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Das Kriegsende 1945 in Hersbruck, Erinnerungen

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<strong>Hersbruck</strong>er Zeitung (15.04.2005)<br />

E. Pfeiffer<br />

<strong>Das</strong> <strong>Kriegsende</strong> <strong>1945</strong> <strong>in</strong> <strong>Hersbruck</strong>, Er<strong>in</strong>nerungen<br />

Vor 60 Jahren erlebten <strong>Hersbruck</strong> und se<strong>in</strong> Umland ihre<br />

aufregendste Zeit seit dem Dreißigjährigen Krieg. 40 und 50<br />

Jahre danach habe ich <strong>in</strong> der <strong>Hersbruck</strong>er Zeitung die Erlebnisse<br />

und Aufzeichnungen von Zeitzeugen des <strong>Kriegsende</strong>s<br />

gesammelt und zu Broschüren zusammengestellt. Dabei<br />

war es <strong>in</strong>teressant festzustellen, dass um so freier darüber<br />

berichtet wurde, je weiter das Geschehen zurücklag. Heuer<br />

ist das letzte Gedenkjahr erreicht, an dem noch genug<br />

Zeitzeugen am Leben s<strong>in</strong>d. Heute möchte ich aus den vielen<br />

Berichten jene Teile herausgreifen, die schlaglichtartig<br />

die damalige Situation im <strong>Hersbruck</strong>er Land beleuchten und<br />

dazwischen möchte ich Sie e<strong>in</strong>en Blick auf den H<strong>in</strong>tergrund<br />

werfen lassen, auf die Vorgänge <strong>in</strong> der Reichsführung, <strong>in</strong> der<br />

bis zuletzt Hitler als unumschränkter Diktator waltete.<br />

E<strong>in</strong>e gute Quelle für die hiesigen Vorgänge ist die<br />

Kriegschronik, die der <strong>Hersbruck</strong>er Dekan Hans Monn<strong>in</strong>ger<br />

auf Weisung des Landeskirchenrats aufgezeichnet hat.<br />

Um die Lage am Beg<strong>in</strong>n des Jahres <strong>1945</strong> zu verstehen,<br />

muss man <strong>in</strong> die Mitte des Jahres 1944 zurückblenden.<br />

Am 6. Juni 1944 hatte die angloamerikanische Invasion<br />

im Westen begonnen. Schon am 17. Juni drängte<br />

der Befehlshaber der Invasionsfront, Feldmarschall Rommel,<br />

Hitler zu e<strong>in</strong>er Beendigung des Krieges, der nach der<br />

geglückten Invasion nicht mehr gewonnen werden könne.<br />

Am 15. Juli schickte er se<strong>in</strong>em Führer e<strong>in</strong> Fernschreiben,<br />

<strong>in</strong> dem es hieß: “Der ungleiche Kampf neigt sich dem Ende<br />

zu. Ich muss Sie bitten, die Folgerungen aus dieser Lage unverzüglich<br />

zu ziehen.” Hitler dachte nicht daran, er grollte<br />

nur Rommel, den er vorher sehr geschätzt hatte.<br />

E<strong>in</strong> Tag, der die Gemüter besonders bewegte, war der 20.<br />

Juli mit dem Attentat auf Hitler, das vielen offenbar erst so<br />

recht deutlich machte, wie kritisch es schon stand. Lassen<br />

wir hierzu e<strong>in</strong>e damalige <strong>Hersbruck</strong>er Oberschüler<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Episode erzählen.<br />

“Bis Anfang des Jahres 1944 schien <strong>in</strong> der <strong>Hersbruck</strong>er<br />

Oberschule noch alles an den “Führer” und den Endsieg zu<br />

glauben. Jedenfalls hörte man ke<strong>in</strong>e kritischen Äußerungen.<br />

Die Stimmung <strong>in</strong> unserer Klasse änderte sich, als im Frühjahr<br />

1944 e<strong>in</strong> paar Schüler aus e<strong>in</strong>em Internat im Hohenloher<br />

c○ <strong>Hersbruck</strong>er Zeitung 15.04.2005.<br />

Eckhardt Pfeiffer<br />

<strong>Hersbruck</strong>er Zeitung, Vortrag vom 9.04.2005<br />

Land <strong>in</strong> unsere Klasse kamen. Sie ließen gelegentlich abfällige<br />

Bemerkungen über den Nazi-Staat fallen und machten<br />

auch ke<strong>in</strong> Hehl aus ihrer Me<strong>in</strong>ung, dass der Krieg verloren<br />

sei. Und siehe da: Auf e<strong>in</strong>mal ließen auch e<strong>in</strong>ige <strong>Hersbruck</strong>er<br />

Schüler<strong>in</strong>nen—die Schüler waren fast alle als Luftwaffenhelfer<br />

bei der Flak <strong>in</strong> Nürnberg—erkennen, dass sie<br />

vom NS-Regime die Nase voll hatten.<br />

Am 20. Juli waren wir mit unseren Klassenkameraden<br />

im Strudelbad, als im Radio die Meldung von dem Attentat<br />

durchgegeben wurde. Voller Aufregung riefen wir e<strong>in</strong>em der<br />

neuen Schulkameraden, der soeben aus der Umkleidekab<strong>in</strong>e<br />

kam, zu: “Grade ist durchgekommen: E<strong>in</strong> Attentat auf den<br />

Führer!” Und was antwortete der Neue aus dem Schwabenland?<br />

“Hams’n erwischt?” Wir: “Ne<strong>in</strong>, er lebt!” Darauf er,<br />

ganz cool und ke<strong>in</strong>eswegs leise: “Schad dafür.” <strong>Das</strong> g<strong>in</strong>g uns<br />

durch und durch, weil er sich mit e<strong>in</strong>er solchen Offenheit <strong>in</strong><br />

Lebensgefahr brachte. Es schockierte uns auch deshalb, weil<br />

wir zwar am System allerlei auszusetzen hatten, der Führer<br />

aber bis dah<strong>in</strong> weith<strong>in</strong> noch sakrosankt geblieben war. Auf<br />

jeden Fall imponierte uns aber der Mut des Klassenkameraden.”<br />

Im August 1944 hatte sich das Barackenlager an der Amberger<br />

Straße mit KZ-Häftl<strong>in</strong>gen aus Flossenbürg gefüllt.<br />

Die Häftl<strong>in</strong>ge mussten bekanntlich Stollen <strong>in</strong> die Houbirg<br />

treiben, <strong>in</strong> denen e<strong>in</strong> unterirdisches, also vor Bomben<br />

geschütztes Flugzeugmotorenwerk entstehen sollte. Dabei<br />

standen um diese Zeit auf den Flugplätzen schon e<strong>in</strong>satzfähige<br />

Jagdflugzeuge mit leeren Tanks, weil es an Treibstoff<br />

fehlte.<br />

E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Teil der Bevölkerung glaubte der Naziversion,<br />

dass es sich bei den Häftl<strong>in</strong>gen um geme<strong>in</strong>e Verbrecher handle.<br />

Auf e<strong>in</strong>en Teil der Häftl<strong>in</strong>ge traf das ja tatsächlich zu.<br />

Denn e<strong>in</strong>e besondere Geme<strong>in</strong>heit im KZ-System lag dar<strong>in</strong>,<br />

dass man politisch oder rassisch verfolgte, aber anständige<br />

Menschen mit Verbrechern zusammensperrte und diesen die<br />

Aufseherfunktionen übertrug, die sie dann mit besonderer<br />

Brutalität ausübten. Die <strong>Hersbruck</strong>er sahen die ausgemergelten<br />

Häftl<strong>in</strong>ge entweder auf dem Zug zur Arbeitsstelle oder<br />

bei Arbeitskommandos <strong>in</strong> der Stadt. Was im Lager vor sich


g<strong>in</strong>g, drang erst allmählich nach außen. Der ungarische Jude<br />

Bernhard Teitelbaum schrieb <strong>in</strong> den Aufzeichnungen über<br />

se<strong>in</strong>e Häftl<strong>in</strong>gszeit <strong>in</strong> <strong>Hersbruck</strong>, er habe ke<strong>in</strong> Mitleid <strong>in</strong> den<br />

Augen der Leute erkennen können, welche die Häftl<strong>in</strong>ge<br />

vorbei ziehen sahen. Aber viele empfanden Mitleid, auch<br />

Scham und Zorn angesichts der geschundenen Menschen.<br />

Mir wurde allerd<strong>in</strong>gs nur von e<strong>in</strong>em Fall erzählt, wo e<strong>in</strong>e<br />

etwa 50 Jahre alte Frau e<strong>in</strong>em der Zugbegleiter, der e<strong>in</strong>en<br />

Häftl<strong>in</strong>g übel behandelte, zurief: “Schämt ihr euch nicht!”<br />

Und das war ja auch sehr gefährlich, wie e<strong>in</strong> Erlebnis unterstreicht,<br />

von dem e<strong>in</strong> se<strong>in</strong>erzeitiger Schüler berichtet hat,<br />

der zum Hopfenzupfen <strong>in</strong> Leutenbach e<strong>in</strong>geteilt war.<br />

“Als e<strong>in</strong>es Morgens gegen drei Uhr Sirenen heulten, sagte<br />

me<strong>in</strong>e Mutter: “Es müssen wieder Häftl<strong>in</strong>ge ausgebrochen<br />

se<strong>in</strong>.” Wir g<strong>in</strong>gen wie immer zu dem Bauern nach Leutenbach.<br />

