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Information<br />

Meilensteine<br />

r<br />

<strong>Roche</strong> Diagnostics, der Weltmarktführer, ging aus dem Potential<br />

von zwei Hauptquellen hervor: dem des Stammhauses F.<br />

Hoffmann-La <strong>Roche</strong> Ltd., das sich seit Ende der sechziger Jahre<br />

verstärkt mit Diagnostik befasst hatte, und dem der 1998 von<br />

<strong>Roche</strong> übernommenen Corange-Gruppe mit den Produkten und<br />

Dienstleistungen von Boehringer Mannheim im Mittelpunkt. Die<br />

Corange-Aktivitäten hatten ihren Startpunkt im oberbayerischen<br />

Zweigwerk, in dem nach dem Zweiten Weltkrieg die biochemische<br />

Forschung aufgenommen worden ist. Das sind die wichtigsten<br />

Meilensteine in der Erfolgsgeschichte von <strong>Roche</strong> Diagnostics:<br />

1859<br />

Am 15. März gründet der 68jährige Kaufmann Christian Friedrich<br />

Boehringer zusammen mit seinen beiden ältesten Söhnen in<br />

Stuttgart die Drogenhandlung C.F. Boehringer & Soehne, die sich<br />

in den folgenden Jahrzehnten zum größten Chinin-Hersteller der<br />

Welt und, 1872 nach Mannheim verlegt, später unter dem Einfluss<br />

ihres neuen Eigentümers Dr. Friedrich Engelhorn zum Mit-Pionier<br />

der industriellen Arzneimittel-Herstellung entwickelt. Das<br />

Mannheimer Unternehmen ist Kernzelle der 1998 von <strong>Roche</strong><br />

übernommenen Corange-Gruppe gewesen.<br />

1896<br />

Fritz Hoffmann-La <strong>Roche</strong> gründet zusammen mit seinem kurz<br />

danach verstorbenen Vater Fritz Hoffmann-Merian am 1. Oktober<br />

in Basel das Unternehmen F. Hoffmann-La <strong>Roche</strong> & Co. Sie wollen<br />

Arzneimittel herstellen und international vermarkten, die in<br />

Qualität und Wirkung hohen <strong>Standard</strong>isierungsansprüchen<br />

genügen. Schon ein Jahr später setzt der junge Kaufmann nach<br />

ersten Erfolgen seiner chemisch-pharmazeutischen Neuheiten mit<br />

der Etablierung des deutschen Tochterunternehmens in Grenzach<br />

wie auch mit der Eröffnung einer Agentur in Mailand auf<br />

Expansion. In den Folgejahren treibt er die Internationalisierung<br />

durch viele Gesellschaftsgründungen voran, allein bis zum Ersten<br />

Weltkrieg bereits in Frankreich, USA, England und Russland.<br />

1919<br />

F. Hoffmann-La <strong>Roche</strong> Ltd. Diagnostics Division Global Communications Tel. 41-61-688 6983<br />

Fax. 41-61-688 1054<br />

http://www.rochediagnostics.com


Fritz Hoffmann wandelt das Unternehmen in eine<br />

Aktiengesellschaft um. Nur ein Jahr später, am 18. April 1920, stirbt<br />

der Firmengründer im Alter von 52 Jahren. Sein Nachfolger Emil C.<br />

Barell wird <strong>Roche</strong> in den folgenden drei Jahrzehnten prägen. Eine<br />

wichtige Weichenstellungen dieser Phase ist die<br />

Internationalisierung auch von Forschungskapazitäten. Weitere<br />

Meilensteine bilden der Beginn der Biochemika-Forschung und die<br />

Etablierung der Vitamin-Forschung, der 1934 mit der Einführung<br />

von Redoxon, dem ersten synthetisch hergestellten Vitamin,<br />

nämlich Vitamin C, ein Pioniererfolg gelingt.<br />

1946<br />

Abteilungen des Boehringer-Unternehmens, die in den letzten<br />

Kriegsjahren aus Sicherheitsgründen von Mannheim an den<br />

Starnberger See in Oberbayern verlegt worden waren, finden in<br />

einem Tutzinger Hotel ihr neues Domizil. Dort werden in der<br />

Folgezeit Forschungskapazitäten aufgebaut, die sich im Abstand<br />

zum Tagesgeschäft mit der Biochemie als erfolgsträchtiger junger<br />

Wissenschaft befassen sollen. Es geht dabei vor allem um die Frage,<br />

ob man auf ihrer Grundlage bessere und billigere Arzneimittel<br />

herstellen könnte. Während erst die Gentechnik ein halbes<br />

Jahrhundert später aus diesem Wunsch Wirklichkeit werden lässt,<br />

führen die Erfolge der biochemischen Forschung zunächst zur<br />

Diagnostik. In diesem aufstrebenden Bereich nimmt das<br />

Unternehmen bald eine führende Position ein. Im Zuge der<br />

Herstellung von Enzymextrakten zur therapeutischen Anwendung<br />

muss der junge Chemiker Hans Ulrich Bergmeyer die<br />

Enzymaktivität dieser Extrakte bestimmen. Die Werkzeuge dafür<br />

gilt es erst zu erfinden. Bergmeyer wird dabei zum Experten der<br />

"Enzymatischen Analyse", so der Titel seines späteren<br />

<strong>Standard</strong>werkes, und mit der Umsetzung dieser Erkenntnisse in<br />

industrielle Produkte zum Pionier der modernen Diagnostik.<br />

1953<br />

Die biochemische Forschung Tutzing, die nun ihren festen Platz in<br />

den Unternehmensaktivitäten erobert hat, feiert einen ersten<br />

großen Triumph: Sie präsentiert der medizinischen Fachwelt und<br />

der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin, die nach einem<br />

solchen Verfahren gefragt hatte, den ersten Test zur<br />

Blutalkoholbestimmung: Alkohol-Dehydrogenase (ADH), der aus<br />

Hefe gewonnen wird. Im Unternehmen führt der Erfolg zur<br />

Gründung einer ersten kleinen Diagnostika-Abteilung.<br />

1955<br />

Tutzing prägt - gewissermaßen als Markenartikel-Linie - den<br />

Begriff "Biochemica Boehringer". Auf einem ständig ergänzten<br />

"Preisblatt", dem Bestellkatalog für die Kundschaft, stehen im<br />

November des Jahres bereits 39 "Präparate von höchster Reinheit<br />

für Forschung und enzymatische Diagnostik". Damit ist zugleich<br />

der Begriff "enzymatische Diagnostik" in der Welt, der den Wert<br />

der Enzymanalyse für die Klinische Chemie unterstreicht. Die<br />

Enzyme, die im lebenden Organismus chemische Umsetzungen<br />

ablaufen lassen und/oder begleiten, geben Hinweise auf bestimmte<br />

Krankheiten. Manche Krankheiten entstehen, weil ein Enzym<br />

Meilensteine, Seite 2


ausgefallen oder in falscher Konzentration vorhanden ist. Die<br />

Bestimmung seiner Konzentration oder Aktivität im Serum oder in<br />

der Zelle lässt Rückschlüsse auf Organschäden, Anomalien und<br />

deren Ausmaß zu.<br />

1956<br />

Eine Revolution in der Medizin: Der Arzt muss nicht mehr länger<br />

mühsam mit teils giftigen Reagenzien hantieren. Im nunmehr<br />

anbrechenden Zeitalter der Trockenchemie genügt es, einen<br />

Teststreifen in Urin einzutauchen, um seine Verfärbung mit einem<br />

gedruckten Farbfeld vergleichen zu können. Mit einem<br />

hochinnovativen Verfahren werden dazu Reagenzien auf Papiere<br />

gebracht. Glukotest ist der Name dieses Teststreifens, der Zucker<br />

im Harn nachweist. Bald schon werden Reagenzien für andere<br />

diagnostische Messgrößen ebenfalls auf industriell gefertigte<br />

Harnteststreifen gebracht oder auch verschiedene dieser Parameter<br />

auf einem gemeinsamen Träger kombiniert, zum Beispiel pH-Wert<br />

und Eiweiß.<br />

*<br />

Auch die "Nassabteilung" der diagnostischen Chemie kommt in den<br />

Genuss einer arbeitserleichternden Erfindung aus Tutzing. Die<br />

sogenannte Testkombination - später als Kit bezeichnet - enthält<br />

in einer Packung zusammengefasst alle für die jeweilige<br />

Bestimmung erforderlichen Substanzen: das erste konkrete Beispiel<br />

einer <strong>Standard</strong>isierung in diesem Bereich. Bald schon werden alle<br />

