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Kinderfasching - Höfen an der Enz

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Freitag, 8. Februar 2013<br />

<strong>Höfen</strong>er Chronik<br />

Nummer 06 / Seite 3<br />

Tagesordnungspunkt "Bürger fragen" ihre konträre Meinung<br />

dazu vorgetragen hatten. Sie verwiesen auf die dem<br />

Bürgermeister schon im Frühjahr 2012 übergegebenen<br />

Unterschriftenlisten gegen einen Windkraftst<strong>an</strong>dort in diesem<br />

Bereich.<br />

"Wir sehen die Ausweisung des Hengstberges als St<strong>an</strong>dort<br />

für Windkrafträ<strong>der</strong> mit Sorge", ist in ihrer Mitteilung <strong>an</strong><br />

den <strong>Höfen</strong>er Bürgermeister zu lesen. Sie halten ihm vor,<br />

bei einer Informationsver<strong>an</strong>staltung in <strong>der</strong> Gemeindehalle<br />

in <strong>Höfen</strong> und bei einer Ver<strong>an</strong>staltung in Dennach von<br />

einem Abst<strong>an</strong>d zwischen einer Windkraft<strong>an</strong>lage und dem<br />

Wohngebiet von tausend Metern gesprochen zu haben.<br />

Diese For<strong>der</strong>ung war auch bei <strong>der</strong> im Jahr 2012 gelaufenen<br />

Unterschriftenaktion erhoben worden. Selbst eine<br />

potenzielle Betreiberfirma habe damals erklärt, in diesem<br />

Bereich von <strong>der</strong> Aufstellung von Windkraft<strong>an</strong>lagen wegen<br />

aus <strong>der</strong> Bevölkerung zu erwarten<strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>stände absehen<br />

zu wollen.<br />

Mitte 2012 habe Bürgermeister Buchelt die Gemeinde<br />

Schömberg auf den aus seiner Sicht und aus <strong>der</strong> Sicht<br />

<strong>der</strong> Bewohner notwendigen Tausend-Meter-Abst<strong>an</strong>d hingewiesen.<br />

Auch unter dem Aspekt, dass sich die Gemeinde<br />

die Möglichkeit erhalten wolle, im Wohngebiet "Neue<br />

Äcker" weitere Bauplätze auszuweisen. Dieses Vorgehen<br />

sei für die Bewohner eine Beruhigung gewesen. Neuerdings<br />

spreche <strong>der</strong> Bürgermeister allerdings davon, dass<br />

m<strong>an</strong> auch bei einem Abst<strong>an</strong>d von nur 700 Meter alle<br />

rechtlich gefor<strong>der</strong>ten Parameter einhalten könne, worüber<br />

die Bürgerschaft nicht informiert worden sei. Die Unterzeichner<br />

<strong>der</strong> Mitteilung bezweifeln die Meinung des Bürgermeisters,<br />

trotzdem einen entsprechenden Bau<strong>an</strong>trag<br />

ablehnen zu können. "Wir sind daher <strong>der</strong> Meinung, dass<br />

nach einer entsprechenden Informationsver<strong>an</strong>staltung mit<br />

allen aktuellen Fakten und Informationen zuerst ein Bürgerentscheid<br />

ver<strong>an</strong>lasst werden müsste, damit alle <strong>Höfen</strong>er<br />

die Möglichkeit haben, Stellung zu beziehen", wird<br />

weiter ausgeführt.<br />

Es gebe keine rechtliche Vorschrift, die eine Gemeinde<br />

dazu zwinge, eine entsprechende Fläche auszuweisen,<br />

wenn gute Gründe dagegen stünden. Mit einem Windkraftst<strong>an</strong>dort<br />

auf dem Hengstberg befürchten die Unterzeichner<br />

negative Auswirkungen auf einen Verkauf weiterer<br />

Bauplätze und auf eine Bebauung in zweiter Reihe<br />

mit fin<strong>an</strong>ziellen Nachteilen von bis zu 900 000 Euro,<br />

damit auch weniger Zuzüge und weniger Kin<strong>der</strong>. Die<br />

betroffenen Bewohner, so wurde vorgetragen, befürchten<br />

gesundheitliche Nachteile wegen des <strong>der</strong>zeit wissenschaftlich<br />

