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Vierter Newsletter der Union progressiver Juden in Deutschland

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<strong>Union</strong> <strong>progressiver</strong> <strong>Juden</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> November 2013 | Kislew 5774<br />

AUS DEN GEMEINDEN<br />

ספורים Das Projekt<br />

Sipurim-Lebensgeschichten <strong>der</strong><br />

Jüdischen Geme<strong>in</strong>de Elmshorn<br />

Anfang des Jahres 5773/2013 haben wir <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Jüdischen Geme<strong>in</strong>de Elmshorn mit dem Projekt<br />

„Sipurim-Lebensgeschichten“ begonnen.<br />

Seit <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>gründung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de Elmshorn<br />

im November 2003 s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>zwischen 10<br />

Jahre vergangen und wir Mitglie<strong>der</strong> kennen uns<br />

alle ziemlich genau. Tatsache ist aber auch, dass<br />

viele durch ihr zunehmendes Alter kranker und<br />

immobiler werden. Wir haben uns gefragt, wie<br />

die Lebensgeschichten dieser Menschen außer<br />

im ganz kle<strong>in</strong>en Familienkreis, den sie hier noch<br />

besitzen – manchmal s<strong>in</strong>d sie auch völlig auf sich<br />

alle<strong>in</strong> gestellt – <strong>der</strong> Nachwelt erhalten bleiben<br />

können. Deshalb haben wir begonnen, diese<br />

Lebensgeschichten aufzuschreiben.<br />

Das geht folgen<strong>der</strong>maßen vor sich: E<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>demitglied<br />

(<strong>der</strong> Interviewer) befragt e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es<br />

Geme<strong>in</strong>dmitglied zu se<strong>in</strong>em Lebenslauf, macht<br />

sich Notizen und schreibt die Geschichte später<br />

auf. Die Voraussetzung für den Interviewer ist,<br />

dass er e<strong>in</strong> gutes normales Verhältnis zu dem<br />

Interviewten hat und zuhören kann, ohne se<strong>in</strong><br />

Lebensschicksal mit dem des Gegenüber zu vermischen.<br />

Diese Methode <strong>der</strong> Befragung hat den<br />

Vorteil, dass sich die Menschen schneller öffnen<br />

und die Motive e<strong>in</strong>es Mo<strong>der</strong>ators, <strong>der</strong> von außen<br />

kommt (Provokation, eigene Agenda, Bewertungen<br />

etc.) weitgehend wegfallen. Voraussetzung<br />

ist neben dem bekannten Interviewer, dass den<br />

Gesprächspartnern ausreichend Ruhe, Raum und<br />

Zeit gegeben wird. Lei<strong>der</strong> haben wir den Zeitfaktor<br />

im Anfang unterschätzt, denn wir hatten<br />

uns als Zeitlimit Ende Oktober 2013 (10-jähriges<br />

Jubiläum <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>dewie<strong>der</strong>gründung) gesetzt.<br />

Jetzt aber haben wir Zweifel, ob wir diesen<br />

Term<strong>in</strong> e<strong>in</strong>halten können, denn die Lebensgeschichten<br />

sollen übersetzt (vom Deutschen <strong>in</strong>s<br />

Russische und umgekehrt), redigiert und dann <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Buch/Heft jüdischen Menschen an<strong>der</strong>er<br />

Geme<strong>in</strong>den und <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en Öffentlichkeit<br />

zugänglich gemacht werden.<br />

Er<strong>in</strong>nern und Bewahren gehört zu den jüdischen<br />

Tugenden und diese „narrativen Interviews“<br />

erfolgen mit <strong>der</strong> Intention: je<strong>der</strong> Mensch ist<br />

e<strong>in</strong>zig und se<strong>in</strong>e Lebensgeschichte sollte bewahrt<br />

werden. Deshalb haben wir auch den Zentralrat<br />

um Unterstützung und För<strong>der</strong>ung gebeten. Wer<br />

sich für diese Projekt <strong>in</strong>teressiert o<strong>der</strong> mitmachen<br />

möchte, kann sich unter Tel. 04121-482497<br />

(Russisch) o<strong>der</strong> 04121-93910 (Deutsch) melden.<br />

Alisa Fuhlbrügge<br />

Jüdische Geme<strong>in</strong>de Elmshorn<br />

„Dürfen sie das?“ Reform im <strong>Juden</strong>tum<br />

Deborah Tal-Rüttger, stellvertretende Vorsitzende<br />

<strong>der</strong> <strong>Union</strong> <strong>progressiver</strong> <strong>Juden</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

sowie Vorsitzende und Vorbeter<strong>in</strong> <strong>der</strong> Jüdischen<br />

Liberalen Geme<strong>in</strong>de Emet weSchalom Nordhessen<br />

konnte den Besuchern ihres Vortrages und<br />

beim anschließenden Gespräch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jüdischen<br />

8<br />

Kultusgeme<strong>in</strong>de Bielefeld das gelebte progressive<br />

<strong>Juden</strong>tum näherbr<strong>in</strong>gen und dabei deutlich<br />

machen, dass das Reformjudentum <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Ausübung<br />

jedem E<strong>in</strong>zelnen viel Wissen abverlangt,<br />

da die Voraussetzungen dafür die Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />

mit den Texten notwendig macht, aber<br />

auch die Frage nach e<strong>in</strong>em Leben im E<strong>in</strong>klang<br />

mit <strong>der</strong> Schöpfung „Tikkun Olam“ sowie auf das<br />

heutige relevante Leben erörtert.<br />

Irith Michelsohn

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