geeigneten Produkte der Nassdiagnostik als Kits angeboten.<br />

1957<br />

Mit dem Transaminase-Test (GOT-UV) setzen die Diagnostika-<br />

Forscher ein weiteres Zeichen. Der GOT-UV-Test ist die<br />

Pioniermethode zur zuverlässigen Bestimmung der Transaminasen<br />

im Blut. Diese Enzymgruppe gibt dem Arzt wertvolle Auskünfte<br />

über Zellschädigungen im Körper.<br />

1960<br />

Erneut gibt es Anerkennung der internationalen Fachwelt, und<br />

zwar für die GOD-Methode. Dabei handelt es sich um die erste<br />

enzymatische Glucose-Bestimmung, auf der die spätere<br />

Entwicklung zur Führungsrolle des Unternehmens in der Diabetes-<br />

Diagnostik aufbauen wird.<br />

1961<br />

Den Forschern in Tutzing gelingt der Sprung in das Neuland<br />

Herzinfarkt-Diagnostik. CPK heißt, in Ableitung von Creatin-<br />

Phosphokinase, ihr der Fachwelt präsentierter Test, der den<br />

Myokardinfarkt mit Sicherheit nachweist. Der CPK-Test nimmt in<br />

der Medizin auf Anhieb die Position einer unerlässlichen <strong>Standard</strong>-<br />

Methode ein.<br />

1963<br />

Die Mannheimer Schnelltest-Entwicklung bringt den ersten<br />

kombinierten Harnteststreifen heraus, den Combur-Test. Drei auf<br />

Meilensteine, Seite 3


dem Streifen aufgebrachte Testfelder ermöglichen die gleichzeitige<br />

Bestimmung von drei Messgrößen, nämlich Glucose, Eiweiß und<br />

pH-Wert. In den Folgejahren wächst die Zahl der mit Combur<br />

erfassten Parameter bis in den zweistelligen Bereich.<br />

1968<br />

Der in Mannheim entwickelte Haemo-Glukotest zur<br />

halbquantitativen Blutzucker-Bestimmung revolutioniert die<br />

Diagnostik und bildet die Grundlage für das spätere Geschäftsfeld<br />

Diabetes Care. Dank Haemo-Glukotest und seinen<br />

Weiterentwicklungen wird es möglich, dass der Diabetiker<br />

schließlich ohne fremde Hilfe seinen Blutzucker kontrollieren kann.<br />

Zunächst geht es allerdings noch um die Einschätzung eines<br />

Farbwertes mit bloßem Auge, die nur der Profi sicher wagen kann.<br />

Später werden die Resultate immer differenzierterer Nachfolgetests<br />

wie Haemo-Gluko 20-800 mit Hilfe immer besserer Geräte<br />

gemessen und so eindeutig interpretiert, dass auch die Diabetiker<br />

selbst sich im Alltag ohne ärztliche Hilfe zurechtfinden können.<br />

*<br />

Andere wichtige 68er-Revolutionen spielen in der Schweiz: <strong>Roche</strong><br />

gründet in Basel die Abteilung Diagnostika, steigt in den<br />

medizinischen Apparatebau ein und setzt in der Folge Zeichen mit<br />

Aktivitäten in der Bioelektronik und zwei Jahre später mit der<br />

Einführung des ersten digitalen Ultraschall-Gerätes Axicon. In<br />

Zürich gründet sich ebenfalls 1968 die wenig später in Rotkreuz<br />

(Zug) etablierte und schließlich von <strong>Roche</strong> übernommene Firma<br />

Tegimenta. Sie ist Keimzelle der heutigen <strong>Roche</strong> Instrument Center<br />

AG mit 600 Mitarbeitern, die Analyseautomaten für die Diagnostics<br />

Division entwickeln und produzieren.<br />

1970<br />

Ein Quantensprung in der Leberdiagnostik: Der Gamma-GT-Test<br />

gibt Auskunft über Organschädigungen, genauer gesagt über den<br />

möglichen Verfettungsgrad der Leber, der vor allem bei<br />

dauerhaftem Alkoholkonsum sehr hoch sein kann. Der 1970<br />

eingeführte Test, der diese Enzymaktivität im Serum nachweist, ist<br />

1975 nochmals entscheidend verbessert worden. Der Test zählt<br />

noch immer zur Routine in der Leberdiagnostik.<br />

1971<br />

In Basel wird das Institut für Immunologie eröffnet, ein zweiter<br />

einschlägiger Meilenstein nach der Gründung des Instituts für<br />

Molekularbiologie in Nutley, New Jersey, drei Jahre zuvor. Das<br />

Basler Institut ist von <strong>Roche</strong> finanziert, jedoch unabhängig. Es<br />

treibt Grundlagenforschung in Sachen Immunsystem und<br />

bearbeitet die jeweiligen Projekte in neuartigen Team-Strukturen.<br />

Die weltweit anerkannte Einrichtung hat drei Nobelpreisträger<br />

hervorgebracht, 1984 Niels Kaj Jerne und Georges Köhler und 1987<br />

Susumu Tonegawa. Sie erhielten die hohe Auszeichnung jeweils für<br />

Arbeiten, die sie am Institut oder in Anlehnung an Projekte des<br />

Instituts vorgelegt hatten.<br />

*<br />

Meilensteine, Seite 4


Die einfache Identifizierung von Bakterien ist jetzt möglich, und<br />

zwar ohne Färbung oder Ausstreichen auf Agarplatten: In der<br />

Enterotube wird die Probe durch Kammern mit selektiven<br />

Nährmedien gezogen; je nachdem, in welchem Medium die<br />

Bakterien anwachsen, kann eine Aussage über ihre Gattung<br />

getroffen werden.<br />

*<br />

Mit dem Test Pregnex setzt <strong>Roche</strong> einen Akzent im Bereich der<br />

Schwangerschaftsdiagnostik.<br />

1972<br />

Auf dem 280.000 Quadratmeter großen Areal eines stillgelegten<br />

Bergwerkes entsteht in erster Baustufe das Biochemica-Werk<br />

Penzberg als Schwesterwerk Tutzings. Dabei handelt es sich um<br />

eine hochmoderne Fabrik für die Fertigung der steil anwachsenden<br />

Produktlinien Biochemika und Diagnostika. Inzwischen ist<br />

Penzberg mit 3000 Mitarbeitern einer der wichtigsten Forschungs-<br />

und Produktionsstandorte von <strong>Roche</strong>, der einzige übrigens, an dem<br />

die beiden Divisionen Diagnostics und Pharma nicht nur parallel<br />

tätig sind, sondern zudem gemeinsame interdisziplinäre Projekte<br />

betreiben. Penzberg ist eines der größten Zentren für<br />

Biotechnologie in Europa und führend in der biotechnologischen<br />

Herstellung von Reagenzien und Wirkstoffen.<br />

1974<br />

Mit der Gründung der Labora AG und dem Kauf des<br />

Unternehmens BioDynamics in Indianapolis stellt der Reagenzien-<br />

Pionier Boehringer die Weichen für ein entschiedeneres<br />

Engagement auch im Bereich der Laborgeräte, mit denen diese<br />

Reagenzien zur Anwendung gebracht werden. Zugleich wird die<br />

Präsenz am amerikanischen Markt gestärkt. Indianapolis ist bald<br />

schon Schauplatz eines unvergleichlichen Aufschwungs in<br />

Forschung, Produktion und Vertrieb: Das amerikanische<br />

Tochterunternehmen empfiehlt sich erfolgreich und auch mit<br />

neuartigen Marketing- und Vertriebskonzepten als Spezialist für<br />

Kundenorientierung, und die mit viel Engagement aufgebauten<br />

Forschungsabteilungen leisten wertvolle Beiträge vor allem zum<br />

Produktportfolio für das Endverbrauchergeschäft. Inzwischen ist<br />

Indianapolis weltweit einer der größten Standorte von <strong>Roche</strong><br />

