Lebens- retter ABS - Honda Fugel

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6 Mit dem Mopped durch den Wald „Die CB750 Four war’s“, antwortet Stephan Otto. Kurz funkeln ihm die Augen. Der Anwalt für Miet-, Verkehrs- und Zivilrecht hat mit seiner Frau Tina im Frankfurter Sommer zum Gespräch Platz genommen. „Diese vier Rohre vom Krümmer und der Auspuff, das war einfach fantastisch.“ Als Stephan Otto die erste japanische Vierzylinder, „das beste Motorrad des Jahrhunderts“, 1969 sah, war er gerade sieben Jahre alt. Doch der Ein- Ein Gespräch über vier Zylinder und viel Hingabe in altes Blech Stephan Otto und seine Frau Tina aus Frankfurt betreiben seit zwei Jahren Motorsport mit historischen Motorrädern. Dem Rechtsanwalt hat es besonders Honda angetan. www.honda-fugel.de
druck blieb ganz tief drin im Kopf verhaftet, ließ nicht locker, zog ihn auch später hin zu den chrom-glänzenden, großen Maschinen der Kindheit und Jugend. Seit 1995 restauriert er sie selbst. Alles angelesen, ausprobiert, Rat eingeholt, sich ausgetauscht. Die Liebe blieb bei Honda, vornehmlich Modelle der wilden Siebziger werden gesammelt. Unter den derzeit zwölf historischen Zweirädern der Ottos, vier davon noch unrestauriert, befinden sich zwei Four. Da muss die Frau hinten anstehen. Denkste. Auch Tina Otto hat die Leidenschaft gepackt. Mehr sogar, haben sich die beiden im Jahr 2000 doch über die Liebe zu Oldtimern kennen gelernt. Gemeinsame Motorradtouren auf den alten Schätzen und Besuche von Motorsportveranstaltungen schweißten zusammen. „Uns war dann irgendwann klar, dass wir beides kombinieren mussten“, sagt Herr Otto. „Motorräder waren unser Ding.“ Zwei Rennmaschinen wurden angeschafft, um in der Deutschen Historischen Motorradmeisterschaft teilzunehmen. Zwei, denn auch hier ließ sich Frau nicht lange bitten. „Die erste Teilnahme beim legendären Bergrennen in Schotten 2007 hat dann die letzten Zweifel ausgeräumt, es war ein faszinierendes Erlebnis“, schwärmt Tina Otto. Sie, auf einer roten CB125K mit geschätzten 24 PS von 1976 in der Klasse bis 250cm³, ist eine der wenigen Frauen in der Meisterschaft. Er fährt in der Klasse bis 350cm³ mit einer 32 PS starken, silbernen CB72 von 1962. „Man sollte sich aber keine falschen Vorstellungen machen, dass es da ruhig mit den alten Moppeds durch den Wald geht“, schmunzelt der Anwalt. „Da wird teilweise mit harten Bandagen gekämpft, da geht’s hart über die Streckenbegrenzung und wenn es sein muss beim Überholen auch durchs Gras.“ Seit der neuen Saison unterstützt Honda Fugel das ambitionierte Projekt der beiden Frankfurter Kunden. Neben dem Bergrennen wird die Meisterschaft auch auf den Rennstrecken dieser Nation ausgetragen, in Oschersleben, Hockenheim und auf dem Nürburgring kämpfen Herr und Frau Otto um Punkte. Und das nicht ohne Erfolg. Gegen die vor allem britische und italienische Konkurrenz sind die alten Honda gut unterwegs, der Kampf ums Podium ist immer drin. „Man muss aber zugeben, dass wir in den jeweiligen Hubraum-Klassen eigentlich untermotorisiert sind. Da ist nur mit fahrerischem Einsatz in Kurven und auf der Bremse etwas zu gewinnen“, meint Stephan Otto. Weil der Spaß im Vordergrund steht, ist das halb so schlimm. Immerhin sind besagte Motoren auch alle selbst gewartet und frisiert. „Mit der eigenen Hände Arbeit gegen werksgetunte Maschinen anzutreten, und denen dann noch Plätze abzuringen, ist sehr befriedigend.“ Diesmal verraten ihn nicht die Augen. Im Jargon würde man sagen, er wollte sich nicht selbst belasten. Das scheint auch dem Rechtsanwalt klar zu werden. Er schaut zu einer der beiden 750er in der Halle. Zu dem Motorrad, mit dem die Begeisterung einmal anfing. Selbst im diffusen Licht wird deutlich, dass die Form nicht mehr der Serie entspricht. „Die baue ich gerade noch auf“, fühlt er sich ertappt. Im nächsten Jahr wird die höhere Klasse in Angriff genommen. Auf Augenhöhe. 7
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