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Tätigkeitsbericht 2012/2013 - Zentrum Spattstrasse

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<strong>Tätigkeitsbericht</strong><br />

Wenn Kinder nicht mehr<br />

in die Schule wollen<br />

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<br />

„Unser Sohn schläft schlecht ein und will am nächsten Tag nicht<br />

zur Schule gehen.“ So antworten die Eltern des 10-jährigen Mark<br />

auf die Frage, was sie zu uns in die Familien- und Erziehungs-<br />

lungen<br />

befasst, die um den großen Bereich Schule, Lernen und<br />

damit verbundene psychische Belastungen kreisen. Das ist nicht<br />

verwunderlich, denn für Kinder und Heranwachsende ist die<br />

Schule ein bestimmender Lebensinhalt. Sie bestimmt in hohem<br />

<br />

zum Gelingen des Lebens. Wörter richtig zu schreiben, eine<br />

<br />

lösen oder die Schwerkraft zu erklären, sind für jedes Kind Herausforderungen,<br />

durch die er erfährt: „ich kann was“ oder aber<br />

auch, „das kann ich nicht“ oder „ich weiß das nicht“!<br />

<br />

auf die sie sich ganz schwer einstellen können, sie ist ihnen<br />

fremd. Sie fühlen sich aus dem Paradies der unbeschwerten<br />

Kindheit vertrieben und bleiben dieser bisher vertrauten Welt innerlich<br />

weiter verbunden. Die Anforderungen des Lernens werden<br />

durch Flucht in eine Traumwelt abgewehrt. Das drückt sich<br />

<br />

der gestellten Aufgaben aus.<br />

Die Erwartung, ein freudig lernendes Kind erleben zu dürfen,<br />

will sich nicht einstellen und kann zu einer Enttäuschung bei<br />

den Eltern führen. Diese bewirkt in Folge manchmal eine unsicheren<br />

Haltung dem eigenen Kind gegenüber. Sehr leicht wird<br />

dann die Schuld für das Versagen beim Kind gesucht. Die Reaktionsweise<br />

des Kindes bleibt für die Erwachsenen unverständlich.<br />

Besonders schwierig wird es dann, wenn solche Kinder von<br />

den LehrerInnen als unbegabt, unmotiviert oder widerspenstig<br />

gesehen werden. Dadurch kommt es beim Kind zu einer weiteren<br />

Irritation. Die Lehrperson als mögliche neue Bezugs- und<br />

Bindungsperson wird als verunsichernd empfunden und für das<br />

Kind verstärkt sich der Eindruck, dass es in seiner Welt alleine ist.<br />

<br />

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Das Kind gerät in eine ausweglose Lage, es fühlt sich überfordert,<br />

allein gelassen und unverstanden. Rückzug und innere<br />

Distanzierung sind sinnvolle Reaktionen darauf. Sich abgrenzen<br />

und zurückziehen von den anderen Kindern steht aber den<br />

Erfordernissen des Lernens in der Klasse diametral entgegen.<br />

Beteiligung, Interesse am Unterrichtsgegenstand und Aufmerksamkeit<br />

sind gefordert. All das ist dem Kind in seiner Welt aber<br />

so nicht möglich. Manche Kinder wählen hier als Ausweg die<br />

<br />

Verhaltensweisen bemerkbar.<br />

18<br />

Inhalte der Beratung<br />

Gemeinsam entdecken, was stärkt<br />

In der Familien-und Erziehungsberatung wird gemein-<br />

<br />

<br />

für Eltern und Kind eine gangbare Lösung werden kann.<br />

Dabei geht es immer auch darum, sowohl Stärken wie<br />

<br />

<br />

vom Scheitern in anderen Bereichen. Gemeinsam wird ein<br />

Weg gefunden, wie die Stärken des Kindes dazu genützt<br />

werden können, die Wirkung der Schwächen zu vermindern.<br />

Wenn sich bei Mark die schlechten Noten in Mathematik<br />

häufen und er gar nicht mehr lernen will, ist es nicht<br />

förderlich, „zur Strafe“ die geliebten Musikschulstunden

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