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Havert und wurde wohl bis in das 18. Jahrhundert hinein von<br />
einem eigenen Rektor bedient. Kollator war der Pfarrer von<br />
Havert, d.h. er hatte das Recht, die Stelle zu besetzen.<br />
Aus dem Jahre 1533 wird berichtet, dass zweimal wöchentlich<br />
die heilige Messe in der Kapelle gelesen wurde. Gepredigt wurde<br />
dabei nicht. 1532 war Adam Schwertscheidt Rektor an der<br />
Kapelle von Isenbruch. Im Jahre 1551 trat der Priester Matheisen<br />
(wahrscheinlich der Dominikaner Mathias van Sittard) in<br />
Isenbruch als Prediger auf, da auch in unserem Ort Anhänger<br />
der Wiedertäufer (eine radikale protestantische Sekte) wohnten.<br />
Der Priester wurde auf Anweisung des Herzogs Wilhelm<br />
von Jülich in die gefährdeten Ortschaften Schalbruch, Isenbruch,<br />
Havert, Höngen, Breberen, Saeffelen, Susteren und<br />
Born geschickt. Die Glaubensabtrünnigen sollten zum wahren<br />
Glauben zurückgeführt werden. Vom Predigtstuhl aus wurde<br />
denen, die sich weigerten, der Ketzerei abzuschwören, angedroht,<br />
des Landes verwiesen zu werden, ihr Hab und Gut zu<br />
beschlagnahmen und ihre Häuser abzureißen. Der Druck der<br />
Obrigkeit führte offensichtlich wieder zur Ruhe und zur Wiederherstellung<br />
der alten katholischen Ordnung. Im Jahre<br />
1559 bediente der Pfarrer von Millen die Kapelle. 1582 vertrat<br />
Peter Perarius den Rektor Johann Schommartz, der noch studierte.<br />
Peter Perarius hieß eigentlich Teschenmacher und<br />
stammte aus Sittard. 1574 war Peter Perarius Pfarrer in Millen<br />
geworden. Dort ist er am 23. Aug. 1599 gestorben. Er war<br />
Dechant des Dekanates Susteren. Sein Bruder Gerhard Perarius<br />
wird 1582 als Pfarrer von Havert genannt. 1609 und 1612<br />
ist Johann Isenbrucher der Rektor der Kapelle.<br />
In der Kapelle befinden sich heute noch zwei alte Meßgewänder.<br />
Eine grüne Kasel ist aus sehr schönem, mit Blumenmustern<br />
durchwebtem Damast. Auf dem Kreuz der Rückseite befinden<br />
sich gestickte Rosen und in der Mitte das IHS-Monogramm.<br />
Eine rote Kasel ist aus Seide mit eigenartiger Musterung.<br />
Der Stoff hat möglicherweise ursprünglich anderen Zwecken<br />
gedient. Beide Gewänder sind Zeugnis schöner Rokoko-<br />
Arbeit. Der Verbleib von zwei historisch wertvollen Missalen<br />
(Meßbüchern) ist seit Ende der 60er Jahre unbekannt.<br />
Die Kapelle hat ihren Ehrentag, wenn die Fronleichnamsprozession<br />
nach Isenbruch kommt (alle drei Jahre) und an der Kapelle<br />
der Segen gegeben wird. Im Maimonat wird an jedem<br />
Sonntag die Muttergottes verehrt. Am Abend vor der Beerdigung<br />
eines Dorfbewohners wird in der Kapelle für die Seele<br />
des Verstorbenen der Rosenkranz gebetet. Jeden Freitag wird<br />
durch den Pastor von Havert eine heilige Messe gefeiert. Es ist<br />
bereits seit Ende der 60'iger Jahre Tradition, das am Kirmessonntag<br />
auf dem Kapellennvorplatz die heilige Messe unter<br />
Mitwirkung des Kirchenchores St. Cäcilia Havert zelebriert<br />
wird.<br />
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