Weil es regnete, wurde <strong>in</strong> der Scheune gepflückt. So<br />

gegen neun Uhr hörten wir Motorengeräusche von Autos,<br />

die mit Vollgas näher kamen. Wir liefen aus der Scheune<br />

auf die Straße. Es waren zwei Militärfahrzeuge, die mit SS-<br />

Soldaten besetzt waren. Sie hatten zwei Hunde dabei. Sie<br />

fuhren an uns vorbei <strong>in</strong> den Wald. Wir ahnten sofort, was sie<br />

suchen wollten: die entkommenen Häftl<strong>in</strong>ge.<br />

Die vorher gute Stimmung unter den Hopfenblodern<br />

änderte sich schlagartig. Man wusste, dass schon öfters<br />

Häftl<strong>in</strong>ge ausgebrochen waren. Wir alle, ungefähr 25<br />

Leute, meistens Frauen und K<strong>in</strong>der, hofften, dass die<br />

Häftl<strong>in</strong>ge nicht entdeckt werden würden. Aber nach ungefähr<br />

e<strong>in</strong>er Stunde hörte man lautes Hundegebell, e<strong>in</strong>ige<br />

Gewehrschüsse und wildes Schreien. E<strong>in</strong>ige ältere Frauen<br />

beteten.<br />

E<strong>in</strong> Lkw fuhr vor und stellte sich direkt vor die Hofe<strong>in</strong>fahrt.<br />

Bald darauf kamen die SS-Männer mit zwei Häftl<strong>in</strong>gen,<br />

die sie völlig durchnässt, entkräftet, blutend und zitternd<br />

anschleppten. Sie waren ansche<strong>in</strong>end angeschossen<br />

und von den Hunden übel zugerichtet worden. Frierend<br />

standen sie da und bettelten, man möge sie doch endlich<br />

erschießen. Darauf schrie e<strong>in</strong>er der Soldaten: “Für euch ist<br />

jede Kugel zu schade! Rauf auf den Wagen!”. Die verwundeten<br />

Häftl<strong>in</strong>ge waren jedoch zu schwach, um aus eigener<br />

Kraft auf die Ladefläche des Lastwagens zu klettern, obwohl<br />

sie es immer wieder versuchten. Da packten die Soldaten die<br />

armen Kerle und stießen ihnen die Gewehrläufe durch die<br />

Be<strong>in</strong>e, um sie auf den Wagen zu werfen. E<strong>in</strong>e ältere Frau<br />

konnte <strong>in</strong> diesem Augenblick nicht mehr schweigen und<br />

schrie: “<strong>Das</strong> s<strong>in</strong>d doch auch Menschen!”. Nun wurde auch<br />

die Frau an den Armen gepackt und aufgefordert, mitzukommen,<br />

wenn sie schon solches Mitleid mit den Ausbrechern<br />

hätte. Wir alle standen starr da. Da schrie der Gruppenführer<br />

uns an: “Verschw<strong>in</strong>det endlich, sonst krachts!”<br />

Mit hängenden Köpfen g<strong>in</strong>gen wir <strong>in</strong> die Scheune zurück.<br />

Motoren wurden angeworfen. Doch dann brachte man die<br />

Frau zurück. Man hatte sie beschimpft, weil sie “Untermenschen”<br />

hatte helfen wollen. Sie wurde aufgeschrieben<br />

und belehrt: Nur weil sie e<strong>in</strong>e alte Frau sei, wolle man sie<br />

Eckhardt Pfeiffer / <strong>Das</strong> <strong>Kriegsende</strong> <strong>1945</strong> <strong>in</strong> <strong>Hersbruck</strong>, Er<strong>in</strong>nerungen<br />

noch e<strong>in</strong>mal laufen lassen. “Heil Hitler”-schreiend fuhren<br />

sie dann ab.<br />

Langsam fand man <strong>in</strong> der Runde der Hopfenpflücker die<br />

Sprache wieder. E<strong>in</strong> älterer Mann sagte: “Wenn wir das alles<br />

e<strong>in</strong>mal büßen müssen, was diese SS-Leute anstellen, dann<br />

wird es uns noch dreckig gehen.” Der letzte Satz war e<strong>in</strong>e<br />

Redewendung, die man damals öfters hörte.<br />

Ich möchte allerd<strong>in</strong>gs davor warnen, die Männer der<br />

Waffen-SS mit brutalen KZ-Bewachern über e<strong>in</strong>en Kamm<br />

zu scheren. SS-Truppen tauchen <strong>in</strong> den Berichten vom<br />

<strong>Kriegsende</strong> immer wieder als Schrecken der Bevölkerung<br />

auf. Aber sie wurden oft selbst h<strong>in</strong> und her gerissen zwischen<br />

der Treue zum Führer, die ihnen als höchste Tugend<br />

e<strong>in</strong>geimpft worden war, und der Befehlsverweigerung<br />

zum Schutz der Bevölkerung, auf die die Todesstrafe stand.<br />

E<strong>in</strong> ehemaliger SS-Mann, der vor <strong>Kriegsende</strong> <strong>in</strong> Ungarn<br />

kämpfen musste, sagte zu mir: “Ich kann dir gar nicht sagen,<br />

wie froh ich b<strong>in</strong>, dass ich damals nicht <strong>in</strong> Deutschland e<strong>in</strong>gesetzt<br />

war.”<br />

Wie gefährlich es war, den Häftl<strong>in</strong>gen etwas zukommen<br />

zu lassen, erfuhren <strong>Hersbruck</strong>er Buben, die im W<strong>in</strong>ter<br />

1944/45 Brot für die armseligen Gestalten besorgt hatten,<br />

die sie öfter gesehen hatten, und das warfen sie jetzt über<br />

den Zaun den Häftl<strong>in</strong>gen zu. E<strong>in</strong> Posten, der das beobachtet<br />

hatte, rannte den Buben nach und erwischte natürlich den<br />

kle<strong>in</strong>sten. Er gab ihm e<strong>in</strong>e solche Ohrfeige, dass er e<strong>in</strong>ige<br />

Meter durch den Schnee flog und schrieb se<strong>in</strong>en Namen<br />

auf. Der Junge hatte natürlich nicht mit e<strong>in</strong>er solchen Reaktion<br />

auf se<strong>in</strong>e Hilfsbereitschaft gerechnet. Tief enttäuscht<br />

machte er sich auf den Heimweg und versteckte sich zu<br />

Hause vor lauter Angst. Tatsächlich wurde er mit se<strong>in</strong>er Mutter<br />

von e<strong>in</strong>em Polizeibeamten auf die Wache zitiert. Dort<br />

stellte man Erwägungen an, ob man den Buben nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Erziehungsanstalt geben müsse, weil die Mutter offenbar mit<br />

ihm nicht fertig werde. Vermutlich waren diese Erörterungen<br />

nur als Drohung gedacht, aber auch das war schon bezeichnend<br />

genug.<br />

E<strong>in</strong>ige Tage nach dem Attentat vom 20. Juli hatte<br />

Hitler den fanatischsten se<strong>in</strong>er Parteiführer, Dr. Goebbels,<br />

auf dessen unausgesetztes Drängen h<strong>in</strong> zum Reichsbevollmächtigten<br />

für den totalen Kriegse<strong>in</strong>satz berufen und<br />

der erließ ganze Kataloge von E<strong>in</strong>schränkungen, Sperren<br />

und Verboten und verkündete am 24. August die totale Mobilmachung<br />

unter dem Motto: “<strong>Das</strong> Volk will es.”<br />

Im September notiert Dekan Monn<strong>in</strong>ger: “Der Fe<strong>in</strong>d<br />

steht vor Deutschlands Toren . . . ernste Menschen sehen den<br />

Zusammenbruch kommen, aber ke<strong>in</strong>e Bedenken dürfen laut<br />

werden.” Monn<strong>in</strong>ger wusste da offenbar noch nicht, dass<br />

am 11. September die ersten Amerikaner die deutsche Westgrenze<br />

überschritten hatten.<br />

Zu den zunehmenden Versorgungsnöten kamen jetzt die<br />

sich ständig steigernden Luftangriffe. Voralarme wurden<br />

kaum mehr beachtet, nur die Vollalarme. Als Verzwei-<br />

c○ <strong>Hersbruck</strong>er Zeitung 15.04.2005.


flungsakt wurde <strong>in</strong> der Bevölkerung die von Hitler befohlene<br />

