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JesajaBrief - Jesajakirche.de

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10 Evangelisch-<br />

11<br />

Lutherische<br />

<strong>Jesajakirche</strong><br />

München<br />

Karwoche<br />

Kar-Woche<br />

Palm-Sonntag,<br />

Grün-Donnerstag,<br />

Kar-Freitag<br />

O Woche, Zeugin heiliger Beschwer<strong>de</strong>!<br />

Du stimmst so ernst zu dieser Frühlingswonne,<br />

Du breitest im verjüngten Strahl <strong>de</strong>r Sonne<br />

Des Kreuzes Schatten auf die lichte Er<strong>de</strong>,<br />

Und senkest schweigend <strong>de</strong>ine Flöre nie<strong>de</strong>r;<br />

Der Frühling darf in<strong>de</strong>ssen immer keimen,<br />

Das Veilchen duftet unter Blütenbäumen<br />

Und alle Vöglein singen Jubellie<strong>de</strong>r.<br />

O schweigt, ihr Vöglein auf <strong>de</strong>n grünen Auen!<br />

Es hallen rings die dumpfen Glockenklänge,<br />

Die Engel singen leise Grabgesänge;<br />

O still, ihr Vöglein hoch im Himmelblauen!<br />

Ihr Veilchen kränzt heut keine Lockenhaare,<br />

Euch pflückt mein frommes Kind zum dunklen Strauße,<br />

Ihr wan<strong>de</strong>rt mit zum Muttergotteshause,<br />

Da sollt ihr welken auf <strong>de</strong>s Herrn Altare.<br />

Ach dort, von Trauermelodien trunken<br />

Und süß betäubt von schweren Weihrauchdüften,<br />

Sucht sie <strong>de</strong>n Bräutigam in To<strong>de</strong>sgrüften,<br />

Und Lieb` und Frühling, alles ist versunken!<br />

Eduard Mörike<br />

Die Kar-Woche, auch stille o<strong>de</strong>r heilige<br />

Woche genannt, leitet ihren Namen vom<br />

althoch<strong>de</strong>utschen kara =Wehklage,Trauer<br />

ab. In dieser Woche versenkt sich die christliche<br />

Gemein<strong>de</strong> in ganz beson<strong>de</strong>rer Weise<br />

in die Lei<strong>de</strong>nsgeschichte Jesu. Sie beginnt<br />

mit <strong>de</strong>m Einzug Jesu in Jerusalem, wie sie<br />

im Matthäus-Evangelium geschil<strong>de</strong>rt wird<br />

(Kapitel 21). In diesem Text heißt es unter<br />

an<strong>de</strong>rem: „Eine sehr große Menge breitete<br />

ihre Klei<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n Weg; an<strong>de</strong>re hieben<br />

(Palm-) Zweige von <strong>de</strong>n Bäumen und streuten<br />

sie auf <strong>de</strong>n Weg“. Von diesem biblischen<br />

Text leitet sich dann auch <strong>de</strong>r Name dieses<br />

Sonntages ab: Palmarum: Palm-Sonntag. Bis<br />

weit hinein in dieses Jahrhun<strong>de</strong>rt war <strong>de</strong>r<br />

Palm-Sonntag übrigens <strong>de</strong>r klassische Konfirmationstermin.<br />

Was <strong>de</strong>n Grün-Donnerstag<br />

betrifft, so wird dieser in <strong>de</strong>r Kirche als<br />

Tag <strong>de</strong>r Einsetzung <strong>de</strong>s Abendmahls durch<br />

Christus begangen. Woher die seit <strong>de</strong>m 12.<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rt gebräuchliche Bezeichnung<br />

„Grün“-Donnerstag stammt, ist wissentschaftlich<br />

umstritten. Einige meinen, <strong>de</strong>r<br />

Name leite sich von <strong>de</strong>m lateinischen „dies<br />

viridium“ = „Tag <strong>de</strong>r Grünen ab“. Mit „Grünen“<br />

wären dann die Büßer gemeint, die an<br />

diesem Tag, in grüne Gewän<strong>de</strong>r geklei<strong>de</strong>t,<br />

wie<strong>de</strong>r in die Kirche aufgenommen wur<strong>de</strong>n.<br />

An<strong>de</strong>re Erklärungen verweisen auf <strong>de</strong>n<br />

Gebrauch grüner Paramente o<strong>de</strong>r das Essen<br />

grüner = bitterer Kräuter an diesem Tag.<br />

Auch wird bisweilen eine Ableitung von<br />

<strong>de</strong>m althoch<strong>de</strong>utschen „grinen“ = Klagen<br />

angenommen.<br />

In je<strong>de</strong>m Fall läßt sich aber sagen, dass<br />

mit <strong>de</strong>r Liturgie dieses Tages, <strong>de</strong>m Vorbild<br />

