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Zeit für ein stück vom glück

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Foto: © 2012 Shutterstock Inc.<br />

Ausgabe 2012<br />

<strong>Zeit</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong><br />

<strong>stück</strong> <strong>vom</strong> <strong>glück</strong><br />

UrlAUb Für<br />

lebenSFreUde<br />

AUs Der BAHn<br />

eldOrAdO IM SCHnee<br />

mAmArAZZA<br />

MArIAnne FürSTIn ZU<br />

SAYn-WITTGenSTeIn-SAYn<br />

grün BeWegt<br />

e-bIKe der UMWelT<br />

ZUlIebe


02<br />

inHAlt<br />

sommer & Winter 2012<br />

Aus der redaktion Seite 04<br />

<strong>Zeit</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>stück</strong> <strong>vom</strong> <strong>glück</strong><br />

Urlaub <strong>für</strong> lebensfreude Seite 06<br />

100 Jahre traunseebahn<br />

Schmalspurbahn mit Tradition Seite 15<br />

geformt, getrocknet, gebrannt<br />

Handwerkskunst – Keramik Seite 18<br />

nadel & faden<br />

lederhosenmacher Seite 26<br />

ort der Dichter<br />

Salzkammergut –<br />

Inspiration <strong>für</strong> Künstler Seite 30<br />

WintermÄrcHen<br />

Aus der Bahn<br />

eldorado im Schnee Seite 08<br />

Winter Wunder land<br />

Faszination auf individuellen Wegen Seite 10<br />

stille <strong>Zeit</strong><br />

„Je später die Stund´…“ Seite 12<br />

Das weiße gold<br />

Salzkammergut –<br />

7000 Jahre Geschichte Seite 24<br />

vorhang auf<br />

Johann Strauss im lehartheater Seite 33<br />

Wir bedanken uns bei unseren Wirtschaftspartnern:<br />

Bei der Produktion unserer Druckwerke<br />

achten wir im Salzkammergut auf<br />

Umweltschutz und Nachhaltigkeit.<br />

Foto: © Maria Schoiswohl<br />

Foto: © big shot/erich Hagspiel<br />

erleben<br />

entdecken<br />

genießen<br />

das Salzkammergut bietet <strong>ein</strong>e Fülle an erlebnissen,<br />

entdeckungen und Genüssen. die Salzkammergut<br />

erlebnis-Card bietet viele Vorteile.<br />

06<br />

12<br />

10<br />

24<br />

05<br />

impressum<br />

Herausgeber: Mag. Ronald Felder, STMG<br />

Salzkammergut Tourismus-Marketing GmbH, Salinenplatz 1, 4820 Bad Ischl, Austria<br />

Tel.: +43 6132 26909, Fax: +43 6132 26909-14, www.salzkammergut.at<br />

Projektleitung: Mag. Rudolf Sumereder, STMG<br />

Beirat: Mag.(FH) Thomas Ebner, Pamela Binder, Robert Herzog, Beatrix Hofstetter, Mag.(FH) Petra Gangl, Ernst Kammerer,<br />

Andreas Murray, Mag.(FH) Christian Schirlbauer, Mag.(FH) Hildegund Schirlbauer, Hans Wieser<br />

Chefredakteur: Dr. Martin A. Schoiswohl, Kommhaus<br />

Redaktion: Griselda Fosen, Dr. Maria Schoiswohl, Franz Thalhammer, Kommhaus<br />

Art Direktor: Gerald Pilz, Kommhaus<br />

Grafik: Anna St<strong>ein</strong>huber, Kommhaus<br />

Lektorat: Gertraud Morocutti<br />

Projektleitung: Dipl.-Päd. Astrid Schoiswohl, Kommhaus<br />

Redaktionsanschrift: Das Kommunikationshaus Bad Aussee, Altausseer Straße 220, 8990 Bad Aussee, Austria<br />

Tel.: +43 3622 55344-0, Fax: +43 3622 55344-17, www.kommhaus.com<br />

Anzeigenredaktion: Salzkammergut Tourismus-Marketing GmbH<br />

Fotos: siehe Bildverweise<br />

Druck: Vorarlberger Verlagsanstalt GmbH, www.vva.at<br />

Grundlegende Richtung: Das Salzkammergut Magazin ersch<strong>ein</strong>t jährlich. Es informiert Gäste, Einheimische und<br />

Freunde des Salzkammergutes über die Region und s<strong>ein</strong>e Menschen. Vorbehaltlich Änderungen, Irrtümer und Druckfehler.<br />

Foto: © STMG/Ch. Parzer<br />

Foto: © Salinen Tourismus GmbH<br />

Foto: © Kommhaus<br />

sommertrAUm<br />

tour de sel<br />

rennradregion Salzkammergut Seite 14<br />

Aufgeigen<br />

<strong>ein</strong> Fest mit Seele Seite 19<br />

Des kaisers Jagdgründe<br />

Jagd im Salzkammergut Seite 20<br />

es heulen wieder die Wölfe<br />

Cumberland Wildpark Seite 27<br />

1000-jährige linde<br />

Magischer baum Seite 32<br />

grün bewegt<br />

e-bike – der Umwelt zuliebe Seite 34<br />

Wasservergnügen<br />

76 trinkwasserklare Seen Seite 36<br />

Wo die Wildfrauen wohnen<br />

Scheue Wesen <strong>ein</strong>er anderen Welt Seite 38<br />

„mit<strong>ein</strong>and“<br />

bauernherbst – Tradition in r<strong>ein</strong>kultur Seite 42<br />

Auf neuen schienen<br />

Schafbergbahn – steiler Aufstieg Seite 44<br />

<strong>für</strong> leon & lena<br />

dirndln und lederhosen <strong>für</strong> Kinder Seite 45<br />

golfkammergut<br />

Kl<strong>ein</strong>er ball – Großer Sport Seite 46<br />

Welterbe unter Wasser<br />

Pfahlbauten im Salzkammergut Seite 47<br />

42<br />

Fotos: © www.Urlaubambauernhof.at<br />

Foto: © 2011 Imagno/Austrian Archives/gettyimages<br />

Foto: © TV Attersee-Salzkammergut<br />

intervieWs & PortrÄts<br />

franz Welser-möst<br />

Auftanken in der Stille der berge Seite 16<br />

10 mal olympia<br />

Hubert raudaschl Seite 22<br />

mamarazza<br />

Marianne Fürstin zu<br />

Sayn-Wittgenst<strong>ein</strong>-Sayn Seite 28<br />

endlich ich selbst s<strong>ein</strong><br />

nicole beutler im Salzkammergut Seite 40<br />

Foto: © roger Mastroianni<br />

Foto: © Kulturverlag Polzer<br />

20<br />

34<br />

16<br />

28<br />

27<br />

38<br />

22<br />

40<br />

Foto: © Cumberland Wildpark/lankmaier<br />

Foto: © OÖ. Werbung/Himsl<br />

Foto: © www.ocean7.at/Gernot Weiler<br />

Foto: © www.nicole-beutler.com/Silke Maier<br />

03


Johann Panhuber<br />

Für den Herausgeber<br />

04<br />

Foto: © Foto Hofer bad Ischl<br />

eDitoriAl<br />

Kennen Sie das echoblasen am Almsee? den Frühaufsteher belohnt <strong>ein</strong> <strong>ein</strong>zigartiger<br />

Sonnenaufgang am löckermoos in Gosau. der Steirersee auf der<br />

Tauplitz verzaubert bei jedem Tageslicht mit s<strong>ein</strong>en Wasserfarben von grün bis<br />

blau. das Schloss Ort am Traunsee lädt zu allen Jahreszeiten zur Hochzeit.<br />

Schifahren am dachst<strong>ein</strong>? <strong>ein</strong> unvergesslicher Genuss… „bei uns ist es schon<br />

sehr schön“, kommen viele <strong>ein</strong>heimische und Gastgeber des Salzkammergutes<br />

ins Schwärmen, wenn sie über ihre Heimat reden und Gästen Tipps <strong>für</strong> ihren<br />

Aufenthalt geben. „Wie schön es wirklich ist, wissen sie ja gar nicht“, antworten<br />

oft Gäste, die m<strong>ein</strong>en, den wahren reiz der region erkennt nur der, der nicht<br />

andauernd in dieser überbordend schönen Gegend lebt.<br />

Ob Gast, Zweitheimischer oder <strong>ein</strong>heimischer, alle finden im Salzkammergut<br />

erfüllung in ihrer Sehnsucht nach lebenskraft und lebensfreude. dieser <strong>ein</strong>malige<br />

Flecken erde mit s<strong>ein</strong>en unverwechselbaren Menschen ist <strong>ein</strong>e wirklich<br />

<strong>ein</strong>zigartige Mischung aus Tradition, lebensqualität, natur, Authentizität, Gesundheit,<br />

Gastfreundschaft, Stolz, Humor, Harmonie, Verlässlichkeit und lust.<br />

diese Werte verbinden die Menschen seit Jahrhunderten und auch heute noch<br />

– über alle ländergrenzen hinweg. Ist doch das Salzkammergut im dreiländereck<br />

Oberösterreich, Salzburg und Steiermark gelegen. „das Salzkammergut<br />

schenkt uns immer <strong>ein</strong> Stück <strong>vom</strong> Glück“, sind sich alle über alle Grenzen hinweg<br />

<strong>ein</strong>ig. Was, wen, wann <strong>glück</strong>lich macht – auf diese Spurensuche hat sich<br />

das Salzkammergut-Magazin begeben. das ergebnis lädt zum Schmökern <strong>ein</strong>.<br />

Franz Welser-Möst zieht sich regelmäßig an den Attersee zurück. „Hier bin<br />

ich <strong>ein</strong>fach der Franz“, sagt der Generalmusikdirektor der Wiener Staatsoper.<br />

Kaiser Franz Joseph frönte 70 Jahre lang s<strong>ein</strong>er Jagdleidenschaft in bad Ischl.<br />

„Wenn man viel reist, kommt man schnell drauf, dass es zum Salzkammergut<br />

landschaftlich k<strong>ein</strong>e Steigerung gibt“, schwärmt Segellegende Hubert<br />

raudaschl (zehn Mal Olympia!) aus ried bei St. Wolfgang. „Wenn ich die Augen<br />

zumache und daran denke, wo ich mich wohl fühle, dann ist das hier“, m<strong>ein</strong>t<br />

Marianne Fürstin zu Sayn-Wittgenst<strong>ein</strong>-Sayn und spricht dabei über ellmautal<br />

beim Salzburger Fuschlsee. „Treibt’s mich heut’ zum See, zur Klause? Treibt’s<br />

mich auf die blaa Alm hin? Wird’s beim Fischer <strong>ein</strong>e Jause, wird’s <strong>ein</strong> Gang zur<br />

Wasnerin?“ reimte der große österreichische Schriftsteller Friedrich Torberg im<br />

amerikanischen exil 1942 in s<strong>ein</strong>em Gedicht „Sehnsucht nach Altaussee“. Für<br />

die Schauspielerin und Chansonnière nicole beutler (Schlosshotel Orth) ist der<br />

Traunsee Kraftquelle und Inspiration zugleich: „Hier lerne ich m<strong>ein</strong>e Texte, lese<br />

viel und genieße das leben.“<br />

Jeder findet im Salzkammergut s<strong>ein</strong>e Kraftquelle, s<strong>ein</strong>e Freude. Ist doch der<br />

namensgeber, das Salz, an sich schon wichtige Würze des lebens. berge und<br />

Seen locken Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter genauso ins Salzkammergut<br />

wie zahlreiche Veranstaltungen im gesamten Jahreskreis. Jede Sekunde ist<br />

hier die begegnung mit dem Glück möglich. K<strong>ein</strong> Wunder, ist doch das Salzkammergut<br />

die region mit der größten dichte an empirisch nachgewiesenen<br />

Glücksplätzen. diesen vielen möglichen Quellen des Glücks ist das Salzkammergut<br />

Magazin 2012 gewidmet. es bestätigt in vielen details das Grund-<br />

versprechen der region: „Salzkammergut. energie <strong>für</strong> mich.“ Wer noch mehr<br />

Tipps <strong>für</strong> s<strong>ein</strong>en Urlaub sucht, fragt am besten beim Tourismusbüro oder s<strong>ein</strong>en<br />

Gastgeber. Wundern Sie sich aber nicht, wenn Sie und Ihr Gesprächspartner ins<br />

Schwärmen kommen.<br />

Viel Freude beim lesen!<br />

Johann Panhuber<br />

Für den Herausgeber<br />

Martin A. Schoiswohl<br />

Chefredakteur<br />

Foto: © STMG/W. Stadler<br />

„Im Salzkammergut da kann man gut lustig<br />

s<strong>ein</strong>“, heißt es im ersten Akt der Operette<br />

„Im weißen rössl“ von ralph benatzky.<br />

die <strong>ein</strong>zigartige berg- und Seenlandschaft,<br />

die authentischen <strong>ein</strong>wohner und das unverwechselbare<br />

Wetter sorgen da<strong>für</strong> ebenso<br />

wie die Salzkammergut erlebnis-Card.<br />

Sie ist das Tüpfelchen auf dem i <strong>für</strong> <strong>ein</strong>en<br />

wahrlich lustigen Urlaub voll erlebnissen,<br />

entdeckungen und Genuss. die kl<strong>ein</strong>e<br />

Karte im Scheckkartenformat gilt von 1. Mai<br />

bis 31. Oktober und ermöglicht bis zu<br />

30 Prozent ersparnis bei 130 Partner-<br />

betrieben im gesamten Salzkammergut.<br />

Gleich ob Schifferlfahren am Traunsee,<br />

mit den bergmännern das Salzbergwerk<br />

in Hallstatt entdecken, in Altaussee im<br />

Hochseilklettergarten vergnügen, mit der<br />

Schafbergbahn auf den berg fahren, im<br />

dachst<strong>ein</strong> Höhlen erforschen oder <strong>ein</strong>en<br />

nachmittag in den kaiserlichen Gemächern<br />

der Kaiservilla in bad Ischl verbringen – das<br />

Freizeitprogramm im Sommer 2012 kommt<br />

mit der erlebnis-Card <strong>ein</strong>fach günstig.<br />

die Karte kostet 4,90 euro und ist in allen<br />

Informationsbüros im Salzkammergut sowie<br />

in zahlreichen Partner- und beherbergungsbetrieben<br />

erhältlich.<br />

www.salzkammergut.at<br />

erleBen<br />

entDecken<br />

geniessen<br />

05


<strong>Zeit</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>ein</strong> <strong>stück</strong><br />