Bildung des Volkssturms empfunden, der alle Männer vom<br />

15. bis zum 65. Lebensjahr aufbieten sollte. “Alles ist traurig<br />

und schimpft”, steht im Tagebuch, “aber man folgte doch<br />

resigniert den Befehlen”.<br />

Den Tod des hoch angesehenen Feldmarschalls Rommel<br />

am 14. Oktober empfand man als schweren Schlag.<br />

Nach offizieller Darstellung war er mit dem Auto tödlich<br />

verunglückt. “Gerüchte besagen”, schrieb Monn<strong>in</strong>ger, “dass<br />

er auf Befehl Hitlers ermordet worden sei, was dem Volk<br />

durchaus glaubhaft ersche<strong>in</strong>t.” Nun also traute schon e<strong>in</strong><br />

großer Teil des Volkes Hitler, der bis vor e<strong>in</strong>em Vierteljahr<br />

für die Mehrzahl noch über alle Kritik erhaben war, e<strong>in</strong>en<br />

Mord an e<strong>in</strong>em se<strong>in</strong>er besten Heerführer zu. Und die Leute<br />

waren der Wahrheit recht nahe: Hitler hatte Rommel unter<br />

Androhung von Volksgerichtshof und Sippenhaft zum Selbstmord<br />

gezwungen.<br />

Am 12. November wurde der Volkssturm vereidigt. Mit<br />

dem 18. November, so steht <strong>in</strong> der Chronik, mussten dann<br />

sogar die zehnjährigen K<strong>in</strong>der gemeldet werden, zwecks<br />

späteren E<strong>in</strong>satzes. “Auch kommen jetzt 15-jährige Knaben<br />

und Mädchen von hier nach dem Westen zu Zwangsarbeiten.<br />

Man könnte auf den Gedanken kommen, dass die Reichsführung<br />

die Absicht hegen müsse, das ganze deutsche Volk<br />

auszurotten.”<br />

Zwischen Hitler und der Masse der Deutschen hatte sich<br />

mittlerweile e<strong>in</strong>e Kluft aufgetan: Die meisten Deutschen<br />

wollten den aussichtslosen heroischen Endkampf nicht, den<br />

Hitler wollte. Sie wollten e<strong>in</strong> baldiges Ende, jedenfalls im<br />

Westen. Sebastian Haffner hat es glänzend formuliert: “Die<br />

Russen draußen halten und die Westmächte here<strong>in</strong>lassen –<br />

das war Ende 1944 das heimliche Kriegsziel der meisten<br />

Deutschen geworden.” Doch das hat ihnen Hitler mit se<strong>in</strong>er<br />

Ardennen-Offensive im Dezember 1944, wegen der er die<br />

Ostfront übermäßig schwächte, gründlich versalzen.<br />

Gegen Weihnachten 1944 regten sich freilich noch e<strong>in</strong>mal,<br />

so Monn<strong>in</strong>gers Tagebuch, “<strong>in</strong> vielen Herzen neue<br />

Siegeshoffnungen”, als die Ardennen-Offensive vorübergehend<br />

Erfolge brachte. Die Parteiführer redeten von der<br />

historischen Wende. “Ich will mich köpfen lassen”, tönte<br />

Frankens Gauleiter Holz, “wenn <strong>in</strong> vier Wochen noch e<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>ziges fe<strong>in</strong>dliches Flugzeug <strong>in</strong> Deutschland e<strong>in</strong>fliegt.”<br />

Wie e<strong>in</strong> Hohn auf diese großmäulige Zuversicht wirkte<br />

dann gleich Anfang <strong>1945</strong> der schwerste Luftangriff auf<br />

Nürnberg, der vielen Menschen bei uns wie e<strong>in</strong> Vorspiel zur<br />

Vernichtung Deutschlands erschien.<br />

Die fortlaufenden Alarme steigerten die allgeme<strong>in</strong>e<br />

Nervosität. An den zunehmenden Luftalarmen und Tieffliegerangriffen<br />

merkte man, wie das Kampfgeschehen immer<br />

näher rückte. Weil Kraftfahrzeuge nur noch für die<br />

Wehrmacht fuhren, waren die Züge total überfüllt, und die<br />

waren das Hauptziel der Jagdbomber, kurz Jabos genannt,<br />

die aber auch Jagd auf Menschengruppen und manchmal<br />

c○ <strong>Hersbruck</strong>er Zeitung 15.04.2005.<br />

Eckhardt Pfeiffer / <strong>Das</strong> <strong>Kriegsende</strong> <strong>1945</strong> <strong>in</strong> <strong>Hersbruck</strong>, Er<strong>in</strong>nerungen<br />

sogar auf e<strong>in</strong>zelne Menschen machten, zum Beispiel bei der<br />

Feldarbeit.<br />

Als der Januar zu Ende g<strong>in</strong>g, standen die Russen <strong>in</strong> Ostpreußen<br />

und Schlesien. Die dortige Bevölkerung war auf<br />

der Flucht. Am 30. Januar, dem Jahrestag der Machtergreifung,<br />

hielt Hitler über den Rundfunk se<strong>in</strong>e letzte Rede.<br />

Dabei appellierte er an den Widerstandsgeist jedes E<strong>in</strong>zelnen.<br />

Am gleichen Tag machte ihm se<strong>in</strong> Rüstungsm<strong>in</strong>ister Albert<br />

Speer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Denkschrift klar, dass der Krieg unwiderruflich<br />

verloren sei. Aber Hitler hatte auf solche Vorstellungen<br />

nur die Antwort: “Ich kämpfe immer bis fünf M<strong>in</strong>uten<br />

nach zwölf!”.<br />

“Zahllos s<strong>in</strong>d die Flüchtl<strong>in</strong>ge, grenzenloses Elend<br />

herrscht auf den Straßen”, schrieb Monn<strong>in</strong>ger Ende Februar.<br />

Immer mehr Evakuierte und Flüchtl<strong>in</strong>ge mussten aufgenommen<br />

werden. Im Kreiskrankenhaus <strong>Hersbruck</strong> wurden viele<br />

K<strong>in</strong>der geflüchteter Mütter geboren. “<strong>Das</strong> Erschütternde bei<br />

den meisten Taufen war”, so der Dekan, “dass die Väter<br />

schon als vermisst gemeldet waren oder seit längerer Zeit<br />

nicht mehr geschrieben hatten.”<br />

Anfang März wurde im Schulhaus am Schlossplatz e<strong>in</strong><br />

Notkrankenhaus e<strong>in</strong>gerichtet, weil das Kreiskrankenhaus die<br />

Menge der Kranken, vor allem unter den Flüchtl<strong>in</strong>gen nicht<br />

mehr fassen konnte. Die Pflege der Kranken übernahmen vor<br />

allem junge Mädchen, die als Rot-Kreuz-Helfer<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>gesetzt<br />

wurden.<br />

Die zweite Märzwoche brachte noch e<strong>in</strong>mal starke E<strong>in</strong>schränkungen<br />

<strong>in</strong> der Lebensmittelversorgung. Ab 1. April<br />

sollten sogar Gänse und Enten abgeschafft werden. Was<br />

diese Tiere an Futter verzehren, müsse der menschlichen<br />

Ernährung zugefügt werden. Ab 1. Juni sollte jede Bauernfamilie<br />

nur noch so viele Hühner halten dürfen, als die<br />

Familie Köpfe zählte. “<strong>Das</strong> Volk murrt laut über diesen<br />

Wahns<strong>in</strong>n”, vermerkte Monn<strong>in</strong>ger. Die Furcht vor der beg<strong>in</strong>nenden<br />

Hungersnot verstärkte die allgeme<strong>in</strong>e Angst noch<br />

e<strong>in</strong>mal.<br />

Am Heldengedenktag, am Sonntag, 11. März, veranstaltete<br />

die NSDAP <strong>in</strong> <strong>Hersbruck</strong> ihre letzte Feier. Bei Regen<br />

und Nebel musste sich die Versammlung die Rede des Ortsgruppenleiters<br />

anhören und die Lieder der Nation s<strong>in</strong>gen.<br />

Hohl und verlogen klang nun alles, was zehn Jahre zuvor die<br />

Massen, besonders die jungen Menschen, begeistert hatte.<br />

“Zeitungsberichte ekelhaft”, notierte der Dekan. Und<br />

wirklich, wenn man heute die Nürnberger Parteizeitung aus<br />

den letzten Monaten des Dritten Reiches liest (die <strong>Hersbruck</strong>er<br />

Zeitung gab es schon seit 1943 nicht mehr), dann<br />

schüttelt man den Kopf über die sich überschlagenden<br />

Gräuelmeldungen und Hasstiraden, die die Bevölkerung zu<br />

e<strong>in</strong>em Kampf bis zum Letzten aufstacheln sollten. Neben<br />

Treueschwüren stand die Androhung drakonischer Strafen.<br />

Hitler im Bunker der Berl<strong>in</strong>er Reichskanzlei reagierte<br />

auf den Zusammenbruch aller Fronten mit e<strong>in</strong>er Strategie<br />

des grandiosen Untergangs. Am 19. März erg<strong>in</strong>g der später


so genannte Nero-Befehl, der anordnete, “alle militärischen<br />

Verkehrs-, Nachrichten-, Industrie- und Versorgungsanlagen<br />

sowie Sachwerte <strong>in</strong>nerhalb des Reichsgebiets, die sich der<br />

Fe<strong>in</strong>d für die Fortsetzung se<strong>in</strong>es Kampfes irgendwie sofort<br />

oder <strong>in</strong> absehbarer Zeit nutzbar machen kann . . . zu zerstören”.<br />

Dem protestierenden Speer erklärte Hitler: “Wenn<br />

der Krieg verloren geht, wird auch das Volk verloren se<strong>in</strong>.<br />

Es ist nicht notwendig, auf die Grundlagen, die das deutsche<br />

Volk zu se<strong>in</strong>em primitivsten Weiterleben braucht, Rücksicht<br />

zu nehmen. Im Gegenteil ist es besser, selbst diese D<strong>in</strong>ge<br />

zu zerstören. Denn das Volk hat sich als das schwächere erwiesen,<br />

und dem stärkeren Ostvolk gehört ausschließlich die<br />

Zukunft. Was nach diesem Kampf übrig bleibt, s<strong>in</strong>d ohneh<strong>in</strong><br />

nur die M<strong>in</strong>derwertigen, denn die Guten s<strong>in</strong>d gefallen.”<br />

