Jahresbericht 2010 - Schule fürs Leben
Jahresbericht 2010 - Schule fürs Leben
Jahresbericht 2010 - Schule fürs Leben
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Inhalt<br />
Seite<br />
Rahmenbedingungen 1<br />
Persönliche Worte 2<br />
Aktivitäten und Ergebnisse 3<br />
Finanzen 37<br />
Vereinsstruktur, Arbeitsweise und angewandte Methoden 40<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Rahmenbedingungen<br />
Kinder haben Rechte Im Jahr 1989 wird die UN-Konvention über die Rechte des Kindes auf<br />
den Weg gebracht, die international Gültigkeit hat. Fast alle Staaten der Erde verpflichten sich,<br />
für eine menschenwürdige Entwicklung von Kindern zu sorgen. Hierzu gehört unter anderem<br />
das Recht auf Bildung. Die Realität ist allerdings in vielen Ländern ernüchternd: Für viele<br />
Kinder steht eine Schulausbildung gar nicht oder nur teilweise zur Verfügung. Die Zukunft als<br />
Schuhputzer, Prostituierte oder bestenfalls Dienstmädchen scheint vorprogrammiert.<br />
Hilfe zur Selbsthilfe Von allein können Kinder ohne Schulbildung ihr Schicksal kaum<br />
wesentlich beeinflussen. Und auch die Kinder dieser Kinder werden diesen Teufelskreis nicht<br />
durchbrechen. Die ‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong> e. V.’ baut auf das Konzept der ‚Hilfe zur Selbsthilfe’.<br />
Kindern und Jugendlichen soll eine für jedes Land spezifisch zugeschnittene Grundbildung<br />
vermittelt werden, die ihnen ermöglicht, auf integere Weise zu leben und Geld zu verdienen.<br />
‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong> e. V.’ Vor allem Wissen ist die Grundlage für eine bessere Zukunft. Die<br />
‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong> e. V.’ will daher mittellosen Menschen, vor allem Kindern und Jugendlichen,<br />
durch eine unkonventionelle und professionelle Ausbildung eine <strong>Leben</strong>sgrundlage schaffen.<br />
Dazu hat sich der Verein zum Ziel gesetzt, <strong>Schule</strong>n und Weiterbildungsstätten für Kinder und<br />
Jugendliche zu gründen und zu unterhalten, die langfristig von einem Träger vor Ort<br />
übernommen und eigenständig weitergeführt werden sollen. Das erste Projekt dieser Art ist<br />
das ‚Colegio de las Aguas’, eine <strong>Schule</strong> mit angegliederten Ausbildungswerkstätten in<br />
Montebello bei Cali, Kolumbien.<br />
1
Persönliche Worte von Tobias Jost,<br />
Tobias Jost, 1. Vorsitzender der ‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong> e. V.’<br />
Ich kann mich noch an den heißen Augusttag erinnern, an dem Andres und ich im kniehohen<br />
Gras standen. Es war ein unwegsames, abschüssiges Gelände. Wir stiegen einen Abhang durch<br />
einen kleinen Urwald hinunter und die Moskitos fielen über uns her, als hätten sie seit Monaten<br />
kein menschliches Blut in den Stachel bekommen. Unten tröpfelte ein Rinnsal aus einem Rohr,<br />
das Andres euphorisch eine „Quelle“ nannte. Als wir wieder oben angekommen waren,<br />
verfolgten uns Kühe und Hunde auf der holprigen Wiese, und in der Ferne stand die baufällige<br />
Finca, die Andres so begeisterte. Sein Blick schweifte über das riesige, mit Gestrüpp<br />
bewachsene Gelände und er sagte: „Das ist perfekt!“<br />
Ich schaute Andres nur ungläubig an, aber dann erzählte er voller Begeisterung, wo das erste<br />