<strong>vom</strong> <strong>glück</strong><br />

Wer sich <strong>Zeit</strong> nimmt, s<strong>ein</strong>em<br />

Glück <strong>ein</strong> Stück entgegenzu-<br />

gehen, ist im Salzkammergut<br />

genau richtig. nirgendwo sonst<br />

ist es <strong>ein</strong>em näher als hier.<br />

Foto: © Maria Schoiswohl<br />

drei Herren sitzen an diesem<br />

späten Sommernachmittag bei<br />

Kaffee und Marillenstrudel im<br />

Gastgarten des deutschen Hauses<br />

am Almsee. die Gesichter rot und<br />

verschwitzt von ihrer radtour ab<br />

Wels. „In unserer Jugend sind wir<br />

von Gössl am Grundlsee über die<br />

berge hierher gewandert“, erzählt<br />

<strong>ein</strong>er der Männer. „das ist schon<br />

lange her“, lacht der Zweite.<br />

dazwischen liegen die Familie,<br />

der beruf, der Alltag und sie haben<br />

sich aus den Augen verloren. Seit<br />

drei Jahren kommen die rüstigen<br />

70-Jährigen wieder regelmäßig<br />

an den Almsee. Um über das<br />

leben zu reden, über die enkerl,<br />

über alte <strong>Zeit</strong>en. Und um beim<br />

Kartenspielen „<strong>ein</strong> Vermögen“<br />

zu verspielen. Im Garten des<br />

deutschen Hauses, <strong>ein</strong>em ehe-<br />

maligen Jagdhaus des fränkischen<br />

Welfengeschlechts, geht es um<br />

10-Cent-Stücke.<br />

beim Almsee im oberösterrei-<br />

chischen Almtal beginnt das ende<br />

der Welt – richtung Süden ragt<br />

das Tote Gebirge bis über 2.000<br />

Meter in die Höhe. rotgschirr<br />

oder Almtaler Sonnenuhr heißt<br />

die karge Kulisse, die bergsteigpionier<br />

Sepp Huber um 1900 <strong>für</strong><br />

die wanderfreudige nachwelt<br />

professionell erschlossen hat.<br />

der Sepp-Huber-Steig richtung<br />

röllsattel zeugt von s<strong>ein</strong>er<br />

leidenschaft. Anspruchsloser ist<br />

der Weg um den See, gesäumt<br />

von sumpfigen Wiesen und<br />

Schilfbuchten im norden und<br />

Süden, von sanften berghängen<br />

in Ost und West. beim Spaziergang<br />

rauschen die blätter der<br />

Grau- und Schwarzerlen, die<br />

Sonne zaubert tanzende lichtpunkte<br />

aufs Wasser und am<br />

Wegesrand wachsen Farne,<br />

Glockenblumen, Himbeeren und<br />

wilde Minze. Mit Ausnahme des<br />

Seehauses steht k<strong>ein</strong> <strong>ein</strong>ziges<br />

Gebäude am Ufer des Almsees.<br />

das heutige naturschutzgebiet<br />

gehört seit 777 dem Stift Kremsmünster.<br />

das Seehaus ließen die<br />

Mönche 1652 <strong>für</strong> <strong>ein</strong>e landwirtschaft<br />

erbauen, heute ist es <strong>ein</strong>e<br />

Gaststätte.<br />

die drei Herren bleiben im deutschen<br />

Haus über nacht. <strong>ein</strong>e<br />

<strong>ein</strong>fache Herberge mit zwölf Zimmern,<br />

<strong>ein</strong>ige mit blick auf den<br />

See, <strong>ein</strong> „Zauberspiegel“ wie<br />

Adalbert Stifter 1834 in <strong>ein</strong>em<br />

brief schreibt. das echo, das<br />

den bergen innewohnt, trieb ihm<br />

damals in <strong>ein</strong>er Vollmondnacht<br />

die Tränen in die Augen – es erklang<br />

Goethes lied „Auf dem<br />

See“ begleitet von <strong>ein</strong>er Zither.<br />

Heute schicken vier junge bläser<br />

des Grünauer Musikver<strong>ein</strong>s <strong>ein</strong>ige<br />

Stücke über den Almsee, das<br />

Publikum antwortet mit Applaus.<br />

„die am anderen Ufer haben gut<br />

mitgespielt“, scherzt <strong>ein</strong>er der<br />

Trompeter über das echo, das<br />

an guten Tagen bis zu sieben Mal<br />

durchs Almtal hallt. die drei Herren<br />

lauschen den entfernten Klängen<br />

der bläser, statt Kaffee gibt es<br />

jetzt Most. <strong>ein</strong> lauer Abend voll<br />

langer Gespräche und unzähliger<br />

Kartenspiele steht bevor. Und<br />

<strong>ein</strong> frischer Morgen: „Wenn sich<br />

der nebel <strong>vom</strong> See hebt und die<br />

Sonne direkt aufs Haus sch<strong>ein</strong>t,<br />

das hat schon was.“<br />

„Das ist <strong>ein</strong><br />

Glücksplatzerl.“<br />

so Die erkenntnis<br />

Dreier Herren am<br />

almsee.<br />

Wegweiser ins Glück<br />

Im Salzkammergut gibt es die<br />

weltweit größte dichte an nachgewiesenen<br />

Glücksplätzen, 212<br />

an der Zahl. Sie wurden von sensiblen<br />

Menschen und Wissenschaftern<br />

ausgewählt.<br />

Im neuen buch „Wandern ins<br />

Glück“ erzählt Maria Schoiswohl<br />

zu 20 ausgewählten Glücksplätzen<br />

Geschichten wie diese. das<br />

buch ist im Handel in deutscher<br />

Sprache erhältlich (Schubert-<br />

Franzke, 17,90 euro).<br />

06 07<br />

Foto: © Schubert & Franzke


08<br />

AUs Der<br />

BAHn<br />

Ob Skifahren, Freeriden,<br />

Fahrten mit dem Pferdeschlitten<br />

oder rodeln –<br />

das Salzkammergut hat<br />

<strong>für</strong> jeden den passenden<br />

Winterspaß bereit. Vor<br />

allem Familien finden hier<br />

<strong>ein</strong> eldorado im Schnee.<br />

Skigebiet/-region Abfahrten<br />

Glitzernde Schneedecken<br />

umhüllt von der traumhaften<br />

bergwelt im Salzkammergut:<br />

<strong>ein</strong> Wintertraum<br />

bei glasklarer luft.<br />

Abseits der hektischen<br />

alpinen Skigebiete bietet<br />

die region erholung<br />

<strong>für</strong> Familien und die-<br />

jenigen, die <strong>ein</strong>e abwechslungsreiche<br />

berg-<br />

und Seenlandschaft in<br />

ruhe genießen wollen.<br />

Aber auch die Action<br />

kommt nicht zu kurz. Mit<br />

140 Kilometern Abfahrten<br />

ist die Skiregion dachst<strong>ein</strong>-West<br />

in Gosau,<br />

russbach und Annaberg<br />

die größte Skischaukel<br />

Oberösterreichs. Freerider<br />

und Snowboarder<br />

finden auf den mehr als<br />

30 Kilometer langen Off-<br />

Pisten am Krippenst<strong>ein</strong> ihr<br />

eldorado. Für die Freunde<br />

des langlaufens stehen<br />

hunderte Kilometer be-<br />

Dachst<strong>ein</strong>-West 130 km (9 Kabinenseilbahnen, 8 Sessel-, 46 Übungs- und Schlepplifte)<br />

Kasberg 40 km (2 Kabinenseilbahnen, 1 Sessellift, 8 Schlepp- und 3 Übungslifte)<br />

Tauplitzalm 40 km (1 Kabinenseilbahn, 4 Sessel-, 9 Schlepp-, 4 Seillifte)<br />

Gaissau-Hintersee 40 km (3 Sessel-, 5 Schlepplifte, 1 Übungslift)<br />

Postalm 20 km (1 Sessellift, 6 Schlepplifte)<br />

Loser 30 km (4 Sessel-, 4 Schlepplifte)<br />

Krippenst<strong>ein</strong> 20 km (1 Kabinenseilbahn, 1 Sessellift, 3 Schlepplifte + 30 km Off-Piste in Freeride-Arena)<br />

Feuerkogel 12 km (1 Kabinenseilbahn, 1 Sessellift, 5 Schlepplifte, 1 Babylift)<br />

Zwölferhorn 11 km (1 Kabinenseilbahn, 1 Schlepplift)<br />

Wachtberg 5 km (1 Schlepp-, 1 Tellerlift)<br />

Hochlecken 4 km (3 Schlepplifte, 1 Babylift)<br />

Hof bei Salzburg 2 km (1 Schlepp-, 1 Teller-, 1 Babylift)<br />

Hochplettlifte-Mondsee 2 km (2 Schlepplifte)<br />

Faistenau 1 km (3 Schlepp-, 3 Babylifte)<br />

Kronberg 1 km (1 Schlepp-, 1 Kinderlift)<br />

Zlaim-Grundlsee 1 km (1 Schlepp-, 1 Kinderlift)<br />

Koppl bei Salzburg 1 km (2 Schlepplifte)<br />

Thalgauberg 1 km (1 Schlepplift)<br />

stens präparierte loipen<br />

in unterschiedlichen Höhen<br />

zur Verfügung.<br />

Schneeschuhwanderungen<br />

in der traumhaften<br />

landschaft bescheren<br />

be<strong>ein</strong>druckende Augenblicke<br />

in der natur. <strong>ein</strong>e<br />

leichtigkeit breitet sich<br />

aus und lässt die Gedanken<br />

des Alltags vergessen.<br />

erholung auf<br />

hohem niveau! Spaß <strong>für</strong><br />

die ganze Familie wird<br />

bei den rodelpartien<br />

garantiert. naturrodelbahnen<br />

mit verschiedenen<br />

Schwierigkeits-<br />

graden teilweise auch mit<br />

beleuchtung <strong>für</strong> abendliches<br />

rodelvergnügen<br />

gibt es im ganzen Salzkammergut.<br />

die zünftige<br />

Hüttengaudi zum<br />

Abschluss sollte dabei<br />

nicht fehlen.<br />

Foto: © Fuschlsee Tourismus/erber<br />

aUF Die ricHtiGe karte setzen<br />

<strong>ein</strong>e Karte – viele Vorteile: die Salzkammergut Winter-Card<br />

bietet ermäßigungen bis zu 25 Prozent<br />

<strong>für</strong> attraktive Freizeitangebote <strong>vom</strong> Ausflug in die<br />

