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03 Ausblick<br />
Europameisterschaften in Aarhus<br />
Viele Schmetterlinge mit Goldambitionen<br />
Aarhus. Sieben Goldmedaillen stehen zur Verteilung an, wenn vom 27. März<br />
bis 3. April im dänischen Aarhus die Elite des Alten Kontinents bei den Mannschafts-<br />
und Individual-Europameisterschaften in Aarhus ihre neuen Titelträger<br />
sucht. In sämtlichen Konkurrenzen schlüpfen einmal mehr Athleten mit dem<br />
Schmetterling auf der Brust in die Rolle der Favoriten. Zum Auftakt des Championats<br />
in Dänemark kommen gleich zwei der begehrtesten internationalen<br />
Sammlerstücke zur Ausspielung: die Pokale für die Europameister mit der<br />
Mannschaft.<br />
In den wichtigsten Teams mit Medaillen-Hoffnungen nehmen <strong>Butterfly</strong>-Akteure<br />
die Rolle des Spitzenspielers ein. Bei den Herren träumt der Weltranglisten-<br />
Vierte Timo Boll vom ersten Titel Deutschlands seit der Einführung der kontinentalen<br />
Meisterschaften 1958. Unterstützung bekommt Boll, der bei den<br />
letzten drei Europameisterschaften mit Deutschland jeweils das Finale verlor,<br />
unter anderem durch einen zweiten Tamasu-Spieler im Nationaltrikot, Lars<br />
Hielscher. Möglicher Halbfinal-Gegner der favorisierten Deutschen könnte<br />
Dänemark werden, das in seinem Europe-Top-12-Sieger von 2004, Michael<br />
Maze, seine treibende Kraft besitzt. Österreich stellt mit seinem <strong>Butterfly</strong>-Star<br />
und Weltmeister Werner Schlager an der Spitze das in den ITTF-Positionen<br />
höchstnotierte Team, könnte allerdings frühestens im Endspiel auf Boll & Co.<br />
treffen. Außenseiterchancen für einen Vorstoß auf die Medaillenränge haben<br />
Kroatien mit Zoran Primorac und Tschechien mit Petr Korbel.<br />
Goldmedaillen-Aspirant Nummer eins bei den Damen ist Rumänien mit Europameister<br />
Otilia Badescu, das das ausgeglichenste Team zu besitzen scheint,<br />
allerdings im Viertelfinale gegen Deutschland (mit Nicole Struse) vor einer nicht<br />
zu unterschätzenden Hürde steht. Weißrussland setzt auf die Ausnahmeklasse<br />
von Viktoria Pavlovich, die mit <strong>Butterfly</strong>-Material ihren Gegnerinnen das<br />
Fürchten lernen will. Weißrussland wird sich voraussichtlich mit Österreich, das<br />
auf die Punkte von Europe-Top-12-Siegerin Liu Jia setzt, um eine Medaille<br />
streiten.<br />
In der zweiten Hälfte des Sechzehner-Feldes soll Tamara Boros die Auswahl<br />
Kroatiens zum ersten, aber lang ersehnten Mannschafts-Titel führen. Neben<br />
Titelverteidiger Italien mit Nicoleta Stefanova hegen zudem Ungarn (mit<br />
Krisztina Toth und Csilla Batorfi) und Russland mit Svetlana Ganina Ambitionen<br />
auf Edelmetall.<br />
Über die Mannschafts-Wettbewerbe hinaus plant derzeit keiner der Akteure.<br />
„Zu vieles ist von der Auslosung abhängig“, sagt stellvertretend Timo Boll für<br />
alle übrigen Stars. Ausgelost wird für die Individual-Wettbewerbe erst vor Ort<br />
in Aarhus. Dennoch steht der Kreis der Top-Favoriten fest: Als Nummer vier<br />
hinter drei Chinesen ist Timo Boll derzeit der bestplatzierte Europäer in der<br />
Weltrangliste noch vor seinen Tamasu-Kollegen Werner Schlager (9), Griechenlands<br />
WM-Dritten Kalinikos Kreanga (10) und Dänemarks Lokalmatador<br />
Michael Maze. Sie alle wollen die angestrebte Titelverteidigung durch den<br />
Weißrussen Vladimir Samsonov verhindern, dem außer durch die <strong>Butterfly</strong>-<br />
Stars auch starke Konkurrenz durch den Europe-Top-12-Sieger Alexei<br />
Smirnov (Russland) erwächst.<br />
Bei den Damen ist der Kreis der Goldmedaillen-Kandidaten mit Schmetterling<br />
auf dem Trikot nicht minder groß. Rumäniens Titelverteidigerin Otilia Badescu<br />
muss allen voran die ewige Favoritin Tamara Boros fürchten, für die der erste<br />
Gewinn der Goldmedaille im Einzel längst überfällig ist. Hoch im Kurs steht<br />
allerdings auch die frisch gebackene Europe-Top-12-Gewinnerin Liu Jia<br />
(Österreich), die sich in der Weltrangliste zwar kontinuierlich bis auf Platz zehn<br />
vorarbeitete, sich jedoch für Aarhus nicht in Zugzwang sieht: „Ich mache mir da<br />
gar keinen Druck. Ich bin eine von mehreren Medaillen-Kandidatinnen. Ich<br />
kann, aber ich muss das Turnier nicht gewinnen.“ Die Ungarin Krisztina Toth ist<br />
ebenso wie Abwehrspezialistin Viktoria Pavlovitch und die Italienerin Stefanova<br />
für den Sprung auf das Siegerpodest gut. Außenseiterchancen darf sich auch<br />
die fünffache Europameisterin Nicole Struse ausrechnen, die zudem mit einem<br />
Medaillengewinn ihr noch nicht gelöstes Ticket für die WM in Shanghai buchen<br />
könnte.<br />
März<br />
2005<br />
<strong>NEWS</strong>