Im Ruhrgebiet wurde auf den Nero-Befehl h<strong>in</strong> unverzüglich<br />

die Demolierung der Industrieanlagen, die Unbrauchbarmachung<br />

der Wasserstraßen durch die Versenkung<br />

von mit Zement beladenen Schiffen sowie die Evakuierung<br />

der Bevölkerung <strong>in</strong>s Innere des Landes vorbereitet, während<br />

die zurückgelassenen Städte <strong>in</strong> Brand gesetzt werden sollten.<br />

E<strong>in</strong> so genannter “Flaggenbefehl” ordnete an, dass aus<br />

Häusern, die e<strong>in</strong>e weiße Fahne zeigten, alle männlichen Personen<br />

auf der Stelle zu erschießen seien. Der Kampf gegen<br />

den Fe<strong>in</strong>d, verlangte e<strong>in</strong>e Weisung von Ende März an die<br />

Oberbefehlshaber, “ist auf das fanatischste zu aktivieren. Irgendwelche<br />

Rücksichten auf die Bevölkerung können hierbei<br />

zurzeit nicht genommen werden”. Auf diese Ziele war<br />

jetzt die immer noch beträchtliche Energie Hitlers gerichtet,<br />

den Bunkerbewohner dieser Wochen als “Kuchen verschl<strong>in</strong>gende<br />

menschliche Ru<strong>in</strong>e” erlebt haben.<br />

Wären diese Befehle ausgeführt worden, so wären wohl<br />

nicht nur von den ost-europäischen Juden nicht mehr viele<br />

übrig geblieben, wie Goebbels damals triumphierend feststellte,<br />

sondern auch von den Deutschen. Aber dagegen<br />

erhob sich unerwartet Widerstand. Speer, den Hitler entmachtet<br />

hatte, der aber immer noch viel Autorität genoss,<br />

und auch andere Parteifunktionäre, die vor dem Äußersten<br />

zurückschreckten, arbeiteten der Zerstörung entgegen. Und<br />

schließlich sorgte auch das schnelle Vorrücken der Alliierten,<br />

die nur noch selten auf harten Widerstand stießen,<br />

dafür, dass den Deutschen die volle Last des Schicksals<br />

erspart blieb, die Hitler ihnen zugedacht hatte.<br />

Freilich, <strong>in</strong> den noch nicht besetzten Teilen<br />

Deutschlands—und dazu gehörte ja auch unser Gebiet—<br />

war e<strong>in</strong> Führerbefehl immer noch oberstes Gesetz, und<br />

es gab noch immer unter den Partei- und besonders den<br />

SS-Führern, Fanatiker, die wie ihr Führer dachten und<br />

handelten. So kam es, dass <strong>in</strong> den letzen Kriegswochen die<br />

Bevölkerung zwischen zwei Feuer geriet und die eigenen<br />

Truppenreste mehr fürchten lernte als den Fe<strong>in</strong>d. Denn der<br />

war ja auf e<strong>in</strong>e möglichst rasche Beendigung des Krieges<br />

aus und nicht darauf, die Grundlagen, die das deutsche Volk<br />

zu se<strong>in</strong>em Weiterleben brauchte, zu zerstören.<br />

Nun von der allgeme<strong>in</strong>en Lage zurück zu der Lage<br />

Eckhardt Pfeiffer / <strong>Das</strong> <strong>Kriegsende</strong> <strong>1945</strong> <strong>in</strong> <strong>Hersbruck</strong>, Er<strong>in</strong>nerungen<br />

vor Ort. Hatte schon der März durch erschreckende Herabsetzung<br />

der Lebensmittelrationen, fortgesetzt gestörte<br />

Nächte, wiederholte Tieffliegerangriffe, immer noch weiter<br />

steigende Todesnachrichten und Vermisstenmeldungen die<br />

Ängste maßlos gesteigert, so sollte ihn der April an Schrecknissen<br />

noch überbieten.<br />

Gleich der 1. April, ausgerechnet der Ostersonntag, war<br />

für <strong>Hersbruck</strong> e<strong>in</strong> Tag des Schreckens. E<strong>in</strong> Jagdbomber griff<br />

e<strong>in</strong>en von Bayreuth kommenden Personenzug gegenüber<br />

dem KZ, nahe beim Eisernen Steg, mit Bomben an. E<strong>in</strong><br />

Volltreffer zerfetzte e<strong>in</strong>en Wagen. 56 Passagiere waren sofort<br />

tot, von den 136 Verletzten starben 25 später. KZ-Ärzte<br />

und Häftl<strong>in</strong>ge halfen bei der Bergung mit. Ärzte, Sanitäter<br />

und Krankenhauspersonal hatten übermenschliche Arbeit zu<br />

leisten.<br />

E<strong>in</strong>e Woche später, am Weißen Sonntag, folgte der nächste<br />

Bombenangriff, der acht Todesopfer forderte und das<br />

katholische Pfarrhaus zerstörte. Auch <strong>in</strong> Reichenschwand,<br />

Pommelsbrunn und anderen Orten häuften sich die Tieffliegerangriffe<br />

mit Todesopfern.<br />

Nun wurde das KZ geräumt. Nachdem am 7. April 1600<br />

kranke Häftl<strong>in</strong>ge <strong>in</strong> 30 offenen Güterwagen nach Dachau<br />

<strong>in</strong> Marsch gesetzt worden waren, zog nun fast Tag für Tag<br />

e<strong>in</strong> Block von 600 Häftl<strong>in</strong>gen über Schmidmühlen nach<br />

Dachau. Wer von ihnen diesen Elendsmarsch überlebte,<br />

wurde <strong>in</strong> Dachau endlich von den Amerikanern befreit. Im<br />

Hauptlager Flossenbürg wurden am 9. April die letzten H<strong>in</strong>richtungen<br />

im Zusammenhang mit dem 20. Juli vollzogen.<br />

Zu den Opfern der letzten dortigen Mordserie gehörte neben<br />

hohen Offizieren wie Admiral Canaris auch Dietrich Bonhoeffer,<br />

e<strong>in</strong>e herausragende Persönlichkeit der evangelischen<br />

Kirche.<br />

E<strong>in</strong>en Seitenblick nach Berl<strong>in</strong> wollen wir uns nicht versagen.<br />

Dort geriet Goebbels, der sich schon zwei Horoskope<br />

hatte machen lassen, am 13. April, als er die Nachricht<br />

vom Tode Roosevelts erhielt, geradezu <strong>in</strong> Ekstase. “Me<strong>in</strong><br />

Führer”, rief er <strong>in</strong>s Telefon, “Ich gratuliere Ihnen! Es<br />

steht <strong>in</strong> den Sternen geschrieben, dass die zweite Aprilhälfte<br />

uns den Wendepunkt br<strong>in</strong>gen wird. Heute ist Freitag,<br />

der 13. April. Es ist der Wendepunkt!” Damit löste er<br />

im Führerbunker e<strong>in</strong>ige Stunden lang Hochstimmung aus,<br />

weil man glaubte, dass Amerika sich nun aus den Krieg<br />

zurückziehen werde. Hitler glaubte sogar, noch e<strong>in</strong>mal das<br />

Walten der Vorsehung zu spüren. So weit war man dort der<br />

Realität schon entrückt. Roosevelts Tod hatte auf das Kriegsgeschehen<br />

ke<strong>in</strong>erlei E<strong>in</strong>fluss.<br />

Kehren wir nach <strong>Hersbruck</strong> zurück. An dem gleichen<br />

13. April wurde der hiesige Volkssturm mit hier lagernden<br />

nagelneuen Fliegeruniformen e<strong>in</strong>gekleidet. Am 14. April<br />

wurde das Volkssturmbataillon alarmiert. Den rund 600 älteren<br />

Herren und noch vorhandenen Jugendlichen drückte<br />

man e<strong>in</strong> paar Dutzend verrostete italienische Gewehre <strong>in</strong><br />

die Hand, die nach Aussage e<strong>in</strong>es Volkssturmführers für<br />

den Träger gefährlicher waren als für den Fe<strong>in</strong>d, und sieben<br />

c○ <strong>Hersbruck</strong>er Zeitung 15.04.2005.