Therme bis zum Museumsbesuch. reichhaltig ist<br />

das Angebot <strong>für</strong> winterliches Vergnügen im ganzen<br />

Salzkammergut. Verschneite bergwelten, traumhafte<br />

Skigebiete, herrliche langlaufloipen, romantische<br />

Wanderungen um die winterlichen Seen, Thermen,<br />

Wellnessangebote und vieles mehr. Vielfältig wie die<br />

landschaft präsentieren sich auch die mannigfaltigen<br />

Möglichkeiten all<strong>ein</strong>e, zu zweit oder mit der ganzen<br />

Familie Spaß zu haben und den Urlaub zu genießen.<br />

Praktisch & günstig<br />

Mit der Salzkammergut Winter-Card bieten 75 Partner-<br />

betriebe ermäßigungen bis zu 25 Prozent an. Sie<br />

wird ab <strong>ein</strong>er Aufenthaltsdauer von drei nächten<br />

kostenlos an die Gäste abgegeben. erhältlich ist die<br />

Salzkammergut Winter-Card bei allen Tourismusverbänden<br />

und ausgewählten beherbergungsbetrieben.<br />

Mehr Infos dazu unter www.salzkammergut.at<br />

09<br />

Foto: © STMG/Ch. Parzer


10<br />

das Salzkammergut im Winter.<br />

Faszinierend in s<strong>ein</strong>er Ursprünglichkeit,<br />

unvergesslich mit s<strong>ein</strong>er tief verschneiten<br />

landschaft. dort wo der Winter zu Hause ist.<br />

Winter<br />

WUnDer<br />

lAnD<br />

Praktische Tipps <strong>für</strong><br />

Tourengeher finden Sie unter:<br />

www.tourenlehrpfad.at<br />

Foto: © STMG/Ch. Parzer<br />

Faszination auf<br />

individuellen Wegen<br />

die ersten Sonnenstrahlen<br />

zaubern <strong>ein</strong>en funkelnden<br />

Schimmer auf die tief verschneiten<br />

Gipfel des dachst<strong>ein</strong>massivs.<br />

es ist noch früh<br />

am Morgen, ich sitze neben<br />

m<strong>ein</strong>em Freund Markus in<br />

dessen Auto und wir schlängeln<br />

uns entlang des Hallstättersees<br />

richtung Obertraun.<br />

Kurz vor dem Ort Obertraun<br />

biegen wir rechts ab und<br />

schon sind wir bei der Talstation<br />

der Krippenst<strong>ein</strong>bahn.<br />

Heute ist der perfekte Tag<br />

<strong>für</strong> unsere Skitour, <strong>ein</strong> klarer<br />

wolkenloser Wintertag. den<br />

ersten Teil des Aufstiegs ersparen<br />

wir uns elegant, indem<br />

wir die Krippenst<strong>ein</strong>-Seilbahn<br />

bis auf das dachst<strong>ein</strong>-Plateau<br />

benützen. Aussteigen, fertigmachen,<br />

nun geht´s los! Gut,<br />

dass Markus <strong>ein</strong> sehr erfahrener<br />

Skitourengeher ist. Als<br />

Mitglied der örtlichen bergrettung<br />

kennt er sich in diesem<br />

Gelände bestens aus.<br />

das beruhigt mich, als ich auf<br />

die unendliche Weite des Plateaus<br />

blicke. langsam steigen<br />

wir entlang <strong>ein</strong>es markierten<br />

Winterwegs richtung Simonyhütte.<br />

In langen Serpentinen<br />

gewinnen wir ständig an Höhe<br />

und schon bald liegt die bergstation<br />

der Gondelbahn weit<br />

unter uns. Vollkommene ruhe,<br />

die nur <strong>vom</strong> Knirschen des<br />

Schnees unter unseren Skiern<br />

unterbrochen wird. <strong>ein</strong> Gefühl<br />

der Freiheit macht sich breit.<br />

es stimmt also tatsächlich,<br />

denke ich mir, je höher man<br />

steigt, desto weiter weg liegt<br />

das Alltägliche. es bleibt sozusagen<br />

im Tal zurück.<br />

Für Leib und Seele<br />

nach gut drei Stunden erreichen<br />

wir die Simonyhütte<br />

auf 2.203 Metern Seehöhe.<br />

der Ausblick ist überwältigend.<br />

der blick<br />

schweift über die<br />

Täler und berge<br />

der region<br />

dachst<strong>ein</strong><br />

Salzkam<br />

mer-<br />

gut bis weit ins ober-<br />

österreichische Flachland<br />

hinaus. Wir sitzen in der<br />

herrlichen Wintersonne und<br />

genießen die kräftige Jause.<br />

damit haben wir nun den<br />

höchsten Punkt unserer Tour<br />

erreicht. nach <strong>ein</strong>er knappen<br />

halben Stunde brechen<br />

wir wieder auf. „Ab jetzt wird<br />

es nur noch <strong>ein</strong> Genuss“,<br />

sagt Markus mit <strong>ein</strong>em verschmitzten<br />

lächeln auf den<br />

lippen. Wir schnallen die Ski<br />

an und gleiten <strong>ein</strong>igen Skispuren<br />

folgend über leicht<br />

welliges Gelände richtung<br />

Wiesberghaus, unserem<br />

nächsten etappenziel. Sanfte<br />

Abfahrten und leichte Anstiege<br />

wechseln sich hier ab.<br />

Die Leichtigkeit des S<strong>ein</strong>s<br />

Wir umrunden <strong>ein</strong>e kl<strong>ein</strong>e<br />

Kuppe und wie aus dem<br />

nichts steht das Wiesberghaus<br />

direkt vor uns. nochmals<br />

wird <strong>ein</strong>e kurze rast<br />

<strong>ein</strong>gelegt. „das beste kommt<br />

zum Schluss“, grinst Markus<br />

und spielt damit auf den<br />

letzten Teil unserer Tour an,<br />

die teilweise schwierige Abfahrt<br />

durch den sogenannten<br />

„Tiergarten“ ins echerntal<br />

bei Hallstatt. Hier sind<br />

nun m<strong>ein</strong>e skifahrerischen<br />

Künste gefragt. Zum Glück<br />

ist der Schnee leicht und<br />

trocken als wir durch das immer<br />

steilere Gelände talwärts<br />

unsere Schwünge ziehen.<br />

Sagenhafte 15 Kilometer ist<br />

die gesamte Abfahrt lang.<br />

erst weit über der baumgrenze<br />

nähern wir uns mit<br />

jedem Schwung den weit<br />

oben stehenden lärchen. In<br />

rasanter Fahrt folge ich Markus<br />

durch den lichten Hochwald.<br />

Ich verspüre <strong>ein</strong> Gefühl<br />

tiefer Zufriedenheit und des<br />

Glücks. „Man müsste solche<br />

Augenblicke festhalten können“,<br />

denke ich kurz. doch<br />

solche Momente lassen<br />

sich nicht festhalten.<br />

Man kann sie aber<br />

mit sich tragen<br />

und sich daran<br />

erinnern.<br />

Auch das<br />

tut gut.<br />

11


12<br />

aDventzeit in pürGG:<br />

„Je später Die stUnD’, Desto<br />

stimmUnGsvoller WirD’s.“<br />

stille<br />

<strong>Zeit</strong><br />

besinnliche Musik, der duft<br />

von bratäpfeln, lebkuchen<br />

und Glühw<strong>ein</strong>, glänzende<br />

Kinderaugen. Ja, es ist wieder<br />

so weit – Advent steht im<br />

Salzkammergut vor der Tür.<br />

Foto: © Wolfgangsee Tourismus GmbH<br />

„Mami, warum hat das<br />

Christkind nichts zum<br />

Anziehen? es muss doch<br />

frieren!“ die kl<strong>ein</strong>e Hannah<br />

zieht ihre Mutter zum<br />

Stand <strong>ein</strong>es Schnitzers<br />

und deutet auf die kl<strong>ein</strong>e<br />

Figur in der Krippe. es<br />

macht Spaß dem Mann<br />

beim Arbeiten zuzuschauen<br />

und es gibt wahrlich<br />

viel zu sehen: Schafe, die<br />

aussehen als würden sie<br />

lachen, die Heiligen drei<br />

Könige, festlich gekleidet,<br />

Maria mit goldenem,<br />

wallendem Haar. Handwerkskunst<br />

und brauchtum<br />

werden bei den traditionellen<br />

Adventmärkten<br />

im Salzkammergut groß<br />

geschrieben. besucher<br />

schlendern gemütlich von<br />

<strong>ein</strong>em Stand zum ande-<br />

ren, unterhalten sich mit<br />

den Ausstellern über deren<br />

Arbeit und erstehen<br />

bei dieser Gelegenheit<br />

das <strong>ein</strong>e oder andere außergewöhnliche<br />

Geschenk<br />

<strong>für</strong> Weihnachten.<br />

Advent am Wolfgangsee<br />

der Markt in St. Wolfgang<br />

gilt als der schönste<br />

Adventmarkt Österreichs<br />

und zieht Jahr <strong>für</strong> Jahr<br />

tausende Gäste aus<br />

aller Welt an. der Markt<br />

erstreckt sich durch den<br />

ganzen Ort, die Aussteller<br />

achten streng auf Authentizität<br />

und Qualität.<br />

Schiffe der Wolfgangseeschifffahrt<br />

bringen besucher<br />

nach Strobl und<br />

St. Gilgen, wo sie sich<br />

dem Zauber weiterer<br />

Foto: © big shot/erich Hagspiel<br />

ADvent-<br />

HigHligHts<br />

2012<br />

ausseer advent:<br />

Christkindlmarkt an allen vier<br />

Adventwochenenden im Kurpark<br />

bad Aussee, traditionelles nikolospiel<br />

in bad Mitterndorf, Tauplitz<br />

und Pichl-Kainisch: 05.12.<br />

salzkammergut advent in<br />

Bad ischl:<br />

Ischler HandwerksKultur in der<br />

Trinkhalle, 30.11.–20.12.<br />

Weihnachtsort traunkirchen:<br />

01.–02.12., 08.–09.12.<br />

Gmundner adventmarkt in der<br />

altstadt:<br />

01.–02.12., 08.–09.12.,<br />

15.–16.12.<br />

schlösseradvent im landschloss<br />

und seeschloss ort:<br />

23.–25.11., 30.11.–02.12., 07.–09.,<br />

14.–16.12.<br />

Adventmärkte hingeben. ne-<br />

ben brauchtum und Kulinarik<br />

kommt auch die Kultur in<br />

der Adventzeit nicht zu kurz.<br />

Chorgesang, traditionelle Volks-<br />

musik oder vergnüglich-besinn-<br />

liche lesungen versüßen <strong>ein</strong>heimischen<br />

und Gästen die<br />

Wartezeit bis Weihnachten.<br />

Region der Krippen<br />

das Salzkammergut gilt seit jeher<br />

als Kripperlregion. Privat-<br />

häuser öffnen in der Adventzeit<br />

ihre Stuben und laden zu<br />

<strong>ein</strong>er „Kripperlroas“ <strong>ein</strong>. natur,<br />

bunt, figurenreich, aus Ton,<br />

Papier oder Maisblättern, liebevoll<br />

aufgebaut – jede <strong>ein</strong>zelne<br />

Krippe hat Charme und erzählt<br />

ihre Geschichte.<br />

Traditionelle Krippe aus 1838<br />

<strong>ein</strong>e sehr bekannte Krippe ist<br />

die Kalß-Krippe, die im Museum<br />

der Stadt bad Ischl zu bewundern<br />

ist. die Krippe besteht aus<br />

etwa 300 beweglichen Figuren,<br />

die größten sind bis zu 30 Zentimeter<br />

hoch. der Grundstock<br />

zu dieser Krippe wurde um<br />

1838 gelegt.<br />

advent in mondsee:<br />

30.11.–02.12., 07.–09.,<br />

14.–16.12., 21.–23.12.<br />

Welterbe-advent<br />

salzkammergut:<br />

Gosauer bergweihnacht:<br />

01.–02.12. und 08.–09.12.<br />

Obertraun – nikolaus kommt über<br />

den See: 01.12.<br />

Hallstatt: 07.–09.12.<br />

Meisteradvent in bad Goisern:<br />

15.–16.12.<br />

Wolfgangseer advent:<br />

23.–25.11., 29.11.–02.12.,<br />

06.–09.12., 13.–16.12.,<br />

20.–23.12.<br />

Winterzauber am attersee:<br />

01.12.2012–06.01.2013<br />

advent der Dörfer in der<br />

Fuschlseeregion:<br />

26.11.–23.12.<br />

Weitere Termine unter:<br />

www.salzkammergut-advent.at<br />

Ein Krippendorf als Tor zum<br />

Salzkammergut-Advent<br />

<strong>ein</strong>mal im Jahr – an den ersten<br />

beiden Adventwochenenden –<br />

wird der kl<strong>ein</strong>e, romantische Ort<br />

Pürgg zur Krippe. dieser <strong>ein</strong>zigartige<br />

Markt zieht sich durch den<br />

ganzen Ort. besucher schauen<br />

sich vergeblich nach Stand’ln<br />

um, es gibt k<strong>ein</strong>e! die etwa 40<br />

Aussteller benützen <strong>für</strong> die Präsentation<br />

ihrer Kunsthandwerke<br />

Ställe, Garagen, Tennen und<br />

Wohnräume der Pürgger Privathäuser.<br />

daneben lassen sich die<br />

Veranstalter <strong>ein</strong> abwechslungsreiches<br />

Programm <strong>für</strong> die vielen<br />

besucher aus dem In- und Ausland<br />

<strong>ein</strong>fallen. der bogen umspannt<br />

dabei die besichtigung<br />

der landschaftskrippe, <strong>ein</strong>e<br />

engelbackstube <strong>für</strong> Kinder,<br />

Krampusspiel, Glöcklerlauf,<br />

Musikdarbietungen, lesungen<br />

und Führungen in der Johanneskapelle<br />

mit romanischen Fresken<br />

aus dem 11. Jahrhundert.<br />

Offene Feuerstellen, mit Kerzen<br />

beleuchtete Fenster und<br />

bläsermusik sorgen zudem <strong>für</strong><br />

adventliche Gefühle. Stammbesucher<br />

von Pürgg wissen:<br />

„Je später die Stund’, desto<br />

stimmungsvoller wird’s!“<br />

13


14<br />

Alljährlich in der zweiten<br />

Jännerwoche treffen sich<br />

ballonfahrer aus ganz<br />

europa in Gosau im<br />

Salzkammergut zur inter-<br />

nationalen dachst<strong>ein</strong>-<br />

Alpentrophy.<br />

toUr<br />

De sel<br />

Top-rennrad-destinationen<br />

im Salzkammergut warten mit<br />

zahlreichen Touren in verschiedenen<br />

Schwierigkeitsgraden<br />

auf. Freizeitsportler erleben<br />

dabei die vielfältige Schönheit<br />

der Seen- und berglandschaft.<br />

DiE SALzKAmmERGuT REnnRADREGion<br />

umFASST DAS monDSEELAnD, DiE<br />

REGionEn um ATTERSEE, FuSchLSEE<br />

unD WoLFGAnGSEE.<br />

www.rennrad-austria.at<br />

www.salzkammergut.at<br />

„Bei k<strong>ein</strong>er anDeren erFinDUnG<br />

ist Das nützlicHe mit Dem<br />

anGeneHmen so inniG verBUnDen<br />

Wie Beim FaHrraD.“<br />

Adam Opel, deutscher Industrieller<br />

„Wir Freizeitsportler legen<br />

an <strong>ein</strong>em Tag zwischen<br />

50 und 250 Kilometer<br />

zurück“, berichtet stolz<br />

Michael Wagner aus<br />

Wien, <strong>ein</strong> begeisterter<br />

rennradfahrer. Für ihn<br />

und s<strong>ein</strong>e Sportfreunde<br />

steht das <strong>ein</strong>zigartige<br />

berg-See-erlebnis im<br />

Salzkammergut im Mittelpunkt.<br />

<strong>ein</strong>e der 20 ausgewiesenen<br />

routen ist die<br />

4-Seen-Tour, <strong>ein</strong>e 77 Kilo-<br />

meter lange Strecke von<br />

Fuschl über St. Gilgen,<br />

Koppl und Faistenau<br />

retour nach Fuschl am<br />

See. dabei werden 1.087<br />

Höhenmeter zurückgelegt.<br />

die 4-Seen-Tour ist<br />

mittelschwer und bietet<br />

sowohl <strong>für</strong> Sprinter<br />

als auch <strong>für</strong> bergfahrer<br />

Herausforderungen. Im<br />

Sommer 2011 wurde<br />

die rennradregion Salz-<br />

burgerland-Salzkammergut<br />

gegründet – mit<br />

großem erfolg. „19 betriebe<br />

in sechs regionen,<br />

von der Pension zur<br />

Vierstern-Superior-<br />

Unterkunft, kümmern<br />

sich um das Wohl der<br />

radrennfahrer“, erklärt<br />

Michael Wagner. die betreiber<br />

stellen sich auf<br />

die bedürfnisse der Freizeitsportler<br />

<strong>ein</strong>. So ist es<br />

selbstverständlich, dass<br />

teure rennräder mit aufs<br />

Zimmer genommen werden.<br />

nach anstrengenden<br />

Fahrten gibt es besondere<br />

„After race-Snacks“.<br />

bei bedarf können sich<br />

rennradfahrer bei den<br />

beherbergern GPS-Systeme<br />

ausborgen. Sie<br />

erhalten Kartenmaterial<br />

und aktuelle Wetterinfos.<br />

Foto: © rennradregion Salzburgerland Salzkammergut<br />

Die traUnseeBaHn im salzkammerGUt<br />

Feiert HeUer iHr 100-JäHriGes JUBiläUm.<br />

Die scHmalspUrBaHn verBinDet Den<br />

GmUnDner seeBaHnHoF mit kircHHam.<br />

sie ist <strong>ein</strong> WicHtiGes öFFentlicHes<br />

verkeHrsmittel Für Den alltaG.<br />

Auch Gäste im Salzkammergut<br />

kennen und schätzen die<br />

Traunseebahn, die in diesem<br />

Jahr <strong>ein</strong>en runden Geburtstag<br />

feiert. Sie verbinden mit dem<br />

attraktiven, öffentlichen Verkehrsmittel<br />

auch besondere kulinarische<br />

Genüsse. Zum <strong>ein</strong>en<br />

nützen die Gäste die Traunseebahn<br />

als „bratlzug zum bratlwirt“<br />

in Kirchham. dort wartet<br />

auf bestellung <strong>ein</strong>e zünftige<br />

Portion Schw<strong>ein</strong>sbraten mit<br />

Knödel. Zum anderen fahren sie<br />

mit der bahn nach eggenberg<br />

und statten dort der Speziali-<br />

tätenbrauerei <strong>ein</strong>en besuch ab.<br />

Wer lust hat, kann sich auf der<br />

14,9 Kilometer langen Strecke<br />

der Traunseebahn nach kurzer<br />

<strong>ein</strong>schulung sogar als Hobbylokführer<br />

betätigen.<br />

1912 wurde die Schmalspurbahn<br />

in betrieb genommen<br />

und sollte ursprünglich mit der<br />

Fotos: © Stern & Hafferl<br />

Gmundner Straßenbahn verbunden<br />

werden. doch der erste<br />

Weltkrieg und die Wirtschaftskrise<br />

der nachkriegszeit<br />

durchkreuzten diese Pläne.<br />

nach wie vor beliebt<br />

„die Gmundner Straßenbahn<br />

ist die kl<strong>ein</strong>ste und steilste der<br />

Welt“, erklärt Triebwagenführer<br />

ernst Attwenger aus Pinsdorf,<br />

der s<strong>ein</strong>en Job seit 13 Jahren<br />

mit begeisterung ausübt. er<br />

kennt s<strong>ein</strong>e Stammfahrgäste<br />

und auch jede besonderheit<br />

der 2,3 Kilometer langen Strecke<br />

zwischen bahnhof und<br />

Franz-Josef-Platz. So ist in<br />

den schneereichen Wintern im<br />

Salzkammergut <strong>ein</strong> berg, der<br />

zehn Prozent Steigung aufweist,<br />

<strong>ein</strong>e ganz besondere Herausforderung<br />

auf der Strecke.<br />

100<br />

JAHr<br />

traunseebahn<br />

Fotos: © Stern & Hafferl<br />

Fotos: © Stern & Hafferl<br />

15


16<br />

„icH Höre Dem plätscHern Des<br />

Wassers zU UnD erleBe so <strong>ein</strong><br />

<strong>stück</strong> Heile Welt.“<br />

frAnZ<br />

Welser<br />

mÖst<br />

ruhig dasitzen und auf den<br />

Attersee schauen – diese<br />

Momente der erholung und<br />

entspannung gönnt sich<br />

dirigent Franz Welser-Möst<br />

bei s<strong>ein</strong>en Aufenthalten im<br />

Salzkammergut. Als begeisterter<br />

bergsteiger schätzt er<br />

die Stille auf den bergen.<br />

www.wiener-staatsoper.at<br />

bereits als junger bursch verbrachte Franz Welser-<br />

Möst regelmäßig s<strong>ein</strong>e Urlaube im Salzkammergut.<br />

„M<strong>ein</strong> Großvater hat vor mehr als 90 Jahren <strong>ein</strong> Grund<strong>stück</strong><br />

am Attersee erworben“, erklärt der dirigent, der<br />

regelmäßig zwischen liechtenst<strong>ein</strong>, Wien und s<strong>ein</strong>en<br />

vielen Tourneestationen auf der ganzen Welt hin- und<br />

herpendelt. An den Attersee zieht er sich regelmäßig<br />

im Sommer zur erholung zurück. „Hier bin ich <strong>ein</strong>fach<br />

der Franz“, sagt der Generalmusikdirektor der Wiener<br />

Staatsoper. er liebt die Stille, die berge und den See.<br />

„Ich höre dem Plätschern des Wassers zu und erlebe<br />

so <strong>ein</strong> Stück heile Welt“, betont der Musiker. er gönnt<br />

s<strong>ein</strong>en Ohren immer wieder ruhe. Schließlich sind<br />

diese s<strong>ein</strong>e wichtigsten Werkzeuge. Franz Welser-<br />

Möst kann background Musik wenig abgewinnen. er<br />

muss immerzu hinhören und das belaste unnötig s<strong>ein</strong>e<br />

Speicherplatte im Gehirn.<br />

Franz Welser-Möst wurde im August 1960 geboren.<br />

bereits am linzer Musikgymnasium wurde s<strong>ein</strong> außergewöhnliches<br />