Diagnostics.<br />

*<br />

Auch bei <strong>Roche</strong> in der Schweiz wird zeitgleich die Kompetenz im<br />

Gerätebereich gestärkt: Die Übernahme der Kontron AG, Zürich,<br />

bringt neuen Schub bei der Produktion analytischer Systeme,<br />

insbesondere gilt dies für das Gebiet der Spektralphotometer.<br />

Zudem entwickelt und produziert Tegimenta Ultrazentrifugen für<br />

den Analysebereich von Kontron.<br />

*<br />

In der Harndiagnostik geht es Schritt um Schritt voran: Urotube<br />

zur Urinanalyse kommt auf den Markt, und der Sangur-<br />

Teststreifen macht als Erster seiner Art Erythrozyten sichtbar.<br />

Meilensteine, Seite 5


*<br />

Das Labor zum Patienten bringen zu wollen (und zu können), ist<br />

seitdem und heute sogar mehr denn je einer der<br />

Programmschwerpunkte bei <strong>Roche</strong> Diagnostics. Der 1974<br />

eingeführte Reflomat (auch Stat Tek genannt) steht am Beginn<br />

dieses Erfolgsweges. Zusammen mit dem Reflotest-Glucose-<br />

Teststreifen erhebt dieses erste Desktop-Blutglucosemessgerät für<br />

die Arztpraxis schnell und zuverlässig Daten gewissermaßen in<br />

Patientennähe. Prinzip und Handling sind einfach: Eine Glucose-<br />

Peroxidase-Reaktion liefert ein quantitatives Farbsignal, das mit<br />

einem Reflektionsphotometer gelesen werden kann. Ein Tropfen<br />

Kapillarblut wird dazu auf die Reaktionszone des Teststreifens<br />

gebracht, überschüssiges Blut wird nach 60 Sekunden mit einem<br />

Baumwolltuch abgewischt, nach weiteren 60 Sekunden erfolgt die<br />

photometrische Ablesung. Glucosekonzentrationen zwischen 70<br />

und 350 mg/dl können so gemessen werden.<br />

1975<br />

Monoklonale Antikörper stehen im Mittelpunkt wissenschaftlicher<br />

Diskussion. Mit ihnen ist auch der Diagnostik ein neues Werkzeug<br />

an die Hand gegeben. Die Labors von Mannheim und Oberbayern<br />

und natürlich das junge Institut für Immunologie in Basel sind an<br />

vorderster Front mit dabei. Damit verbunden rückt die junge<br />

Wissenschaft der Molekularbiologie mehr und mehr ins<br />

Rampenlicht. Mit Blick auf mögliche Produktentwicklungen<br />

sowohl bei Pharma als auch in der Diagnostik stellt sich das Thema<br />

insbesondere, und in Tutzing werden die ersten<br />

molekularbiologischen Arbeiten aufgenommen.<br />

1977<br />

Der Enzymun-Test Digoxin zur Kontrolle des Herzglykosidspiegels<br />

wird auf den Markt gebracht.<br />

1978<br />

Zwei Giganten tun sich in der Testautomatisierung zusammen:<br />

Hitachi bringt das Know-how für die Gerätetechnik mit,<br />

Boehringer das für die Testentwicklung. Ein Jahr später beginnt das<br />

erste System, Hitachi 705, zur Bestimmung klinisch-chemischer<br />

Blutparameter seinen Siegeszug in die Großlabors der<br />

medizinischen Welt.<br />

*<br />

<strong>Roche</strong> führt den von Tegimenta entwickelten und produzierten<br />