Schulgebäude stehen werde, und eine Versammlungshalle und wo der Sportplatz hinkäme. Ich<br />
dachte nur: „Na, dein Wort in Gottes Gehörgang“. Aber Andres war vollkommen überzeugt,<br />
dass hier die Zukunft des 'Colegio de las Aguas' beginnen würde. Das war vor fast sechs<br />
Jahren.<br />
In diesen sechs Jahren habe ich viel gelernt, über Kolumbien, über die Menschen in<br />
Montebello, über die schwierigen Verhältnisse dort, die noch schwieriger sind, als ich mir das in<br />
meinen kühnsten Träumen hatte vorstellen können, über die Motivation der Kinder und der<br />
Lehrer, über die Hilfsbereitschaft der Menschen – hier wie dort, über die Schwierigkeiten, die<br />
kommen wie das Amen in der Kirche, wenn man ein solches Projekt startet – und oft von<br />
unvorhergesehener Seite, aber vor allem und jedem habe ich gelernt: wenn man eine Vision<br />
hat und bereit ist, alle Energie aufzuwenden, die einem dafür zur Verfügung steht, dann kann<br />
man diese Vision wahr werden lassen.<br />
So etwas jedoch schafft man nicht alleine. Man braucht Verbündete, man braucht Komplizen,<br />
man braucht Mitstreiter, die Feuer fangen und diese Vision mittragen, als wäre es ihre<br />
ureigenste. Und wenn sie das Feuer weiter tragen und immer mehr Menschen begeistern<br />
können, dann entsteht etwas, was sogar größer werden kann als diese Vision.<br />
Ich habe das Gefühl, dass dies in den letzten Jahren geschehen ist mit unserem Verein '<strong>Schule</strong><br />
<strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong>', mit dem 'Colegio de las Aguas', mit der 'Fundación Escuela para la Vida' mit all<br />
dem was entstanden ist mit Unterstützung unserer Mitglieder, Paten und Spender und mit<br />
unseren Partnern hier in Deutschland wie in Kolumbien.<br />
Für diese Energie und das Wachstum, dafür dass unsere Vision – und noch viel mehr -<br />
Wirklichkeit geworden ist, bin ich unendlich dankbar und ich gönne jedem Moskito jeden<br />
einzelnen Tropfen Blut, den er mir damals ausgesaugt hat!<br />
Tobias Jost, 1. Vorsitzender der ‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong> e. V.’<br />
2
Aktivitäten und Ergebnisse<br />
Januar<br />
Ritterrunde zum Jahresstart. Am 31. Januar treffen sich die Beiräte und Vorsitzenden des<br />
Vereins in der Schwarzburgstr. 10 in Frankfurt – persönlich und per Skype - um die Aktionen<br />
und die Zusammenarbeit für <strong>2010</strong> vorzubereiten.<br />
Links: Nina Klenk, Doro Lörch mit Tochter Lilli, Catherine Beckmann, Klaus Kischlat (von links nach rechts)<br />
Rechts: Via Skype mit dabei: Schatzmeister Uwe Hillnhütter (links) und Kassenprüfer Heinz Recht (rechts)<br />
Februar<br />
Planung der Zusammenarbeit im WeltwärtsProgramm. Am 03. Februar <strong>2010</strong> trifft sich<br />
das Weltwärts-Team, um die zahlreichen Aufgaben im Weltwärts-Programm zu verteilen und<br />
zu koordinieren. Vor allem die Vorbereitung der Freiwilligen benötigt Kompetenz und Zeit.<br />
(von links nach rechts: Heike Bernhardt, Beatriz Opaza, Ulla Schuch, Heinz Recht, Jasmin Frare, Klaus Kischlat)<br />
(von links nach rechts: Gloria Noack, Beatriz Opaza, Ulla Schuch)<br />
Abschlussveranstaltung des Projektes ‚Deutschland trifft Kolumbien’ auf dem<br />
