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FIRMENAUTO 11/2014

Schwerpunkt Winterreifen, 21 Tankkarten-Anbieter im Vergleich, 6 Elektroautos im Test, Vorstellung Lexus NX, Jeep Renegade, Porsche Cayenne, Maserati Ghibli Diesel, Mercedes Vito, Der neue VW Passat

Schwerpunkt Winterreifen, 21 Tankkarten-Anbieter im Vergleich, 6 Elektroautos im Test, Vorstellung Lexus NX, Jeep Renegade, Porsche Cayenne, Maserati Ghibli Diesel, Mercedes Vito, Der neue VW Passat

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FIRMEN AUTO<br />

GESCHÄFTSWAGEN | FLOTTEN-MANAGEMENT | FINANZEN<br />

HEFT <strong>11</strong>/<strong>2014</strong> | 80318 | € 4,00<br />

www.firmenauto.de<br />

Schwerpunkt Winterreifen<br />

Test, Neuheiten und mehr<br />

TANKKARTEN<br />

21 Anbieter im Vergleich<br />

Sechs Elektroautos im Test<br />

Wie weit kommen sie wirklich?<br />

SCHON GEFAHREN<br />

Lexus NX • Jeep Renegade • Porsche Cayenne<br />

Maserati Ghibli Diesel • Mercedes Vito<br />

Der neue VW Passat


Typisch Ford:<br />

der schönste Arbeitsplatz<br />

der Business-Klasse<br />

DER NEUE FORD MONDEO TURNIER<br />

Ford Dynamic LED-Scheinwerfer<br />

Damit der Arbeitsplatz im besten Licht erscheint, verfügt der neue<br />

Ford Mondeo Turnier über Dynamic LED-Scheinwerfer. Die passen<br />

sich der Umgebung und Fahrsituation automatisch an und sorgen<br />

stets für eine optimale Ausleuchtung der Straße.<br />

Für mehr Informationen wählen Sie 0800 80408042 *<br />

Kraftstoffverbrauch (in l/100 km nach VO (EG) 715/2007 und VO (EG) 692/2008 in<br />

der jeweils geltenden Fassung): 7,5–3,6 (kombiniert). CO 2<br />

-Emissionen: 174–94 g/km<br />

(kombiniert).<br />

Abbildung zeigt Wunschausstattung gegen Mehrpreis. * kostenlos aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz.


AUS DEM HEFT <strong>FIRMENAUTO</strong> <strong>11</strong>-<strong>2014</strong><br />

Vergleichstest Elektro-Autos<br />

Fotos: Achim Hartmann (3), Thomas Küppers (1)<br />

Bei Verbrauch und Reichweite von Elektro-Autos schummeln die Hersteller genauso wie bei den Normverbräuchen von Verbrennern. Dirk Gulde (links) und Alexander Bloch haben<br />

sich deshalb sechs Stromer geschnappt und die Modelle auf Glaubwürdigkeit geprüft. Die ECE-Norm war ihnen allerdings nicht nah genug am typischen Pendlerzyklus. Als Basis diente<br />

stattdessen der TÜV Süd E-Car Cycle (TSECC), eine Mischung aus Stadt-, Land- und Autobahnabschnitten bei durchschnittlich 60 km/h. Natürlich nicht bei idealen Voraussetzungen, die<br />

E-Autos müssen sich bei Temperaturen von minus 7 bis plus 23 Grad beweisen. Mit denen müssen schließlich auch die Fahrer von Firmenwagen im Alltag zurechtkommen. Welche E-Autos<br />

überraschten und welche floppten, lesen Sie ab Seite 60.<br />

Wie wichtig ist das Image einer Automarke?<br />

Verrät die Automarke des Dienstwagens schon etwas über das eigene Unternehmen? Auf<br />

diese Frage hat Alex Mannschatz Antworten gesucht (Seite 16). Denkanstöße zur Geschichte<br />

fand er ausgerechnet bei seinem<br />

Lieblingskabarettisten Frank-<br />

Markus Barwasser, alias Erwin<br />

Pelzig. »Image ist das, was man<br />

braucht, damit die anderen denken,<br />

dass man so ist, wie man gerne<br />

wäre«, hatte der mal diagnostiziert.<br />

Unser Autor war beeindruckt, fährt<br />

er doch immer noch seine Ente.<br />

»Aus Imagegründen«, wie er sagt.<br />

Marktübersicht<br />

Tankkarten<br />

Kein Text, keine Bilder,<br />

sondern nur ein paar Fakten<br />

anschaulich in Form gebracht:<br />

Man mag glauben, unsere<br />

Marktübersichten sind schnell<br />

gemacht. Doch der Aufwand,<br />

der dahintersteckt, ist oft<br />

immens. Die Daten bei den Dienstleistern anfragen geht schnell. Dann heißt<br />

es für Iris Rocktaeschel allerdings warten, warten und nochmals warten.<br />

Nach und nach trudeln die Rückläufe ein, meist gefolgt von nachträglichen<br />

Änderungswünschen. Bis alles in Form gebracht ist, vergeht noch viel Zeit.<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>FIRMENAUTO</strong> – Geschäftswagen ·<br />

Flottenmanagement · Finanzen<br />

ISSN 1618-4998<br />

Redaktioneller Gesamtleiter<br />

und Herausgeber: Werner Bicker<br />

Redaktion <strong>FIRMENAUTO</strong>:<br />

Hanno Boblenz (Chefredakteur), Nicole Holzer,<br />

Martin Schou, Iris Rocktaeschel (Ass.)<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />

Alexander Bloch, Guido Borck, Thiemo<br />

Fleck, Thilo Jörke (Dekra), Joachim Geiger,<br />

Alex Mannschatz, Axel Schäfer (BVFM),<br />

Stefanie Schmidt (Ecovis), Uwe Schmidt-<br />

Kasparek<br />

Grafik/Produktion:<br />

Katja Reibold (Ltg.); Florence Frieser,<br />

Frank Haug, Monika Haug,<br />

Götz Mannchen, Oswin Zebrowski<br />

Text:<br />

Birte Labs, Isabel Link, Monika Roller<br />

Internet: Thorsten Gutmann (Leitung);<br />

Markus Bauer, Susanne Spotz;<br />

Jan Grobosch (Grafik/Produktion)<br />

Sekretariat, Leserservice:<br />

Uta Sickel Tel.: 07 <strong>11</strong>/7 84 98-31<br />

Verlag: EuroTransportMedia<br />

Verlags- und Veranstaltungs-GmbH<br />

Das Gemeinschaftsunternehmen von<br />

Dekra, Motor Presse Stuttgart und VF<br />

Verlagsgesellschaft<br />

Geschäftsführer: Oliver Trost<br />

Anschrift von Verlag und Redaktion:<br />

Postfach 81 02 07, 70519 Stuttgart<br />

Handwerkstraße 15, 70565 Stuttgart<br />

Tel.: 07 <strong>11</strong>/7 84 98-31<br />

Fax: 07 <strong>11</strong>/7 84 98-88<br />

Internet: www.firmenauto.de<br />

E-Mail: firmenauto@etm-verlag.de<br />

Anzeigen: Thomas Beck<br />

Tel.: 07 <strong>11</strong>/7 84 98-98<br />

Fax: 07 <strong>11</strong>/7 84 98-29<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG<br />

Anzeigenabteilung <strong>FIRMENAUTO</strong><br />

Gabi Volkert und Nicole Polta<br />

Postfach, 70162 Stuttgart<br />

Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart<br />

Tel.: 07 <strong>11</strong>/1 82-14 03<br />

Vertrieb: Bernd Steinfeldt (Ltg.)<br />

Gerlinde Braun, Tel.: 07 <strong>11</strong>/7 84 98-14<br />

Sylvia Fischer, Tel.: 07 <strong>11</strong>/7 84 98-18<br />

E-Mail: vertrieb@etm-verlag.de<br />

Herstellung: Thomas Eisele<br />

Druck: Dierichs Druck + Media<br />

GmbH & Co. KG<br />

Frankfurter Straße 168<br />

34121 Kassel<br />

Printed in Germany<br />

Erscheinungsweise: jährlich <strong>11</strong> Hefte,<br />

Einzelheft 4,00 Euro, Bezugspreis für<br />

Deutschland jährlich 44,00 Euro. Studenten<br />

bezahlen gegen Vorlage einer<br />

Immatrikulationsbescheinigung 26,40<br />

Euro im Inland. Bezugspreis für die<br />

Schweiz jährlich 85,80 sfr, Bezugspreis<br />

für Österreich jährlich 49,50 Euro, übrige<br />

Auslandspreise auf Anfrage.<br />

Die Mitglieder von Dekra erhalten FIR-<br />

MENAUTO im Rahmen ihrer Mitgliedschaft<br />

als Beilage in trans aktuell. Höhere Gewalt<br />

entbindet den Verlag von der Lieferungspflicht,<br />

Ersatzansprüche können nicht<br />

geltend gemacht werden. Alle Rechte<br />

vorbehalten, © by ETM Verlags- und<br />

Veranstaltungs-GmbH.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />

Fotos oder Zeichnungen übernimmt der<br />

Verlag keine Haftung. Alle Preise im Heft<br />

ohne Mehrwertsteuer außer bei Büchern,<br />

Software und Gebühren.<br />

Abonnenten-Service +<br />

Einzelheftbestellung:<br />

<strong>FIRMENAUTO</strong>, Abo-Service<br />

70138 Stuttgart<br />

Telefon: +49 (0) 7 <strong>11</strong>/32 06 99 44<br />

Telefax: +49 (0) 7 <strong>11</strong>/1 82-25 50<br />

E-Mail: firmenauto@dpv.de<br />

Web: www.firmenauto.de/shop<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 20,<br />

<strong>2014</strong><br />

Gerichtsstand Stuttgart<br />

Ihr direkter Weg zu uns:<br />

E-Mail: firmenauto@etm-verlag.de


Jetzt komplett neu:<br />

<strong>FIRMENAUTO</strong>.de<br />

Aktuelle Neuvorstellungen und<br />

Tests mit allen technischen Daten<br />

und Betriebskosten.<br />

30<br />

PRAXIS<br />

Der Azubi-Nachwuchs bleibt aus. Firmen wie Dossmann<br />

setzen deshalb auf Dienstwagen als Incentives.<br />

Zusätzlich:<br />

» Aktuelles vom Flottenmarkt<br />

» Branchen-Trends<br />

» Management-News<br />

» Finanzierung<br />

» Steuertipps<br />

» Rechtsthemen<br />

» Marktübersichten<br />

56<br />

MERCEDES VITO<br />

Die Neuauflage des Transporters wird<br />

preislich attraktiver. Komfort und Sicherheit<br />

sind dennoch auf Pkw-Niveau.<br />

Darstellung optimiert<br />

für Smartphones aller<br />

Hersteller!<br />

/firmenauto<br />

@firmenauto<br />

Fotos: Jacek Bilski (1), Achim Hartmann (1), Ulrich Regenscheit (1)<br />

48<br />

VW PASSAT<br />

Volkswagen startet<br />

mit der achten<br />

Generation des<br />

Dienstwagen-<br />

Bestsellers.


<strong>11</strong>/<strong>2014</strong><br />

SCHWERPUNKT WINTERREIFEN<br />

72 Neuheiten Reifen für den Winter<br />

74 Winterreifenpflicht In diesen Ländern sind Winterreifen vorgeschrieben<br />

76 Reifentest Pkw Zehn Reifen für die Golf-Klasse<br />

82 Reifentest Transporter Sechs Winterreifen der Größe 225/75 R 16<br />

86 Premium-Reifen Warum an Reifen nicht gespart werden sollte<br />

20 60<br />

TANKKARTEN<br />

Große Marktübersicht.<br />

21 Anbieter auf einen Blick. VERGLEICHSTEST ELEKTROAUTOS<br />

Stimmt die Reichweitenangabe? Wie<br />

effizient funktioniert die Rekuperation?<br />

<strong>FIRMENAUTO</strong> hat sechs Stromer unter<br />

extremen Bedingungen getestet.<br />

MANAGEMENT<br />

03 Impressum<br />

08 Blickpunkt Nachrichten<br />

10 Aus der Branche Personalien und Aktuelles<br />

14 Euromobil VW-Tochter weitet Vermietgeschäft aus<br />

14 Behörden Bundesländer haben keine CO 2<br />

-Obergrenzen<br />

15 Restwert Überproduktion mindert den Wert von jungen Gebrauchten<br />

16 Markenimage Die Automarke ist entscheidend. Auch in Zukunft?<br />

20 Tankkarten Große Marktübersicht: 21 Anbieter auf einen Blick<br />

28 Fahrerunterweisung Webbasierte Schulung von Dekra<br />

30 Praxis Azubis mit Dienstwagen locken? Die Firma Dossmann macht’s vor<br />

34 Elektroautos Eigenes Kraftwerk, eigene Software: So managt das<br />

Fraunhofer IAO eine reine E-Flotte<br />

38 Fahruntauglichkeit Bei ersten Anzeichen schnell reagieren<br />

42 Recht und Steuer Teure Sportwagen als abzugsfähige Betriebsausgabe?<br />

NEUVORSTELLUNGEN<br />

46 Lexus NX Neuer Kompakt-SUV mit Hybridantrieb<br />

47 Jaguar XE Startschuss für die britische Mittelklasse<br />

48 VW Passat Neuauflage des Dienstwagen-Bestsellers<br />

52 Porsche Cayenne Dezentes Facelift und jetzt auch als Plug-in-Hybride<br />

53 Opel Adam Rocks Crossover-Variante mit Faltdach<br />

54 Jeep Renegade Neue SUV-Konkurrenz für Opel Mokka und Skoda Yeti<br />

56 Mercedes Vito Mehr Komfort, mehr Sicherheit, aber ein geringerer Preis<br />

57 BMW 518d/520d Touring Neuer Spardiesel mit mehr Leistung<br />

58 Peugeot 508 SW Modellpflege und neue Euro-6-Motoren<br />

59 Kia Soul EV Kantiger Koreaner mit Elektroantrieb<br />

FAHRBERICHTE<br />

60 Vergleichstest Elektroautos Sechs Stromer an ihren Leistungsgrenzen<br />

66 Maserati Ghibli Diesel Italienischer Businessliner für die Flotte<br />

67 Ford B-Max 1.0 Ecoboost Mini-Van mit flottem Dreizylinder<br />

68 Peugeot Boxer L3H2 335 Unterwegs im überarbeiteten Transporter<br />

SERVICE + TECHNIK<br />

68 Kostencheck Kleine und kompakte Vans<br />

88 Apps Datenbrillen und Smartwatches im Auto? Wie die kleinen Programme<br />

das Fahren ändern<br />

AUTOS IN DIESEM HEFT<br />

BMW 518d/520d Touring 57, i3 60, 2er Active<br />

Tourer 69<br />

Citroën C4 Picasso 68, C3 Picasso HDi 90<br />

Dacia Lodgy Stepway 71<br />

Fiat 500L 69<br />

Ford B-Max 69, C-Max 69<br />

Honda Jazz 69<br />

Jaguar XE 47<br />

Jeep Renegade 54<br />

Kia Soul EV 59, Venga 69<br />

Lexus NX 46<br />

Maserati Ghibli Diesel 66<br />

Mercedes Vito 56, B-Klasse 69<br />

Nissan Leaf 60, Note 69<br />

Opel Adam Rocks 53, Meriva 68<br />

Peugeot 508 SW 58, Boxer 68, 3008 Hybrid4 69<br />

Porsche Cayenne 52<br />

Renault Twizy Cargo 60, Scénic dCi <strong>11</strong>0 69<br />

Skoda Roomster 1.2 TSI 69<br />

Smart Fortwo Coupé Brabus ED 60<br />

Tesla Model S P85+ 60<br />

VW Passat 48, E-Golf 60, Golf Sportsvan 69,<br />

Touran 2.0 TDI 69<br />

Diese Artikel finden Sie im Internet<br />

Mazda 2 Anfang 2015 kommt die nächste Generation des Kleinwagens<br />

www.firmenauto.de/mazda2<br />

CO 2<br />

-Ausstoß Bundestag beschließt neue Grenzwerte ab 2015<br />

www.firmenauto.de/grenzwerte<br />

Automarkt Russland-Ukraine-Krise schadet Autoherstellern<br />

www.firmenauto.de/automarkt<br />

November <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 5


Mehr C, weniger CO ² .<br />

Der neue C 220 BlueTEC. Ab 108 g/km CO₂.<br />

Dank der bahnbrechenden Leichtbautechnologie mit modernsten Materialien und einem extrem effizienten Motor zählt das<br />

neue C-Klasse T-Modell zu den Besten seiner Kategorie. Großzügigkeit und Wirtschaftlichkeit sind jetzt vereinbar – bei deutlich<br />

weniger Kraftstoffverbrauch und noch mehr Fahrkomfort auf allen Strecken. www.mercedes-benz.de/geschaeftskunden<br />

Eine Marke der Daimler AG<br />

Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert: 5,6–5,2/4,1–3,7/4,7–4,3 l/100 km, CO₂-Emissionen kombiniert: 121–108 g/km.<br />

Anbieter: Daimler AG, Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart, Deutschland


BLICKPUNKT<br />

<strong>FIRMENAUTO</strong> TEST DRIVE: ANMELDEN, DABEI SEIN<br />

<strong>FIRMENAUTO</strong> startet mit dem »Test Drive« ein neues eintägiges Fahr-Event am 2. und<br />

3. Dezember auf Schloss Gartrop in Hünxe. Im Fokus: die Mittelklasse.<br />

Nach dem großen Andrang bei<br />

»Firmenauto des Jahres <strong>2014</strong>« startet<br />

<strong>FIRMENAUTO</strong> nun ein zweites Fahr-<br />

Event. Die Veranstaltung findet am 2. und<br />

BMW 3er<br />

3. Dezember <strong>2014</strong> im Schloss Gartrop in<br />

Hünxe statt. Dort können Fuhrparkleiter<br />

die aktuellen Neuheiten der Mittel klasse<br />

testen. Voraussichtlich mit an Bord sind<br />

Volkswagen mit dem neuen Passat,<br />

BMW mit dem 3er sowie Ford mit dem<br />

Mondeo. Außerdem haben die Importeure<br />

Toyota und Infiniti ihre Teilnahme<br />

in Aussicht gestellt.<br />

Ergänzt wird der <strong>FIRMENAUTO</strong> Test<br />

Drive durch Fachvorträge zu den Themen<br />

Halterhaftung und Restwerte. Natürlich<br />

wird auch für das leibliche Wohl gesorgt.<br />

VW Passat<br />

In netter Atmosphäre bleibt ausreichend<br />

Zeit neue Kontakte zu knüpfen und Informationen<br />

auszutauschen. Da es sich<br />

um eine Tagesveranstaltung handelt,<br />

FAHRZEUGBESTAND<br />

Spitze noch nicht erreicht<br />

Der Pkw-Bestand in Deutschland wird bis 2022 weiter wachsen,<br />

um dann mit 45,2 Millionen Fahrzeugen seinen Höchststand<br />

zu erreichen. Danach schrumpft die Fahrzeugflotte langsam,<br />

wie aus einer Prognose von Shell hervorgeht. Anfang des<br />

Jahres zählte das KBA 43,9 Millionen Pkw. Die Dichte in<br />

Relation zur rückläufigen Bevölkerungszahl nimmt laut Studie<br />

aber über 2022 hinaus zu. Aktuell liegt sie bei 550 Pkw pro<br />

1.000 Einwohner, 2028 soll sie mit 570 Fahrzeugen ihren<br />

Höchststand erreichen. Gleichzeitig könnten sich jedoch Kraftstoffverbrauch<br />

und CO 2<br />

-Emissionen halbieren.<br />

EU-RICHTLINIE<br />

Mehr alternative Tankstellen<br />

Eine neue EU-Vorschrift fordert den Aufbau eines alternativen<br />

Tankstellennetzes in Europa. Demnach soll es künftig<br />

mehr Tankstellen für Strom, Wasserstoff und Erdgas geben.<br />

Die Richtlinie verlangt eine Mindestinfrastruktur und gemeinsame<br />

Technikstandards, etwa einen Einheitsstecker für<br />

Elektroautos. Außerdem müssen die Staaten bis 2025 entlang<br />

wichtiger europäischer Verkehrsrouten ein Flüssigerdgas-Tankstellennetz<br />

errichten. Der Abstand zwischen zwei<br />

LNG-Zapfsäulen sollte 400 Kilometer nicht überschreiten,<br />

für Erdgas liegt die EU-Empfehlung bei 150 Kilometer. Bis<br />

Ende 2016 müssen die EU-Länder ihre Strategien öffentlich<br />

vorlegen. Laut Erdgas mobil sei das Ziel der »Richtlinie über<br />

den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe«,<br />

die Abhängigkeit des Verkehrssektors vom Erdöl zu reduzieren<br />

und den Schadstoffausstoß zu drosseln.<br />

FAHRERASSISTENZSYSTEME<br />

Mit diesen Assistenzsystemen sind Neuwagen ausgestattet<br />

Fahrerassistenzsysteme können<br />

Leben retten. Dazu genügt<br />

manchmal schon ein Warnton<br />

oder ein vibrierendes Lenkrad.<br />

Über einen Müdigkeitsassistenten<br />

verfügen mittlerweile 23 Prozent<br />

der 2013 zugelassenen Neuwagen<br />

(2,95 Millionen). Sehr beliebt<br />

und sehr effektiv sind Lichtsteuerungssysteme:<br />

20 Prozent<br />

haben sich dafür entschieden.<br />

Nur elf Prozent wählten das<br />

Notbremssystem aus der Zubehörliste.<br />

Hätten das alle Pkw,<br />

könnten drei Viertel aller Auffahrunfälle<br />

mit Personenschäden<br />

vermieden werden.<br />

25%<br />

20 %<br />

15 %<br />

10 %<br />

5 %<br />

0 %<br />

Müdigkeitserkennung<br />

23<br />

Intelligente Lichtführung<br />

20<br />

Automatisches Notbremssystem<br />

Spurhalteassistent<br />

<strong>11</strong><br />

10<br />

Verkehrszeichenerkennung<br />

Abstandsregeltempomat (ACC)<br />

4 4<br />

Quelle: Bosch<br />

Fotos: Fotolia (3), Mutschler (1)<br />

8 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong>


REIFENWECHSEL<br />

Wo Flotten ihre Reifen wechseln lassen<br />

Frei oder markengebunden? Dataforce befragte 1.900 Fuhrparkleiter, in welchen Werkstätten<br />

sie ihre Reifen wechseln lassen. Die Mehrheit (58 Prozent) lässt den Reifenwechsel auch oder<br />

ausschließlich in freien Werkstätten durchführen. 41 Prozent arbeiten mit Vertragswerkstätten.<br />

Immerhin 14 Prozent lassen die Reifen in einer firmeneigenen Werkstatt wechseln, sieben Prozent<br />

nutzen das Angebot im Rahmen von Full-Service-Leasing.<br />

Infiniti Q50<br />

können sich die Teilnehmer für jeweils<br />

einen der beiden Tage entscheiden.<br />

Interesse? Dann melden Sie sich auf<br />

www.etmevents.de. Dort können Sie<br />

auch gleich Ihren Wunschtermin<br />

angeben.<br />

VERKEHRSSICHERHEIT<br />

Risiko Sprachsteuerung<br />

Die Sprachsteuerung von Navigations- und Entertainmentfunktionen<br />

verschlechtert die Sicherheit beim Fahren. Die<br />

Ablenkung ist so groß, dass die Aufmerksamkeit der Fahrer<br />

sinkt. Zu diesem Ergebnis kommen gleich zwei Studien:<br />

die der AAA Foundation of Traffic Safety sowie die der<br />

Universität von Utah. Generell bemängeln die Experten die<br />

Fehlerquote der Spracheingabe, außerdem seien die Systeme<br />

zu komplex aufgebaut und würden häufig Eingaben<br />

falsch interpretieren. Das führe insgesamt zu einem hohen<br />

Ablenkungspotenzial.<br />

21,8 Milliarden Euro<br />

haben die Kfz-Versicherungen 2013 für<br />

Schäden bezahlt. Die Einnahmen lagen<br />

bei 23,26 Milliarden Euro.<br />

EUROPÄISCHES NOTRUFSYSTEM<br />

Vorsicht Monopol<br />

GESCHÄFTSREISEN IM JAHR 2030<br />

In Sachen Dienstreise wird sich laut Trendreport vom<br />

Geschäftsreise Verband (VDR) einiges ändern: Mobilitätsdienstleister<br />

beziehen künftig alternative Verkehrsmittel<br />

ein, setzen auf Klimaschutz und bieten Tür-zu-Tür-Reiseplanung<br />

an. Verlockend auch die Vorstellung, dass die Geschäftsreisenden<br />

2030 durch nur einen Rundum-Mobilitätsdienstleister<br />

organisiert sind. Von der Reiseplanung<br />

über die Genehmigung, Buchung und Durchführung bis<br />

hin zur Abrechnung und Nachbereitung werden alle<br />

Vorgänge über eine Stelle bearbeitet. Die Zukunfts forscher<br />

des VDR gehen weiterhin davon aus, dass in Zukunft die<br />

unterschiedlichen Verkehrsmittel nahtlos ineinandergreifen<br />

und so ein intermodaler, reibungsloser Ablauf<br />

möglich wird. Das Ganze natürlich umweltschonend.<br />

Wer seine Reise besonders nachhaltig gestaltet, sammelt<br />

Pluspunkte auf seinem Mobilitätsbudget. Ein weiterer<br />

Ansatzpunkt lautet, dass reisende Mitarbeiter als wertvolle<br />

Fachkräfte gesehen werden sollten.<br />

Ab 2015 ist das automatische Notrufsystem E-Call<br />

in Neuwagen Pflicht. Es soll die Zeit zwischen Unfall<br />

und dem Eintreffen der Rettungskräfte minimieren.<br />

Allerdings birgt E-Call auch Gefahren. So<br />

warnen ADAC, die Verbraucherzentrale, das deutsche<br />

Kraftfahrzeuggewerbe und die Versicherungswirtschaft<br />

davor, dass E-Call gleichzeitig ein Datenmonopol<br />

für Autohersteller schafft. Schließlich<br />

könnten die Konzerne die Notruftechnik unter anderem<br />

für Fahrzeugortungen bei Pannen oder leichten<br />

Unfällen nutzen. Würde sich der Hersteller dann<br />

bei der Hilfe auf seine eigenen Vertragspartner beschränken,<br />

würden Angebote von Pannendiensten<br />

oder freien Werkstätten nicht zum Zug kommen und<br />

damit den Wettbewerb massiv einschränken. Die<br />

Verbände warnen: Nur wenn die Autofahrer die<br />

Kontrolle über ihre Fahrzeugdaten behalten, können<br />

sie sich frei für einen Dienstleister entscheiden und<br />

überhöhten Kosten vorbeugen.<br />

November <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 9


AUS DER BRANCHE<br />

NEUE ANGEBOTE<br />

Online-Archiv und ein integrierter Bestellprozess: Carmobility<br />

weitet mit neuem Markenauftritt seine Produktpalette aus.<br />

Sowohl das neue Online-Archiv als<br />

auch der integrierte Bestell- und Genehmigungsprozess<br />

sollen Kunden von<br />

Carmobility mehr Transparenz bei der<br />

Verwaltung ihres Fuhrparks geben.<br />

Außerdem verspricht die Tochter von<br />

Volkswagen Leasing, Fuhrparkmanager<br />

administrativ zu entlasten. Das Online-<br />

Archiv soll die nötige Kostentransparenz<br />

bei der Fuhrparkverwaltung im Hinblick<br />

auf alle eingehenden Rechnungen und<br />

Belege erhöhen. Diese Dokumente werden<br />

nun lückenlos und damit revisionssicher<br />

digital erfasst und dem einzelnen<br />

Fahrzeug zugeordnet.<br />

Künftig wird bei der Bestellung eines<br />

Firmenwagens im Car Configurator von<br />

Carmobilty ein integrierter Order- und<br />

Genehmigungsprozesses ausgelöst.<br />

Nachdem Dienstwagenfahrer ihr Auto<br />

konfiguriert haben, erhält der Fuhrparkmanager<br />

eine automatische Benachrichtigungs-E-Mail,<br />

die er mit einem Mausklick<br />

freigibt. Der Fahrer bekommt diese<br />

Bestätigung ebenfalls digital und<br />

kann das Fahrzeug danach<br />

beim Händler ordern.<br />

Das soll den Bestellprozess<br />

beschleunigen.<br />

»Unser Ziel ist die völlige<br />

Digitalisierung des Fahrzeugbestell-<br />

und Genehmigungsprozesses,<br />

von der<br />

Konfiguration über<br />

die Genehmigung<br />

bis hin zur tatsächlichen<br />

Auslösung<br />

der Bestellung beim<br />

Händler«, sagt Knut<br />

Krösche, Geschäftsführer<br />

von Carmobility.<br />

Hubject<br />

Laden und zahlen per Paypal<br />

An Ladesäulen, die zum sogenannten Intercharge-Programm<br />

des e-Roaming-Anbieters Hubject gehören, können Dienstwagenfahrer<br />

künftig per Paypal bezahlen. »Intercharge direct« setzt<br />

dabei keinen Vertrag bei einem der Partner-Energieversorger<br />

voraus. Jeder Fahrer eines Elektroautos bezahlt den Ladevorgang<br />

bequem über sein Smartphone. Der Kunde scannt dazu<br />

den QR-Code an der Ladesäule ein und gelangt anschließend<br />

zum Bezahlvorgang via Paypal. »Wir sind davon überzeugt, dass<br />

Intercharge direct eine nutzerorientierte Lösung ist, die zur Weiterentwicklung<br />

des europäischen Elektromobilitätsmarktes beitragen<br />

wird«, erklärt Hubject-Geschäftsführer Andreas Pfeiffer.<br />

Autobanken<br />

Zuwachs im ersten Halbjahr<br />

Die Banken und Leasinggesellschaften der Automobilhersteller<br />

bleiben ein wichtiger Absatzmotor für die Autohersteller. In<br />

den ersten sechs Monaten des Jahres brachten sie rund 650.000<br />

neue Fahrzeuge (+7 Prozent) im Wert von über 16,2 Milliarden<br />

Euro (+<strong>11</strong> Prozent) auf die Straße. Ihren Vertragsbestand konnten<br />

sie insgesamt auf über 92 Milliarden Euro (+2 Prozent) ausbauen.<br />

Wesentlicher Wachstumstreiber waren Unternehmen<br />

und Gewerbekunden. Auch das Geschäft mit zusätzlichen<br />

Mobilitätsdienstleistungen, über Leasing und Finanzierung<br />

hinaus, florierte.<br />

Masternaut<br />

Gratis Fahrtenbuch-App<br />

Für das elektronische Fahrtenbuch »Tax & Expense Manager«<br />

bietet Masternaut künftig eine kostenlose Smartphone-App<br />

an. Die »Driver Companion«-App zeichnet die<br />

gefahrenen Strecken<br />

auf. Daraus erstellt das<br />

Programm automatisch<br />

das elektronische Fahrtenbuch.<br />

Zusätzlich<br />

können Sie zwischen<br />

Geschäfts- und Privatfahrten<br />

unterscheiden.<br />

Daimler/Linde<br />

Investition in neue<br />

Wasserstofftankstellen<br />

Der Autokonzern Daimler und der Industriegasproduzent<br />

Linde investieren jeweils rund zehn Millionen Euro in neue<br />

Wasserstoff-Tankstellen. Zusammen mit den Mineralölunternehmen<br />

Total, OMV, Avia und Hoyer sollen bis 2015<br />

13 Standorte in ganz Deutschland entstehen. Ende 2015<br />

soll das Tankstellennetz für Wasserstoff-Fahrzeuge insgesamt<br />

50 Standorte umfasssen. Bis 2023 ist ein Ausbau auf<br />

über 400 Stationen geplant.<br />

10 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong>


KOLUMNE<br />

Fair-trauen ist gut, Transparenz ist besser<br />

Fairplay ist nicht nur im Sport anerkannt. Aber wussten Sie, dass es eine<br />

Art gefühlte Gerechtigkeit gibt? Die meisten Kinder gönnen dem Vater<br />

das größte Stück Fleisch. Aber wenn die kleine Schwester mehr Nachtisch<br />

bekommt, finden sie das unfair. »Faires handeln« ist also relativ – und der<br />

Begriff wird nach meinem Geschmack auch etwas inflationär verwendet.<br />

Ein kritischer Punkt im Fuhrparkmanagement ist schon immer die Fahrzeugrückgabe.<br />

Das haben auch die Leasinggeber erkannt. Und schon wird<br />

versprochen und beworben: Bei uns läuft es »fair«. Die gefühlte Wirklichkeit,<br />

eine eigenständige Dimension der Realität, sieht bei den Fuhrparkverantwortlichen<br />

anders aus. Zumindest sind Streitigkeiten am Vertragsende<br />

nach wie vor an der Tagesordnung. Leasinggesellschaften und Gutachterorganisationen<br />

haben sich noch lange nicht auf ein einheitliches Vorgehen<br />

verständigt.<br />

Das bedeutet leider, dass man den ausgerufenen fairen Prozess erst mal<br />

skeptisch betrachten sollte. Ist das Vorgehen wirklich anständig, ehrenhaft<br />

und legitim? Sicher, wenn ich das Fahrzeug beschädigt habe, muss ich dafür<br />

geradestehen. Auch das ist nur fair. Am besten ist, Kunde und Leasinggeber<br />

einigen sich, bevor überhaupt ein Vertrag geschlossen wurde: Welche Schäden<br />

werden abgerechnet, wann handelt es sich um normale Gebrauchsspuren,<br />

was ist ein anerkannter Verschleiß? Und wenn abgerechnet wird,<br />

welche Werte werden nach welchen Bewertungskriterien angesetzt. Das<br />

muss nachvollziehbar und transparent sein und darf sich auch nicht ständig<br />

verändern, wenn sich beispielsweise die Marktlage ändert.<br />

Wenn dem Fuhrparkleiter die Kriterien bekannt sind, dann kann er auch<br />

seine Fahrzeugnutzer darauf aufmerksam machen, Bonus-Malus-Systeme<br />

einführen, Vereinbarungen treffen. Die wünschenswerte Qualität der<br />

Rückgabe kann dann mit der entsprechenden Qualität der Übergabe und<br />

Einweisung beginnen. So einfach ist das. Und fair und gerecht soll es doch<br />

für alle Vertragspartner sein. Denn schon Jean-Jacques Rousseau hat 1762<br />

geschrieben: »Sei gerecht und du wirst glücklich sein«.<br />

Axel Schäfer<br />

Geschäftsführer<br />

Bundesverband Fuhrpark management<br />

PERSONALIEN<br />

Marc Voss-Stadler (54) übernimmt im erweiterten Vorstand der Mercedes-<br />

Benz-Bank das Ressort Kredit. Er löst Andree Ohmstedt (53) ab, der die Kreditsparte<br />

kommissarisch leitete. Zuvor verantwortete Voss-Stadler den Bereich Credit<br />

Operations der Mercedes-Benz-Bank. Zudem war er Geschäftsführer des<br />

Mercedes-Benz Bank Service Centers.<br />

Sylvia Lier (47) ist neue Vorsitzende der Geschäftsleitung von DB Fuhrpark-<br />

Service, DB Rent und DB Mobility Service Austria. Zusätzlich leitet sie die<br />

Markt- und Geschäftsentwicklung, den Vertrieb und das Marketing aller Mobilitätsprodukte.<br />

Lier ist seit 2012 bei DB Fuhrpark-Service und DB Rent tätig und<br />

seit 2013 Geschäftsführerin von DB Mobility Austria.<br />

Gerd Meyer (48) ist neuer Service-Direktor bei Mazda. Er arbeitet seit 1990 für<br />

den japanischen Autobauer und leitete zuletzt den Neuwagenvertrieb auf<br />

regionaler Ebene in einer der drei bundesweiten Vertriebsregionen. Meyer löst<br />

Andreas Schmidt ab, der nach zehn Jahren als Service-Chef bei Mazda eine neue<br />

Herausforderung im automobilen Umfeld sucht.<br />

Uwe Seitz (57) ist zum 1. Vorsitzenden des Arbeitskreises Fuhrparkmanagement<br />

Bodensee (AFB) ernannt worden. Er tritt die Nachfolge von Roland<br />

Wiggenhauser an, der Ehrenmitglied bleibt. Seitz war bislang AFB-Geschäftsführer.<br />

Seitz ist im Berufsleben Geschäftsführer der Unternehmensberatung<br />

Semase. Uwe Rehorsch ist neuer Geschäftsführer und Mitglied des Vorstands.<br />

Bernhard Bauer (49) übernimmt die Geschäftsführung von Seat Deutschland.<br />

Bauer arbeitete vor seinem Wechsel 2003 zu Seat in verschiedenen Führungspositionen<br />

für die Volvo, zuletzt rund vier Jahre als Geschäftsführer bei Volvo Deutschland.<br />

Bauer tritt die Nachfolge von Manfred Kantner (48) an, der künftig den<br />

Vertrieb von Volkswagen Pkw in Indien und Fernost leitet.<br />

Philippe Germond (57) wurde zum neuen Vorstandsvorsitzenden von Europcar<br />

ernannt. Zuvor war Germond CEO des französischen Marktführers für Sportwetten<br />

PMU. Von 2007 bis 2008 war er CEO des IT-Unternehmens Atos Origin,<br />

von 2006 bis 2008 Mitglied des Vorstandes von Atos Worldline und von 2003<br />

bis 2005 Vorsitzender der Geschäftsführung von Alcatel.<br />

Flotten-Termine <strong>2014</strong><br />

Veranstaltungen<br />

■ Verbandsmeeting Fuhrparkverband<br />

Wann? Sindelfingen bei Stuttgart<br />

Wo? 29./30. Oktober (www.fuhrparkverband.de)<br />

■ Lease Plan Kongress<br />

Die effektivere Gehaltsumwandlung<br />

Wann? 6. November<br />

Wo? Ettlingen (www.leaseplan.de)<br />

VW Financial Services/NABU<br />

Umwelt-Awards für drei Fuhrparks<br />

Mit dem Umweltaward »Grüne Flotte« zeichneten Volkswagen Financial Services und der Naturschutzbund<br />

(NABU) erneut in drei Fuhrparkklassen Unternehmen für besonders umweltfreundliches<br />

Fuhrparkmanagement aus. Die Gewinner: Move-Elevator (kleine Fuhrparks/97,5 Prozent umweltfreundlicher<br />

Fahrzeuganteil), Deutsches Rotes Kreuz Cuxhaven (mittelgroße Fuhrparks/<br />

89,7 Prozent), Krieger Anlagen (große Fuhrparks/73,9 Prozent).<br />

■ Zertifizierter Fuhrparkmanager (Dekra)<br />

Wann? 6. November bis 22. Mai 2015<br />

Wo? München (www.dekra-akademie.de)<br />

Fotos: Matthias Leitzke (1), Fotolia (1)<br />

■ A.T.U Fuhrparktreff<br />

Wann? 13. November<br />

Wo? Düsseldorf (www.atu-fuhrpark-treff.de)<br />

■ <strong>FIRMENAUTO</strong> Test Drive<br />

Wann? 2./3. Dezember<br />

Wo? Düsseldorf (www.etmevents.de)


MANAGEMENT | Euromobil • Restwert • Behörden<br />

ZEHN PROZENT<br />

MARKTANTEIL<br />

Die VW-Tochter Euromobil will den deutschen Vermietmarkt aufmischen. Vor<br />

allem die großen VW-Händler sollen als professionelle Autovermieter agieren.<br />

Text: Nicole Holzer<br />

Zehn Prozent Marktanteil – ein großes Ziel, wenn<br />

man bedenkt, dass beispielweise die Sixt Autovermietung<br />

32 Prozent, Europcar 28 und Avis 15 Prozent der<br />

Marktanteile bestreiten. Dabei lag der Fokus des<br />

Autovermieters bis 2012 hauptsächlich im Bereich<br />

Werkstatt- und Unfallersatzgeschäft der Autohäuser.<br />

»Konkret bedeutet dies eine Umsatzsteigerung von<br />

250 Millionen Euro, was mehr als eine Verdoppelung<br />

der jetzigen Wertschöpfung in nur sechs Jahren wäre«,<br />

erklärt Geschäftsführer Dr. Frank Woesthoff. Derzeit<br />

liegt der Umsatz bei rund 180 Millionen Euro.<br />

Vermietnetz umfasst 2.400 Stationen<br />

Die Voraussetzungen scheinen gut, dieses ehrgeizige<br />

Ziel auch zu erreichen. »Seit März 2013 haben wir<br />

unser Netz massiv ausgebaut und sind nun deutschlandweit<br />

in allen wichtigen Städten vertreten«, erläutert<br />

Vertriebsleiter Frank Kückelhahn. Derzeit umfasst<br />

das Stationsnetz 2.400 Standorte. »Das entspricht der<br />

Anzahl, die alle anderen Anbieter zusammen besitzen«,<br />

sagt Kückelhahn.Die Flottengröße umfasse stabil<br />

28.000 Fahr zeuge. Damit liegt Euromobil auf Platz drei<br />

unter den deutschen Autovermietern und ist die einzige<br />

markenbezogene Autovermietung.<br />

Nun laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Zusätzlich<br />

zu den Standorten der VW-Franchisepartner<br />

– in der Regel größere Autohäuser – eröffnete Euromobil<br />

eine Reihe von eigenen Stationen in deutschen<br />

Großstädten und Flughäfen. Ein weiterer wichtiger<br />

Baustein der Wachstumsstrategie ist ein zweites Franchisemodell,<br />

das sogenannte Profi-Partnerkonzept.<br />

Das Kooperationsmodell soll VW-Partnern die Chance<br />

bieten, zukünftig als Autovermieter zu agieren und<br />

so Zusatzerträge für ihre Betriebe zu erwirtschaften.<br />

Dazu müssen die Autohäuser geschulte Mitarbeiter,<br />

längere Öffnungszeiten und eine konkurrenzfähige<br />

Fahrzeugflotte aufweisen. Euromobil unterstützt die<br />

Firmen durch einen eigenen Vertrieb, Sonderkonditionen<br />

bei der Fahrzeugbeschaffung, Mitarbeiter-Coachings<br />

und zusätzliche Marketingmaßnahmen.<br />

VIEL VERBRAUCH,<br />

WENIG KLIMA<br />

Keine Lust auf Umweltschutz? Die Bundesländer<br />

setzen beim Kauf von Dienstwagen<br />

keine Obergrenzen<br />

beim CO 2<br />

-Ausstoß.<br />

Text: Nicole Holzer<br />

Die Behörden der Bundesländer gehören<br />

zu den größten Fahrzeugeinkäufern<br />

in Deutschland. Während für viele Firmenflotten<br />

ambitionierte Obergrenzen für<br />

Spritverbrauch und CO 2<br />

-Ausstoß gelten,<br />

ignorieren drei Viertel der Bundesländer<br />

beim Kauf von Neufahrzeugen die Grenzwerte<br />

der EU. So lautet das Ergebnis<br />

der aktuellen Untersuchung<br />

der Deutschen Umwelthilfe<br />

(DUH). Nur vier Bundesländer<br />

(Berlin, Bremen,<br />

Hamburg und Hessen)<br />

haben überhaupt Obergrenzen<br />

definiert. Die<br />

aber liegen hoch: »Die<br />

derzeit von den Stadt-<br />

14 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong>


HERSTELLER RISKIEREN<br />

RESTWERTE<br />

Eine massive Überproduktion<br />

sorgt für Wertvernichtung<br />

bei jungen Gebrauchten,<br />

das schadet auch den<br />

Flottenbetreibern.<br />

Text: Nicole Holzer<br />

FRANK WOESTHOFF<br />

Geschäftsführer Euromobil<br />

»Wer bei Euromobil<br />

einen Golf reserviert,<br />

bekommt bei uns<br />

auch einen Golf«<br />

staaten festgelegten Werte erreichen<br />

160 g CO 2<br />

/km und liegen damit deutlich<br />

über der EU-Vorgabe für Neufahrzeuge<br />

von 130 g«, sagt Jürgen Resch, DUH-<br />

Geschäftsführer.<br />

Zwar gibt es überall, außer im Saarland<br />

und in Sachsen, allgemeine Hinweise,<br />

umweltfreundliche Techniken auch zu<br />

berücksichtigen. Wie diese Vorgaben umgesetzt<br />

werden sollen, dazu äußern sich<br />

die Länder jedoch nicht. Auch sind die<br />

Beschaffungsrichtlinien teilweise aus den<br />

Jahren 1989 oder 2005. Dabei haben die<br />

Länder eine besondere Verantwortung<br />

und müssten laut Gesetz eigentlich Energieverbrauch<br />

und Umweltauswirkungen<br />

angemessen berücksichtigen.<br />

Eines der großen Probleme, mit<br />

denen der Automarkt in Europa zu<br />

kämpfen hat, sind die Überkapazitäten<br />

der Hersteller. Um die Werke<br />

auszulasten, werden mehr Fahrzeuge<br />

produziert, als sich in einem rückläufigen<br />

Markt absetzen lassen. Als<br />

Folge werden mit taktischen Zulassungen<br />

und dem Mietwagengeschäft<br />

große Kontingente an Neufahrzeugen<br />

in den Markt gepuscht.<br />

Dabei wissen die Hersteller um die<br />

Risiken. Nun belegt eine Studie des<br />

Schwacke-Mutterkonzerns Eurotax-<br />

Glass’s die Auswirkungen. Im Fokus<br />

stehen die sinkenden Gebrauchtwagenpreise.<br />

Hier liegt das Risiko laut<br />

Schwacke allein in Deutschland bei<br />

mehreren hundert Millionen Euro.<br />

Schließlich wirken taktische Zulassungen<br />

und das Mietwagengeschäft<br />

wie hohe Rabatte auf Neufahrzeuge.<br />

Entsprechend stehen diese Kurzzeit-<br />

Zulassungen in direktem Wettbewerb<br />

zu Neuwagen und jungen Gebrauchten.<br />

Allein im Flottengeschäft beziffert<br />

die Eurotax-Glass’s Studie den möglichen<br />

Schaden für die Hersteller in<br />

Deutschland auf bis zu 428 Millionen<br />

Euro in den kommenden drei Jahren.<br />

Diese Zahl beruht laut Eurotax-Glass’s<br />

auf der Notwendigkeit, die sinkenden<br />

Restwerte entsprechend im Großkunden-<br />

und Leasinggeschäft auszugleichen.<br />

Schließlich sollen die sinkenden<br />

Gebrauchtwagenpreise zu höheren<br />

Leasingraten führen. Die Studie zeigt,<br />

dass einzelne Hersteller alleine im<br />

Zeitraum 2012 bis 2013 die Zahl ihrer<br />

taktischen Zulassungen um bis zu<br />

18,5 Prozent erhöht haben. Bei manchen<br />

Ständig sinkende Restwerte<br />

schaden langfristig<br />

dem Markenimage und<br />

bedeuten große Verluste<br />

für die Hersteller<br />

Marken übersteigt die Quote der Kurzzeit-Zulassungen<br />

an den gesamten<br />

Zulas sungszahlen bereits die 50-Prozent-Marke.<br />

Im letzten Quartal 2013 waren bereits<br />

40 Prozent aller Neuzulassungen in<br />

Deutschland auf das Kurzzeitgeschäft<br />

der Hersteller zurückzuführen, die<br />

Studie zählt hierzu neben den Tageszulassungen<br />

und Vorführfahrzeugen auch<br />

das Mietwagengeschäft. Diese Fahrzeuge<br />

drücken bereits nach wenigen<br />

Wochen oder Monaten in den Gebrauchtwagenmarkt.<br />

Außerdem schaden<br />

die sinkende Restwerte langfristig<br />

dem Markenimage.<br />

November <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 15


MANAGEMENT | Markenimage<br />

ICH FAHRE, ALSO BIN ICH<br />

Die Gesamtkosten eines Firmenwagens sind messbar. Sein Image nicht.<br />

Trotzdem ist die Marke für viele Fuhrparkleiter und Fahrer kaufentscheidend.<br />

