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Zeit für ein stück vom glück

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Des<br />

kAisers<br />

JAgDgrünDe<br />

ischl – „m<strong>ein</strong>e Jagd“<br />

nannte es der kaiser.<br />

die beziehung von<br />

Kaiser Franz Joseph<br />

(18.08.1830–21.11.1916)<br />

zu s<strong>ein</strong>em geliebten<br />

bad Ischl war vielfältig.<br />

die Jagd – die große<br />

leidenschaft des<br />

Monarchen – stand<br />

jedoch immer an<br />

vorderster Stelle bei<br />

s<strong>ein</strong>en häufigen<br />

Aufenthalten.<br />

Wenn der Monarch zur jährlich<br />

wiederkehrenden Sommerfrische<br />

(zumindest den<br />

ganzen August) in bad Ischl<br />

weilte, reihte sich, insofern<br />

es das Wetter zuließ, <strong>ein</strong><br />

Jagdtag an den anderen.<br />

die Wälder und berge rund<br />

um Ischl und ebensee beherbergten<br />

reichlich Wild. „M<strong>ein</strong>e<br />

Jagd“, pflegte er bescheiden<br />

dieses Gebiet zu nennen, zu<br />

dem er <strong>ein</strong>e besonders innige<br />

Zuneigung empfand.<br />

Vielleicht auch, weil es reminiszenzen<br />

s<strong>ein</strong>er Jugend<br />

hervorrief. Unweit von Ischl,<br />

auf der „Hohen Schrott“ erlegte<br />

er als dreizehnjähriger<br />

s<strong>ein</strong>e erste Gams. Schließlich<br />

hatte schon s<strong>ein</strong> Vater, erzherzog<br />

Franz Karl gem<strong>ein</strong>sam<br />

mit erzherzog ludwig, dem<br />

jüngeren bruder erzherzog<br />

Johanns, seit den Vierziger-<br />

jahren des neunzehnten<br />

Jahrhunderts <strong>ein</strong>e Jagd im<br />

Kammergut inne.<br />

Jagdvergnügen in<br />

Gesellschaft<br />

Wenn er auch die <strong>ein</strong>same<br />

Pirsch oder den <strong>ein</strong>zelnen<br />

Ansitz bevorzugte, so freute<br />

er sich nicht minder als s<strong>ein</strong>e<br />

Gäste auf <strong>ein</strong> gedeihliches<br />

Waidwerk im intimen Kreise,<br />

bei dem er wahrlich mit <strong>ein</strong>igem<br />

aufwarten konnte.<br />

Franz Joseph erwies sich<br />

als profunder, praxisorientierter<br />

Kenner s<strong>ein</strong>er reviere.<br />

er wusste, wen er wo auf<br />

der von Hofjagdleiter Hofrat<br />

böhm vorgelegten Jagdskizze<br />

<strong>ein</strong>tragen würde, und<br />

was der jeweilige Schütze<br />

erwarten könne. die Zuteilung<br />

der Stände lag ganz all<strong>ein</strong> im<br />

ermessen des Allerhöchsten<br />

Jagdherren des Kaisers.<br />

Foto: © 2011 Imagno/Austrian Archives/gettyimages<br />

Das FrüH<strong>stück</strong> naHm Die<br />

versammelte GesellscHaFt<br />

in <strong>ein</strong>em pavillon aBseits<br />

Der villa <strong>ein</strong> Um Die Damen<br />

nicHt zU stören.<br />

Gegen <strong>ein</strong> oder zwei Uhr früh stieg man in die<br />

Hofkutsche um zu den näheren revieren zu<br />

gelangen. die entlegenen erreichte man mit dem<br />

Separatzug, vorausgesetzt die Witterung ließ es<br />

zu. Gebirgsreviere mit ihrem wetterwendischen<br />

Trotz entziehen sich nur allzugern jeglicher disposition.<br />

So musste die versammelte Jagdgesellschaft<br />

stets gewärtig s<strong>ein</strong>, dass der Allerhöchste<br />

Jagdherr, soeben von <strong>ein</strong>er fernmündlichen<br />

nachricht ereilt, s<strong>ein</strong>en erwartungsvollen Gästen<br />

mitteilte: „die Treiber können wegen des nebels<br />

sich in den Wänden nicht ohne lebensgefahr<br />

fortbewegen. Geht jetzt nach Hause, die Jagd<br />

wird nicht abgehalten, sie wird <strong>ein</strong> anderes<br />

Mal stattfinden.“ nach wie vor erfreuen sich<br />

die reviere im Salzkammergut großer<br />

beliebtheit bei den Waidmännnern. Wildreichtum,<br />

die <strong>ein</strong>malige natur und nach-<br />

haltigkeit als oberstes Prinzip garantieren, dass<br />

sich auch noch zukünftige Generationen daran<br />

erfreuen können.<br />

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