Campus Klarenthal in Wiesbaden. Am Freitag den 19. Februar <strong>2010</strong> treffen 10<br />
Schülergruppen aus Hessen und Rheinland-Pfalz am Campus Klarenthal in Wiesbaden<br />
zusammen, um die Arbeitsergebnisse des interaktiven Schul-Projektes ‚Deutschland trifft<br />
Kolumbien’ zu präsentieren. Das Projekt war von ‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong>’ in Zusammenarbeit mit<br />
‚InWent e. V.’ initiiert worden und hatte sich über das gesamte 2. Schulhalbjahr 2009 / <strong>2010</strong><br />
erstreckt. Die Schulklassen hatten sich auf kreative und vielfältige Weise mit den<br />
unterschiedlichen <strong>Leben</strong>sbedingungen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland und<br />
Kolumbien auseinander gesetzt und hatten sich über Briefe, Skype-Konferenzen, Internet-<br />
Chats, Videos, Fotos oder auch selbst gemalte Bilder mit den Schülern und Auszubildenden des<br />
‚Colegio de las Aguas’ in Montebello ausgetauscht.<br />
3
Es geht auch ohne viele Worte! Die Schülerinnen und Schüler der Rudolf-Steiner-<strong>Schule</strong> <strong>Schule</strong> in Loheland hatten als<br />
Projektbeitrag zum Thema 'Deutschland trifft Kolumbien' einen Bildertausch mit den Kindern und Jugendlichen des<br />
'Colgio de las Aguas' in Montebello initiiert. Auf kolumbianischer Seite wurde die Aktion von den damaligen Weltwärts-<br />
Freiwilligen Mira Tiemann, Michaela Stölzle und Mandy Jülich betreut. Hier einige der schönsten Ergebnisse dieser<br />
nonverbalen deutsch-kolumbianischen 'Unterhaltung'.<br />
Für die besten Projektbeiträge gibt es ein besonderes Highlight. Die Erstprämierten, zu denen<br />
auch die Projektgruppe des Campus Klarenthal gehört, fahren am 23. Juni <strong>2010</strong> zur<br />
Preisverleihung nach Berlin, wo sie im Schloss Bellevue vom Bundespräsidenten persönlich<br />
empfangen und ausgezeichnet werden.<br />
Links: Erika Wey-Falkenhagen, die Direktorin des Campus Klarenthal begrüßt bei der Abschlussveranstaltung von<br />
'Deutschland trifft Kolumbien' die großen und kleinen Gäste aus Hessen und Rheinland-Pfalz.<br />
Rechts: Das Team des Campus Klarenthal präsentiert den Gästen stolz die Ergebnisse der Projektarbeit.<br />
4
Das Team der Elisabethenschule Frankfurt in Aktion. Die Schülerinnen und Schüler hatten eine Kunstauktion mit selbst<br />
gebastelten Objekten zu Gunsten des ‚Colegio de las Aguas’ veranstaltet.<br />
Erster Auswahltag für die neue Generation von Weltwärts-Freiwilligen. Für den 13. 02.<br />
laden wir 27 potentielle Weltwärts-Freiwillige zu einem Vorstellungstag in die Seminarräume in<br />
der Schwarzburgstraße 10 in Frankfurt ein. Neun davon treten im September ihren<br />
Freiwilligendienst in Kolumbien an: Thomas Strottner, Lea Strack, Svenja Stock, Benjamin<br />
Schmitt, Elena Philipp, Maximilian Hofer, Hannah de Jong, Jonas Bannert und Falk Altenhöfer.<br />
Warten auf die Bewerber: Klaus Kischlat und Jasmin Frare bei den letzten Vorbereitungen für den Auswahltag<br />
Bis auf den letzten Platz: Gespannte Aufmerksamkeit beim 1. Auswahltag des Jahres<br />
5
Links: Prof. Ulla Schuch sortiert die Ergebnisse der Metaplanarbeit ‚Ziele des Tages’.<br />
Rechts: Konzentriertes Arbeiten beim 1. Auswahltag der neuen Generation Weltwärts-Freiwilliger<br />