In Zukunft könnte sich das aber ändern.<br />

Text: Alex Mannschatz<br />

Fotos: Gugu Mannschatz (1)<br />

16 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong>


»Viele Autobauer schaffen es, klare<br />

Bilder ihrer Marken in den Köpfen der<br />

User-Chooser aufzubauen«<br />

Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer<br />

Direktor CAR Institut<br />

Treffen sich ein Dacia-Fahrer und ein<br />

Porsche-Besitzer beim Reifenhändler.<br />

»Ich habe für mein Auto Winterreifen<br />

bekommen«, berichtet der eine. »Guter<br />

Tausch«, resümiert der andere. Selten so<br />

gelacht. Aber über wen eigentlich? Niemand<br />

hat bis hierhin verraten, wer was<br />

gesagt hat. Automatisch assoziiert man<br />

den zweiten, offenbar überlegenen, aber<br />

protzig wirkenden Witzbold als Porsche-<br />

Fahrer. Das Schöne an diesem Witz: Die<br />

Marken sind je nach Gusto austauschbar.<br />

Understatement gegen Überfluss – das<br />

funktioniert immer. Autos sagen etwas<br />

aus über ihre Besitzer. Imagetransfer nennen<br />

Markenpsychologen so etwas.<br />

Zum Transferieren haben Autohersteller<br />

so einiges im Angebot. Anti-Status-<br />

Symbole genauso wie Vorsprünge durch<br />

In Unternehmen mit kleinen Fuhrparks ist die Marke bei<br />

jedem fünften Flottenmanager Kaufgrund Nummer eins<br />

Technik. Sie wollen das Beste oder nichts,<br />

sind eine Idee weiter oder simply clever:<br />

Für Unternehmer sind solche Distinktionsgewinne<br />

durchaus von Bedeutung.<br />

So lautet zumindest die Erkenntnis<br />

aus dem Fuhrparkbarometer <strong>2014</strong> der<br />

Corporate Vehicle Observation (CVO),<br />

einer Organisation der Leasinggesellschaft<br />

Arval und ihrem Mutterkonzern<br />

BNP Paribas.<br />

Die Markenbindung ist demnach besonders<br />

ausgeprägt in Fuhrparks von Unternehmen<br />

der Größe zwischen 10 und<br />

100 Angestellten festzustellen. Innerhalb<br />

dieser Zielgruppe ist bei jedem fünften<br />

Fuhrparkverantwortlichen tatsächlich<br />

die Marke das wichtigste Kaufkriterium.<br />

Die Bedeutung von Automarken werden<br />

auch regelmäßig vom Center Automotive<br />

Research (CAR) an der Uni Duisburg-Essen<br />

untersucht. »Viele Autobauer<br />

schaffen es, klare und deutlich umris sene<br />

Bilder ihrer Marken in den Köpfen der<br />

User-Chooser aufzubauen. Premiummarken<br />

sind dabei klarer konturiert als<br />

Volumenmarken«, sagt CAR-Direktor<br />

Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer: »Der<br />

Unterschied zwischen Kia und Subaru<br />

oder Toyota ist nicht einfach zu benennen.<br />

Zwischen BMW, Mercedes oder<br />

Volvo ist das sicher kein Problem.«<br />

Automarke und Firmenauftritt stehen<br />

im Zusammenhang<br />

Und beim Flottenkönig VW? Ein Blick<br />

in die Investor Relations von Volkswagen<br />

gibt Aufschluss. Die Konzernmarke<br />

Audi, heißt es da, schreibe sich »Progressivität,<br />

Hochwertigkeit und Sportlichkeit«<br />

auf die Fahne. Seat locke mit den<br />

Attributen »dynamisch, jung und designorientiert«.<br />

Und VW selbst vereine »die<br />

drei Kernbotschaften innovativ, wert-<br />

HAUPTKRITERIEN BEI DER AUSWAHL DER FIRMENWAGEN<br />

Gesamtkosten sind für Fuhrparkmanager immer noch am wichtigsten<br />

Das CVO Fuhrparkbarometer zeigt, dass die Gesamtkostenbetrachtung vor allem in Deutschland das wichtigste<br />

Kaufkriterium bleibt. Bei den mittleren Unternehmen liegen aber Marke und Kaufpreis gleich auf.<br />

Kriterien bei der Auswahl der<br />

Firmenwagen<br />

weniger als<br />

10 Angestellte<br />

Kaufpreis25<br />

32<br />

Gesamtkosten des Fahrzeugs44<br />

24<br />

Marke des Fahrzeugs14<br />

20<br />

Steuerliche Behandlung4<br />

7<br />

Umweltfreundlichkeit4<br />

5<br />

10–99<br />

Angestellte<br />

20<br />

32<br />

46<br />

26<br />

20<br />

20<br />

1<br />

6<br />

6<br />

6<br />

100–999<br />

Angestellte<br />

14<br />

24<br />

53<br />

32<br />

<strong>11</strong><br />

18<br />

2<br />

3<br />

10<br />

10<br />

1.000+<br />

Angestellte<br />

16<br />

19<br />

53<br />

39<br />

12<br />

18<br />

2<br />

2<br />

10<br />

10<br />

Deutschland Europa Alle Angaben in Prozent. Basis: Unternehmen mit Firmenfahrzeugen Quelle: CVO<br />

Mein Haus, mein Garten, mein Auto: Der Firmenwagen<br />

ist immer noch ein Statussymbol.<br />

November <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 17


MANAGEMENT | Markenimage<br />

»Kunden nehmen die Autos ihrer Geschäftspartner<br />

noch deutlicher wahr als früher«<br />

Sebastian Fruth<br />

Commercial Director Arval<br />

haltig und verantwortungsvoll«. Weltweit<br />

würden die Kunden mit Volkswagen<br />

die Attribute »Qualität, Zuverlässigkeit<br />

und deutsche Ingenieurskunst« verbinden,<br />

so der Konzern.<br />

Doch kann sich damit automatisch<br />

auch der Kunde schmücken? »In Grenzen«,<br />

meint Dudenhöffer. Um im richtigen<br />

Licht beim Kunden gesehen zu werden,<br />

diene bei vielen eine Car Policy. »Insofern<br />

stehen Automarken und das Auftreten<br />

von Unternehmen schon in einem<br />

Zusammenhang. Ein Vorstand der Deutschen<br />

Bank in einem Ferrari ist einfach<br />

nicht vorstellbar, ebenso wenig ein Handwerker<br />

im Rolls-Royce«, so der Experte:<br />

»Aber aus einer Automarke das Image<br />

eines Unternehmens mit abzuleiten, ist<br />

wohl zu weit gedacht.«<br />

Diese Einschätzung teilt Sebastian<br />

Fruth, Commercial Director bei Arval:<br />

»Das Image einer Automarke lässt sich<br />

nur schwer auf das eigene Unternehmen<br />

projizieren.« Durchaus möglich sei aber<br />

der umgekehrte Weg, sich eine Automarke<br />

zu suchen, die das eigene Image unterstreicht:<br />

»Der Geschäftsführer eines<br />

Solarunternehmens wählt beispielsweise<br />

ein umweltbewusstes Fahrzeug, während<br />

der Mitarbeiter aus dem Vertrieb<br />

ein bodenständiges, verbrauchernahes<br />

Firmenauto wählen wird«, so Fruth.<br />

Das Auto transportiert eine Botschaft<br />

Besondere Bedeutung erhält der Faktor<br />

Image für Fuhrparkmanager aus Unternehmen,<br />

die sich als Dienstleister oder<br />

Produzent im Umweltsektor am Markt<br />

behaupten müssen. Deren Auftraggeber<br />

schauen besonders genau hin. »Kunden<br />

nehmen die Firmenautos ihrer Geschäftspartner<br />

noch deutlicher wahr als früher«,<br />

bestätigt Fruth. Wobei sich die Merkmale,<br />

die im Fokus stehen, verschoben haben:<br />

»Es geht nicht darum, das größte<br />

Auto als Prestigeobjekt zu haben«, so<br />

Fruth: »Es geht darum, eine Botschaft zu<br />

transportieren.«<br />

Doch damit wird nicht ein Auto zur<br />

Marke, sondern ein Konzept. Bereits heute<br />

ist ein Auto für Menschen der Altersstufe<br />

18 bis 34 Jahre mehrheitlich nur<br />

noch ein Mittel zum Zweck der Mobilität.<br />

Das sind die Ergebnisse einer Umfrage<br />

der Markenberatung Prophet unter<br />

1.000 Bundesbürgern dieser Altersstufe.<br />

Kein Wunder also, dass bereits ein Drittel<br />

der Befragten Carsharing als durchaus<br />

gute Alternative betrachtet. Diese<br />

Generation wird ihre Ideen nun mit auf<br />

ihren Berufsweg nehmen.<br />

»Die Zukunft der Automobilindustrie<br />

liegt also künftig nicht mehr im Besitz<br />

eines Autos. Sehr wohl aber in seiner Nutzung«,<br />

analysiert Felix Stöckle, Markenexperte<br />

der Berliner Marketingagentur<br />

Prophet, die Ergebnisse der Umfrage. »Ich<br />

kann mir vorstellen, dass diejenigen, die<br />

bei Daimler und BMW die Carsharing-<br />

Modelle Car2go oder Drive Now vorgeschlagen<br />

haben, zunächst ausgelacht wurden.<br />

Vielleicht aber sind es die Visionäre,<br />

die das Überleben dieser Marken sichern«,<br />

sagt Stöckle. Fakt ist: Wir werden auch<br />

künftig über Autowitze lachen. Beginnen<br />

werden sie aber womöglich so: Treffen sich<br />

ein Carsharing-Nutzer und ein Autobesitzer.<br />

Wir sind gespannt auf die Pointe.<br />

18 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong><br />

IMAGEWANDEL BEI OPEL<br />

Umparken im Kopf: eine neue Kampagne für ein neues Image<br />

Welchen Aufwand es bedarf, um ein bestehendes Image zu ändern, zeigt das Beispiel Opel. Das Attribut »der<br />

Zuverlässige« war einst eine Art Adelstitel in Sachen Marketing. Der Zoff mit der Muttergesellschaft General<br />

Motors, drohende Pleiten und ständige Wechsel auf verantwortlichen Stellen hatten dieses Bild zuletzt konterkariert.<br />

Fast in Vergessenheit geraten war dadurch, dass Opel immer noch gute Autos baut. Vor allem solche, die<br />

mit dem früher einträglichen »Hosenträgerimage«<br />

gründlich aufräumen. Adam oder Mokka sind Musterbeispiele.<br />

Seit Jahresbeginn fährt Opel deshalb<br />

eine bemerkenswerte Kampagne. »Umparken im<br />

Kopf« heißt sie, entwickelt von der Hamburger<br />

Agentur Scholz & Friends. Deren Claims zeigen,<br />

wie schmal der Grad zwischen Image und Vorurteil<br />

ist. Beispiel: »68 Prozent aller Männer halten<br />

rothaarige Frauen für feuriger. 90 Prozent davon<br />

haben noch nie eine kennengelernt«. Interessant.<br />

»In Zukunft werden Autos<br />

nicht mehr besessen,<br />

sehr wohl aber genutzt«<br />

Felix Stöckle<br />

Markenexperte bei Prophet


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LEISTET VIEL. BRAUCHT WENIG.<br />

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(gemäß VO (EG) Nr. 715/2007).


MANAGEMENT | Tankkarten<br />

ALLE ANBIETER<br />

IM BLICK<br />

Günstige Konditionen, geringer Verwaltungsaufwand und<br />

effizientes Controlling helfen Flottenchefs ihr Spritbudget<br />

zu schonen. Wir zeigen, welche Tankkarte was bietet.<br />

Text: Nicole Holzer<br />

Der Tankkartenmarkt boomt. Im<br />

Schnitt nutzen laut Dataforce 70 Prozent<br />

der Unternehmen Tankkarten in<br />

ihren Fuhrparks. Am häufigsten kommen<br />

die Tankkarten von Aral und Euro<br />

Shell zum Einsatz. Gefolgt von Esso und<br />

Total, die in<br />

mittleren und kleineren Flotten eine Rolle<br />

spielen. Firmen, die im Schnitt sechs Pkw<br />

im Bestand haben, setzen eher auf regionale<br />

Tankkartenprovider.<br />

Doch egal, wie groß der Fuhrpark ist,<br />

das Ausgangsproblem ist überall gleich:<br />

Das Fuhrparkbudget ächzt in den meisten<br />

Firmen unter der Last der Spritkosten.<br />

Logisch, dass Fuhrparkmanager<br />

jede Möglichkeit<br />

wahrnehmen, um ihre<br />

Kosten im Rahmen<br />

zu halten.<br />

Dazu<br />

gehört auch das Tankkartenmanagement.<br />

Ohne Tankkarten würden wohl die meisten<br />

Flottenchefs im Belegchaos versinken<br />

und den Überblick verlieren. Sie erleichtern<br />

Buchhaltung, Reisekostenabrechnungen<br />

und ermöglichen detaillierte Verbrauchsanalysen.<br />

Diese sind gerade in Zeiten von Nachhaltigkeitsstrategien,<br />

Hybridfahrzeugen,<br />

Spritspartrainings und Downsizing unabdingbar.<br />

Soll-Ist-Vergleiche, Falschbetankungen,<br />

Ausreißerlisten und sons tige<br />

Unregelmäßigkeiten müssen auf einen<br />

Blick zu erkennen sein. In der Regel stellen<br />

die Mineralölgesellschaften ihren<br />

Kunden die Übersichten online zur Verfügung.<br />

Solche Reportings sind das<br />

eigentliche Plus für Fuhrparkleiter.<br />

Unternehmen, die mehrere Tankkarten<br />

einsetzen, haben allerdings das Problem,<br />

die Daten der einzelnen Abrechnungen<br />

auch entsprechend zusammenzuführen.<br />

Besser sind diejenigen dran, die bei ihrer<br />

Leasinggesellschaft das Modul Tankmanagement<br />

haben. Hier gibt’s diesen Service<br />

frei Haus.<br />

Rabatte sind ein heikles Thema<br />

Beim Thema Rabatte geben sich die Mineralölgesellschaften<br />

bedeckt. Je nach<br />

Fuhrparkgröße, Umsatz und Verhandlungsgeschick<br />

können einige Cent pro<br />

Liter drin sein. Entsprechend sollten<br />

Fuhrparkleiter ihre Anbieter mindestens<br />

alle zwei Jahre unter die Lupe nehmen<br />

und neu ausschreiben. Schließlich sehen<br />

sich die Marktführer auch als Premiumanbieter<br />

und lassen sich dies mit<br />

einigen Cent mehr pro Liter auch<br />

gerne an der Zapfsäule vergüten.<br />

Vielleicht ist dies auch ein<br />

Grund, warum Fuhrparkleiter,<br />

die an dieser<br />

Stelle sparen, verstärkt<br />

auf das Angebot von<br />

Novofleet setzen. Der<br />

Dienstleister hat mittlerweile<br />

mehr als 20 »Billigmarken«<br />

mit insgesamt rund<br />

3.000 Stationen unter Vertrag.<br />

Unterm Strich können sich auch<br />

sogenannte Listenpreis-Angebote, beispielsweise<br />

von Shell, lohnen. In diesem<br />

Fall bekommen die Kunden den festgelegten<br />

Listenpreis für Shell Diesel Fuel-<br />

Save mitgeteilt. Dieser gilt von da an sieben<br />

Tage lang an allen Shell-Stationen in<br />

Deutschland – unabhängig vom aktuellen<br />

Pumpenpreis. Vorteil: Der Listenpreis<br />

ist überall und zu jeder Uhrzeit iden-<br />

20 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong>


MANAGEMENT | Tankkarten<br />

Tankkartenübersicht<br />

Karte Aral Card Komfort Aral Card Plus Avia Card Esso Card Euro Shell-Flottenkarte Euro Shell Card Kompakt Fuelguard-Tankkarte<br />

Anbieter<br />

Internet<br />

Aral<br />

aral-cardkomfort.de<br />

Aral<br />

aral-cardplus.de<br />

Deutsche Avia Mineralöl<br />

avia.de<br />

Esso Deutschland<br />

essocard.com<br />

Euro Shell Deutschland<br />

euroshell.de<br />

Fleet Cor Deutschland<br />

fleetcor.de<br />

Fuelguard-Festpreiskarte<br />

fuelguard.de<br />

Leistungen Kraft- und Schmierstoffe,<br />

Kfz-Zubehör, Shopwaren,<br />

Fahrzeugreinigung,<br />

Prämienprogramm,<br />

Kartenzahlung auch für<br />

Gasbetankung möglich,<br />

2 Warenberechtigungsstufen<br />

Kraft- und Schmierstoffe,<br />

Kfz-Zubehör, Shopwaren,<br />

Fahrzeugreinigung,<br />

Prämienprogramm,<br />

Kartenzahlung auch für<br />

Gasbetankung möglich,<br />

6 Warenberechtigungsstufen<br />

Kraft- und Schmierstoffe,<br />

Kfz-Zubehör, Shopwaren,<br />

Kartenzahlung auch für<br />

Gasbetankung möglich,<br />

2–4 Warenberechtigungsstufen<br />

Kraft- und Schmierstoffe,<br />

Kfz-Zubehör, Shopwaren,<br />

Fahrzeugreinigung,<br />

Kartenzahlung auch für<br />

Gasbetankung möglich,<br />

4 Warenberechtigungsstufen<br />

Kraft- und Schmierstoffe,<br />

Kfz-Zubehör, Shopwaren,<br />

Fahrzeugreinigung,<br />

Prämienprogramm,<br />

Kartenzahlung auch für<br />

Gasbetankung möglich,<br />

4 Warenberechtigungsstufen<br />

Kraft- und Schmierstoffe,<br />

Kfz-Zubehör, Shopwaren,<br />

Fahrzeugreinigung,<br />

Prämienprogramm,<br />

Kartenzahlung auch für<br />

Gasbetankung möglich,<br />

4 Warenberechtigungsstufen<br />

Kraft- und Schmierstoffe<br />

Service<br />

Analysen und<br />

Berichte<br />

Akzeptanzstellen<br />

Kosten<br />

Voraussetzungen<br />

Dienstleistungen rund um<br />

das Fahrzeug, Nachlass<br />

von 1 Cent/Liter Diesel<br />

Fuhrparkanalyse und<br />

-verwaltung, Verbrauchsanalyse,<br />

Extranet<br />

Deutschland: 2.500<br />

(160 Erdgas/228 Autogas)<br />

nur national gültig<br />

1 Euro pro Karte und<br />

Monat<br />

gesicherte Bonität, ausschließlich<br />

gewerbliche<br />

Nutzung, Mindestflottengröße<br />

von 1–5 (maximal<br />

10) Fahrzeugen, Monatsumsatz<br />

max. 5.000 Euro<br />

Dienstleistungen rund um Dienstleistungen rund<br />

das Fahrzeug, Mobi litätsservice,<br />

Pannendienst, Werkstattakzeptanz,<br />

um das Fahrzeug,<br />

Bergungs- und Abschleppservice,<br />

Tunnel- und<br />

MwSt.-Rückerstattung<br />

Mautservice, Fährgebühren,<br />

MwSt.-Rückerstattung<br />

Fuhrparkanalyse und<br />

-verwaltung, Verbrauchsanalyse,<br />

Datenmanagement,<br />

Extranet<br />

Deutschland: 2.500<br />

(160 Erdgas/228 Autogas<br />

(im Routex/Westfalen-<br />

Verbund: 3.500). International:<br />

38.000 (18.000 im<br />

Routex-Verbund<br />

Akzeptanz in 30 Ländern<br />

2,50 Euro pro Karte und<br />

Monat<br />

gesicherte Bonität, ausschließlich<br />

gewerbliche<br />

Nutzung, Mindestflottengröße<br />

von 5 Fahrzeugen<br />

oder Mindestabsatz<br />

700 Liter/Monat<br />

Verbrauchsanalyse<br />

Deutschland: ca. 1.800<br />

(<strong>11</strong>0 Erdgas/622 Autogas)<br />

International:<br />

ca. 250 (55 Autogas)<br />

Akzeptanz in D und NL<br />

auf Anfrage<br />

gesicherte Bonität<br />

Dienstleistungen rund<br />

um das Fahrzeug, Pannendienst,<br />

Bergungs- und<br />

Abschleppservice, Glasbruch-<br />

und Havarieservice,<br />

Tunnel- und Mautservice<br />

Fuhrparkanalyse und<br />

-verwaltung, Verbrauchsanalyse,<br />

Datenmanagement<br />

Deutschland: 3.150<br />

(89 Erdgas/300 Autogas)<br />

International: 13.000<br />

Akzeptanz in 19 Ländern<br />

Europas<br />

1 % Systemgebühr auf<br />

den Netto-Rechnungsbetrag,<br />

alternativ<br />

2 Euro pro Karte und<br />

Monat, E-Business ohne<br />

Zusatzkosten<br />

gesicherte Bonität,<br />

ausschließlich gewerbliche<br />

Nutzung<br />

Dienstleistungen rund<br />

um das Fahrzeug, Mobilitätsservice,<br />

Pannendienst,<br />

Bergungs- und<br />

Abschleppservice,<br />

Tunnel- und Mautservice,<br />

Fährgebühren, MwSt.-<br />

Rückerstattung<br />

Fuhrparkanalyse und<br />

-verwaltung, Verbrauchsanalyse,<br />

Datenmanagement,<br />

Shell Card Online<br />

Deutschland: 5.000<br />

Shell, Esso, Avia, Total<br />

(60 Erdgas/320 Autogas)<br />

International: 20.000<br />

Akzeptanz in 33 Ländern<br />

Europas<br />

Bearbeitungsgebühr:<br />

9,90 Euro (einmalig)<br />

gesicherte Bonität,<br />

ausschließlich gewerbliche<br />

Nutzung, Mindestabsatz<br />

3.000 Liter/Monat<br />

Dienstleistungen rund um<br />

das Fahrzeug, Mautservice<br />

Fuhrpark- und<br />

Verbrauchsanalyse<br />

Deutschland: 5.000 Shell,<br />

Esso, Avia, Total<br />

(60 Erdgas/320 Autogas)<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

k. A. k. A.<br />

gesicherte Bonität,<br />

max. 3.000 Liter/Monat<br />

Höchstabsatz<br />

Deutschland: 2.000<br />

national gültig<br />

gesicherte Bonität,<br />

ausschließlich gewerbliche<br />

Nutzung, Mindestabsatz<br />

50.000 Liter/<br />

Monat<br />

Bonuspunkte Payback Payback nein nein ja Clubsmart k. A.<br />

Haftung Karte durch PIN-Code<br />

gesichert, Online-Autorisierung,<br />

individuelle<br />

Sperrlimits, keine Haftung<br />

ab Verlustmeldung<br />

(schriftlich), Kartensperrung<br />

per Web-Formular<br />

und über Notfallhotline<br />

möglich<br />

Karte durch PIN-Code und<br />

Hologramm gesichert,<br />

Online-Autorisierung,<br />

Sperrlimits, keine Haftung<br />

ab Verlustmeldung<br />

(schriftlich), Kartensperrung<br />

per Web-Formular<br />

möglich<br />

Karte durch PIN-Code<br />

gesichert, keine Haftung<br />

ab Verlustmeldung<br />

(schriftlich)<br />

Karte durch PIN-Code<br />

gesichert, Online-Autorisierung,<br />

keine Haftung ab<br />

Verlustmeldung (schriftlich),<br />

Kartensperrung per<br />

Web-Formular möglich<br />

Karte durch PIN-Code<br />

gesichert, Online-Autorisierung,<br />

individuelle<br />

Sperrlimits, keine Haftung<br />

ab Verlustmeldung<br />

(schriftlich), Kartensperrung<br />

per Web-Formular<br />

möglich<br />

Karte durch PIN-Code<br />

gesichert, Online-Autorisierung,<br />

Kartensperrung<br />

Online möglich, Nutzungsbegrenzung<br />

für nur<br />

bestimmte Tankstellen<br />

möglich<br />

Karte durch PIN-Code<br />

gesichert, Kartensperrung<br />

per Web-Formular<br />

möglich<br />

Mobile<br />

Nutzung<br />

App für iPhone, Android<br />

und Windows, Preisfinder,<br />

und Routenplaner Online,<br />

Stationsdaten zum<br />

Download auf das Navi<br />

App für iPhone, Android<br />

und Windows, Preis finder<br />

und Routenplaner<br />

Online, Telematiksystem,<br />

Stationsdaten zum<br />

Download auf das Navi,<br />

Führerscheinkontrolle<br />

App für iPhone, u.<br />

Android, Preis finder und<br />

Routenplaner Online<br />

App für iPhone u. Android,<br />

Stationsdaten zum Download<br />

auf das Navi<br />

App für iPhone u.<br />

Android, Preisfinder<br />

und Routenplaner<br />

Online, Telematiksystem,<br />

Stationsdaten zum<br />

Download auf das Navi,<br />

Führerscheinkontrolle<br />

App für iPhone u. Android,<br />

Preisfinder und Routenplaner<br />

Online<br />

k. A.<br />

Quelle: Angaben der Anbieter<br />

22 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong>


tisch, die Fahrer müssen sich nicht mehr<br />

nach bestimmten Zeiten richten, sondern<br />

tanken, wenn es am besten in den Tagesablauf<br />

passt.<br />

Newcomer Fuelguard geht mit seiner<br />

neuen Festpreis-Tankkarte noch einen<br />

Schritt weiter. Mit diesem Angebot können<br />

Kunden ihren Diesel auch schon im<br />

Voraus bezahlen. Das Netz umfasst alle<br />

Shell-Tankstellen. Dies bewahre ihn vor<br />

großen Preisschwankungen. Falls dieser<br />

sein bezahltes Volumen überschreite, falle<br />

pro Liter der monatliche Durchschnittspreis<br />

an. Werde zu wenig getankt, verfällt<br />

das übrig gebliebene Volumen.<br />

Je nach Uhrzeit schwanken die Preise<br />

Laut Fuelguard beträgt das Mindestvolumen<br />

pro Monat 50.000 Liter Diesel.<br />

»Bisher gab es keine Lösung, um zum<br />

langfristigen Festpreis Diesel flächendeckend<br />

an deutschen Tankstellen einzukaufen«,<br />

sagt Benjamin Berndt, Geschäftsführer<br />

von Fuelguard. Wer sich<br />

nicht für die Festpreis-Variante entscheiden<br />

will, könnte dagegen mit ausgeklügeltem<br />

zeitbezogenem Tankmanagement<br />

viel Geld sparen.<br />

Schließlich schwanken die Preise an<br />

den Zapfsäulen je nach Uhrzeit erheblich:<br />

Wer am frühen Abend tankt, kann<br />

laut ACE derzeit ordentlich sparen. Zwischen<br />

17 und 20 Uhr lägen die Preise in<br />

der Regel am niedrigsten. »Ab 20 Uhr bis<br />

24 Uhr ziehen die Preise dann wieder an,<br />

Taktgeber sind hier die Marktführer Aral<br />

und Shell.« Für Fahrer von Dieselautos<br />

ergibt sich ein höheres Sparpotenzial als<br />

bei Benzinern. Laut ACE betragen die<br />

Preisdifferenzen bis zu elf Cent beim<br />

Diesel, bei den Benzinern bis zu sieben<br />

Cent. Dagegen spielt der Wochentag<br />

keine große Rolle mehr.<br />

Zwar ist der Sprit entlang der Autobahn<br />

zwischen drei bis fünf Cent teurer,<br />

dennoch lohnen sich größere Umwege<br />

für Dienstreisende in der Regel nicht. Gut<br />

wer hier auf eine App seines Tankkartenanbieters<br />

zugreifen kann. Auf eigene<br />

Bei der Post sind die Mitarbeiter angehalten, erst<br />

in den günstigen Nachmittagsstunden zu tanken.<br />

Apps setzen unter anderem Aral, DKV,<br />

Euro Shell oder Novofleet. Sie zeigen den<br />

Weg zur nächsten eigenen Tankstelle sowie<br />

die aktuelle Preisliste. Darüber hinaus<br />

vergleichen einige Apps, etwa die der<br />

DKV, die günstigsten Kraftstoffpreise an<br />

den DKV-Stationen und die Entfernungen<br />

zwischen den einzelnen Stationen.<br />

Anzeige<br />

November <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 23


MANAGEMENT | Tankkarten<br />

Tankkartenübersicht<br />

Karte Jet Card Log Pay Card Multicard Mycard Tamoil Novofleet Card OMV Card Star Flottenkarte<br />

Anbieter<br />

Internet<br />

Jet Tankstellen<br />

jet-tankstellen.de<br />

Log Pay Transport Services<br />

logpay.de<br />

Eni Deutschland<br />

multicard.eni.com<br />

Deutsche Tamoil<br />

tamoil.de<br />

Novofleet<br />

novofleet.com<br />

OMV Deutschland<br />

omv.de<br />

Orlen Deutschland<br />

star-tankstellen.de<br />

Leistungen Kraft- und Schmierstoffe,<br />

Kfz-Zubehör, Shopwaren,<br />

Kartenzahlung auch für<br />

Gasbetankung möglich,<br />

4 Warenberechtigungsstufen<br />

Kraft- und Schmierstoffe,<br />

Kfz-Zubehör, Shopwaren,<br />

Fahrzeugreinigung,<br />

Kartenzahlung auch für<br />

Gasbetankung möglich,<br />

6 Warenberechtigungsstufen<br />

Kraft- und Schmierstoffe,<br />

Kfz-Zubehör, Shopwaren,<br />

Fahrzeugreinigung,<br />

Kartenzahlung auch für<br />

Gasbetankung möglich,<br />

6 Warenberechtigungsstufen<br />

Kraft- und Schmierstoffe,<br />

Kfz-Zubehör, Shopwaren,<br />

Kartenzahlung auch für<br />

Gasbetankung möglich,<br />

1–3 Warenberech tigungsstufen<br />

Kraft- und Schmierstoffe,<br />

Kfz-Zubehör, Fahrzeugreinigung,<br />

Prämienprogramm,<br />

Kartenzahlung<br />

auch für Gas betankung<br />

möglich, 2 Warenberechtigungsstufen<br />

Kraft- und Schmierstoffe,<br />

Kfz-Zubehör, Shopwaren,<br />

Fahrzeugreinigung,<br />

Kartenzahlung auch für<br />

Gasbetankung möglich,<br />

6 Warenberechtigungsstufen<br />

Kraft- und Schmierstoffe,<br />

Kfz-Zubehör, Shopwaren,<br />

Fahrzeugreinigung,<br />

Kartenzahlung auch für<br />

Gasbetankung möglich,<br />

6 Warenberechtigungsstufen<br />

Service k. A. Dienstleistungen<br />

rund um das Fahrzeug,<br />

Werkstattakzeptanz,<br />

Mobilitätsservice,<br />

Pannendienst, Bergungsund<br />

Abschleppservice,<br />

Glasbruch- und<br />

Havarieservice, Rei fenund<br />

Kühlsystemdienst,<br />

Tunnel- und Mautservice,<br />

Fährgebühren, MwSt.-<br />

Rückerstattung<br />

Analysen und<br />

Berichte<br />

Fuhrparkanalyse und<br />

-verwaltung, Verbrauchsanalyse,<br />

Datenmanagement<br />

Deutschland: 540<br />

(25 Erdgas/265 Autogas)<br />

nur national gültig<br />

Akzeptanzstellen<br />

Dienstleistungen rund um<br />

das Fahrzeug, Werkstattakzeptanz,<br />

Mobilitätsservice,<br />

Pannendienst,<br />

Bergungs-, Abschleppservice,<br />

Glasbruch- und<br />

Havarieservice, Reifenund<br />

Kühlsystemdienst,<br />

Tunnel- und Mautservice,<br />

Fährgebühren, MwSt.-<br />

Rückerstattung<br />

k. A. Datenmanagement Fuhrparkanalyse und<br />

-verwaltung, Verbrauchsanalyse,<br />

Datenmanagement<br />

Deutschland: 600<br />

(2 Erdgas/ 90 Autogas)<br />

nur national gültig<br />

Deutschland: 2.300<br />

(50 Erdgas/200 Autogas)<br />

International: 2.100<br />

(25 Erdgas/100 Autogas)<br />

Akzeptanz in 19 Ländern<br />

Europas<br />

Deutschland:<br />

3.318 (fremd)/468 (eigene,<br />

davon 13 Erdgas)<br />

International:<br />

18.000 (fremd)/5.791<br />

(eigene, davon <strong>11</strong>3<br />

Autogas)<br />

Kosten keine 0,5 % Servicegebühr 2 Euro pro Karte und<br />

Monat<br />

2 Euro pro Karte und<br />

Monat, 0,9 % Systembeitrag<br />

von der Rechnungssumme<br />

Voraussetzungen<br />

gesicherte Bonität,<br />

ausschließlich gewerbliche<br />

Nutzung<br />

gesicherte Bonität<br />

gesicherte Bonität,<br />

ausschließlich gewerbliche<br />

Nutzung, Mindestabsatz<br />

900 Liter/Monat<br />

k. A. Dienstleistungen rund um<br />

das Fahrzeug, Werkstattakzeptanz,<br />

Reifen- und<br />

Kühlsystemdienst<br />

Fuhrpark- und Verbrauchsanalyse<br />

Deutschland: 393<br />

(19 Erdgas/189 Autogas)<br />

nur national gültig<br />

2,50 Euro pro Karte<br />

(Erstausgabe und bei<br />

Ablauf der Karte), 5 Euro<br />

für Ersatzkarte, 1 Euro pro<br />

Rechnung per Post<br />

gesicherte Bonität,<br />

ausschließlich gewerbliche<br />

Nutzung<br />

Fuhrparkanalyse und<br />

-verwaltung, Verbrauchsanalyse,<br />

Datenmanagement,<br />

Extranet<br />

Deutschland: 3.200 (105<br />

Erdgas/1.000 Autogas)<br />

International: 3.300<br />

(105 Erdgas/1.000<br />

Autogas) Akzeptanz in<br />

Deutschland, Luxemburg<br />

und Österreich<br />

2 Euro pro Karte<br />

und Monat<br />

gesicherte Bonität,<br />

ausschließlich gewerbliche<br />

Nutzung<br />

Dienstleistungen<br />

rund um das Fahrzeug,<br />

Werkstattakzeptanz,<br />

Mobi litätsservice,<br />

Pannendienst, Bergungsund<br />

Abschleppservice,<br />

Glasbruch- und Ha varieservice,<br />

Reifen- und<br />

Kühlsystemdienst,<br />

Tunnel- und Mautservice,<br />

MwSt.-Rückerstattung<br />

Fuhrparkanalyse und<br />

-verwaltung, Verbrauchsanalyse,<br />

Datenmanagement<br />

Deutschland: 3.315<br />

(17 Erdgas/635 Autogas)<br />

International: ca.18.000<br />

(<strong>11</strong>0 Erdgas/2.200<br />

Autogas)<br />

Akzeptanz in 30 Ländern<br />

Europas<br />

gesicherte Bonität, ausschließlich<br />

gewerbliche<br />

Nutzung, Mindestabsatz<br />

700 Liter/Monat<br />

Bonuspunkte nein nein nein k. A. nein nein nein<br />

Haftung Karte durch PIN-Code<br />

gesichert, Online-Autorisierung,<br />

keine Haftung<br />

ab Verlustmeldung<br />

(schriftlich)<br />

Karte durch PIN-Code<br />

gesichert, keine Haftung<br />

ab Verlustmeldung<br />

(schriftlich)<br />

Karte durch PIN-Code<br />

gesichert, individuelle<br />

Sperrlimits, keine<br />

Haftung ab Verlustmeldung<br />

(schriftlich)<br />

Mobile<br />

Nutzung<br />

App für iPhone, Android<br />

und Windows, Preisfinder<br />

und Routenplaner Online,<br />

Stationsdaten zum<br />

Download auf das Navi<br />

Routenplaner Online,<br />

Stationsdaten zum<br />

Download auf das Navi<br />

Karte durch PIN-Code und<br />

Hologramm gesichert,<br />

Online-Autorisierung,<br />

individuelle Sperrlimits,<br />

keine Haftung ab Verlustmeldung<br />

(schriftlich),<br />

Nutzungsbegrenzung für<br />

bestimmte Tankstellen<br />

möglich<br />

Karte durch PIN-Code<br />

gesichert, Online-Autorisierung,<br />

individuelle<br />

Sperrlimits, keine Haftung<br />

ab Verlustmeldung<br />

(schriftlich), Kartensperrung<br />

per Web-Formular<br />

möglich<br />

k. A. k. A. App für iPhone u. Android,<br />

Preisfinder Online,<br />

Stationsdaten zum<br />

Download auf das Navi,<br />

Führerscheinkontrolle<br />

Karte durch PIN-Code und<br />

Hologramm gesichert,<br />

Online-Autorisierung,<br />

individuelle Sperrlimits,<br />

keine Haftung ab Verlustmeldung<br />

(schriftlich),<br />

Kartensperrung per Web-<br />

Formular möglich<br />

App für iPhone u. Android,<br />

Routenplaner Online<br />

Dienstleistungen rund um<br />

das Fahrzeug<br />

2 Euro pro Karte und<br />

Monat<br />

(ab 10 Karten 1 Euro)<br />

gesicherte Bonität, ausschließlich<br />

gewerbliche<br />

Nutzung, Mindestabsatz<br />

500 Liter/Monat<br />

Karte durch PIN-Code<br />

gesichert, Online-Autorisierung,<br />

individuelle<br />

Sperrlimits, keine Haftung<br />

ab Verlustmeldung<br />

(schriftlich), Kartensperrung<br />

per Web-Formular<br />

möglich<br />

App für iPhone u.<br />

Android, Preisfinder und<br />

Routenplaner Online, Stationsdaten<br />

zum Download<br />

auf das Navi<br />

Quelle: Angaben der Anbieter<br />

24 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong>


ARVAL LEASE FLEET<br />

Die einen rechnen<br />

mit Wundern, die<br />

anderen mit uns<br />

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MANAGEMENT | Tankkarten<br />

Tankkartenübersicht<br />

Karte SVG/DKV Servicecard SVG/Esso Card SVG/Euro Shell Card SVG/Total Card DKV Card/<br />

DKV Card Climate<br />

Anbieter Straßenverkehrsgenossenschaft;<br />

Straßenverkehrsgenossen-<br />

Straßenverkehrsgenossen-<br />

Straßenverkehrsgenossen-<br />

DKV Euro Service<br />

Internet<br />

svg.de/tankkarten schaft; svg.de/tankkarten schaft; svg.de/tankkarten schaft; svg.de/tankkarten dkv-euroservice.com<br />

Leistungen Kraft- und Schmierstoffe, Kraft- und Schmierstoffe, Kraft- und Schmierstoffe, Kraft- und Schmierstoffe, Kraft- und Schmierstoffe,<br />

Kfz-Zubehör, Shopwaren, Kfz-Zubehör, Shopwaren, Kfz-Zubehör, Shopwaren, Kfz-Zubehör, Shopwaren, Kfz-Zubehör, Fahrzeugreinigung,<br />

Fahrzeugreinigung, Fahrzeugreinigung, Fahrzeugreinigung, Fahrzeugreinigung,<br />

Prämienpro-<br />

Kartenzahlung auch für Kartenzahlung auch für Kartenzahlung auch für Kartenzahlung auch für gramm, Kartenzahlung<br />

Gasbetankung möglich, Gasbetankung möglich, Gasbetankung möglich, Gasbetankung möglich, auch für Gasbetankung<br />

2 Warenberechtigungsstufestufestufestufen<br />

4 Warenberechtigungs-<br />

4 Warenberechtigungs-<br />

8 Warenberechtigungs-<br />

möglich, 2 Warenberechtigungsstufen<br />

Service<br />

Analysen und<br />

Berichte<br />

Akzeptanzstellen<br />

Kosten<br />

Voraussetzungen<br />

Dienstleistungen rund um<br />

das Fahrzeug, Werkstattakzeptanz,<br />

Mobilitätsservice,<br />

Pannendienst,<br />

Bergungs- und Abschleppservice,<br />

Glasbruch- und<br />

Havarieservice, Reifenund<br />

Kühlsystemdienst,<br />

Tunnel- und Mautservice,<br />

Fährgebühren, MwSt.-<br />

Rückerstattung<br />

Verbrauchsanalyse,<br />

Datenmanagement<br />

Deutschland: <strong>11</strong>.000 (600<br />

Erdgas/2.100 Autogas)<br />

International: 39.000<br />

(800 Erdgas/6.000<br />

Autogas)<br />

Akzeptanz in 44 Ländern<br />

Europas<br />

regional oder produktbezogen<br />

Servicegebühren<br />

möglich<br />

gesicherte Bonität,<br />

ausschließlich gewerbliche<br />

Nutzung<br />

Dienstleistungen rund um<br />

das Fahrzeug, Werkstattakzeptanz,<br />

Mobilitätsservice,<br />

Pannendienst,<br />

Bergungs- und Abschleppservice,<br />

Glasbruchund<br />

Havarieservice,<br />

Tunnel- und Mautservice,<br />

MwSt.-Rückerstattung<br />

Fuhrparkanalyse und<br />

-verwaltung, Verbrauchsanalyse,<br />

Datenmanagement<br />

Deutschland: 3.300<br />

(88 Erdgas/308 Autogas)<br />

International: 13.000<br />

Akzeptanz in<br />

18 Ländern Europas<br />

regional oder produktbezogen<br />

Servicegebühren<br />

möglich<br />

gesicherte Bonität,<br />

ausschließlich gewerbliche<br />

Nutzung<br />

Dienstleistungen rund um<br />

das Fahrzeug, Werkstattakzeptanz,<br />

Mobilitätsservice,<br />

Pannendienst,<br />

Bergungs- und Abschleppservice,<br />

Glasbruch- und<br />

Havarieservice, Reifenund<br />

Kühlsystemdienst,<br />

Tunnel- und Mautservice,<br />

Fährgebühren, MwSt.-<br />

Rückerstattung<br />

Verbrauchsanalyse,<br />

Datenmanagement<br />

Deutschland: 5.000<br />

(57 Erdgas/268 Autogas)<br />

International: 22.000<br />

Akzeptanz in<br />

38 Ländern Europas<br />

regional oder produktbezogen<br />

Servicegebühren<br />

möglich<br />

gesicherte Bonität,<br />

ausschließlich gewerbliche<br />

Nutzung<br />

Dienstleistungen<br />

rund um das Fahrzeug,<br />

Pannendienst, Bergungsund<br />

Abschleppservice,<br />

Tunnel- und Mautservice,<br />

MwSt.-Rückerstattung<br />

Fuhrparkanalyse und<br />

-verwaltung, Verbrauchsanalyse,<br />

Datenmanagement<br />

Deutschland: 4.400,<br />

(170 Erdgas/710 Autogas)<br />

International: 15.000<br />

Akzeptanz in<br />

15 Ländern Europas<br />

regional oder produktbezogen<br />

Servicegebühren<br />

möglich<br />

gesicherte Bonität,<br />

ausschließlich gewerbliche<br />

Nutzung<br />

Dienstleistungen rund um<br />

das Fahrzeug, Werkstattakzeptanz,<br />

Mobilitätsservice,<br />

Pannendienst,<br />

Bergungs- und Abschleppservice,<br />

Glasbruch- und<br />

Havarieservice, Reifenund<br />

Kühlsystemdienst,<br />

Tunnel- und Mautservice,<br />

Fährgebühren, MwSt.-<br />

Rückerstattung<br />

Fuhrparkanalyse und<br />

-verwaltung, Verbrauchsanalyse,<br />

Datenmanagement,<br />

Extranet<br />

Deutschland: 18.000 (600<br />

Erdgas/2.100 Autogas)<br />

International: 54.000<br />

(800 Erdgas/6.000<br />

Autogas)<br />

Akzeptanz in 44 Ländern<br />

Europas<br />

keine<br />

gesicherte Bonität,<br />

ausschließlich gewerbliche<br />

Nutzung<br />

UTA Full Service Card<br />

Westfalen Service Card<br />

Union Tank Eckstein Westfalen<br />

uta.de<br />

westfalen-service-card.de<br />

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mit der UTA 3 Warenberechtigungs-<br />