Panzerfäuste. Die meisten Volkssturmmänner waren <strong>in</strong> der<br />

Handhabung der Waffen nur unzureichend ausgebildet. Die<br />

Männer wussten, dass sie nichts mehr ausrichten würden.<br />

Ihren “Kampfeseifer” kennzeichnet die Parole, die e<strong>in</strong>er<br />

von ihnen unter der Hand ausgab: “Wer schießt, wird erschossen!”.<br />

Am 15. April—es war wieder e<strong>in</strong> Sonntag—erlebte <strong>Hersbruck</strong><br />

se<strong>in</strong>en schlimmsten Tag <strong>in</strong> diesem Krieg. Schon um<br />

8 Uhr morgens bombardierten Jabos die Stadt mit Brandbomben.<br />

37 Gebäude <strong>in</strong> verschiedenen Teilen der Stadt g<strong>in</strong>gen<br />

<strong>in</strong> Flammen auf.<br />

Die Feuerwehr, darunter die als Hilfsfeuerwehrleute ausgebildeten<br />

Mädchen, und die Luftschutztrupps hatten es<br />

bei den vielen Bränden schwer, weil <strong>in</strong> ihren Reihen die<br />

Volkssturmmänner fehlten, die tags zuvor alarmiert worden<br />

waren, und die nun von ihren Sammelstellen aus tatenlos<br />

zusehen mussten, wie die Stadt an allen Ecken brannte.<br />

Trotzdem waren die Straßen voller Menschen, die kräftig<br />

zupackten und Sachwerte retteten. Menschenleben waren<br />

<strong>in</strong> der Stadt nicht zu beklagen. Aber neben der Flutbrücke<br />

an der Ostbahnstraße hatte e<strong>in</strong> Jagdbomber Sprengbomben<br />

abgeworfen, die unter den Menschen, die unter dem Brückenbogen<br />

Schutz gesucht hatten, e<strong>in</strong> Blutbad anrichteten. 32<br />

Personen wurden auf der Stelle getötet, viele andere mehr<br />

oder weniger schwer verletzt.<br />

Für das <strong>Hersbruck</strong>er Land war die Woche zwischen dem<br />

15. und dem 22. April <strong>1945</strong> die aufregendste des Zweiten<br />

Weltkriegs. Denn <strong>in</strong> diesen Tagen drangen die amerikanischen<br />

Truppen <strong>in</strong> unseren Raum vor. Deutsche Kräfte, meistens<br />

SS-E<strong>in</strong>heiten, die bis zuletzt den wahnwitzigen Durchhaltebefehlen<br />

folgten, setzten den Alliierten immer noch<br />

schwachen Widerstand entgegen und forderten damit den<br />

E<strong>in</strong>satz des haushoch überlegenen amerikanischen Kriegsmaterials<br />

heraus. Ob e<strong>in</strong> Ort verteidigt wurde oder nicht, das<br />

entschied darüber, ob er die Besetzung e<strong>in</strong>igermaßen heil<br />

überstehen oder am Ende noch zerstört werden sollte.<br />

Die militärische Lage war längst hoffnungslos. Schon<br />

am 14. April, also e<strong>in</strong>en Tag vor der Bombardierung<br />

<strong>Hersbruck</strong>s, hatten sich die Amerikaner mit den Russen<br />

an der Elbe getroffen. Am gleichen Tag hatte e<strong>in</strong>e<br />

US-Panzerdivison die Verteidigungssperren von Bayreuth<br />

aufgebrochen. Vom oberfränkischen Raum her stießen<br />

amerikanische Truppen <strong>in</strong> Richtung Nürnberg vor.<br />

Die Situation <strong>in</strong> <strong>Hersbruck</strong>, kurz skizziert: Seit e<strong>in</strong> paar<br />

Tagen schon gibt es im Rathaus e<strong>in</strong> Kommen und Gehen<br />

von Offizieren, Volkssturmführern und Parteifunktionären.<br />

Aber den E<strong>in</strong>satzplan für den Volkssturm lässt man e<strong>in</strong>e<br />

19-jährige Verwaltungsangestellte und e<strong>in</strong>en 16-jährigen<br />

Auszubildenden aufstellen. Mittendr<strong>in</strong> Bürgermeister Dr.<br />

Neus<strong>in</strong>ger, der die Stadt verteidigen lassen soll, das aber verh<strong>in</strong>dern<br />

möchte, ohne es aussprechen zu dürfen.<br />

Während die Bevölkerung nach dem Brandbombenangriff<br />

noch aufräumt, wird bekannt, dass amerikanische Panzer<br />

c○ <strong>Hersbruck</strong>er Zeitung 15.04.2005.<br />

Eckhardt Pfeiffer / <strong>Das</strong> <strong>Kriegsende</strong> <strong>1945</strong> <strong>in</strong> <strong>Hersbruck</strong>, Er<strong>in</strong>nerungen<br />

von Schnaittach her Lauf besetzt haben und nach Osten<br />

bis Reichenschwand vorgedrungen s<strong>in</strong>d. Deshalb wird um<br />

16 Uhr Panzeralarm gegeben. E<strong>in</strong> H<strong>in</strong> und Her der Befehle<br />

und Parolen: Panzersperren schließen, Panzersperren<br />

für deutsche Truppen offen halten, Volkssturm soll Stellung<br />

beziehen, Volkssturm kann nach Hause gehen – und<br />

dieser Parole folgen die Männer ganz schnell. Nun verlangt<br />

der Kampfkommandant energisch die Schließung der Panzersperren<br />

– also schließen. In der Nacht zum 16. April bauen<br />

sie Bürger teilweise wieder ab.<br />

In dieser Nacht taucht e<strong>in</strong> Adjutant der angeblich im Anmarsch<br />

bef<strong>in</strong>dlichen SS-Division Nibelungen auf mit dem<br />

Auftrag, mit e<strong>in</strong>em Trupp Soldaten und Volkssturmmännern<br />

am Westrand von Altensittenbach e<strong>in</strong>e Abwehrstellung<br />

aufzubauen.<br />

Zur gleichen Zeit ist e<strong>in</strong>e amerikanische Panzere<strong>in</strong>heit<br />

vom Sittenbachtal her bis vor Altensittenbach gerollt. Sie<br />

hatte allerd<strong>in</strong>gs, wie sich später herausstellte, gar nicht den<br />

Auftrag, nach <strong>Hersbruck</strong> vorzustoßen. Der Kommandant<br />

der wenigen <strong>in</strong> Altensittenbach auf der Lauer liegenden<br />

deutschen Soldaten beordert den Führer des Volkssturmbataillons<br />

<strong>Hersbruck</strong> mit e<strong>in</strong>igen se<strong>in</strong>er Männer dorth<strong>in</strong>. Am<br />

Vormittag des 16. April feuert dieses schwache Häufle<strong>in</strong><br />

uns<strong>in</strong>nigerweise e<strong>in</strong> paar Panzerfäuste auf die amerikanischen<br />

Panzer ab. Die Panzer erwidern prompt das Feuer und<br />

schon stehen <strong>in</strong> Altensittenbach mehrere Häuser <strong>in</strong> Flammen.<br />

Noch während der Beschießung hauen die Deutschen<br />

ab.<br />

Die <strong>Hersbruck</strong>er erschrecken natürlich furchtbar, als sie<br />

den Kanonendonner hören. Soll jetzt auch <strong>Hersbruck</strong> <strong>in</strong><br />

Trümmer gelegt werden? In diesem gefährlichen Augenblick<br />

handelt Bürgermeister Neus<strong>in</strong>ger, der sich mit dem<br />

<strong>Hersbruck</strong>er Landrat Nunhofer abgesprochen hat. Der Landrat<br />

gibt an die Polizei die Weisung aus, entgegen den<br />

bekannten Befehlen gegen Personen, die weiße Fahnen oder<br />

Tücher aus den Häusern hängen, nicht vorzugehen. Der<br />

Bürgermeister hat sich der Mithilfe von Fred Schäfer versichert,<br />

der lange Zeit <strong>in</strong> Amerika gelebt hat und bereit ist,<br />

als Parlamentär und Dolmetscher zu fungieren, um <strong>Hersbruck</strong><br />

vor der Beschießung zu retten.<br />

Mit se<strong>in</strong>em Fahrrad, an dem er e<strong>in</strong>en Rechen mit weißem<br />

Tuch befestigt hat, fährt Schäfer den amerikanischen Panzern<br />

entgegen. Es kostet ihn e<strong>in</strong>ige Anstrengung, den Panzerkommandeur<br />

davon zu überzeugen, dass Altensittenbach<br />

nicht zu <strong>Hersbruck</strong> gehöre—damals war es noch e<strong>in</strong>e selbstständige<br />

Geme<strong>in</strong>de—und dass <strong>in</strong> der Stadt niemand an<br />

Verteidigung denke. E<strong>in</strong> glücklicher Zufall kommt ihm für<br />

das Klima des Gesprächs zu Hilfe: Es stellt sich heraus, dass<br />

Schäfer und der Panzeroffizier <strong>in</strong> Pittsburgh (Pennsylvania)<br />

<strong>in</strong> der gleichen Straße gewohnt haben.<br />

So folgen gegen 14 Uhr fünf amerikanische Panzer dem<br />

radelnden Parlamentär zum Marktplatz. Dort versichert der<br />

Bürgermeister den Amerikanern, <strong>Hersbruck</strong> sei e<strong>in</strong>e offene<br />

Stadt (was e<strong>in</strong> Befehl des SS-Reichsführers grundsätzlich


verboten hatte). Wie Schäfer bei der Unterredung erfährt,<br />

sollte <strong>Hersbruck</strong> wegen der Vorfälle <strong>in</strong> Altensittenbach von<br />

US-Flugzeugen bombardiert werden. Der Luftangriff wird<br />

nun vom Panzerkommandanten durch Funkspruch abgeblasen.<br />

Man mag sich gar nicht vorstellen, was sonst mit<br />

<strong>Hersbruck</strong> geschehen wäre. Die Polizei gibt den Befehl der<br />

Amerikaner weiter, dass alle Waffen mit Munition sowie alle<br />

Fotoapparate und Ferngläser im Rathaus abzuliefern seien.<br />

Wie e<strong>in</strong> Lauffeuer verbreitet sich die erlösende Kunde <strong>in</strong><br />

<strong>Hersbruck</strong>: Die Stadt wird nicht verteidigt! Die restlichen<br />