Links: Optimistische Bewerber: Andrés Coral, Thomas Strottner, Jonas Bannert (von links nach rechts)<br />
Rechts: Zukünftige Weltwärts-Freiwillige der ‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong> e. V.’: Svenja Stock und Elena Philipp (von links nach<br />
rechts)<br />
'<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong> e. V.' zu Besuch in der Elisabethenschule Frankfurt. Am 25. Februar<br />
besucht ‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong>’ Mitarbeiterin Karolina Sauer die 6c der Elisabethenschule<br />
Frankfurt. Die Schülerinnen und Schüler hatten zusammen mit ihrer Kunst- und<br />
Spanischlehrerin Ina Maria Simon am Projekt 'Deutschland trifft Kolumbien' teilgenommen. Ihr<br />
Beitrag: Eine Kunstauktion mit selbst gemachten Objekten, die das Team bei der<br />
Abschlussveranstaltung im Campus Klarenthal meistbietend versteigert hatte. Der Erlös von<br />
rund 100 Euro wird am 25. Februar feierlich übergeben. Zu diesem Anlass stellen die<br />
Schülerinnen und Schüler ihre sehr professionell und kurzweilig inszenierte Kunstauktion noch<br />
einmal für's Foto nach.<br />
Links: Die 6 c der Elisabethenschule Frankfurt präsentiert SfL-Mitarbeiterin Karolina Sauer (Mitte, mit grün-blauer<br />
Vase) die selbst gebastelten Kunstobjekte.<br />
Rechts: Die Kunstauktion wird für’s Foto nachgestellt<br />
6
Einige der selbst gebastelten Kunstobjekte der 6 c<br />
März<br />
Zwischenseminar für die WWFs in Kolumbien. Die 10 Weltwärts-Freiwilligen in Cali<br />
berichten und evaluieren ihre ersten 6 Monate in Kolumbien. Im einem Kloster in Pichindée<br />
etwa 2 Autostunden von Cali entfernt wird gemeinsam mit Mitarbeitern der Fundacion und<br />
Gästen aus Deutschland und anderen Entsendeorganisationen gearbeitet, diskutiert, gemalt,<br />
getanzt, Fußball gespielt und sich ausgetauscht. Ehrengast auf diesem Seminar ist Uli Röhm,<br />
Redakteur des Wirtschaftsmagazins WISO im ZDF, der als Vater der Weltwärts-Freiwilligen<br />
Nana sich spontan als Referent von seiner Arbeit berichtet und den Teilnehmern wertvolle<br />
Einblicke in die Arbeit und den Alltag vom öffentlichen Fernsehen in Deutschland gibt. Uli Röhm<br />
beschließt wiederzukommen und über die Arbeit und Ergebnisse des Vereins zu filmen.<br />
Während der letzten Seminartage wird in Deutschland in Berlin beschlossen, die Finanzmittel<br />
für WEltwärts deutlich zu kürzen. Mit Hilfe des Profis Uli Röhm versuchen wir von Cali aus<br />
Mittel und Wege zu finden um die 45 Einsatzplätze des Vereins zu erhalten.<br />
‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong> e. V.’ präsentiert sich an der FH Frankfurt. Am 17. 03. hält ‚<strong>Schule</strong><br />
<strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong>’ Mitarbeiterin Karolina Sauer einen Vortrag an der Fachhochschule Frankfurt. Der<br />
Vortrag, der im Rahmen einer Fortbildungswoche zur Berufsfindung der Hochschulabsolventen<br />
stattfindet, trägt den Titel: ‚Bau dein <strong>Leben</strong> in eine bessere Welt’ und erzählt von den<br />
schöpferischen Möglichkeiten, die soziales Engagement bei der Berufsfindung und erfolgreichen<br />
Gestaltung des individuellen <strong>Leben</strong>sweges bieten kann – exemplarisch dargestellt am Beispiel<br />