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Pannendienst,<br />

Bergungs- und Abschleppservice,<br />

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Havarieservice, Reifenund<br />

Kühlsystemdienst,<br />

Tunnel- und Mautservice,<br />

Fährgebühren, MwSt.-<br />

Rückerstattung<br />

Fuhrparkanalyse und<br />

-verwaltung, Verbrauchsanalyse,<br />

Datenmanagement,<br />

Extranet<br />

Deutschland: 16.000 (554<br />

Erdgas/2.603 Autogas)<br />

International: 49.000 (633<br />

Erdgas/7.473 Autogas)<br />

Akzeptanz in<br />

40 Ländern Europas<br />

keine Grundgebühr,<br />

teilweise Aufschläge für<br />

genutzte Leistungen<br />

gesicherte Bonität,<br />

ausschließlich gewerbliche<br />

Nutzung<br />

Bonuspunkte nein nein nein nein k. A. nein nein<br />

Haftung Karte durch PIN-Code<br />

gesichert, Online-Autorisierung,<br />

individuelle<br />

Sperrlimits, keine Haftung<br />

ab Verlustmeldung<br />

(schriftlich)<br />

Karte durch PIN-Code<br />

gesichert, Online-Autorisierung,<br />

keine Haftung<br />

ab Verlustmeldung<br />

(schriftlich)<br />

Karte durch PIN-Code<br />

gesichert, Online-Autorisierung,<br />

keine Haftung ab<br />

Verlustmeldung (schriftlich),<br />

Kartensperrung per<br />

Web-Formular möglich<br />

Karte durch PIN-Code<br />

gesichert, Online-Autorisierung,<br />

keine Haftung<br />

ab Verlustmeldung<br />

(schriftlich)<br />

Mobile<br />

Nutzung<br />

App für iPhone u.<br />

Android, Routenplaner<br />

Online, Telematiksystem,<br />

Stationsdaten zum<br />

Download auf Navi,<br />

Auslesen der Fahrerdaten<br />

des digitalen Tachografen,<br />

Führerscheinkontrolle<br />

k. A. Routenplaner Online,<br />

Telematiksystem, Stationsdaten<br />

zum Download<br />

auf Navi, Auslesen der<br />

Fahrerdaten des digitalen<br />

Tachografen, Führerscheinkontrolle<br />

Karte durch PIN-Code<br />

gesichert, Online-Autorisierung,<br />

individuelle<br />

Sperrlimits, keine Haftung<br />

ab Verlustmeldung<br />

(schriftlich), Kartensperrung<br />

per Web-Formular<br />

möglich<br />

k. A. App für iPhone u. Android,<br />

Preisfinder und Routenplaner<br />

Online, Telematiksystem,<br />

Stationsdaten<br />

zum Download auf Navi,<br />

Auslesen der Fahrerdaten<br />

des digitalen Tachografen,<br />

Führerscheinkontrolle<br />

Karte durch PIN-Code und<br />

Hologramm gesichert,<br />

Online-Autorisierung,<br />

individuelle Sperrlimits,<br />

keine Haftung ab Verlustmeldung<br />

(schriftlich),<br />

Kartensperrung per<br />

Web-Formular möglich,<br />

Nutzungsbegrenzung für<br />

best. Tankstellen möglich<br />

(mit der UTA Full Select<br />

Card)<br />

App für iPhone u. Android,<br />

Preisfinder u. Routenplaner<br />

Online, Telematiksystem,<br />

Stationsdaten<br />

zum Download auf Navi,<br />

Auslesen der Fahrerdaten<br />

des digitalen Tachografen,<br />

Führerscheinkontrolle<br />

Fuhrpark- und Verbrauchsanalyse,<br />

Extranet<br />

Deutschland: 5.000<br />

(260 im eigenen Netz/<br />

20 Erdgas/108 Autogas)<br />

nur national gültig<br />

keine<br />

gesicherte Bonität, ausschließlich<br />

gewerbliche<br />

Nutzung, Mindestflottengröße<br />

von 3 Fzg.,<br />

Mindestabsatz 500 Liter/<br />

Monat<br />

Karte durch PIN-Code<br />

gesichert, Online-Autorisierung,<br />

keine Haftung<br />

ab Verlustmeldung<br />

(schriftlich), Kartensperrung<br />

per Web-Formular<br />

möglich, Nutzungsbegrenzung<br />

für nur bestimmte<br />

Tankstellen möglich<br />

k. A.<br />

Quelle: Angaben der Anbieter<br />

26 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong>


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Wir danken den Lesern<br />

der Firmenauto für<br />

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Vertrauen!<br />

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MANAGEMENT | Fahrerunterweisung<br />

ARBEITSPLATZ DIENSTWAGEN<br />

Die jährliche Unterweisung von Firmenwagenfahrern ist oft ein organisatorisches<br />

Problem. Das webbasierte Dekra-Lernportal könnte Abhilfe schaffen.<br />

Text: Nicole Holzer<br />

Fuhrparkbetreiber stehen in der<br />

Verantwortung: So sieht die Berufsgenossenschaft<br />

nicht nur eine jährliche<br />

Prüfung der Dienstwagen vor, sondern<br />

auch eine entsprechende Unterweisung<br />

der Fahrer. Schließlich gelten alle Fahrzeuge,<br />

die von der Firma gestellt werden,<br />

als Arbeitsmittel. Entsprechend müssen<br />

die Mitarbeiter über die mit der Dienstwagennutzung<br />

verbundenen Rechte und<br />

Pflichten aufgeklärt werden.<br />

Allerdings wird das in vielen Firmen<br />

zum echten Problem. Selbst wenn alle Fahrer<br />

zentral an einem Standort arbeiten,<br />

grenzt es an eine logistische Höchstleistung,<br />

jeden Mitarbeiter im vorgesehenen<br />

Zeitrahmen von einem Jahr zu unterweisen.<br />

Sind die Mitarbeiter bundesweit verstreut<br />

und kommen wenn überhaupt zum<br />

jährlichen Kick-off an den Hauptsitz, hat<br />

der Fuhrparkleiter kaum eine Möglichkeit,<br />

seiner Unterweisungspflicht nachzukommen.<br />

Wer das versäumt, riskiert unter anderem<br />

Bußgelder, den Verlust des Versicherungsschutzes<br />

oder sogar Haftstrafen.<br />

Die Vorteile von E-Learning<br />

Abhilfe könnte das »Web Based Training«<br />

(WBT) von Dekra Media schaffen. Die<br />

Unterweisungsplattform bietet mit ihrem<br />

»Dekra Safety Web« eine flexibel einsetzbare<br />

Online-Lösung. Das Unternehmen<br />

gibt damit seinen Dienstwagenfahrern<br />

eine zeitlich und räumlich unabhängige<br />

Möglichkeit, sich unterweisen zu lassen.<br />

Entwickelt wurde das Online-Seminar<br />

von Fachlektoren aus dem konzerneigenen<br />

Kompetenzteam, geprüft und<br />

zertifiziert von der Deutschen Gesetzlichen<br />

Unfallversicherung (DGUV). Das<br />

Programm entspricht laut Dekra den neuesten<br />

wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

aus E-Learning und Medienpädagogik.<br />

Dazu nutzen die Macher Texte, Grafiken<br />

und Animationsfilme. Muss der Fahrer<br />

seine Online-Schulung unterbrechen,<br />

FAHRERUNTERWEISUNG<br />

Die rechtlichen Grundlagen<br />

Alle Fahrzeuge, die von einem Arbeitgeber bereitgestellt<br />

und von den Mitarbeitern dienstlich<br />

gefahren werden, gelten laut Betriebssicherheitsverordnung<br />

als Arbeitsmittel. Egal ob ein<br />

Techniker mit seinem Servicefahrzeug zu Kunden<br />

unterwegs ist oder ein Fondsmanager auf<br />

dem Weg zum Kunden. Ist das der Fall, muss das<br />

Unternehmen nicht nur sichere Arbeitsmittel zur<br />

Verfügung stellen, sondern nach Paragraf 12<br />

des Arbeitsschutzgesetzes seine Beschäftigten<br />

mindestens einmal pro Jahr ausreichend und<br />

angemessen unterweisen. Ändert sich das Arbeitsmittel,<br />

also der Dienstwagen, braucht der<br />

Mitarbeiter eine weitere Unterweisung. Daneben<br />

schreiben auch die Berufsgenossenschaften eine<br />

Unterweisung vor. Grund: Damit die versicherten<br />

Arbeitnehmer Sicherheits- und Gesundheitsgefährdungen<br />

erkennen und handeln können,<br />

müssen sie auf ihre Arbeits- und Tätigkeitssituation<br />

zugeschnittene Informationen und Anweisungen<br />

erhalten (Paragraf 35 Abs. 1 Nr. 3 BGV D29).<br />

Fotos: Fotolia (2), Montage: Mannchen<br />

28 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong>


DEKRA-ONLINE-SCHULUNG<br />

Die Fahrerunterweisung per Mausklick<br />

Webinare informieren die Fahrer per Internet über rechtliche Grundlagen<br />

und Voraussetzungen, die sie erfüllen müssen. Darüber hinaus geht die<br />

Online-Schulung auf Themen wie Ladungssicherung, Unfälle und Rechtsverstöße<br />

ein. Das Webinar ist ein Medienmix aus Bildern, Interaktionen und<br />

Filmen und kann auf Wunsch individuell erweitert werden.<br />

startet er das Modul beim nächsten Mal wieder genau an der<br />

letzten Stelle. Damit passt sich das Programm dem individuellen<br />

Lerntempo des Mitarbeiters an. Insgesamt dauert<br />

die Unterweisung zwischen 45 und 60 Minuten. Schummeln<br />

geht übrigens nicht: Laut Dekra behält der Fuhrparkverantwortliche<br />

durch das umfassende Unterweisungs-<br />

Dokumentationssystem die Lernfortschritte seiner Mitarbeiter<br />

ständig im Blick.<br />

Abschlusszertifikate nur nach erfolgreicher Prüfung<br />

Nach jedem Kapitel folgt ein Wissenstest. Nur wer mindestens<br />

50 Prozent der Fragen richtig beantwortet, kann sich<br />

am Ende ein Nachweiszertifikat ausdrucken. Damit gar antiert<br />

Dekra einen einheitlichen Wissensstand der Fahrer. »Außerdem<br />

schonen die Unternehmen ihr Fuhrparkbudget«, sagt<br />

Heinz-Jörg Roling von Dekra Media. Ausfälle durch Urlaub,<br />

Krankheit oder Schichtdienst gehören ebenfalls der Vergangenheit<br />

an.<br />

»Das Dekra Safety Web hat den Anspruch, Fuhrparkverantwortlichen<br />

größtmögliche Rechtssicherheit zu bieten«,<br />

erklärt Roling. Jeder Lernschritt wird entsprechend dokumentiert.<br />

Denn im Zweifelsfall gilt »nicht dokumentiert« als<br />

»nicht unterwiesen«.<br />

Da für jede Branche, für jedes Unternehmen spezielle Anforderungen<br />

bestehen, lässt sich das Webinar auf Wunsch<br />

erweitern. Neben rechtlichen Grundlagen wie den Regelungen<br />

im Arbeitszeitgesetz, der Betriebsanweisung für Dienstfahrten<br />

oder Ladungssicherung werden die Fahrer auch über<br />

die Folgen von Alkohol- oder Tablettenkonsum aufgeklärt.<br />

Die Kosten für das Webinar »Unterweisung für Dienstwagenfahrer«<br />

liegen bei rund sieben Euro pro Lizenz und<br />

Jahr – immer abhängig von der bestellten Anzahl. Darüber<br />

hinaus gibt es Online-Seminare zu den Themen »Lenk- und<br />

Ruhezeiten« oder »Müdigkeit am Steuer«. Das Thema<br />

»Rechtsgrundlagen für Fuhrparkleiter« ist derzeit in der<br />

Pipeline. Wer Interesse hat, kann unter www.dekra-safetyweb.eu<br />

einen Blick in die Demoversion werfen.<br />

Mit Weitblick bestens<br />

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Dekra Media<br />

November <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 29


MANAGEMENT | Praxisreport<br />

FIRMENWAGEN<br />

FÜR AZUBIS<br />

Handwerk, Handel und Industrie geht zunehmend der Nachwuchs aus.<br />

Pfiffige Personaler setzen jetzt auf Dienstwagen als Incentive, um geeignete<br />

Auszubildende ins Unternehmen zu locken.<br />

Text: Joachim Geiger<br />

Natürlich ist ein Dienstwagen ein<br />

probates Lockmittel, um sich einem begehrten<br />

Mitarbeiter als attraktives Unternehmen<br />

zu empfehlen. Hubraum<br />

und Leistung des automobilen Angebots<br />

müssen zwar nicht mehr zwingend<br />

mit den Begehrlichkeiten der Personalabteilung<br />

zunehmen. Ein Smart oder<br />

VW Up wäre trotzdem das falsche Signal<br />

an den Geschäftsführer oder Abteilungsleiter<br />

in spe.<br />

Für den Auszubildenden hingegen<br />

wäre ein Stadtflitzer in dieser Kategorie<br />

eine gute Wahl. Ein Dienstwagen für den<br />

Azubi? Die Strategien, die das Personalmarketing<br />

für einen Engpass bei den<br />

höheren Dienstgraden vorsieht, gelten<br />

längst auch für den Nachwuchs. Immer<br />

mehr Unternehmen in Deutschland müssen<br />

gute Kandidaten für eine Ausbildung<br />

mit der Lupe suchen. Im letzten Jahr<br />

konnten Handel und Industrie rund<br />

80.000 Ausbildungsplätze nicht besetzen,<br />

im Handwerk fehlen derzeit rund<br />

24.000 Lehrlinge.<br />

Der Wettbewerb um gute Kräfte tobt<br />

»Die Ausbildungsbetriebe müssen sich<br />

auf einen stärkeren Wettbewerb um<br />

qualifizierte Jugendliche einstellen«, erklärt<br />

Dr. Dieter Dohmen, Direktor des<br />

Forschungsinstituts für Bildungs- und<br />

Sozialökonomie (FiBS) in Berlin. Das Angebot<br />

eines Dienstwagens für Auszubildende<br />

hält der Sozialökonom für einen<br />

guten Schachzug. »Ein Unternehmen<br />

könnte damit um Azubis, aber auch für<br />

sich selbst werben. Zudem würde das<br />

Fahrzeug den Jugendlichen einen handfesten<br />

Mehrwert bieten«, beschreibt Dohmen<br />

den Vorteil.<br />

Die Eisengießerei Dossmann im badenwürttembergischen<br />

Walldürn-Rippberg<br />

praktiziert diese Variante des Ausbildungsmarketings<br />

seit April <strong>2014</strong>. »Unsere<br />

Auszubildenden müssen teilweise längere<br />

Anfahrten zur Arbeitsstätte auf sich<br />

nehmen. Um ihre Mobilität zu sichern,<br />

stellen wir vom ersten Arbeitstag an<br />

einen Smart als Dienstwagen zur Wahl«,<br />

sagt Geschäftsführer Jörg Dossmann.<br />

30 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong>


Saubere Leistung:<br />

der Audi A3 Sportback 1.6 TDI ultra mit nur 88 g CO 2<br />

/km.<br />

Weniger ist manchmal mehr – vor allem, wenn es um schonenden Umgang mit Ressourcen<br />

geht. Sein effizienter Motor*, die konsequente Leichtbautechnologie und die verbesserte<br />

Aerodynamik ermöglichen dem Audi A3 Sportback 1.6 TDI ultra einen Verbrauch von nur<br />

3,3 l/100 km und einen CO 2<br />

-Ausstoß von nur 88 g/km. Dies kommt nicht nur der Natur,<br />

sondern auch den Betriebskosten zugute – und macht das derzeit sparsamste Fahrzeug<br />

der gesamten Modellreihe zum idealen Dienstwagen für umweltbewusste Unternehmen,<br />

die Wert auf hochwertiges Design und Audi A3-typischen Fahrspaß legen.<br />

*Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts 3,9; außerorts 3,1;<br />

kombiniert 3,3; CO 2<br />

-Emissionen in g/km: kombiniert 88.


MANAGEMENT | Praxisreport<br />

Beim Azubi-Auto gelten spezielle Spielregeln. Diese<br />

sollten in die Car Policy aufgenommen werden<br />

Der Smart trägt den Schriftzug »Heißes<br />

Eisen« auf der Karosserie und fungiert<br />

damit als perfekter Werbeträger für<br />

das mittelständische Unternehmen, das<br />

Industriemechaniker, Modellbauer, Elektroniker<br />

und Gießereimechaniker ausbildet.<br />

Derzeit sind 7 von 15 Azubis mit<br />

einem »Heißen Eisen« auf Achse.<br />

»Der Dienstwagen ist ein absoluter Motivationsfaktor«,<br />

weiß Geschäftsführer<br />

Jörg Dossmann. Das Unternehmen least<br />

die Fahrzeuge für drei Jahre mit einer<br />

jährlichen Laufleistung von 15.000 Kilometern.<br />

Die Azubis dürfen die Flitzer für<br />

Fahrten zur Arbeitsstätte ebenso nutzen<br />

wie für private Zwecke. Wer die Ausbildung<br />

beendet, gibt den Dienstwagen an<br />

den nächsten Interessenten weiter. Für<br />

die Eisengießerei hat sich die Aktion gelohnt.<br />

»Die Nachfrage nach Praktika und<br />

Ausbildungsplätzen ist dreimal so hoch<br />

wie früher. Auch die Lehrstelle für einen<br />

Modellbauer haben wir nach dreijähriger<br />

Vakanz erfolgreich besetzt«, zieht Jörg<br />

Dossmann Bilanz.<br />

AUTOS FÜR AZUBIS<br />

Prüfung im Einzelfall<br />

Ein Azubi verdient in Westdeutschland im Schnitt<br />

rund 770 Euro. Gewährt der Arbeitgeber einen<br />

Kleinwagen dazu, landet bei der Gehaltsabrechnung<br />

etwas weniger Netto auf dem Konto des<br />

Azubis. Im Hinblick auf einen Tarifvertrag wird<br />

das in der Regel kein Problem darstellen. Laut<br />

Dr. Michael Engesser vom DGB Rechtsschutz in<br />

Düsseldorf dürfen im Ausbildungsvertrag grundsätzlich<br />

Abweichungen vom Tarifvertrag vereinbart<br />

werden. Diese seien aber nur dann rechtlich<br />

wirksam, wenn die Abmachungen für die Auszubildenden<br />

in einer Gesamtschau günstiger<br />

ausfallen. Um eine Überforderung der Azubis zu<br />

vermeiden, sei eine Prüfung im Einzelfall notwendig.<br />

Kein Problem stellt der Dienstwagen übrigens<br />

für das Kindergeld dar – der Anspruch auf die<br />

Förderung hängt bei einer Erstausbildung nicht<br />

mehr von den Einkünften des Jugendlichen ab.<br />

Auch Azubis müssen Steuern zahlen<br />

Geht die Personalabteilung mit dem<br />

Dienstwagen für Auszubildende neue<br />

Wege, ist auch der Fuhrparkleiter gefragt.<br />

Es bietet sich an, die Spielregeln fürs Azubi-Auto<br />

in der Car Policy zu dokumentieren.<br />

Beim Finanzamt steht ein Sympathie-Bonus<br />

für den Kleinwagen nicht zu<br />

erwarten. »Der Smart für den Lehrling<br />

ist wie der BMW für den Abteilungsleiter<br />

mit der Ein-Prozent-Regelung und<br />

der Entfernungspauschale zu veranschlagen.<br />

Steht das Dienstfahrzeug mehreren<br />

Azubis zur Verfügung, gelten die gleichen<br />

Regeln wie für ein Poolfahrzeug«,<br />

erklärt Steuerexperte Frank Balmes von<br />

der Wirtschaft- und Steuerberatungsgesellschaft<br />

PKF Fasselt Schlage in Köln<br />

(siehe Firmenauto 8/<strong>2014</strong>).<br />

Tatsächlich muss es nicht immer gleich<br />

das volle Dienstwagenprogramm sein,<br />

um Azubis fürs Unternehmen zu finden<br />

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32 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong>


»Die Nachfrage nach Ausbildungsund<br />

Praktikumsplätzen ist<br />

dreimal so hoch wie früher«<br />

Jörg Dossmann<br />

Eisengießerei Dossmann<br />

und bei der Stange zu halten. Die Bäckerei<br />

Goeken im nordrhein-westfälischen Bad<br />

Driburg zum Beispiel zeichnet angehende<br />

Bäcker, Konditoren, Bäckereifachverkäufer<br />

und Bürokaufleute für besondere<br />

Leistungen mit dem Titel »Azubi<br />

des Monats« aus. Zusammen mit einer<br />

Urkunde gibt‘s den Schlüssel und eine<br />

Tankkarte für einen Ford Ka, der dem<br />

Titelträger dann einen Monat für Beruf<br />

und Freizeit zur Verfügung steht.<br />

1.000 Freikilometer als Belohnung<br />

»Für die Jugendlichen ist es eine Ehre und<br />

Motivation, das Fahrzeug zu fahren«, berichtet<br />

Personalleiterin Anne Goeken-<br />

Schmidt. Auch der Ladeneinrichter Tenbrink<br />

aus Stadtlohn in Nordrhein-Westfalen<br />

setzt auf ein Incentive mit Rädern,<br />

um Leistung und Motivation des Nachwuchses<br />

zu fördern. Zwei Top-Azubis<br />

teilen sich für jeweils zwei Wochen ein<br />

flottes Mini Cooper Cabrio. Das Paket<br />

enthält 1.000 Freikilometer im Monat und<br />

eine Karte für die Waschanlage.<br />

Dass das Azubi-Car bei den 13 Auszubildenden<br />

des Unternehmens gut ankommt,<br />

liegt auch an der Wahl des Fahrzeugs.<br />

»Wir haben ein Cabrio-Modell gewählt,<br />

damit die Jugendlichen Spaß an<br />

ihrem Fahrzeug haben«, beschreibt Ausbilderin<br />

Heidi Wissing das Konzept.<br />

Anerkennung und Wertschätzung kann<br />

ein Unternehmen seinen Azubis aber<br />

auch mit einem Carsharing-Modell vermitteln.<br />

Das Upstalsboom Landhotel<br />

Friesland im niedersächsischen Varel-<br />

Dangast stellt in einem Mitte des Jahres<br />

gestarteten Pilotprojekt dem Azubi-Team<br />

mit acht Hotelfachleuten und Köchen<br />

einen Suzuki Alto für Fahrten zur Berufsschule,<br />

Fortbildungen und Freizeit bereit.<br />

Die Jugendlichen reservieren das Fahrzeug<br />

an der Rezeption und dokumentieren<br />

die Nutzung im Fahrtenbuch. Natürlich<br />

ist es Ehrensache, dass sie den Suzuki<br />

stets mit vollem Tank an ihren Nachfolger<br />

übergeben.<br />

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MANAGEMENT | Praxis<br />

FUHRPARK UNTER STROM<br />

Das Fraunhofer IAO hat ausschließlich E-Autos im Fuhrpark. Die Buchung<br />

erfolgt über eine selbst entwickelte Mobilitätsmanagement-Software. Ein<br />

eigenes Kraftwerk liefert den Strom.<br />

Text: Martin Schou<br />

Wer den Fuhrpark anderer Firmen<br />

elektrifiziert, der fährt natürlich selbst<br />

nur mit Strom: Im Erdgeschoss des<br />

Stuttgarter Fraunhofer-Parkhauses<br />

stehen über 20 E-Autos. Vom kleinen<br />

Renault Twizy über den BMW i3 bis zum<br />

Elektro-Transporter Renault Kangoo.<br />

30 Parkplätze hat das Fraunhofer IAO<br />

mit Stromsäulen ausgerüstet. Jeweils mit<br />

Schuko- und Typ-2-Anschluss. 3,6 bis maximal<br />

22 kW Strom pumpen die Zapfsäulen<br />

in die E-Autos. »Im Schnitt dauert es<br />

vier Stunden, bis die Akkus der Fahrzeuge<br />

wieder voll sind«, erklärt Sonja Kraus,<br />

Flottenmanagerin am Fraunhofer IAO.<br />

Der Fuhrpark kommt mit lediglich einer<br />

Schnellladesäule aus. »Die Schnellladesäule<br />

ist selten belegt. Meist nutzen<br />

diese nur Besucher oder unsere auswärtigen<br />

Kollegen, wenn sie bei uns für<br />

Meetings vorbeischauen«, sagt Kraus.<br />

Die E-Autos wurden 20<strong>11</strong> für das Projekt<br />

»elektromobilisiert.de« angeschafft,<br />

um anderen Firmen die E-Mobilität näherzubringen<br />

(Seite 24). 18 E-Autos sind<br />

es aktuell. Es waren schon bis zu 25. Alle<br />

wurden mit dem Kooperationspartner,<br />

dem Institut für Arbeitswissenschaft<br />

und Technologiemanagement der Universität<br />

Stuttgart, gekauft. Wenn die<br />

Fahrzeuge nicht gerade bei Fremdfirmen<br />

im Probeeinsatz sind, werden sie<br />

von den 40 Projektmitarbeitern des Instituts<br />

genutzt.<br />

»Die E-Autos sind voll ausgelastet. Unsere<br />

Kollegen legen fast jede Dienstfahrt<br />

mit ihnen zurück. Außerdem werden Versuchsfahrten<br />

durchgeführt. Die Kollegen<br />

müssen die Fahrzeuge schließlich auf ihre<br />

Alltagstauglichkeit testen«, erklärt<br />

Kraus. Während der Großteil der Mitarbeiter<br />

dabei auf den seitlich offenen<br />

Stadtflitzer Renault Twizy abfährt, hat<br />

sich Kraus in den Opel Ampera verguckt:<br />

»Er gefällt mir einfach optisch gut.«<br />

Der BMW i3 mit Range Extender<br />

kommt bis zu 300 Kilometer weit<br />

Lange Strecken legen die Mitarbeiter mit<br />

dem BMW i3 zurück. Durch seinen Range<br />

Extender schafft er bis zu 300 Kilome-<br />

Die Fahrzeugschlüssel werden zentral verwaltet<br />

und automatisch an die Fahrer ausgehändigt.<br />

Die Flottenmanagement-Software Eco Guru hat das<br />

Fraunhofer IAO selbst entwickelt.<br />

34 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong>


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MANAGEMENT | Praxis<br />

»Die E-Autos sind voll ausgelastet.<br />

Die Kollegen nutzen sie für fast<br />

alle Dienstfahrten«<br />

Sonja Kraus<br />

Flottenmanagerin bei Fraunhofer IAO<br />

ter ohne Tankstopp. »Der BMW i3 ermöglicht<br />

es uns, auch weite Strecken mit den<br />

eigenen E-Autos zurückzulegen. Wobei<br />

unsere Mitarbeiter bei langen Dienstreisen<br />

aus Komfortgründen auch auf die<br />

Bahn ausweichen«, sagt Kraus.<br />

Die Fahrzeugbuchung läuft vollautomatisch<br />

über die von den Fraunhofer-<br />

Wissenschaftlern selbst entwickelte Software<br />

Eco Guru. Die Mitarbeiter müssen<br />

lediglich Start, Ziel und Datum ihrer geplanten<br />

Dienstreise in das Programm<br />

eintippen. Da Eco Guru alle Standorte,<br />

aktuelle Routen und Akku-Ladezustände<br />

der E-Autos in Echtzeit kennt, spuckt<br />

er nur die dafür geeigneten Poolfahrzeuge<br />

aus.<br />

Damit die Mitarbeiter nicht nur vom<br />

eigenen Fuhrpark abhängig sind, verknüpft<br />

Eco Guru im Buchungsprozess<br />

auch weitere Mobilitätsdienste wie eben<br />

die Bahn, aber auch Carsharing-Anbieter,<br />

Mitfahrbörsen, Fahrradverleiher und<br />

den ÖPNV. Ein weiterer Vorteil: Eco Guru<br />

integriert auch weitere Flottenmanagement-Programme<br />

wie etwa eine automatische<br />

Schlüsselvergabe oder die Führerscheinkontrolle<br />

in sein System.<br />

Für Kraus fällt dadurch lästige Arbeit<br />

weg. »Früher musste ich mir noch von<br />

allen Kollegen die Führerscheine vorzeigen<br />

lassen und die Schlüssel verwalten.<br />

Das läuft jetzt alles automatisch.« Damit<br />

sie wusste, wann die E-Autos wieder einsatzfähig<br />

waren, musste sie vor Eco Guru<br />

die notwendige Ladezeit der E-Autos anhand<br />

des aktuellen Ladezustands der Akkus<br />

hochrechnen.<br />

Eigenes kleines Stromnetz<br />

Mit Eco Guru könnte Kraus ihrem Energieversorger<br />

vorgeben, ob die E-Autos<br />

möglichst zu günstigen Ladezeiten oder<br />

aber umweltschonenden Ökostrom laden.<br />

Außerdem verhindert das System<br />

Ladungs spitzen, also eine Überlastung<br />

des Stromnetzes. Saugen nämlich alle 18<br />

E-Autos gleichzeitig Strom, würden in den<br />

Fraunhofer-Büros die Lichter ausgehen.<br />

MICRO SMART GRID<br />

Eigenes Stromnetz für den Fuhrpark<br />

Denn das Fraunhofer IAO ist schon<br />

einen Schritt weiter. Das Institut baut<br />

derzeit sein eigenes Stromnetzwerk auf,<br />

ein sogenanntes Micro Smart Grid. Ein<br />

Windrad vor dem Parkhaus und Solarplatten<br />

auf dem Parkdeck erzeugen dabei<br />

regenerativen Strom. Die gewonnene<br />

Energie fließt dann in eine Batterie<br />

im Keller. Das Micro Smart Grid ist also<br />

ein lokales Stromnetz, welches je<br />

nach Bedarf an das normale Ortsnetz<br />

angeschlossen ist oder autark im Inselbetrieb<br />

arbeitet.<br />

Klingt nach Zukunftsmusik und ist<br />

auch noch im Forschungsstatus. Genau<br />

wie Eco Guru will das Fraunhofer IAO<br />

das Micro Smart Grid nach der Test phase<br />

am eigenen Standort anderen Fuhrparkbetreibern<br />

anbieten. Dann steht ihr Fuhrpark<br />

im wahrsten Sinne des Wortes unter<br />

Strom.<br />

So funktioniert das Stromnetz: Solarzellen auf dem Parkhausdeck und ein Windrad vor dem Parkhaus<br />

erzeugen regenerativen Strom. Die gewonnene Energie fließt in eine Batterie im Keller.<br />

Fraunhofer IAO<br />

HINTERGRUND<br />

Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft<br />

und Organisation IAO beschäftigt sich mit aktuellen<br />

Fragestellungen rund um den arbeitenden<br />

Menschen. Zum Forschungsbereich zählen daher<br />

innovative Produkt- und Dienstleistungsentwicklungen,<br />

Softwaretechnologien sowie die Optimierung<br />

von Geschäftsprozessen. Der Hauptsitz<br />

vom Fraunhofer IAO befindet sich in Stuttgart.<br />

Aufgrund der anwendungsorientierten Ausrichtung<br />

des Instituts führt Fraunhofer IAO seine<br />

Projekte hauptsächlich in Zusammenarbeit mit<br />

Firmen in konkreten Anwendungsfällen durch.<br />

❶ Windrad<br />

❷ Solarzellen<br />

❸ Batteriespeicher<br />

❹ Elektroautos<br />

❷<br />

❹<br />

❸<br />

❶<br />

36 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong>


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MANAGEMENT | Kranker Fahrer<br />

ZWEIFEL AN<br />

FAHRTAUGLICHKEIT<br />

Flottenchefs sollten sofort reagieren, wenn sie bei Mitarbeitern erste Anzeichen<br />

einer Fahruntauglichkeit erkennen. Bei einem Unfall haften sie für ihr Versäumnis.<br />

Text: Uwe Schmidt-Kasparek<br />

Drei Unfälle innerhalb eines halben<br />

Jahrs ließen den Fuhrparkleiter Franz<br />

Heinemann (Name geändert) aufhorchen.<br />

Der Fahrer galt bisher als absolut<br />

zuverlässig. Nach Rückfragen in der zuständigen<br />

Abteilung wurde Heinemann<br />

berichtet, dass der Fahrer immer öfter einen<br />

sehr verschlafenen Eindruck mache.<br />

In einem schnell anberaumten Vieraugengespräch<br />

gab der Fahrer zu, in der letzten<br />

Zeit trotz ausreichend Schlaf wie »gerädert«<br />

aufzustehen. Heinemann schlug<br />

eine sofortige ärztliche Untersuchung vor.<br />

Aus Sicherheitsgründen schickte er den<br />

Fahrer zudem in einen Kurzurlaub.<br />

»Der Fuhrparkchef hat vollkommen<br />

richtig gehandelt«, urteilt Rechtsanwalt<br />

Roland Wildenhayn aus Bad Lobenstein.<br />

Egal ob aus eigener Wahrnehmung oder<br />

aufgrund von Hinweisen aus dem Kollegenkreis:<br />

Bei einem Zweifel an der<br />

Fahrtauglichkeit müsse der Flottenverantwortliche<br />

sofort reagieren.<br />

Im Zweifelsfall den Mitarbeiter mit<br />

dem Zug nach Hause schicken<br />

»Das ist Ausfluss der Fürsorgepflicht, die<br />

den Arbeitgeber trifft«, sagt Wildenhayn,<br />

der Arbeitsrechtler und Fachanwalt für<br />

Verkehrsrecht ist. Eine kurzfristig angesetzte<br />

Führerscheinkontrolle hilft nicht<br />

weiter, wenn die Krankheit weder von<br />

der Polizei noch von den Behörden als<br />

Unfallursache festgestellt wurde. Notfalls<br />

müssen daher sofortige Maßnahmen<br />

ergriffen werden. »Der Berufskraftfahrer<br />

kann kurzfristig ins Lager abgeordnet<br />

werden, den Dienstwagenfahrer muss<br />

man dann unter Umständen mit der Bahn<br />

nach Hause schicken.«<br />

Sind Ausfallerscheinungen bekannt<br />

und der Mitarbeiter wird dennoch ans<br />

Steuer des Firmenwagens gelassen, muss<br />

der Fuhrparkmanager bei einem Unfall<br />

mit juristischen Problemen rechnen. In<br />

der Regel sieht jeder Dienstwagenvertrag<br />

nämlich vor, dass die Firmenwagen nur<br />

von Fahrern in einem fahrtauglichen Zustand<br />

genutzt werden dürfen. Ist das<br />

nicht der Fall, könnte der Flottenverantwortliche<br />

strafrechtlich und zivilrecht-


»Der Entzug des Dienstwagens gleicht einer Gratwanderung<br />

zwischen Fürsorgepflicht und Privatspähre«<br />

Roland Wildenhayn<br />

Rechtsanwalt<br />

Fotos: Fotolia (1)<br />

lich zur Rechenschaft gezogen werden.<br />

Das gilt auch für eventuelle Schadenersatzforderungen.<br />

Eine Gratwanderung zwischen Fürsorgepflicht<br />

und Recht auf Privatsphäre<br />

muss der Arbeitgeber jedoch dann bestehen,<br />

wenn der Firmenwagen lediglich<br />

für Fahrten von und zum Unternehmen<br />

genutzt wird. Das ist im Wesentlichen<br />

eine Privatnutzung. Die Verantwortung<br />

für sein Handeln trägt daher der Mitarbeiter<br />

– dem Arbeitgeber ist eine Einmischung<br />

weitgehend verboten.<br />

Mehr Handlungsspielraum hat der Arbeitgeber,<br />

wenn der Wagen mit einem<br />

deutlichen Firmenlogo versehen ist.<br />

»Dann weitet sich die betriebliche Sphäre<br />

aus«, sagt Nathalie Oberthür, Fachanwältin<br />

für Arbeitsrecht bei der Kanzlei<br />

RPO. »Für ein klärendes Gespräch mit<br />

dem betroffenen Fahrer und eine schnelle<br />

Gefahrenabwehr durch ein innerbetriebliches<br />

Fahrverbot braucht der Betriebsrat<br />

nicht hinzugezogen werden«, sagt Wildenhayn.<br />

Erst wenn der Mitarbeiter eine Erkrankung<br />

leugnet, es zur Abmahnung oder<br />

Kündigung kommen kann, ist der Betriebsrat<br />

hinzuzuziehen. In diesem Fall<br />

darf das Unternehmen außerdem ein<br />

ALKOHOLFAHRT<br />

Gesundheitszeugnis oder einen Fahrtauglichkeitstest<br />

verlangen.<br />

»Immerhin werden rund fünf Prozent<br />

aller Verkehrsunfälle durch eine schwere<br />

Krankheit ausgelöst«, schätzt Pro -<br />

fessor Hermann Klein von der Deutsche<br />

Gesellschaft für Kardiologie. Eine viel<br />

höhere Zahl der Schäden resultiert aufgrund<br />

von Alkohol- und Drogenmissbrauch.<br />

Auch hier können Mitarbeiter<br />

erkrankt sein.<br />

Ist Gefahr in Verzug, kann der Flottenchef ohne Betriebsrat<br />

ein innerbetriebliches Fahrverbot verhängen<br />

In Skandinavien herrschen strengere<br />

Regeln bei der Fahrtauglichkeit<br />

Im Fall der rheinischen Spedition war der<br />

Fahrer übrigens am Schlafapnoe-Syndrom<br />

(SAS) erkrankt. Die Krankheit verursacht<br />

Atemstillstände während des<br />

Schlafs und eine ausgeprägte Tagesmüdigkeit,<br />

die bis hin zum Einschlafzwang<br />

(Sekundenschlaf) führt.<br />

Im Gegensatz zu den Niederlanden<br />

oder Großbritannien ist Deutschland in<br />

Sachen Gesundheitscheck schlecht aufgestellt.<br />

»Lediglich Fahrer, die den Führerschein<br />

C und D, für Lkw und Busse<br />

besitzen, müssen sich in Deutschland<br />

regelmäßig – alle fünf Jahre – einem Sehund<br />

Gesundheitstest unterziehen«, sagt<br />

Arne Böhne vom TÜV Rheinland. Für<br />

Täter müssen lange abstinent bleiben<br />

Wer wegen Alkoholmissbrauchs den Führerschein verloren hat, erlangt ihn unter Umständen erst nach einer<br />

nachweislichen Alkoholabstinenz von einem Jahr zurück. Dies zeigt ein Fall, bei dem ein Lkw-Fahrer mit 1,75<br />

Promille am Steuer erwischt worden war und deshalb den Führerschein abgeben musste. Nach einem halben<br />

Jahr beantragte er seinen Führerschein zurück. Die Zulassungsbehörde forderte ein Fahreignungs-Gutachten<br />

an, doch der Fahrer fiel bei dem Test durch. Auch eine neunwöchige Abstinenz wurde nicht akzeptiert. Das Verwaltungsgericht<br />

Gelsenkirchen ist nämlich der Meinung, dass der betroffene Berufskraftfahrer erst nach einer<br />

Alkoholabstinenz von einem Jahr wieder den Führerschein erhalten könne. Da der Mann sein Trinkverhalten laut<br />

Gutachten noch nicht grundlegend geändert hat und auch nicht an einer Therapie teilnahm, sah das Gericht<br />

keinen Anlass, die erforderliche Abstinenzzeit von einem Jahr zu verkürzen (Verwaltungsgericht Gelsenkirchen,<br />

Az.: 7 K 6071/13).<br />

Altführerscheininhaber tritt diese Regel<br />

ab dem 50. Lebensjahr inkraft.<br />

Gleichzeitig gilt für alle Lkw-Fahrer<br />

seit Mitte September <strong>2014</strong> eine regelmäßige<br />

Weiterbildungspflicht. »Demgegenüber<br />

müssen Dienstwagenfahrer rein gar<br />

nichts machen«, kritisiert Böhne. Das<br />

könne so nicht ewig bleiben. Böhne fordert<br />

künftig für jeden Führerscheinbesitzer<br />

nach 15 Jahren – wenn der Führerschein<br />

für ein neues Lichtbild umgetauscht<br />

werden muss – auch einen obligatorischen<br />

Sehtest.<br />

Damit Ältere nicht diskriminiert würden,<br />

sollte diese Regelung für alle Altersgruppen<br />

ab sofort gelten. »Das ist ein Einstieg,<br />

damit den Fahrern endlich bewusst<br />

wird, dass sich ihre körperliche Fitness<br />

deutlich verändern kann«, sagt Böhne. Es<br />

ist in Deutschland kaum zu erwarten,<br />

dass zum Beispiel ein Modell aus Kanada<br />

Schule machen könnte. Ärzte bekommen<br />

dort eine Pauschale von 36 Dollar,<br />

wenn sie ihre Patienten auch auf Fahrtauglichkeit<br />

untersuchen. Gleichzeitig<br />

können sie ein Fahrverbot aussprechen.<br />

Seither ist nach einer Untersuchung der<br />

Universität Toronto die Unfallrate deutlich<br />

gesunken.<br />

Ärzte dürfen fahruntaugliche<br />

Patienten bei der Polizei anzeigen<br />

Nach deutschem Recht dürfen Ärzte ihre<br />

Patienten bei der Polizei anzeigen, wenn<br />

diese fahruntauglich sind und partout<br />

nicht auf das Autofahren verzichten<br />

wollen. In Extremfällen sind die Mediziner<br />

nicht mehr an ihre Schweigepflicht<br />

gebunden, weil die kranken Fahrer das<br />

Leben anderer in besonderem Maße<br />

gefährden. In der Praxis kommen aber<br />

Anzeigen kaum vor. In Deutschland<br />

wird lediglich über einen Gesundheitstest<br />

für Autofahrer ab 70 Jahren nachgedacht.<br />

Tipp: Flottenbetreiber, die auf Nummer<br />

sicher gehen wollen, können für alle ihre<br />

Dienstwagenfahrer einen freiwilligen<br />

Fahrtauglichkeitstest vorschlagen. Allerdings<br />

ist der Aufwand recht hoch. Ein<br />

entsprechender Test kostet zwischen 300<br />

und 500 Euro.<br />

November <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 39


Ausgezeichnetes Flottenmanagement für die Umwelt.<br />

Ein Dankeschön an alle Teilnehmer<br />

Bereits zum fünften Mal haben die Volkswagen Leasing GmbH und der Naturschutzbund<br />

Deutschland e. V. (NABU) den Umwelt-Award DIE GRÜNE FLOTTE verliehen.<br />

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern für das großartige Engagement.<br />

Mehr Informationen zur Verleihung <strong>2014</strong> erhalten Sie unter: www.diegrueneflotte.de<br />

<strong>2014</strong><br />

ahre<br />

DIE GRÜNE FLOTTE


www.diegrueneflotte.de<br />

* Die Tochtergesellschaften der Volkswagen Financial Services AG erbringen unter der gemeinsamen Geschäftsbezeichnung „Volkswagen Financial Services“ Bankleistungen<br />

(durch Volkswagen Bank GmbH), Leasingleistungen (durch Volkswagen Leasing GmbH), Versicherungsleistungen (durch Volkswagen Versicherung AG, Volkswagen<br />

Auto versicherung AG) und Mobilitätsleistungen (u. a. durch Volkswagen Leasing GmbH). Zusätzlich werden Versicherungsprodukte anderer Anbieter vermittelt.