Panzersperren werden schnell geöffnet. Auf dem Rathaus<br />

und den Stadttürmen werden weiße Fahnen aufgezogen, und<br />

im Nu flattern fast von allen Häusern und Ämtern weiße<br />

Tücher, während die Hakenkreuzfahnen <strong>in</strong> Öfen und Herden<br />

verschw<strong>in</strong>den. Die führenden Nazis s<strong>in</strong>d geflohen. “Man<br />

wusste nicht mehr, sollte man lachen oder we<strong>in</strong>en”, notierte<br />

Monn<strong>in</strong>ger <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Kriegstagebuch. “Die unerträgliche<br />

Spannung jedenfalls hörte auf.”<br />

Freilich hatte <strong>in</strong>zwischen auch das Chaos begonnen.<br />

Kaum hatten am Montag früh die Wachen das SS-<br />

Truppenwirtschaftslager beim Bahnhof l<strong>in</strong>ks der Pegnitz<br />

verlassen, begann e<strong>in</strong> Sturm auf die Vorräte: Kaffee und<br />

Kakao, Zucker und Zigaretten, We<strong>in</strong> und Schnaps, haltbare<br />

Lebensmittel und Marketenderwaren aller Art. Man<br />

schleppte weg, was man erreichen konnte, zuerst <strong>in</strong> den Armen,<br />

dann <strong>in</strong> Rucksäcken und Körben, schließlich <strong>in</strong> Handwagen<br />

und Fuhrwerken. “<strong>Das</strong> Volk hat so viel entbehren<br />

müssen”, kommentierte der Dekan, “dass man ihm die SS-<br />

Vorzugsverpflegung gönnen durfte. Nur waren eben wieder<br />

die Frechen obenauf, die Bescheidenen bekamen nichts.”<br />

Die amerikanischen Panzer zogen sich zunächst wieder<br />

zurück. Dadurch entstand noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e gefährliche<br />

Lage. Denn jederzeit konnten SS-Truppen, die noch <strong>in</strong> der<br />

Nähe bei Happurg standen, erneut <strong>in</strong> die mit weißen Tüchern<br />

behängte Stadt e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen und für die kampflose Übergabe<br />

Rache nehmen. Tatsächlich wurden zwei Attentate versucht.<br />

Im Haus der NSDAP-Kreisleitung (heute City-Paper)<br />

fragte e<strong>in</strong> fremder Zivilist nach dem Bürgermeister und als<br />

der sich meldete, zog er e<strong>in</strong>e Pistole und zielte auf Dr.<br />

Neus<strong>in</strong>ger. E<strong>in</strong> Stadtpolizist packte den Fremden von h<strong>in</strong>ten<br />

an der Schulter, der drehte sich um und rannte dann h<strong>in</strong>aus<br />

auf die Straße, wo e<strong>in</strong> zweiter auf e<strong>in</strong>em Motorrad mit<br />

laufendem Motor auf ihn wartete, und sie preschten davon.<br />

Noch e<strong>in</strong>mal fragten etwas später zwei Männer im Overall<br />

nach dem Bürgermeister und als der nicht greifbar war,<br />

nach dem Polizeichef und sie zwangen ihn mit vorgehaltener<br />

Pistole zum Mitgehen. Er konnte ihnen aber <strong>in</strong> der Mart<strong>in</strong>-<br />

Luther-Straße wieder entwischen.<br />

Bürgermeister Dr. Neus<strong>in</strong>ger war nach dem Anschlag<br />

nach Hause geeilt und dort versteckten ihn se<strong>in</strong>e Frau und<br />

se<strong>in</strong>e Mutter <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Hühnerstall. Weil es aber besonders<br />

nachts noch recht kalt war, quartierten sie ihn <strong>in</strong> den<br />

Eckhardt Pfeiffer / <strong>Das</strong> <strong>Kriegsende</strong> <strong>1945</strong> <strong>in</strong> <strong>Hersbruck</strong>, Er<strong>in</strong>nerungen<br />

Kohlenkeller um und schütteten vor se<strong>in</strong>er Matratze e<strong>in</strong>en<br />

großen Kokshaufen auf.<br />

Am 17. April gegen 2 Uhr morgens warf e<strong>in</strong> deutsches<br />

Flugzeug e<strong>in</strong>ige Sprengbomben ab, vermutlich um die Pegnitzbrücke<br />

beim Wassertor zu zerstören. E<strong>in</strong>e Bombe traf<br />

das Wild’sche Haus auf dem Schlossplatz (heute Amtsgericht<br />

III), wobei die Mutter des späteren Bürgermeisters<br />

Dr. Kapp getötet wurde. E<strong>in</strong>e zweite Bombe traf das<br />

Gasthaus “Zum Hirschen”, die auch den Tod e<strong>in</strong>er Bewohner<strong>in</strong><br />

zur Folge hatte.<br />

Am Abend des 17. April rückten amerikanische Infanteristen<br />

von der Nürnberger Straße her lautlos <strong>in</strong> die Stadt e<strong>in</strong>.<br />

Sie nahmen gleich mal alle jüngeren Männer fest, die sie erwischten,<br />

und steckten sie <strong>in</strong> das jetzt leere Barackenlager<br />

an der Amberger Straße. Wahrsche<strong>in</strong>lich weil sie Angst vor<br />

verkappten SS-Männern hatten.<br />

Die Besatzungszeit hatte begonnen. Man atmete auf, weil<br />

man nun wenigstens nicht mehr die Vernichtung von Leben<br />

und Besitz zu befürchten brauchte. Aber von allen Ängsten<br />

war man noch nicht befreit, weil die meisten Familien noch<br />

um das Schicksal e<strong>in</strong>es Angehörigen bangten und weil man<br />

auch noch nicht wusste, wie sich die Besatzungstruppen verhalten<br />

würden. Vor allem vor den schwarzen Soldaten hatte<br />

man Angst. Außer im Film oder im Zirkus hatte man ja noch<br />

ke<strong>in</strong>e Schwarzen gesehen, zudem hatte die Nazi-Propaganda<br />

die Furcht vor ihnen angeheizt. Da kam zum Beispiel e<strong>in</strong>e<br />

Bekannte auf me<strong>in</strong>e Mutter zugestürzt und brachte atemlos<br />

hervor: “Da hab’ ich grod an Necher g’sehng, oh Gottogott,<br />

war der schwarz!”<br />

E<strong>in</strong>e andere Episode passt dazu. E<strong>in</strong>e Altensittenbacher<strong>in</strong><br />

musste nach Oberkrumbach und wählte den Weg über den<br />

Anger, um ke<strong>in</strong>en Soldaten zu begegnen. Gerade dort aber<br />

lagerten Amerikaner und darunter auch Farbige. E<strong>in</strong>er von<br />

denen kam nun auf den Weg herüber. Die Frau bekam e<strong>in</strong>en<br />

furchtbaren Schrecken. Sie riss nach jahrelanger Gewohnheit<br />

ihren Arm hoch: “Heil Hitler”. Jetzt erschrak sie von<br />

neuem: “Allmächt, wos hob i denn etz tou!” Und sie rannte<br />

davon, lief im Laufschritt bis nach Unterkrumbach, obwohl<br />

der schwarze Soldat nur gelacht hatte.<br />

Viele <strong>Hersbruck</strong>er mussten für die “Amis”, wie man<br />

damals sagte, vorübergehend die Häuser räumen, manchmal<br />

<strong>in</strong>nerhalb zwei Stunden. Verschiedentlich richteten die<br />

Besatzungssoldaten Schäden an oder ließen etwas mitgehen.<br />

Aber die meisten Familien machten mit ihnen ke<strong>in</strong>e<br />

schlechten Erfahrungen, auch nicht mit den Schwarzen, die<br />

am freigiebigsten Kaugummi und Schokolade an die K<strong>in</strong>der<br />

verteilten.<br />

Nun wieder e<strong>in</strong> Blick auf das Umland. Die Berichte aus<br />

vielen Orten rund um <strong>Hersbruck</strong> ähneln sich: Amerikanische<br />

Panzer rücken an, die Bewohner hoffen, dass sich vorher<br />

ke<strong>in</strong>e deutschen Soldaten mehr im Ort festsetzen und dass es<br />

deshalb zu ke<strong>in</strong>en Kämpfen mehr kommt.<br />

Dann tauchen doch deutsche Soldaten, meistens<br />

c○ <strong>Hersbruck</strong>er Zeitung 15.04.2005.


