06.07.2012 Aufrufe

Zeit für ein stück vom glück

Zeit für ein stück vom glück

Zeit für ein stück vom glück

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

10<br />

das Salzkammergut im Winter.<br />

Faszinierend in s<strong>ein</strong>er Ursprünglichkeit,<br />

unvergesslich mit s<strong>ein</strong>er tief verschneiten<br />

landschaft. dort wo der Winter zu Hause ist.<br />

Winter<br />

WUnDer<br />

lAnD<br />

Praktische Tipps <strong>für</strong><br />

Tourengeher finden Sie unter:<br />

www.tourenlehrpfad.at<br />

Foto: © STMG/Ch. Parzer<br />

Faszination auf<br />

individuellen Wegen<br />

die ersten Sonnenstrahlen<br />

zaubern <strong>ein</strong>en funkelnden<br />

Schimmer auf die tief verschneiten<br />

Gipfel des dachst<strong>ein</strong>massivs.<br />

es ist noch früh<br />

am Morgen, ich sitze neben<br />

m<strong>ein</strong>em Freund Markus in<br />

dessen Auto und wir schlängeln<br />

uns entlang des Hallstättersees<br />

richtung Obertraun.<br />

Kurz vor dem Ort Obertraun<br />

biegen wir rechts ab und<br />

schon sind wir bei der Talstation<br />

der Krippenst<strong>ein</strong>bahn.<br />

Heute ist der perfekte Tag<br />

<strong>für</strong> unsere Skitour, <strong>ein</strong> klarer<br />

wolkenloser Wintertag. den<br />

ersten Teil des Aufstiegs ersparen<br />

wir uns elegant, indem<br />

wir die Krippenst<strong>ein</strong>-Seilbahn<br />

bis auf das dachst<strong>ein</strong>-Plateau<br />

benützen. Aussteigen, fertigmachen,<br />

nun geht´s los! Gut,<br />

dass Markus <strong>ein</strong> sehr erfahrener<br />

Skitourengeher ist. Als<br />

Mitglied der örtlichen bergrettung<br />

kennt er sich in diesem<br />

Gelände bestens aus.<br />

das beruhigt mich, als ich auf<br />

die unendliche Weite des Plateaus<br />

blicke. langsam steigen<br />

wir entlang <strong>ein</strong>es markierten<br />

Winterwegs richtung Simonyhütte.<br />

In langen Serpentinen<br />

gewinnen wir ständig an Höhe<br />

und schon bald liegt die bergstation<br />

der Gondelbahn weit<br />

unter uns. Vollkommene ruhe,<br />

die nur <strong>vom</strong> Knirschen des<br />

Schnees unter unseren Skiern<br />

unterbrochen wird. <strong>ein</strong> Gefühl<br />

der Freiheit macht sich breit.<br />

es stimmt also tatsächlich,<br />

denke ich mir, je höher man<br />

steigt, desto weiter weg liegt<br />

das Alltägliche. es bleibt sozusagen<br />

im Tal zurück.<br />

Für Leib und Seele<br />

nach gut drei Stunden erreichen<br />

wir die Simonyhütte<br />

auf 2.203 Metern Seehöhe.<br />

der Ausblick ist überwältigend.<br />

der blick<br />

schweift über die<br />

Täler und berge<br />

der region<br />

dachst<strong>ein</strong><br />

Salzkam<br />

mer-<br />

gut bis weit ins ober-<br />

österreichische Flachland<br />

hinaus. Wir sitzen in der<br />

herrlichen Wintersonne und<br />

genießen die kräftige Jause.<br />

damit haben wir nun den<br />

höchsten Punkt unserer Tour<br />

erreicht. nach <strong>ein</strong>er knappen<br />

halben Stunde brechen<br />

wir wieder auf. „Ab jetzt wird<br />

es nur noch <strong>ein</strong> Genuss“,<br />

sagt Markus mit <strong>ein</strong>em verschmitzten<br />

lächeln auf den<br />

lippen. Wir schnallen die Ski<br />

an und gleiten <strong>ein</strong>igen Skispuren<br />

folgend über leicht<br />

welliges Gelände richtung<br />

Wiesberghaus, unserem<br />

nächsten etappenziel. Sanfte<br />

Abfahrten und leichte Anstiege<br />

wechseln sich hier ab.<br />

Die Leichtigkeit des S<strong>ein</strong>s<br />

Wir umrunden <strong>ein</strong>e kl<strong>ein</strong>e<br />

Kuppe und wie aus dem<br />

nichts steht das Wiesberghaus<br />

direkt vor uns. nochmals<br />

wird <strong>ein</strong>e kurze rast<br />

<strong>ein</strong>gelegt. „das beste kommt<br />

zum Schluss“, grinst Markus<br />

und spielt damit auf den<br />

letzten Teil unserer Tour an,<br />

die teilweise schwierige Abfahrt<br />

durch den sogenannten<br />

„Tiergarten“ ins echerntal<br />

bei Hallstatt. Hier sind<br />

nun m<strong>ein</strong>e skifahrerischen<br />

Künste gefragt. Zum Glück<br />

ist der Schnee leicht und<br />

trocken als wir durch das immer<br />

steilere Gelände talwärts<br />

unsere Schwünge ziehen.<br />

Sagenhafte 15 Kilometer ist<br />

die gesamte Abfahrt lang.<br />

erst weit über der baumgrenze<br />

nähern wir uns mit<br />

jedem Schwung den weit<br />

oben stehenden lärchen. In<br />

rasanter Fahrt folge ich Markus<br />

durch den lichten Hochwald.<br />

Ich verspüre <strong>ein</strong> Gefühl<br />

tiefer Zufriedenheit und des<br />

Glücks. „Man müsste solche<br />

Augenblicke festhalten können“,<br />

denke ich kurz. doch<br />

solche Momente lassen<br />

sich nicht festhalten.<br />

Man kann sie aber<br />

mit sich tragen<br />

und sich daran<br />

erinnern.<br />

Auch das<br />

tut gut.<br />

11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!