MANAGEMENT | Recht und Steuer<br />

FERRARI ALS<br />

FIRMENWAGEN<br />

Ist der teure Sportwagen Luxus oder notwendiges Übel? Im Rahmen von Betriebsprüfungen<br />

streitet man sich oft um die Abzugsfähigkeit von Betriebsausgaben für ein Fahrzeug.<br />

Im Rahmen von Betriebsprüfungen<br />

streiten Unternehmen und Finanzamt<br />

häufig, ob die Betriebsausgaben für ein<br />

Fahrzeug abzugsfähig sind. Jachten beispielsweise<br />

werden dann gerne als Aufwendungen<br />

für »Jagd oder Fischerei, für<br />

Segeljachten oder Motorjachten<br />

sowie für ähnliche Zwecke«<br />

(nach § 4 Abs. 5 Nr. 4 EStG) angeführt.<br />

Doch damit beißt man<br />

bei den Finanzbeamten auf Granit.<br />

Zu diesen »ähnlichen Zwecken«<br />

können nach der Rechtsprechung<br />

des Bundesfinanzhofes<br />

(BFH) auch Oldtimer gezählt<br />

werden, wenn sie typischerweise<br />

zu Repräsentationszwecken,<br />

Stefanie Schmidt<br />

Steuerberaterin<br />

zur Unterhaltung von Geschäftsfreunden<br />

oder aus privater Neigung im Betrieb<br />

gehalten werden.<br />

Hat man diese Klippe überwunden, indem<br />

man eine betriebliche Nutzung des<br />

Fahrzeugs nachweisen kann, droht das<br />

nächste Abzugsverbot für unangemessen<br />

hohe Aufwendungen<br />

(nach § 4 Abs. 5 Nr. 7 EStG).<br />

Unangemessen sind Aufwendungen<br />

dann, wenn sie im Vergleich<br />

zur Größe, zum Umsatz<br />

und zum Gewinn des Unternehmens<br />

»besonders üppig«<br />

wären. In einem aktuellen Urteil<br />

sah der Bundesfinanzhof<br />

(29.04.<strong>2014</strong>, VIII R 20/12) die<br />

Aufwendungen eines Tierarztes für einen<br />

geleasten Ferrari Spider als unangemessen<br />

an. Maßstab für den angemessenen<br />

Teil der Betriebsausgaben ist die Sicht eines<br />

»ordentlichen gewissenhaften Unternehmers<br />

in derselben Situation«. Zur Berechnung<br />

des angemessenen Teils der<br />

Aufwendungen kann auf durchschnittliche<br />

Fahrtkostenberechnungen gängiger<br />

Marken der Oberklasse im Internet zurückgegriffen<br />

werden.<br />

Für die Betriebsprüfer der Finanzämter<br />

ist das neue Urteil ein gefundenes<br />

Fressen. Es ist damit zu rechnen, dass<br />

die Fahrzeuge im Betriebsvermögen<br />

noch stärker unter die Lupe genommen<br />

werden.<br />

Fotos: Augustin (1), Götz (1), Fotolia (3), Küppers (1), Rathmann (1)<br />

FALSCHPARKER<br />

Notorischen Parksündern droht MPU<br />

Bei notorischen Parksündern können Zweifel an der Fahreignung bestehen.<br />

Die Folge: eine Anordnung einer MPU. Wird diese nicht bestanden<br />

oder fristgerecht absolviert, ist der Führerschein weg. Nach Aussage der<br />

Deutschen Anwaltsauskunft kommt dies aber<br />

überaus selten vor. Erst wenn man etwa 60<br />

Strafzettel in einem Jahr sammelt, werde es<br />

eng. Allerdings spiele es keine Rolle, ob die<br />

Knöllchen fristgerecht beglichen wurden. Ebenfalls<br />

nicht entscheidend ist, ob der Halter auch<br />

der Fahrer ist. Schließlich haftet der Halter für<br />

den Fahrer bei ruhendem Verkehr. Zwar kann<br />

der Halter auf seine Unschuld beharren – dann<br />

muss er den Fahrer allerdings auch nennen.<br />

Kleiner Trost: Punkte in Flensburg gibt es nicht.<br />

TEMPOSÜNDER<br />

Kein Polizeifoto nötig<br />

Ein Temposünder, der sich vor Gericht gegen<br />

ein Radarfoto wehrt, muss grundsätzlich<br />

keine erkennungsdienstliche Behandlung<br />

der Polizei über sich ergehen lassen. Nach<br />

der Erfahrung des Oberverwaltungsgerichts<br />

in Stuttgart genügt es in Bußgeldsachen,<br />

dass ein Sachverständiger im Gerichtssaal<br />

ein Digitalbild von dem Betroffenen macht<br />

und es vor Ort mit dem Messfoto vergleicht.<br />

Für den Temposünder ist es aber ein unverhältnismäßiger<br />

Eingriff in das Persönlichkeitsrecht,<br />

zur erkennungsdienstlichen Behandlung<br />

auf der Polizeiwache erscheinen<br />

zu müssen (Az.: Ss 225/14)<br />

42 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong>


MANAGEMENT | Recht und Steuer<br />

KURZ-URTEILE<br />

Bei einer Unfallreparatur für 840 Euro<br />

handelt es sich um einen Bagatellschaden.<br />

In diesem Fall ist ein Gutachten<br />

überflüssig. Vor allem wenn das<br />

Gutachten 940 Euro kosten würde und<br />

damit über den Kosten für die Reparatur<br />

liegt. Verlangt der Geschädigte dennoch<br />

ein Gutachten, muss<br />

er besondere Gründe darlegen<br />

(AG München, Az.: 331<br />

C 34366/13).<br />

SELFIE AM STEUER<br />

Neue Mode unter jungen Autofahrern: Selbstporträts während<br />

der Fahrt. Sogar Filme kursieren im Internet. Doch Verkehrsexperten<br />

glauben, dass etliche dieser Selfies bereits<br />

zu Unfällen geführt haben. Außerdem ist die Rechtslage<br />

eindeutig: Die Straßenverkehrsordnung untersagt, ein Smartphone während der Fahrt auch nur in die Hand zu<br />

nehmen. Doch 60 Euro Strafe und ein Punkt scheinen wenig abzuschrecken. Eine Umfrage von Ford ergab: Ein Viertel<br />

aller befragten Autofahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren haben bereits Selfies während der Fahrt gemacht. Rund ein<br />

Drittel der hierzulande interviewten jungen Fahrzeuglenker gab sogar an, sich während der Fahrt mit Social-Media-<br />

Seiten im Internet zu beschäftigen. Europaweit traf dies auf rund 25 Prozent der Befragten zu.<br />

Parkt ein Fahrzeug in<br />

zweiter Reihe und<br />

wird von einem vorbeifahrenden<br />

Wagen beschädigt,<br />

so haftet der Vorbeifahrende prinzipiell<br />

für dessen Schaden. Allerdings nicht<br />

uneingeschränkt. Schließlich behindert<br />

das parkende Auto den Verkehr. Deshalb<br />

musste der Fahrer des parkenden Autos<br />

für ein Viertel des Schadens haften<br />

(AG München, Az.: 332 C 32357/12).<br />

Wenn eine Bahnschranke geöffnet<br />

ist, können Autofahrer darauf<br />

vertrauen, dass kein Zug kommt. Entsprechend<br />

dürfen sie sich mit der für<br />

diese Straße zugelassenen Höchstgeschwindigkeit<br />

dem Übergang nähern.<br />

In dieser Situation kann dem Fahrer<br />

kein Vorwurf gemacht werden (LG<br />

Detmold, Az.: 12 O 210/12).<br />

EINGESCHRÄNKTES HALTEVERBOT<br />

Auch die Leerfahrt kostet<br />

Wer im eingeschränkten Halteverbot parkt, muss damit<br />

rechnen, abgeschleppt zu werden. Fährt der Parksünder<br />

sein Auto weg, bevor der Abschleppwagen eingetroffen<br />

ist, muss er trotzdem dessen Anfahrt bezahlen, hat das Verwaltungsgericht<br />

Düsseldorf entschieden. Selbst, wenn der<br />

Abschlepper eigentlich keine weiteren Kosten hatte, da er<br />

einen direkten Folgeauftrag wahrnehmen konnte.<br />

Der Falschparker war gegen den Gebührenbescheid vor<br />

Gericht gegangen. Er sollte die Leerfahrt des Abschleppers<br />

in Höhe von 60 Euro sowie 30 Euro Verwaltungskosten zahlen.<br />

Das Verwaltungsgericht ließ das Argument, dass er niemand<br />

konkret behindert habe – nicht gelten. Wer faktisch<br />

im eingeschränkten Halteverbot länger als erlaubt parkt,<br />

kann abgeschleppt werden, stellte das Gericht klar.<br />

Der Abschleppwagen sei tatsächlich angerückt, deshalb<br />

könnten Kosten für eine Leerfahrt berechnet werden. »Eine<br />

Leerfahrt ist nicht erst gegeben, wenn das Abschleppfahrzeug<br />

vor dem nächsten Auftrag leer zum Hof zurückkehrt«,<br />

erklärt Rechtsanwalt Frank Böckhaus von der Deutschen<br />

Anwaltshotline. Nur ausnahmsweise dürfe die Behörde von<br />

Anfahrtskosten des Abschleppers absehen, etwa wenn an<br />

gleicher Stelle ein anderes Fahrzeug abgeschleppt wird.<br />

Nimmt ein Taxifahrer einen betrunkenen<br />

Fahrgast mit und möchte<br />

ihn so schnell wie möglich wieder loswerden,<br />

muss er sich trotzdem an bestehende<br />

Tempolimits halten. Selbst<br />

dann, wenn der Taxifahrer damit rechnen<br />

musste, dass sich sein Fahrgast in<br />

seinem Fahrzeug erbricht (OLG Bamberg,<br />

Az.: 3 Ss OWi <strong>11</strong>30/13).<br />

KREISVERKEHR<br />

Wenn keiner<br />

Vorfahrt hat<br />

Wer in den Kreisverkehr einfährt,<br />

muss warten, wer kreiselt,<br />

hat Vorfahrt. Was aber, wenn<br />

zwei Autos gleichzeitig einfahren?<br />

Dann muss sich jeder auf<br />

den anderen einstellen, denn<br />

keiner hat gegenüber dem anderen<br />

Vorfahrt (OLG Düsseldorf<br />

Az.: <strong>11</strong> o 410/<strong>11</strong>).<br />

44 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong><br />

SCHNELLFAHRER<br />

Tempo 130 ist ideal<br />

Richttempo 130 km/h gilt rechtlich als Idealtempo. Wer<br />

deutlich schneller fährt, muss eventuell mithaften, selbst<br />

wenn der Unfallgegner einen schweren Fehler begangen<br />

hat. Der Fall: Ein Autofahrer wechselte direkt von der Einfädel- auf die Überholspur. Dabei rauschte ihm ein anderes Auto<br />

mit 200 km/h ins Heck. Obwohl es kein Tempolimit gab, musste der Schnellfahrer 40 Prozent des Schadens tragen. Die<br />

Richter des OLG Koblenz argumentierten, dass der Unfall mit Tempo 130 km/h nicht passiert wäre (Az.: 12 U 313/13).<br />

VORFAHRT AUF PARKPLATZ<br />

Auf Rastplätzen gelten eigene Regeln<br />

Auf einem Parkplatz muss man immer damit rechnen, dass andere Autos rangieren und<br />

entsprechend vorsichtig fahren. Eigene Regeln gelten auf einem Autobahn-Rastplatz. Dort<br />

war ein Pkw auf der Autobahn-Zufahrt unterwegs. Er stieß mit einem Lkw zusammen, der<br />

zum Parken rangierte. Die Richter des OLG Hamm meinten: Die zwischen den Parkplätzen<br />

angelegte Fahrspur habe Straßencharakter, sei größer und breiter. Es sei klar, dass sie<br />

nicht dem Suchen von Parkplätzen, sondern der Zu- und Abfahrt dient. Deshalb hätte der<br />

Rangierende gemäß §10 StVO dem fließenden Verkehr Vorrang einräumen und warten<br />

müssen (Az.:9 U 26/14).


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AUTO | Neuvorstellungen Lexus NX • Jaguar XE<br />

SCHARFE KANTE<br />

Der Lexus NX 300h sieht aus wie ein Wilder. In Wahrheit ist er aber ein ganz Braver – der Hybride<br />

bevorzugt die sparsame Gangart. Ein paar clevere Details hat er ebenfalls im Gepäck. Text: Martin Schou<br />

Scharfe Kanten im Blech und ein<br />

riesiges Kühlermaul: Der neue<br />

Lexus NX schaut, als wolle er SUV-Konkurrenten<br />

wie Audi Q5 und BMW X3<br />

mit einem Happs verschlingen. Dass die<br />

kantige Karosse nicht jedem gefällt, ist den<br />

Japanern klar. Soll sie auch gar nicht. Dafür<br />

aber auf dem dicht besiedelten SUV-<br />

Markt auffallen, und das tut der NX.<br />

Der kompakte SUV guckt zwar aggressiv,<br />

fährt sich aber förmlich wie ein frommes<br />

Lamm. Denn zum Markstart bietet<br />

Lexus nur den Hybriden 300h an. Ein<br />

2,5-Liter-Benziner (155 PS) bekommt hierbei<br />

Unterstützung von einem 143-PS-<br />

Elektromotor an der Vorderachse, der<br />

streckenweise auch alleine den Vortrieb<br />

regelt. Für 1.428 Euro mehr klingt sich<br />

bei Bedarf ein zweiter 68-PS-Elektromotor<br />

an der Hinterachse ein und macht den<br />

NX zum Elektro-Allradler.<br />

Hört sich nach viel Power an, die Systemleistung<br />

ist allerdings elektronisch auf<br />

197 PS begrenzt. Und auch diese sind gefühlt<br />

nicht vorhanden. Irgendwo zwischen<br />

stufenlosem Planetengetriebe, E-<br />

Motor und Verbrenner scheinen dem NX<br />

ein paar Pferdestärken flöten zu gehen.<br />

Auch wenn der rechte Fuß aufs Bodenblech<br />

drückt, kommt der NX nur träge in<br />

Fahrt und mault dabei noch laut stöhnend.<br />

Anfang 2015 folgt ein 238-PS-Benziner<br />

Wie die anderen Lexus-Hybriden bevorzugt<br />

der NX eben die ruhige Gangart. Hat<br />

man das akzeptiert, ist der Japaner der<br />

perfekte Partner, um entspannt beim<br />

nächsten Termin zu erscheinen. Dazu<br />

passt die leichtgängige, direkte Lenkung<br />

sowie das ausgewogene Fahrwerk. Und<br />

der Normverbrauch von 5,0 Litern (<strong>11</strong>6<br />

g/km) scheint gar nicht mal so unrealistisch.<br />

Anfang 2015 folgt ein 238 PS starker<br />

Vierzylinder-Turbobenziner.<br />

Im Innenraum trumpft der Lexus mit<br />

viel Platz und cleveren Ideen: Vorne wie<br />

hinten haben die Passagiere ausreichend<br />

Bewegungsfreiheit. Die Lehnen der Rückbank<br />

(40 : 60) klappen auf Knopfdruck vor<br />

und machen auf fast ebenem Ladeboden<br />

Platz für bis zu 1.600 Liter Gepäck. In der<br />

Mittelkonsole werden Smartphones induktiv<br />

– also ohne Kabelgewirr – geladen.<br />

Sitze, Seitenverkleidung und Armaturen<br />

sind in den höheren Ausstattungslinien<br />

mit Leder überzogen. Statt weiche<br />

Kunststoffflächen mischt Lexus allerdings<br />

viel Hartplastik unter. Happig sind zudem<br />

die 2.605 Euro für das Premium-Navi mit<br />

veralteter Kartendarstellung und gewöhnungsbedürftiger<br />

Touchpad-Bedienung.<br />

Unter den Sonderposten finden sich<br />

auch reizvolle Extras wie das Head-up<br />

Display (1.848 Euro) inklusive Fernlichtund<br />

Spurhalte-Assistent, die 360-Grad-Kamera<br />

(1.134 Euro) mit Totwinkel- und<br />

Rückraum-Assistent sowie der adaptive<br />

Abstandswarner (504 Euro). So ausgestattet<br />

kostet der NX schnell 40.000 Euro und<br />

mehr. Die Konkurrenz wird er damit nicht<br />

in Angst und Schrecken versetzen, sie sollten<br />

den Lexus aber im Auge behalten.<br />

46 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong><br />

Mehr Infos, Bilder und ein Video:<br />

www.firmenauto.de/nx


BACK TO BUSINESS<br />

2015 soll der Jaguar XE gegen klassische Geschäftswagen wie 3er<br />

BMW und Mercedes C-Klasse antreten.<br />

Text: Hanno Boblenz<br />

Am Heck greift Lexus das zackige Frontdesign wieder auf.<br />

In den Linien F-Sport und Luxury bringt der NX viel Leder mit.<br />

Den Klima-Bereich hat Lexus mit einer Analoguhr aufgehübscht.<br />

Der Lexus kann Smartphones induktiv – ohne Kabel – laden.<br />

Gewöhnungsbedürftige<br />

Touchpad-Bedienung.<br />

Lexus NX 300h<br />

Hubraum/Zylinder cm 3 2.494/4<br />

Systemleistung kW (PS) 145 (197)<br />

Drehmoment Nm/min 210/4.200<br />

0 –100 km/h s 9,2<br />

Vmax km/h 180<br />

NEFZ-Verbrauch/CO 2<br />

l/g 5,0 S/<strong>11</strong>6<br />

Kofferraum/Zuladung l/kg 555–1.600/530<br />

Preis Euro 33.445<br />

Betriebskosten 1) ct/km 93,1/59,8<br />

Effizienzklasse k. A.<br />

Herstellerangaben.<br />

1)<br />

20.000/40.000 km p.a., 60/36 Monate<br />

Es gab Zeiten, da war Jaguar in jedem<br />

britischen Firmenfuhrpark vertreten.<br />

Heute bestückt selbst die britische<br />

Botschaft in Paris, wo Jaguar das Mittelklassemodel<br />

XE Leasinggesellschaften<br />

und großen Flottenkunden vorstellte, ihren<br />

Fuhrpark mit BMW und Toyota.<br />

Das soll sich ändern. »Der XE ist ein<br />

klassischer Firmenwagen, der extrem viel<br />

Spaß macht und trotzdem bezahlbar ist«,<br />

sagt Dr. Ralf Speth, CEO von Jaguar Land<br />

Rover. So soll die 4,67 Meter lange Limousine,<br />

für deren Produktion Jaguar<br />

1,9 Milliarden Euro investierte, an glorreiche<br />

Modelle vergangener Tage wie<br />

den Mk2 anknüpfen.<br />

Für 30.630 Euro tritt der heckgetriebene<br />

Jaguar Mitte 2015 gegen Audi A4,<br />

BMW 3er, Mercedes C-Klasse oder<br />

Volvo S60 an. Das ist einerseits auf Augenhöhe<br />

der Premium-Konkurrenten,<br />

andererseits erstaunlich günstig, denn<br />

die Karosserie des XE besteht zu 75 Prozent<br />

aus Aluminium. Auch am aufwendigen<br />

Fahrwerk mit Integral-Hinterachse<br />

kommt das teure Material zum Einsatz.<br />

So bringt der Brite nur 1.500 Kilo<br />

auf die Waage. Das macht den auf einer<br />

eigenen Plattform komplett neu entwickelten<br />

Jaguar zu einem der leichtesten<br />

Autos in der Mittelklasse.<br />

Mit langer Motorhaube und weit nach<br />

hinten gerücktem Fahrerhaus wirkt der<br />

coupéhafte XE schon im Stand sehr dynamisch.<br />

Er kommt zunächst in fünf Motorisierungen,<br />

darunter zwei neue Vierzylinder-Diesel<br />

mit 160 und 183 PS und<br />

einem CO 2<br />

-Ausstoß von 99 beziehungsweise<br />

109 g. Beide werden auf Wunsch<br />

mit der bekannten Achtgang-Automatik<br />

von ZF geliefert, die bei den drei Benzinern<br />

(200, 240 und 340 PS) Standard ist.<br />

Infotainmentsystem für Businessanwendungen<br />

Ein neues Bedien- und Infotainmentsystem<br />

mit einem Acht-Zoll-Touchscreen<br />

soll auf die Bedürfnisse von Geschäftsleuten<br />

zugeschnitten sein. Koppelt der<br />

Fahrer sein Smartphone, werden Jaguar-Apps<br />

wie Parkplatzsuche oder Musikdienste<br />

aufs Autodisplay gespiegelt.<br />

Eine Telematikeinheit mit SOS-Funktion<br />

lokalisiert das Auto, wenn es gestohlen<br />

wird, und der Splitscreen erlaubt es<br />

dem Beifahrer, eine DVD anzuschauen,<br />

während der Fahrer die Navikarte sieht.<br />

Die versammelte Fuhrparkbranche<br />

nahm die Botschaft mit Interesse zur<br />

Kenntnis. Vor allem den von Eurotax<br />

Glass‘s prognostizierten Restwert, der<br />

sich prozentual sogar über dem des 3er<br />

BMW und auf Niveau der teureren<br />

C-Klasse bewegt. Einen potenziellen<br />

Kunden konnte Jaguar in Paris auch<br />

schon überzeugen: »Der Wagen passt<br />

perfekt in unsere Flotte«, fand Botschafter<br />

Sir Peter Rickett.<br />

Mehr Infos, Bilder und ein Video:<br />

www.firmenauto.de/xe<br />

November <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 47


AUTO | Neuvorstellung VW Passat<br />

PREMIUM FÜRS VOLK<br />

Der VW Passat geht in die achte Runde. Trotz nahezu gleicher Länge bietet die Mittelklasse nun deutlich<br />

mehr Platz und wirkt zudem wuchtiger. In Sachen Technik und Komfort macht er ebenfalls große Sprünge.<br />

Text: Martin Schou<br />

Der Automarkt ist in zwei Lager<br />

gespalten: Ab der Kompaktklasse<br />

aufwärts gibt es Hersteller, die Autos für<br />

die breite Masse bauen, und solche mit<br />

gehobeneren Modellen, die sich mit dem<br />

Zusatz Premium schmücken. Und dann<br />

gibt’s noch Volkswagen. Sobald irgendwo<br />

typische Geschäftswagen oder Vertreterautos<br />

zum Test antreten, haben die<br />

Wolfsburger meist die Nase vorne. Mit<br />

ihrem hohen Nutzwert, der Alltagstauglichkeit<br />

und dem guten Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis stellen sie aber auch dem einen<br />

oder anderen höherpreisigen Konkurrenten<br />

aus Stuttgart, München und Ingolstadt<br />

ab und an ein Bein.<br />

Mit dem neuen Passat will VW die Premium-Hersteller<br />

noch öfter ärgern und<br />

die Brücke zwischen Mittel- und oberer<br />

Mittelklasse schlagen. In der Länge ist er<br />

zwar nicht gewachsen, dafür sind die Räder<br />

um acht Zentimeter auseinandergerückt.<br />

Aufgrund der kürzeren Überhänge<br />

kommt er jetzt wuchtiger rüber. Der Kühler<br />

geht fließend in die neuen Voll-LED-<br />

Scheinwerfer (899 Euro) über und lässt<br />

den Passat dadurch breiter erscheinen.<br />

Mehr Platz für Insassen und Gepäck<br />

Das visuelle Breitenspiel setzt VW im Innenraum<br />

fort. Über das gewohnt geradlinige<br />

Armaturenbrett spannen die Designer<br />

von Tür zu Tür eine Zierleiste im Look<br />

eines Luftausströmers, die nur durch Analoguhr<br />

und Instrumenteneinheit getrennt<br />

wird. Das Lüftungsband sieht edel aus<br />

48 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong>


Digitales Instrumentendisplay zeigt Navi in 3-D.<br />

Geradlinig und strukturiert: Das VW-typisch schlichte Cockpit verlangt keine lange Eingewöhnungszeit.<br />

Mit Mirror Link Smartphone-Apps spiegeln.<br />

und gaukelt uns eben wieder mehr Breite,<br />

in diesem Falle also Raum, vor.<br />

Wobei, vorgaukelt? Im Passat ist wirklich<br />

mehr Platz als vorher. Vor allem auf<br />

den Rücksitzen haben wir mehr Beinfreiheit.<br />

Und obwohl die Mittelklasse um eine<br />

Fingerbreite tiefer daherkommt, bleibt<br />

sogar noch mehr Freiraum über unseren<br />

Köpfen. Wie das? Die Ingenieure montierten<br />

einfach die Sitze etwas tiefer.<br />

In den Kofferraum passt ebenfalls mehr<br />

hinein: Elektrisch surrt der Variant die<br />

Heckklappe hoch und bietet Platz für<br />

650 Liter Gepäck (plus 47 Liter). Unsere<br />

beiden Reisekoffer schluckt er lässig. Wer<br />

den Passat randvoll packen will (1.780 Liter),<br />

muss nur an den seitlichen Hebeln<br />

im Kofferraum ziehen. Schwups fallen die<br />

Lehnen der Rückbank (40:20:40) vor und<br />

bilden einen nahezu flachen Ladeboden.<br />

Für lange Gegenstände macht sich zusätzlich<br />

der Beifahrersitz flach. Vertriebler, die<br />

sich für die Ledersitze mit flauschigen<br />

Alcantara-Sitzflächen entschieden haben,<br />

werden diese aber nur ungern mit Baumarkt-Einkäufen<br />

malträtieren.<br />

8-Zoll-Touchscreen und Onlineanbindung<br />

Auch der Rest im Innenraum kann sich<br />

sehen lassen. Im Cockpit mischen die<br />

Wolfsburger feines Edelholz- oder Alu-<br />

Dekor mit schwarzem Klavierlack. In der<br />

Mitte thront der 8-Zoll-Touchscreen des<br />

neuen Infotainmentsystems Discover Pro<br />

(1.831 Euro), das der Passat vom Golf<br />

übernimmt. Die Bedienung ist leicht<br />

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Fotos: xxxxxxxx (x)<br />

November <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 49


AUTO | Neuvorstellung VW Passat<br />

Zwei große Reisekoffer schluckt der Kofferraum (650 Liter) des Passat locker.<br />

Mit einem Zug an den seitlichen Hebeln fallen die Rücksitzlehnen nach vorne.<br />

Stark betonte Sicken an den Seiten und horizontale Linien am Heck: Der<br />

Passat wirkt wuchtiger. Der Radstand ist um acht Zentimeter gewachsen.<br />

und das Navi versteht Zielvorgaben in<br />

einem Satz. Besonders praktisch: Der Passat<br />

koppelt jetzt zwei Mobiltelefone gleichzeitig,<br />

beispielsweise privat und geschäftlich.<br />

Über WLAN können sich die anderen<br />

Mitfahrer vernetzen. Der Passat ist<br />

ebenfalls mit der Online-Welt verbunden,<br />

schleust unter anderem Echtzeitverkehrsinfos<br />

ein und beherrscht Google Street<br />

View sowie Google Earth. Zudem spiegelt<br />

er Apps vom Smartphone auf das Display.<br />

Hochauflösender, digitaler Bildschirm<br />

für Tacho, Drehzahlen und vieles mehr<br />

Neu bei VW ist das Active Info Display,<br />

das erst vor Kurzem im Audi TT präsentiert<br />

wurde. Auf einem Bildschirm mit<br />

über 30 Zentimeter Diagonale zeigt der<br />

Passat neben Tacho und Drehzahlen alles<br />

an, was auch auf dem Zentral-Display<br />

läuft, also auch die Navikarte in 3-D. Als<br />

erster Volkswagen ist für die Mittel klasse<br />

ab Sommer 2015 ein Head-up-Display zu<br />

haben – die Daten projiziert der Passat<br />

auf eine ausfahrbare Glasscheibe.<br />

Mit so viel technischer Unterstützung<br />

kann sich der Fahrer nun in aller Ruhe<br />

aufs Fahren konzentrieren. Und das<br />

machte in einem Passat noch nie so viel<br />

Spaß wie im neuen Modell. Der größere<br />

Radstand und die steifere Karosserie tragen<br />

dazu bei, dass der Passat satt auf der<br />

Straße liegt. Gelassen fegt er über Bodenwellen<br />

hinweg. Wenn man ihn lässt, sogar<br />

bis zu 1.650 km ohne Tankstopp.<br />

Voraussetzung: Es sitzt der neue Zwei-<br />

Liter-Diesel mit 150 PS unter der Haube.<br />

Dessen Normverbrauch liegt bei gerade<br />

mal vier Litern (Limousine). Per Knopfdruck<br />

(Serie) erwacht der Vierzylinder<br />

zum Leben. Kaum hörbar brummt er vor<br />

sich hin. Seine 340 Nm bringt er schon<br />

früh ins Spiel, schiebt den Passat energisch<br />

und druckvoll an. Die Lenkung arbeitet<br />

leichtgängig und dennoch direkt,<br />

die Sechsgang-Schaltung (Doppelkupplungsgetriebe:<br />

1.848 Euro) passt sich dem<br />

hohen Niveau nahtlos an. Mit adaptiven<br />

Dämpfern (991 Euro) und aktiviertem<br />

Sport-Modus, flitzt der Passat sogar sportlich<br />

um Ecken, ohne dabei den Komfortanspruch<br />

über Bord zu werfen.<br />

Mit neuem 240 PS starken Topdiesel<br />

und einem weiteren Turbobenziner<br />

(125 PS) stehen zunächst nur drei Motorisierungen<br />

zur Wahl. Im Laufe des nächsten<br />

Jahres stockt VW das Angebot auf insgesamt<br />

zehn Motoren (120 bis 280 PS) auf.<br />

Auch ein Plug-in-Hybride (218 PS) folgt<br />

2015. Der Passat GTE schafft 50 Kilometer<br />

rein elektrisch.<br />

In der Aufpreisliste finden sich dafür<br />

jetzt schon einige neue Assistenzsysteme:<br />

Da wäre beispielsweise der Stauassistent,<br />

der den Passat im Stop-and-go-Verkehr<br />

alleine steuert, sowie der neue Einparkassistent,<br />

der den Passat wie in einem Computerspiel<br />

dreidimensional aus der Vogelperspektive<br />

zeigt. Wer sich in der Aufpreisliste<br />

verliert, landet allerdings schnell weit<br />

über dem Startpreis von 25.420 Euro (2.0<br />

TDI Limousine). Zum Konzernbruder Audi<br />

A4 sind es nur rund 2.500 Euro Unterschied.<br />

Auch bei den Preisen scheint VW<br />

die Grenzen also etwas zu verschieben.<br />

VW Passat Variant<br />

Hubraum<br />

(cm 3 )<br />

Zylinder<br />

Leistung<br />

kW (PS)<br />

Drehmom.<br />

(Nm/min)<br />

0–100 (s)<br />

Vmax (km/h)<br />

Verbrauch<br />

(l/100 km)<br />

CO 2 (g/km)<br />

Kofferraum (l)<br />

Zuladung (kg)<br />

Preis (Euro)<br />

Betriebskosten 2)<br />

(ct/km)<br />

2.0 TDI 1.968 4 <strong>11</strong>0 (150) 340/1.750 8,9 218 4,1 D 107 650–1.780 565 26.323 67,3/43,8 A+<br />

2.0 TDI 1.968 4 176 (240) 500/1.750 6,3 238 5,4 D 140 650–1.780 575 37.500 84,3/55,2 B<br />

1.4 TSI 1.395 4 <strong>11</strong>0 (150) 250/1.500 8,6 218 5,1 S <strong>11</strong>9 650–1.780 571 26.365 70,9/47,4 B<br />

VW Passat Limousine<br />

Hubraum<br />

(cm 3 )<br />

Zylinder<br />

Leistung<br />

kW (PS)<br />

Drehmom.<br />

(Nm/min)<br />

0–100 (s)<br />

Vmax (km/h)<br />

Verbrauch<br />

(l/100 km)<br />

CO 2 (g/km)<br />

Kofferraum (l)<br />

Zuladung (kg)<br />

Preis (Euro)<br />

Betriebskosten 2)<br />

(ct/km)<br />

2.0 TDI 1.968 4 <strong>11</strong>0 (150) 340/1.750 8,9 218 4,0 D 106 586–1.152 565 25.420 67,1/43,8 A+<br />

2.0 TDI 1.968 4 176 (240) 500/1.750 6,1 240 5,3 D 139 586–1.152 539 36.659 83,2/55,1 B<br />

1.4 TSI 1.395 4 <strong>11</strong>0 (150) 250/1.500 8,4 220 4,9 S <strong>11</strong>5 586–1.152 553 25.525 73,6/48,7 A<br />

Herstellerangaben. 1) Automatik<br />

2) Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von<br />

Effizienzklasse<br />

Effizienzklasse<br />

Die Limousine macht bei uns nur rund 30 Prozent aus.<br />

In Asien und den USA ist sie umso gefragter.<br />

50 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong><br />

Mehr Infos, Bilder und ein Video:<br />

www.firmenauto.de/vwpassat


AUTO | Neuvorstellungen Porsche Cayenne • Opel Adam Rocks<br />

PORSCHE ZIEHT DEN STECKER<br />

Der Porsche Cayenne geht aufgefrischt in die zweite Lebenshälfte, mit dezenten optischen Retuschen<br />

und mehr Power bei gleichzeitig weniger Verbrauch. Ganz neu ist der Plug-in Hybrid. Text: Martin Schou<br />

Der Porsche Cayenne ist … Ja,<br />

was ist er denn nun? Der sportlichste<br />

SUV jedenfalls nicht mehr. Die<br />

Krone hat ihm der kleine Bruder Macan<br />

mit tieferer Sitzposition und flacherer<br />

Coupéform abgenommen. Also nochmals:<br />

Der Porsche Cayenne ist »der erste Plugin<br />

Hybrid im Premium-SUV-Segment«,<br />

tönt es jetzt eben aus Zuffenhausen.<br />

Wie? Mutiert der Cayenne vom Sportler<br />

zum Knauser? Von wegen. Die neue<br />

Plug-in-Version ersetzt den normalen<br />

Hybriden und ist zwar mit einem<br />

Mini-Normverbrauch von nur 3,4 Litern<br />

(79 g/km) angegeben. Den schafft er aber<br />

nur, weil ihn die 95 PS starke E-Maschine<br />

bis zu 36 Kilometer emissionsfrei trägt.<br />

Wer es mit dem Hybriden krachen lassen<br />

will, dem stehen ein weiterer V6-Biturbo<br />

sowie 416 PS Systemleistung zur Seite.<br />

An den Öko-SUV ließ uns Porsche allerdings<br />

noch nicht ran. Bei unserem Treffen<br />

mit dem Sportwagenbauer hatten die<br />

Porsche-Kollegen dafür alle anderen Motorisierungen<br />

dabei, die mit ein bisschen<br />

Feintuning an Leistung zulegen und dennoch<br />

weniger verbrauchen. Nur dem<br />

Cayenne S hat Porsche statt des Achtzylinder-Saugers<br />

einen stärkeren und zugleich<br />

sparsameren 3,6-Liter-V6-Biturbo<br />

(420 PS) unter die Haube gepflanzt.<br />

Am meisten Spaß macht aber immer<br />

noch der bullige Cayenne S Diesel, der mit<br />

68.980 Euro exakt gleich viel kostet wie<br />

die Hybridversion. Der V8-Turbodiesel<br />

(385 PS) ist sprintstärker geworden (5,4<br />

statt 5,7 s) und begnügt sich jetzt mit 8,0<br />

Litern (–0,3 Liter). Ein verbessertes Thermomanagement<br />

und die weiterentwickelte<br />

Achtgang-Automatik mit flinkerem<br />

Start-Stopp-System sowie neuer Segelfunktion<br />

sind maßgeblich für die Verbrauchseinsparungen<br />

verantwortlich.<br />

Der Cayenne wird rund 4.500 Euro teurer<br />

Wer will aber schon mit dem Cayenne segeln,<br />

wenn der dicke SUV fliegen kann.<br />

Das Gaspedal leicht antippen genügt und<br />

der 4,2-Liter-Selbstzünder knallt seine 850<br />

Nm mit so viel Druck auf die Kurbelwelle,<br />

dass der Cayenne die Haube anhebt<br />

und lauthals röhrend nach vorne schießt.<br />

Noch erstaunlicher aber, wie leichtfüßig<br />

und wankstabil sich der 2,2 Tonnen<br />

schwere SUV in Kurven wirft. Damit sich<br />

der Fahrer stärker in einem richtigen<br />

Sportwagen wähnt, hat Porsche ein Lenkrad<br />

in der Optik des 918-Spyder-Steuers<br />

eingebaut. Nur die hohe Sitzposition<br />

erinnert noch daran, dass wir nicht in<br />

einem reinrassigen Sportwagen sitzen.<br />

Mit dem Facelift steigt auch der Grundpreis<br />

durchschnittlich um rund 4.500<br />

Euro. Neben dem neu modellierten Heck<br />

bekommt der Cayenne-Kunde eine<br />

geschärfte Frontansicht mit nun serienmäßigen<br />

Bi-Xenon-Leuchten (optional<br />

LED-Hauptscheinwerfer für 2.330 Euro).<br />

Mehr Komfort bietet der Cayenne zudem:<br />

Mit der Soft-Close-Technik (590 Euro)<br />

zieht der Porsche angelehnte Türen<br />

selbst ins Schloss. Außerdem gibt‘s nun<br />

endlich den Abstandstempomaten (1.590<br />

Euro) sowie eine Einparkhilfe mit Sourround-View<br />

(1.990 Euro).<br />

Während wir die Preisliste durchforsten<br />

und unseren Wunsch-Cayenne zusammenstellen,<br />

gelangen wir schließlich zu<br />

einer weiteren, nicht ganz unerwarteten<br />

Erkenntnis: Der Cayenne ist … auch einer<br />

der teuersten SUV.<br />

52 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong><br />

Mehr Infos, Bilder und ein Video:<br />

www.firmenauto.de/cayenne


Dachspoiler, Heck und Stoßfänger inklusive<br />

Endrohre hat Porsche neu gestaltet.<br />

Von offroad bis sportlich: Über Tasten in der Mittelkonsole<br />

kann der Fahrer das Fahrwerk einstellen.<br />

Typisches Porsche-Cockpit mit ansteigender Mittelkonsole und fünf Rundinstrumenten. Das Lenkrad hat<br />

er vom Supersportwagen 918 Spyder übernommen. Haltegriffe erinnern daran, dass er ein SUV ist.<br />

Porsche Cayenne<br />

Hubraum<br />

(cm 3 )<br />

Zylinder<br />

Leistung<br />

kW (PS)<br />

Dremom.<br />

(Nm/min)<br />

0–100 (s)<br />

Vmax (km/h)<br />

Verbrauch<br />

(l/100 km)<br />

CO 2 (g/km)<br />

Kofferraum (l)<br />

Zuladung (kg)<br />

Preis (Euro)<br />

Betriebskosten 1)<br />

(ct/km)<br />

Diesel 2.967 6 193 (262) 580/1.750 7,3 221 6,6 D 173 670–1.728 760 66.260 123,1/81,7 B<br />

S Diesel 4.134 8 283 (385) 850/2.000 5,4 252 8,0 D 209 670–1.728 740 68.980 136,1/88,5 C<br />

S 3.904 6 309 (420) 550/1.350 5,5 259 9,5 SP 223 670–1.728 775 67.380 135,8/90,3 D<br />

Turbo 4.806 8 382 (520) 750/2.250 4,5 279 <strong>11</strong>,2 SP 261 670–1.728 710 107.880 186,5/121,5 F<br />

S E-Hybrid 2.995 6 306 (416) 590/1.250 5,9 243 3,4 SP 79 580–1.728 700 68.980 133,8/86,5 A+<br />

Herstellerangaben.<br />

1) Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von<br />

Effizienzklasse<br />

OPELS NEUER MINI-ROCKER<br />

Der Opel Adam Rocks ist der erste Crossover unter den<br />

Kleinstwagen. Das Faltdach hat er exklusiv, den Dreizylinder<br />

bringt er für alle Adame mit.<br />

Text: Martin Schou<br />

Der Crossover-Trend macht nicht<br />

einmal mehr vor den Kleinsten halt.<br />

Opel bietet seinen Adam in einer Outdoor-Variante<br />

an. Zum robusten Auftritt<br />

des 3,75 Meter langen Rocks gehören<br />

anthrazitfarbene Stoßfänger, Schweller<br />

und Radkastenblenden sowie ein angedeuteter<br />

Unterfahrschutz an Front- und<br />

Heckschürze. Die Karosserie hat Opel 1,5<br />

Zentimeter aufgebockt.<br />

Wie die Ausstattungslinien Jam, Glam<br />

und Slam ist auch der Rocks ein wahrer<br />

Individualisierungs-Künstler. Er bringt<br />

sogar noch weitere Farben und Dekors<br />

für das ohnehin schon stylische und<br />

hochwertige Interieur mit.<br />

Opel verlangt für den Rocks mindestens<br />

13.436 Euro. Also rund 3.500 Euro<br />

mehr als für den nackten Einstiegs-Adam<br />

und 1.200 Euro mehr als für die bisherige<br />

Topversion Slam. Dafür hat der Rocks<br />

auch weitere Extras im Gepäck: Klimaanlage,<br />

CD-Radio, Lederlenkrad, Tempomat<br />

und sogar 17-Zöller sind Standard.<br />

Kann man für die<br />

Adam-Brüder aber alles<br />

ordern. Nur das Sonnenrollo<br />

hat der Rocks<br />

exklusiv – und ebenfalls<br />

ab Serie. Wer noch Spielraum<br />

beim Budget hat, sollte<br />

unbedingt die knapp 2.000 Euro Aufpreis<br />

in den neuen Dreizylinder (90 und<br />

<strong>11</strong>5 PS) investieren. In unserem Rocks werkelte<br />

die stärkere Version. Das Einliter-Motörchen<br />

bringt den Adam flott in<br />

Schwung und arbeitet leise. Dazu passt<br />

Opel Adam Rocks<br />

Hubraum<br />

(cm 3 )<br />

Zylinder<br />

Leistung<br />

kW (PS)<br />

Drehmom.<br />

(Nm/min)<br />

0–100 (s)<br />

Vmax (km/h)<br />

die ebenfalls<br />

neue Sechsgang-Box.<br />

Der Turbobenziner ist für die<br />

ganze Adam-Bande erhältlich und dürfte<br />

bald auch seinen Weg in die größeren<br />

Opel-Modelle finden. Downsizing macht<br />

eben vor den Großen keinen Halt mehr.<br />

Verbrauch<br />

(l/100 km)<br />

CO 2 (g/km)<br />

Kofferraum (l)<br />

Zuladung (kg)<br />

Preis (Euro)<br />

Betriebskosten 1)<br />

(ct/km)<br />

1.2 1.229 4 51 (79) <strong>11</strong>5/4.000 14,9 165 5,3 S 124 170–663 369 9.873 47,3/32,6 D<br />

1.4 1.398 4 64 (87) 130/4.000 12,5 176 5,3 S 125 170–663 345 12.184 50,5/34,3 C<br />

1.0 T 999 3 66 (90) 170/1.800 <strong>11</strong>,9 180 4,5 S 105 170–663 354 13.571 51,4/34,8 B<br />

1.4 1.398 4 74 (100) 130/4.000 <strong>11</strong>,5 185 5,3 S 125 170–663 345 12.680 51,4/34,8 C<br />