Waffen-SS, auf, requirieren, verlangen, dass Panzersperren<br />

geschlossen werden, beziehen Stellung. Die Bevölkerung<br />

bestürmt die Soldaten, doch abzuziehen. Manchmal geben<br />

sie dem Drängen nach, manchmal drohen sie. Wenn die<br />

fe<strong>in</strong>dlichen Panzer näher kommen, ziehen sie sich meistens<br />

zurück. Die Bevölkerung hängt weiße Tücher aus. Ke<strong>in</strong><br />

Wunder, wenn man das Kräfteverhältnis sah, wie es z.B.<br />

der Hartenste<strong>in</strong>er Pfarrer berichtet: 2 bis 300 US-Panzer<br />

gegen 40 Deutsche mit Masch<strong>in</strong>engewehr und e<strong>in</strong> paar<br />

Panzerfäusten.<br />

Häufig ziehen die Amerikaner zunächst wieder ab,<br />

und die SS kommt zurück, die weißen Fahnen werden<br />

wieder e<strong>in</strong>gezogen. Bürgermeistern oder Ortsführern<br />

wird wegen der weißen Fahnen mit Erschießen gedroht.<br />

Der Hartmannshofer Bürgermeister Kolb wird sogar zum<br />

Standgericht nach Lehendorf gebracht, entgeht aber der Exekution,<br />

weil die Amerikaner dort schneller als erwartet anrücken.<br />

Wegen weißer Fahnen erschossen wird im <strong>Hersbruck</strong>er<br />

Land niemand, aber es hätte passieren können, so<br />

wie zum Beispiel <strong>in</strong> Burgthann, wo e<strong>in</strong> fanatischer SS-<br />

Offizier den Bürgermeister erschießen ließ, weil der auf<br />

Anordnung der vorher e<strong>in</strong>gedrungenen Amerikaner weiß<br />

hatte flaggen lassen.<br />

Nachdem <strong>Hersbruck</strong> schon besetzt war, kam es im Norden<br />

und Osten des Landkreises noch e<strong>in</strong>mal zu heftigen<br />

Gefechten. Auf Befehl aus Berl<strong>in</strong> war auf dem Truppenübungsplatz<br />

Grafenwöhr aus Truppen, die dort ausgebildet<br />

oder neu aufgestellt wurden, e<strong>in</strong>e Kampfgruppe<br />

gebildet und mit e<strong>in</strong>igen der selten gewordenen deutschen<br />

Panzer ausgerüstet worden. Am 17. April sollte sie e<strong>in</strong>en<br />

Gegenstoß nach Südwesten <strong>in</strong> Richtung Nürnberg anführen.<br />

Dieser militärisch s<strong>in</strong>nlosen Anstrengung ist es zu verdanken,<br />

dass e<strong>in</strong>ige Orte unserer Gegend noch drei Wochen<br />

vor dem endgültigen <strong>Kriegsende</strong> zerstört wurden.<br />

Zum Beispiel Treuf. Dort wurde e<strong>in</strong>e amerikanische<br />

Aufklärungse<strong>in</strong>heit am frühen Morgen des 20. April von<br />

deutscher Infanterie und e<strong>in</strong>igen Panzern angegriffen und<br />

zog sich zurück. Bis Mittag hatten die Amerikaner Treuf<br />

zurückerobert. Aber die dort e<strong>in</strong>gesetzte Kompanie hatte<br />

zu e<strong>in</strong>em Zeitpunkt, als die deutsche Wehrmacht schon<br />

als zerschlagen galt, ihre bisher höchsten Verluste erlitten.<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lich aus Wut darüber trieben die GI’s die E<strong>in</strong>wohner<br />

aus dem Ort und zündeten dann ihre Häuser an.<br />

E<strong>in</strong> weiteres Beispiel ist Velden. Dort waren am 17. April,<br />

also e<strong>in</strong>en Tag nach der Besetzung <strong>Hersbruck</strong>s, amerikanische<br />

Panzer e<strong>in</strong>gefahren und hatten weiße Tücher hissen<br />

lassen. Am 18. April fuhren sie aber Richtung Hartenste<strong>in</strong><br />

weiter. Am frühen Morgen des 19. April besetzte e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er<br />

Trupp deutscher Soldaten Velden wieder und verlangte die<br />

Beseitigung der weißen Fahnen. Gegen 18 Uhr “kitzelten”<br />

sie, wie sie sagten, mit Gewehr- und MG-Feuer e<strong>in</strong>en<br />

amerikanischen Aufklärer und e<strong>in</strong>e halbe Stunde später<br />

wurde das Städtchen von e<strong>in</strong>igen Jagdbombern e<strong>in</strong>e halbe<br />

Stunde lang bombardiert. Etwa 50 Häuser fielen diesem An-<br />

c○ <strong>Hersbruck</strong>er Zeitung 15.04.2005.<br />

Eckhardt Pfeiffer / <strong>Das</strong> <strong>Kriegsende</strong> <strong>1945</strong> <strong>in</strong> <strong>Hersbruck</strong>, Er<strong>in</strong>nerungen<br />

griff zum Opfer, auch e<strong>in</strong>ige Menschen und viel Vieh. Am<br />

Morgen des 20. April folgte dann auch noch Artilleriefeuer<br />

auf den Ort. Nicht ganz so schlimm wie Velden traf es<br />

Neuhaus, aber auch dort wurden am nächsten Tag, dem 20.<br />

April—es war Hitlers letzter Geburtstag—16 Häuser und 26<br />

Nebengebäude <strong>in</strong> Schutt und Asche gelegt.<br />

Dem gescheiterten Gegenstoß aus Grafenwöhr verdankte<br />

auch das damals stille kle<strong>in</strong>e Dorf Achtel im Hirschbachtal<br />

se<strong>in</strong> besonders bitteres Schicksal. Weil sich hier e<strong>in</strong>e SS-<br />

E<strong>in</strong>heit festgesetzt hatte, deckten die Amerikaner das Dorf<br />

mit Phosphorgranaten e<strong>in</strong>. Als der Wehrmachtsbericht am<br />

21. April meldete, dass der Modellbau des Deutschen Stadions<br />

<strong>in</strong> Oberklausen im Hirschbachtal schwer umkämpft<br />

sei, war 80 Prozent der Dorfbewohner von ihrer Habe nur<br />

noch e<strong>in</strong> rauchender Trümmerhaufen geblieben.<br />

Im Süden des <strong>Hersbruck</strong>er Landes war es Alfeld, wo<br />

e<strong>in</strong>e SS-Kampfgruppe dem Ort gefährlich wurde. E<strong>in</strong> plötzlicher<br />

Feuerüberfall amerikanischer Artillerie forderte drei<br />

Tote und zahlreiche Verletzte unter der Bevölkerung. E<strong>in</strong> SS-<br />

Offizier drohte dem Bürgermeister mit Erschießen, weil <strong>in</strong><br />

Alfeld Hakenkreuzfahnen verbrannt wurden, zog sich aber<br />

dann mit se<strong>in</strong>er Truppe auf die umliegenden Höhen zurück.<br />

Am Abend besetzte amerikanische Infanterie schlagartig<br />

den Ort und setzte alle Männer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gasthaus fest. Als<br />

man sie am nächsten Morgen Richtung <strong>Hersbruck</strong> abtransportierte,<br />

wurden sie bei Thalheim von deutschen Soldaten<br />

aus dem Wald heraus beschossen.<br />

Inzwischen leistete die SS im nahe bei Alfeld liegenden<br />

Dorf Kegelheim den weiter vorrückenden Amerikanern<br />

Widerstand. E<strong>in</strong> Granatenhagel g<strong>in</strong>g auf Kegelheim nieder<br />

und ließ das Dorf <strong>in</strong>nerhalb weniger M<strong>in</strong>uten <strong>in</strong> Flammen<br />

aufgehen.<br />

Nach der Besetzung rasselten noch tagelang amerikanische<br />

Panzer durch die Gegend. Vielen wurde erst jetzt bewusst,<br />

welch gewaltiger Übermacht die deutschen Soldaten<br />

gegenübergestanden hatten. Dekan Monn<strong>in</strong>ger drückte aus,<br />

was damals wohl die meisten empfanden: “Die Überzahl der<br />

Gegner und ihr Überfluß an Kriegsmaterial s<strong>in</strong>d es, die unsere<br />

Tapferen besiegt haben. Wie konnte man sich an führender<br />

Stelle auch e<strong>in</strong>bilden, der ganzen Welt standhalten, ja sie<br />

besiegen zu können.”<br />

Die Amerikaner wollten im besetzten Gebiet rasch e<strong>in</strong>e<br />

gewisse Ordnung schaffen, auch wenn der Krieg zunächst<br />

noch weiter g<strong>in</strong>g. Dazu brauchte man Geme<strong>in</strong>deverwaltungen<br />

und Bürgermeister. Die bisherigen, die alle der NSDAP<br />

angehört hatten, kamen für die Besatzungsmacht nicht mehr<br />

<strong>in</strong>frage. Also hieß es neue suchen.<br />

In <strong>Hersbruck</strong> fragte am Donnerstag, 19. April, e<strong>in</strong> CIC-<br />

Offizier den katholischen Stadtpfarrer Dr. Zenger und den<br />

evangelischen Dekan Monn<strong>in</strong>ger, wer für dieses Amt <strong>in</strong>frage<br />

komme, und beide empfahlen nach kurzer Beratung Michael<br />

Roiger, der bis 1933 Justiz<strong>in</strong>spektor am Amtsgericht <strong>Hersbruck</strong><br />

und von der Bevölkerung sehr geschätzt war. Als


Fraktionssprecher der SPD im <strong>Hersbruck</strong>er Stadtrat war er<br />

gleich nach der Machtergreifung der NSDAP aus dem Amt<br />

entfernt worden.<br />

Damals hatte ihn Rechtsanwalt Dr. Neus<strong>in</strong>ger <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Kanzlei angestellt und es ihm so ermöglicht, weiter im juristischen<br />

Bereich tätig zu bleiben. Jetzt rettete der neue Bürgermeister<br />

Roiger den alten vor der drohenden Internierung.<br />

Er berichtete den Amerikanern von Neus<strong>in</strong>gers Verhalten<br />

ihm gegenüber und von dem Attentatsversuch als Beweis<br />

dafür, dass Neus<strong>in</strong>ger ke<strong>in</strong> Nazi-Bürgermeister gewesen sei.<br />