Cobas Bio ein, das erste Gerät der Cobas-Serie für klinischchemische<br />

Assays. 4400 Stück werden bis 1984 produziert<br />

*<br />

Meilensteine, Seite 6


Mit Reflotest Hypoglycemie, einem neuen Teststreifen für den<br />

Reflomat Meter, kann man Hypoglykämie, die Verminderung des<br />

Blutzuckers, im Bereich zwischen 10-150 mg/dl messen, dies sogar<br />

schon bei Neugeborenen.<br />

*<br />

Die Weltstars Audrey Hepburn und Ben Gazzara mischen sich<br />

unter die Belegschaft. Hollywood-Regisseur Terence Young dreht<br />

in Produktions- und Forschungsabteilungen des Werkes<br />

Mannheim Schlüsselszenen für den Film "Bloodline" nach einem<br />

Roman von Sidney Sheldon.<br />

1979<br />

Der Haemo-Glukotest 20-800 (auch als BM Test 1-44 und<br />

Chemstrip bG auf dem Markt) für den Messbereich zwischen 20<br />

und 800 mg/dl wird zum Goldstandard für Genauigkeit bei der rein<br />

visuellen Blutzuckermessung. Er macht das Blutglucose-Monitoring<br />

für jeden Patienten erschwinglich. 1983 folgt dann die Variante<br />

Haemo-Glukotest 20-800 R für die quantitative Messung auf<br />

Geräten wie Reflolux und Accu-Chek auf den Markt.<br />

*<br />

Weiße Blutkörperchen (Leukozyten) werden mit dem neuartigen<br />

Cytur-Test in Urin nachweisbar. Und noch ein Sprung nach vorn:<br />

Das neue System Urotron ermöglicht nun auch die<br />

halbautomatische Urinanalyse.<br />

1980<br />

Manche stehen ihm ablehnend gegenüber, andere fördernd: dem<br />

neuen "Handwerk" der Diabetiker-Selbstkontrolle. Dass es nun<br />

sogar zum Kongress-Thema wird, signalisiert untrüglich seine bald<br />

bevorstehende Anerkennung durch die medizinische Fachwelt: In<br />

Nottingham, UK, findet der erste Workshop über „Home Blood<br />

Glucose Monitoring“ statt. Bis zur Etablierung der Selbstkontrolle<br />

im Alltag der Patienten bedarf es allerdings noch einiger wichtiger<br />

Schritte.<br />

1981<br />

Ein kleiner Schritt für die junge Mannheimer Geräteproduktion,<br />

ein großer für die geplagten Diabetiker: Mit dem automatischen<br />

Injektor Autoclix zur Abnahme von Kapillarblut kann man<br />

zwischen drei Einstichtiefen wählen. Den Augenblick des - kaum<br />

spürbaren - Zustechens bestimmt das Gerät. Der Injektor Softclix<br />

(1993) für die Selbstkontrolle und Softclix Pro (1995) für den<br />

professionellen Bereich verfeinern die Technik im Dienste einer fast<br />

schmerzfreien Abnahme von Kapillarblut.<br />

1982<br />

Cobas Fibro macht die Blutgerinnungsanalyse einfacher. Das<br />

weltweit erste halbautomatische System für diese Anwendung wird<br />

in den folgenden sechs Jahren 1500mal verkauft. Im selben Jahr<br />

kommt Cobas Bact für mikrobiologische Assays auf den Markt,<br />

eine gemeinsame Entwicklung von Tegimenta und dem Genfer<br />

Batelle Institut.<br />

Meilensteine, Seite 7


*<br />

Der Combur 9 als Neunfach-Harnteststreifen stellt einen<br />

Höhepunkt der Teststreifen-Technik dar. Im Nonett der Parameter<br />

spielen die Felder für Leukozyten, Nitrit, pH, Eiweiß, Glucose,<br />

Keton, Urobilinogen, Bilirubin und Blut (Erys, Hb) mit.<br />

*<br />

Das neue tragbare Gerät RefloCheck, das den Pionier Reflomat<br />

ablöst, ist ein verbessertes Reflexionsphotometer für die<br />

Blutzuckermessung in der Arztpraxis. Mit dem Reflocheck Glucose<br />

Teststreifen deckt es den Messbereich zwischen 20 und 450 mg/dl<br />

ab.<br />

1983<br />

Schlag auf Schlag geht es weiter mit der Ausrichtung auf den<br />

"Endverbraucher Patient": Reflolux, später auch als Accu-Chek<br />

bekannt, ist das erste Gerät, mit dem der Patient selbst seinen<br />

Blutzuckerspiegel kontrollieren kann. Mit dem Teststreifen Haemo<br />

Glukotest 20-800 R (Chemstrip bG) stellt der Reflolux das Nonplus-ultra<br />

in punkto Sicherheit dar. Ein Barcode auf dem Streifen<br />

erleichtert die Codierung. Damit ist die in der Theorie noch immer<br />

umstrittene Diabetiker-Selbstkontrolle in greifbare Nähe gerückt.<br />

Und schon wieder haben die Mannheimer Diabetes-Experten auch<br />

als Diabetiker-Experten die Nase vorn. Sie stoßen die Tür zum<br />

Selfmonitoring noch weiter auf und starten das erste ihrer weithin<br />

anerkannten Diabetes-Schulungsprogramme. Vor allem die<br />

Erkenntnis, dass der informierte Patient, der gewissermaßen zum<br />

Spezialisten für seine Erkrankung geworden ist, schließlich auch<br />

derjenige sein wird, der die Gemeinschaftskassen am wenigsten<br />

belastet, führt zur Durchsetzung der Selbstkontrolle.<br />

*<br />

Die ersten enzymatisch-immunologischen Tests (CEA-AIA, BCB-<br />

System, B-HCG) erreichen den Markt.<br />

1984<br />

Das Cobas-Programm verdichtet sich und expandiert zugleich in<br />

neue Bereiche und Fertigkeiten: Nachdem ein Jahr zuvor Cobas<br />

EIA halbautomatisch Testschritte wie Inkubation, Waschen und<br />

Messen heterogener Immunoassays erledigen konnte, stößt nun<br />

Cobas Fara auch in die Gebiete Lebensmittelchemie und Forschung<br />

vor. Cobas Mira indessen setzt einen neuen <strong>Standard</strong> bei den<br />

Analysesystemen für die klinische Chemie und bewährt sich in der<br />

Folge als bestverkauftes System in diesem Marktsegment.<br />

*<br />

Diabetes Care entwickelt für Diabetiker und Fettstoffwechsel-<br />

Kranke eine individuell zuschneidbare Computer-Diät. Inzwischen<br />

nutzen mehr als 100.000 Patienten pro Jahr diese Hilfe.<br />

1985<br />

Weltpremiere für Reflotron. Mit dem hoch-innovativen Gerät für<br />

die Arztpraxis wird ein neues Kapitel zum Thema<br />

Präsenzdiagnostik aufgeschlagen: Das schnelle System, eine Art<br />

Labor für das Fensterbrett, erlaubt dem Arzt die sofortige<br />

Meilensteine, Seite 8


Bestimmung von bis zu 17 medizinisch wichtigen Blutparametern,<br />

wenn es sein muss, sogar noch in Anwesenheit des Patienten. Im<br />

selben Jahr noch erhält das Unternehmen für dieses revolutionäre<br />

System den Innovationspreis der Deutschen Wirtschaft.<br />

*<br />

ES 600 ante portas. Es ist das erste vollmechanisierte<br />

Analysensystem für immunologische Bestimmungen und<br />

Ausgangspunkt einer schwunghaften Entwicklung.<br />

1986<br />

Diabetiker kommen für ihre tägliche Selbstkontrolle in den Genuss<br />

diverser technischer Schübe: Reflolux II (Accu-Chek II) ist eine<br />

verbesserte Version des Reflolux mit einem Messbereich zwischen<br />

10 und 500 mg/dl. Schon ein Jahr später gibt es<br />

Siebenmeilenschritte in Richtung auf ein medizinisches<br />

Datenmanagement: Reflolux II M (Accu-Chek II M) ist ein<br />

Reflolux II mit Memoryfunktion und PC-Interface.<br />

Als Neuheit für den Diabetespatienten kommt Camit EL (Merlin)<br />

für das elektronische Datenmanagement hinzu. Vier Jahre später<br />

folgt Reflolux S (Accu-Chek III), das Reflolux der neuen<br />

Generation. Es erleichtert seine Bedienung durch einen extra<br />

großen Datenspeicher.<br />

*<br />

<strong>Roche</strong> bringt den ersten HIV-Test auf den Markt. Nur fünf Jahre<br />

nach Beschreibung des Krankheitsbildes AIDS gibt es damit einen<br />

zuverlässigen indirekten Nachweis für das Vorhandensein des<br />

Virus, das den Immundefekt auslöst. Der Test erkennt die<br />

Antikörper, die gegen das Virus gebildet werden. <strong>Roche</strong> bringt in<br />

den Folgejahren immer feinere Produkte auf den Markt und krönt<br />

diese Aktivität shließlich mit dem PCR-Test, der das Virus direkt<br />

nachweist.<br />

1987<br />

Mit einem pankreasspezifischen Amylasetest aus monoklonalen<br />

Antikörpern unterstreicht die Boehringer-Forschung ihre Expertise<br />

in diesem Gebiet.<br />

1988<br />

Die Anforderungen, die sich in der nunmehr großen und<br />

komplexen Welt der Diabetiker-Selbstkontrolle dem führenden<br />

Anbieter stellen, sind ebenso groß wie auch vielfältiger Natur. Zwei<br />

Einführungen des Jahres geben Hinweise darauf: Diatek (Tracer),<br />

das bis dahin kleinste und einfach zu bedienende Blutglucose-<br />

Messgerät, kommt dem Anspruch auf unauffällige Messung im<br />

Berufsalltag oder auf Reisen entgegen. Und auch das gibt es jetzt:<br />

ein Blutzucker-Messgerät, das sprechen kann. Reflolux Audio<br />

(Accu-Chek II Freedom) sagt blinden Diabetikern oder solchen mit<br />

schwerer Sehbehinderung, wie ihr Blutzucker steht.<br />

1989<br />

Inzwischen ist sie ein Stück Geschichte, und ein amerikanischrussisches<br />

Gemeinschaftsprojekt hat die legendäre Raumstation<br />

MIR abgelöst. Doch die Erfahrungen ihrer Besatzungen sind<br />

Meilensteine, Seite 9


Allgemeinwissen der Raumfahrt geworden. Zu diesen Erfahrungen<br />

zählt der 1989 begonnene Einsatz des Gerätes Reflotron für die<br />

medizinische Überwachung der Astronauten. Die Gegenleistung:<br />

Wichtige Erkenntnisse für die Weiterentwicklung des Systems.<br />

*<br />

Mit dem Enzymun-Test wird ein neues Immunologiesystem zur<br />

Messung von Blutparametern präsentiert. Zugleich erweitern<br />

Tumormarker und Reproduktionshormone die Produktpalette.<br />

1990<br />

Troponin T, ein von Boehringer Mannheim entwickeltes<br />

Instrument zur Diagnose von Herzkranzveränderungen und<br />

Herzinfarkt-Früherkennung, beginnt seinen Siegeszug als wichtiges<br />

diagnostisches Instrument in der Hand von Kardiologen und<br />

Notfallmedizinern.<br />

*<br />

Micral-Test - ebenso von Boehringer Mannheim entwickelt - ist der<br />

erste immunologische Teststreifen zur Erkennung einer<br />

Microalbuminurie bei Diabetes oder Hypertonie.<br />

1991<br />

Eine Investition in die Zukunft, die den weiteren Weg von <strong>Roche</strong><br />