des Vereins ‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong>’ und dessen Schul- und Ausbildungsprojektes in Cali,<br />
Kolumbien, sowie dem vom BMZ (Bundesministerium für Zusammenarbeit und Entwicklung)<br />
geförderten Freiwilligendienst ‚WeltWärts’, der jungen Menschen die Möglichkeit gibt, im<br />
Rahmen eines sozialen Jahres im Ausland wertvolle persönliche und berufliche Erfahrungen zu<br />
sammeln.<br />
7
Zweiter Auswahltag für die neue Generation von Weltwärts-Freiwilligen. Für den 20.<br />
03. laden wir 13 potentielle Weltwärts-Freiwillige zu einem Vorstellungstag in die<br />
Seminarräume in der Schwarzburgstraße 10 in Frankfurt ein. Vier davon treten im September<br />
ihren Freiwilligendienst in Kolumbien an: Anthea Backfisch, Ricarda Bessel, Milos Stänicke, und<br />
Julia von der Wense.<br />
Links: Konzentriertes Arbeiten beim 2. Auswahltag der neuen Generation Weltwärts-Freiwilliger<br />
Rechts: SfL-Team Heike Bernhardt, Beatriz Opaza, Jasmin Frare (von links nach rechts) beim 2. Auswahltag der<br />
Weltwärts-Freiwilligen<br />
Milos Stänicke, einer der zukünftigen Weltwärts-Teilnehmer stellt die Metaplanarbeit ‚Ziele des Tages’ vor.<br />
8
Jahreshauptversammlung. Bei der Jahreshauptversammlung am 21. 03. <strong>2010</strong> werden<br />
Tobias Jost als 1. Vorsitzender und Ulla Schuch als 2. Vorsitzende einstimmig wieder gewählt.<br />
Auch die Beiräte für die Bereiche Printmedien (Ilona Metscher), Finanzen und Schulkooperation<br />
(Sibylle Naumann), PR (Verena Drebing), Patenschaften und Sponsorlauf (Nina Klenk),<br />
Projektarbeit Kolumbien (Gloria Noack), Öffentlichkeitsarbeit und Deutsche Welle (Catherine<br />
Beckmann), Webseite (Doro Lörch), Kultur (KD Köhler) werden einstimmig wieder gewählt.<br />
Heinz Recht tritt als Beirat für den Bereich Film / Hörfunk zurück, an seine Stelle tritt Tobias<br />
Jost. Klaus Kischlat (Innenarchitekt im Ruhestand) kommt als neuer Beirat im Bereich<br />
Projektarbeit ‚Bauen mit Guadua’ zum Team. Als Kassenprüfer werden Heinz Recht und Inge<br />
Naumann wieder festgelegt.<br />
Danke an unseren Schatzmeister Uwe Hillnhütter. Uwe Hillnhütter tritt von seinem Amt<br />
als Schatzmeister zurück, steht aber noch bis Ende <strong>2010</strong> zur Verfügung, um die reibungslose<br />
Übergabe der Finanzen an Heike Bernhardt zu gewährleisten. Uwe Hillnhütter hat das Amt des<br />
Schatzmeisters von Anfang des Vereins an mit großer Sorgfalt, Kompetenz und Liebe zum<br />
Detail bekleidet. Er hat ungezählte Nächte damit verbracht, Zahlenkolonnen in anschauliche<br />
Grafiken zu verwandeln, Spendenquittungen termingerecht zu versenden, Mitgliederdaten zu<br />
verwalten, Spenden und Beiträge einzuziehen, den Geldtransfer nach Kolumbien reibungslos<br />
zu organisieren und vieles mehr. Uwe Hillnhütter arbeitet hauptberuflich für die Firma<br />
Tradeweb, die zum Thomson-Reuters-Konzern gehört. Jedes Jahr vergibt Thomson Reuters<br />
Preise an Mitarbeiter, die sich in Charity-Projekten engagieren. Der Konzern beschäftigt<br />
weltweit ca. 60.000 Mitarbeiter. Im Jahr 2008 gewann Uwe Hillnhütter einen der beiden<br />
Hauptpreise im Wert von 25.000 Dollar und katapultierte damit das Vereinskonto der '<strong>Schule</strong><br />
<strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong> e. V.' zum richtigen Zeitpunkt weit ins Plus. Danke lieber Uwe! Und Danke, dass du<br />
