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jugendliche in hilfeprozessen zwischen jugendhilfe und psychiatrie

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Zusammenbruch, um zu sehen ´ok, das ist dann doch nicht das Wahre´“ (526ff.). Die Frage<br />

nach Mitgestaltungsmöglichkeiten <strong>in</strong>nerhalb der Kl<strong>in</strong>ik verne<strong>in</strong>t Rebecca <strong>und</strong> fügt h<strong>in</strong>zu,<br />

dass ihr dort eher viel Verantwortung abgenommen wurde (1496ff.).<br />

Anders erlebte sie dies <strong>in</strong> der Jugendhilfe. Über die Hilfekonferenzen erzählt sie: „Es wurde<br />

immer gefragt was me<strong>in</strong> Ziel ist, was me<strong>in</strong> Wunsch ist <strong>und</strong> dann natürlich auch, wie die WG<br />

darüber denkt, aber ich stand dort immer im Mittelpunkt“ (1493ff.). Gefragt zu werden, ist<br />

für Rebecca sehr wichtig, um zu merken, dass es auch um sie geht (1512f.). Zeitweise<br />

jedoch fühlte sie sich damit auch überfordert, da sie nicht wusste, ob ihre Wünsche den<br />

Erwartungen der anderen entsprechen (vgl. 1507ff.). Positiv er<strong>in</strong>nert sie sich an e<strong>in</strong>e<br />

Hilfekonferenz, bei welcher ihr viele Freiräume bezüglich der Gestaltung zugebilligt<br />

wurden, beispielsweise, ob <strong>und</strong> wie viel sie reden möchte (782ff.). H<strong>in</strong>sichtlich der<br />

letztendlichen Berücksichtigung ihrer Interessen bei den Entscheidungen fühlte sich<br />

Rebecca vom Jugendamt jedoch wenig beachtet: „weil ich mir dachte, so die E<strong>in</strong>richtung,<br />

die wäre genau das Richtige für mich, die würde mir helfen können <strong>und</strong> das Jugendamt hat<br />

sich da pissig <strong>und</strong> die will das eigentlich nicht bezahlen“ (848ff.). Sie fühlte sich „nicht<br />

wahrgenommen <strong>in</strong> [ihrem] Ganzen, mit [ihrem] ganzen Problem“ (847f.). Als die<br />

fortlaufende Bewilligung der TWG- Maßnahme unsicher schien, wurde sie vonseiten der<br />

TWG dar<strong>in</strong> bestärkt, sich gegenüber dem Jugendamt, notfalls rechtlich, durchzusetzen (vgl.<br />

1431ff.).<br />

Innerhalb der WG konnte sie ihre <strong>in</strong>dividuellen Ziele stets formulieren <strong>und</strong> bearbeiten (vgl.<br />

1500ff.). Im alltäglichen Leben überstiegen die Erwartungen der Betreuer_<strong>in</strong>nen jedoch<br />

manchmal ihre eigenen Bedürfnisse: „me<strong>in</strong>e Betreuer<strong>in</strong> hat e<strong>in</strong>fach ganz, ganz viel von mir<br />

verlangt, auch als ich schon so (.) -, als ich <strong>in</strong>stabil war, denn halt immer: ich muss jetzt<br />

powern, <strong>und</strong> das muss jetzt gehen, also das fand ich nicht (.) gut, also das hat auch nicht<br />

geholfen.“ (1365ff.). Rückblickend versteht sie, dass „das schon aus e<strong>in</strong>em guten Gr<strong>und</strong><br />

passiert <strong>und</strong> e<strong>in</strong>fach, weil sie helfen wollen, weil sie denken ´Das ist das Richtige jetzt <strong>und</strong><br />

so muss das se<strong>in</strong>´ “ (1542f.).<br />

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