Diagnostics bis hinauf zur Marktführung maßgeblich beeinflusst:<br />

<strong>Roche</strong> erwirbt die Rechte an der PCR-Technologie von der kleinen<br />

amerikanischen Biotech-Firma Cetus Corporation, mit der schon<br />

seit mehreren Jahren kooperiert worden ist. PCR steht als<br />

Abkürzung für die englische Variante des Begriffs Polymerase-<br />

Kettenreaktion. Bei der Polymerase-Kettenreaktion handelt es sich<br />

um eine molekular-biologische Methode, mit deren Hilfe Stücke<br />

der Erbsubstanz millionenfach kopiert werden können. In der<br />

biologischen und medizinischen Grundlagenforschung ist die PCR<br />

eine der wichtigsten molekular-biologischen Methoden, um das<br />

genetische Material von Lebewesen zu entschlüsseln und auf seine<br />

Funktion hin zu analysieren. Die PCR dient auch dazu, die<br />

genetischen Ursachen vieler Krankheiten aufzuklären. Sehr grosse<br />

praktische Bedeutung besitzt die PCR-Methode vor allem für die<br />

frühzeitige Diagnose von Infektionen, Erbkrankheiten und Krebs.<br />

Dies gilt beispielsweise für Infektionen mit AIDS-oder Hepatitis-C-<br />

Viren und Chlamydia- oder Tuberkulose-Bakterien. So können<br />

auch latente Krankheitserreger erfasst werden, die mit anderen<br />

Verfahren gar nicht, nur schwer oder erst nach längerer Zeit<br />

identifizierbar sind.<br />

*<br />

<strong>Roche</strong> Molecular Systems, eine Geschäftseinheit, die mittlerweile in<br />

Pleasanton, Kalifornien, ansässig ist, wird gegründet. Sie befasst<br />

sich exklusiv mit der Entwicklung klinisch diagnostischer Kits, die<br />

auf den Möglichkeiten der PCR-Technologie basieren. Dabei geht<br />

es vor allem um Kits für die schnelle und zuverlässige Diagnose und<br />

das Monitoring von Infektionskrankheiten wie HIV oder Hepatitis<br />

C. Weitere Anwendungen können Werkzeuge zur Identifikation<br />

von Erbkrankheiten und genetischen Veränderungen sein. Auch<br />

Meilensteine, Seite 10


für die Krebserkennung in frühen Stadien eröffnet PCR neue<br />

Perspektiven.<br />

*<br />

Mit Miditron M wird ein weiteres Gerät für die halbautomatische<br />

Urinanalyse eingeführt, das zuvor von Boehringer Mannheim<br />

entwickelt wurde.<br />

*<br />

Cobas Core, das erste vollautomatische Analysesystem für die<br />

Immunchemie von <strong>Roche</strong> Diagnostics, ist marktreif.<br />

1992<br />

Der AMPLICOR Chlamydia trachomatis Test (CT) und<br />

AMPLICOR HIV-1 sind die ersten PCR-<strong>Standard</strong>tests für die<br />

klinische Diagnostik, die den Markt erreichen. Beim CT-Test<br />

handelt es sich um das erste kommerzielle Kit zur Target-<br />

Amplifikation – ein Riesenfortschritt für die Weiterentwicklung<br />

traditioneller Labormikrobiologie. Der HIV 1-Test kann zuverlässig<br />

den HIV-Viruslevel messen.<br />

*<br />

Das neue Gerät Accutrend ist der "Namenspatron" der späteren<br />

Accutrend-Familie von Reflektionsphotometern höchster Güte, die<br />

den Bereich Blutanalyse revolutionieren wird. Mit dem Accutrend-<br />

Glucose-Teststreifen liefert es sein Ergebnis in nur zwölf Sekunden.<br />

Accutrend DM (Accu-Chek Instant DM), das nur ein Jahr später<br />

folgt, hilft in der Hauptsache den Typ-1- Diabetikern. Das<br />

integrierte elektronische Tagebuch erleichtert die tägliche Routine<br />

und zeigt unkontrollierte und abnormale Krankheitssituationen an.<br />

Accutrend GC (Accu-Chek Instant Plus) aus demselben Jahr<br />

kombiniert Glukose- und Cholesterinmessung in einem Gerät.<br />

1993<br />

AMPLICOR HCV (Hepatitis C Virus) kommt auf den Markt. Es ist<br />

der erste standardisierte PCR-Kit und gleichzeitig der erste<br />

kommerzielle Kit, der anstelle der Immunantwort auf das aktuelle<br />

Hepatitis C Virus das Virus selbst nachweist.<br />

*<br />

Das erste einer Reihe von Patenten der sogenannten TaqMan-<br />

Technologie wird den Forschern von <strong>Roche</strong> Molecular Systems<br />

zuerkannt. Diese Patente beziehen sich auf simultane Anreicherung<br />

und Nachweis spezifischer DNA-Sequenzen unter Zuhilfenahme<br />

eines fluoreszierenden DNA-bindenden Farbstoffes. Die<br />

Pionierleistung erlaubt die Entwicklung von<br />

Instrumentensystemen, mit deren Hilfe Forscher schnell und in<br />

hoher Stückzahl genetische Strukturen abklären können. Die<br />

TaqMan-Technologie legt somit den Grundstein für die<br />

sogenannten "Echtzeit"- oder "kinetischen" PCR-Systeme wie<br />

LightCycler. Sie ermöglichen Anwendungen wie beispielsweise die<br />

Hochdurchsatz-Genotypisierung oder die äußerst sensitive und<br />

hochspezifische Quantifizierung des sogenannten mRNA-Gehalts<br />

(Boten-RNA), auch unter dem Begriff Expression Profiling<br />

bekannt.<br />

Meilensteine, Seite 11


1994<br />

Die Accutrend-Produktfamilie revolutioniert die Blutanalyse<br />

weiterhin. Mit Messgeräten und Teststreifen bestimmt man nun<br />

einfach und bequem Blutzucker, Cholesterin und Triglyceride. Mit<br />

Accusport z.B. hat der Sportler immer Kenntnis über den<br />

Lactatgehalt seines Blutes und damit über seinen Trainingszustand.<br />

Accu-Chek Advantage (Accutrend Sensor) ist das erste Sensor-<br />

System, und zwar mit Memory-Funktion. Es arbeitet mit<br />

arteriellem und venösem Blut, mit Kapillarblut und sogar mit Blut<br />

von Neugeborenen und ist deshalb auch für den<br />

Krankenhausbetrieb geeignet. Die Kalibrierung erfolgt mit einem<br />

Code-Chip. Accu-Chek Instant (Accutrend alpha) überzeugt<br />

durch bequeme und einfache Handhabung.<br />

*<br />

Der Cobas Integra 700 mit seinem innovativen Reagenzien-<br />

Konzept bringt neuen Fortschritt in die Großlabors: Die<br />

notwendigen Reagenzien werden in Kassette geliefert, was nicht nur<br />

den Bedienkomfort erhöht, sondern auch die <strong>Standard</strong>isierung<br />

verfeinert. Der fünf Jahre später eingeführte Cobas Integra 800<br />

beispielsweise kann bis zu 69 verschiedene Untersuchungen bei<br />

einer Durchsatzrate von bis zu 700 Tests pro Stunde in höchster<br />

Genauigkeit verarbeiten.<br />

*<br />

Den Troponin-Test gibt es jetzt auch als Schnelltest Trop T: Eine<br />

Entwicklung, die seitdem viele Leben gerettet hat. Die schnelle<br />

Infarktdiagnose, beispielsweise schon im Rettungsfahrzeug, bringt<br />

wertvolle Pluspunkte auf dem engen Zeitkonto des Überlebens<br />

nach dem Infarktereignis. Dieser Weiterentwicklung des 1990<br />

eingeführten ELISA Troponin T-Tests kommt auch entscheidende<br />

Bedeutung bei der Beurteilung von Infarkten, bei instabiler Angina<br />

pectoris, bei der perioperativen Überwachung und der<br />

Erfolgskontrolle bei der Thrombolyse zu.<br />

*<br />

Mit dem CoaguChek System zur Kontrolle der Blutgerinnung<br />

führt <strong>Roche</strong> das zweite System für die Patientenselbstkontrolle ein.<br />