Für Michael Roiger wäre der 19. April be<strong>in</strong>ahe se<strong>in</strong> erster<br />

und letzter Tag als <strong>Hersbruck</strong>er Bürgermeister geworden.<br />

Mit wenigen Helfern war er im Erdgeschoss durch<br />

abgelieferte Waffen und Munition aller Art gewatet und <strong>in</strong><br />

den zweiten Stock gestiegen. Gegen 16:30 Uhr schreckten<br />

ihn Explosionen auf und im Nu war das Rathaus mit<br />

schwarzem Rauch angefüllt. Nur e<strong>in</strong>em Ortskundigen, der<br />

alle W<strong>in</strong>kel des Rathauses kannte, ist es zu verdanken, dass<br />

Roiger mit se<strong>in</strong>en Helfern auf den Turmvorsprung fand, von<br />

dem aus die Feuerwehr sie rettete. Verletzt wurde nur die<br />

Frau des Hausmeisters, weil sie ihr damals so wertvolles<br />

Schmalzhäferl nicht loslassen wollte und deshalb von der<br />

Leiter stürzte.<br />

Man hat lange gerätselt und <strong>in</strong> polizeilichen<br />

Vernehmungen herauszubr<strong>in</strong>gen versucht, wie der Rathausbrand<br />

entstanden se<strong>in</strong> könnte. Munitionsfachleute schlossen<br />

aus, dass die gelagerte Munition oder e<strong>in</strong>e vergessene<br />

Panzerfaust ihn hervorgerufen haben könnte. Die damaligen<br />

Geme<strong>in</strong>deangestellten hatten nur e<strong>in</strong>e Erklärung:<br />

Es war Brandstiftung. Bewiesen wurde es nicht, “wenn<br />

auch manches dafür spricht”, wie die Staatsanwaltschaft<br />

bei der E<strong>in</strong>stellung des Verfahrens feststellte. Bei e<strong>in</strong>em<br />

Geburtstagsbesuch gab e<strong>in</strong> 91-jähriger dem Bürgermeister<br />

Endres zu verstehen, er wisse, wer das Rathaus angezündet<br />

habe. Aber als der Bürgermeister ihn bat, es ihm zu sagen,<br />

me<strong>in</strong>te der Alte: “Etz no net”.<br />

Bei den polizeilichen Ermittlungen wurde noch e<strong>in</strong>mal<br />

deutlich, welch e<strong>in</strong> Durche<strong>in</strong>ander <strong>in</strong> den Tagen zwischen<br />

dem Zusammenbruch der alten und dem Aufbau e<strong>in</strong>er<br />

neuen Ordnung herrschte. Während Roiger sich mit wenigen<br />

Helfern alle<strong>in</strong> im Rathaus glaubte, schafften unten weibliche<br />

Angestellte immer noch aufgrund e<strong>in</strong>er vor dem Anmarsch<br />

der Amerikaner ergangenen Anordnung aus Lauf<br />

“verfängliche” Akten <strong>in</strong> den Keller der <strong>in</strong>zwischen verlassenen<br />

NSDAP-Kreisleitung, um sie dort zu verbrennen – also<br />

Akten, die jetzt belastend hätten se<strong>in</strong> können. E<strong>in</strong> Bücherstapel<br />

mit Hitlers “Me<strong>in</strong> Kampf” und e<strong>in</strong>em antijüdischen<br />

Hetzbuch des Gauleiters Streicher, die alle Brautpaare zur<br />

Hochzeit bekommen hatten, war schon vorher <strong>in</strong> Flammen<br />

aufgegangen. In anderen Räumen hielten sich, wahrsche<strong>in</strong>lich<br />

nicht mit lauteren Absichten, ehemalige Insassen des<br />

KZ <strong>Hersbruck</strong> auf, die sich vor den Elendsmärschen absetzen<br />

konnten oder nach ihrer Freilassung zurückgekommen<br />

Eckhardt Pfeiffer / <strong>Das</strong> <strong>Kriegsende</strong> <strong>1945</strong> <strong>in</strong> <strong>Hersbruck</strong>, Er<strong>in</strong>nerungen<br />

waren. Sie gaben sich als politische Häftl<strong>in</strong>ge aus, gehörten<br />

aber, wie sich später herausstellte, zu den Krim<strong>in</strong>ellen.<br />

Für den neuen Bürgermeister begann nun der Kle<strong>in</strong>krieg<br />

gegen Chaos und Not. Dabei zeigte sich, dass die beiden<br />

<strong>Hersbruck</strong>er Geistlichen ke<strong>in</strong>en besseren als Michael<br />

Roiger zum Bürgermeister hätten vorschlagen können.<br />

Durch se<strong>in</strong>en Gerechtigkeitss<strong>in</strong>n und se<strong>in</strong>e persönliche<br />

Ausstrahlung gewann er die Achtung nicht nur der eigenen<br />

Bürger, sondern auch der Militärregierung. Als deren<br />

erster Chef, Major Dunbaugh, <strong>Hersbruck</strong> verlassen musste,<br />

hatte er zu Roiger e<strong>in</strong> be<strong>in</strong>ahe freundschaftliches Verhältnis<br />

und nach se<strong>in</strong>er Rückkehr <strong>in</strong> die Staaten schrieb er für e<strong>in</strong>e<br />

amerikanische Zeitschrift e<strong>in</strong>en positiven Artikel über se<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>drücke <strong>in</strong> <strong>Hersbruck</strong>.<br />

Zu den ersten Maßnahmen der amerikanischen Besatzungsmacht<br />

gehörte die Säuberung des öffentlichen<br />

Lebens von Nazis. Nicht nur die Parteifunktionäre erschienen<br />

ihnen verdächtig, sondern alle, die im Dritten Reich<br />

führende Stellen und Ämter bekleidet hatten. Sie wurden<br />

größtenteils <strong>in</strong> Internierungslager gesteckt. Dazu bot<br />

sich natürlich das <strong>Hersbruck</strong>er Barackenlager an, <strong>in</strong> dem<br />

bis zum März die KZ-Häftl<strong>in</strong>ge untergebracht waren. Dann<br />

hatte es wenige Tage als Sammellager für deutsche Kriegsgefangene<br />

gedient. Nun wurde es e<strong>in</strong> Internment Camp, e<strong>in</strong><br />

Zivil<strong>in</strong>ternierten-Lager.<br />

Schon bald saßen hier 2000 bis 3000, später sogar 6000<br />

bis 8000 Internierte. Zum Anfang war dort e<strong>in</strong>e ganze<br />

Kompanie hoher Offiziere versammelt, darunter e<strong>in</strong>e Zeitlang<br />

der bekannteste Panzergeneral der Wehrmacht, Generaloberst<br />

Guderian und e<strong>in</strong>ige SS-Generäle. H<strong>in</strong>zu kamen<br />

viele hohe Beamte, zahlreiche Landräte, Oberbürgermeister<br />

und Bürgermeister, etwa 120 Ärzte, darunter bekannte Professoren<br />

aus Erlangen und Nürnberg, Rechtsanwälte, Wissenschaftler<br />

und Künstler, aber auch e<strong>in</strong>e große Zahl mittlerer<br />

und kle<strong>in</strong>er Parteifunktionäre bis herunter zum Ortsgruppenleiter<br />

und Bauernführer, unter diesen auch mehrere<br />

aus dem <strong>Hersbruck</strong>er Land. E<strong>in</strong>e Gruppe für sich bildeten<br />

die SS-Angehörigen.<br />

Neben diesem Männerlager existierte, durch e<strong>in</strong>en doppelten<br />

Stacheldrahtzaun getrennt, e<strong>in</strong> Frauenlager. Dort<br />

waren höhere Führer<strong>in</strong>nen des BDM und der Frauenschaft,<br />

unter ihnen die Reichsfrauenschaftsführer<strong>in</strong> Scholz-Kl<strong>in</strong>k,<br />

aber auch KZ-Bewacher<strong>in</strong>nen untergebracht.<br />

Die Verpflegung war dürftig, aber immer noch besser,<br />

als was die deutschen Kriegsgefangenen <strong>in</strong> russischen oder<br />

französischen Lagern zu dieser Zeit bekamen. Auch die<br />

Bevölkerung hat ja <strong>in</strong> diesen Monaten gehungert. Was den<br />

meisten Gefangenen noch mehr zusetzte als das Zusammengedrängtse<strong>in</strong><br />

auf engstem Raum, der Hunger und die<br />

schlechten hygienischen Verhältnisse, war nach dem Zusammenbruch<br />

ihrer Welt die Hoffnungslosigkeit. Dazu kamen<br />

Denunziationen, Diebstähle, Hassausbrüche. Es gab viele<br />

Selbstmorde.<br />

c○ <strong>Hersbruck</strong>er Zeitung 15.04.2005.


Wenn man e<strong>in</strong> Wort sucht, das die Gesamtsituation der<br />

Deutschen von damals kennzeichnet, dann passt am besten:<br />

Miserabel. Aber e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Vorteil hatte man gegenüber<br />

heute. Man spürte: Schlechter wird’s nicht mehr, es kann<br />

nur besser werden. Und es wurde besser. Besser, als man<br />

es damals zu hoffen wagte.<br />

c○ <strong>Hersbruck</strong>er Zeitung 15.04.2005.<br />

Eckhardt Pfeiffer / <strong>Das</strong> <strong>Kriegsende</strong> <strong>1945</strong> <strong>in</strong> <strong>Hersbruck</strong>, Er<strong>in</strong>nerungen

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