1.0 T 999 3 85 (<strong>11</strong>5) 170/1.800 9,9 196 5,1 S <strong>11</strong>9 170–663 354 13.823 52,2/35,2 C<br />

Herstellerangaben.<br />

1) Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von<br />

Effizienzklasse<br />

Mehr Infos, Bilder und ein Video:<br />

www.firmenauto.de/rocks<br />

November <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 53


AUTO | Neuvorstellung Jeep Renegade<br />

SO MATSCH FUN<br />

Der Jeep Renegade will im Revier von Opel Mokka und Skoda Yeti wildern.<br />

Er überrascht mit Liebe zum Detail sowie umfangreicher Antriebspalette.<br />

Text: Guido Borck<br />

Mit dem Renegade knüpft Jeep an<br />

Traditionen an, geht gleichzeitig aber<br />

neue Wege. Nicht nur, dass es einen so<br />

kurzen Geländezwerg seit dem Urvater<br />

Willys von 1941 nicht mehr gab. Er ist<br />

auch eine gemeinschaftliche Entwicklung<br />

der beiden Konzernpartner Fiat und<br />

Chrysler.<br />

Während das Design und der 4x4-Antrieb<br />

aus den USA stammen, liefern die<br />

Italiener die Motoren und die technische<br />

Basis. So teilt sich der Renegade weitgehend<br />

die Plattform mit dem Fiat 500 L.<br />

Auch rollt er nicht im Land der unbegrenzten<br />

Möglichkeiten vom Band, sondern<br />

im italienischen Fiat-Werk in Melfi.<br />

Damit ist er der erste Jeep, der außerhalb<br />

der Vereinigten Staaten gebaut wird und<br />

nicht nur in Europa, sondern auch parallel<br />

innerhalb Amerikas verkauft wird.<br />

Zudem durften die US-Designer beim<br />

Renegade gründlich hinlangen. Sie verpassten<br />

ihm eine charismatische kantigrunde<br />

Form und versteckten obendrein<br />

noch ein paar »Easter Eggs« (Ostereier)<br />

im Fahrzeug.<br />

Diese heimlichen Gimmicks stammen<br />

ursprünglich aus der Computer-Branche,<br />

bei denen Software-Entwickler in ihre<br />

Programme kleine Extras integrierten.<br />

Wie beispielsweise der versteckte Flugsimulator<br />

in »Excel 97«. Wer die Easter<br />

Eggs im kleinen Jeep entdecken will, sollte<br />

genauer hinschauen. Dann bemerkt er<br />

einen kleinen Yeti, der über die Heckscheibe<br />

läuft, eine im Tankdeckel sitzende<br />

Spinne oder den Ur-Jeep Willys. Der<br />

fährt im Kleinformat die Windschutzscheibe<br />

hinauf. Für den ein oder anderen<br />

Außendienstler mag das vielleicht zu verspielt<br />

wirken, die Details wurden aber<br />

sehr dezent untergebracht.<br />

Viel Platz für Passagiere, aber wenig<br />

Stauraum für Kleinkram<br />

Dienstwagenfahrern dürfte der bequeme<br />

Einstieg wohl eher zusagen. Die Türen öffnen<br />

weit und der Renegade empfängt seine<br />

Gäste mit reichlich Platz. Selbst im Fond<br />

zwickt nichts. Schön auch, dass die Dachlinie<br />

hoch verläuft und über den Köpfen<br />

der Passagiere für genügend Luft sorgt.<br />

Die Materialauswahl und Verarbeitung<br />

ist in Ordnung und wirkt genauso robust<br />

54 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong>


Wohin das Auge auch schaut, sorgen farbenfrohe<br />

Applikationen für frischen Pep im kleinen Jeep.<br />

Schickes Cockpit, brauchbare Ablagen sucht<br />

man allerdings vergebens.<br />

Viel Platz im Fond, auf Wunsch sind die Lederpolster<br />

in extravagantem Grau-Orange-Mix zu haben.<br />

Das Kofferraumvolumen fällt mit 351 bis<br />

maximal 1.297 Litern eher bescheiden aus.<br />

Jeep Renegade<br />

Hubraum<br />

(cm 3 )<br />

Zylinder<br />

Leistung<br />

kW (PS)<br />

Drehmom.<br />

(Nm/min)<br />

0–100 (s)<br />

Vmax (km/h)<br />

Verbrauch<br />

(l/100 km)<br />

CO 2 (g/km)<br />

Kofferraum (l)<br />

Zuladung (kg)<br />

Preis (Euro)<br />

Betriebskosten 1)<br />

(ct/km)<br />

1.6 Multijet 1.598 4 88 (120) 320/1.750 10,2 178 4,6 D 120 351–1.297 440 19.832 61,9/38,9 A<br />

2.0 Multijet 1.956 4 103 (140) 350/1.750 9,5 182 5,1 D 134 351–1.297 505 22.269 64,7/41,5 B<br />

2.0 Multijet 1.956 4 125 (170) 350/1.750 8,9 196 5,9 D 155 351–1.297 470 26.807 70,8/45,8 C<br />

1.6 E-torq 1.598 4 81 (<strong>11</strong>0) 152/4.500 <strong>11</strong>,8 170 6,1 S 141 351–1.297 k. A. 16.723 62,5/41,9 k. A.<br />

1.4 Multiair 1.368 4 103 (140) 230/1.750 9,3 181 6,0 S 140 351–1.297 470 19.076 65,2/43,9 C<br />

1.4 Multiair 1.368 4 125 (170) 250/2.500 8,8 194 6,9 S 160 351–1.297 k. A. 24.874 73,6/49,9 k. A.<br />

Herstellerangaben.<br />

1) Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von<br />

Effizienzklasse<br />

wie der Beifahrer-Haltegriff über dem<br />

Handschuhfach. Natürlich verzichtet der<br />

Renegade auch im Innenraum nicht auf<br />

Extravagantes. So wurden die Lautsprecher-Boxen<br />

mit der Frontpartie des Willys<br />

verziert und ein »Matsch-Fleck« markiert<br />

den roten Bereich auf dem Drehzahlmesser.<br />

Wer will, kann den Innenraum<br />

wie in unserem Testwagen noch<br />

farbenfroher gestalten: peppige Applikationen<br />

in Orange, Lederpolster in Grau-<br />

Orange sowie braune Innenausstattung.<br />

Hört sich schräg an, wirkt aber alles in<br />

allem stimmig.<br />

Weniger Gefallen finden die kleinen<br />

Ablagen, die den Praxisnutzen stark einschränken.<br />

So nehmen es die kleinen Türtaschen<br />

allenfalls mit 0,5-Liter-Flaschen<br />

auf. Auch beim Kofferraum muss sich<br />

der Renegade-Eigner mit maximal 1.297<br />

Litern zufriedengeben. Zum Vergleich:<br />

Ein Skoda Yeti packt bis unters Dach<br />

1.580 Liter.<br />

Üppig ist dagegen das Motorenangebot.<br />

Drei Turbodiesel sowie ein Benziner<br />

stehen sofort bereit. Ein Einstiegsbenziner<br />

mit <strong>11</strong>0 PS sowie ein 170-PS-Topbenziner<br />

mit Neunstufen-Automatik komplettieren<br />

im nächsten Frühjahr noch die<br />

Palette. Die kleinen Motoren gibt generell<br />

als Fronttriebler, die Zweiliter-Diesel<br />

sind hingegen immer mit 4x4-Antrieb<br />

Mehr Infos, Bilder und ein Video:<br />

www.firmenauto.de/renegade<br />

ausgerüstet. Dieser schaltet sich automatisch<br />

zu, sobald der Renegade mehr Grip<br />

benötigt.<br />

Für den schweren Offroad-Einsatz gibt<br />

es eine spezielle Renegade-Version<br />

Für Jäger oder Förster, die ins schwere<br />

Gelände müssen, bietet Jeep die Offroad-<br />

Variante Trailhawk an. Er unterscheidet<br />

sich mit einer robuster anmutenden Optik,<br />

einer Geländeuntersetzung sowie höherer<br />

Bodenfreiheit. Anspruchsvolles<br />

Im Gelände beeindruckt der<br />

kleine Renegade Trailhawk<br />

mit jeder Menge Offroad-Spaß.<br />

Gelände nimmt der Trailhawk mit Bravour.<br />

Allerdings verlangt Jeep für sein<br />

Topmodell samt kraftvollem 170-PS-Turbodiesel<br />

und sanfter Neunstufen-Automatik<br />

gleich 26.807 Euro. Ganz schön<br />

viel Geld.<br />

Auf der Straße zeigt sich der US-Italo<br />

von seiner komfortablen Seite. Und mit<br />

Spurhalter, Toter-Winkel-Warner, Parkassistenten<br />

sowie Auffahrwarnsystem ist<br />

die Riege an Assistenzsystemen beim<br />

kleinen Renegade nahezu komplett.<br />

November <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 55


AUTO | Neuvorstellungen Mercedes-Benz Vito • BMW 518d/520d Touring<br />

DER KOSTENBEWUSSTE<br />

Fahrkomfort und Sicherheit auf Pkw-Niveau sowie ein auf 18.000 Euro gesenkter Einstiegspreis: Der neue<br />

Mercedes Vito soll jetzt auch kostenbewusste Fuhrparkbetreiber überzeugen.<br />

Text: Hanno Boblenz<br />

Übersichtliches Cockpit, aber umständliche, nicht<br />

der Mercedes-Logik folgende Navibedienung.<br />

So muss es sein: Extra Fach fürs Handy, das man<br />

per Bluetooth oder über USB verbinden kann.<br />

Trotz des etwas pixeligen Displays ist die neue<br />

Rückfahrkamera eine große Hilfe beim Ankoppeln.<br />

Unsinnig: Es gibt keine seitlichen Schutzleisten<br />

mehr – angeblich aus optischen Gründen.<br />

Mercedes Vito kompakter Kastenwagen<br />

Hubraum<br />

(cm 3 )<br />

Zylinder<br />

Leistung<br />

kW (PS)<br />

Drehmom.<br />

(Nm/min)<br />

0–100 (s)<br />

Vmax (km/h)<br />

Verbrauch<br />

(l/100 km)<br />

CO 2 (g/km)<br />

Kofferraum (l)<br />

Zuladung (kg)<br />

Preis (Euro)<br />

Betriebskosten 1)<br />

(ct/km)<br />

109 CDI 1.598 4 55 (88) 230/1.500 k. A. 157 6,2 D 163 5.800 1.039 17.990 65,7/42,0 B<br />

<strong>11</strong>1 CDI 1.598 4 84 (<strong>11</strong>4) 270/1.500 k. A. 169 6,2 D 163 5.800 1.039 18.750 66,7/42,8 B<br />

<strong>11</strong>4 CDI 2.143 4 100 (136) 330/1.200 k. A. 182 6,5 D 170 5.800 969 26.970 78,5/50,5 B<br />

<strong>11</strong>6 CDI 2.143 4 120 (163) 380/1.400 k. A. 194 6,1 D 159 5.800 969 28.040 79,4/51,0 A<br />

<strong>11</strong>9 Bluetec 2.143 4 140 (190) 440/1.400 k. A. 206 5,8 D 153 5.800 969 32.820 85,8/55,7 A<br />

Herstellerangaben.<br />

1) Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von<br />

Effizienzklasse<br />

56 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong><br />

Mehr Infos und Bilder:<br />

www.firmenauto.de/mbvito


Zwei Radstände, drei Längen,<br />

vier Gewichtsklassen, zusätzlich<br />

zum Frontantrieb Versionen mit Heckund<br />

Allradantrieb – Mercedes stellt den<br />

Vito breiter auf. Außerdem übernimmt<br />

der Dreitonner etliches vom größeren<br />

Sprinter. Die Fahrerhilfen beispielsweise:<br />

Seitenwind-Assistent und Müdigkeitswarner<br />

sind serienmäßig an Bord,<br />

viele Helfer wie die Parkautomatik oder<br />

der radargestützte Abstandswarner gibt‘s<br />

auf Wunsch. Ebenso wie bis zu acht Airbags.<br />

In Sachen Sicherheit setzt Mercedes<br />

den neuen Standard in der mittleren<br />

Gewichtsklasse.<br />

Damit bietet der Vito gutes Pkw-<br />

Niveau. Das ist nur logisch, denn er wird<br />

nicht nur als Kastenwagen, sondern auch<br />

als Kombi angeboten und heißt nun Tourer<br />

statt Viano. Und zwar gleich in drei<br />

Ausführungen, vom spartanischen Base<br />

mit pflegeleichter Inneneinrichtung für<br />

harte Baustellen-Einsätze bis zum Select<br />

mit verschiebbaren Einzelsitzen, Teppichboden<br />

und Klimaautomatik für den Einsatz<br />

als Shuttlebus.<br />

Das neue Fahrwerk steigert den<br />

Komfort enorm<br />

Wie der Mercedes Schlaglöcher oder<br />

Querrillen nimmt, hat eine ganz neue<br />

Qualität. Nicht nur die polternden Achsen<br />

des Vorgängers sind passé, das neue<br />

Modell federt auch viel weicher. In Verbindung<br />

mit den bequemen, vielfach verstellbaren<br />

Sitzen beschert das einen hohen<br />

Wohlfühleffekt, zu dem auch die sehr<br />

gute Geräuschdämmung beiträgt.<br />

Viele sinnvoll in der Fahrerkabine verteilte<br />

Staufächer und Ablagen zeugen<br />

von den Bemühungen, es dem Fahrer so<br />

angenehm wie möglich zu machen. So<br />

ist die Trennwand leicht zum Laderaum<br />

hin ausgebeult, damit der Fahrer den Sitz<br />

weiter nach hinten schieben kann. Und<br />

die USB-/Aux-Anschlüsse fürs Smartphone<br />

sitzen genau richtig, nämlich direkt<br />

neben der Handy-Ablage.<br />

Mit dem Modellwechsel bringt Mercedes<br />

neue, bis zu 20 Prozent sparsamere<br />

Motorisierungen. Außerdem wurden die<br />

Wartungsintervalle von 30.000 auf 40.000<br />

Kilometer verlängert. An scharf kalkulierende<br />

Kunden richtet sich der 1,6-Liter-<br />

Motor, den es mit 88 oder <strong>11</strong>4 PS gibt. Sogar<br />

der schwächere 109 CDI ist ausreichend<br />

spritzig für Kurz- und Mittelstrecken<br />

und hat den Vorteil, dass er in einer<br />

etwas abgespeckten Variante Worker<br />

schon ab 17.990 Euro zu haben ist.<br />

MEHR POWER,<br />

WENIGER DURST<br />

BMW launcht seine neue Vierzylinder-Dieselgeneration<br />

auch im<br />

5er. 518d und 520d bringen mehr<br />

Leistung mit und verbrauchen<br />

dabei weniger. Text: Martin Schou<br />

Einen neuen Vierzylinder-Diesel<br />

hätte der Fünfer gar nicht nötig gehabt.<br />

Fast jeder zweite Kunde in Europa greift<br />

zum 520d. Getreu dem Motto »Besser<br />

geht immer« pflanzt BMW nun den Einstiegsdieseln<br />

518d und 520d zu gleichen<br />

Preisen den Zweiliter-Turbodiesel aus<br />

dem neuen Motorenbaukasten ein.<br />

Das neue Aggregat senkt den Verbrauch<br />

um rund zehn Prozent. So stehen<br />

bei beim 520d Touring mit Sechsgang-<br />

Schaltung 4,6 Liter, mit Achtgang-Automatik<br />

4,5 Liter im Datenblatt (Limousine:<br />

4,3/4,1 Liter). Selbst bei strengen Dienstwagenregelungen<br />

dürfte damit noch ein<br />

Bonus winken: Der CO 2 -Ausstoß liegt bei<br />

gerade mal 109 Gramm pro Kilometer.<br />

Das neue Triebwerk ist leichter, hat weniger<br />

Reibung und einen erhöhten Einspritzdruck<br />

von 2.000 bar. Zudem agiert<br />

BMW 5er Touring<br />

Hubraum<br />

(cm 3 )<br />

Zylinder<br />

Leistung<br />

kW (PS)<br />

Drehmom.<br />

(Nm/min)<br />

0–100 (s)<br />

Vmax (km/h)<br />

Verbrauch<br />

(l/100 km)<br />

CO 2 (g/km)<br />

Kofferraum (l)<br />

Zuladung (kg)<br />

Preis (Euro)<br />

Betriebskosten 1)<br />

(ct/km)<br />

518d 1.995 4 <strong>11</strong>0 (150) 360/1.750 9,9 210 4,7 D 122 560–1.670 575 35.798 86,7/56,9 A+<br />

520d 1.995 4 140 (190) 400/1.750 8,1 229 4,6 D 122 560–1.670 575 37.899 89,3/58,5 A+<br />

Herstellerangaben.<br />

die Start-Stopp flinker und die weiter<br />

gespreizte Automatik intelligenter: Das<br />

Navi sagt dem Getriebe Kurven und<br />

Kreuzungen voraus, sodass der 5er frühzeitiger<br />

schaltet.<br />

BMW hat aber nicht nur den Verbrauch<br />

gedrückt, sondern auch die Performance<br />

gesteigert. Sechs PS und 20 Nm bekommt<br />

der 520d oben draufgepackt. Macht<br />

190 PS und 400 Nm Drehmoment, die locker<br />

ausreichen, um den 1,7-Tonner standesgemäß<br />

auf Trab zu bringen. Leise und<br />

laufruhig arbeitet der Vierzylinder vor<br />

sich hin. Die Drehzahlnadel ruht bei<br />

Landstraßentempo knapp über der<br />

1.000er-Marke. Bei Überholmanövern<br />

schaltet der 5er flugs ein, zwei Gänge zurück,<br />

der Turbodiesel untermalt das<br />

Spielchen mit einem sonoren Brummen.<br />

Und wie das nun mal so ist, wenn’s rundum<br />

passt. Man fängt schnell an zu glauben:<br />

»Besser geht’s nimmer«.<br />

1) Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von<br />

Effizienzklasse<br />

Mehr Infos und Bilder:<br />

www.firmenauto.de/520d<br />

November <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 57


MANAGEMENT | Neuvorstellungen Peugeot 508 SW • Kia Soul EV<br />

Empfehlenswert: Die neue Sechsgangautomatik<br />

arbeitet äußerst komfortabel.<br />

Geballte Ladung: An Instrumenten und Anzeigen<br />

fehlt es nicht im Blickfeld des Fahrers.<br />

KÖNIG DER LÖWEN<br />

Er hat‘s schwer gegen Passat & Co. Jetzt aber greift der Peugeot 508 SW mit neuem Gesicht und Euro-6-<br />

Motoren an. Vor allem beim 180 Blue HDI stimmen Leistung und Ökobilanz.<br />

Text: Alex Mannschatz<br />

Peugeot hat seinen König der<br />

Löwen in die Maske geschickt.<br />

Etwas wilder als zuvor durchstreift der<br />

508 das Revier im D-Segment. Sein Kühlergrill<br />

steht nun steil, die Haube liegt<br />

dadurch horizontaler. Das Markenlogo<br />

ist von der Haube auf den Kühlergrill gewandert,<br />

als Reminiszenz an die Historie<br />

der Erfolgsmodelle 504 und 505. Die<br />

Leuchten sind etwas flacher, erstmals<br />

sind Komplett-LED-Einheiten für Tagfahrlicht,<br />

Blinker und Nebelscheinwerfer<br />

verfügbar. Innen ist nun ab dem zweiten<br />

Ausstattungsniveau ein Sieben-Zoll-<br />

Touchscreen an Bord, über den die meisten<br />

Fahrzeugfunktionen bedient werden.<br />

Für unsere erste Ausfahrt wählten wir<br />

im Kombi SW den neuen 2.0 Blue HDI<br />

Diesel mit 180 PS in Verbindung mit der<br />

erneuerten Sechsgangautomatik samt<br />

tadellos funktionierendem Start-Stopp-<br />

System. Satte 400 Newtonmeter drücken<br />

hier bei 2.000 Umdrehungen auf die Welle.<br />

Der Motor agiert angenehm unaufgeregt,<br />

aber kraftvoll, und ist sehr leise. Die<br />

Übersetzungsverhältnisse lassen ordentliche<br />

Kraftschübe in allen Fahrsituationen<br />

zu, trotzdem sorgt die Euro-6-Einstufung<br />

für ein sauberes Zeugnis: 4,6 Liter<br />

Normverbrauch und ein auf <strong>11</strong>1<br />

Gramm je Kilometer beschränkter CO 2 -<br />

Ausstoß können sich sehen lassen.<br />

Fahrwerksseitig bleibt alles wie gehabt.<br />

Die leistungsstärkste Version GT erhält<br />

Vorderachsen mit Doppel-Dreiecksquerlenkern<br />

und entkoppelten Achsschenkeln.<br />

In den anderen Modellen tun normale<br />

McPhersons Dienst. Hinten arbeitet<br />

eine Mehrlenkerachse, sie sorgt für eine<br />

präzise Radführung auch in stramm<br />

genommenen Kurven.<br />

Lässiges Reisen mit wenig Gepäck<br />

Spurtreu zieht der 4,83 Meter lange Kombi<br />

seine Bahn, unaufgeregt lässig lässt<br />

sich’s auf den guten Halt gebenden Sitzen<br />

reisen. Dass es ausziehbare Oberschenkelauflagen<br />

aber nur als Teil eines<br />

opulenten Voll-Leder-Paketes gibt, ist kritikwürdig.<br />

Stutzig wurden wir auch beim<br />

Kofferraumvolumen. Bei Normalstellung<br />

der Rücksitzlehnen ist es mit 550 Litern<br />

geringer als das des kleineren Bruders<br />

308 SW (610 Liter).<br />

Auch den neuen 508 gibt es als Diesel<br />

in einer Business Line für Gewerbekunden<br />

(923 Euro Preisvorteil), allerdings nur<br />

bis 160 PS. Basierend auf der Ausstattungslinie<br />

Active bietet sie zusätzlich vordere<br />

Einparkhilfen, Head-up-Display,<br />

Sitzheizungen, Totwinkelwarner in den<br />

Rückspiegeln, ein komfortables Navi, ein<br />

Panaromaglasdach mit elektrischer Jalousie<br />

sowie eine Drei-Jahres-Garantie<br />

bis 100.000 Kilometer.<br />

Klima-, Audio- und Navigationsanwendungen<br />

lassen sich via Touchscreen<br />

steuern. Peugeot stellt zudem über einen<br />

USB-Datenstick als Connectbox verschiedene<br />

Apps zur Verfügung, mit denen sich<br />

beispielsweise freie Parkplätze oder<br />

Spritpreise finden lassen. Schmankerl am<br />

Rande: Den Guide Michelin gibt’s in digitalisierter<br />

Form aufs Display. Im Herkunftsland<br />

des 508 spricht man schließlich<br />

von Dienstreisen. Nicht von Dienstfahrten.<br />

Den Unterschied vermag dieser<br />

Peugeot durchaus zu vermitteln.<br />

58 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong><br />

Mehr Infos und Bilder:<br />

www.firmenauto.de/508


Alle Funktionen sind über den Touchscreen steuerbar.<br />

Das schlüssellose Zugangs- und Startsystem gibt es in den<br />

Ausstattungsvarianten Allure und GT.<br />

Die Leuchten sind etwas schmaler, verfügbar sind jetzt Komplett-LED<br />

für Tagfahrlicht, Blinker und Nebelscheinwerfer.<br />

Die Motorhaube liegt nun flacher auf dem jetzt steil stehenden Grill. Der vordere Überhang des 508 SW ist<br />

minimal verlängert. Insgesamt bringt es der Kombi nun auf eine Länge von 4,83 Metern.<br />

Peugeot 508 SW<br />

Hubraum<br />

(cm 3 )<br />

Zylinder<br />

Leistung<br />

kW (PS)<br />

Drehmom.<br />

(Nm/min)<br />

0–100 (s)<br />

Vmax (km/h)<br />

Verbrauch<br />

(l/100 km)<br />

CO 2 (g/km)<br />

Kofferraum (l)<br />

Zuladung (kg)<br />

Preis (Euro)<br />

Betriebskosten 2)<br />

(ct/km)<br />

e-HDi <strong>11</strong>5 1.560 4 84 (<strong>11</strong>5) 270/1.750 <strong>11</strong>,6 197 4,3 D <strong>11</strong>2 560–1.598 595 23.445 67,5/43,6 A+<br />

Blue HDi 150 1.997 4 <strong>11</strong>0 (150) 370/2.000 9,1 210 4,2 D <strong>11</strong>0 560–1.598 605 27.226 72,6/46,7 A+<br />

HDi 160 1.997 4 120 (163) 340/2.000 8,9 222 5,0 D 130 560–1.598 565 26.218 71,4/45,8 A<br />

Blue HDi 180 1) 1.997 4 133 (180) 400/2.000 8,6 226 4,6 D 120 560–1.598 545 32.773 79,5/51,6 A+<br />

HDi 200 Autom. 2.279 4 150 (204) 450/2.000 8,4 232 5,5 D 144 560–1.598 545 35.966 90,7/58,5 B<br />

VTi 120 1.598 4 88 (120) 156/4.250 <strong>11</strong>,8 200 5,8 S 135 560–1.598 570 22.100 71,5/48,1 B<br />

THP 165 1.598 4 121 (165) 240/1.400 8,8 210 5,8 S 135 560–1.598 585 25.210 75,4/51,0 B<br />

Herstellerangaben. 1) automatisiertes Getriebe<br />

2) Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von<br />

Effizienzklasse<br />

DER COOLE KOREA-STROMER<br />

Man mag ihn oder man mag ihn eben nicht. Fakt ist: Mit dem Kia Soul fällt man auf. Jetzt gibt es die kultige<br />

Kiste sogar mit Elektroantrieb.<br />

Text: Hanno Boblenz<br />

Der kantige Koreaner ist kein Auto<br />

für Wegducker, sondern automobiles<br />

Statement extrovertierter Firmenwagenfahrer.<br />

Und als Stromer macht die coole<br />

Kiste sogar richtig Spaß. Der E-Motor<br />

schiebt so kräftig an, dass es sich nach<br />

mehr als <strong>11</strong>0 PS anfühlt. Dabei ist der 4,14<br />

Meter lange Würfel auf Rädern praktisch,<br />

bietet viel Platz und ein tolles Raumgefühl.<br />

Seine 27-kWh-Batterie sitzt unten im<br />

Boden und zieht sich bis unter die Rückbank.<br />

So zwackt sie nur wenig Platz vom<br />

Innenraum und Gepäckfach ab. Lediglich<br />

die hinten Sitzenden müssen die Beine etwas<br />

stärker anwinkeln.<br />

Navi zeigt Ladestellen an<br />

Das Konzept des EV wirkt ausgereift, obwohl<br />

die E-Technik nachgerüstet wurde.<br />

Speziell das Infotainmentsystem mit<br />

Acht-Zoll-Touchscreen hat’s in sich. Darüber<br />

lässt sich wie üblich Radio, Bluetooth,<br />

Navi und vieles mehr steuern. Zusätzlich<br />

listet es aber Ladesäulen auf und<br />

zeigt auf der Karte, wie weit man noch<br />

kommt.<br />

Mehr Infos und Bilder:<br />

www.firmenauto.de/soulev<br />

212 Kilometer Reichweite verspricht<br />

Kia, 150 Kilometer dürften realistisch sein,<br />

selbst wenn man den Stromer wie wir<br />

auf unserer ersten Testrunde ab und zu<br />

mit Höchstgeschwindigkeit 145 km/h<br />

über die Autobahn treibt. Selbst das<br />

macht der Soul EV klaglos mit. Dank der<br />

im Vergleich zum normalen Soul verbesserten<br />

Dämmung sind kaum Wind und<br />

Reifengeräusche zu hören. Auch das<br />

künstliche Fahrgeräusch bleibt draußen,<br />

das bis 20 km/h Fußgänger vor dem leisen<br />

Stromer warnen soll.<br />

Kia Soul EV<br />

Leistung kW(PS) 81 (<strong>11</strong>0)<br />

Drehmoment Nm 285<br />

Batterietyp<br />

Lithium-Ionen-Polymer<br />

Kapazität kWh 27<br />

Reichweite km 212<br />

Ladezeit<br />

h 4–14 (230 V)/0,5 (400V)<br />

0-100 km/h s <strong>11</strong>,2<br />

V-max km/h 145<br />

Kofferraum l 281–891<br />

Gewicht kg 1.565<br />

Preis Euro 25.874<br />

Betriebskosten 1) ct/<br />

km<br />

<strong>11</strong>2,6/67,0<br />

Effizienzklasse A+<br />

Herstellerangaben.<br />

1)<br />

10.000/20.000 km p.a., 60/36 Monate<br />

Außerdem kühlt der Wagen weniger<br />

schnell aus. Denn nichts zieht so viel<br />

Strom wie die Heizung. Deshalb regelt<br />

der Kia seine Frischluftzufuhr automatisch,<br />

mischt kühle mit der schon warmen<br />

Luft des Innenraums. Da sich die<br />

Belüftung der Beifahrerseite auf Knopfdruck<br />

ganz abschalten lässt, kann man<br />

noch mehr Energie sparen.<br />

Der zweifarbig lackierte Soul EV ist für<br />

fair kalkulierte 26.000 Euro in Vollausstattung<br />

zu haben. Inklusive Sieben-Jahres-<br />

Garantie, die auch für den Akku gilt.<br />

November <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 59


AUTO | Vergleichstest Elektro-Autos<br />

E-AUTOS IM<br />

HÄRTETEST<br />

Wir bringen sechs Elektro-Autos an ihre Leistungsgrenzen: Wie verändert sich<br />

die Reichweite bei Kälte und auf der Autobahn? Bleibt die Leistung bei starker<br />

Belastung konstant? Und wie effizient funktioniert die Rekuperation?<br />

Text: Alexander Bloch<br />

Wie weit kommen Elektroautos in<br />

der Praxis? Wie gut heizen sie? Kann<br />

man die Kollegen tatsächlich mit Elektroautos<br />

auf die Dienstreise schicken?<br />

Oder taugen die Stromer nur für kurze<br />

Strecken in der Stadt? Wer dies seinen<br />

Flottenchef fragt, wird in der Regel nur<br />

ein Schulterzucken ernten. Die wenigsten<br />

Fuhrparkmanager haben genügend<br />

Erfahrungswerte.<br />

Wir wollten es genauer wissen und baten<br />

unsere Kollegen von »auto motor<br />

und sport«, die Reichweite von Elektroautos<br />

unter exakt reproduzierbaren Bedingungen<br />

zu ermitteln. Das Ziel der<br />

Übung: Elektroautos an ihre Grenzen zu<br />

bringen.<br />

Das kann bei einem Akku-Riesen wie<br />

dem Tesla Model S mit seinen 85 Kilowattstunden<br />

Energieinhalt auch schon<br />

mal fast sechs Stunden Prüfstandsfahrt<br />

bedeuten, während ein Twizy schon in<br />

anderthalb Stunden durch ist. Da hatten<br />

die Tester bei den Dynamikprüfungen<br />

mit den drehmomentstarken E-Autos<br />

mehr Freude. Doch den Autos nach:<br />

Nissan Leaf<br />

Weltweit ist der Leaf mit über 100.000<br />

Exemplaren das meistverkaufte Elektroauto.<br />

Seit 2010 auf dem Markt, ist das<br />

erste speziell auf den Elektroantrieb hin<br />

entwickelte Großserienauto dabei buchstäblich<br />

etwas in die Jahre gekommen.<br />

Die realen Reichweiten liegen konstant<br />

erheblich unter der Werksangabe von<br />

199 km. Bei minus sieben Grad sind es<br />

aufgrund ineffizienter Wärmeregelung<br />

sogar nur 75 km. Auch dynamisch kann<br />

der 80 kW starke Nissan mit BMW i3<br />

60 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong>


VERBRAUCH: BMW und VW am sparsamsten<br />

Dass der Renault Twizy als extrem kleines und leichtes<br />

Vehikel mit maximal 80 km/h den niedrigsten<br />

Verbrauch von <strong>11</strong>,7 kWh/100 km bietet, verwundert<br />

nicht. Bei den vollwertigen Autos überzeugt<br />

aber vor allem der mit 1,5 Tonnen recht schwere<br />

E-Golf. Seine Entwickler trimmten ihn auf extreme<br />

Reibungsarmut, und so rollt er, einmal in Schwung,<br />

deutlich besser als die Konkurrenten. Als Einziger im<br />

Test beherrscht er mit seinem speziellen elektronischen<br />

Bremskraftverstärker auch Rekuperationsverzögerungen<br />

bis 3 m/s². Allerdings lässt sich das messtechnisch<br />

nicht darstellen: Der Golf teilt noch in elektrische und<br />

mechanische Verzögerung auf, wo ein 1,2 Tonnen<br />

schwerer BMW i3 nur noch rein mechanisch verzögert.<br />

So kommen beide auf durchschnittlich 20,6 kWh/<br />

100 km, mit Vorteilen für den i3 in der Stadt und den<br />

Golf bei höherem Tempo.<br />

Enttäuschend fallen bei hohem Tempo dagegen die<br />

Verbräuche des Smart und Tesla (hohe Ladeverluste)<br />

aus, auch wenn sie nicht mehr mit ähnlicher Akku-<br />

Technik arbeiten. Zusätzlich steigt ihr Stromkonsum bei<br />

Kälte überproportional.<br />

Der Golf ist bei<br />

Tempi über<br />

50 km/h sehr<br />

sparsam.<br />

Verbrauch über Tempo<br />

Hoher Mehrverbrauch des Tesla, obwohl starke Elektro motoren nicht<br />

zwangsläufig mehr verbrauchen müssen.<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

Tesla Model S<br />

VW Golf<br />

BMW i3<br />

37,3<br />

46,1<br />

IM TEST<br />

BMW i3<br />

Nissan Leaf Tekna<br />

Renault Twizy Cargo<br />

Smart Fortwo Coupé Brabus ED<br />

Tesla Model S P85+<br />

VW E-Golf<br />

29.370 Euro<br />

29.488 Euro<br />

7.294 Euro<br />

25.126 Euro<br />

80.588 Euro<br />

29.327 Euro<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

21,1<br />

16,5<br />

15,6<br />

Verbrauch kWh/100 km<br />

TSECC* 23° C<br />

19,8<br />

19,3<br />

Verbrauch kWh/100 km<br />

bergige Landstraße<br />

* TSECC: TÜV SÜD E-Car Cycle mit Klimaanlage und elektr. Verbrauchern<br />

28,5<br />

27,8<br />

Verbrauch kWh/100 km<br />

konstant 120 km/h<br />

Ladestrom-Messung beim BMW i3.<br />

In der Stadt ist er sehr sparsam.<br />

Der Smart verbraucht auf der Autobahn<br />

extrem viel.<br />

und Co. nicht annähernd mithalten. Enttäuschend<br />

ist der hohe Testverbrauch<br />

von 26,3 kWh/100 km.<br />

Renault Twizy<br />

Der Elektro-Floh von Renault läuft<br />

außer Konkurrenz, weil er die für einige<br />

Übungen erforderlichen 100 km/h<br />

nicht erreicht und keine Heizung bietet.<br />

Trotzdem ist es erstaunlich, dass der<br />

Einsitzer mit Gepäckbox bei 23 Grad immerhin<br />

67 km aus seinem 7-kWh-Lithium-Ionen-Akku<br />

presst. Die Reichweite<br />

sinkt bei Kälte nur um zehn Kilometer.<br />

Logisch, denn mit der Heizung fehlt der<br />

größte Zusatzleistungsfresser (bis zu<br />

4 kW). Andererseits bietet der Twizy mit<br />

lediglich 0,58 g die geringste Rekuperationsbremsverzögerung.<br />

Auch beim<br />

Sprint bis 50 km/h bleibt er mit über acht<br />

Sekunden unter den Erwartungen.<br />

Smart Fortwo Electric Drive<br />

Der Elektro-Smart als meistverkauftes<br />

Elektroauto in Deutschland liefert ein<br />

zwiespältiges Bild. Auf der einen Seite<br />

ist er ein in der Stadt dynamischer und<br />

sparsamer Zweisitzer. <strong>11</strong>4 km Reichweite<br />

erzielt er beim dem vom TÜV Süd für<br />

E-Autos erarbeiteten Verbrauchszyklus<br />

TSECC mit einem niedrigen Verbrauch<br />

von 16,6 kWh/100 km. Mit jedem km/h<br />

mehr steigt sein Konsum jedoch überproportional<br />

an und erreicht auf der<br />

Autobahn mit 41,1 kWh/100 km sogar<br />

fast die hohen Werte des Tesla. Leider<br />

zeigte der Smart im Test auch die längsten<br />

Bremswege bei griffiger und einseitig<br />

rutschiger (μ-Split-)Fahrbahn.<br />

November <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 61


AUTO | Vergleichstest Elektro-Autos<br />

DYNAMIK: i3 und E-Golf liegen gleichauf<br />

BMW und VW sind sich in einer Hinsicht einig: Ihre Elektromotoren<br />

wurden auf Dauerleistung hin entwickelt.<br />

Auch nach mehrmaligem Beschleunigen bleiben die<br />

Sprintzeiten absolut konstant. Der mit 270 Nm etwas<br />

drehmomentstärkere VW Golf beschleunigt bis 50 km/h<br />

wie der i3. Bei höherem Tempo spielt Letzterer aber<br />

den Leistungsvorteil seines Hybrid-Reluktanzmotors<br />

aus. Dieser arbeitet mit zwei Kraftquellen – daher<br />

auch Hybrid – und bietet dadurch mehr Drehmoment<br />

bei höheren Drehzahlen. Konstant 7,3 Sekunden von<br />

0 auf 100 km/h sind der eindrucksvolle Lohn.<br />

Das Tesla Model S beschleunigt dagegen nur im kalten<br />

Zustand in exzellenten 4,7 Sekunden. Schon nach<br />

einer kräftigen Leistungsabgabe sinkt die Leistung zum<br />

Teil bis auf die Hälfte. Die Sprintzeit auf 100 km/h steigt<br />

Beschleunigung<br />

von 0 auf 100 km/h<br />

Bis auf das Tesla Model S halten alle<br />

Elektroautos ihre Beschleunigungszeiten<br />

recht konstant.<br />

Nissan<br />

Leaf<br />

Smart<br />

VW<br />

Golf<br />

BMW<br />

i3<br />

Tesla<br />

Model S<br />

4,7<br />

6,5<br />

7,3<br />

7,3<br />

10,4<br />

10,3<br />

<strong>11</strong>,5<br />

<strong>11</strong>,1<br />

10,9<br />

10,7<br />

0 2 4 6 8 10 12<br />

Beschleunigung 0–100 km/h<br />

in Sekunden (warm)<br />

Beschleunigung 0–100 km/h<br />

in Sekunden (kalt)<br />

Bei kaltem<br />

Antrieb geht<br />

der Tesla in<br />

nur 4,7 s von<br />

0 auf 100<br />

km/h.<br />

um fast zwei Sekunden. Diese Schwankungen machen<br />

es schwer, den Wagen beim Überholvorgang einzuschätzen.<br />

Kein Wunder, dass Tesla im Fahrzeugschein<br />

nur 69 (!) kW anstatt 310 kW als Dauerleistung angibt.<br />

Auch der Nissan Leaf bricht bei der warmen Beschleunigung<br />

bis 100 km/h leicht ein. Entscheidender<br />

ist aber eher die dürftige Stadtdynamik des 80-kW-<br />

Japaners bis 50 km/h. Gerade dort sollte ein E-Auto<br />

Spaß machen. Hier fehlt es auch dem superleichten<br />

Twizy. Schon bis 50 km/h braucht der 18-kW-Motor<br />

ziemlich enttäuschende 8,2 Sekunden.<br />

Wie es viel besser geht, zeigt der Smart Fortwo ED:<br />

Bis 100 km/h ist er trotz deutlicher Minderleistung zum<br />

Nissan Leaf konstant schneller. Null bis Tempo 50 dauert<br />

nur 3,7 Sekunden.<br />

8,2 s bis 50 km/h sind<br />

auch für einen Twizy<br />

zu langsam.<br />

Der i3 geht warm bis 50<br />

km/h so gut wie der Tesla.<br />

Selbst bei niedrigem<br />

Stadttempo wirkt der Leaf nicht dynamisch.<br />

Tesla Model S<br />

Das Model S ist der unumstrittene Star<br />

der E-Auto-Szene, wurde <strong>2014</strong> von unseren<br />

Lesern in der oberen Mittelklasse<br />

zum Firmenauto des Jahres gewählt. In<br />

seinem Heimatland USA lässt er bei den<br />

Verkäufen die komplette deutsche<br />

Luxusgarde alt aussehen.<br />

Der mit Abstand größte Akku (fast vier<br />

Mal so groß wie im i3) verhilft dem P85+<br />

zu überragenden 342 km bei 23 Grad im<br />

TSECC. Der 310 kW starke E-Motor beschleunigt<br />

in 4,7 Sekunden auf 100 km/h<br />

alle Konkurrenten in Grund und Boden.<br />

Doch das Model S hat Schwierigkeiten,<br />

diese Performance auch bei Kälte und<br />

Hitze zu halten. Die Reichweiten brechen<br />

stark ein (bei konstant 120 km/h um die<br />

Hälfte) und die Leistung schwankt mit<br />

der Temperatur des Antriebssystems.<br />

Auch bei den Segel- und Rekuperationseigenschaften<br />

liegt der Tesla im Vergleich<br />

zum i3 und E-Golf spürbar hinten.<br />

Die Folge sind hohe Verbräuche, die<br />

auch über die Mehrleistung nicht zu<br />

rechtfertigen sind. Will er bei den Firmenwagenfahrern<br />

punkten, muss der mit gut<br />

80.000 Euro mit weitem Abstand teuerste<br />

E-Wagen im Test in Zukunft einiges<br />

mehr zeigen.<br />

VW E-Golf<br />

Dass der E-Golf mit 1,5 Tonnen kein<br />

Leichtgewicht ist, schadet seinen Reichweiten<br />

kaum: Das jüngste Mitglied des<br />

Testfelds liegt vor allem bei der schwierigen<br />

dynamischen und Kälte-Reichweite<br />

an zweiter Stelle hinter dem Model<br />

S. Bei keinem anderen Auto ist so<br />

viel Verlass auf den Fahrradius. Er verbraucht<br />

zudem im Schnitt genauso viel<br />

wie der 300 kg leichtere BMW i3.<br />

Kein Auto im Testfeld segelt zudem<br />

so lange mit einmal aufgebautem Tempo,<br />

ist so leise und keines rekuperiert<br />

auch dann noch nennenswert, wenn bereits<br />

die mechanische Bremse mit zubeißt.<br />

So ist der E-Golf vor allem der<br />

Elektro-Tipp für Pendler.<br />

BMW i3<br />

Er ist der deutsche Star unter den E-Mobilen<br />

und untermauert das gleich mit<br />

exzellenten Beschleunigungsleistungen.<br />

Sogar bei hoher Belastung bleiben diese<br />

konstant und bieten zum Teil (warm<br />

bis 50 km/h) denen des Model S Paroli.<br />

Dessen Reichweiten erzielt der i3 zwar<br />

nicht, brilliert dafür aber mit Konstanz<br />

und niedrigem Verbrauch vor allem im<br />

62 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong>


Start<br />

Start<br />

REICHWEITE: Tesla enttäuscht<br />

Für hohe Reichweite sorgt vor allem viel Akku-Kapazität. Tesla<br />

löst dieses quantitative Problem mit Tausenden Panasonic-<br />

Zellen, die wir sonst aus Notebooks kennen. 342 km erreicht<br />

das Model S so bei 23° C auf dem TÜV-Prüfstand. Ebenso<br />

wichtig ist die Reichweitenkonstanz. Doch gerade in dieser für<br />

Firmenwagen so wichtigen Wertung patzt der Tesla. Bei konstant<br />

120 km/h schafft er auf der Autobahn gerade mal 184 km<br />

Kilometer, ein Einbruch um 50 Prozent.<br />

Dem E-Golf fehlen bei Tempo 120 nur 38 Prozent zu seiner<br />

141-km-Reichweite bei 23° C. Vor allem verliert er aber bei Kälte<br />

nur zwölf Prozent seiner Wärme-Reichweite. Auch der BMW<br />

i3 liegt hier mit 145 km (23° C) und 121 km (–7° C) sehr gut,<br />

was für ihre effiziente Heizung spricht. Die hat der Twizy erst<br />

gar nicht. Er schafft auch nicht Tempo 120. Und so bricht seine<br />

Reichweite auch nicht nennenswert ein. Beim Nissan Leaf rächt<br />

sich die nicht optimale Einbeziehung der Batterie in den Kühlund<br />

Heizkreislauf: nur 75 km bei –7° C. Der wenig aerodynamische<br />

Smart wiederum konsumiert auf der Autobahn extrem viel.<br />

Stuttgart<br />

Smart:<br />

50 km<br />

Stuttgart<br />

Twizy:<br />

57 km<br />

Leaf:<br />

71 km<br />

Smart:<br />

76 km<br />

Twizy:<br />

56 km<br />

i3:<br />

78 km<br />

Leaf:<br />

75 km<br />

Ulm<br />

Ulm<br />

Golf:<br />

88 km<br />

Golf:<br />

124 km<br />

Reichweite TSECC bei Kälte (–7° C)<br />

Bei einem Schnitt von rund 60 km/h zeigten vor allem<br />

der Golf und der i3 einen geringen Einbruch der Reichweite.<br />

Augsburg<br />

i3:<br />

121 km<br />

Augsburg<br />

Die absolute Reichweite ist beim Tesla<br />

Model S mit 342 km konkurrenzlos hoch.<br />

Der E-Golf nutzt seine kinetische Energie<br />

am besten.<br />

Reichweite Autobahn<br />

Bei konstant 120 km/h zeigt sich, ob die Aerodynamik stimmt<br />

und wie effizient die Autos einmal aufgebaute kinetische Energie<br />

nutzen. In Relation überraschend gut ist hier der E-Golf.<br />

München<br />

München<br />

Tesla:<br />

184 km<br />

Tesla:<br />

242 km<br />

urbanen Bereich: 15,6 kWh/100 km. Mit<br />

dem aufpreispflichtigen Wärmetauschersystem<br />

liegt auch der Kälte-Fahrradius<br />

über 120 km. Nur auf der Autobahn<br />

rollt er nicht ganz so souverän wie<br />

der Golf. Dafür rekuperiert er überzeugend<br />

und holt sich knapp den Sieg.<br />

FAZIT: Was für ein Dreikampf! Dass<br />

BMW und VW sich eine etwas längere<br />

Entwicklungszeit für ihre Elektroautos<br />

gegönnt haben, war richtig. Beide Modelle<br />

überzeugen mit niedrigen Verbräuchen<br />

und für Firmenwagen brauchbaren<br />

Reichweiten. Der BMW ist dazu dynamischer<br />

als der Golf, der wiederum mehr<br />

Praxistauglichkeit (Kofferraum etc.) bietet<br />

– doch das wurde im Härtetest nicht<br />

bewertet.<br />

Der Tesla könnte dagegen mit einer<br />

effizienteren Konstruktion die gleichen<br />

Mega-Reichweiten mit nur 60 kWh anstatt<br />

85 bieten. Sein Pfund ist die schiere<br />

Akku-Größe und die extrem schnelle<br />

Lade möglichkeit mit 135 kW– die wurde<br />

dieses Mal aber nicht bewertet.<br />

Insgesamt bringt der Test drei Erkenntnisse.<br />

1. Niedriges Gewicht ist wichtig,<br />

sollte aber nicht überbewertet werden,<br />

da die aufgebaute kinetische Ener gie<br />

zum Teil wieder zurückgewonnen werden<br />

kann. Hier sollte beim Leichtbau<br />

nach dem Kompromiss zwischen Kosten<br />

und Wirkung gesucht werden.<br />

Die Preise müssen runter. 2. Eine effiziente<br />

Grundkonstruktion mit exzellen ten Rolleigenschaften<br />

und hoher Rekuperationseffizienz<br />

wie beim E-Golf ist Pflicht bei<br />

zukünftigen Entwicklungen. 3. Die zum<br />

Teil utopischen Reich weitenangaben<br />

müssen realistischer werden.<br />

SO WURDE GETESTET<br />

Um eine besonders realistische und<br />

reproduzierbare Reichweitenmessung<br />

von Elektroautos zu ermöglichen, wurde<br />

zusammen mit dem TÜV Süd ein<br />

temperaturkontrollierter Test entwickelt.<br />

Als Basis dient dabei der TÜV Süd<br />

E-Car Cycle (TSECC), der sich deutlich<br />

näher als die Messung nach der ECE-<br />

Norm R101 an der realen Fahrpraxis<br />

von Elektroautos orientiert. Für den<br />

TSECC wurden reale Strecken digitalisiert.<br />

Daraus wurde ein typischer Pendlerzyklus<br />

mit einer Mischung aus Stadt-,<br />

Land- und Autobahnanteil mit einem<br />

Durchschnittstempo von 60 km/h (zum<br />

Vergleich NEFZ: 34 km/h) generiert. Ein<br />

hoher Rekuperationsanteil prüft zudem<br />

die regenerativen Fähigkeiten der<br />

E-Autos. Zur praktischen Durchführung<br />

des Zyklus wird der Streckenverlauf<br />

auf dem Rollenprüfstand ausgefahren.<br />

Zwei verschiedene Tests mussten die<br />

E-Autos dabei absolvieren:<br />

1. TSECC bei 23° C (mit Klimaanlage<br />

und elektrischen Verbrauchern)<br />

2. TSECC bei –7° C (Heizung und<br />

eingeschaltete elektrische Verbraucher).<br />

Zusätzlich wurde auf der realen Straße<br />

die Leistungskonstanz getestet. Außerdem:<br />

Wie effizient fahren E-Autos auf<br />

einer hügeligen Landstraße und bei<br />

absolut konstanten 120 km/h?<br />

Beim Vergleich des Verbrauchs<br />

und der Akku-Kapazität von E-Autos<br />

gilt es, Folgendes zu beachten: Der<br />

Gesamtverbrauch kann größer als der<br />

Energieinhalt der Batterie sein, da hier<br />

noch Ladeverluste bis zu 20 Prozent hinzukommen.<br />

November <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 63


Daten und Messwerte<br />

AUTO | Vergleichstest E-Autos<br />

Fahrzeugtyp<br />

BMW<br />

i3<br />

VW<br />

E-Golf<br />

Tesla<br />

Model S P85+<br />

Renault<br />

Twizy Cargo<br />

Nissan<br />

Leaf Tekna<br />

Smart Fortwo<br />

Coupé Brabus ED<br />

Motorbauart<br />

Elektromotor<br />

Hybrid-Synchron<br />

Elektromotor<br />

Synchron<br />

Elektromotor<br />

Asynchron<br />

Elektromotor<br />

Synchron<br />

Elektromotor<br />

Synchron<br />

Elektromotor<br />

Synchron<br />

Leistung kW (PS) 125 (170) 85 (<strong>11</strong>5) 310 (421) 13 (18) 80 (109) 60 (82)<br />

max. Drehmoment Nm 250 270 600 57 254 135<br />

Leergewicht kg 1225 1490 2073 492 1503 959<br />

Länge/Breite/Höhe mm 3.999/1.775/1.597 4.270/1.799/1.450 4.970/1.964/1.445 2.337/1.191/1.461 4.445/1.770/1.550 2.695/1.559/1.565<br />