Es erlaubt den Patienten, die lebenslang orale Anticoagulantien<br />

einnehmen, ein selbständiges Monitoring ihrer INR, oder auch<br />

Quick-Werte genannt. Damit können sie die therapeutische<br />

Einstellung deutlich verbessern und Komplikationen reduzieren.<br />

Folgeschäden wie z.B. Schlaganfall und erhebliche Kosten bei<br />

notwendigen Anschlußbehandlungen können so verhindert oder<br />

verringert werden. Die Unabhängigkeit und die<br />

Eigenverantwortung ermöglichen den Patienten eine deutliche<br />

Verbesserung der Lebensqualität. Doch nicht nur der Patient allein,<br />

sondern alle Arztgruppen, die Patienten betreuen, können mit<br />

dieser Technologie innerhalb einer Minute die INR-Werte messen,<br />

die Therapie überprüfen und gegebenenfalls ändern. Erneute<br />

Arztbesuche oder zeitintensive Telefonate sind damit hinfällig.<br />

Gemeinsam mit dem <strong>Roche</strong>-Therapeutikum Marcoumar werden<br />

Synergien im Sinne eines Diseasemanagements (Diagnose,<br />

Therapie, Schulung und Monitoring) zum Wohle des Patienten<br />

nutzbar. Mit CoaguChek ist nun neben Diabetes ein zweites<br />

Meilensteine, Seite 12


fortschrittliches patientenorientiertes Monitoring möglich, das die<br />

allgemeine Versorgung erheblich verbessert und in vielen Ländern<br />

schon heute als <strong>Standard</strong> zum INR-Monitoring gilt.<br />

*<br />

Das japanische Rote Kreuz und <strong>Roche</strong> Molecular Systems gehen<br />

eine offizielle Partnerschaft für die Untersuchung von Blutproben<br />

ein. Spenderblut wird künftig mit PCR-basierenden Tests auf HIV,<br />

HCV und HBV untersucht. Das Kooperationsprojekt, dem später<br />

in anderen Ländern, etwa USA, Deutschland und Frankreich,<br />

nachgeeifert wird, findet bis 2001 eine Ausweitung auf weitere<br />

Screening-Parameter. Japan, dessen Blutbanken über die Spenden<br />

von sechs Millionen Menschen verfügen, will erklärterweise das<br />

"sicherste Blut der Welt" bereitstellen können.<br />

1995<br />

Cobas Amplicor bringt die PCR-Routinediagnostik auf eine neue<br />

Ebene: Das Gerät fasst alle Schritte von RNA-Transkription, DNA-<br />

Amplifikation und Dokumentation zusammen. Weitere<br />

Durchbrüche: Die ersten quantitativen PCR Kits, Amplicor HIV-1<br />

Monitor und Amplicor HCV Monitor, erlangen Marktreife<br />

außerhalb der USA. Amplicor HIV Monitor ist der erste<br />

kommerzielle Test, mit dem man zuverlässig den HIV-Viruslevel<br />

messen kann – ein Durchbruch im Aidspatientenmanagement.<br />

Auch erstmals auf dem Weltmarkt: Der Amplicor CT/NG. Der erste<br />

echte "Multiplex"-Test kann mehrere Targets gleichzeitig<br />

extrahieren, amplifizieren und individuell nachweisen. Die<br />

AmpliTaq GOLD DNA Polymerase verbessert Spezifität und<br />

Sensitivität der PCR. AmpliTaq DNA Polymerase FS zeigt enorme<br />

Vorteile für die automatische DNA Sequenzanalyse; das Enzym<br />

wird einige Jahre später als „the enzyme that sequenced the Human<br />

Genome“ in die Fachpresse eingehen. Innovationen von <strong>Roche</strong><br />

haben damit wesentlichen Anteil an der Entschlüsselung des<br />

menschlichen Genoms, die im Jahr 2000 von der akademischen<br />

Welt als epochales Ereignis begrüßt werden und eine zweite große<br />

Aufklärungskampagne einleiten wird: die Identifikation von immer<br />

mehr Proteinen und ihren Funktionen. Auch dabei steht <strong>Roche</strong>-<br />

Technologie Pate.<br />

1996<br />

Das neue System Elecsys für die Immundiagnostik basiert auf dem<br />

in Tutzing und Penzberg intensiv erforschten Prinzip<br />

Elektrochemiluminiszenz. Elecsys gilt als Quantensprung in der<br />

Immundiagnostik und findet in einer Vielzahl von Gebieten<br />

Anwendung, etwa bei Tumormarkern, Anämie, in der<br />

Infektionsserologie oder auch der Kardiologie.<br />

*<br />

Trop T, der weltweit einzige Schnelltest zur Herzinfarktdiagnostik,<br />

"sammelt" Preise: den Innovationspreis der deutschen Wirtschaft,<br />

den Grand Prix der tschechischen Medizinischen Gesellschaft und<br />

den Preis der Initiative für Kreativität des Darmstädter Kreises.<br />

*<br />

Meilensteine, Seite 13


Weitere Entwicklungsarbeit im Bereich PCR führt zum DRB-29-<br />

Kit, einem gerichtsmedizinisch relevanten Test, der den<br />

sogenannten HLA-DQA-Genort typisiert. Dabei handelt es sich um<br />

die Genregion, die mit der genetischen Variabilität des Menschen<br />

zusammenhängt und deshalb die Identifizierung eines spezifischen<br />

Individuums erlaubt. In den Folgejahren bringt <strong>Roche</strong> weitere Tests<br />

auf den Markt, die auf die verschiedenen HLA-Regionen<br />

ausgerichtet sind. PCR-basierte Kits werden zu einem wesentlichen<br />

Instrument der Gerichtsmedizin bei der Identifikation von<br />

Individuen.<br />

1998<br />

Anerkennend kommentieren Medien die schon ein Jahr nach der<br />

Kaufentscheidung abgeschlossene Integration der Corange-Gruppe<br />

in den <strong>Roche</strong>-Konzern. Sie feiern das Ergebnis als eines der seltenen<br />

Beispiele einer wirklich gelungenen Übernahme "ohne größere<br />

Reibungsverluste", wie beispielsweise die deutsche<br />

Wirtschaftszeitung Handelsblatt schreibt. In kurzer Zeit kann sich<br />

die damit gestärkte Diagnostics Division an die Spitze des<br />

Weltmarktes setzen, die sie seitdem ununterbrochen und unter<br />

ständigem Ausbau des Vorsprungs einnimmt. Das neue<br />

Jahrtausend beginnt der Weltmarktführer beispielsweise bereits<br />

mit 6,252 Milliarden CHF Umsatz und einem Marktanteil von 15<br />

Prozent. Das ist deutlich mehr als der Zweitplazierte notieren kann.<br />

16 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten weltweit für<br />

<strong>Roche</strong> Diagnostics.<br />

*<br />

Das LightCycler-System setzt den <strong>Standard</strong> für die schnelle Online-<br />

PCR-Analyse in Echtzeit. Es leistet für die medizinische Forschung<br />

Pionierarbeit auf der Suche nach genetischen Parametern bei<br />

beispielsweise schwersten Entzündungen, Rheuma oder bei der<br />

Früherkennung möglicher Abstoßungsreaktionen im Zuge von<br />

Transplantationen.<br />

1999<br />

MODULAR, ein völlig neues System, das flexibel dimensionierbar<br />

und für klinisch-chemische Parameter für Großlabors wie<br />

beispielsweise von Universitätskliniken einsetzbar ist, setzt neue<br />

Maßstäbe.<br />

2000<br />

RTS steht für Rapid Translation System, und RTS 500 von <strong>Roche</strong><br />