Talent erkannt und auch gefördert. er<br />

studierte Komposition und Geige, nach <strong>ein</strong>em schweren<br />

Autounfall musste der Musiker s<strong>ein</strong>e Karriere als<br />

Foto: © roger Mastroianni<br />

Geiger frühzeitig beenden<br />

und wandte sich dem dirigieren<br />

zu. 1985 debütierte er bei<br />

den Salzburger Festspielen<br />

als leiter des Mozarteum-<br />

Orchesters. er arbeitete in<br />

der Schweiz und in Schweden<br />

und spielte als Gastdirigent<br />

mit großen Orchestern in aller<br />

Welt. er war Chefdirigent des<br />

london Philharmonic Orchestra,<br />

Generalmusikdirektor der<br />

Züricher Oper sowie Chefdirigent<br />

des Cleveland Orchestra.<br />

2010 wurde er Generalmusikdirektor<br />

der Wiener Staats-<br />

oper mit dominique Meyer als<br />

Operndirektor. Am 1. Jänner<br />

2011 dirigierte er erstmals das<br />

traditionelle neujahrskonzert<br />

mit den Wiener Philharmonikern.<br />

„In Japan hat man als<br />

neujahrskonzert-dirigent fast<br />

<strong>ein</strong>en gottähnlichen Status“,<br />

freut sich der dirigent über<br />

diese <strong>ein</strong>ladung. Staatsopernfans<br />

können den begnadeten<br />

dirigenten in dieser Spielsaison<br />

unter anderem in Verdis<br />

„don Carlos“ und Strauss’ „die<br />

Frau ohne Schatten“ genießen.<br />

begabungsvielfalt, Professionalität<br />

und Kreativität<br />

zeichnen Franz Welser-Möst<br />

aus. Zu s<strong>ein</strong>en Werten gehören<br />

Qualität, disziplin, beständigkeit<br />

und soziales engagement.<br />

Wer viel arbeitet, braucht aus-<br />

reichend <strong>Zeit</strong> zum erholen.<br />

diese Auszeit gönnt sich<br />

der begnadete Musiker mit<br />

s<strong>ein</strong>er Frau am Attersee – mit<br />

entspannen, lesen, bergsteigen<br />

und Tarockieren.<br />

17


18<br />

geformt<br />

getrocknet<br />

geBrAnnt Foto:<br />

Gmunden galt schon im<br />

17. Jahrhundert als Hoch-<br />

burg der altösterreichischen<br />

F<strong>ein</strong>- und Zierkeramik.<br />

doch nicht nur Hersteller<br />

von Kunst- und Gebrauchskeramik<br />

gründeten am<br />

nordufer des Traunsees<br />

im Salzkammergut Handwerksstätten.<br />

Auch Hafner,<br />

Ofensetzer und Fliesenhersteller<br />

wurden sesshaft<br />

und ließen sich von der<br />

naturschönheit rund um<br />

den Traunsee inspirieren.<br />

So kommen – damals wie<br />

heute – bunte Farben, landschaften<br />

und blumen – inspiriert<br />

von der naturvielfalt<br />

des Salzkammergutes – auf<br />

den Keramikarbeiten vor.<br />

„seHen, staUnen UnD Das GeHeimnis<br />

<strong>ein</strong>er Grossen traDition ent-<br />

Decken“, Das verspricHt Die<br />

GmUnDner keramik manUFaktUr.<br />

Wie vor 300 JaHren WirD Hier<br />

<strong>stück</strong> Für <strong>stück</strong> in lieBevoller<br />

HanDarBeit GescHaFFen.<br />

Gmundner keramik –<br />

tonarbeit mit tradition<br />

1903 wurde in <strong>ein</strong>em alten<br />

Hafnerhaus die Gmundner<br />

Tonwarenfabrik gegründet, der<br />

Grundstock <strong>für</strong> die Gmundner<br />

Keramik Manufaktur. die<br />

Technik ist seit 300 Jahren die<br />

gleiche: rohmasse wird aufbereitet<br />

und in Form gebracht.<br />

Teller werden gedreht,<br />

Kannen in Gipsformen gegossen.<br />

die F<strong>ein</strong>korrektur erfolgt<br />

händisch. danach wird der<br />

rohling gebrannt, glasiert und<br />

handbemalt. der zweite brand<br />

sorgt <strong>für</strong> die gewünschte<br />

Härte, Farben entfalten ihre<br />

volle leuchtkraft.<br />

www.gmundner.at<br />

© www.gmundner-keramik.at<br />

Foto: © GoisererGeigndischgu<br />

AUfgeigen<br />

Seit dem Jahr 2000 findet<br />

jährlich am ersten Sonntag<br />

im September in der<br />

Kirchengasse, dem historisch<br />

ältesten Teil von bad<br />

Goisern, das inzwischen<br />

weit über die region<br />

hinaus bekannte Geigentreffen<br />

„Aufgeigen in Goisern“<br />

statt. dabei handelt<br />

es sich um k<strong>ein</strong> „Mega-<br />

event“ sondern um <strong>ein</strong><br />

Fest mit Seele. überschaubar<br />

und in fast familiärer<br />

Atmosphäre treffen<br />

sich Geigenspieler aus<br />

allen Teilen Österreichs<br />

und dem angrenzenden<br />

bayern um gem<strong>ein</strong>sam<br />

zu musizieren und <strong>ein</strong><br />

ganz besonderes Fest zu<br />

feiern. der musikalische<br />

bogen spannt sich von<br />

traditioneller Salzkammergut-Volksmusik<br />

über<br />

irische Klänge, jazzig angehauchten<br />

Tönen bis<br />

hin zur Country Musik.<br />

„bei uns sind sämtliche<br />

Stilrichtungen vertreten.<br />

Wichtig dabei ist nur, dass<br />

die Geige im Mittelpunkt<br />

steht“, sagt Hannes Savel<br />

von der Gruppe „Goiserer<br />

Geigndischgu“, die seit<br />

Anbeginn als Veranstalter<br />

des liebenswerten Musikfestivals<br />

auftritt. „Geigendischgu“<br />

ist übrigens<br />

<strong>ein</strong> Goiserer dialektausdruck,<br />

der übersetzt im<br />

weitesten Sinne „kommunizierende<br />

Geigen“<br />

bedeutet. Um Kommunikation<br />

geht es auch beim<br />

Aufgeigen in Goisern.<br />

<strong>ein</strong> Fest mit seele: Das GeiGen-<br />

treFFen in BaD Goisern im<br />

salzkammerGUt FinDet in Der<br />

HistoriscHen kircHenGasse<br />

statt. HeUer am 2. septemBer.<br />

der dialog zwischen den <strong>ein</strong>zelnen Musikern sowie<br />

die Interaktion zwischen den Musikern und ihrem<br />

Publikum. dabei wird nicht auf irgendwelchen<br />

bühnen gespielt, sondern mitten unter den leuten.<br />

locker und ungezwungen geht es zu. die herzliche<br />

Atmosphäre macht den speziellen reiz der Veranstaltung<br />

aus und ist mit verantwortlich, dass sich<br />

Aufgeigen in Goisern so großer beliebtheit erfreut.<br />

„Wir werden aber sicher nicht in Größenwahn verfallen<br />

um irgendwelche rekorde zu brechen. bei<br />

uns geht Qualität vor Quantität“, sagt Savel. Und<br />

das ist gut so.<br />

Sogar <strong>ein</strong>e eigene Anstecknadel<br />

gibt es <strong>für</strong> die teilnehmenden<br />

Musikerinnen und Musiker.<br />

19<br />

Foto: © GoisererGeigndischgu


20<br />

Des<br />

kAisers<br />

JAgDgrünDe<br />

ischl – „m<strong>ein</strong>e Jagd“<br />

nannte es der kaiser.<br />

die beziehung von<br />

Kaiser Franz Joseph<br />

(18.08.1830–21.11.1916)<br />

zu s<strong>ein</strong>em geliebten<br />

bad Ischl war vielfältig.<br />

die Jagd – die große<br />

leidenschaft des<br />

Monarchen – stand<br />

jedoch immer an<br />

vorderster Stelle bei<br />

s<strong>ein</strong>en häufigen<br />

Aufenthalten.<br />

Wenn der Monarch zur jährlich<br />

wiederkehrenden Sommerfrische<br />

(zumindest den<br />

ganzen August) in bad Ischl<br />

weilte, reihte sich, insofern<br />

es das Wetter zuließ, <strong>ein</strong><br />

Jagdtag an den anderen.<br />

die Wälder und berge rund<br />

um Ischl und ebensee beherbergten<br />

reichlich Wild. „M<strong>ein</strong>e<br />

Jagd“, pflegte er bescheiden<br />

dieses Gebiet zu nennen, zu<br />

dem er <strong>ein</strong>e besonders innige<br />

Zuneigung empfand.<br />

Vielleicht auch, weil es reminiszenzen<br />

s<strong>ein</strong>er Jugend<br />

hervorrief. Unweit von Ischl,<br />

auf der „Hohen Schrott“ erlegte<br />

er als dreizehnjähriger<br />

s<strong>ein</strong>e erste Gams. Schließlich<br />

hatte schon s<strong>ein</strong> Vater, erzherzog<br />

Franz Karl gem<strong>ein</strong>sam<br />

mit erzherzog ludwig, dem<br />

jüngeren bruder erzherzog<br />

Johanns, seit den Vierziger-<br />

jahren des neunzehnten<br />

Jahrhunderts <strong>ein</strong>e Jagd im<br />

Kammergut inne.<br />

Jagdvergnügen in<br />

Gesellschaft<br />

Wenn er auch die <strong>ein</strong>same<br />

Pirsch oder den <strong>ein</strong>zelnen<br />

Ansitz bevorzugte, so freute<br />

er sich nicht minder als s<strong>ein</strong>e<br />

Gäste auf <strong>ein</strong> gedeihliches<br />

Waidwerk im intimen Kreise,<br />

bei dem er wahrlich mit <strong>ein</strong>igem<br />

aufwarten konnte.<br />

Franz Joseph erwies sich<br />

als profunder, praxisorientierter<br />

Kenner s<strong>ein</strong>er reviere.<br />

er wusste, wen er wo auf<br />

der von Hofjagdleiter Hofrat<br />

böhm vorgelegten Jagdskizze<br />

<strong>ein</strong>tragen würde, und<br />

was der jeweilige Schütze<br />

erwarten könne. die Zuteilung<br />

der Stände lag ganz all<strong>ein</strong> im<br />

ermessen des Allerhöchsten<br />

Jagdherren des Kaisers.<br />

Foto: © 2011 Imagno/Austrian Archives/gettyimages<br />

Das FrüH<strong>stück</strong> naHm Die<br />

versammelte GesellscHaFt<br />

in <strong>ein</strong>em pavillon aBseits<br />

Der villa <strong>ein</strong> Um Die Damen<br />

nicHt zU stören.<br />

Gegen <strong>ein</strong> oder zwei Uhr früh stieg man in die<br />

Hofkutsche um zu den näheren revieren zu<br />

gelangen. die entlegenen erreichte man mit dem<br />

Separatzug, vorausgesetzt die Witterung ließ es<br />

zu. Gebirgsreviere mit ihrem wetterwendischen<br />

Trotz entziehen sich nur allzugern jeglicher disposition.<br />

So musste die versammelte Jagdgesellschaft<br />

stets gewärtig s<strong>ein</strong>, dass der Allerhöchste<br />

Jagdherr, soeben von <strong>ein</strong>er fernmündlichen<br />

nachricht ereilt, s<strong>ein</strong>en erwartungsvollen Gästen<br />

mitteilte: „die Treiber können wegen des nebels<br />

sich in den Wänden nicht ohne lebensgefahr<br />

fortbewegen. Geht jetzt nach Hause, die Jagd<br />

wird nicht abgehalten, sie wird <strong>ein</strong> anderes<br />

Mal stattfinden.“ nach wie vor erfreuen sich<br />

die reviere im Salzkammergut großer<br />

beliebtheit bei den Waidmännnern. Wildreichtum,<br />

die <strong>ein</strong>malige natur und nach-<br />

haltigkeit als oberstes Prinzip garantieren, dass<br />

sich auch noch zukünftige Generationen daran<br />

erfreuen können.<br />

21


22<br />

10 mAl<br />

olYmPiA<br />

HUBert<br />

rAUDAscHl<br />

Foto: © www.ocean7.at/Gernot Weiler<br />

die Segellegende aus ried bei St. Wolfgang:<br />

Hubert raudaschl. Zehnmal hat<br />

er an Olympischen Spielen teilgenommen<br />

und als Segelmacher den Sport<br />

maßgeblich weiterentwickelt. Heute<br />

genießt er s<strong>ein</strong>e Pension im Salz-<br />

kammergut und an der Oberen Adria.<br />

Im August wird raudaschl 70.<br />

„Man lebt in der Gegenwart und<br />

plant die Zukunft. das ist auch<br />

in der Pension so“, sagt Hubert<br />

raudaschl, der heuer im August<br />

s<strong>ein</strong>en 70. Geburtstag feiert. es<br />

sch<strong>ein</strong>t, als wären die Jahre an<br />

dem Mann mit dem schlohweißen<br />

Haar spurlos vorübergegangen.<br />

Früher in der ganzen Welt als<br />

Sportler, Segelmacher und bootsbauer<br />

– Pionier auf s<strong>ein</strong>em Gebiet<br />

– unterwegs, genießt er heute<br />

s<strong>ein</strong>e Pension im Salzkammergut<br />

oder an der Oberen Adria rund<br />

um Piran. „Ich schätze die bodenständigkeit<br />

der Menschen im<br />

Salzkammergut.“ In ried bei St.<br />

Wolfgang widmet raudaschl sich<br />

der Malerei und <strong>Zeit</strong>geschichte.<br />

S<strong>ein</strong>e bilder spendet er <strong>für</strong> gute<br />

Zwecke, selbst ist er in neun karitativen<br />