Radstand mm 2.570 2.631 2.960 1.684 2.700 1.867<br />

Gepäckraum l 260–1.100 341–1.231 745–1.645 156 355–680 220<br />

Batterietyp Lithium-Ionen Lithium-Ionen Lithium-Ionen Lithium-Ionen Lithium-Ionen Lithium-Ionen<br />

Energiegehalt (brutto) kWh 22 24 85 7 24 18<br />

Ladedauer an 230 Volt (3 kW) h 7,5 8 28 3 8 6<br />

Ladedauer 80 % Gleichstrom h/Art 0,5/CCS 0,5/CCS 0,5/Supercharger – 0,5/Chademo –<br />

Testwagenbereifung Bridgestone Ecopia EP500 Continental eContact Blueco Michelin Pilot Sport Continental eContact Dunlop Enasave EC300 Yokohama S.drive<br />

vorn 155/70 R 19 Q 205/55 R 16 Q 245/35 R 21 Y 125/80 R 13 M 215/50 R 17 V 175/70 R 16 T<br />

hinten 155/70 R 19 Q 205/55 R 16 Q 265/35 R 21 Y 145/80 R 13 M 215/50 R 17 V 225/35 R 17 T<br />

Kraftübertragung<br />

64 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong><br />

Hinterradantrieb<br />

Einstufengetriebe<br />

Vorderradantrieb<br />

Einstufengetriebe<br />

Hinterradantrieb<br />

Einstufengetriebe<br />

Hinterradantrieb<br />

Einstufengetriebe<br />

Vorderradantrieb<br />

Einstufengetriebe<br />

Hinterradantrieb<br />

Einstufengetriebe<br />

Beschleunigung<br />

kalt/warm<br />

0–30 km/h s 1,9/1,8 1,9/1,9 1,3/1,8 3,7/3,7 2,2/2,4 2,2/2,2<br />

0–50 km/h s 3,2/3,1 3,3/3,3 2,2/3,1 8,2/8,2 3,9/4,0 3,7/3,8<br />

0–80 km/h s 5,2/5,2 6,9/6,9 3,5/5,0 23,1/22,7 7,5/7,7 7,0/7,2<br />

0–100 km/h s 7,3/7,3 10,3/10,4 4,7/6,5 – <strong>11</strong>,1/<strong>11</strong>,5 10,7/10,9<br />

0–120 km/h s 10,5/10,5 14,9/15,0 6,2/8,6 – 16,1/16,5 16,0/16,5<br />

Elastizität<br />

kalt/warm<br />

60–100 km/h s 3,5/3,5 6,0/6,1 2,1/2,8 – 6,5/6,5 6,1/6,2<br />

80–120 km/h s 5,3/5,3 8,0/8,1 2,7/3,6 – 8,6/8,8 9,0/9,3<br />

Höchstgeschwindigkeit km/h 150 140 209 80 144 130<br />

Bremsweg aus 100 km/h kalt leer m 35,9 37,2 35,7 – 39,4 40,4<br />

Bremsweg μ-Split m 98 102 94 – > 150 > 150<br />

Rekuperationsverzögerung 1) m/s 2 1,61 1,14 1,37 0,58 0,87 1,01<br />

Testverbrauch kWh/100 km 20,6 20,6 33,6 <strong>11</strong>,7 26,3 30,0<br />

CO 2<br />

-Ausstoß bei Testverbrauch 2) g/km <strong>11</strong>9 <strong>11</strong>9 194 67 152 173<br />

Verbrauch TSECC bei 23° C kWh/100 km 15,6 16,5 21,1 9,8 20,6 16,6<br />

Verbrauch TSECC bei –7° C kWh/100 km 18,6 18,8 29,8 <strong>11</strong>,6 29,5 24,9<br />

Verbrauch Landstraße kWh/100 km 19,8 19,3 37,3 12,0 21,8 37,3<br />

Verbrauch Autobahn kWh/100 km 28,5 27,8 46,1 13,5 33,4 41,1<br />

Reichweite TSECC bei 23° C km 145 141 342 67 107 <strong>11</strong>4<br />

(Prozent der Werksangabe) % 91 74 68 67 54 79<br />

Reichweite TSECC bei –7° C km 121 124 242 57 75 76<br />

(Prozent der Werksangabe) % 76 65 48 57 38 52<br />

Reichweite Landstraße km 106 126 228 58 <strong>11</strong>0 56<br />

(Prozent der Werksangabe) % 66 66 45 58 55 39<br />

Reichweite Autobahn 120 km/h km 78 88 184 56 3) 71 50<br />

(Prozent der Werksangabe) % 49 46 37 56 36 35<br />

Reichweite Werksangabe (NEFZ) 160 190 502 100 199 145<br />

Innengeräusch<br />

dB(A)<br />

bei 50 km/h 58 55 57 72 56 59<br />

bei 80 km/h 62 59 62 82 60 65<br />

bei 100 km/h 64 62 64 – 63 68<br />

Grundpreis in Euro 29.370 29.327 80.588 7.294 4) 29.487 25.126<br />

Ergebnisse<br />

Max. Punkte.<br />

Reichweite TSECC bei 23° C (30) 20 20 27 13 18 19<br />

Reichweite TSECC bei –7° C (10) 6 6 9 1 3 3<br />

Reichweite Autobahn (10) 5 6 9 3 4 2<br />

Testverbrauch (20) 14 14 6 20 <strong>11</strong> 8<br />

Beschleunigung 0–50 km/h (10) 7 7 10 1 6 6<br />

Beschleunigung 0–100 km/h (10) 6 4 10 0 3 3<br />

Leistungskonstanz 0–100 km/h (10) 10 10 6 9 9 10<br />

Eigenschaftswertung (max. 100 Punkte) 68 67 77 47 54 51<br />

Grundpreis 12 12 0 25 12 15<br />

Gesamtwertung (max. 125 Punkte) 80 79 77 72 66 66<br />

verlässliche<br />

Reichweiten,<br />

niedriger Verbrauch,<br />

hohe Rekuperation,<br />

konstant zügige<br />

Beschleunigung<br />

etwas erhöhter<br />

Autobahnverbrauch,<br />

hoher Grundpreis<br />

verlässliche<br />

Reichweiten,<br />

niedriger Verbrauch,<br />

sehr hohe Rekuperation,<br />

exzellente<br />

Segel eigenschaften<br />

ab 50 km/h leichte<br />

Dynamikeinbußen,<br />

hoher Grundpreis<br />

1)<br />

Ohne Betätigung Bremspedal; 2) auf Basis Strommix für Deutschland mit 576 Gramm CO 2<br />

/kWh; 3) Vmax 80 km/h; 4) ohne Batterie-Leasing<br />

sehr große<br />

Reichweiten, sehr<br />

gute Beschleunigung<br />

inkonstante<br />

Leis tungs abgabe,<br />

wenig verlässliche<br />

Reichweite, hoher<br />

Autobahnverbrauch<br />

und extrem teuer<br />

sehr niedriger<br />

Verbrauch,<br />

verlässliche<br />

Reichweiten,<br />

niedriger Preis<br />

geringe Absolut-<br />

Reichweiten, wenig<br />

dynamisch, niedrige<br />

Rekuperationsleistung,<br />

sehr lautes<br />

Innengeräusch<br />

ordentliche<br />

Reichweite bei 23° C,<br />

niedriger<br />

Landstraßenverbrauch<br />

wenig verlässliche<br />

Reichweite (vor allem<br />

bei –7° C), wenig<br />

dynamisch, hoher<br />

Stadt- und<br />

Autobahnverbrauch<br />

dynamischer Antritt<br />

bis 50 km/h, gute<br />

23°-C-Reichweite,<br />

konstante Leistung<br />

sehr hoher<br />

Land straßen- und<br />

Autobahnverbrauch,<br />

geringe Autobahn-<br />

Reichweite, hoher<br />

Preis<br />

Fotos: Achim Hartmann (9), Beate Jeske (2)


AUTO | Fahrberichte Maserati Ghibli Diesel • Ford B-Max 1.0 Ecoboost<br />

Elegantes Design und vier dicke Endrohre:<br />

Der Ghibli Diesel macht einen auf dicke Hose.<br />

KLEINER<br />

DREIZACK<br />

Der Maserati Ghibli Diesel soll der Marke das Tor zum Flottenmarkt öffnen. Der italienische<br />

Business liner ist eine richtige Diva: wunderschön, aber ganz schön zickig. Text: Martin Schou<br />

Es sind wahrscheinlich genau<br />

diese Momente, die Maserati-<br />

Fahrer erleben wollen: Eine Gruppe Jugendlicher<br />

kreuzt unseren Weg, als wir<br />

mit dem Ghibli durch die Stuttgarter Innenstadt<br />

cruisen. Erst fragende Blicke:<br />

»Hä, was kommt denn da?« Dann aber<br />

ein breites Grinsen, die Finger zeigen auf<br />

den dicken Dreizack im Kühler. Anschließend<br />

gehen die Daumen hoch und die<br />

Jungs geben uns kopfnickend zu verstehen,<br />

wie cool sie den Ghibli finden.<br />

Ganz klar: Wer Maserati fährt, fällt auf.<br />

Das gilt auch für den Ghibli. Obwohl er<br />

nur das Einstiegsmodell aus Modena ist,<br />

sticht der Fünf-Meter-Italiener neben<br />

E-Klasse, 5er und A6 deutlich hervor.<br />

Auch der Innenraum macht auf den ersten<br />

Blick was her: bequeme, handgearbeitete<br />

Ledersitze vom Designer Poltrona<br />

Frau (2.053 Euro), der Dachhimmel in<br />

weichem Alcantara (1.275 Euro) und offenporiges<br />

Holzdekor wirken sehr schick.<br />

Der Ghibli hat aber auch Schattenseiten:<br />

Die Premium-Hifi-Anlage (966 Euro) will<br />

so gar nicht rocken. Und das fest integrierte<br />

Garmin-Navi (nur im Paket ab 1.806 Euro)<br />

bringt uns mit bescheidener Kartendarstellung<br />

und fehlender Orientierung mehr<br />

schlecht als recht ans Ziel. Genauso wie<br />

die plumpe Menü-Aufmachung des<br />

Touchscreens wird sie dem Premium-Anspruch<br />

nicht gerecht. Und warum haben<br />

die Designer für die Achtgang-Automatik<br />

so große Schalt-Paddles hinters Lenkrad<br />

gebaut? Die wichtigeren Hebel für<br />

Blinker und Scheibenwischer sind deshalb<br />

nur schwer zu greifen. Zu gebrauchen<br />

sind die Paddles sowieso nicht, da sie<br />

nicht mit dem Steuer mitdrehen.<br />

Leistung ist da, Fahrspaß fehlt<br />

Egal, konzentrieren wir uns aufs Fahren.<br />

Per Knopfdruck erwacht der 275 PS starke<br />

V6-Turbodiesel zum Leben. Nanu, wir<br />

haben die vierflutige Abgasanlage vor Augen<br />

und erwarten ein tiefes Röcheln. Stattdessen<br />

brummelt der Ghibli verhalten.<br />

Auch nach ein paar Kilometern bringt er<br />

unsere Mundwinkel nicht mehr nach oben.<br />

Sein Fahrwerk ist viel zu hart. Hinten pol-<br />

Zweifarbiges Leder, edles Holz: Der Ghibli ist ein schickes Auto.<br />

Navigation und Bedienlogik könnten aber verbessert werden.<br />

tert der Ghibli vernehmlich, vorne fängt<br />

er schon bei kleinen Schlaglöchern an zu<br />

tänzeln. Seine 20-Zöller folgen jeder Spurrille.<br />

Der Fahrer muss ständig arbeiten, immer<br />

wieder leicht korrigieren, um den Italiener<br />

in der Spur zu halten. Da ist uns<br />

auch die Lust auf schnelle Kurven schnell<br />

vergangen. An entspanntes Reisen ist im<br />

Ghibli aber auch nicht zu denken.<br />

Erst recht nicht im Sport-Modus der<br />

Achtgang-Automatik. Wenigstens hängt<br />

der Maserati jetzt gierig am Gas. Und<br />

auch die beiden Soundgeneratoren an<br />

den Doppelendrohren machen endlich<br />

ihren Job. Heißer röhrend lauert der<br />

Ghibli nun auf unsere Kommandos. Das<br />

ist dann wieder ein Moment, über den<br />

sich der Maserati-Fahrer freuen kann.<br />

Maserati Ghibli Diesel<br />

Hubraum/Zylinder cm 3 2.987/6<br />

Leistung kW (PS) 202 (275)<br />

Drehmoment Nm/min 600/2.000<br />

0 –100 km/h s 6,3<br />

Vmax km/h 250<br />

Testverbrauch l 7,2-9,5; Ø 8,0 D<br />

<strong>FIRMENAUTO</strong>-Normrunde 1) l 7,2 D<br />

NEFZ-Verbrauch/CO 2<br />

l/g 5,9 D/158<br />

Kofferraum/Zuladung l/kg 500/640<br />

Preis Euro 54.941<br />

Betriebskosten 2) ct/km 96,0/67,4<br />

Effizienzklasse<br />

B<br />

Herstellerangaben. 1) 200 km lang.<br />

2)<br />

20.000/40.000 km p.a., 60/36 Monate<br />

66 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong>


MAX SPASS<br />

Ist der Ford B-Max so praktisch, wie er aussieht? Und ist der kleine Ecoboost-<br />

Benziner so sparsam wie versprochen? Ein Fahrbericht.<br />

Text: Hanno Boblenz<br />

Kaum zehn Zentimeter länger<br />

als der Fiesta, bietet der B-Max<br />

das wesentlich bessere Raumangebot<br />

und wegen der höheren Sitzposition<br />

eine sehr gute Rundumsicht. Da die<br />

B-Säule fehlt, ergibt sich eine 1,50 Meter<br />

breite Öffnung zum bequemen Ein- und<br />

Aussteigen selbst in engen Parklücken.<br />

Außerdem lassen sich seine Sitze flach legen,<br />

sodass man ein, zwei Fahrräder verstauen<br />

kann – ideal für User Chooser, die<br />

ihr Auto privat nutzen. Und der Handwerker<br />

freut sich bei Transport von Leitern<br />

über die Klapplehne des Beifahrersitzes,<br />

die den Laderaum auf 2,35 Meter<br />

verlängert. Der Kofferraum allerdings ist<br />

mit nur 318 Litern sehr knapp bemessen.<br />

Beim Poolfahrzeug genügt die Basisausstattung<br />

Ambiente. Für den richtigen<br />

Firmenwagen passt die dritte Ausstattungsstufe<br />

Titanium (17.394 Euro) besser.<br />

Klimaanlage, langstreckentauglicher Fahrersitz<br />

samt Lendenwirbelstütze und<br />

Armlehne, Aluräder und etliche Extras<br />

mehr bringen ein Wohlfühlambiente, in<br />

dem man es ohne Weiteres längere Zeit<br />

am Stück aushält.<br />

Nur das überfrachtete Navi von Sony<br />

(1.600 Euro) überzeugt nicht. Smart phone<br />

koppeln, Musik abspielen und navigie-<br />

Ford B-Max 1.0 Ecoboost Titanium<br />

Hubraum/Zylinder cm 3 998/3<br />

Leistung kW (PS) 92 (125)<br />

Drehmoment Nm/min 200/1.400<br />

0 –100 km/h s <strong>11</strong>,2<br />

Vmax km/h 189<br />

Testverbrauch l 6,2–8,2; Ø 7,0 S<br />

<strong>FIRMENAUTO</strong>-Normrunde 1) l 6,2 S<br />

NEFZ-Verbrauch/CO 2<br />

l/g 4,9 S/<strong>11</strong>4<br />

Kofferraum/Zuladung l/kg 318–1.386/406<br />

Preis Euro 17.394<br />

Betriebskosten 2) ct/km 61,5/40,4<br />

Effizienzklasse<br />

B<br />

Herstellerangaben. 1) 200 km lang.<br />

2)<br />

20.000/40.000 km p.a., 60/36 Monate<br />

ren klappt gut, aber die Sprachsteuerung<br />

ist verbesserungswürdig.<br />

Drehfreudiger und laufruhiger Motor<br />

Da klappt die Kommunikation zwischen<br />

Fahrer und Maschine besser. Der 125 PS<br />

starke Benziner mit nur einem Liter Hubraum<br />

zeigt im B-Max einmal mehr seine<br />

Qualitäten. Für einen Dreizylinder läuft<br />

er ausgesprochen ruhig, dreht fast vibrationsfrei<br />

hoch. Er schiebt schon bei niedrigsten<br />

Touren und ohne lästiges Turboloch<br />

kräftig an. Im Alltag verbraucht er<br />

auch im Stadtverkehr nur um die sieben<br />

Breite Türöffnung, flexibler Innenraum,<br />

aber überfrachtetes Cockpit.<br />

Liter. Die Fünf vor dem Komma ist aber<br />

ebenso machbar wie eine Neun, wenn es<br />

bei Vollgas auf die Autobahn geht. Da<br />

braucht’s auch keinen Diesel. Denn der<br />

95 PS starke Selbstzünder kostet 400 Euro<br />

mehr und rechnet sich wegen höherer<br />

Steuer und Versicherung nur für Kilometerfresser.<br />

Zur Kür gehört, dass der temperamentvolle<br />

Ford mit direkter Lenkung und agilem<br />

Handling sogar richtig Spaß macht<br />

beim Fahren. Das macht ihn zu einem<br />

der überzeugendsten Angebote in der<br />

Klasse der kleinen Vans.<br />

November <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 67


AUTO | Fahrbericht Peugeot Boxer<br />

FACELIFT<br />

GEGLÜCKT<br />

Peugeot hat den Boxer überarbeitet.<br />

Neue Assistenzsysteme<br />

bringen mehr Sicherheit<br />

und das Cockpit wirkt nun ausgereifter.<br />

Ein Fahrbericht.<br />

Text: Hanno Boblenz<br />

Wie könnte man einen Transporter<br />

besser testen als bei einem<br />

Umzug? Also ließen wir drei Mann<br />

schwitzen und stöhnen, bis eine Vierzimmerwohnung<br />

im 13 m 3 großen Laderaum<br />

des Peugeot Boxer verstaut war.<br />

Trotz nacktem Blech im Laderaum<br />

(Bodenplatte: 640 Euro, verkleidete Wände:<br />

120 Euro) ließen sich Betten und<br />

Schränke passgenau verstauen. Wer allerdings<br />

nachts lädt, sollte eine Zusatzlampe<br />

bereit halten, denn die geöffneten<br />

Hecktüren verdecken die Rückleuchten.<br />

Praktisch: In einem vom Laderaum aus<br />

zugänglichen Fach über dem Fahrerhaus<br />

können Transporteure Taschen oder<br />

Klamotten verstauen.<br />

Auf der Fahrt lernten unsere drei Spediteure<br />

das überarbeitete Fahrerhaus kennen.<br />

Der kleinste Kollege musste in die<br />

Mitte. Trotzdem kamen seine Knie mit<br />

dem Staufach der Mittelkonsole ins Gehege.<br />

Komfortabler waren seine Kollegen<br />

untergebracht, der Fahrer auf einem<br />

höhenverstellbaren Sitz mit Armlehne. Für<br />

die Unterhaltung sorgt das neue bluetoothfähige<br />

Navi von Tomtom (1.090 Euro), das<br />

sich problemlos mit dem Smartphone verbindet<br />

und auch bei hohem Tempo eine<br />

passable Sprachqualität bietet.<br />

Überhaupt lässt es sich im gut gedämmten<br />

Boxer entspannt reisen. Der Transporter<br />

folgt Lenkbefehlen willig, läuft nicht<br />

aus dem Ruder und vermittelt ein sicheres<br />

Fahrgefühl. Assistenzsysteme? Mangelware.<br />

Es gibt nur einen gut funktionierenden<br />

Spurhalteassistenten, eine Rückfahrkamera<br />

oder die beim Parken praktische<br />

Klappfunktion für die großen, geteilten<br />

Rückspiegel.<br />

Dafür sind unsere drei Umzügler<br />

schnell wieder zuhause. Der spritzige,<br />

130 PS starke 2,2-Liter-Diesel ist bei Vollgas<br />

gut für Dauertempo 150. Die letzte<br />

Fahrt führt an die Zapfsäule: Trotz vieler<br />

Vollgaspassagen verbrauchte der 3,5-<br />

Tonner im Schnitt passable 9,7, voll beladen<br />

auf der genormten <strong>FIRMENAUTO</strong>-<br />

Verbrauchsrunde sogar nur 8,8 Liter/100<br />

km, was für die Wirtschaftlichkeit des<br />

Euro-5-Vierzylinders spricht.<br />

Der Laderaum ist je nach Ausführung zwischen<br />

2,67 und 4,07 Meter lang.<br />

Zurrösen am Boden und an den Seitenwänden. Das Tomtom-Navi<br />

mit Touchscreen lässt sich mit einer Rückfahrkamera kombinieren.<br />

Aufgeräumtes Cockpit mit neuer Mittelkonsole und vielen funktionalen<br />

Ablagen. Der Innenraum ist gut gedämmt.<br />

Peugeot Boxer L3H2 335 Start/Stopp<br />

Hubraum/Zylinder cm 3 2.198/4<br />

Leistung kW (PS) 96 (130)<br />

Drehmoment Nm/min 320/2.000<br />

0 –100 km/h s k. A.<br />

Vmax km/h 150<br />

Testverbrauch l 8,8–10,8; Ø 9,7 D<br />

<strong>FIRMENAUTO</strong>-Normrunde 1) l 8,8 D<br />

NEFZ-Verbrauch/CO 2<br />

l/g 7,2 D/189<br />

Laderaum/Zuladung m 3 /kg 13/1.540<br />

Preis Euro 32.100<br />

Betriebskosten 2) ct/km 107,2/64,3/48,9<br />

Effizienzklasse k. A.<br />

Herstellerangaben. 1) 200 km lang.<br />

2)<br />

15.000/30.000/50.000 km p.a., 8/5/3 Jahre<br />

Fotos: Thomas Küppers<br />

68 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong>


SERVICE | Kostencheck<br />

Text: Martin Schou<br />

KOSTENCHECK<br />

Kleine und Kompakte<br />

VANS<br />

Betriebskosten, Restwerte, Wartungsaufwand: Der Kostencheck nimmt in jedem<br />

Heft ein anderes Segment unter die Lupe und nennt die Kosten für die meistverkauften<br />

Firmenwagen. Dazu ein Ausblick auf die neuen Autos dieser Fahrzeugklasse.<br />

>> Obwohl Autofahrer voll auf SUV<br />

abfahren, verbreiten sich in deren Windschatten<br />

auch immer mehr kleine und<br />

kompakte Vans. Mit dem BMW 2er<br />

Active Tourer ist sogar ein weiterer<br />

Premium-Hersteller in das Segment der<br />

kleinen Familienautos eingestiegen. Der<br />

Bereich war bislang alleine der Mercedes<br />

B-Klasse überlassen. Auch wenn ein Van<br />

für BMW Neuland bedeutet, nehmen die<br />

Schwaben die Konkurrenz ernst und<br />

schicken ihre Sports Tourer genannte<br />

B-Klasse noch rasch zur Modellpflege.<br />

Das Facelift ist am neuen Stoßfänger,<br />

dem größeren Grill und optionalen Voll-<br />

LED-Scheinwerfern mit integriertem Tagfahrleuchten<br />

zu erkennen. Im Cockpit<br />

kommt der neue acht Zoll große Zentralbildschirm<br />

mit Vernetzungs-Dienst Connect<br />

Me zum Einsatz. An den Motoren<br />

ändert sich nichts, lediglich den B 200<br />

CDI (136 PS) bietet Mercedes nun auch<br />

mit Allrad an.<br />

Die B-Klasse erhält kleine Retuschen an der Front. Im Cockpit kommt das neue 8-Zoll-Display zum Einsatz.<br />

Die sparsamsten Diesel und Benziner unter den kleinen und kompakten Vans (bis 4,59 m Länge)<br />

Die Tabelle nennt die sparsamsten Fahrzeuge des Segments. Bei Modellen mit gleicher Motorisierung, aber unterschiedlicher Ausstattung wird nur die sparsamste Variante berücksichtigt.<br />

Diesel kW/PS Nm l/100 km C0 2 Preis Eff.-Kl.<br />

1 Peugeot 3008 Hybrid4 85g 120 (163) 450 3,3 D 85 29.495 A+<br />

2 Nissan Note 1.5 dCi 66 (90) 200 3,5 D 90 13.731 A<br />

3 Mercedes B 180 CDI BE Edition 80 (109) 260 3,6 D 94 24.650 A+<br />

4 VW Golf Sportsvan TDI Bluemotion 63 (85) 250 3,6 D 95 20.273 A+<br />

5 Citroën C4 Picasso e-HDi 90 ETG6 1) 68 (92) 230 3,8 D 98 19.739 A+<br />

6 BMW Active Tourer 216d 85 (<strong>11</strong>6) 330 3,8 D 99 24.327 A<br />

6 Opel Meriva 1.6 CDTi 81 (<strong>11</strong>0) 300 3,8 D 99 19.235 A+<br />

8 Ford B-Max 1.4 TDCi 70 (95) 215 4,0 D 104 16.050 A<br />

9 Citroën C3 Picasso HDi 90 68 (92) 230 4,0 D 105 16.815 A<br />

9 Citroën C4 Picasso e-HDi <strong>11</strong>5 85 (<strong>11</strong>6) 270 4,0 D 105 20.159 A+<br />

Herstellerangaben. Auch Rang 9: Fiat 500L 1.3 16 Multijet (85 PS, 17.521 Euro), Opel Meriva 1.6 CDTi (95 PS; 16.092 Euro). 1) Automatik<br />

Benziner kW/PS Nm l/100 km C0 2 Preis Eff.-Kl.<br />

1 Nissan Note 1.2 DIG-S 72 (98) 147 4,3 S 99 14.617 A<br />

2 Fiat 500L 0.9 8V Natural Power 59 (80) 140 3,9 CNG 105 17.605 A+<br />

3 Nissan Note 1.2 59 (80) <strong>11</strong>0 4,7 S 109 <strong>11</strong>.756 B<br />

4 Fiat 500l 0.9 8V Twinair Turbo 77 (105) 145 4,8 S <strong>11</strong>2 15.924 A<br />

5 Ford B-Max 1.0 Ecoboost 74 (100) 170 4,9 S <strong>11</strong>4 14.873 B<br />

5 Ford B-Max 1.0 Ecoboost 92 (125) 170 4,9 S <strong>11</strong>4 15.714 B<br />

7 VW Golf Sportsvan 1.2 TSI 63 (85) 160 4,9 S <strong>11</strong>4 16.491 B<br />

8 BMW Active Tourer 218i 100 (136) 220 4,9 S <strong>11</strong>5 22.857 A<br />

9 VW Golf Sportsvan 1.2 TSI DSG 1) 81 (<strong>11</strong>0) 175 5,0 S <strong>11</strong>6 19.474 B<br />

10 Ford C-Max 1.0 Ecoboost 74 (100) 170 5,1 S <strong>11</strong>7 15.924 B<br />

Herstellerangaben. Auch Rang 10: Ford C-Max Ecoboost 1.0 (125 PS, 18.142 Euro); Mercedes B 200 Nat. Gas (156 PS, 27.650 Euro). 1) Automatik<br />

Computerretuschen: Schulte (2), Fotos: Hans-Dieter Seufert (1)<br />

November <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 69


SERVICE | Kostencheck<br />

Die meistverkauften<br />

Firmenwagen<br />

Die Tabelle nennt die im Flottenmarkt meistverkauften Modelle<br />

sowie davon die beliebteste Motorisierung.<br />

1 VW Touran 2.0 TDI<br />

2 Renault Scénic dCi <strong>11</strong>0<br />

3 Mercedes B-Klasse 180 CDI<br />

4 Skoda Roomster 1.2 TSI<br />

5 Ford C-Max 1.6 TDCi<br />

6 Citroën C4 Picasso Blue HDi 150<br />

7 VW Golf Sportsvan TDI Bluemotion<br />

8 Ford B-Max 1.0 Ecoboost<br />

9 Opel Meriva 1.4<br />

10 Nissan Note 1.2<br />

Betriebskosten<br />

2<br />

1<br />

Nach fast neun<br />

Jahren Bauzeit<br />

ist der VW Touran<br />

immer noch<br />

der an Flottenkunden<br />

meistverkaufte<br />

Van.<br />

Auch der Renault<br />

Scénic ist nicht mehr<br />

taufrisch, hat bereits<br />

über fünf Jahre auf<br />

dem Buckel.<br />

Bei 20.000/40.000 km/Jahr und 60/36 Monaten Nutzung<br />

3<br />

Seit die B-Klasse den<br />

Beinamen Sports Tourer<br />

trägt, klappt es mit den<br />

Firmenkunden richtig gut.<br />

Modell<br />

Hubraum/<br />

Zylinder cm 3<br />

Leistung<br />

kW (PS)/min<br />

Verbrauch/CO 2<br />

l/100 km / g<br />

Preis<br />

Euro<br />

Betriebskosten<br />

ct/km<br />

1 Ford B-Max 1.0 Ecoboost 998/3 74 (100)/6.000 4,9 S 14.873 49,5/38,4<br />

2 Nissan Note 1.2 1.198/3 59 (80)/6.000 4,7 S <strong>11</strong>.756 49,9/32,8<br />

3 Skoda Roomster 1.2 TSI 1.197/4 63 (86)/4.800 5,7 S 12.428 51,9/34,8<br />

4 Ford C-Max 1.6 TDCi 1.560/4 85 (<strong>11</strong>5)/3.600 4,2 D 19.823 57,5/37,6<br />

5 VW Golf Sportsvan TDI Bluemotion 1.598/4 81 (<strong>11</strong>0)/3.200 3,6 D 20.273 58,3/39,7<br />

6 Renault Scénic dCi <strong>11</strong>0 1.461/4 81 (<strong>11</strong>0)/4.000 4,9 D 18.563 61,8/39,7<br />

7 Opel Meriva 1.4 1.364/4 88 (120)/4.800 5,9 S 16.546 62,0/41,7<br />

8 VW Touran 2.0 TDI 1.968/4 130 (177)/4.200 5,7 D 29.894 63,6/42,5<br />

9 Mercedes B 180 CDI 1.461/4 80 (109)/4.000 4,1 D 24.250 65,1/41,4<br />

10 Citroën C4 Picasso Blue HDi 150 1.997/4 <strong>11</strong>0 (150)/4.000 4,2 D 23.478 69,5/45,2<br />

Auch bei VW kündigt sich nach zwölf<br />

Jahren ein neuer Touran an, den wir vermutlich<br />

auf dem Genfer Salon im März<br />

das erste Mal zu Gesicht bekommen. Er<br />

verliert seine kantige Form und wird<br />

deutlich sportlicher. Mit rund 100 Kilo<br />

weniger auf den Rippen soll er sich auch<br />

sportlicher fahren. In der Länge legt er<br />

um zehn Zentimeter auf rund 4,50 Meter<br />

zu. Im Gespräch ist auch eine längere Version,<br />

die dann den Sharan ablösen könnte.<br />

Das Angebot an Assistenzsystemen<br />

und Motoren wird auf den neuesten<br />

Stand gebracht.<br />

Ein kleines Facelift bekommt im Herbst<br />

auch der VW Caddy, auf dessen Basis die<br />

Konzerntochter Skoda ebenfalls einen<br />

Kompaktvan für 2016 plant, der den<br />

Roomster beerben soll. Das Okay aus<br />

Wolfsburg fehlt allerdings noch.<br />

Sicher kommen wird der neue Honda<br />

Jazz. Optisch dynamischer und mit etwas<br />

mehr Platz zeigte sich der japanische<br />

Van auf dem Pariser Autosalon. Nach<br />

Für 2016 plant Skoda einen Kompaktvan auf Basis des<br />

VW Caddy. Die Familienkutsche soll den Roomster ersetzen.<br />

Nach zwölf Jahren Bauzeit kommt 2015 ein neuer VW Touran. Er verliert seine kantige<br />

Form, die Dachlinie fällt hinten stärker ab. In der Länge legt er um rund zehn Zentimeter<br />

auf 4,50 Meter zu. Vor allem der Radstand wird größer, die Überhänge dafür kürzer.<br />

70 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong>


Wartungs- und<br />

Verschleißkosten<br />

Tec Alliance liefert seinen Kunden Daten über<br />

sämtliche fahrzeugbezogenen Aufwendungen<br />

während der gesamten Haltedauer des<br />

Autos und somit maßgeschneiderte Kostenbe<br />

rech nungen. Mithilfe dieser Daten kann<br />

der Kunde auch bei Full- Service-Verträgen<br />

prüfen, ob die Leasing gesell schaften realistische<br />

Kosten für das Modul Wartungs- und<br />

Verschleißkosten angesetzt haben.<br />

Restwert prognosen<br />

Restwertprognosen von Schwa cke sind die Basis für<br />

die Kalkulation von fast allen Leasingverträgen. Die<br />

Daten sind aber auch für Fuhrparkleiter wichtig. Sie<br />

helfen ihnen zu sehen, ob ein Restwert im Leasingangebot<br />

vernünftig kalkuliert ist. Unternehmen<br />

mit Kauffuhrparks können anhand der Übersicht<br />

abschätzen, welche Fahrzeuge sich später besser und<br />

welche sich schlechter verkaufen. Die Liste vergleicht<br />

Fahrzeuge inklusive Sonderausstattung und nennt<br />

den zu erwartenden Wertverlust auf Basis der Händlereinkaufswerte.<br />

Bei 20.000 km/Jahr und 60 Monaten Nutzung<br />

Bei 40.000 km/Jahr und 36 Monaten Nutzung<br />

Modell Wartung Verschleiß Summe Modell Wartung Verschleiß Summe<br />

1 Nissan Note 1.2 761 1.105 1.866 1 Nissan Note 1.2 951 1.447 2.398<br />

2 Skoda Roomster 1.2 TSI 983 1.134 2.<strong>11</strong>7 2 Skoda Roomster 1.2 TSI 1.068 1.476 2.544<br />

3 Ford B-Max 1.0 Ecoboost 915 1.285 2.200 3 Opel Meriva 1.4 1.027 1.765 2.792<br />

4 Ford C-Max 1.6 TDCi 910 1.740 2.650 4 Ford B-Max 1.0 1.136 1.667 2.803<br />

5 Opel Meriva 1.4 1.096 1.603 2.699 5 Citroen C4 Picasso 2.0 Hdi 1.208 1.647 2.855<br />

6 VW Touran 2.0 TDI 1.245 1.836 3.081 6 Ford C-Max 1.6 TDCi 1.145 1.779 2.924<br />

7 VW Golf Sportsvan TDI Bluemotion 1.371 1.827 3.198 7 VW Golf Sportsvan 1.6 TDI 1.166 1.958 3.124<br />

8 Renault Scénic dCi <strong>11</strong>0 1.166 2.072 3.238 8 Renault Scenic 1.5 dCi <strong>11</strong>0 1.269 1.880 3.149<br />

9 Mercedes B 180 CDI 1.716 1.872 3.588 9 VW Touran 2.0 TDI 1.517 1.919 3.436<br />

10 Citroën C4 Picasso Blue HDi 150 1.063 2.634 3.697 10 Mercedes B-Klasse 180 CDI 1.476 2.224 3.700<br />

Angaben in Euro<br />

Tec Alliance<br />

Wertverlust<br />

Modell<br />

Preis inkl.<br />

Ausstattung<br />

Bei 20.000 km/Jahr und<br />

60 Monaten Nutzung<br />

Bei 40.000 km/Jahr und<br />

36 Monaten Nutzung<br />

1 VW Golf Sportsvan TDI Bluemotion 24.127 67 % 16.200 63 % 15.300<br />

2 VW Touran 2.0 TDI 35.796 67 % 24.000 66 % 23.600<br />

3 Mercedes B 180 CDI 28.615 68 % 19.450 67 % 19.200<br />

4 Ford B-Max 1.0 Ecoboost 17.878 71 % 12.700 67 % 12.000<br />

5 Renault Scenic dCi <strong>11</strong>0 21.697 72 % 15.650 71 % 15.400<br />

6 Citroën C4 Picasso Blue HDi 150 26.242 72 % 18.900 68 % 17.800<br />

7 Ford C-Max 1.6 TDCi 23.739 73 % 17.350 70 % 16.600<br />

8 Opel Meriva 1.4 19.928 74 % 14.700 78 % 15.550<br />

9 Nissan Note 1.2 13.663 76 % 10.400 73 % 10.000<br />

10 Skoda Roomster 1.2 TSI 14.869 80 % <strong>11</strong>.900 76 % <strong>11</strong>.350<br />

Angaben in Euro<br />

Europa kommt er allerdings erst Mitte<br />

2015. Unter der kurzen Haube werkelt<br />

künftig ein 1,3-Liter-Benziner mit 100 PS.<br />

Ob die Hybrid-Variante nach Deutschland<br />

kommt, ist noch nicht klar.<br />

Dacia schickt sowohl den Kompakt-<br />

Van Lodgy als auch den Hochdachkombi<br />

Dokker als Stepway-Variante im<br />

Offroad-Look auf die Straße. Wie schon<br />

beim Kleinwagen Sandero beschränken<br />

sich die Rumänen auf optische Änderungen<br />

wie einen angedeuteten Unterfahrschutz<br />

sowie Kunststoffplanken an<br />

Schwellern und Kotflügeln.<br />

Dezent geliftet geht der Kia Venga in die<br />

zweite Lebenshälfte. Der Mini-Van be-<br />

kommt das neue Markengesicht und<br />

einen aufgehübschten Innenraum.<br />

Mit sparsameren 1,5-Liter-Motoren<br />

geht auch der Ford C-Max modellgepflegt<br />

in die zweite Lebenshälfte. Analog zum<br />

neuen Focus bekommt der C-Max das einfachere<br />

Bedienkonzept mit 8-Zoll-Touchscreen<br />

und deutlich weniger Tasten.<br />

Der neue Honda Jazz<br />

kommt Mitte 2015 zu<br />

uns. Er ist dynamischer<br />

gezeichnet und trägt das<br />

neue Markengesicht.<br />

Den Dokker gibt es künftig<br />

auch als Stepway mit<br />

angedeuteten Unterfahrschutz<br />

sowie Kunststoffplanken<br />

an Schwellern<br />

und Kotflügeln.<br />

Facelift für den Kia<br />

Venga: Der Mini-Van<br />

bekommt das neue<br />

Markengesicht.<br />

Facelift für den Ford C-Max: Der Kompaktvan bekommt das neue Markengesicht mit<br />

großem Kühler. 1,5-Liter-Motoren ersetzen die Aggregate mit 1,6 Liter Hubraum.<br />

Die Leistung bleibt unverändert (95 bis 150 PS), die Verbräuche sinken dafür.<br />

November <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 71


SCHWERPUNKT | Winterreifen<br />

MICHELIN SETZT AUF NEUE LAMELLENTECHNIK<br />

Nach fünf Jahren löst der Michelin Alpin 5 den erfolgreichen Alpin 4 ab. Mit 41 Varianten deckt<br />

er den Bedarf der meisten Firmenwagen ab. Aber auch für Sportwagen bietet Michelin Neues.<br />