Diagnostics ist das weltweit erste kommerzielle System für die<br />

vollautomatische Synthetisierung von Proteinen ohne Zellen. Es<br />

kann innerhalb von nur zwölf Stunden ein Protein in Mengen von<br />

bis zu einigen hundert Mikrogramm herstellen. Die neue<br />

Technologie ist als Ergänzung zum LightCycler ein wertvolles<br />

Werkzeug für alle Bereiche der Forschung, in denen an der<br />

Entdeckung von Genen sowie an der für die medizinische<br />

Diagnostik besonders interessanten funktionellen Analyse von<br />

Proteinen gearbeitet wird.<br />

*<br />

Accu-Chek Comfort ist Synonym für ein Höchstmaß an<br />

Meilensteine, Seite 14


Bedienungskomfort und ästhetischer Eleganz im Design, ganz so,<br />

wie es der qualitätsbewusste, das Leben aktiv gestaltende Diabetiker<br />

zu schätzen weiss. Das System kann 100 Werte mit Datum und<br />

Uhrzeit speichern und erleichtert damit die Blutzuckermessung vor<br />

allem im hektischen Berufsalltag.<br />

*<br />

Mit der Übernahme der Division Medizinische Instrumente des<br />

österreichischen Unternehmens AVL stärkt <strong>Roche</strong> Diagnostics den<br />

Geschäftsbereich Near Patient Testing mit einem Programm von<br />

Geräten, etwa jenen zur Blutgas-Bestimmung, die in Kliniken,<br />

Praxen und im Notfall-Bereich zum Einsatz kommen. OMNI und<br />

OPTI gelten in diesem Gebiet als praktische Systeme von hoher<br />

Zuverlässigkeit. Graz kommt als neues R & D Zentrum hinzu und<br />

wird wenig später Hauptsitz der Geschäftseinheit Near Patient<br />

Testing.<br />

*<br />

Cobas Integra 800 vereinigt die beiden Reagenziensysteme Kassette<br />

(<strong>Roche</strong> Diagnostics) und 5er Rack (Hitachi), die in den<br />

zusammengeführten Produktlinien den jeweiligen <strong>Standard</strong><br />

gebildet hatten.<br />

*<br />

Forscher von <strong>Roche</strong> Molecular Systems präsentieren die erste<br />

Designer DNA Polymerase mit Magnesium-aktivierter<br />

hitzeresistenter Reverse Transkriptase-Aktivität und eingebauter<br />

Korrekturfunktion.<br />

2001<br />

<strong>Roche</strong> Diagnostics gibt sich eine neue Struktur und legt die<br />

strategische Ausrichtung für die nächsten Jahre fest. Die<br />

gewünschte Entwicklung steht im Zeichen einer Kompetenz-<br />

Erweiterung vor allem auch im Bereich der elektronischen<br />

Informationsverarbeitung. Es gilt, das vorhandene diagnostische<br />

Potential mit verstärktem IT-Potential zu verbinden, um das<br />

zweckorientierte Management medizinisch relevanter<br />

Informationen als Komplettleistung anbieten zu können. Die<br />

Business Areas Applied Science, Diabetes Care, Molecular<br />

Diagnostics, Centralized Diagnostics und Near Patient Testing<br />

arbeiten an diesem wie an anderen strategischen Zielen im<br />

Austausch mit den Ländergesellschaften in den<br />

Regionalorganisationen EMEA (Europa, Middle East und Afrika),<br />

Nordamerika, Iberia/Südamerika, Asia-Pacific und Japan.<br />

*<br />

<strong>Roche</strong> Diagnostics erweitert den Aktionsradius des Marktführers<br />

auch mit Hilfe strategischer Allianzen in Richtung auf neue<br />

Geschäfte. Eine Kooperation mit Prionics führt sehr schnell zur<br />

Entwicklung und Vermarktung eines zuverlässigen Tests auf dem<br />

hochaktuellen Gebiet BSE, auch Rinderwahnsinn genannt. Die<br />

1986 erstmals beschriebene schwammartige Hirnerkrankung bei<br />

Rindern steht im Verdacht, im Falle einer Übertragung auf<br />

Menschen eine neuartige Variante der tödlichen Creutzfeld-Jakob-<br />

Krankheit auszulösen. Der schnellen Selektion erkrankter Tiere<br />

kommt deshalb höchste Priorität zu. Der neue Test leistet diese<br />

Meilensteine, Seite 15


Arbeit zuverlässig. Während es in diesem Fall um Soforthilfe geht,<br />

ist eine andere Kooperation auf eher längerfristige Projektarbeit<br />

angelegt. Die im Diagnostika-Bereich exklusive Allianz mit dem<br />

isländischen Unternehmen DeCode, das sich auf Genomkartierung<br />

spezialisiert hat, steht zudem stellvertretend für ähnliche<br />

Kooperationen mit gendiagnostischem und/oder IT-Potential als<br />

zentralem Thema. Im Fall von DeCode geht es um genetische<br />

Informationen zu Krankheiten wie Bluthochdruck, Schlaganfall<br />

oder Fettleibigkeit. Diese Daten werden in neuen<br />

Diagnoseverfahren zum Tragen kommen und durch die<br />

Verknüpfung mit Messreihen und Tagesdaten zum Nutzen von<br />

Patienten zur weiteren Aufklärung und Therapiekontrolle<br />

beitragen.<br />

*<br />

Das E 170-Modul als integrierter Teil von MODULAR schließt eine<br />

Lücke. Auch immunologische Parameter können nun mit einer<br />

hohen Durchsatzrate, wie sie für das komplexe MODULAR-System<br />

gebräuchlich sind, bearbeitet werden. Dieses Modul mit ECL-<br />

Technologie für heterogene immundiagnostische Tests schafft bis<br />

zu 170 Tests pro Stunde.<br />

*<br />

<strong>Roche</strong> Diagnostics übernimmt Amira Medical und stärkt damit den<br />

Bereich Diabetes Care. Mit dem kalifornischen Unternehmen<br />

ergänzt <strong>Roche</strong> Diagnostics sein Know-how im Bereich der<br />

Blutzuckerkontrolle.<br />

*<br />

Ein neuer Milzbrand-Schnelltest kann den Erreger innerhalb einer<br />

Stunde nachweisen und nicht erst nach Tagen. <strong>Roche</strong> Diagnostics<br />

und die Mayo-Klinik haben den Test entwickelt. Er läuft auf dem<br />

LightCycler-System, das in mehr als 400 Labors in den USA und<br />

ungefähr 1500 mal weltweit zum Einsatz kommt.<br />

2002<br />

Mellibase, ein neuartiges, IT-gestütztes Programm zur Risiko- und<br />

Therapie-Prognose bei Diabetes, wird erstmals in Pilotversuchen<br />

im klinischen Bereich eingesetzt. Aufgrund weniger klinischer<br />

Daten lässt sich mit diesem Instrument ein individueller<br />

Risikobericht für den Patienten erstellen. Auf dieser Grundlage<br />

können Arzt und Patient auf ein gemeinsam definiertes<br />

Behandlungsziel hinarbeiten – motiviert durch Darstellungen, wie<br />

sehr das Risiko von Folgeerkrankungen sinkt. So geht <strong>Roche</strong><br />

Diagnostics mit dem neuen Tochterunternehmen Hestia Health<br />

Care erneut einen Schritt in Richtung Anbieter<br />

entscheidungsrelevanter Gesundheitsinformationen.<br />

*<br />

Mit der weltweiten Einführung des MODULAR ANALYTICS SWA,<br />

dem ersten kommerziellen, individuell anpassbarem<br />

Hochleistungssystem für klinisch-chemische und immunologische<br />

Analysen, setzt <strong>Roche</strong> Diagnostics neue Maßstäbe hinsichtlich<br />