Organisationen aktiv.<br />

raudaschl kennt Promis und<br />

Stars, etwa Hans Staudacher<br />

oder den norwegischen König<br />

Harald V., doch Schick und Pomp<br />

sind s<strong>ein</strong>e Welt nicht: „dampfplauderer<br />

machen mich nervös.“<br />

Viel lieber segelt er mit s<strong>ein</strong>er<br />

Frau Gabriele am Wolfgangsee im<br />

Salzkammergut. Sie begleitet ihn<br />

seit über 35 Jahren, gem<strong>ein</strong>sam<br />

haben sie zwei Kinder: Sabine<br />

und Florian. Sabine segelt zum<br />

Spaß, Florian professionell.<br />

Mit 18 war Hubert raudaschl<br />

erstmals Olympionike. 1960 als<br />

ersatzmann in Italien. 36 Jahre<br />

später ging er in den USA zum<br />

zehnten Mal <strong>für</strong> Österreich an<br />

den Start. K<strong>ein</strong> anderer Sportler<br />

hat das bisher geschafft. „die<br />

Olympiateilnahmen muss man<br />

relativieren“, sagt raudaschl.<br />

beim Segeln gebe es k<strong>ein</strong>e Alters-<br />

grenze. Zweimal Silber brachte<br />

er von den Olympischen Spielen<br />

nach Hause. dazwischen liegen<br />

zahlreiche Teilnahmen, Siege<br />

und Stockerlplätze bei Welt- und<br />

europameisterschaften.<br />

das Segeln begleitet raudaschl<br />

von Kindesb<strong>ein</strong>en an: Mit sechs<br />

Jahren segelte er das erste Mal, als<br />

Spross <strong>ein</strong>er bootsbauerfamilie –<br />

„m<strong>ein</strong> Großvater hat schon Traunerl<br />

gebaut“ – erlernt er das<br />

Handwerk und übernimmt den<br />

Familienbetrieb. beim Wettkampf<br />

am Wasser verbindet er Sport<br />

und beruf: „das war natürlich<br />

<strong>ein</strong>e riesige Motivation, die Segel<br />

am Wasser selbst zu testen.“ die<br />

Firma raudaschl doyle exportiert<br />

heute Segel und Know-how in die<br />

ganze Welt. 2003 zog sich raudaschl<br />

aus dem offiziellen Sportleben<br />

zurück und übergab auch<br />

den betrieb an s<strong>ein</strong>en Sohn Florian.<br />

„Wenn man viel<br />

reist, kommt<br />

man scHnell<br />

DraUF, Dass es<br />

zUm salzkammerGUtlanDscHaFtlicH<br />

k<strong>ein</strong>e steiGerUnG<br />

GiBt.“<br />

Am Wolfgangsee sehen aufmerksame<br />

Spaziergänger raudaschl<br />

manches Mal mit Strohhut am<br />

Schafberg wandern. „Aber nur auf<br />

der Sonnenseite.“<br />

23


24<br />

DAs<br />

Weisse<br />

golD<br />

es ist der namensgeber<br />

der ganzen region und<br />

da<strong>für</strong> verantwortlich, dass<br />

sich hier bereits vor<br />

7000 Jahren die ersten<br />

Menschen angesiedelt<br />

haben.<br />

www.salzwelten.at<br />

die Geschichte des Salzkammergutes reicht zurück bis in<br />

die späte Jungst<strong>ein</strong>zeit (ca. 5000 v. Chr.). damals vollzog<br />

sich der übergang von Jäger- und Sammlerkulturen zu<br />

sesshaften bauern. Auf Streifzügen im Gebiet des heutigen<br />

Hallstatt im Salzkammergut wies das Wild den Menschen<br />

die Spuren zu den natürlichen Salzsolequellen. bei<br />

Ausgrabungen im Hallstätter Salzbergwerk fand man 1977<br />

Spuren <strong>ein</strong>er ersten Salzproduktion, die als mittel- bis spätbronzezeitlich<br />

(1600 bis ca. 900 v. Chr.) anzusehen sind.<br />

Hallstattzeit<br />

den ersten Fund aus der sogenannten Hallstattzeit (800<br />

bis 400 v. Chr.) machten im Jahre 1734 <strong>ein</strong>ige Hallstätter<br />

bergknappen, als sie den <strong>vom</strong> Salz konservierten Körper<br />

<strong>ein</strong>es bergmanns im Geröll <strong>ein</strong>es <strong>ein</strong>gestürzten Stollens<br />

fanden. Man weiß heute, dass der prähistorische<br />

Hallstätter bergbau bereits <strong>ein</strong> straff organisiertes Unternehmen<br />

mit raffinierten Abbaumethoden war. es gab<br />

Foto: © Salinen Tourismus GmbH<br />

Arbeiter mit speziellen <strong>ein</strong>satzgebieten,<br />

die Wirtschaftsbeziehungen<br />

waren ausgedehnt.<br />

Im Jahr 1147 sch<strong>ein</strong>t Altaussee<br />

als Salzbergwerk in den Urkunden<br />

auf. damals wurde dem<br />

Zisterzienserstift r<strong>ein</strong> die nutzung<br />

zweier Salzpfannen am<br />

Sandling, dem Ausseer Salzberg<br />

gestattet. 1297 kam es zu <strong>ein</strong>er<br />

neuorganisation des Salzwesens.<br />

Mit dem Aufschwung<br />

der Pfannhäuser (Salinen) kam<br />

<strong>ein</strong>e neue Unternehmerklasse auf<br />

– die Hallinger – bis schließlich<br />

Friedrich III die Hallämter samt<br />

den Pfannhäusern ablöste. der<br />

jüngste Salzbergwerksbetrieb<br />

ist bad Ischl. Im Jahr 1571 ging<br />

die Ischler Sudpfanne in betrieb.<br />

errichtung der ersten saline<br />

In Hallstatt war indessen die Versorgung<br />

mit Holz zur befeuerung<br />

der Sudpfannen nicht mehr gesichert<br />

und so gab Kaiser rudolf II<br />

1595 den Auftrag zur errichtung<br />

<strong>ein</strong>er Saline in ebensee. Gleichzeitig<br />

erfolgte der bau der ersten<br />

Soleleitung von Hallstatt nach<br />

ebensee. Unter Kaiser Maximilian<br />

waren erstmals die landes<strong>für</strong>stlichen<br />

Salinen Aussee, Hall in<br />

Tirol und Hallstatt in <strong>ein</strong>er Hand<br />

ver<strong>ein</strong>t. er begann das wirtschaftliche<br />

Potenzial zu nutzen. nach<br />

dem revolutionsjahr 1848 wurde<br />

das Salzoberamt,<br />

die politische und<br />

wirtschaftliche<br />

Verwaltungsbehörde<br />

des Kammerguts<br />

zu <strong>ein</strong>em<br />

r<strong>ein</strong>en Wirtschaftsunternehmen.<br />

das 19. Jahrhundert<br />

brachte<br />

mit der Industrialisierung<br />

neue Absatzmärkte.<br />

Aus<br />

dem weißen Gold war <strong>ein</strong> industrieller<br />

Massenrohstoff geworden.<br />

Heute produziert die Salinen Austria<br />

AG rund 1.046.000 Tonnen<br />

Siedesalz pro Jahr <strong>für</strong> die unterschiedlichsten<br />

Anwendungen<br />

und ist damit <strong>ein</strong>er der führenden<br />

Salzproduzenten europas.<br />

Wichtiger tourismusfaktor<br />

Kaiser Franz Josef kam regelmäßig<br />

zur Sommerfrische nach bad<br />

Ischl und Gmunden. Ihm folgten<br />

<strong>ein</strong>e Vielzahl von Adeligen, wodurch<br />

die kulturelle und touristische<br />

entwicklung des gesamten<br />

Salzkammergutes nachhaltig<br />

be<strong>ein</strong>flusst wurde.<br />

die Salzwelten<br />

in Hallstatt, Hall<strong>ein</strong><br />

und Altaussee<br />

bieten heute<br />

<strong>ein</strong> breites touris-<br />

tisches Angebot.<br />

Von der Schatzsuche<br />

mit dem<br />

„bergmandl“, über<br />

die lustige Kinderführung<br />

mit<br />

Cleverix bis zur<br />

Kunstausstellung am Altausseer<br />

St<strong>ein</strong>berg reicht die Palette. der<br />

mystische Salzsee tief im Inneren<br />

des Sandlings lockt mit faszinierenden<br />

lichtperformances. In den<br />

drei Schaubergwerken lässt sich<br />

auf wundersame Weise in die<br />

Hallstattzeit <strong>ein</strong>tauchen.<br />

seit JAHrtAUsenDen nimmt DAs sAlZ <strong>ein</strong>en<br />

festen PlAtZ im leBen Der menscHen <strong>ein</strong>.<br />

sAlZ gAlt Als Heilig, Als gescHenk Der<br />

gÖtter – mit sAlZ WUrDen eiDe Besiegelt<br />

UnD oPfer BekrÄftigt.<br />

25


26<br />

FrüHer War sie <strong>ein</strong> arBeitsGeWanD.<br />

Dann macHte sie erzHerzoG JoHann<br />

salonFäHiG. HeUte traGen sie<br />

männer UnD FraUen aUF Der Ganzen Welt:<br />

Die leDerHose aUs Dem salzkammerGUt.<br />

nADel & fADen<br />

Seit über 30 Jahren fertigt<br />

Säckelmeister Peter<br />

Ahamer in ebensee am<br />

Traunsee lederhosen.<br />

S<strong>ein</strong> Glanz<strong>stück</strong>: die<br />

grün-bestickte erzherzog<br />

Johann-lederhose.<br />

bis zu 90 Stunden sitzt<br />

er an der Stickerei <strong>für</strong><br />

<strong>ein</strong>e Hose aus qualitativ<br />

hochwertigem, sämisch<br />

gegerbten Hirsch-,<br />

Gams- oder rehleder.<br />

Insgesamt investiert er<br />

an die 130 Stunden in<br />

s<strong>ein</strong>e Meister<strong>stück</strong>e.<br />

die Fertigkeit des<br />

lederstickens, das Kraft<br />

und Genauigkeit erfordert,<br />

hat Peter von<br />

s<strong>ein</strong>em Vater gelernt.<br />

das Muster stammt aus<br />

dem 18. Jahrhundert,<br />

als erzherzog Johann<br />

das Salzkammergut<br />

auf liebespfaden oft<br />

bewanderte und die<br />

„Kracherne“ aus dem<br />

Arbeiterstand in den<br />

Adelsstand hob. ebenso<br />

wie die Postmeistertochter<br />

Anna Plochl aus<br />

bad Aussee, die damals<br />

s<strong>ein</strong> Herz eroberte.<br />

die lederhose im Salzkammergut<br />

trägt der<br />

Kenner mit latz und<br />

Türl, Hemd, Stutzen<br />

und Haferlschuhen. Ihr<br />

design unterscheidet<br />

sich je nach region.<br />

All<strong>ein</strong> im Ausseerland-<br />

Salzkammergut gibt es zwischen den nur wenige<br />

Kilometer entfernten Orten verschiedene Varianten:<br />

Haben die Altausseer etwa am b<strong>ein</strong>ende <strong>ein</strong> ange<strong>stück</strong>eltes<br />

„bürsel“ mit weißem rand, so ist das b<strong>ein</strong>ende<br />

der Grundlseer in der Hosenfarbe <strong>ein</strong>gefasst.<br />

nur wenige betriebe im Salzkammergut pflegen noch<br />

die hohe Kunst der handbestickten lederhose. Meist<br />

seit Generationen fest in Familienhand, legen die<br />

Säckelmeister viel liebe und Herz in die Hosen, die<br />

von kurz bis lang, von Männern und Frauen auf der<br />

ganzen Welt zu den unterschiedlichsten Anlässen<br />

getragen werden – <strong>vom</strong> Zeltfest bis zur Hochzeit,<br />

sowohl im Salzkammergut als auch in new York.<br />

Foto: © OÖ. Tourismus<br />

Foto: © Cumberland Wildpark/lankmaier<br />

„erstaunt waren wir schon über<br />

unsere beiden Wolfsbabys“, schmunzelt<br />

der Geschäftsführer <strong>vom</strong> Cumberland<br />

Wildpark Grünau bernhard lankmaier.<br />

Schließlich hieß es, dass die drei rüden<br />

nicht mehr zeugungsfähig seien.<br />

der nachwuchs im Wolfsgehege wurde<br />

im Vorjahr dennoch mit offenen Armen<br />

aufgenommen. „Jedes Tierbaby<br />

zieht besucher an und die Wölfe gehören<br />

zu den Attraktionen unseres Wildparks“,<br />

erklärt der Almtaler. Wölfe gehören seit<br />

Jahren zu den besonderheiten von Cumberland.<br />

Zunächst waren es Timberwölfe,<br />

die durch <strong>ein</strong> Forschungsprojekt<br />

der Konrad-lorenz-Forschungsstation<br />

bekannt wurden. „Untersucht wurde was<br />

den Haushund <strong>vom</strong> Wolf unterscheidet,<br />

wenn beide unter denselben bedingungen<br />

aufwachsen“, weiß lankmaier.<br />

2009 übersiedelten die Wölfe ins Wolf<br />

Science Center ins niederösterreichische<br />

ernstbrunn.<br />

derzeit leben rund 500 Tiere im Wildpark.<br />

neben den Wölfen gehören braunbären,<br />

der luchs und Wildschw<strong>ein</strong>e zu den<br />

lieblingen der besucher. Gäste loben<br />

die gepflegte 60 Hektar große, natur-<br />

belassene Anlage sowie die reizvolle<br />

landschaft. Aktuell werden <strong>ein</strong>zelne Tiergehege<br />

modernisiert und umgestaltet.<br />

der luchs hat schon <strong>ein</strong> neues Zuhause,<br />

das bären- und Wolfsgehege folgt.<br />

es HeUlen WieDer<br />

Die WÖlfe<br />

Wölfe spielen im Cumberland Wildpark Grünau schon<br />

seit Jahren <strong>ein</strong>e wichtige rolle. 2010 kamen <strong>vom</strong> Innsbrucker<br />