Drei Meter weniger Bremsweg – das<br />

kann den Unterschied zwischen Leben<br />

und Tod bedeuten, wenn plötzlich ein<br />

Kind vors Auto läuft. Oder im besseren<br />

Fall den Unterschied zwischen einem<br />

Totalschaden und einem heilen Auto,<br />

das rechtzeitig stoppen kann.<br />

Der Michelin Pilot Alpin PA4 jedenfalls<br />

soll bei Nässe leistungsstarke Limousinen<br />

und Sportcoupés besagte drei Meter<br />

schneller zum Halten bringen als sein<br />

Vorgänger. Seine neue Lauffläche hat<br />

deutlich mehr Profilkanten und Lamellen<br />

als der bisherige PA3, was besonders<br />

bei Schnee Vorteile bringen soll.<br />

Der eigentliche Schnee-Profi der Franzosen<br />

aber heißt Alpin 5 (siehe Reifentest<br />

Seite 74). Für den laufrichtungsgebundenen<br />

Reifen hat Michelin ein neues<br />

Profil entwickelt, dessen Blöcke sich<br />

regelrecht mit dem Schnee verzahnen<br />

sollen. Seine Lamellen sind in unterschiedlichen<br />

Winkeln in die Lauffläche<br />

gefräst. Davon verspricht sich Michelin<br />

mehr Kurvengrip. Gleichzeitig soll auf<br />

nasser Straße Wasser besser abgeleitet<br />

werden, was das Aquaplaning-Risiko<br />

verringert. Als Ergebnis verbessert sich<br />

der Alpin 5 gegenüber dem Alpin 4 in<br />

der Nässewertung des Reifen-Labels<br />

von C auf B.<br />

Der in einem breiten Spektrum von 15<br />

bis 17 Zoll aufgelegte Winterspezialist<br />

passt für ein breites Spektrum von Fahrzeugen,<br />

vom Kleinwagen wie dem VW<br />

Polo bis zu Autos der oberen Mittelklasse<br />

wie Audi A6. Fehlende Dimensionen<br />

deckt der Alpin 4 ab, der noch eine Zeitlang<br />

weiter produziert wird.<br />

NEXEN<br />

Winterreifen für Transporter<br />

Mit dem Winguard WT1 hat der koreanische Hersteller Nexen<br />

einen neuen Winterreifen für Leicht-Lkw aufgelegt. Seine Wintereignung<br />

soll auf einer Kombination verbesserter technischer<br />

Komponenten beruhen. So sollen eine optimierte Lamellenanordnung,<br />

höhere Bremskraft und bessere Handlingeigenschaften<br />

den Reifen als Winterspezialisten für Transporter und Lieferwagen<br />

empfehlen. Umlaufende Rillen verbessern die Nässeeigenschaften.<br />

Nexen wird 24 Dimensionen anbieten. Sechs Größen<br />

sind bereits <strong>2014</strong> erhältlich, weitere 18 Größen folgen in<br />

der Wintersaison 2015/16.<br />

CONTINENTAL<br />

Neuer Winter Contact<br />

SUV boomen, entsprechend hoch ist der Umrüstbedarf. Der<br />

neue Winter Contact TS 850 P von Continental passt allerdings<br />

auch für Autos der gehobenen Mittel- und Oberklasse.<br />

Dank eines neuen Profils soll er fünf Prozent bessere<br />

Handlingeigenschaften auf Schnee bieten als die Vorgänger<br />

Conti Winter Contact TS P 830 sowie Conti Cross Winter,<br />

den der Neue schrittweise ablöst. Da die Winter aber immer<br />

wärmer werden, haben sich die Ingenieure auch der Fahreigenschaften<br />

auf trockener Straße angenommen. Auch<br />

hier soll der TS 850 P leichte Vorteile bieten. Wichtiger aber<br />

sind für Autofahrer Bremswerte. Die sollen sich mit dem<br />

neuen Reifen gleich um fünf Prozent verkürzen. Die Version<br />

für SUV wurde besonders robust ausgelegt, wobei das<br />

grobe Profil verhindern soll, dass Steine die Lauffläche<br />

beschädigen.<br />

BREMSWEG<br />

Bei Schnee und Eis sind Winterreifen deutlich besser<br />

Der letzte, milde Winter<br />

könnte dazu verleiten,<br />

sich die Umrüstung<br />

auf Winterreifen<br />

zu sparen. Doch<br />

das sollte sich der<br />

Flottenchef sehr genau<br />

überlegen, wie<br />

der Bremsvergleich<br />

von Conti zeigt.<br />

Schneit‘s nämlich unverhofft,<br />

kann selbst<br />

die Fahrt mit guten<br />

Sommerreifen schnell<br />

zur Schleuderpartie<br />

werden.<br />

Quelle: Continental<br />

72 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong>


620.000.000<br />

Euro investiert Michelin jährlich in<br />

Forschung und Entwicklung und legt<br />

dabei 18 Milliarden Testkilometer zurück.<br />

YOKOHAMA<br />

Ein Herz für Sportler<br />

Mit dem Wdrive V905 präsentiert Yokohama einen bis zu<br />

270 km/h zugelassenen Winterreifen. Trotzdem soll er Sportlichkeit<br />

und ökologische Aspekte unter einen Hut bringen.<br />

Möglich macht‘s laut dem japanischen Hersteller eine neue<br />

Gummimischung aus Silica und Orangenöl. Außerdem soll<br />

ein geringer Rollwiderstand das Sprit-Budget des Sportwagenfahrers<br />

entlasten. Zum Start der Modellreihe ergänzt<br />

der neue V905 die Winterreifen-Modelle V903 und V902 erst<br />

einmal in acht Dimensionen von 195/65R15 bis 245/40 R18.<br />

Weitere Größen sollen folgen.<br />

GOODYEAR<br />

Ultra Grip 9<br />

KUMHO: DREI NEUE FÜR DEN WINTER<br />

HA 31 CW 51 WP 51<br />

Mit drei neuen Reifen startet der koreanische Hersteller<br />

Kumho in die kalte Jahreszeit: Der Winter Craft WP51 für<br />

die Kompakt- und Mittelklasse löst den mehrfachen Testsieger<br />

I‘Zen KW23 ab. Dessen dreidimensionale Lamellen<br />

wurden beim Nachfolger zu einer noch stabileren Bienenwabenstruktur<br />

erweitert. Das soll mehr Traktion und<br />

kürzere Bremswege auf Eis sowie bessere Seitenführung<br />

auf verschneiten Straßen bringen. Sein Schneeflockensymbol<br />

weist den Winter Craft WP51 als echten Winterreifen<br />

aus. Dieses Signet schmückt auch den Transporterreifen<br />

Por Tran CW51. Dessen drei umlaufende Längsrillen<br />

sollen zusammen mit den Querkanälen für besonders<br />

gute Regeneigenschaften sorgen. Diese Qualitäten will<br />

der neue Solus HA31 als Allwetterreifen mit einer guten<br />

Performance bei sommerlichen Temperaturen kombinieren.<br />

Passend für Kleinwagen und das mittlere Fahrzeugsegment<br />

richtet er sich an kostenbewusste Flottenbetreiber,<br />

die sich das Umrüsten sparen wollen.<br />

Goodyear macht‘s Fuhrparkleitern einfach: Die Bezeichnung<br />

Ultra Grip ist eingängig und seit Jahren<br />

eingeführt. Jetzt kommt die neunte Generation des<br />

Winterspezialisten, in 33 Ausführungen mit 14 bis<br />

16 Zoll Größe und in Breiten von 155 bis 205 Millimetern.<br />

Auch Goodyear verwendet unterschiedliche<br />

Lamellentypen, um allen Wettersituationen gerecht<br />

zu werden. So übernehmen es weiche und flexible<br />

Stollen in der Mitte der Lauffläche, sich im Schnee<br />

zu verkrallen. Viele kräftig ausgearbeitete Profilblöcke<br />

in der Schulter des Reifens sorgen dagegen<br />

für Stabilität beim Bremsen auf trockener und nasser<br />

Straße. Die unterschiedliche Breite der Blöcke in<br />

der Mitte des Reifens soll Wasser beziehungsweise<br />

Schnee besser aus der Fahrspur drängen.<br />

November <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 73


SCHWERPUNKT | Winterreifen<br />

DIE PFLICHT RUFT<br />

Jetzt ist wieder Reifenwechselzeit. Wir sagen Ihnen, wo in Europa Winterreifenpflicht herrscht.<br />

Und was Sie in Hinblick auf das Reifendruckkontrollsystem beachten sollten.<br />

Text: Martin Schou<br />

Anzeige<br />

Im letzten Jahr hat uns der Winter im<br />

Stich gelassen. Bei viel zu milden Temperaturen<br />

war von Schnee oder Glatteis nichts<br />

zu sehen. Kein Wunder, dass sich der ein oder<br />

andere Autofahrer in flacheren Gefilden die Frage<br />

stellt, ob es unbedingt Winterreifen fürs nächste<br />

Jahr sein müssen.<br />

In Deutschland ist die Regelung klar: Seit 2010<br />

sind mit »M+S«-Symbol gekennzeichnete Winterreifen<br />

bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch,<br />

Eis- und Reifglätte Pflicht. Wer sich bei diesen<br />

Witterungen mit Sommerreifen erwischen lässt,<br />

bekommt ein Bußgeld von 60 Euro sowie einen<br />

Punkt in Flensburg. Wird das Auto mit den Sommerpneus<br />

auch noch zum Hindernis, sind 80<br />

Euro und ein Punkt fällig. Bei einem Unfall kann<br />

es zudem sein, dass die Kaskoversicherung die<br />

Zahlung verweigert. Ist die Mindestprofiltiefe<br />

von 1,6 Millimetern unterschritten, kommen noch<br />

ein weiterer Punkt und 60 Euro obendrauf.<br />

Doch wie regeln es eigentlich unsere Nachbarn?<br />

In Österreich gibt es zwar keine allgemeine<br />

Winterreifenpflicht, von November bis Mitte<br />

April müssen allerdings bei winterlichen Fahrbahnverhältnissen<br />

Winterreifen aufgezogen wer-<br />

74 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong>


REIFENDRUCKKONTROLLSYSTEME<br />

Diese beiden Systeme gibt es<br />

Indirekt arbeitende Systeme überwachen die<br />

Raddrehzahlen über ABS-Sensoren. Direkt messende<br />

RDKS verfügen über batteriebetriebene<br />

Sensoren im Rad, die permanent den Luftdruck<br />

sowie die Temperatur des Reifens messen und<br />

daher genauer, aber auch teurer sind. Ist Ihr<br />

neuer Dienstwagen bereits mit einem der teuren<br />

direkten Reifendruckkontrollsysteme ausgestattet,<br />

müssen auch bei den jetzt kommenden<br />

Winterrädern entsprechende Drucksensoren<br />

vorhanden sein. Die Mehrkosten für Anschaffung<br />

und Einbau der Sensoren für einen Radsatz<br />

belaufen sich auf rund 200 bis 350 Euro.<br />

den. Wer sich nicht daran hält und beispielsweise<br />

mit Sommerreifen auf Alpenpässen<br />

herumschleicht, kann mit bis zu<br />

5.000 Euro Bußgeld rechnen. Einfache<br />

Verstöße kosten 35 Euro. Auch Italien, die<br />

Schweiz, Luxemburg und Liechtenstein<br />

schreiben Winterreifen nur bei Schnee,<br />

Eis und Raureif vor. So auch die Slowakei,<br />

Schweden und Norwegen, mit dem<br />

kleinen Unterschied, dass die Winterreifen<br />

dann eine Mindestprofiltiefe von drei<br />

Millimetern aufweisen müssen.<br />

Eine durchgehende Winterreifenpflicht<br />

auch bei schönem Wetter besteht<br />

dafür in Tschechien (1. Nov.–31. März/<br />

Mindestprofiltiefe 4 mm) und Slowenien<br />

(15. Nov.–15. März/Mindestprofiltiefe<br />

3 mm). Mit Sommerreifen können Sie<br />

dafür das ganze Jahr problemlos in Belgien,<br />

den Niederlanden, Dänemark,<br />

Frankreich, Spanien und Großbritan nien<br />

fahren. Auch Polen, Ungarn und Bulgarien<br />

haben keine Winterreifenpflicht. Da<br />

es in diesen Ländern jedoch weniger<br />

Räumdienste gibt, sind Winterreifen sehr<br />

zu empfehlen.<br />

Wenn Sie um Winterreifen nicht herumkommen,<br />

sollten Sie unbedingt auch die<br />

neue Reifendruckkontrollregelung im<br />

Auge behalten. Ab 1. November <strong>2014</strong> müssen<br />

alle Neufahrzeuge mit Reifendruckkontrollsystemen<br />

(RDKS) ausgerüstet<br />

sein – das gilt für Sommer- wie für Winterreifen.<br />

Von den Herstellern werden allgemein<br />

zwei unterschiedliche Systeme<br />

eingesetzt: das kostengünstig indirekt<br />

oder das teure direkt messende (siehe<br />

Info kasten). Vorsicht: Auch alle seit November<br />

2012 neu typengenehmigte Pkw<br />

müssen mit einem RDKS ausgestattet sein.<br />

Das gilt also beispielsweise für den Mercedes<br />

GLA oder den Opel Adam.<br />

TIPPS FÜR DEN FLOTTENMANAGER<br />

Was Sie bei RDKS beachten sollten<br />

• Rad-Reifenkombinationen nicht mischen. Auf<br />

Herstellerangaben achten.<br />

• Fahrerlaubnis erlischt bei abgeschaltetem RDKS.<br />

• Bei RDKS-pflichtigen Fahrzeugen keine Räder<br />

ohne RDKS aufziehen, sonst erlischt ebenfalls<br />

die Fahrerlaubnis.<br />

• Winterreifen rechtzeitig einplanen. Durch die<br />

Umstellung kann es zu Wartezeiten kommen.<br />

• Fahrer über RDKS-Regelung aufklären.<br />

• RDKS unbedingt mit einkalkulieren.<br />

• Ausschreibungsangebote genau prüfen.<br />

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<br />

November <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 75


SCHWERPUNKT | Winterreifen<br />

10 REIFEN FÜR DIE GOLF-KLASSE<br />

IM HÄRTETEST<br />

Bester Grip auf Schnee und Eis? Das genügt für einen guten Winterreifen längst<br />

nicht mehr. Damit der Außendienst sicher ans Ziel kommt, muss der Reifen bei<br />

Nässe punkten und schnelle Autobahnetappen abkönnen.<br />

Text: Thiemo Fleck<br />

205/55 R 16 IM TEST<br />

Bridgestone Blizzak LM-32<br />

Continental Winter Contact TS 850<br />

Dunlop SP Winter Sport 4D<br />

Goodyear Ultra Grip 9<br />

Hankook Winter i*Cept RS<br />

Michelin Alpin 5<br />

Nokian WR D3<br />

Pirelli Snow Control Serie 3<br />

Toyo Snowprox S943<br />

Westlake SW 608<br />

Zehn Reifen im Test: Reifenmontage im Akkord.<br />

Fotos: Dino Eisele<br />

76 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong>


VW Golf, Ford Focus, Skoda Octavia,<br />

Audi A3 und viele mehr: Sie alle<br />

rollen auf Reifen der Größe 205/55<br />

R 16. Klar, es gibt größere und breitere<br />

Schlappen für fast alle Firmenwagen.<br />

Doch in der Kompaktklasse hat<br />

sich dieses Format gerade bei Winterreifen<br />

als Standard durchgesetzt, mit<br />

ent sprechend günstigen Einkaufspreisen.<br />

Grund genug, genau diese<br />

Reifengröße von unseren Kollegen von<br />

»auto motor und sport« ausgiebig testen<br />

zu lassen.<br />

Erstmals wurden dabei die einzelnen<br />

Testkategorien speziell im Hinblick auf<br />

Vielfahrer und Flottenfahrzeuge gewichtet.<br />

Die Fahreigenschaften bei nasser<br />

und trockener Straße<br />

fließen mit je<br />

30 Prozent in das<br />

Endergebnis<br />

ein, die<br />

Schnee-Performance macht dagegen<br />

nur 20 Prozent der Endnote aus. Das<br />

trägt den geänderten Wetterbedingungen<br />

Rechnung. Rollwiderstand und<br />

Abrollgeräusche fließen zusammen mit<br />

15 Prozent ins Endergebnis ein, die restlichen<br />

fünf Prozent macht der Kaufpreis<br />

aus, der erstmals bewertet wird.<br />

Schneepoker in Nordschweden<br />

Für die Schneeprüfungen war ein Testgelände<br />

in Schwedisch-Lappland reserviert.<br />

Konstant tiefe Temperaturen, weitläufige,<br />

perfekt präparierte Flächen auf<br />

zugefrorenen Seen und aussagekräftige<br />

Handlingstrecken durch verschneite Wälder<br />

versprechen ideale Testbedingungen.<br />

Sechs Tonnen Räder, Reifen und Material,<br />

dazu vier Testwagen warten bereits nahe<br />

dem Polarkreis auf ihren Einsatz.<br />

Die drei Fahrer des »auto motor und<br />

sport«-Testteams bewerten gleichzeitig<br />

das aus zehn Reifen bestehende Testfeld<br />

in den Disziplinen Traktion, Schneebremsen,<br />

Slalom und Handling. Das bedeutet<br />

Fahren, Auswerten und Räderwechseln<br />

im Akkord.<br />

Gleich vier Reifen balgen<br />

sich in der Auswertung<br />

um die goldene<br />

Schnee flocke, vorneweg<br />

der neu entwickelte<br />

Goodyear Ul-<br />

tra Grip 9, dicht gefolgt vom ebenfalls<br />

neuen Michelin Alpin 5. Knapp dahinter<br />

der Dunlop SP Winter Sport 4D, nur minimal<br />

schlechter der Continental Winter-<br />

Contact TS 850. Alle vier erreichen ohne<br />

Patzer Bestnoten in der Winterwertung.<br />

Sind die Firmenwagen also vorwiegend<br />

im Mittelgebirge und Voralpenland unterwegs,<br />

sind diese Pneus erste Wahl.<br />

Mit leichten Schwächen, jedoch ebenso<br />

ohne Einschränkung für die Fahrt auf<br />

Winterstraßen zu empfehlen sind der<br />

Hankook i*Cept RS, der Nokian WR D3,<br />

der Pirelli Snow Control Serie 3 und der<br />

Toyo Snowprox S943. Der Bridgestone<br />

LM-32 und der günstige Westlake SW 608<br />

hingegen können nicht mithalten.<br />

Showdown in Norddeutschland<br />

Nur wenige Wochen nach den Tests in<br />

Eis und Schnee müssen die zehn ihr Können<br />

bei norddeutschem Schmuddelwetter<br />

unter Beweis stellen. Der nasse Asphalt<br />

der selektiven Teststrecken fordert<br />

zunächst zu Brems-, Aquaplaning-,<br />

Handling- und Seitenführungstests.<br />

Überragend und ohne Tadel: Continental<br />

TS 850 sowie der filigran profilierte<br />

Michelin Alpin 5. Empfehlenswert auch<br />

die Reifen von Goodyear, Dunlop,<br />

Bridgestone, Nokian und Pirelli, trotz<br />

dessen leichter Schwächen im Aquaplaning.<br />

Für Winterreifen als eindeutig zu<br />

SO WURDE GETESTET<br />

Schnee, Nässe und Trockenheit<br />

Um höchste Genauigkeit und Ergebnissicherheit<br />

zu gewährleisten, werden, so weit möglich,<br />

sämtliche Versuche in diesem Test mehrfach<br />

durchgeführt. Grundsätzlich erhält der beste<br />

Reifen die maximal mögliche Punktzahl. Das Bewertungsschema<br />

folgt einer progressiven mathematischen<br />

Funktion, wodurch sichergestellt ist,<br />

dass auch hochwertige, in ihren Eigenschaften<br />

nahe beieinander liegende Produkte ausreichend<br />

trennscharf bewertet werden können.<br />

Dieses Schema gilt sowohl für die objektive Bewertung<br />

durch Messgeräte als auch die subjektive<br />

Benotung durch die spezialisierten Testfahrer,<br />

was etwa bei der Beurteilung des Komforts und<br />

des Handlings zum Tragen kommt. Beim Handling<br />

auf nasser oder trockener Bahn führt ein<br />

ausgewogenes, sicheres Fahrverhalten zu einer<br />

Optimalbenotung. Der Rollwiderstand der Reifen<br />

wird auf Rollenprüfständen ermittelt, basierend<br />

auf EU-Regularien, was dem Rollwiderstandsbeiwert<br />

bei 80 km/h entspricht.<br />

November <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 77


SCHWERPUNKT | Winterreifen<br />

Zehn Winterreifen der Größe 205/55 R 16 91H im Vergleichstest<br />

FIRMEN AUTO<br />

EMPFEHLUNG<br />

Hersteller<br />

Bridgestone<br />

Blizzak LM-32<br />

Continental<br />

Winter Contact TS 850<br />

Dunlop<br />

SP Winter Sport 4D<br />

Goodyear<br />

Ultra Grip 9<br />

Hankook<br />

Winter i*Cept RS<br />

Preis in Euro 1) 87 99 96 95 84<br />

EU-Labeleinstufung<br />

F/E C/C E/C E/C E/C<br />

Rollwiderstand/Nasshaftung<br />

Schneewertung (20 %)<br />

Bremsweg 50–0 km/h 30 % 7 9 9 10 10<br />

Seitenführung 20 % 6 8 9 10 7<br />

Traktion 20 % 8 9 9 10 8<br />

Handling nach Zeit 15 % 7 8 9 10 7<br />

Handling subjektiv 15 % 7 9 9 9 6<br />

Zwischennote Schnee 7,0 8,7 9,0 9,9 8,0<br />

Nasse Fahrbahn (30 %)<br />

Bremsweg 80–0 km/h 40 % 8 9 8 8 5<br />

Seitenführung 15 % 10 10 8 9 8<br />

Handling nach Zeit 15 % 7 10 9 9 6<br />

Handling subjektiv 15 % 8 9 9 9 8<br />

Aquaplaning längs 5 % 9 10 8 10 9<br />

Aquaplaning quer 10 % 8 10 8 10 10<br />

Zwischennote Nässe 8,2 9,5 8,3 8,8 6,8<br />

Trockene Straße (30 %)<br />

Bremsweg 100–0 km/h 40 % 9 9 10 8 8<br />

Spurwechselsicherheit 10 % 10 8 8 8 9<br />

Lenkreaktion 10 % 9 8 8 8 9<br />

Handling nach Zeit 15 % 8 9 8 8 10<br />

Handling subjektiv 15 % 10 9 8 8 9<br />

Abrollkomfort/Innengeräusch 10 % 8 8 8 9 7<br />

Zwischennote Trockenheit 9,0 8,7 8,8 8,1 8,6<br />

Umweltwertung (15 %)<br />

Rollwiderstand 70 % 6 10 8 7 9<br />

Reifen-/Fahrbahngeräusch 30 % 9 8 9 9 7<br />

Zwischennote Umwelt 6,9 9,4 8,3 7,6 8,4<br />

Reifenkosten (5 %) 9 8 8 8 9<br />

Gesamtwertung 8,0 9,0 8,6 8,6 7,9<br />

Gut Sehr gut Gut Gut Befriedigend<br />

+ Sehr sicherer Reifen auf trockener<br />

Straße, hohe Spurwechselsicherheit,<br />

nahezu frei von<br />

Lastwechselreaktionen. Auf<br />

Nässe weitgehend ausgewogen<br />

ohne gravierende Defizite.<br />

– Ordentliche Traktion auf<br />

Schnee, aber Schwächen beim<br />

Bremsen und Seitenführung<br />

auf verschneiter Straße. Hoher<br />

Rollwiderstand.<br />

+ Gute Schnee-Performance mit<br />

spontaner Lenkansprache, sehr<br />

gute Nässeeigenschaften. Mit<br />

sehr ausgewogenen Leistungen<br />

ist der Conti der beste Kompromiss<br />

auf allen Fahrbahnoberflächen<br />

im mitteleuropäischen<br />

Winter. Geringer Rollwiderstand.<br />

+ Fehlerverzeihendes, sicheres<br />

Fahrverhalten mit hohem<br />

Brems- und Seitenführungspotenzial,<br />

breitem Grenzbereich<br />

und guter Fahrzeugbalance<br />

auf Schnee. Auf Nässe gut kontrollierbar,<br />

auch auf trockener<br />

Straße ohne nennenswerte<br />

Schwächen.<br />

– Hoher Preis. – Etwas erhöhter Rollwiderstand,<br />

Abrollgeräusch mit leichtem<br />

Singen bis Tempo 80.<br />

+ Mit kurzen Bremswegen und<br />

Top-Seitenführung beste Schnee-<br />

Performance im Test, einfach kontrollierbares,<br />

tendenziell leicht<br />

untersteuerndes Fahrverhalten,<br />

ausgewogene Balance. Sicher<br />

auch auf nassem und trockenem<br />

Asphalt. Leiser Reifen, guter<br />

Abrollkomfort.<br />

– Leichte Defizite beim Bremsen<br />

auf nasser Straße und im<br />

Aquaplaning-Verhalten.<br />

+ Sehr gute Bremsleistungen<br />

und gute Traktion auf Schnee,<br />

ordentliche Aquaplaningvorsorge.<br />

Hohe Lenkpräzision und<br />

hohes Gripniveau auf trockener<br />

Bahn, geringer Rollwiderstand.<br />

– Relativ zur Traktion schwache<br />

Seitenführung auf Schnee,<br />

daher ausgeprägtes Untersteuern.<br />

Auch auf nasser Bahn neigt<br />

das Auto in der Kurve dazu, über<br />

die Vorderräder zu schieben.<br />

Jeweils höchste erreichbare Punktzahl: 10. Wertung: 9–10: sehr gut, 8–8,9: gut, 7–7,9: befriedigend, 6–6,9: ausreichend, unter 6,9: mangelhaft. 1) Laut Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e. V. Die jeweils besten/schlechtesten Ergebnisse sind grün/rot markiert. Die Reifen wurde<br />

78 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong>


Michelin<br />

Alpin 5<br />

Nokian<br />

WR D3<br />

Pirelli<br />

Snow Control Serie 3<br />

Toyo<br />

Snowprox S943<br />

102 90 94 75 63 Preis in Euro 1)<br />

F/B C/C E/B E/C C/C EU-Labeleinstufung<br />

Rollwiderstand/Nasshaftung<br />

(20 %) Schneewertung<br />

10 9 9 8 8 30 % Bremsweg 50–0 km/h<br />

8 10 8 7 5 20 % Seitenführung<br />

9 9 8 8 7 20 % Traktion<br />

9 7 7 8 6 15 % Handling nach Zeit<br />

9 8 8 8 5 15 % Handling subjektiv<br />

9,1 8,8 8,2 7,8 6,5 Zwischennote Schnee<br />

(30 %) Nasse Fahrbahn<br />

10 7 10 6 7 40 % Bremsweg 80–0 km/h<br />

8 10 8 9 7 15 % Seitenführung<br />

9 7 10 6 7 15 % Handling nach Zeit<br />

9 8 9 7 8 15 % Handling subjektiv<br />

10 9 5 5 6 5 % Aquaplaning längs<br />

8 10 5 7 4 10 % Aquaplaning quer<br />

9,2 8,0 8,8 6,7 6,8 Zwischennote Nässe<br />

(30 %) Trockene Straße<br />

8 10 9 8 8 40 % Bremsweg 100–0 km/h<br />

7 8 9 9 6 10 % Spurwechselsicherheit<br />

7 8 10 9 7 10 % Lenkreaktion<br />

8 8 9 10 8 15 % Handling nach Zeit<br />

7 9 9 10 8 15 % Handling subjektiv<br />

9 8 9 9 7 10 % Abrollkomfort/Innengeräusch<br />

7,8 9,0 9,1 8,9 7,6 Zwischennote Trockenheit<br />

(15 %) Umweltwertung<br />

7 7 7 8 7 70 % Rollwiderstand<br />

8 8 7 7 10 30 % Reifen-/Fahrbahngeräusch<br />

7,3 7,3 7,0 7,7 7,9 Zwischennote Umwelt<br />

8 8 8 10 10 (5 %) Reifenkosten<br />

8,4 8,3 8,5 7,9 7,3 Gesamtwertung<br />

Gut Gut Gut Befriedigend Befriedigend<br />

+ Sehr kurze Bremswege<br />

und gutmütiges Fahrverhalten<br />

auf Schnee, ebenso<br />

kurze Bremswege und dazu<br />

ausgesprochen sicheres<br />

Fahrverhalten auf Nässe, gute<br />

Aquaplaningvorsorge, guter<br />

Abrollkomfort.<br />

+ Top-Seitenführung, kurze<br />

Bremswege und gute Traktion<br />

im Schnee. Guter Kurvengrip<br />

auf Nässe, sicherer Aquaplaningschutz.<br />

Ausgewogene und<br />

dennoch dynamische Trockenperformance.<br />

+ Gut beim Bremsen und mit<br />

sicherem Untersteuern auf<br />

winterlichen Straßen leicht<br />

beherrschbar. Sehr guter<br />

Grip auf nassem wie auch auf<br />

trockenem Asphalt.<br />

+ Traktion und Bremsen auf<br />

Schnee sind ordentlich, trotz<br />

schwacher Seitenführung gute<br />

Balance. Überdurchschnittliche<br />

Leistungen und sehr gute<br />

Fahrstabilität auf trockener<br />

Straße. Wenig Rollwiderstand,<br />

niedriger Preis.<br />

Westlake<br />

SW 608<br />

+ Akzeptabel kurze Bremswege<br />

auf Schnee und auf trockener<br />

Straße, gutmütige Fahreigenschaften<br />

trocken. Sehr leiser<br />

und günstiger Reifen.<br />

Hersteller<br />

– Leichte Defizite in den dynamischen<br />

Trockendisziplinen, etwas<br />

erhöhter Rollwiderstand. Teurer<br />

Reifen.<br />

n von »auto motor und sport« getestet.<br />

– Geringfügige Schwächen<br />

beim Bremsen sowie leichte<br />

Lastwechselempfindlichkeit<br />

auf nassem Asphalt, erhöhter<br />

Rollwiderstand.<br />

– Geringe Lastwechselempfindlichkeit<br />

beim<br />

Trockenhandling, signifikante<br />

Schwächen im Aquaplaning,<br />

erhöhter Rollwiderstand und<br />

etwas lauteres Abrollgeräusch.<br />

– Schwache Seitenführung auf<br />

Schnee, lange Bremswege und<br />

wenig ausgewogenes Fahrverhalten<br />

auf Nässe, Defizite im<br />

Aquaplaning.<br />

– Wenig Seitenführung, schwache<br />

Traktion und starkes Untersteuern<br />

auf Schnee. Kurvengrip fehlt<br />

auch bei Nässe, träge Lenkansprache,<br />

hohes Aquaplaningrisiko,<br />

hoher Rollwiderstand.<br />

November <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 79


SCHWERPUNKT | Winterreifen<br />

Fahreigenschaften bei nasser Fahrbahn<br />

Bremsen<br />

Bremsweg in Meter<br />

aus 80 km/h<br />

Fahreigenschaften auf trockener Straße<br />

Bremsen<br />

Bremsweg in Meter<br />

aus 100 km/h<br />

Seitenführung<br />

Max. Querbeschleunigung im<br />

80-Meter-Kreis (m/s 2 )<br />

Handling<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

in km/h; Strecke 1.900 Meter<br />

Handling<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

in km/h, Strecke 1.823 Meter<br />

Rollwiderstand<br />

Rollwiderstandsbeiwert c R<br />

Aquaplaning längs<br />

Aufschwimmgeschw. in km/h,<br />

Abrollgeräusch<br />

Außengeräusch in dB(A)<br />

bei 80 km/h<br />

(in kg/t)<br />

1 Nokian 43,1 1 Hankook <strong>11</strong>7,5 1 Continental 8,0 1 Westlake 69,9<br />

2 Dunlop 43,3 2 Toyo <strong>11</strong>6,8 2 Hankook 8,4 2 Bridgestone 70,3<br />

3 Bridgestone 44,1 3 Pirelli <strong>11</strong>6,6 3 Toyo 8,6 3 Dunlop 70,4<br />

4 Continental 44,4 4 Continental <strong>11</strong>5,9 4 Dunlop 8,8 4 Goodyear 70,5<br />

4 Pirelli 44,4 5 Dunlop <strong>11</strong>5,5 5 Goodyear 9,2 5 Nokian 71,2<br />

6 Hankook 44,6 5 Nokian <strong>11</strong>5,5 5 Nokian 9,2 6 Continental 71,3<br />

6 Westlake 44,6 7 Westlake <strong>11</strong>5,3 5 Westlake 9,2 7 Michelin 71,4<br />

8 Toyo 44,7 8 Goodyear <strong>11</strong>5,2 8 Michelin 9,3 8 Pirelli 71,7<br />

9 Michelin 45,6 9 Bridgestone <strong>11</strong>4,9 9 Pirelli 9,7 8 Toyo 71,7<br />

10 Goodyear 45,7 9 Michelin <strong>11</strong>4,9 10 Bridgestone 10,5 10 Hankook 71,9<br />

wasserscheu outen sich Hankook, Toyo<br />

und Westlake.<br />

Doch gute Winterreifen müssen nicht<br />

nur auf Schnee und Nässe, sondern genauso<br />

auf trockener Straße überzeugen.<br />

Allerdings stellen die unterschiedlichen<br />

Fahrbahnoberflächen und Temperaturen<br />

teils diametral verschiedene Anforderungen<br />

an die Kon struktion. So ist für besten<br />

Grip auf Schnee und Eis etwa eine<br />

möglichst feingliedrige Profilierung mit<br />

zusätzlichen Einschnitten (Lamellen) hilfreich.<br />

Ein Profil, das aber kurze Bremswege<br />

auf trockenem Asphalt fast unmöglich<br />

macht. Ähnliches gilt für die<br />

Gummimischung: Weiche Mischungen<br />

sorgen zwar für sicheren Schneegrip,<br />

haben dafür aber deutliche Nachteile auf<br />

trockener Straße, im Rollwiderstand und<br />

im Verschleiß.<br />

Bei der Entwicklung eines möglichst<br />

sicheren Reifens für alle Fahrbahnoberflächen<br />

muss daher ein idealer Kompromiss<br />

gefunden werden. Eine echte Herausforderung,<br />

nicht umsonst ist die Winterreifenkonstruktion<br />

die Königsdisziplin<br />

der Reifen ingenieure.<br />

Zurück zum Test: In der Winter- und<br />

Nässewertung liegt der Good year Ultra<br />

Grip vor Michelin und dem Conti TS 850,<br />

der den letzten Winterreifentest gewann,<br />

damals in dem für Mittelklassewagen<br />

passenden Format 225/50 R 17. Können<br />

sich die beiden gegen den Vorjahres sieger<br />

behaupten? Auf trockenem Asphalt liefern<br />

Pirelli, Nokian und die fast wie<br />

Sommerreifen fahrbaren<br />

Pneus von<br />

Bridge stone und<br />

Aquaplaning quer<br />

Max. Seitenführung im 200-Meter-<br />

Kreis (m/s 2 ), Wasser 6 mm<br />

15 % Schlupf, Wasser 9 mm<br />

1 Pirelli 66,1 1 Continental 0,71 1 Continental 73,5 1 Michelin 80,4 1 Hankook 4,06<br />

2 Michelin 66,5 2 Bridgestone 0,70 2 Pirelli 73,2 2 Continental 80,1 2 Nokian 4,04<br />

3 Continental 67,4 2 Nokian 0,70 3 Dunlop 72,8 3 Goodyear 79,4 3 Continental 4,02<br />

4 Dunlop 68,4 2 Toyo 0,70 4 Goodyear 72,6 4 Bridgestone 79,2 3 Goodyear 4,02<br />

5 Goodyear 68,9 5 Goodyear 0,69 4 Michelin 72,6 5 Nokian 79,1 5 Bridgestone 3,80<br />

6 Bridgestone 69,4 6 Pirelli 0,68 6 Bridgestone 71,2 6 Hankook 78,8 6 Michelin 3,75<br />

7 Nokian 71,3 7 Michelin 0,68 7 Nokian 70,7 7 Dunlop 75,7 7 Dunlop 3,62<br />

8 Westlake 72,7 8 Dunlop 0,67 8 Westlake 70,5 8 Westlake 69,6 8 Toyo 3,44<br />

9 Toyo 72,8 9 Hankook 0,67 9 Hankook 70,0 9 Pirelli 69,2 9 Pirelli 2,93<br />

10 Hankook 76,1 10 Westlake 0,66 10 Toyo 69,8 10 Toyo 67,1 10 Westlake 2,72<br />

Fahreigenschaften auf Schnee<br />

Bremsen<br />

Bremsweg in Meter<br />

aus 50 km/h<br />

Seitenführung<br />

Max. Querbeschleunigung<br />

beim freien Slalom in m/s 2<br />

Traktion<br />

Dynamische Zugkraftmessung<br />

gegen träge Masse in Newton<br />

Schneehandling<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit in<br />

km/h, Streckenlänge 1.100 m<br />

1 Goodyear 22,8 1 Goodyear 3,82 1 Goodyear 3.255 1 Goodyear 50,6<br />

2 Michelin 23,4 2 Nokian 3,78 2 Michelin 3.131 2 Michelin 50,0<br />

3 Hankook 23,5 3 Dunlop 3,74 2 Nokian 3.131 3 Dunlop 49,9<br />

4 Dunlop 23,8 4 Continental 3,60 4 Continental 3.100 4 Toyo 49,4<br />

5 Nokian 24,1 4 Michelin 3,60 4 Dunlop 3.100 5 Continental 49,2<br />

6 Continental 24,2 4 Pirelli 3,60 6 Pirelli 3.038 6 Nokian 49,0<br />

7 Pirelli 24,3 7 Toyo 3,53 7 Hankook 3.007 7 Pirelli 48,9<br />

8 Toyo 25,5 8 Hankook 3,46 7 Toyo 3.007 8 Bridgestone 48,5<br />

9 Westlake 25,7 9 Bridgestone 3,38 9 Bridgestone 2.883 9 Hankook 48,2<br />

10 Bridgestone 26,8 10 Westlake 3,24 10 Westlake 2.759 10 Westlake 47,3<br />

Toyo beste Ergebnisse.<br />

Doch der bewährte<br />

Conti TS<br />

850 lässt nichts anbrennen<br />

und fährt<br />

mit beispielhaft<br />

niedrigem Rollwiderstand<br />

letztlich<br />

auf Platz eins – das<br />

Prädikat »sehr gut«<br />

ist ihm sicher.<br />

Die beiden<br />

Schnee-Cracks<br />

Goodyear Ultra<br />

Grip 9 und Michelin<br />

Alpin 5 knicken bei forcierter Fahrt<br />

auf trockener Strecke etwas ein, Goodyear<br />

und Dunlop teilen sich Rang zwei.<br />

Während Pirelli, Nokian, Bridgestone<br />

und Hankook noch entspannt in die<br />

Empfehlungszone fahren, fordert der<br />

günstige Westlake aus China zu große<br />

Kompromisse. Doch Reifen aus chinesischer<br />

Produktion scheinen allmählich<br />

besser zu werden.<br />

KOMMENTAR<br />

Alleskönner liegen vorn<br />

Kennen Sie das Wetter von morgen? Ihr Reifen<br />

auch nicht. Gut, wenn er auf alle Eventualitäten<br />

vorbereitet ist. Und das sind unsere Testsieger: für<br />

kalte Nässe, Schnee und trockene<br />

Straßen gleichermaßen geeignet,<br />

dazu komfortabel und<br />

spritsparend. Weniger sollten<br />

auch Sie nicht fordern und weniger<br />

darf Ihnen die Sicherheit<br />

Ihrer Fahrer nicht wert sein.<br />

Thiemo Fleck<br />

Redakteur<br />

80 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong>


IM DETAIL: Seitenführung auf Schnee<br />

Über Sicherheit im Winter entscheidet der Grip eines<br />

Reifens. Wie viel Grip ein Reifen bietet, bewertet<br />

»auto motor und sport« zunächst subjektiv durch<br />

wiederholte Handlingfahrten mit Zeitmessung auf<br />

schneebedeckten Rundkursen. Darüber hinaus werden<br />

auch die Haftungsanteile in Längsrichtung, etwa beim<br />

Beschleunigen (Traktion) und beim Bremsen durch<br />

Messung einzeln objektiv erfasst. Einen Wert für die<br />

übertragbaren Querkräfte, wichtig etwa beim Ausweichen<br />

oder beim Durchfahren von Kurven, liefert die Slalomfahrt:<br />

Im freien Slalom auf einer glatt präparierten,<br />

schneebedeckten Fläche werden Rechts- und Linksbögen<br />

wechselweise hart am Grenzbereich durchfahren,<br />

die maximal erreichte Querkraft wird elektronisch gemessen<br />

und automatisch aufgezeichnet.<br />

Messung der<br />

übertragbaren Seitenkräfte<br />

Ein im Fahrzeug montierter Beschleunigungssensor<br />

erfasst permanent die auftretenden Querbeschleunigungswerte.<br />

In den mit konstanter Geschwindigkeit<br />

gefahrenen Kurvenbögen werden jeweils die Querbeschleunigungs-Höchstwerte<br />

erfasst (siehe Balkendiagramm<br />

rechts). Gewertet wird letztlich der Mittelwert<br />

aller plausiblen Einzelwerte. Die Ergebnisse der Seitenführungsmessung<br />

fließen mit einer Gewichtung von<br />

20 Prozent in die Schneewertung ein.<br />

Querbeschleunigung m/s 2 3,9 m/s 2 3,8 m/s 2 3,7 m/s 2 3,5 m/s 2 3,6 m/s 2<br />

Querbeschleunigung m/s 2<br />

6<br />

5.5<br />

5<br />

4.5<br />

4<br />

3.5<br />

3<br />

2.5<br />

2<br />

1.5<br />

1<br />

0.5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Messpunkt (Nr.)<br />

FORMAT 225/45 R 18 V<br />

Winterreifen für Sportwagen<br />

<strong>FIRMENAUTO</strong> testete sechs Hochleistungs-Winterreifen<br />

der Dimension 225/45 R 18 V. Als einziger<br />

im Feld schnitt der mit einer recht weichen<br />

Laufstreifenmischung belegte Pirelli Sottozero 3<br />

(Gesamtwertung 9,0 Punkte) mit »sehr gut« ab.<br />

Er überzeugte vor allem mit sportlichem Schnee-<br />

Grip und ausgewogenen Fahreigenschaften.<br />

Michelin Pilot Alpin 4 (8,8 Punkte) und Dunlop<br />

SP Wintersport 4D (8,7 Punkte) erzielten ein<br />

»gutes« Ergebnis. Beide konnten ebenfalls auf<br />

Schnee überzeugen. Während der Alpin 4 zudem<br />

das beste Ergebnis auf nasser Fahrbahn zeigte,<br />

erwies sich der SP Wintersport als leisester Reifen<br />

im Test. Im Mittelfeld landete der Goodyear Ultra<br />

Grip 8 Performance (8,2 Punkte). Er ist bestens<br />

kontrollierbar bei schnellen Lastwechseln, weist<br />

jedoch auf trockenem Asphalt Schwächen auf.<br />

Mit einem befriedigenden Ergebnis schnitten der<br />

Nokian WR A3 (7,9 Punkte) sowie der GT Radial<br />

Champiro Winterpro HP (7,2 Punkte) ab. Dem<br />

Nokian mangelte es an Schnee-Performance, größtes<br />

Manko des GT: der lange Bremsweg bei Nässe.<br />

DIE WELTMARKE IM FUHRPARKMANAGEMENT:<br />

FÜR HÖCHSTE EFFIZIENZ<br />

Wir erledigen die Aufgaben in Ihrem Fuhrpark, damit Sie<br />

sich um andere wichtige Dinge kümmern können. Beispielsweise<br />

helfen wir Ihnen, mit Optimierungsanalysen<br />

Kosten einzusparen. Und auch sonst sorgen wir mit<br />

erstklassiger Service-Qualität für messbar mehr Effizienz.<br />

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SCHWERPUNKT | Winterreifen<br />

PROFIS AUF<br />

SCHNEE<br />

Sechs Winterreifen für große Transporter im Vergleich. Können die klassischen<br />

Schneespezialisten gegen die moderneren Allrounder bestehen? Text: Thiemo Fleck<br />

