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Personalisierte Medizin - MDK Nord

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2 gute frage<br />

mdk forum 2/13<br />

Gute Frage<br />

Wird Shareconomy zum Megatrend<br />

im Gesundheitssektor?<br />

Shareconomy beschreibt die Veränderung des gesellschaftlichen Verständnisses vom Haben zum Teilen. Soziale Netzwerke<br />

bieten die technischen Voraussetzungen, jedes Thema zu jeder Zeit mit jedem zu teilen. Und dies auch zu Fragen,<br />

die die eigene Gesundheit betreffen. Wird Shareconomy zum Megatrend im Gesundheitssektor? Wir sprachen mit<br />

Dr. Urs Vito Albrecht vom P. L. Reichertz Institut für <strong>Medizin</strong>ische Informatik der <strong>Medizin</strong>ischen Hochschule Hannover.<br />

Auf der Computermesse CeBIT in<br />

Hannover war Shareconomy das Top ­<br />

thema. Wird das Teilen von Informationen<br />

über die eigene Gesundheit<br />

zukünftig an Bedeutung gewinnen?<br />

Shareconomy ist eine Art »Nachbarschaftshilfe«<br />

im Internet und für den<br />

medizinischen Bereich können Foren,<br />

Blogs und »Patientenfacebooks« als<br />

solche eingeordnet werden. Es ist ein<br />

Fortschritt, dass Menschen in diesen<br />

Netzwerken die Möglichkeit haben,<br />

etwas mitzuteilen. Die Nutzung dieser<br />

Medien steigt allgemein stetig. Dies<br />

gilt auch für Informationen mit medi -<br />

zinischem Bezug. Für Nutzer besteht<br />

mitunter der Anreiz, dass kein Arzt<br />

nachfragt. So kann jeder steuern, was<br />

er von sich preisgibt. Auch der Arzt<br />

sollte sich auch als Teil der Shareconomy<br />

verstehen. Derzeit besteht ein<br />

Missverhältnis des Konsums von<br />

Inhalten und der aktiven Mitteilung<br />

durch die Nutzer. Das Konstrukt der<br />

Shareconomy lebt allerdings vom<br />

aktiven Mitmachen. Damit das Konzept<br />

aufgeht, braucht es ständig Autoren,<br />

die ihre persönlichen Gesundheitsinformationen<br />

teilen.<br />

Wird die Nutzung von sogenannten<br />

Patienten-Facebooks ein neuer Trend?<br />

Wenn man verschiedene Publikationen<br />

auswertet, könnte man fast den Eindruck<br />

gewinnen, dass es sich um einen neuen<br />

Trend handelt. Das Angebot reicht von<br />

Facebook-Gruppen, die das Abnehmen<br />

unterstützen sollen, bis hin zum Diabetes-<br />

Support oder auch zur Rekrutierung<br />

von Nieren-Lebendspendern in den USA.<br />

Ein Grund für die Beliebtheit der<br />

Nutzung dieser Gruppen – insbesondere<br />

Gruppen für chronische Erkrankungen<br />

– könnte z. B. darin liegen, dass die<br />

Hemmschwelle, bestimmte Fragen zu<br />

stellen, bei allen diesen Online-Medien<br />

sicherlich geringer ist, als das bei direkter<br />

Kommunikation mit einem Arzt der Fall<br />

ist. Doch manche Nutzer gehen sehr<br />

leichtgläubig sehr private Gesundheitsdaten<br />

im Netz preis. Auch Arbeitgeber<br />

und Versicherungsunternehmen inter -<br />

essieren sich dafür. Das kann mitunter<br />

nachteilig für die Person sein. Moderierte<br />

und geschützte Foren mit geschlossenem<br />

Nutzerkreis sind für den Austausch<br />

sensibler Daten eher geeignet.

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