Alpenzoo vier europäische Wölfe ins Almtal,<br />

die im Vorjahr erstmals <strong>für</strong> nachwuchs sorgten.<br />

www.wildparkgruenau.at<br />

27


28<br />

Foto: © Kulturverlag Polzer<br />

mAmA<br />

rAZZA<br />

sAgenHAftes<br />

sAlZkAmmergUt<br />

Fuschl am<br />

See ist <strong>für</strong><br />

Marianne<br />

Fürstin zu<br />

Sayn-Wittgenst<strong>ein</strong>-Sayn<br />

<strong>ein</strong><br />

Stück Heimat.<br />

Sie liebt die<br />

Gegend genauso<br />

wie ihre<br />

Fotografie.<br />

<strong>ein</strong> besuch im<br />

landhaus.<br />

„Wenn ich die Augen zumache<br />

und daran denke, wo<br />

ich mich wohl fühle, dann ist<br />

das hier.“ Marianne Fürstin<br />

zu Sayn-Wittgenst<strong>ein</strong>-Sayn<br />

sitzt auf der Terrasse ihres<br />

Hauses im ellmautal. Seit<br />

ihrer Kindheit schätzt die<br />

heute 92-jährige Ur-Urenkelin<br />

des erzherzog Johann<br />

das Salzkammergut: „Unsere<br />

eltern fuhren mit uns zu<br />

Ostern immer nach Fuschl<br />

am See. die Aufregung<br />

begann bereits<br />

beim baderluck, wenn wir<br />

im offenen Steyr kamen<br />

und der Vater fragte:<br />

Wer sieht als erster den<br />

Fuschlsee?“<br />

das war Anfang 1920. dann<br />

kamen der Krieg, <strong>ein</strong>e ehe<br />

mit ludwig Prinz zu Sayn-<br />

Wittgenst<strong>ein</strong>-Sayn, fünf Kinder<br />

und <strong>ein</strong>e Gärtnerei auf<br />

Schloss Sayn im rh<strong>ein</strong>tal,<br />

wo die Fürstin 20 Jahre<br />

lebte. 1957 entsteht in Fuschl<br />

das Haus auf <strong>ein</strong>er<br />

weiten, von dichtem Wald<br />

umrahmten lichtung. „Mit <strong>ein</strong>em Tempolieferwagen<br />

haben wir damals die Ziegel transportiert“,<br />

erinnert sich die Fürstin. Als 1962 ihr<br />

Mann bei <strong>ein</strong>em Autounfall ums leben kommt,<br />

wartet sie bis der älteste Sohn die Universität<br />

in den USA beendet und Schloss Sayn übernimmt.<br />

„dann konnte ich wieder nach Hause<br />

zurück gehen. nach Fuschl.“<br />

Familie, Freunde, Fotografie<br />

die Familie – die Kinder, 20 enkel und 23<br />

Urenkel – lebt heute auf der ganzen Welt verstreut<br />

und trifft sich zu Weihnachten im Salzkammergut.<br />

Im Sommer kommt seit mehr als<br />

35 Jahren die internationale Prominenz der<br />

Salzburger Festspiele nach Fuschl: leonard<br />

bernst<strong>ein</strong>, Gunter Sachs, Margaret Thatcher,<br />

Klaus Maria brandauer, Prinz Charles. „Manni“<br />

empfängt jeden Sonntag in der Festspielzeit<br />

bis zu 100 geladene Gäste zum Mittagessen,<br />

serviert marinierte lachsforelle aus dem Fuschl-<br />

see oder selbstgemachten Obstkuchen. bei<br />

jeder Gelegenheit zückt sie ihre Kamera.<br />

„die Fotografie bedeutet mir alles, weil ich<br />

den <strong>ein</strong>en gewissen Augenblick, den ich toll<br />

finde, festhalten will.“ bereits mit neun Jahren<br />

beginnt sie zu fotografieren und wird in den<br />

60ern als Gesellschaftsfotografin „Mamarazza“<br />

bekannt. Vier publizierte bücher zeugen<br />

von ihrem Schaffen, das insgesamt 300.000<br />

bilder umfasst. Mit 92 ist Mamarazza noch<br />

lange nicht müde. „Am liebsten arbeite ich<br />

nachts an m<strong>ein</strong>em Küchentisch.“<br />

29


30<br />

das Salzkammergut ist seit dem 19. Jahrhundert Anziehungspunkt<br />

<strong>für</strong> Künstler und Schriftsteller. Viele haben ihre Sommerfrische<br />

im Ausseerland-Salzkammergut verbracht, <strong>ein</strong>ige<br />

haben sich hier niedergelassen, andere sind hier geboren und<br />

haben von hier aus die Welt der literatur mitgeprägt.<br />

ort Der<br />

DicHter<br />

„Sehnsucht nach Altaussee“, heißt <strong>ein</strong> Gedicht<br />

des großen österreichischen dichters Friedrich<br />

Torberg, das er im exil in Kalifornien über Altaussee<br />

im Salzkammergut geschrieben hat. er<br />

sagte <strong>ein</strong>mal, dass er auf die Frage, was er sich<br />

im leben am meisten wünsche, immer nur <strong>ein</strong>es<br />

geantwortet hätte: „<strong>ein</strong> Haus in Altaussee“. Wie<br />

sehr er dieser Gegend verbunden war, zeigt das<br />

folgende essay: „Ob es der duft der narzissen<br />

ist, der im Frühling in der luft liegt, die weiten<br />

Wiesen mit den wie in malerischer Willkür hingetupften<br />

Häusern oder der spiegelblanke See,<br />

die Harmonie der natur sch<strong>ein</strong>t hier <strong>ein</strong>en Höhepunkt<br />

zu erreichen. der loser, das Tote Gebirge<br />

und die steil abfallende Trisselwand bilden im<br />

norden am Seeufer die Grenze, nach Süden ist<br />

das Tal weit und gibt den blick zum fernen dachst<strong>ein</strong><br />

frei. Selbst wenn man wollte, von Altausee<br />

Foto: © rastl<br />

kommt man nicht weiter, hier<br />

muss man bleiben“. Friedrich<br />

Torberg ist <strong>ein</strong>er in der langen<br />

reihe von Schriftstellern,<br />

die im Ausseerland Inspiration<br />

und Muße fanden und finden.<br />

begonnen hatte alles 1847<br />

als der dichter Joseph Christian<br />

Freiherr von Zedlitz – <strong>ein</strong><br />

Freund eichendorffs und Grillparzers<br />

– „aus liebe zur natur<br />

und dem entzücken über diese<br />

wunderbare landschaft“ – s<strong>ein</strong><br />

Seehaus am Altausseer See errichtete.<br />

das Haus wurde bald<br />

Treffpunkt s<strong>ein</strong>es großen und<br />

vornehmen bekanntenkreises.<br />

Als besucher verzeichnet die<br />

Chronik unter anderem nikolaus<br />

lenau, Franz Grillparzer und<br />

Adalbert Stifter. 1896 erschien<br />

im Simplicissimus die erzählung<br />

„das dorf im Gebirge“. der zuständige<br />

redakteur war Jakob<br />

Wassermann. der Autor Hugo<br />

von Hofmannsthal und das dorf<br />

Altaussee, wo er schon seit <strong>ein</strong><br />

paar Jahren den Sommer ver-<br />

treiBt’s micH HeUt’ zUm see, zUr klaUse?<br />

treiBt’s micH aUF Die Blaa alm Hin?<br />

WirD’s Beim FiscHer <strong>ein</strong>e JaUse,<br />

WirD’s <strong>ein</strong> GanG zUr Wasnerin?<br />

Friedrich Torberg, Sehnsucht nach Altaussee 1942<br />

brachte. Mit Hofmannsthal kam<br />

„Jung Wien“, <strong>ein</strong> Kreis junger literaten<br />

und Schriftsteller (Arthur<br />

Schnitzler, Felix von Saiten,<br />

raoul Auenheimer, Hermann<br />

bar, leopold von Andrian) ins<br />

Ausseerland-Salzkammergut.<br />

ungebrochene Faszination<br />

die Magie des Ortes zieht bis<br />

heute Künstler und Schreiber<br />

aus allen disziplinen ins Ausseer-<br />

land. Sehenswert das literatur-<br />

museum Altaussee. Präsidentin<br />

barbara Frischmuth zeigt die<br />

<strong>ein</strong>malige Wechselwirkung von<br />

bewohnern, landschaft und<br />

Schriftstellern. neben der gebürtigen<br />

Ausseerin barbara<br />

Frischmuth zählen Prof. Paul<br />

lendvai, Alfred Kolleritsch,<br />

Alfred Komarek, brigitte neumeister<br />

oder edith Schreiber-<br />

Wicke zu den zeitgenössischen<br />

Schriftstellerinnen und Schriftstellern<br />

im Ausseerland-Salzkammergut.<br />

31


32<br />

www.atterwiki.at<br />

1000-JÄHrige<br />

linDe<br />

rund 30 Meter hoch und über elf Meter<br />

Stammumfang, das sind die imposanten<br />

Maße der 1000-jährigen linde am Ufer<br />

der dürren Ager in St. Georgen am Attergau.<br />

Sanft wiegen sich die saftigen blätter<br />

im Wind. <strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong>es Mädchen schaut<br />

nach, was im Inneren des Stammes<br />

versteckt ist. „der Stamm ist ja hohl!“,<br />

ruft die Kl<strong>ein</strong>e verwundert aus. „1947<br />

brach im Stamm <strong>ein</strong> Feuer aus, bei dem<br />

er ausbrannte“, erklärt Franz Hauser, der<br />

Obmann <strong>vom</strong> Ver<strong>ein</strong> AtterWiki, der sich<br />

die Sammlung, Archivierung und Verbreitung<br />

von Wissen über die region<br />

Attersee-Attergau zur Aufgabe gemacht<br />

hat. dass der baum trotz Aushöhlung<br />

noch soviel lebenskraft zeigt, fasziniert<br />

den Hobbyhistoriker. bis ins 16. Jahrhundert<br />

diente der baum als Gerichtsort.<br />

„Im Mittelalter war es üblich, Gerichtsverhandlungen<br />

und besprechungen von<br />

öffentlichem Interesse unter freiem Himmel<br />

abzuhalten. Meist geschah dies unter<br />

dem Schutz von bäumen“, weiß Franz<br />

Hauser. lindenbäume waren in dieser<br />

<strong>Zeit</strong> als Gerichts- und Versammlungsort<br />

besonders beliebt. dem baum wurde <strong>ein</strong>e<br />

magische Wirkung nachgesagt. Gleichzeitig<br />

gab es den Aberglauben, dass der<br />

duft der lindenblüten Streithähne sanft,<br />

richter wohlwollend und Feiernde fröhlich<br />

stimmen würde. die „linde im Gries“<br />

– das Wahrzeichen von St. Georgen – ist<br />

<strong>ein</strong>er der ältesten bäume Österreichs.<br />

<strong>ein</strong>e 1000-jährige linde ist auch das<br />

Wahrzeichen von Faistenau. Sie steht am<br />

malerischen dorfplatz und gehört zu den<br />

Glücksplätzen im Salzkammergut.<br />

Foto: © Gerald Pilz<br />

Foto: © Christoph lenzenweger<br />

Johann Strauss persönlich<br />

stand im lehartheater am Pult<br />

und dirigierte s<strong>ein</strong>e „Fledermaus“.<br />

die Aufführung war <strong>ein</strong><br />

Geschenk zum 81. Geburtstag<br />

von Kaiser Franz Joseph.<br />

www.lehartheater.at<br />

Foto: © Ing. Gerhard Flohberger, bad Ischl<br />

vorHAng<br />

AUf<br />

das lehartheater im Zentrum<br />

von bad Ischl im<br />

Salzkammergut war <strong>vom</strong><br />

biedermeier bis in die<br />

Zwischenkriegszeit <strong>ein</strong><br />

bekanntes Sommertheater.<br />

die Anwesenheit des<br />

Kaisers übte auf Publikum<br />

und Schauspieler gleichermaßenAnziehungskraft<br />

aus. Auf der bühne<br />

des Theaters standen<br />

Größen wie beispielsweise<br />

Johann nestroy, Theo<br />

lingen, Hans Moser,<br />

Karl Valentin, Katharina<br />

Schratt, richard Tauber<br />

und Paula Wessely. Auch<br />

der bekannte Schauspieler<br />

O. W. Fischer gab hier<br />

<strong>ein</strong> Gastspiel.<br />

Kultur fördert<br />

Gesundheit<br />

<strong>ein</strong> Kurbetrieb kombiniert<br />

mit geistiger beschwingtheit<br />

und angeregter<br />

entspannung wirkt sich<br />

positiv auf die medizinische<br />

Heilung aus. davon<br />

war Kurarzt Franz Wierer<br />

Mitte der 20er-Jahre<br />

des 19. Jahrhunderts<br />

überzeugt. er stellte <strong>ein</strong><br />

Grund<strong>stück</strong> <strong>für</strong> die errichtung<br />

<strong>ein</strong>es Kurtheaters<br />

zur Verfügung. das<br />

Haus wurde 1827 eröffnet,<br />

auf dem Programm<br />

standen Schauspiel,<br />

Operette und Oper. Seit<br />

1921 finden Filmvorführungen<br />

statt. 1940 wurde<br />

die Spielstätte in lehar-<br />

theater umbenannt.<br />

Von Lohner bis Watts<br />

In diesem Jahr feiert das<br />

historische Juwel s<strong>ein</strong><br />

185-jähriges bestehen.<br />

das Theater wird heute<br />

mit lesungen, liederabenden,<br />

Konzerten,<br />

Theatervorstellungen,<br />

Kabaretts und Kl<strong>ein</strong>kunst-<br />

Gusto<strong>stück</strong>erln bespielt.<br />

Unvergesslich sind Auftritte<br />

von Helmuth lohner,<br />

Otto Schenk und Charlie<br />

Watts. der drummer der<br />

rolling Stones trat 2010<br />

in bad Ischl mit s<strong>ein</strong>er<br />

Zweitband „The AbC & d<br />

of boogie Woogie“ auf.<br />

33


34<br />

grün<br />

BeWegt<br />

bequem und vor allem umweltfreundlich<br />

sind die neuen elektrobikes. radfahrer<br />

starten mit diesem neuen Fahrgefühl<br />

beschwingt ihre entdeckungsreisen durchs<br />

Salzkammergut.<br />

www.salzkammergut.at<br />

Mit <strong>ein</strong>em Tiefgang von nur 65 Zentimetern ist<br />

der Solar-Katamaran <strong>für</strong> den Altausseer See<br />

perfekt geeignet.<br />

Foto: © Franz Josef Schenk<br />

Foto: © TV Attersee-Salzkammergut<br />

Auf unzähligen Kilometern können<br />

Freizeitsportler mit dem Fahrrad<br />

das Salzkammergut von s<strong>ein</strong>er<br />

schönsten Seite kennenlernen.<br />

Gemütlich und vor allem stressfrei<br />

sind „Pedalritter“ mit ihren elektrobikes<br />

unterwegs – das brennen<br />

in den Oberschenkeln bei kurzen<br />

bergstrecken oder der Kampf<br />

gegen den Wind<br />

gehören ab sofort der<br />

Vergangenheit an.<br />

e-bikes unterscheiden<br />

sich optisch<br />

kaum von <strong>ein</strong>em<br />

gewöhnlichen Fahrrad.Tourismusbetriebe<br />

und -organisationen<br />

bieten Gästen<br />

im Salzkammergut<br />

gegen <strong>ein</strong>en Unkostenbeitrag dieses<br />

umweltfreundliche Fortbewegungsmittel<br />

an. So ist es jedem<br />

möglich, ohne schweißtreibende<br />

Anstrengung die traumhafte region<br />

erleben und genießen zu<br />

können. Geht dem Fahrrad nach<br />

stundenlangem betrieb wirklich<br />

<strong>ein</strong>mal die Puste aus, steht<br />

seit dem Sommer 2011 <strong>ein</strong> flächendeckendes<br />

netzwerk an<br />

e-bike-Verleihstationen und Akku-<br />

wechselstationen zur Verfügung.<br />

Auf Anfrage besteht auch die Möglichkeit,<br />

<strong>ein</strong>en Kindersitz zu mieten.<br />

Erster Solar-Kat in Altaussee<br />

Seit dem Sommer des Vorjahres<br />

steht Passagieren auf dem Altausseer<br />

See der erste solarbetriebene<br />

Katamaran Österreichs <strong>für</strong> linien-<br />

e-Bike-toUren<br />

im sAlZkAmmergUt<br />

fahrten zur Verfügung. die 25 Meter<br />

lange und 4,2 Meter breite „Altaussee“<br />

bietet Platz <strong>für</strong> bis zu<br />

100 Personen und ist jeweils von<br />

Mai bis Oktober im <strong>ein</strong>satz. der<br />

Solar-Katamaran wurde 1998<br />

von der Österreichischen Schiffs-<br />

werften AG Korneuburg gebaut.<br />

das Salzkammergut leistet mit<br />

Die neUe altaUsseer scHiFF-<br />

FaHrt soll im HarmoniscHen<br />

<strong>ein</strong>klanG mit Dieser <strong>ein</strong>ziGartiGen<br />

natUrlanDscHaFt<br />

steHen UnD DUrcH iHre Um-<br />

WeltFreUnDlicHkeit DazU BeitraGen,<br />

Dieses JUWel aUcH<br />

Für künFtiGe Generationen zU<br />

BeWaHren.<br />

Radtour im Almtal: 42 km, 250 Höhenmeter, leicht<br />

Reichenthalheim-Aumühle im Attergau: 15 km, 56 Höhenmeter, leicht<br />

Rund um den Attersee: 48 km, 289 Höhenmeter, leicht<br />

Ausseerland narzissentour: 30 km, 237 Höhenmeter, mittel<br />

Bad ischl – St. Wolfgang – Bad ischl: 30 km, 140 Höhenmeter, leicht<br />

Dachst<strong>ein</strong> Salzkammergut: 26 km, 700 Höhenmeter, mittel/schwer<br />

