt sich hier um eine Anspielung auf Bar 3,38, wo es von <strong>de</strong>r Weisheit heißt: »Dann erschien sie auf <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> <strong>und</strong> hielt<br />

sich unter <strong>de</strong>n Menschen auf.«<br />

16

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