Christi entsprechend (Johannes 13,1-11),<br />

schon früh die Fußwaschung verbun<strong>de</strong>n<br />

war. Sie wur<strong>de</strong> zunächst nur in Bischofskirchen<br />

an 12 Alten vollzogen. Inzwischen ist<br />

sie allgemein in die Liturgie <strong>de</strong>s Gründonnerstages<br />

eingefügt wor<strong>de</strong>n. Im Ge<strong>de</strong>nken<br />

an diese „mandatum“ genannte Fußwaschung<br />

,<strong>de</strong>r „Mandat-Feier“, bürgerten<br />

sich diverse Bräuche ein. So wur<strong>de</strong>n seit<br />

<strong>de</strong>m 13. Jahrhun<strong>de</strong>rt Brot-Spen<strong>de</strong>n, das sogenannte<br />

„Mandat-Brot“, von Klöstern o<strong>de</strong>r<br />

auch Stadtobrigkeiten an Arme verteilt.<br />

Kin<strong>de</strong>r erhielten Honigbrote und Lebkuchen.<br />

Den Höhepunkt <strong>de</strong>r Kar- Woche bil<strong>de</strong>t<br />

<strong>de</strong>r Kar-Freitag,an <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Kreuzigung<br />

Christi gedacht wird. Gottesdienste zur To<strong>de</strong>sstun<strong>de</strong><br />

Jesu (15.00 Uhr) wer<strong>de</strong>n dazu in<br />

vielen Kirchengemein<strong>de</strong>n angeboten. In<br />

<strong>de</strong>r Reformation wur<strong>de</strong> dieser Tag als halber<br />

Feiertag mit Lesen und Predigen <strong>de</strong>r<br />

Lei<strong>de</strong>nsgeschichte begangen. In Preußen<br />

war er später zeitweilig auch Konfirmationstag.<br />

Seit <strong>de</strong>m 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt ist man in <strong>de</strong>r<br />

evangelischen Kirche bestrebt, <strong>de</strong>n Karfreitag<br />

als höchsten Feiertag im Bewußtsein<br />

<strong>de</strong>r Gläubigen zu verankern. Zur Tradition<br />

dieses Tages gehört dabei auch das Singen<br />

<strong>de</strong>r Passionsgeschichte, das seit <strong>de</strong>m 4.<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rt bezeugt ist. Auch heute wer<strong>de</strong>n<br />

an diesem Tag Passions-Kompositionen,<br />

etwa von J.S.Bach, aufgeführt. Mit <strong>de</strong>m<br />

Kar-Samstag, <strong>de</strong>m Gedächtnis <strong>de</strong>r Grabesruhe<br />

Jesu, geht dann die Kar-Woche zuen<strong>de</strong>.<br />

Bis Kar-Samstag schweigen auch die<br />

Glocken. Von daher leitet sich auch <strong>de</strong>r früher<br />

in ländlichen Gegen<strong>de</strong>n gepflegte<br />

Brauch ab, dass Gruppen von Knaben mit<br />

hölzernen Klappern von Haus zu Haus zogen<br />

und damit zum Gottesdienst einlu<strong>de</strong>n.<br />

Als „Lohn“ erhielten sie dafür Eier o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgleichen.<br />

Die Feier <strong>de</strong>r Osternacht eröffnet<br />

dann die österliche Freu<strong>de</strong>nzeit, die in <strong>de</strong>m<br />

Osterruf: „Der Herr ist auferstan<strong>de</strong>n, er ist<br />

wahrhaftig auferstan<strong>de</strong>n“ ihren jubeln<strong>de</strong>n<br />

Ausdruck fin<strong>de</strong>t.<br />

Jörg Buchna<br />

Christen <strong>de</strong>r Jesajagemein<strong>de</strong><br />

treffen sich je<strong>de</strong>n 2. und 4.<br />

Donnerstag um 19.30 Uhr<br />

im Gemein<strong>de</strong>haus zu einem<br />

Bibel-Gesprächskreis<br />

Unsere nächsten Termine:<br />

14. und 28. Februar,<br />

13. und evtl. 27. März.<br />

Wir wer<strong>de</strong>n Abschnitte aus <strong>de</strong>r<br />

Apostelgeschichte lesen.<br />

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