Fuschlsee Rundkurs: 38 km, 227 Höhenmeter, mittel<br />

Rund um den mondsee und irrsee: 52 km, 267 Höhenmeter, leicht<br />

Traunsee – Traunfall – retour: 50 km, 500 Höhenmeter, schwer<br />

Wolfgangsee – Postalm Arena: 30 km, 672 Höhenmeter, schwer<br />

s<strong>ein</strong>en Maßnahmen im rahmen<br />

der e-Mobilität <strong>ein</strong>en wesentlichen<br />

beitrag zur CO2-reduktion.<br />

das erkannte auch das bundesministerium<br />

<strong>für</strong> land- und Forstwirtschaft,<br />

Umwelt und Wasserwirtschaft<br />

und verlieh der region die<br />

Auszeichnung „klima:aktiv Partner“<br />

<strong>für</strong> besondere Kompetenz im<br />

Klimaschutz.<br />

35


Foto: © Heilinger<br />

36<br />

AuswAhl schöner seen und<br />

BAdeplätze im sAlzkAmmergut<br />

Altausseer See: rundherum frei zugänglich, <strong>ein</strong> schöner Platz<br />

ist das Kahlseneck / bis 24° C<br />

Attersee: Litzlberg mit Panoramablick über den See / bis 26° C<br />

Fuschlsee: 250 Meter langer Naturbadestrand / bis 24° C<br />

Grundlsee: frei zugängliche St<strong>ein</strong>-, Sand- und Wiesenstrände<br />

rund um den See / bis 23° C<br />

Hallstättersee: viele schöne Badeplätze entlang des<br />

Ostuferweges zwischen Hallstatt und Obertraun / bis 23° C<br />

Irrsee: <strong>ein</strong>er der wärmsten Seen des Salzkammergutes / bis 26° C<br />

Mondsee: Alpenseebad Mondsee – das größte Strandbad im<br />

Salzkammergut / bis 26° C<br />

Ödensee: frei zugänglicher Moorsee / bis 26° C<br />

Offensee: frei zugänglich bis auf das sumpfige<br />

Nordufer / bis 22° C<br />

Traunsee: Strandbad in Gmunden mit Wasserrutsche und<br />

Wassertrampolin / bis 22° C<br />

Wolfgangsee: Strandbad Strobl / bis 24° C<br />

WAsser<br />

vergnügen<br />

badespaß am Mondsee.<br />

Ob bade- oder Gebirgssee – jeder<br />

der Salzkammergut-Seen hat<br />

s<strong>ein</strong>en ganz besonderen Charme.<br />

„Gisela“ am Traunsee „Gustav Klimt“ am Attersee Ausflugsfahrt am Wolfgangsee<br />

Foto: © Atterseeschifffahrt/Ch. Parzer<br />

Foto: © MondSeeland<br />

Foto: © www.wolfgangseeschifffahrt.at<br />

<strong>ein</strong>es zeichnet alle 76 Salzkammergut-Seen<br />

gem<strong>ein</strong>sam aus:<br />

Sie haben Trinkwasserqualität<br />

und sind <strong>ein</strong>gebettet in <strong>ein</strong>er<br />

traumhaften landschaft. Viele<br />

Ufer sind unverbaut, sodass<br />

<strong>ein</strong>em vergnüglichen badespaß<br />

nichts im Wege steht. Mondsee<br />

und Irrsee gehörten bereits<br />

in der Monarchie zu beliebten<br />

Urlaubszielen. Mit bis zu 26 Grad<br />

ist der Mondsee <strong>ein</strong>er der wärmsten<br />

Seen im Salzkammergut. Als<br />

„lacus felix“ – <strong>glück</strong>licher See<br />

– bezeichneten die alten römer<br />

den Traunsee. der größte See im<br />

Salzkammergut ist der Attersee.<br />

durch zahlreiche Fernsehfilme<br />

gehört der Wolfgangsee zu <strong>ein</strong>em<br />

der berühmtesten in der region,<br />

der Altausseer See ist landschaftlich<br />

<strong>ein</strong> außergewöhnlicher See. er<br />

liegt am Fuße des losers mit blick<br />

auf den dachst<strong>ein</strong>.<br />

Auch Segelsportler kommen im<br />

Salzkammergut nicht zu kurz.<br />

Gute Windbedingungen finden<br />

sie auf dem Grundlsee, Wolfgangsee,<br />

Mondsee und Traunsee vor.<br />

der Attersee ist unter Seglern<br />

und Surfern <strong>für</strong> s<strong>ein</strong>en langanhaltenden<br />

rosenwind bekannt.<br />

scHiFFFaHrt<br />

aUF Den<br />

salzkammer-<br />

GUt-seen<br />

die Schönheit der region können<br />

Sie auch per Schiff entdecken.<br />

Solch gemütliche Urlaubserlebnisse<br />

werden in Altaussee sowie<br />

auf dem Attersee, Fuschlsee,<br />

Mondsee, Traunsee, Hallstättersee<br />

und Wolfgangsee angeboten.<br />

Vom ältesten raddampfer über die<br />

nostalgische Zille oder Plätte bis<br />

hin zum modernen Ausflugsschiff<br />

reichen die Möglichkeiten, um mit<br />

der Flotte des Salzkammergutes<br />

die idyllische Gegend zu genießen.<br />

Individuelle Urlaubswünsche<br />

werden gerne erfüllt: regionale<br />

Schmankerlbuffets, Festarrange-<br />

ments und Hochzeiten sind<br />

besondere Angebote.<br />

www.salzkammergutschifffahrt.at<br />

37


38<br />

Wo Die<br />

WilDfrAUen<br />

WoHnen<br />

Wo die Traun ihren<br />

Ursprung hat, leben die<br />

Wildfrauen. Wild sind sie<br />

k<strong>ein</strong>eswegs. Vielmehr<br />

elfenhaft und nymphengleich.<br />

Wer sie erblickt,<br />

hat Glück.<br />

Foto: © OÖ. Werbung/Himsl<br />

Wenn sich die Wildfrauen am<br />

Traunursprung am Kammersee<br />

ihrem bad hingeben, stockt dem<br />

beobachter der Atem: nackte,<br />

nymphengleiche Wesen mit langem,<br />

goldblondem Haar schweben<br />

durch den Wald, halten<br />

<strong>ein</strong>, um sich auf <strong>ein</strong>em moosbewachsenen<br />

St<strong>ein</strong> zu sonnen.<br />

Wassertropfen glitzern auf ihrer<br />

elfenb<strong>ein</strong>farbenen Haut. K<strong>ein</strong><br />

laut ist zu hören, bei der intimen<br />

Zusammenkunft. über ihre unschuldigen<br />

Körper rieselt das<br />

klare Wasser der jungen Traun, die<br />

sich hier am ende des Sees aus<br />

dem Felsen stürzt.<br />

es sind scheue Sagenwesen,<br />

die Wildfrauen, die den Kontakt<br />

mit den Menschen meiden und –<br />

fühlen sie sich entdeckt – ihrem<br />

beobachter nicht zimperlich beikommen.<br />

Mündliche überlieferungen<br />

sprechen von schweren<br />

Schicksalsschlägen.<br />

selten zeiGen sicH Die<br />

scHücHternen WilD-<br />

FraUen am kammersee<br />

im aUsseerlanD. nUr<br />

Wer sicH rUHiG verHält,<br />

kommt iHnen naHe.<br />

die Sage der Wildfrauen im Salzkammergut<br />

wird seit Jahrhunderten<br />

erzählt. Ihr Ursprung ist<br />

nicht dokumentiert, <strong>ein</strong>e <strong>ein</strong>heitliche<br />

Version der Geschichte existiert<br />

nicht. Gewiss ist, dass die<br />

Fabelwesen weder wilde Hexen,<br />

noch verführerische Sirenen sind.<br />

Sie leben ruhig und zurückgezogen<br />

im Salzkammergut und zeigen<br />

sich vor allem am Kammersee im<br />

Ausseerland. Wenn manche Stimmen<br />

auch behaupten, der bau des<br />

Felskanals zwischen dem Kammersee<br />

und Toplitzsee Mitte des<br />

16. Jahrhunderts habe die grazilen<br />

Wesen vertrieben, so m<strong>ein</strong>en<br />

andere, die fantastischen Frauen<br />

würden noch heute gesichtet.<br />

Wird <strong>ein</strong>em das seltene Glück zuteil,<br />

sollte man dies <strong>für</strong> sich behalten.<br />

Und den mystischen Anblick<br />

im Stillen genießen.<br />

traUnUrsprUnG<br />

3-seen-toUr<br />

die Tour zum Traunursprung am Kammersee startet beim See-<br />

hotel am beginn des Grundlsees mit den linienschiffen „rudolf“<br />

oder „Traun“, die das über 6,5 Kilometer lange Gewässer richtung<br />

Gößl überqueren. links: der blick auf den Ort Grundlsee, rund-<br />

herum: berge, die grün und grau in den Himmel ragen. Ab Gößl<br />

führt <strong>ein</strong> Weg zum Toplitzsee, vorbei an der steilen, 220 Meter hohen<br />

Gößlerwand, durch den Wald, in dem die Traun plätschert, bis hin<br />

zur Toplitzseehütte, wo Hungrige <strong>ein</strong>en kurzen Jausenstopp <strong>ein</strong>legen,<br />

bevor sie in die Plätte steigen, die sie über den See bringt.<br />

das lange, schmale boot gondelt langsam über den berühmt-berüchtigten<br />

103 Meter tiefen See, lebensraum des Toplitzseewurms<br />

und angebliches Versteck <strong>für</strong> reichtümer aus der <strong>Zeit</strong> des nationalsozialismus.<br />

Oftmals erforscht, wurde der Schatz bis heute<br />

nicht gehoben. Schließlich legt die Plätte am Kiesufer an und <strong>ein</strong><br />

schmaler Pfad leitet durch den Wald und <strong>ein</strong>en engen Felskanal<br />

zum Kammersee, der zwischen den Kalkst<strong>ein</strong>bergen des Toten<br />

Gebirges liegt, und dessen Wasserstand je nach Jahreszeit auffallend<br />

variiert. die <strong>ein</strong>same bank mit blick auf den See ist <strong>ein</strong> ausgewählter<br />

Glücksplatz. Wer den meist spiegelglatten See umrundet<br />

– aufgrund der lage ist es am Kammersee äußerst windstill – stößt<br />

schließlich auf <strong>ein</strong>en kl<strong>ein</strong>en Wasserfall, den Ursprung der Traun.<br />

Für die drei-Seen-Tour von Grundlsee bis zum Kammersee sollte<br />

man sich mindestens drei Stunden <strong>Zeit</strong> nehmen. die Tour wird zwischen<br />

Mai und Oktober angeboten – jeden Tag. Informationen sind<br />

auf www.3-seen-tour.at zu finden.<br />

Foto: © Schloss Trautenfels, UMJ, Archiv A. rastl<br />

39


Foto: © www.nicole-beutler.com/Silke Maier<br />

enDlicH icH<br />

selBst s<strong>ein</strong><br />

nicole BeUtler „M<strong>ein</strong> Sommerhäuschen am Traunsee ist m<strong>ein</strong>e<br />

Oase, da lerne ich m<strong>ein</strong>e Texte, lese viel<br />

und genieße das leben“, sagt nicole beutler.<br />

die erfolgreiche Schauspielerin und Chansonnière<br />

verbringt seit 1996 so viel <strong>Zeit</strong> wie<br />

möglich im Salzkammergut. die Gegend um<br />

den Traunsee ist <strong>für</strong> sie Kraftquelle und Inspiration<br />

zugleich. berufsbedingt ist sie sehr viel<br />

unterwegs. Auf der bühne ebenso erfolgreich<br />

wie vor der Kamera bei internationalen Film-<br />

und TV-Produktionen. die dreharbeiten zu<br />

die dreharbeiten zur erfolgreichen<br />

TV-Serie „Schlosshotel<br />

Orth“ waren der Auslöser, dass<br />

die Schauspielerin und<br />

Chansonnière am Traunsee<br />

„hängenblieb“ und zur „Wahl-<br />

Salzkammergütlerin“ wurde.<br />

<strong>ein</strong>er der erfolgreichsten deutschsprachigen<br />

TV-Serien „Schlosshotel Orth“ in Gmunden<br />

waren auch der Auslöser, dass ihre liebe zum<br />

Salzkammergut entflammte. „erst habe ich<br />

die Produktionswohnung ganzjährig gemietet,<br />

und schließlich <strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong>es Haus am Traunsee<br />

bezogen. Wenn ich da bin versuche ich<br />

fast jeden Abend am See zu sitzen und auf<br />

den Traunst<strong>ein</strong> zu blicken. das ist m<strong>ein</strong> persönlicher<br />

Kraftplatz, das ist herrlich. da kann<br />

ich loslassen und meditieren“. Sie hat sich im<br />

Salzkammergut sofort zu Hause gefühlt. besonders<br />

wenn sie an neuen Ideen arbeitet,<br />

schätzt sie die ruhe und die „gewisse“ Kraft,<br />

die von dieser landschaft ausgestrahlt wird.<br />

das zweite eigene Chanson-Programm entstand<br />

großteils hier. damit reiht sich nicole<br />

beutler in <strong>ein</strong>e lange reihe großer Künstler<br />

<strong>ein</strong>, die sich im Salzkammergut inspirierten<br />

und hier <strong>ein</strong>ige ihrer großen Werke schrieben.<br />

Anlässlich der Premiere des ersten allseits<br />

gefeierten Chanson-Programms m<strong>ein</strong>te nicole<br />

beutler, damit könne sie „endlich sie selbst<br />

s<strong>ein</strong>“. K<strong>ein</strong>e rolle spielen, sondern nicole<br />

beutler pur, mit ihren empfindungen und<br />

ihren Gefühlen. Umgemünzt auf ihr geliebtes<br />

domizil im Salzkammergut sagt sie, „hier kann<br />

ich immer wieder ich selbst s<strong>ein</strong>. es ist <strong>ein</strong> perfekter<br />