als Ansprechpartner immer da warst, ein offenes Ohr für jede Frage hattest und uns, denen die<br />
Welt der Finanzen nur allzu oft ein undurchdringlicher Dschungel ist, das Gefühl gegeben hast,<br />
dass es da jemanden gibt, der den Überblick hat und die Dinge in Ordnung hält! Die Übergabe<br />
der Finanzen an Heike Bernhardt und Inge Naumann wird stufenweise vorbereitet und bis zum<br />
Jahresende von Uwe Hillnhütter begleitet. Durch die Überführung der Vereinsdaten in eine<br />
spezielle Software soll die Verwaltung weiter professionalisiert werden<br />
Links: Schatzmeister Uwe Hillnhütter<br />
April<br />
Dritter Auswahltag für die neue Generation von Weltwärts-Freiwilligen. Für den 24.<br />
04. laden wir vier potentielle Weltwärts-Freiwillige zu einem Vorstellungstag in die<br />
Seminarräume in der Schwarzburgstraße 10 in Frankfurt ein. Zwei davon, Alexandra Bahr und<br />
Ludwig Weger, treten im September ihren Freiwilligendienst in Kolumbien an. Außerdem wird<br />
unsere ehemalige Praktikantin Jasmin Frare ein Jahr lang weltwärts gehen, Felix Naumann<br />
wird seinen Freiwilligendienst in Kolumbien um ein Jahr verlängern. Zusätzlich werden Mark<br />
André Frings, Lukas Röd und Philipp Tomczak als Weltwärts-Freiwillige der ‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong><br />
e. V.’ ausgewählt. Da das BMZ inzwischen entschieden hat nur 20 der 45 Weltwärts-Plätze zu<br />
finanzieren, steht damit das Team für die Entsendung von September <strong>2010</strong> bis 2011 fest.<br />
9
24. 04. <strong>2010</strong>: Kleine Auswahlrunde mit großem Ergebnis. 2 der 4 Weltwärts-Bewerber treten im September ihren<br />
Freiwilligendienst in Kolumbien an. Sie heißen: Ludwig Weger und Alexandra Bahr<br />
Frühlingsbrief von Gloria Noack. Nach ihrem Besuch in Kolumbien im Februar und März<br />
<strong>2010</strong> formuliert Gloria Noack einen Frühlingsbrief an die Mitglieder des Vereins, um aus erster<br />
Hand über die Fortschritte des Projektes in Montebello zu informieren. Während Gloria Noacks<br />
Aufenthalt begannen die ersten Kurse in den neu errichteten Lehrwerkstätten für Gastronomie<br />
und Schreinerhandwerk. Dank einer großzügigen Spende der Rotary Clubs in Cali, Wiesbaden<br />
und Chicago kann die Ausbildungsküche professionell ausgestattet werden.<br />
Gloria Noack im Kreis der Kinder von Montebello<br />
10
Links: Der Ausbilder der Lehrküche, Gerson Bermudez Herrera, mit einigen seiner Schützlingen<br />
Rechts: Die Seele der Schulküche und sicher zwei der wichtigsten Menschen im ‚Colegio de las Aguas’: die Köchinnen<br />
Yolanda Muñoz (Mitte) und Emperatriz Guerra (rechts – angeschnitten) mit einer Auszubildenden (links). Im<br />
Hintergrund: Ausbilder Gerson Bermudez Herrera<br />
Zwei zukünftige Köchinnen.<br />
In ihrem Brief weist Gloria Noack auch auf die nächste große Aufgabe hin, die im Bereich<br />
Lehrwerkstätten ansteht: Die Maschinen für die Schreinerei zu finanzieren und zu organisieren.<br />
Die Idee ist, zu günstigen Konditionen hochwertige Holzverarbeitungs-Maschinen aus zweiter<br />
Hand von deutschen Firmen zu kaufen und nach Kolumbien zu transportieren. Für die<br />
Anschaffung dieser Maschinen werden rund 10.000 € benötigt, den Transport wird<br />