Wie wird der Winter? Kommt er<br />

plötzlich mit viel Schnee und<br />

Eis oder bleibt die weiße Pracht wie<br />

zuletzt überwiegend den höhergelegenen<br />

Regionen vorbehalten? Die Entscheidung,<br />

ob Winterreifen oder nicht,<br />

sollte davon unbeeinflusst bleiben.<br />

Denn unabhängig von der nun gültigen<br />

vom Straßenzustand abhängigen<br />

Winterreifenpflicht sind speziell bei<br />

schweren und auf hohe Kilo meterleistung<br />

ausgelegten Fahrzeugen an gepasste Reifen<br />

absolutes Muss. Genau dafür sind die<br />

gängigen Transporterreifen gebaut.<br />

Sie sind auf Temperaturen deutlich<br />

über dem Gefrierpunkt ausgelegt. Härtere<br />

Gummimischungen sollen Langlebigkeit<br />

und besten Grip auf nasser und<br />

trockener Straße sichern. Winterreifen<br />

sind dagegen mit weicheren Mischungen<br />

und gröberen Profilblöcken auf schneeund<br />

eisbedeckte Straßen sowie auf nasskalte<br />

Verhältnisse optimiert.<br />

Angesichts der im Lauf der Jahre gestiegenen<br />

Motorleistungen und Geschwindigkeiten<br />

der Fahrzeuge, aber<br />

auch durch die in vielen Regionen geringeren<br />

Schneemengen hat sich das Anforderungsprofil<br />

an die Winterspezialisten<br />

gewandelt. In fast allen Fahrzeugen sichern<br />

zudem elektronische Regelsysteme<br />

wie ESP oder zumindest eine Antriebsschlupfregelung<br />

(ASR) die Spurhaltung<br />

beim Beschleunigen. Bremsen ohne<br />

ABS ist heute undenkbar.<br />

Der Trend geht hin zu Reifen mit<br />

optimalen Allroundeigenschaften<br />

All diese Faktoren nehmen Einfluss auf<br />

die Reifenkons truktion. Profile und Mischungen<br />

werden verstärkt auf optimales<br />

Zusammenwirken zwischen Reifen<br />

und Regelsystem abgestimmt. Ebenso<br />

verschiebt sich angesichts der wärmeren<br />

Winter der Fokus der Reifenentwickler<br />

weg von ultimativer Schneeperformance<br />

in Richtung optimaler Allroundeigenschaften<br />

auf nasskalten Pisten.<br />

Auch der <strong>FIRMENAUTO</strong>-Reifentest<br />

stellt sich auf die veränderten Voraussetzungen<br />

und vor allem auf die Anforderungen<br />

von Kurierdiensten oder anderen<br />

Vielfahrern ein, die tagein, tagaus mit ihrem<br />

Transporter unterwegs sind: War bislang<br />

die stark den Schneegrip berücksichtigende<br />

Alpinwertung entscheidend für<br />

den Gesamtsieg, gilt ab dieser Saison eine<br />

neue Gewichtung: Die Disziplinen<br />

»Schnee«, »Nass« und »Trocken« werden<br />

nun gleichermaßen zu jeweils 30 Prozent<br />

berücksichtigt.<br />

Die umfangreichen Tests starten mit<br />

den Winterprüfungen: <strong>FIRMENAUTO</strong><br />

nutzt dafür Teststrecken in den österreichischen<br />

Alpen in bis zu 2.000 Meter<br />

Höhe. Tiefe Temperaturen, perfekt präparierte<br />

Bremspisten sowie aussagekräftige<br />

Handlingstrecken auf einer für<br />

den öffentlichen Verkehr gesperrten<br />

82 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong>


Schlupfempfindlich: Leicht durchrutschende<br />

Winterreifen büßen bei Kurven fahrt schnell die<br />

Fähigkeit zur Seitenführung ein.<br />

SO WURDE GETESTET<br />

Messung und subjektiver Eindruck<br />

Um höchste Genauigkeit und Ergebnissicherheit<br />

zu gewährleisten, werden sämtliche Testteile – wo<br />

möglich – mehrfach durchgeführt. In allen Kriterien<br />

werden die Produkte nach einem zuvor festgelegten<br />

Muster bewertet. Grundsätzlich erhält der<br />

beste Reifen eines Versuchs die maximal mögliche<br />

Punktzahl von zehn Punkten. Das Bewertungsschema<br />

folgt einer progressiven mathematischen<br />

Funktion, wodurch sichergestellt ist, dass auch<br />

hochwertige, in ihren Eigenschaften nah beieinanderliegende<br />

Produkte ausreichend trennscharf<br />

bewertet werden können. Dieses Schema gilt<br />

sowohl für die objektive Bewertung durch Messgeräte<br />

als auch die subjektive Benotung durch die<br />

spezialisierten und erfahrenen Tester.<br />

Fotos: Uli Regenscheit<br />

Formate: Wer liefert was?<br />

Die Reifen des Tests sind teilweise auch in anderen Dimensionen<br />

und Trag fähigkeiten erhältlich. Aufgrund<br />

möglicher konstruktiver Unterschiede können die Ergebnisse<br />

des Tests allerdings nur bedingt übertragen<br />

werden. Die Resultate gelten nicht für andere Profilformen<br />

oder gar Reifentypen der jeweiligen Hersteller.<br />

Continental<br />

Radial Nokian Semperit<br />

GT<br />

Syron Toyo<br />

195/65 R 16 C • • – • • •<br />

205/65 R 16 C • • – • • •<br />

215/65 R 16 C • • – • • •<br />

225/65 R 16 C • – • • • •<br />

235/65 R 16 C • • • • • •<br />

195/70 R 15 C • • – • • •<br />

205/70 R 15 C • – – • • •<br />

215/70 R 15 C • – – • • •<br />

225/70 R 15 C • • • • • •<br />

185/75 R 16 C • – – – – –<br />

195/75 R 16 C • • • • • •<br />

205/75 R 16 C • – • • • •<br />

215/75 R 16 C • – • • • •<br />

225/75 R 16 C • • • • • •<br />

• = lieferbar, teilweise auch oder ausschließlich mit höherem Lastindex;<br />

– = nicht lieferbar<br />

Passstraße versprechen ideale Bedingungen.<br />

Unzählige Male fegt der Ducato über<br />

die präparierte Bahn, grell aufleuchtende<br />

Brems lichter markieren den Bremspunkt.<br />

Mindestens zehn Einzelbremsungen<br />

pro Reifen sind nötig, um das Testfeld<br />

aus sechs Modellen trennscharf bewerten<br />

zu können.<br />

Gleiches gilt für die Handlingfahrten.<br />

Um das Fahrverhalten der Reifen und ihre<br />

Leistungen im Grenzbereich bewerten<br />

zu können, wird ein kurvenreiches Bergaufstück<br />

auf Zeit gefahren: Rallye-Sonderprüfung<br />

mit dem Ducato. Für ein neutrales<br />

Fahrverhalten fahren die Tester alle<br />

Kurvendynamik-relevanten Versuche<br />

mit stets identisch teilbeladenem Fahrzeug.<br />

Durch fest verzurrte Ballastgewichte<br />

werden Vorder- und Hinterachse auf<br />

das gleiche Lastniveau gebracht.<br />

Der weiche Schnee stellt die Winterreifen<br />

auf eine harte Probe. Gröbere Pro-<br />

file mit tiefen Einschnitten haben hier<br />

Vorteile, und so dominieren der kantige<br />

Toyo H 09 und der GT Radial mit einer<br />

stattlichen Profiltiefe von jeweils<br />

über elf Millimetern das mit 30 Prozent<br />

in die Schneewertung einfließende<br />

Bremsen.<br />

Trotzdem liegen in der Traktionsmessung<br />

Nokian und Semperit vorne.<br />

Knapp dahinter folgen GT Radial und<br />

Toyo. Alle überzeugen mit überdurchschnittlichen<br />

Leistungen auf Schnee,<br />

nur der Syron Everest kommt mit der<br />

weißen Pracht nicht wirklich zurecht.<br />

Seine langen Bremswege, die schwache<br />

Seitenführung und die geringen Gripreserven<br />

bei durchdrehenden Rädern<br />

auf Schnee fühlen sich eher nach Allwetterreifen<br />

an.<br />

Nasse und trockene Fahrbahn<br />

Doch Winterversuche sind nicht alles. Die<br />

kalte Jahreszeit hat nicht nur Eis und<br />

November <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 83


Sechs Winterreifen der Größe 225/75 R 16 C im Vergleichstest<br />

FIRMEN AUTO<br />

EMPFEHLUNG<br />

Hersteller<br />

Continental<br />

Vanco Winter 2<br />

GT Radial<br />

Maxmiler WT<br />

Nokian<br />

WRC Cargo<br />

Semperit<br />

Van Grip 2<br />

Preis in Euro 1) 166 83 134 149 81 <strong>11</strong>9<br />

Last-/Speedindex 2) <strong>11</strong>6/<strong>11</strong>4 R <strong>11</strong>8/<strong>11</strong>6 R 121/120 R 121/120 R 121/120 S 121/120 Q<br />

Profiltiefe (durchschnittlich) mm 9,7 <strong>11</strong>,2 9,2 10,1 10,6 <strong>11</strong>,1<br />

Schneewertung (30 %)<br />

Bremsweg 30 % 9 10 9 8 5 10<br />

Seitenführung 20 % 8 9 8 9 7 9<br />

Traktion 20 % 8 9 10 10 7 9<br />

Handling nach Zeit 15 % 8 10 10 9 7 8<br />

Handling subjektiv 15 % 8 8 8 9 7 9<br />

Zwischennote Schnee 8,3 9,3 9,0 8,9 6,4 9,4<br />

Nasse Fahrbahn (30 %)<br />

Bremsweg 40 % 9 6 10 10 8 6<br />

Seitenführung 15 % 10 7 10 9 9 8<br />

Handling nach Zeit 15 % 10 6 8 8 9 6<br />

Handling subjektiv 15 % 9 7 9 9 9 6<br />

Aquaplaning längs 5 % 8 10 7 7 8 7<br />

Aquaplaning quer 10 % 9 10 7 7 7 7<br />

Zwischennote Nässe 9,3 6,9 9,1 9,0 8,4 6,5<br />

Trockene Straße (30 %)<br />

Bremsweg 40 % 10 7 8 10 10 8<br />

Spurwechsel 10 % 9 9 10 9 9 7<br />

Lenkreaktion 10 % 9 7 10 9 9 9<br />

Handling nach Zeit 15 % 10 7 9 9 9 8<br />

Handling subjektiv 15 % 10 8 10 9 9 7<br />

Abrollkomfort 10 % 10 9 8 9 9 8<br />

Zwischennote trockene Straße 9,8 7,6 8,9 9,4 9,4 7,9<br />

Umweltwertung (10 %)<br />

Rollwiderstand 70 % 10 6 8 8 7 7<br />

Reifen-/Fahrbahngeräusch 30 % 7 9 8 7 10 8<br />

Zwischennote Umwelt 9,1 6,9 8,0 7,7 7,9 7,3<br />

Gesamtwertung 9,1 6,9 8,9 8,9 8,0 7,8<br />

Sehr gut Ausreichend Gut Gut Gut Befriedigend<br />

+ Ausgewogenes<br />

Fahrverhalten auf<br />

Schnee, Stärken<br />

jedoch überwiegend<br />

auf nassem Asphalt<br />

mit sehr guter<br />

Seitenführung und<br />

guter Balance. Sehr<br />

kurze Bremswege<br />

auf trockener Straße,<br />

hoher Abrollkomfort.<br />

+ Dynamisches Fahrverhalten<br />

mit gutem<br />

Lenkansprechen<br />

auf Schnee, kurze<br />

Bremswege, auch<br />

bei durchdrehenden<br />

Rädern noch gute<br />

Traktion. Beste Aquaplaningsicherheit,<br />

gut<br />

im Spurwechsel und<br />

im Abrollkomfort.<br />

+ Bei etwas größeren<br />

Lenkwinkeln reichlich<br />

Reserven auf Schnee,<br />

dazu sehr gute<br />

Traktion und ausgewogene<br />

Balance. Kürzeste<br />

Bremswege sowie gute<br />

Seitenführung bei Nässe.<br />

Auf trockener Straße bei<br />

angenehm direktem<br />

Anlenkverhalten sehr<br />

sicher in Spurwechsel<br />

und Handling.<br />

+ Sehr gute Traktion,<br />

auch bei durchdrehenden<br />

Rädern,<br />

gutes Lenkungsfeedback<br />

und breiter<br />

Grenzbereich auf<br />

Schnee. Kurze Bremswege<br />

und sicheres<br />

Fahrverhalten auf<br />

nassem und trockenem<br />

Asphalt.<br />

Syron<br />

Everest<br />

+ Kurze Bremswege<br />

und sicheres<br />

Fahrverhalten mit<br />

guter Spurwechselsicherheit<br />

auf trockener<br />

Straße, weitgehend<br />

ausgewogene<br />

Nässeeigen schaften,<br />

leises Abrollgeräusch.<br />

Toyo<br />

H 09<br />

+ Kurze Bremswege<br />

und sicheres Fahrverhalten<br />

mit guter<br />

Kontrollierbarkeit und<br />

breitem Grenzbereich<br />

auf Schnee.<br />

– Nur durchschnittliche<br />

Brems- und Seitenführungsleistungen<br />

auf schneebedeckter<br />

Fahrbahn, etwas<br />

schlupfempfindlich,<br />

vergleichsweise lautes<br />

Abrollgeräusch.<br />

– Mäßiger Nassgrip mit<br />

starkem Untersteuern<br />

auf Nässe, schwaches<br />

Bremsen auf nasser<br />

und trockener Straße;<br />

auch auf trockener<br />

Bahn lastwechselempfindlich.<br />

– Schwächen im Längsund<br />

Queraquaplaning.<br />

– Geringe Aquaplaningsicherheit,<br />

erhöhtes<br />

Abrollgeräusch.<br />

– Lange Bremswege<br />

und schwache<br />

Traktion mit wenig<br />

Schlupfreserven auf<br />

Schnee, Schwächen<br />

im Queraquaplaning.<br />

– Längere Bremswege<br />

auf nasser/trockener<br />

Straße, untersteuert<br />

stark bei Nässe,<br />

schwache Traktion<br />

und Aqua planingeigenschaften.<br />

Höchste Punktzahl: 10. Wertung: 9–10: sehr gut, 8–8,9: gut, 7–7,9: befriedigend, 6–6,9: ausreichend. 1) Laut Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e. V. 2) Lastindex (bei Einzel-/Zwillingsbereifung): <strong>11</strong>6/<strong>11</strong>4 = 1.250/1.180 kg; <strong>11</strong>8/<strong>11</strong>6 = 1.320/1.250 kg;<br />

121/120 = 1.450/1.400 kg; Speedindex: Q = 160 km/h; R = 170 km/h; S = 180 km/h.<br />

84 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong>


Mit guten Winterreifen und bei vernünftiger Beladung bietet der Ducato Pkw-ähnliche Fahreigenschaften.<br />

Fahreigenschaften bei nasser Fahrbahn<br />

Bremsen<br />

Bremsweg in Meter<br />

aus 80 km/h<br />

Fahreigenschaften auf trockener Straße<br />

Bremsen<br />

Bremsweg in Meter<br />

aus 100 km/h<br />

Seitenführung<br />

Max. Querbeschleunigung im<br />

80-Meter-Kreis (m/s 2 )<br />

Handling<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

in km/h; Strecke 1.900 Meter<br />

Handling<br />

Durchschnittsgeschwinigkeit<br />

in km/h, Strecke 1.823 Meter<br />

Rollwiderstand<br />

Rollwiderstandsbeiwert c R<br />

Aquaplaning längs<br />

Aufschwimmgeschw. in km/h,<br />

Außengeräusch<br />

Abrollgeräusch der Reifen in<br />

dB(A) bei 80 km/h, Motor aus<br />

(in kg/t)<br />

1 Continental 48,3 1 Continental 95,3 1 Continental 0,73 1 Syron 72,6<br />

2 Semperit 48,8 2 Semperit 93,9 2 Nokian 0,78 2 GT Radial 73,0<br />

3 Syron 49,0 3 Syron 93,7 3 Semperit 0,80 3 Nokian 73,4<br />

4 Nokian 49,7 4 Nokian 93,2 4 Toyo 0,86 4 Semperit 74,0<br />

4 Toyo 49,7 5 Toyo 92,3 5 Syron 0,87 4 Toyo 74,0<br />

6 GT Radial 52,0 6 GT Radial 88,7 6 GT Radial 0,89 6 Continental 74,6<br />

Aquaplaning quer<br />

Haftungsreserven bei Wasserdurchfahrt<br />

im Kreis (m/s 2 )<br />

20 % Schlupf<br />

1 Semperit 43,5 1 Continental 5,79 1 Continental 62,2 1 GT Radial 108,2 1 GT Radial 4,81<br />

2 Nokian 44,2 2 Nokian 5,70 2 Syron 61,2 2 Syron 106,1 2 Continental 4,58<br />

3 Continental 44,9 3 Semperit 5,61 3 Semperit 61,0 3 Continental 105,0 3 Nokian 4,06<br />

4 Syron 46,5 4 Syron 5,48 4 Nokian 60,7 4 Semperit 104,0 4 Syron 4,05<br />

5 GT Radial 49,5 5 Toyo 5,27 5 Toyo 58,4 5 Nokian 102,9 5 Semperit 4,01<br />

6 Toyo 50,1 6 GT Radial 4,98 6 GT Radial 57,9 6 Toyo 101,3 6 Toyo 3,96<br />

Schnee, sondern mindestens genauso oft<br />

nasse oder gar trockene Tage zu bieten.<br />

Deshalb müssen die sechs Kandidaten<br />

ihre Qualitäten auch bei diesen Straßenbedingungen<br />

unter Beweis stellen. Das<br />

gelingt Contis Vanco Winter 2, dem Nokian<br />

WRC Cargo sowie dem brandneuen<br />

Semperit Van Grip 2 am besten. Mit<br />

kurzen Bremswegen und stabiler Seitenführung<br />

auf Nässe bieten sie ein Höchstmaß<br />

an Sicherheit. Trotz seiner enttäuschenden<br />

Vorstellung auf Schnee zeigt<br />

sich auch der Syron bei Nässe – mit leichten<br />

Schwä chen beim Queraquaplaning –<br />

auf überraschend hohem Niveau.<br />

Schutz vor Aquaplaning ist hingegen<br />

die Paradedisziplin des GT Radial. Sein<br />

tiefes Profil ist in Sachen Wasserverdrängung<br />

nicht zu schlagen, doch es hapert<br />

an der passenden Mischung: In Sachen<br />

Bremsen, Seitenführung und<br />

Handling fällt er weit zurück. Auch der<br />

bereits etwas in die Jahre gekommene<br />

Toyo ist auf Nässe von den Lorbeerrängen<br />

weit entfernt.<br />

Nach Schnee- und Nässewertung liegt<br />

der Nokian knapp vor Semperit und<br />

Conti. Kann er seine Spitzenposition<br />

auch auf trockener Piste verteidigen?<br />

Mit rund 48 Meter Bremsweg zeigen<br />

Conti, Syron und Semperit, wozu gute<br />

Winterreifen fähig sind. Auch Nokian<br />

und Toyo bremsen noch im grünen Bereich,<br />

nur der GT-Radial-bereifte Ducato<br />

braucht bis zum Stillstand deutliche<br />

zwei Meter mehr.<br />

Ein ähnliches Ranking zeigt sich in<br />

der Kurvendynamik. Mit sehr ausgewogenen<br />

Handling eigenschaften und<br />

schnellen Rundenzeiten zieht Conti<br />

noch am Nokian vorbei, der Kopf an<br />

Kopf mit dem Semperit Van Grip 2 über<br />

die Ziellinie rollt.<br />

Trotz überdurchschnittlicher<br />

Trockenperformance<br />

kann der Syron<br />

den Patzer auf<br />

Schnee nicht mehr<br />

ausbügeln, es<br />

reicht aber zum<br />

vierten Platz. Dahinter<br />

folgen die<br />

beiden Schneekönige<br />

Toyo und GT<br />

Radial, die weder nass noch trocken den<br />

Anschluss halten können. Sie empfehlen<br />

sich für Flottenbetreiber, deren<br />

Transporter viel oder ausschließlich im<br />

Schnee unterwegs sind. Als Nässespezialisten<br />

erweisen sich die Winterreifen<br />

von Nokian und Semperit.<br />

Den Testsieg aber verdient sich der<br />

Conti Vanco Winter 2. Er ist ein echter Allrounder<br />

und fit für jedes Winterwetter.<br />

Fahreigenschaften auf Schnee<br />

Bremsen<br />

Bremsweg in Meter<br />

von 40–10 km/h<br />

Traktion<br />

Zugkraft bei Anfahrversuch<br />

in Newton<br />

Schneehandling<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit in<br />

km/h, Streckenlänge 1.850 m<br />

1 Toyo 18,6 1 Semperit 4.922 1 Nokian 69,4<br />

2 GT Radial 18,7 2 Nokian 4.819 2 GT Radial 69,0<br />

3 Continental 18,9 3 Toyo 4.794 3 Semperit 68,5<br />

3 Nokian 18,9 4 GT Radial 4.786 4 Continental 67,9<br />

5 Semperit 19,2 5 Continental 4.509 4 Toyo 67,9<br />

6 Syron 21,2 6 Syron 4.312 6 Syron 65,9<br />

Keine Furcht vor Kälte.<br />

Weder die Winterreifen<br />

noch die Testmannschaft<br />

lassen sich von den<br />

widrigen Bedingungen<br />

beeindrucken.


SCHWERPUNKT | Winterreifen<br />

DAS KLEINE<br />

REIFEN-ABC<br />

Muss es unbedingt der teure Premium-Reifen sein oder tut es auch<br />

der Billig- Pneu? <strong>FIRMENAUTO</strong> hat bei den Experten nachgehakt.<br />

Text: Martin Schou<br />

Beim Formel-1-Schauen kann<br />

man schon ins Grübeln kommen.<br />

Da pumpen die Autokonzerne Unmengen<br />

an Geld in die Entwicklung ihrer<br />

Rennwagen und buhlen mit unvorstellbaren<br />

Summen um die besten Fahrer im<br />

Lager – diskutiert wird aber fast nur über<br />

die Reifen. Was bringt es auch, wenn man<br />

die meisten PS hat, die Kraft aber nicht<br />

auf die Straße bekommt, weil der Gummi<br />

schlappmacht?<br />

Den einzigen Kontakt zur Fahrbahn<br />

stellt nun mal der Reifen dar und die<br />

Auflagefläche des Reifens hat Postkartenformat.<br />

Gut, im normalen Straßenverkehr<br />

geht es nicht unbedingt mit<br />

Volldampf voran, aber auch Dienstwagenfahrer<br />

müssen in Gefahrensituationen<br />

eine Vollbremsung einlegen oder<br />

abrupt ausweichen und bringen dadurch<br />

die Reifen an ihren Grenzbereich.<br />

Je nach Qualität der Pneus kann das<br />

gerade noch glimpflich ablaufen oder<br />

aber heftig krachen.<br />

Deutlicher Unterschied beim Bremsweg<br />

Wie folgenschwer der Unterschied zwischen<br />

einem guten und einem schlechten<br />

Reifen sein kann, hat Dekra anhand<br />

des Reifenlabels errechnet. Fährt der Außendienstler<br />

mit 80 km/h auf nasser<br />

Straße, fällt sein Bremsweg mit Reifen<br />

der schlechtesten Kategorie F 18 Meter<br />

länger aus als mit einem Reifen der<br />

Kategorie A.<br />

Noch augenscheinlicher wird der Unterschied,<br />

wenn man sich die Restgeschwindigkeit<br />

anschaut. Denn während<br />

der Wagen mit Qualitätsreifen<br />

längst steht, hat der mit Billigschuhen<br />

noch 40 Sachen drauf. Bei einer Vollbremsung<br />

aus Tempo 130 erhöht sich der<br />

Bremswegunterschied auf 42 Meter, die<br />

Rest geschwindigkeit auf 70 km/h.<br />

Wie wirksam ein um ein paar Meter<br />

kürzerer Bremsweg im Stadtverkehr<br />

sein kann, zeigt der Blick in die Unfallstatistik<br />

des Statistischen Bundesamts.<br />

Fotos: J. Bilski (1), U. Regenscheit (2), Fotolia (2)<br />

86 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong>


WER BREMST BESSER, PREMIUM- ODER BILLIG-REIFEN?<br />

A<br />

B<br />

+ 3 m<br />

C<br />

+ 7 m<br />

E<br />

+ 12 m<br />

F<br />

+ 18 m<br />

Bremsweg aus 80 km/h bei nasser Fahrbahn<br />

Quelle: Continental<br />

FÜNF REIFEN-TIPPS<br />

Worauf Ihre Fahrer unbedingt achten sollten<br />

Profiltiefe: Flottenmanager<br />

sind zumindest<br />

rechtlich aus dem<br />

Schneider, wenn sie sich<br />

an die Mindestprofiltiefe<br />

von 1,6 Millimetern halten.<br />

Experten von Dekra,<br />

ADAC und Co. raten aber<br />

nicht umsonst zu mindestens<br />

zwei Millimetern<br />

bei Sommer- und vier bei Winterreifen. Je geringer die Profiltiefe,<br />

desto schwerer fällt es dem Reifen, auf nasser Fahrbahn<br />

Wasser aufzunehmen. Der Bremsweg wird länger und die Aquaplaning-Gefahr<br />

nimmt zu.<br />

Denn bei mehr als einem Drittel<br />

der Unfälle mit Pkw sind Fußgänger<br />

oder Radfahrer beteiligt. Die<br />

Unfallforscher von Dekra haben<br />

ermittelt, dass rund zehn Prozent<br />

der Unfälle mit Fußgängern durch<br />

gute Reifen hätten vermieden werden<br />

können. Bei jedem vierten Autounfall<br />

würden die Verletzungen<br />

mit besseren Sohlen nicht so<br />

schwerwiegend ausfallen.<br />

KOMMENTAR<br />

Sicherheit geht immer vor<br />

Als Fuhrparkleiter sind Sie verpflichtet, Ihren<br />

Fahrern die größtmögliche Sicherheit zu bieten.<br />

Sie haben eine Fürsorgepflicht. Ein schlechter<br />

Reifen verlängert den Bremsweg und erhöht das<br />

Verletzungsrisiko. Das ist Fakt.<br />

Also sparen Sie nicht am falschen<br />

Ende und investieren Sie<br />

besser in Premium-Reifen. Ihre<br />

Mitarbeiter vertrauen Ihnen<br />

und werden es Ihnen danken.<br />

Martin Schou<br />

Redakteur<br />

Aufs Bremsverhalten bei Nässe<br />

kommt es an<br />

»Beim Reifen sollten Fuhrparkleiter<br />

auf das Nassbremsverhalten<br />

achten. Auf nassen Fahrbahnen<br />

wird vom Reifen das meiste Potenzial<br />

abverlangt. Gerade hier zeigen<br />

sich zwischen Premium- und<br />

Low-Budget-Reifen große Unterschiede«,<br />

erklärt ADAC-Reifenexperte<br />

Ruprecht Müller.<br />

Die größte Hürde für die Reifenhersteller<br />

ist es, einen Reifen zu<br />

entwickeln, der gleichzeitig guten<br />

Grip und wenig Rollwiderstand<br />

bietet. Das macht ihn sicher und<br />

spart Kraftstoff zugleich. Premium-Reifen<br />

gelingt dieser Spagat<br />

besser. Dass Winterreifen beim<br />

Reifenlabel häufig schlechter abschneiden<br />

als Sommerreifen, sollte<br />

Sie nicht irritieren. Die Tests finden<br />

bei +5 bis +20 Grad Celsius<br />

statt. Die besonderen Eigenschaften<br />

des Winterreifens kommen allerdings<br />

erst bei tieferen Temperaturen<br />

zum Tragen.<br />

Wer glaubt, die elektronischen<br />

Sicherheitssysteme wie ABS, ESP<br />

und Notbremsassistent oder die<br />

teuer zugekauften Assistenzsysteme<br />

machen die mangelhafte Qualität<br />

seines Reifens wett, der irrt.<br />

»Die besten Assistenzsysteme bringen<br />

nichts, wenn der Reifen nicht<br />

mitspielt. Das Wirkungs potenzial<br />

der Elektronik hängt von der Qualität<br />

und Leistungs fähigkeit des<br />

Reifens ab«, erklärt Müller.<br />

Dabei könnten die Assistenzsysteme<br />

für viele Verkehrsteilnehmer<br />

ein lebensrettender Schutzengel<br />

sein. Der Leiter der Allianz-<br />

Unfallforschung Dr. Johann<br />

Gwehenberger geht davon aus,<br />

dass allein durch ESP bis zu 25 Prozent<br />

der Unfälle mit Personenschaden<br />

und 35 bis 40 Prozent der<br />

Unfälle mit Getöteten reduziert<br />

werden könnten.<br />

Reifendruck: Halten Sie sich<br />

an die Herstellervorgaben. Messen<br />

Sie bei einer Außentemperatur<br />

von 20 Grad. Pro zehn Grad<br />

Celsius ändert sich der Reifendruck<br />

um 0,1 bar. Nur bei extrem kalten<br />

Temperaturen ist es deshalb<br />

ratsam, den Reifendruck gegenüber<br />

der Herstellerempfehlung<br />

um 0,2 bar zu erhöhen. Der falsche<br />

Fülldruck geht zulasten der Fahrsicherheit und erhöht den Verschleiß.<br />

Ein um 20 Prozent zu hoher oder zu niedriger Reifendruck verkürzt die<br />

Lebensdauer des Reifens um bis zu 15 Prozent. Den Reifendruck mindestens<br />

alle vier Wochen kontrollieren.<br />

Sichtprüfung: Bei den<br />

regelmäßigen Kontrollen<br />

des Reifendrucks sollten<br />

Dienstwagennutzer auch<br />

gleich die Reifen auf eingefahrene<br />

Fremdkörper<br />

abtasten und auf sonstige<br />

Schäden prüfen. Schrauben<br />

und Nägel, die sich in den Gummi hineingefressen haben,<br />

können sich jederzeit wieder aus dem Reifen lösen und zu einem<br />

plötzlichen Plattfuß führen.<br />

Lagerung: Am besten die<br />

Reifen in einem kühlen,<br />

dunklen und trockenen<br />

Raum lagern. Reifen mit<br />

Felgen stapeln oder aufhängen.<br />

Ohne Felgen lagern<br />

Reifen am geeignetsten nebeneinander<br />

aufgestellt.<br />

Sommer-/Winterreifen: Sommerreifen<br />

von Ostern bis Oktober. Das ist<br />

Quatsch. Der beste Wechselzeitpunkt<br />

zwischen Sommer- und Winterreifen<br />

liegt bei 7 Grad Celsius, egal welche<br />

Jahreszeit. Darunter verlängert sich<br />

der Bremsweg mit Sommerreifen<br />

deutlich. Mit Winterreifen bei sommerlichen<br />

Temperaturen nehmen<br />

zudem Verbrauch und Verschleiß zu.<br />

November <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 87


SERVICE | Wearable Devices<br />

KLEINE PROGRAMME MIT<br />

GROSSEM<br />

POTENZIAL<br />

Apps erobern das Auto.<br />

Sie können schon Assistenzsysteme<br />

ersetzen<br />

und Autos fernsteuern.<br />

Über Apps sollen auch<br />

Wearable Devices,<br />

also Smartwatches und<br />

Datenbrillen, mit dem<br />

Auto kommunizieren.<br />

Text: Martin Schou<br />

88 <strong>FIRMENAUTO</strong> xxxxxxx <strong>2014</strong>


Wahrscheinlich hatte Glen Larson<br />

schon leicht einen im Tee. Wie sonst<br />

konnte der Erfinder der Kultserie<br />

Knight Rider auf die Schnapsidee kommen,<br />

David Hasselhoff eine Armbanduhr<br />

ums Handgelenk zu schnallen, mit<br />

der er seinen sprechenden schwarzen<br />

Pontiac anfunken konnte? Vielleicht war<br />

Larson aber einfach nur ein Visionär, der<br />

ahnte, wohin drei Jahrzehnte später die<br />

Reise bei den Autoherstellern geht.<br />

Denn auf der diesjährigen Elektronikmesse<br />

CES in Las Vegas präsentierten tatsächlich<br />

BMW und Mercedes Computer-<br />

Uhren mit Apps, über welche der Fahrer<br />

das Auto steuern kann – auch per Spracheingabe.<br />

Ganz so wie in der Hollywood-<br />

Serie klappt es aber noch nicht. Auf Kommandos<br />

wie »Geh auf Überwachung,<br />

Kumpel« oder »Fahr schon mal vor die<br />

Tür« reagierte der ausgestellte BMW i3 zumindest<br />

nicht. Die Smartwatch Samsung<br />

Gear, auf welche der Elektro-BMW hört,<br />

gibt nur einfache Kommandos weiter:<br />

»BMW turn on air condition«, um den Wagen<br />

schon mal vorzuheizen, oder »BMW<br />

take me to Central Station«, um das<br />

Naviziel vorab ans Auto zu schicken.<br />

Die Smartwatch kommuniziert über<br />

die BMW i-Remote App, die es bereits<br />

fürs normale Smartphone gibt. Mit dieser<br />

kann der Fahrer seinen i3 fernsteuern.<br />

Manches davon sind Spielereien: Per Tastendruck<br />

hupt das Auto oder blinzelt mit<br />

dem Fernlicht. Es gibt aber auch sinn volle<br />

Verkehrsteilnehmer neigen ohnehin schon<br />

dazu, sich während der Fahrt trotz Verbot<br />

mit dem Smartphone in der Hand zu beschäftigen«,<br />

warnt Arnulf Thiemel vom<br />

ADAC und ergänzt. »Eine Smartwatch,<br />

die am Handgelenk des Fahrers automatisch<br />

stärker in dessen Blickfeld ist, kann<br />

durch Vibration und ständig aufflackerndes<br />

Display noch mehr Aufmerksamkeit<br />

beanspruchen.« BMW will deshalb während<br />

der Fahrt aktiv keine Benachrichtigungen<br />

an die Smartwatch senden. Wie<br />

beim Smartphone sieht der Münchner<br />

Hersteller den Hauptnutzen der Uhren<br />

außerhalb des Fahrzeugs.<br />

Die Smartwatch als erweitertes<br />

Assistenzsystem der Zukunft<br />

Auch bei Mercedes überlegt man sich genau,<br />

wie man die intelligenten Uhren mit<br />

dem Auto vernetzt. »Funktionen, die den<br />

Fahrer vom Verkehrsgeschehen ablenken,<br />

werden nicht unterstützt. Daher werden<br />

Fahrzeuginformationen während der<br />

Fahrt nicht auf dem Display der Uhr angezeigt«,<br />

heißt es bei Daimler. Die Mercedes-Ingenieure<br />

tüfteln daran, die Smartwatch<br />

des kalifornischen Unternehmens<br />

Pebble in ihre Modelle zu integrieren.<br />

So soll der Mercedes-Fahrer über die<br />

bereits vorhandene Digital Drive Style<br />

App von überall Service-Infos wie Tankund<br />

Ölstand oder Reifendruck über die<br />

Uhr kontrollieren können. Während der<br />

Fahrt kann der Fahrer über die Uhr Siri<br />

Über Smartwatches kann der Fahrer alle wichtigen<br />

Fahrzeuginfos überall und jederzeit abfragen<br />

Funktionen. Hängt der Elektro-BMW beispielsweise<br />

an der Ladesäule, kann der<br />

Fahrer über die App den Ladezustand<br />

des i3 oder die Restreichweite checken.<br />

Das Programm speichert zudem den<br />

Fahrzeugstandort. Auf einem überfüllten<br />

Parkplatz oder in fremder Umgebung<br />

navigiert es den Fahrer zu seinem Auto.<br />

Und man kann den Wagen übers Handy<br />

sogar auf- und zuschließen.<br />

Im Grunde soll die Smartwatch künftig<br />

die gleichen Funktionen ausführen können<br />

wie auch das Smartphone. Die Vernetzung<br />

zwischen Auto und Uhr ist lediglich<br />

futuristischer und vielleicht auch bequemer,<br />

weil die Uhr eben doch schneller<br />

zur Hand ist. Genau hier sehen Experten<br />

allerdings auch Gefahren. »Gerade junge<br />

aktivieren sowie die Musikanlage bedienen.<br />

Mehr Komfort-Funktionen soll die<br />

Uhr von Pebble in den Mercedes-Modellen<br />

aber nicht unterstützen.<br />

Die Schwaben denken dafür schon in<br />

die Zukunft: Die Smartwatch soll nicht<br />

nur ein verlängerter Arm des Smartphones<br />

sein und dessen Funktionen kopieren.<br />

Bei Daimler stellt man sich die Uhr als Assistenzsystem<br />

der Zukunft vor, die über<br />

die Car-to-X-Kommunikation Falschfahrer,<br />

Unfälle und sonstige Gefahren auf der<br />

Strecke vibrierend dem Fahrer meldet.<br />

Um den Alarm wieder auszuschalten,<br />

reicht ein Schütteln des Handgelenks.<br />

Auch bei der Google-Brille sucht Daimler<br />

noch nach einer geeigneten Verwendung,<br />

beispielsweise einer Tür-zu-Tür-<br />

ERLAUBT ODER VERBOTEN?<br />

Datenbrillen und Smartwatches<br />

während des Autofahrens<br />

Wer Smartwatches und Google Glass in Deutschland<br />

während des Fahrens nutzt, bewegt sich in<br />

einer Grauzone. In § 23 der Straßenverkehrsordnung<br />

heißt es allgemein, dass jeder Fahrzeugführer<br />

dafür verantwortlich ist, dass Sicht und Gehör<br />

nicht durch Geräte beeinträchtigt sind. Dies wäre<br />

bei Google Glass zum Beispiel dann der Fall, wenn<br />

ständig Kurznachrichten oder Facebook-Posts<br />

aufflimmern würden. Was aber, wenn der Fahrer<br />

durch ein Head-up-Display über Google Glass<br />

sogar unterstützt wird? Weiter heißt es in § 23:<br />

Wer ein Fahrzeug führe, dürfe ein Mobiltelefon<br />

nicht benutzen, wenn dieses hierfür aufgenommen<br />

oder gehalten werden müsse. Weder für<br />

Smartwatches noch für Google Glass benötigt der<br />

Fahrer die Hände zum Telefonieren. In §1 steht<br />

aber auch, dass die Teilnahme am Straßenverkehr<br />

ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht erfordert.<br />

Der Blick gehört also auf die Straße.<br />

Navigation. Dabei diktiert der Fahrer<br />

Google Glass, wohin die Reise gehen soll.<br />

Die Brille dirigiert ihn zum Wagen (First<br />

Mile Navigation), überträgt das Ziel an<br />

das Fahrzeugnavi, das ihn zur Zielstraße<br />

führt. Dort übernimmt dann wieder<br />

Google Glass und startet eine Fußgängerroute<br />

bis zur gewünschten Haustür (Last<br />

Mile Navigation).<br />

Google Glass ist schon bald in Modellen<br />

von Hyundai und Tesla Realität<br />

Der koreanische Autobauer Hyundai hat<br />

angekündigt, Google Glass schon 2015<br />

per App mit seiner Mittelklasselimou sine<br />

Genesis zu vernetzen. Über die Datenbrille<br />

sollen Autofahrer Fahrzeuge auf einem<br />

überfüllten Parkplatz leichter finden, entriegeln<br />

und starten können sowie Push-<br />

Nachrichten für anstehende Service-Termine<br />

bekommen. Tesla hat ebenfalls bereits<br />

eine App zur Vernetzung seiner Fahrzeuge<br />

mit Google Glass entwickelt.<br />

Weil die Rechtslage für Google Glass<br />

wie auch für die Smartwatch noch undurchsichtig<br />

ist (Infokasten Seite 79), soll<br />

die Brille den Fahrer zunächst nur außerhalb<br />

des Fahrzeugs unterstützen.<br />

November <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 89


SERVICE | Wearable Devices<br />

Doch sie könnte viel mehr, beispielsweise<br />

mit Tempo- und Navi-Anzeige das<br />

Head-up-Display ersetzen oder anhand<br />

von Sensoren Sekundenschlaf beim Fahrer<br />

erkennen.<br />

Glaubt man den Analysten des Marktforschungsinstituts<br />

CCS Insight, dann<br />

werden am Körper tragbare Mobilgeräte<br />

mit Internetanbindung schneller in die<br />

Autos kommen, als viele denken. Bis 2018<br />

rechnen die Experten damit, dass weltweit<br />

370 Millionen der sogenannte Wearables<br />

Devices über die Ladentheken gehen,<br />

80 Prozent davon als Smartwatches.<br />

In Deutschland steht man den neuen<br />

Mobilgeräten noch skeptisch gegenüber.<br />

Laut der Elektro-Großhandelsgruppe<br />

Rhino halten 96 Prozent der deutschen<br />

Verbraucher Wearables für »technischen<br />

Schnickschnack«. Doch das kann sich<br />

schnell ändern: Am Anfang lehnten über<br />

90 Prozent der Verbraucher Handys ab,<br />

»bis sie mal eines in die Hand bekamen<br />

und die Vorteile für sich entdeckten. Eine<br />

ähnliche Entwicklung mag es bei<br />

Wearables geben«, sagt Rhino-Chef Raimund<br />

Hahn.<br />

Fast alle Hersteller bieten Apps an<br />

Bis sich die intelligenten tragbaren Geräte<br />

aber wirklich durchsetzen, müssen<br />

sich die Außendienstler mit den Smartphones<br />

zufriedengeben. Und im Grunde<br />

können diese auch heute schon mehr,<br />

als viele vermuten. Schon die Mehrzahl<br />

der Hersteller bietet einfache Service-<br />

Apps an. Sie zapfen die zahlreichen<br />

Messdaten der mit Technik vollgestopften<br />

Autos an. Meistens fungieren die<br />

Smartphones so als erweiterter Bordcomputer.<br />

Der Fahrer kann fernab von<br />

seinem Wagen sämtliche Füllstände wie<br />

Öl, Tank, Kühlwasser oder Reifendruck<br />

prüfen, wird auf die nächste Inspektion<br />

hingewiesen oder kann sich etwaige<br />

Fehlermeldungen am Fahrzeug erklären<br />

lassen.<br />

Die App My Opel beinhaltet sogar ein<br />

interaktives Handbuch. Der Dienstwagenfahrer<br />

scannt ein unbekanntes Fahrzeugdetail<br />

mit der Kamera seines Smartphones<br />

und bekommt automatisch eine<br />

Erklärung dazu angezeigt. Im Falle eines<br />

Unfalls kann sich der Außendienstler<br />

am Leitfaden der App entlanghangeln<br />

und einen Unfallbericht erstellen,<br />

der dann zusammen mit GPS-Koordinaten<br />

und Fotos per Mail an die entsprechende<br />

Schadenstelle gesendet wird.<br />

Einfach scannen und die interaktive App von Opel<br />

erklärt fragwürdige Fahrzeugdetails.<br />

Autozulieferer bieten Gratis-Apps an, mit denen sich<br />

das Smartphone zum Assistenzsystem verwandelt<br />

Ähnliche Service-Apps bieten auch Versicherungen<br />

wie Zurich und Axa sowie<br />

diverse Leasinganbieter an.<br />

Bei Mercedes bekommt der Flottenmanager<br />

mit der App Connect me ganz<br />

neue Möglichkeiten geboten. Der Hersteller<br />

macht sich die Telematikeinheit<br />

im Fahrzeug zunutze. So kann der Flottenmanager<br />

nicht nur seine Außendienstkollegen<br />

jederzeit orten, er schützt<br />

seine Fahrzeuge auch vor Diebstählen.<br />

Sobald die Fahrzeuge einen definierten<br />

Bereich verlassen, wird er benachrichtigt.<br />

Die App hilft auch, fragwürdige<br />

Tankquittungen der Mitarbeiter mit den<br />

realen Betankungen abzugleichen oder<br />

sich vom Hersteller auf Wunsch eine detaillierte<br />

Fahrtenübersicht zusenden zu<br />

lassen, die dann als Grundlage fürs Fahrtenbuch<br />

dient.<br />

Der eine oder andere Zulieferer hat<br />

sogar schon Apps im Sortiment, die<br />

Assistenzsysteme ergänzen oder gar ersetzen<br />

sollen. So gibt es schon zahlreiche<br />

Gratis-Apps, die das Smartphone<br />

zum Head-up-Display verwandeln oder<br />

die kostenlose App My Drive Assist von<br />

Bosch, eine vollwertige Verkehrszeichenerkennung.<br />

Voraussetzung ist lediglich<br />

eine Handy-Halterung für die<br />

Windschutzscheibe. 2015 will Bosch zudem<br />

eine App auf den Markt bringen,<br />

mit welcher der Nutzer sein Auto vollautomatisch<br />

einparken kann – ohne dabei<br />

im Fahrzeug zu sitzen. Möglich<br />

macht dies der weiterentwickelte Einparkassistent<br />

von Bosch. Wenn bis dahin<br />

auch die Sprachsteuerung für die<br />

Smartwatches fortgeschritten ist, könnte<br />

für viele Knight-Rider-Fans bald ein<br />

Traum in Erfüllung gehen.<br />

90 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong>


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Modul 2 Führungstechniken im Fuhrparkmanagement 12.–13.12.<strong>2014</strong> 26.–27.06.2015 17.–18.04.2015 29.–30.05.2015<br />

Modul 3 Kostenrechnung und Controlling 15.–17.01.2015 10.–12.09.2015 14.–16.05.2015 18.–20.06.2015<br />

Modul 4 Finanzierung, Beschaffung und Verwertung 06.–07.02.2015 27.–28.02.2015 05.–06.06.2015 17.–18.07.2015<br />

Modul 5 Rechtliche Rahmenbedingungen 05.–07.03.2015 19.–21.03.2015 18.–20.06.2015 10.–12.09.2015<br />

Modul 6 Versicherungs- und Schadenmanagement 26.–28.03.2015 16.–18.04.2015 09.–<strong>11</strong>.07.2015 08.–10.10.2015<br />

Modul 7<br />

Dienstwagenmanagement und Nachhaltigkeit<br />

23.–25.04.2015 28.–30.05.2015 03.–05.09.2015 05.–07.<strong>11</strong>.2015<br />

im Fuhrpark<br />

Abschluss Zertifizierung 21.–22.05.2015 09.–10.10.2015 25.–26.09.2015 27.–28.<strong>11</strong>.2015<br />

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