Ort <strong>für</strong> mich und ich bin unendlich froh<br />

ihn gefunden zu haben, m<strong>ein</strong>en perfekten Ort.“<br />

40 41


42<br />

„mit<strong>ein</strong>AnD“<br />

Frühmorgens die butter rühren, untertags mit<br />

dem Traktor übers Feld fahren und mitten in der<br />

nacht der Kuh beim Kalben zusehen. Urlaub am<br />

bauernhof ist bäuerliches leben zum Angreifen.<br />

Im Salzkammergut ermöglichen dies über 130<br />

Höfe*. bäuerliche Tradition in r<strong>ein</strong>kultur präsentiert<br />

sich beim jährlichen bauernherbst.<br />

Fotos: © www.Urlaubambauernhof.at<br />

Bauernkrapfen (<strong>für</strong> ca. 15 Krapfen)<br />

Originalrezept von Lisi Matieschek von der<br />

Mayerlehenhütte auf der Gruberalm<br />

1 kg Mehl<br />

1 Esslöffel Salz<br />

1 Kaffeelöffel Zucker<br />

1 Würfel Germ<br />

2 Eier<br />

3/4 l Milch<br />

Mehl und Salz in <strong>ein</strong>e Schüssel geben. In<br />

der Mitte <strong>ein</strong>e Mulde formen. Germ und<br />

Zucker in die Mulde geben und mit lauwarmer<br />

Milch bedecken. Das Dampfl ca.<br />

10 Minuten ziehen lassen. Eier und die restliche<br />

Milch hinzugeben und die Masse zu<br />

<strong>ein</strong>em glatten Teig schlagen. Den Teig ca.<br />

r<strong>ein</strong>hard testet am frühen<br />

Morgen s<strong>ein</strong>e Muskeln und<br />

rührt die butter <strong>für</strong>s Früh<strong>stück</strong><br />

an. S<strong>ein</strong>e Frau Sabine,<br />

passionierte langschläferin,<br />

liegt noch unter der dicken<br />

Tuchent – in den Gliedern<br />

<strong>ein</strong>en leichten Muskelkater<br />

<strong>vom</strong> gestrigen Stallausmisten.<br />

Heute freut sie sich auf<br />

die bevorstehende Wanderung.<br />

Im nebenzimmer hört<br />

sie ihre Töchter Julia und<br />

Teresa leise tuscheln: Teresa<br />

saß am Vortag das erste Mal<br />

auf <strong>ein</strong>em esel und Julia hat<br />

sich sch<strong>ein</strong>t’s furchtbar verliebt.<br />

die kl<strong>ein</strong>en Hasen und<br />

Katzen haben es ihr angetan.<br />

<strong>ein</strong> Urlaub am bauernhof ist<br />

<strong>ein</strong> ganzheitliches erlebnis.<br />

die Gäste – von der Jungfamilie<br />

bis zum aktiven<br />

Seniorenpaar – leben im<br />

bäuerlichen Alltag mit und<br />

können so richtig anpacken.<br />

Ob im Stall, auf dem Feld<br />

oder in der Küche. Manche<br />

Höfe sind speziell auf Familien<br />

ausgerichtet, andere<br />

setzen auf reitsport, Kräuter,<br />

bio oder Gesundheit. Viele<br />

betriebe stellen ihre lebensmittel<br />

selbst her. die Palette<br />

reicht von butter und Käse<br />

über Speck und Wurst bis<br />

hin zu Marmelade und Honig.<br />

BAUern-<br />

HerBst<br />

ende August bis ende Oktober<br />

steht das Salzkammergut<br />

ganz im Zeichen<br />

des bauernherbstes. Speziell<br />

in der region um Fuschl<br />

am See, Faistenau, Koppl,<br />

Hof bei Salzburg, Thalgau<br />

und bad Ischl zeigen die<br />

landwirte stolz ihre Traditionen.<br />

da werden Almkranzln<br />

gebunden, Tiere<br />

beim Almabtrieb ins Tal<br />

gebracht oder Oldtimer-Traktoren<br />

ausgestellt. Trachten-<br />

musikkapellen spielen auf<br />

und volkstümliche Tanzgruppen<br />

wiegen sich am<br />

dorfplatz im Takt. der bauernherbst<br />

versorgt s<strong>ein</strong>e besucher<br />

natürlich mit allerlei<br />

regionalen Schmankerl und<br />

Köstlichkeiten. In der 1872<br />

errichteten rumingmühle in<br />

Fuschl am See kann man sogar<br />

selbst Hand anlegen und<br />

beim brotbacken mithelfen.<br />

*Höfe der Dachmarke<br />

„Urlaub am Bauernhof“<br />

www.bauernhof.at<br />

<strong>ein</strong>e Stunde bei warmer Temperatur rasten<br />

lassen. Anschließend mit <strong>ein</strong>em Esslöffel<br />

Portionen aus dem Teig stechen, diese<br />

zu Kugeln formen und auf <strong>ein</strong> bemehltes<br />

Brett geben. Dort abermals ca. 10 Minuten<br />

gehen lassen. Den Teig schließlich mit den<br />

Händen rund ausziehen (Dessertteller groß)<br />

und im heißen Fett schwimmend backen.<br />

Die warmen Krapfen mit Staubzucker,<br />

Hollerkoch oder – <strong>für</strong> saure Genießer – mit<br />

Sauerkraut servieren. Mahlzeit!<br />

43


www.schafbergbahn.at<br />

AUf<br />

neUen<br />

scHienen<br />

die steilste dampf-Zahnradbahn<br />

Österreichs befindet sich in<br />

St. Wolfgang im Salzkammergut.<br />

Knapp 300.000 Personen im Jahr<br />

fahren auf den Schafberg.<br />

In St. Wolfgang besteigt<br />

die sechsköpfige Wandergruppe<br />

die Zahnradbahn.<br />

„Habt ihr eure<br />

Kameras griffbereit?“,<br />

fragt die quirlige Sarah<br />

ihre Wanderfreunde. „bereits<br />

von der Mittelstation,<br />

der Schafbergalpe soll es<br />

<strong>ein</strong>en traumhaften blick<br />

auf den Wolfgangsee<br />

geben“, ergänzt die Unternehmungslustige.<br />

Vor<br />

exakt 120 Jahren wurde<br />

mit dem bau der Zahnradbahn<br />

begonnen. 350<br />

Arbeiter – hauptsächlich<br />

aus Italien – machten sich<br />

ans Werk. 6.000 Maultierlasten<br />

Material und Verpflegung<br />

wurden auf den<br />

berg gebracht. bereits<br />

nach <strong>ein</strong>em Jahr war die<br />

bahn fertig. Per Schlitten<br />

wurde die erste lok nach<br />

St. Wolfgang gebracht<br />

und zusammengebaut.<br />

Im März 1893 startete die<br />

erste Probefahrt, im Juli<br />

erreichte die erste bahn<br />

die Schafbergspitze. „In<br />

knapp <strong>ein</strong>er dreiviertel<br />

Stunde werden 5,85 Kilometer<br />

zurückgelegt. der<br />

Höhenunterschied beträgt<br />

1.190 Meter“, klärt<br />

die Wanderin ihre Freunde<br />

auf. die dampfloks der<br />

Schafbergbahn gehören<br />

zu den ältesten der Welt.<br />

Knapp 300.000 Gäste<br />

kommen jährlich nach<br />

St. Wolfgang und fahren<br />

mit der Zahnradbahn auf<br />

den Schafberg. Von hier<br />

haben sie <strong>ein</strong> be<strong>ein</strong>druckendes<br />

Panorama weit<br />

über das Salzkammergut<br />

bis hin zum dachst<strong>ein</strong>gletscher<br />

und in die<br />

Tauern. bei Schlecht-<br />

wetter bietet sich als Alternative<br />

<strong>ein</strong>e Führung durch<br />

die remise der Schafbergbahn<br />

mit besichtigung<br />

der alten dampflok<br />

und des kaiserlichen Hof-<br />

Salonwagens an.<br />

Foto: © www.schafbergbahn.at<br />

„EinE LEDERhoSE<br />

BRAuchT KEinE BüGEL-<br />

FALTEn“, SinGT DER BE-<br />

KAnnTE unD BELiEBTE<br />

SänGER, SchAuSPiE-<br />

LER unD ShoWmASTER<br />

PETER ALExAnDER in<br />

EinEm SEinER LiEDER.<br />

WiE WAhR! DiE LEDERnE<br />

iST unD BLEiBT FüR ViELE<br />

BuBEn unD Auch mäDchEn<br />

DAS BEquEmSTE<br />

KLEiDunGSSTücK.<br />

„r<strong>ein</strong> in die Hose, Träger rauf<br />

und schon geht der Spaß<br />

los“, erklärt der fünfjährige<br />

Max mit ernstem Gesicht<br />

s<strong>ein</strong>er Tante. er liebt dieses<br />

Kleidungs<strong>stück</strong>. In s<strong>ein</strong>er<br />

lederhose kann er im Garten<br />

nach lust und laune<br />

herumtollen. Kommt <strong>ein</strong>mal<br />

<strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong>er Klecks auf die<br />

Hose, gibt es k<strong>ein</strong>e Schelte.<br />

„Kinder tragen Trachtenklei-<br />

Kl<strong>ein</strong>-Mademoiselle<br />

im dirndl mit Spitzenbluse<br />

und Monsieur<br />

in der ledernen – mit<br />

<strong>ein</strong>er Trachtenkleidung<br />

sind Kinder immer chic<br />

und zeitlos unterwegs.<br />

www.goessl.com<br />

dung mit allem drum und dran genau<br />

so gern wie ihre eltern“, weiß Gerhard<br />

Gössl, Inhaber des Salzburger Traditionsunternehmens.<br />

das heißt, burschen<br />

wählen zu ihrer ledernen <strong>ein</strong><br />

kariertes baumwollhemd, Wollstutzen<br />

und bequeme Haferlschuh. Ist es kühl,<br />

greifen sie zu <strong>ein</strong>em l<strong>ein</strong>enjackerl mit<br />

Ausseer Stickerei. natürlich darf die<br />

obligatorische Messertasche an der<br />

Mini-lederhose nicht fehlen. Mädchen<br />

lieben herzige dirndln mit<br />

<strong>für</strong><br />

leon<br />

&<br />

lenA<br />

bedruckten baumwollschürzen, bluserln<br />

mit Spitze am Ausschnitt und<br />

gesmokten Ärmeln. Weiße Strümpfe,<br />

dirndltasche und <strong>ein</strong> jugendlicher<br />

Trachtenschmuck – und schon ist der<br />

nachwuchs durch und durch trachtig<br />

gestylt. <strong>ein</strong>e Alternative zur ledernen<br />

ist die „Hanflederne“. „das Material<br />

ist 100 Prozent natürlich“, betont<br />

Gerhard Gössl. nach dem Vorbild der<br />

ledernen wird die Hanflederne mit<br />

<strong>ein</strong>er reliefstickerei verschönert.<br />

44 45<br />

Fotos: © Gössl Salzburg


46<br />

golfkAmmergUt<br />

„das Schönste am Salzkammergut ist <strong>für</strong> mich nicht nur das Golfen, sondern die große Abwechslung, die<br />

<strong>ein</strong>en hier erwartet“, sagt m<strong>ein</strong> langjähriger bekannter Klaus, normalerweise in darmstadt beheimatet, aber<br />

immer öfter treffe ich den passionierten Golfer nun im Salzkammergut an. „die Golfplätze hier unterscheiden<br />

sich in ihrer Vielfalt und eigenheiten völlig von<strong>ein</strong>ander. Kaum woanders hat man im Umkreis von maximal<br />

<strong>ein</strong>er Autostunde so viele hervorragende Plätze wie hier“, fährt er fort. In s<strong>ein</strong>er Stimme schwingt merklich<br />

begeisterung mit. „Stell dir vor, gestern war ich am Golfplatz in bad Ischl und habe mit dem bekannten Golflehrer<br />

Franz laimer gesprochen. Weißt du, was er mir erzählt hat?“, sprudelt es förmlich aus ihm heraus.<br />

„Was denn?“, frage ich neugierig. „bei <strong>ein</strong>em Golfschwung werden 124 von 434 Muskeln des menschlichen<br />

Körpers bewegt“, erklärt Klaus. Ich bin be<strong>ein</strong>druckt und mir nun auch ziemlich sicher, dass ich diesen <strong>für</strong> so<br />

viele faszinierenden Sport demnächst auch <strong>ein</strong>mal probieren werde. da wird er schauen, der Klaus.<br />

Golfwelt Salzkammergut<br />

kl<strong>ein</strong>er BAll – grosser sPort.<br />

golfen <strong>für</strong> kÖrPer UnD seele.<br />

Attersee<br />

Attersee Golfclub Weyregg (9 Loch, Par 68), www.gcweyregg.at<br />

Golfclub am Attersee (18 Loch, Par 71), www.golfamattersee.at<br />

Golfclub Attersee-Traunsee (18 Loch, Par 73), www.atterseegolf.at<br />

Bad Aussee<br />

Golfclub Ausseerland (9 Loch, 70 Par), www.golfclub-ausseerland.at<br />

Bad Ischl<br />

Golfclub Salzkammergut (18 Loch, Par 72), www.salzkammergut-golf.at<br />

House of Golf, Franz Laimer, www.franzlaimer.com<br />

Fuschlseeregion<br />

Golfclub Waldhof (9 Loch, Par 62), www.golfclub-waldhof.at<br />

Golfclub Salzburg-Fuschl (9 Loch, Par 60), www.golfclub-salzburg.at<br />

Mondsee<br />

Golfclub Am Mondsee (18 Loch, Par 72), www.golfclubmondsee.at<br />

Golfclub Drachenwand (9 Loch, Par 68), www.gcdrachenwand.com<br />

Traunsee<br />

Golf Club Traunsee-Kirchham (18 Loch, Par 70), www.golfclubtraunsee.com<br />

Foto: © STMG/Ch. Parzer<br />

Foto: © STMG/Ch. Parzer<br />

Foto: © MondSeeland/T. ebner<br />

Ausgrabungen im Pfahlbaumuseum Mondsee<br />

PfAHlBAUten Am monDsee UnD<br />

Attersee sinD WeltkUltUrerBe<br />

Vor rund 5800 Jahren lebten an den Ufern des<br />

Mondsees und Attersees die Menschen in Pfahlbauten.<br />

2011 wurden diese in die liste der offiziellen<br />

Weltkulturerbe-denkmäler aufgenommen.<br />

die prähistorischen Pfahlbauten Alpenraum genießen künftig<br />

als Weltkulturerbe besonderen Schutz. dabei wurden auch<br />

die prähistorischen Siedlungen am Mondsee und Attersee<br />

in die liste aufgenommen. die Fundstellen sind die ersten<br />

archäologischen Unterwasserdenkmäler mit dem begehrten<br />

Welterbetitel. die ältesten Pfahlbaureste stammen nach Angaben<br />

von Archäologen aus der <strong>Zeit</strong> um 3800 vor Christus und<br />

haben unter Wasser oder in feuchten böden bis heute überdauert.<br />

1870 barg Matthäus Much die ersten Funde <strong>vom</strong> Seeboden<br />

im Mondsee. er prägte den begriff „Mondseekultur“,<br />

der die <strong>Zeit</strong> im neolithikum im gesamten Salzkammergut beschreibt.<br />

die Pfahlbauten der frühen Siedler dienten unter<br />

WelterBe<br />

Unter<br />

WAsser<br />

anderem der Absicherung gegen raubtiere<br />

und f<strong>ein</strong>dliche nachbarn oder gegen<br />

schädliche Ausdünstungen des bodens.<br />

Siedlungen in Pfahlbauweise lassen sich<br />

bis in die Jungst<strong>ein</strong>zeit zurückverfolgen.<br />

Meist fördern bergungsarbeiten zahlreiche<br />

Alltagsgegenstände der jeweiligen Kultur<br />

zutage. Im Österreichischen Pfahlbaumuseum<br />

in Mondsee und im Heimathaus<br />

Schörfling am Attersee sind zahlreiche<br />

relikte dieser beachtlichen Kultur zu<br />

bewundern.<br />

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salzkammergut tourismus<br />

Salinenplatz 1<br />

4820 bad Ischl<br />

Austria<br />

Tel.: +43 (0)6132 26909<br />

Fax: +43 (0)6132 26909-14<br />

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Foto: © OÖ. Tourismus/erber

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