04.11.2012 Aufrufe

Download - beim LCH

Download - beim LCH

Download - beim LCH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

BILDUNG SCHWEIZ 12 I 2011 ............................................BILDUNGSFoRSCHUNG<br />

des musischen Bereichs abzuwählen. In<br />

der Ausbildung für die Sekundarstufe I<br />

sind die musischen Ausbildungsteile unter<br />

vielen Wahlmöglichkeiten explizit<br />

auszuwählen. Umgekehrt ist eine Profilbildung<br />

im Ästhetischen Bereich möglich.<br />

Das Angebot an Weiter- und Zusatzausbildungen<br />

ist gross und soll die<br />

Grundausbildung erweitern.<br />

Transfereffekt nicht wissenschaftlich<br />

belegt<br />

Seit Jahrzehnten wird versucht, künstlerische<br />

und kulturelle Bildung zu legitimieren,<br />

indem diesem Bildungsbereich<br />

positive Wirkungen auf andere Lernbereiche<br />

zugesprochen werden. Die internationale<br />

Forschung hat bisher viel in<br />

die Frage investiert, ob der Transfer auf<br />

kognitive und nicht-kognitive Kompetenzen<br />

wirklich stattfindet. Neuere kritische<br />

Bewertungen dieser Forschungsergebnisse,<br />

die oft positive Wirkungen<br />

feststellen, zeigen allerdings, dass die<br />

nachgewiesenen Transfereffekte bescheiden<br />

und kurzfristig sind bzw. dass<br />

wissenschaftlich solide Belege oft fehlen.<br />

Sehr zahlreich sind die Studien, die den<br />

Effekt von Musikunterricht auf unterschiedliche<br />

kognitive Fähigkeiten untersuchen<br />

und nachweisen wollen. In diese<br />

Kategorie fällt auch die einzige Schweizer<br />

Untersuchung zu Transferwirkungen<br />

von kultureller Bildung, die sich<br />

mit dem Versuch um erweiterten Musikunterricht<br />

in neun Kantonen befasste.<br />

Die Schülerinnen und Schüler der Versuchsgruppe<br />

besuchten fünf, statt zwei<br />

Stunden Musikunterricht mit Kompensation<br />

in anderen Fächern.<br />

Die Kinder der Versuchsgruppe schnitten<br />

in kognitiven Tests nicht besser, aber<br />

auch nicht schlechter ab als diejenigen<br />

der Kontrollgruppe. Das heisst, die entgangenen<br />

Stunden in kognitiven Fächern<br />

konnten durch vermehrten Musikunterricht<br />

kompensiert werden. Weiter<br />

wurde auch das Klassenklima und die<br />

Schulmotivation untersucht. Die Versuchsgruppe<br />

zeigte in beiden Dimensionen<br />

höhere Fortschritte als die Kontrollgruppe,<br />

doch waren die Effekte lediglich<br />

schwach bis mittelstark.<br />

Der Titel des Trendberichts «Von der<br />

musischen Bildung zur aesthetic literacy»<br />

weist darauf hin, dass in den Fachbereichen<br />

eine lebhafte und spannende<br />

Auseinandersetzung um das Selbstverständnis<br />

und die Zielerreichung stattfinden.<br />

Konkretisieren wird sich ein Ergeb­<br />

nis in diesem Bildungsbereich des Lehrplans<br />

21. In der Westschweiz ist dieser<br />

Prozess mir dem Plan d’études romand<br />

vorläufig abgeschlossen. Damit ermöglicht<br />

der Trendbericht auch einen Blick<br />

über den Röstigraben hinweg.<br />

Praxisbeispiele der Kulturvermittlung<br />

29<br />

Weiter im Text<br />

Grossenbacher Silvia & Oggenfuss Chantal,<br />

«Von der musischen Bildung zur<br />

‹aesthetic literacy›», Trendbericht Nr. 12,<br />

155 S., Fr. 30.– exkl. Porto und Verpackung.<br />

Bestellung unter www.skbf-csre.ch oder<br />

Schweiz. Koordinationsstelle für Bildungsforschung<br />

(SKBF), Entfelderstrasse 61,<br />

5000 Aarau, Telefon 062 835 23 90<br />

Mit der Präsentation von fünf Praxisbeispielen aus der Kulturvermittlung kommt<br />

das schulische Leben in diesem Bildungsbereich zum Zug und führt Interessierten<br />

die Vielfalt der Praxis vor. Die Beispiele kommen aus Projektwochen mit<br />

Titeln, die einiges versprechen, aber noch wenig verraten:<br />

• Eine Schule wird zum Museum<br />

• Kinderkunst mit Klee & Co<br />

• «spring! – tanz bewegt visionen»<br />

• Z Basel a mym See<br />

• Mit Romeo fit fürs Berufsleben<br />

Transparenz erwünscht: Der Lehrplan 21 soll zeigen, welchen Stellenwert<br />

die musisch-künstlerischen Fächer haben werden.<br />

Foto: Claudia Baumberger

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!