Trauer um einen Eltviller Weltbürger - Exequien für Jakob
Trauer um einen Eltviller Weltbürger - Exequien für Jakob
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www.kath-kirche-eltville.de – Homepage der Pfarrei St. Peter und Paul Eltville<br />
Wir trauern <strong>um</strong> <strong>einen</strong> <strong>Eltviller</strong> <strong>Weltbürger</strong><br />
<strong>Exequien</strong> <strong>für</strong> <strong>Jakob</strong> Graf zu Eltz<br />
Am 10. Februar 2006 verstarb im Eltzerhof zu Eltville Johann <strong>Jakob</strong> Graf und Edler Herr von und zu<br />
Eltz gen. Faust von Stromberg im 85. Lebensjahr. Das Requiem <strong>für</strong> Herrn zu Eltz wurde in der<br />
<strong>Eltviller</strong> Pfarrkirche St. Peter und Paul am 18. Februar feierlich zelebriert. <strong>Jakob</strong> Graf zu Eltz war<br />
Ritter des Ordens vom Goldenen Vließ, Ehren- und Devotionsgroßkreuzbailli des Souveränen<br />
Malteser-Ritterordens, Träger der Goldenen Verdienstplakette des Malteser Hilfsdienstes sowie vieler<br />
anderer Orden und Ehrenzeichen, u. a. auch langjähriger Vorsitzender des Rheingauer<br />
Weinbauverbandes.<br />
Großen Anteil nahmen nicht nur die weit verzweigte Großfamilie zu Eltz (neun Kinder und<br />
sechsundzwanzig Enkel), der Malteser-Ritterorden, der europäische Hochadel und der Malteser<br />
Hilfsdienst – sondern auch die <strong>Eltviller</strong> Pfarrgemeinde. Graf zu Eltz gehörte zur Pfarrgemeinde; jeden<br />
Sonntag saß er mit seiner Frau im Chorgestühl in „seiner Bank“, es war ein vertrautes Bild, er<br />
„gehörte zu uns“. Jeder freute sich, wenn er in den letzten Monaten noch vom Rollstuhl aus die<br />
Gemeindemesse mitfeierte. Die letzte heilige Messe durfte er im Kreise seiner Familie zu Hause mit<br />
seinem Sohn Domkapitular und Bischofsvikar Johannes zu Eltz mitfeiern, vom Krankenbett aus, –<br />
und noch bei vollem Bewusstsein die heilige Kommunion empfangen. Doch während des Schluss-<br />
Segens schied er aus dem irdischen Leben.„Eine sichtbare Gnade <strong>für</strong> den Verstorbenen“, wie es<br />
Dekan Gereon Rehberg, Magistralkaplan des Malteser-Ritterordens, in seiner Predigt während des<br />
Requiemgottesdienstes ausdrückte. Zelebrant war Sohn Johannes zu Eltz, Lektor Sohn Frater<br />
Andreas zu Eltz OSB. Die Totenwache hatten 6 Malteser-Ritter gehalten, zahlreiche weitere Ritter<br />
füllten das Seitenschiff der Kirche. Die engere Familie hatte in den Chorbänken des Hauptschiffes<br />
Platz gefunden, die Kirche war überfüllt. Festlich von Orgel- und Chormusik <strong>um</strong>rahmt wurden die<br />
<strong>Exequien</strong> vollzogen. In den drei kurzen Nachrufen erfuhr man noch so manche Einzelheiten aus dem<br />
reich bewegten Leben von <strong>Jakob</strong> zu Eltz: Johannes Freiherr von Heereman, Generalsekretär und<br />
Geschäftsführender Präsident des Malteser Hilfsdienst e.V., sprach über die Verdienste des Grafen<br />
zu Eltz <strong>für</strong> den Orden und <strong>für</strong> den Hilfsdienst; Herr Kuno Pieroth von der Weingruppe WIV gedachte<br />
der Rolle des Grafen, die er als Winzer im Rheingau, als Vorsitzender des Rheingauer<br />
Winzerverbandes über mehr als zwanzig Jahre und als Lehrbeauftragter <strong>für</strong> Weinrecht an der<br />
Johannes-Gutenberg-Universität Mainz gespielt hatte; und Janko Baron von Vraniczany, der<br />
Jugendfreund aus Vukovar, berichtete aus den gemeinsam verbrachten Jugendjahren.<br />
© Kath. Kirchengemeinde St. Peter u. Paul Eltville
Graf <strong>Jakob</strong> zu Eltz war einer<br />
der Unseren, er hatte hier in<br />
Eltville seine zweite Heimat<br />
gefunden. Seine eigentliche<br />
Heimat war Vukovar am<br />
Ostrand von Kroatien, nahe<br />
der Donau, wo er auch<br />
aufgewachsen war. Diese<br />
Heimat hat er verloren, aber<br />
in Eltville die zweite<br />
gefunden. Der Eltzerhof ist<br />
auch der <strong>Eltviller</strong><br />
Pfarrgemeinde sehr lieb<br />
geworden, denn zu<br />
Fronleichnam wird der<br />
Festgottesdienst seit vielen<br />
Jahren dort im Schatten der<br />
großen Platanen, in<br />
Nachbarschaft z<strong>um</strong> Rhein<br />
und zur Kirche gefeiert.<br />
Nun hat Graf <strong>Jakob</strong> zu Eltz<br />
auf dem <strong>Eltviller</strong> Kirchhof, in<br />
direkter Nachbarschaft z<strong>um</strong><br />
Eltzerhof seine letzte<br />
Ruhestätte eingenommen.<br />
Er selbst hat die<br />
Familienbegräbnisstätte, die<br />
Schmidburgkapelle mit der<br />
schönen Kreuzigungsgruppe<br />
von Backoffen,<br />
restaurieren und als<br />
Begräbnisstätte wieder<br />
herrichten lassen. So hatte<br />
der feierliche <strong>Trauer</strong>zug nur<br />
<strong>einen</strong> kurzen Weg <strong>um</strong> die<br />
Kirche her<strong>um</strong>, <strong>um</strong> dem<br />
lieben Verstorbenen das<br />
letzte Geleit zu geben.<br />
Text: Ute Maria Neuhoff, März 2006<br />
Fotos: Norbert Boos<br />
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