Lebens- retter ABS - Honda Fugel

Lebensretter
ABS
Honda hat auf einer gesamteuropäischen Veranstaltung
zur Motorradtechnik in Baden-Baden das
erste elektronisch gesteuerte Antiblockiersystem
für Supersport-Motorräder angekündigt. Über 150
Experten konnten sich von der Wirksamkeit des
neuen ABS bereits überzeugen.
Der Nutzen eines Antiblockiersystems,
kurz: ABS, ist unbestritten. Beim starken
Bremsen bleiben die Räder freigängig,
bleibt das Fahrzeug kontrollierbar.
Gefahrensituationen werden entschärft
oder entstehen gar nicht erst.
Stürze, wie sie beim Bremsen auf rutschigem
Untergrund auch schon in
gemäßigten Geschwindigkeitsbereichen
vorkommen, werden bestenfalls
verhindert. Das System entlastet den
Fahrer, die Kontrolle wird für ihn einfacher.
Im Automobilbau ist die Technik
seit Jahren Standard, doch auch bei
den Zweirädern setzt sie sich durch.
Honda hat hier eine deutliche Vorreiterrolle
eingenommen und seit der ersten
serienmäßigen Scheibenbremse an der
CB750 Four im Jahr 1969 die Honda-
Motorradbremssysteme kontinuierlich
weiterentwickelt. Das erste ABS für
Zweiräder wurde 1992 in der ST1100
vorgestellt, 1993 folgte die erste duale
Bremse CBS in der CBR1000F. Also
eine Bremse, die den Bremsdruck zwischen
den Rädern verteilt und für einen
optimalen Bremsweg sorgt, auch wenn
der Fahrer zum Beispiel im
Schreckmoment nur eine der beiden
Bremsen bedient oder vorn und hinten
gefährlich ungleichmäßig bremst.
Kombiniert wurden die Technologien
erstmals 1996 in der ST1100 Pan-
European. Seitdem überarbeitet Honda
das CBS-ABS oder auch Combined-
ABS genannte System ständig, macht
es effektiver und günstiger.
Mittlerweile sind für fast die gesamte
Modellpalette fortschrittliche Bremssysteme
erhältlich. Und sie werden stark
nachgefragt. „Wenn es verfügbar ist,
ordern wir für unseren Lagerbestand
nur noch Motorräder mit ABS“, sagt
Detlef Schulz vom Auto- und Motorradcenter
Fugel in Frankfurt. „Es ist zu
einem unverzichtbaren Ausstattungsmerkmal
geworden und wird in Zukunft
auch beim Gebrauchtmotorrad ein
wichtiges Argument sein.“
Nur eine Kategorie Motorräder, eine
letzte Bastion sozusagen, war bisher
unbeeindruckt: die Supersport-Motorräder.
Das hat Gründe. Bei einem bis ins
letzte Gramm optimierten Supersport-
Konzept ist jedes zusätzlich wiegende
System ein potentieller Spaßverderber.
Auch sind Bremssysteme aus weniger
extremen Klassen den besonderen
Ansprüchen von Maschinen, die in
unter zehn Sekunden auf Tempo 200
marschieren, nicht gewachsen.
In einer Veranstaltung zum Stand der
Motorradtechnik hat Honda in Baden-
Baden über 150 Experten aus ganz
Europa eingeladen, sich vom Gegenteil
zu überzeugen. Vorgestellt wurde der
Prototyp des ersten elektronisch
gesteuerten Combined-ABS für Supersport-Motorräder
anhand einer mattschwarzen
CBR600RR.
Wie fuhr sie sich? – Erstaunlich gut.
Das neue System beeinträchtigt nicht
den sportlichen Fahrstil, sondern unterstützt
die Kontrolle durch den Fahrer.
Aus seiner ausgeübten Kraft an den
Bremsen wird die ideale Bremskraft an
beiden Rädern erzeugt und optimal
verteilt, wodurch sich die Einflüsse auf
das Fahrverhalten der Maschine minimieren.
Auch das bei Supersport-
Motorrädern aufgrund des kurzen Radstands
auftretende Bremsnicken wird
gemindert. Das Motorrad bleibt im
Grenzbereich länger in Balance, die
Motorradkontrolle wird einfacher und
effektiver. Modulator-Einheiten sorgen
dafür, dass das ABS spät auslöst und
geschmeidig eingreift. Es müssen keine
Kompromisse bei der Stabilität im
4 www.honda-fugel.de