diskutierten Lärms (Lärmsmog) und einen<br />

bedeutenden Wertverlust ihrer Häuser und Grundstücke.<br />

Bedenken bestünden auch hinsichtlich des Tourismus.<br />

Moniert wurde, dass nach Auffassung <strong>der</strong> Unterzeichner<br />

ein fin<strong>an</strong>zieller Ertrag eines Windrades in keinem Verhältnis<br />

zu den zu erwartenden Verlusten durch nicht verkaufbare<br />

Grundstücke stehe. "Wir fragen uns daher ernsthaft,<br />

warum Sie als Bürgermeister von <strong>Höfen</strong> unbedingt den<br />

Hengstberg ausweisen und damit die Wünsche vieler <strong>Höfen</strong>er<br />

Bürger offenkundig ignorieren wollen", führte Armin<br />

Schnabel beim Vortrag <strong>der</strong> Einwände aus, zumal <strong>Höfen</strong><br />

schon mit zwei Wasserkraftwerken und einer Pellet<strong>an</strong>lage<br />

einen Beitrag zum Umweltschutz leiste. Außerdem erfülle<br />

die Verwaltungsgemeinschaft Oberes <strong>Enz</strong>tal mit <strong>der</strong> Ausweisung<br />

von Flächen in Bad Wildbad die Vorgaben <strong>der</strong><br />

L<strong>an</strong>desregierung.<br />

Die Aussage "Wir Bürger <strong>der</strong> Neuen Äcker sehen uns<br />

nach all diesen Erfahrungen nicht ausreichend vertreten<br />

und ernst genommen", war mit dem Vorbehalt verbunden,<br />

rechtlich gegen ein Unterschreiten des gefor<strong>der</strong>ten<br />

Mindestabst<strong>an</strong>des von tausend Metern <strong>an</strong>zugehen.<br />

G<strong>an</strong>z konkret wurde die Frage gestellt, welchen Nutzen<br />

<strong>Höfen</strong> von einem Windrad auf dem Hengstberg hätte.<br />

Die weitere Frage, ob es einen Zusammenh<strong>an</strong>g zwischen<br />

<strong>der</strong> Tätigkeit von Bürgermeister Buchelt im Vorst<strong>an</strong>d <strong>der</strong><br />

Bürger-Energiegenossenschaft Schömberg und seinem<br />

Sinnesw<strong>an</strong>del bezüglich des Mindestabst<strong>an</strong>des von tausend<br />

Metern in <strong>Höfen</strong> gebe, for<strong>der</strong>te dessen spont<strong>an</strong>e<br />

Reaktion heraus: "Das ist eine grobe Unterstellung, die<br />

ich zurückweise und die am R<strong>an</strong>de <strong>der</strong> Ehrenrührigkeit<br />

liegt. Das ist heftig!" konterte Holger Buchelt. Bei <strong>der</strong><br />

Bürger-Energiegenossenschaft habe er einen Anteil mit<br />

100 Euro gezeichnet, für den mit einem Ertrag von drei<br />

bis vier Euro jährlich zu rechnen sei. Im Übrigen sei seine<br />

Mitarbeit im Aufsichtsrat ehrenamtlich.<br />

Die gefor<strong>der</strong>te Dist<strong>an</strong>z von tausend Metern sei rechtlich<br />

nicht durchhaltbar und auch nicht einklagbar. Er habe<br />

zwar diesen Wunsch gehabt, <strong>der</strong> aber nicht erfüllbar sei.<br />

Hingegen seien die für allgemeine und für reine Wohngebiete<br />

festgelegten Werte für Lärmimmissionen einklagbar.<br />

Ein Bürgerentscheid über Bebauungs- und Flächennutzungspläne<br />

sei rechtlich nicht zulässig.<br />

Ein solcher wäre Holger Buchelt zufolge nur d<strong>an</strong>n möglich,<br />

wenn es um die Aufstellung eines Windrades auf einem<br />

gemeindeeigenen Grundstück ginge. "Ich nehme die<br />

Besorgnis ernst. Auswirkungen auf <strong>Höfen</strong> haben alle drei<br />

St<strong>an</strong>dorte", so <strong>der</strong> Vorsitzende mit dem Hinweis darauf,<br />

dass m<strong>an</strong> sich im Pl<strong>an</strong>ungsstadium befinde. Im Blick auf<br />

das laufende Verfahren mahnte Karin Schnabel eine bessere<br />

Information <strong>der</strong> Bürger <strong>an</strong>. Mit Schömberg befinde<br />

m<strong>an</strong> sich im Dialog, das aber bisher keine Bereitschaft<br />

gezeigt habe, auf die Ausweisung des Hengstberges als<br />

potenzieller Windkraftst<strong>an</strong>dort zu verzichten, so <strong>der</strong> Bürgermeister.<br />

