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AENIGMA_expose_2013

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zu arbeiten, der Steine in Brot verwandeln soll und der Künstler hat<br />

das Schaffen des Regenten und den ewigen „Frieden“ zu feiern. Der<br />

Künstler allerdings erlebt durch die Körperqualen eine rituelle Initiation,<br />

ein Einswerden von Mikrokosmos und Makrokosmos, ruft das<br />

dem okkulten „Ich bin“ und erkennt die Wesenheit des Diktators und<br />

Tyrannen, dessen „Triumph“ im Getöse des auseinanderbrechenden<br />

Raumschiffes untergeht. Der Regent wird als Antichrist enthüllt und<br />

reißt beim Sturz zur Erde auch Sterne mit. Alle drei gehen Hand in<br />

Hand (Wissenschaft+Religion+Kunst= Anthroposophie), wie Brüder,<br />

fort. Die pathetischen, holzschnittartig-flachen Figuren sind Protagonisten<br />

einer anthroposophischen Überzeugung, dass man den<br />

destruktiven, lebensbedrohlichen Kräften der „Maschinenwesen“<br />

Einhalt gebieten muss und zwar durch das Gegengewicht geistigen<br />

Lebens – und durch die Kunst.<br />

Das Anthroposophische Gesamtkunstwerk erlebte im „Bühnenweihefestspiel“<br />

einen Höhepunkt und mit ihm die Prager deutschjüdische<br />

Musikkunst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Olmützer<br />

Inszenierung wird die erste szenische Aufführung des Sturz des Antichrist<br />

in Orginalsprache in Tschechien sein und erfolgt am Tag der<br />

70. Wiederkehr des Todestages des Komponisten.<br />

David Voda (Olomouc)<br />

Reinhold J. Fäth (Apolda)<br />

Joseph Prinke, 1920s–1930s

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