Meilensteine, Seite 16


Effizienz und Produktivität. Mit dieser Geräteplattform für den<br />

Serum-Arbeitsplatz können rund 90% der Proben in einem<br />

Durchgang analysiert werden. Zusätzlich können aufgrund der<br />

Breite und Qualität des Testmenüs, das mit Tests für Hormonbestimmungen<br />

und Marker für Herzerkrankungen und den<br />

Knochenstoffwechsel erweitert wurde, nunmehr insgesamt 50<br />

Parameter auf den Geräten der Elecsysfamilie bestimmt werden.<br />

*<br />

Sehr erfolgreich verläuft die Einführung von Elecsys proBNP, dem<br />

ersten kommerziell erhältlichen, vollautomatischen Test für die<br />

Diagnose und die Therapieüberwachung der chronischen<br />

Herzinsuffizienz (CHF). Der Test erkennt nicht nur die Krankheit,<br />

sondern kann auch den Arzt bei der Einschätzung über die Schwere<br />

und den Verlauf sowie bei der Prognose für den Patienten<br />

unterstützen. Herzschwäche kann damit nicht nur frühzeitiger<br />

erkannt werden, sondern auch die Behandlung deutlich verbessern.<br />

*<br />

Mit einer neuen Strategie, Systeme als Gesamtlösungen in<br />

Kombination mit IT-Produkten wie beispielsweise DataCare<br />

anzubieten, reagiert der Geschäftsbereich Near Patient Testing auf<br />

die zunehmende Nachfrage nach Informationen, die immer enger<br />

vernetzt, schneller verfügbar und dort abrufbar sein müssen, wo sie<br />

gebraucht werden.<br />

*<br />

Eine solide Basis zur Entwicklung und Vermarktung von<br />

Produkten, die einen frühzeitigen Nachweis des humanen<br />

Papillomavirus (HPV) - eine der häufigsten Ursachen von<br />

Gebärmutterhalskrebs - gewährleisten, stellen die vom Institut<br />

Pasteur erworbenen, umfangreichen Patentrechte dar. Ziel ist es,<br />

PCR-Tests für HPV zu entwickeln und auf den Markt zu bringen,<br />

die mittelfristig an Stelle des traditionellen Abstrichs treten.<br />

*<br />

Applied Science erweitert seine Aktivitäten nicht nur in den Bereich<br />

Veterinärdiagnostik in Zusammenarbeit mit IDEXX Laboratories,<br />

sondern baut weiterhin den Bereich der Produkte für<br />

Lebensmittelsicherheit aus, mit dem Bakterien und gentechnisch<br />

veränderte Lebensmittel identifiziert werden können.<br />

Mit dem Einstieg in die wissenschaftliche Dienstleistung will<br />

Applied Science ein ganz neues Geschäftsfeld erschliessen. Mit der<br />

Einführung des ProteoExpert, der in Zusammenarbeit mit der<br />

Bioinformatik-Firma Biomax verwirklicht wurde, bietet <strong>Roche</strong><br />

Diagnostics über das Internet Informationen zur schnellen und<br />

sicheren Proteinsynthese. Dieser Service unterstützt Forscher bei<br />

der Arbeit mit dem RTS ProteoMaster, dem weltweit ersten<br />

kommerziellen System, mit dem sich Proteine ausserhalb von<br />

Zellen herstellen lassen.<br />

Meilensteine, Seite 17


2003<br />

Im Jnauar gibt <strong>Roche</strong> Diagnostics ein Lizenzabkommen mit<br />

Affymetrix bekannt, mit dem die Division im Rahmen eines 18-<br />

Jahres-Vertrages Zugang zur patentierten GeneChip Technologie<br />

erhält. Mit dieser Technologie wird <strong>Roche</strong> Diagnostics Labortests<br />

auf der Basis von GeneChips für die DNA Analyse, Genotypisierung<br />

und Resequenzierung sowie für die RNA-Expressionsanalyse<br />

entwickeln und auf den Markt bringen. Diese Test können für eine<br />

Reihe von Krankheiten zur Anwendung kommen, wie Krebs,<br />

Osteoporose, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Stoffwechselstörungen<br />

sowie Infektions- und Entzündungskrankheiten.<br />

*<br />

Im März gibt <strong>Roche</strong> Diagnostics eine umfassende dreijährige<br />

Zusammenarbeit mit dem deutschen Unternehmen Epigenomics<br />

zur Entwicklung molekulardiagnostischer und<br />

pharmakogenetischer Krebsprodukte bekannt. Die Kooperation<br />

umfasst die Entwicklung diagnostischer Produkte für die<br />

Früherkennung häufiger Krebsarten, ihre Charakterisierung sowie<br />

die Vorhersage des Behandlungserfolgs mit bestimmten<br />

Krebsmedikamenten. Grundlage dafür bilden die DNA-<br />

Methylisierungstechnologien von Epigenomics. Die sogenannte<br />

DNA-Methylierung hat die Funktion eines natürlichen "Schalters",<br />

der die Genexpression in den Zellen steuert. Die Methylierungen<br />

sind in zelltypischen Mustern angeordnet, so beispielsweise auch in<br />

Krebs- oder anderen krankhaft veränderten Zellen. Anhand<br />

bestimmter Methylierungsmuster lässt sich eine Krebserkrankung<br />

in Körpergeweben oder -flüssigkeiten wie Blut oder Urin<br />

nachweisen und klassifizieren.<br />

*<br />

Mit der im Mai erfolgten Übernahme des Schweizer<br />

Medizintechnik-Unternehmens Disetronic, dem weltweit<br />

zweitgrössten Hersteller von Insulinpumpen mit Hauptsitz in<br />

Burgdorf, vollzieht <strong>Roche</strong> Diagnostics einen weiteren bedeutenden<br />

Schritt zum Ausbau des Diabetes Managements. Die Kombination<br />

der beiden Geschäfte versetzt die Division in die Lage, umfassende<br />

Lösungen zum ganzheitlichen Management von Diabetes<br />

anzubieten: von der Selbstüberwachung der Blutzuckerwerte bis<br />

zur individuell abgestimmten Zufuhr von Insulin auf der Basis der<br />

neuesten Pumpentechnologie.<br />

*<br />

Im Juni entwickelt <strong>Roche</strong> Diagnostics einen ersten PCR-<br />

Forschungstest für den Nachweis der bis dahin unbekannten<br />

Lungenwegserkrankung SARS (severe acute respiratory syndrome)<br />

– dies auch dank der guten Zusammenarbeit mit der WHO, dem<br />

Genome Institute of Singapore und anderen Forschungsinstituten.<br />

Daneben wird in Rekordzeit der erste vollautomatisierte Test zum<br />

Meilensteine, Seite 18


Nachweis des West-Nil-Virus und anderer Erreger der Japanischen<br />

Encephalitis-Virengruppe in Blutspenden entwickelt. Mit dem Test,<br />

der zunächst in den USA und Kanada für klinische Prüfungen<br />

eingeführt wurde, konnten bis Jahresende bereits über 100 infizierte<br />

Blutkonserven identifiziert werden.<br />

2004<br />

*<br />

Mit der Akquisition des US-amerikanischen Unternehmens Igen<br />

im Februar 2004 sichert sich <strong>Roche</strong> Diagnostics die Nutzungsrechte<br />

an der Elektrochemilumineszenz (ECL)-Technologie. Damit erhält<br />

die Division Zugang zu neuen Marktsegmenten in einem der<br />

grössten Wachstumsbereiche: der Immundiagnostik. Diese<br />

übertrifft mit einem Anteil am IVD-Markt von 28% sogar das<br />

Diabetesmonitoring (21%). <strong>Roche</strong> Diagnostics plant, den<br />

Marktanteil konsequent auszubauen. Durch den Kauf erhält die<br />

Division eine neue, nicht-exklusive Lizenz von Igen, wodurch das<br />

Potenzial der Technologie umfassend für die Weiterentwicklung<br />

der Elecsys-Produktlinie genutzen werden kann.<br />

Basel, im März 2004<br />

Alle erwähnten Markennamen sind gesetzlich geschützt.<br />

Meilensteine, Seite 19

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