Gemein<strong>der</strong>at gegen<br />

Windkraft-Suchräume auf <strong>Höfen</strong>er Gebiet<br />

Mit einem knappen Abstimmungsergebnis von 6:5 hat <strong>der</strong><br />

<strong>Höfen</strong>er Gemein<strong>der</strong>at in seiner jüngsten Sitzung dem Vorschlag<br />

<strong>der</strong> Verwaltung, einen kleinen Geländestreifen auf<br />

dem Hengstberg im Suchraum für eine Windkraft<strong>an</strong>lage<br />

zu belassen, eine Absage erteilt und damit den Bedenken<br />

von Bewohnern des Gebietes "Neue Äcker" Rechnung<br />

getragen. Einigkeit best<strong>an</strong>d darin, die im Pl<strong>an</strong>entwurf<br />

des Regionalverb<strong>an</strong>des Nordschwarzwald zu potenziellen<br />

Suchräumen <strong>an</strong>gedachten Flächen auf dem "Brennerberg"<br />

und im Bereich "Unterer Eiberg" zu streichen.<br />

Bewohner <strong>der</strong> "Neuen Äcker" hatten zuvor unter dem<br />

Tagesordnungspunkt "Bürger fragen" hauptsächlich ihre<br />

For<strong>der</strong>ung vorgetragen, mit dem eventuellen St<strong>an</strong>dort<br />

von Windkraft<strong>an</strong>lagen auf Schömberger Markung einen<br />

Mindestabst<strong>an</strong>d von 1.000 Metern einzuhalten, was<br />

aber rechtlich nicht durchsetzbar sein wird. Die aktuelle<br />

Rechtslage schil<strong>der</strong>te Rüdiger Jungkind als Abteilungsleiter<br />

Baurecht und Bauverwaltung <strong>der</strong> Stadt Bad Wildbad.<br />

Die Gemeinde sei bei einer pl<strong>an</strong>erischen Steuerung von<br />

Gebieten für Windkraft<strong>an</strong>lagen gut beraten, führte er dabei<br />

aus. Seines Erachtens sollte m<strong>an</strong> Einzelfallentscheidungen<br />

auf <strong>der</strong> Basis des § 35 Baugesetzbuch für privilegierte<br />

Vorhaben dieser Art im Außenbereich möglichst<br />

vermeiden.<br />

"Wir legen die Bereiche fest", betonte Bürgermeister Holger<br />

Buchelt. Erst d<strong>an</strong>n könne ein entsprechendes Baugesuch<br />

eingereicht werden, mit dem <strong>der</strong> potenzielle Betreiber<br />

<strong>der</strong> Anlage gegebenenfalls mit einem Gutachten<br />

nachweisen müsse, dass alle Genehmigungserfor<strong>der</strong>nisse<br />

erfüllt sind. Gemein<strong>der</strong>ätin Dr. Vera Kramer konnte sich<br />

eine Windkraft<strong>an</strong>lage als "Koloss über <strong>Höfen</strong>" nicht vorstellen<br />

und plädierte dafür, entgegen dem Vorschlag <strong>der</strong><br />

Verwaltung auf dem Hengstberg keinen Suchraum auszuweisen.<br />

Gemein<strong>der</strong>ätin Carmen Mattheis wi<strong>der</strong>sprach<br />

wegen <strong>der</strong> Bedenken von Bewohnern <strong>der</strong> "Neuen Äcker",<br />

wegen <strong>der</strong> im Falle <strong>der</strong> Erstellung von Windkraft<strong>an</strong>lage zu<br />

befürchtenden Erschwernis beim Verkauf von Bauplätzen<br />

und wegen <strong>der</strong> dadurch eintretenden Wertmin<strong>der</strong>ung von<br />

Grundstücken dem Verwaltungsvorschlag, diese Fläche<br />

als Suchraum im Verfahren zu belassen.<br />

"Wir können kein Geld verschenken", so die ebenfalls in<br />

den "Neuen Äckern" wohnhafte Gemein<strong>der</strong>ätin wörtlich.<br />

So kam es zur Anregung für den Regionalverb<strong>an</strong>d, auch<br />

diese Fläche für den Ausbau <strong>der</strong> Windenergie zu streichen.

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