voraussichtlich das BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />
Entwicklung) übernehmen. Und hier die Schlußworte aus Gloria Noack’s Brief:<br />
„…Vor einem Jahr um diese Zeit haben wir mit den Ausbildungswerkstätten für die Guadua-<br />
Lehrlinge begonnen, so dass inzwischen 40 junge Männer und Frauen in den drei Lehr-<br />
Bereichen Guadua, Gastronomie und Schreinerhandwerk ausgebildet werden. Die Lehrzeit ist<br />
auf zwei Jahre angelegt. Sieht man in die Augen dieser jungen Menschen, kann man darin ihre<br />
große Sehnsucht lesen, es zu schaffen und man sieht das große Vertrauen, das sie in den<br />
Verein und in das Projekt haben, das ihnen die Chance ihres <strong>Leben</strong>s gibt. Eine Chance, die<br />
11
diese Jugendlichen nie hatten und die ihnen bis zu diesem Moment unerreichbar schien. Es<br />
kostet diese Jugendlichen eine ungeheure Kraft, ihr altes <strong>Leben</strong> und den Teufelskreis der<br />
Armut hinter sich zu lassen und auf eine Zukunft zu vertrauen, die sie selbst nicht einschätzen<br />
können. Aber das Wichtigste ist: sie sind bereit, diesen Weg zu gehen. Das ‚Colegio de las<br />
Aguas, Montebello’ mit seiner <strong>Schule</strong> und den Lehrwerkstätten bedeutet für viele Menschen<br />
inzwischen ein offenes Fenster in ein bessere Zukunft, in der sie in Frieden und Liebe leben<br />
können. Meine Hoffnung ist es, dass wir gemeinsam und unermüdlich diesen Weg weitergehen<br />
bis zum Ziel. Von ganzem Herzen, Gloria Noack“<br />
Links:Zuversichtlich: Gloria Noack in Kolumbien<br />
Rechts: Blick nach vorn: Guadua-Lehrlinge der ersten Generation. Von links nach rechts: Luigi Paz, Nancy Ciro, Miguel<br />
Projekt: ‚Container nach Cali’ oder „Aus der Mücke wird ein Elefant…“ 2009 hatten wir<br />
die schöne Idee, den Tagebuch-Kalender für das Jahr <strong>2010</strong> in einer Auflage von 500 Stück für<br />
die Fundación in Cali spanischsprachig aufzulegen, um auch in Kolumbien Mitglieder, Paten und<br />
Spender zu werben. Kurz vor Weihnachten 2009 stellte sich deshalb die Frage: Wie kommen<br />
die Kalender nach Kolumbien? Das BMZ erklärte sich seinerzeit bereit, den Transport zu<br />
bezahlen. Die Zusatz-Information, das Ministerium würde auch einen Container nach<br />
Kolumbien finanzieren, ließ damals im Team in Frankfurt die Idee wachsen, einen Hilfsgüter-<br />
Transport zu organisieren und nicht nur Kalender und Flyer sondern vor allem die im ‚Colegio<br />
de las Aguas’ dringend benötigten Schulmöbel nach Cali zu schicken. Klaus Kischlat, seit Mitte<br />
2009 aktives Mitglied im Team der ‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong> e. V.’ übernimmt die Leitung dieses<br />
ambitionierten und logistisch unglaublich aufwändigen Projektes. Er wendet sich an das<br />
Frankfurter Schulamt, das ihn direkt an die Georg-Büchner-<strong>Schule</strong> verweist. Im Rahmen des<br />
Konjunkturbelebungsprogramms der Stadt soll dort das gesamte Mobiliar ausgetauscht<br />
werden. Klaus Kischlat kann 120 gut erhaltene Schulstühle, 60 Tische, verschiedene<br />
Sportgeräte, eine einrollbare Leinwand und 12 nagelneue fahrbare Servicetische als Spende für<br />
das ‚Colegio de las Aguas’ sichern. Die beiden Filialen der Büromöbel-Firma Bene in Frankfurt<br />
und Aschaffenburg spenden auf Klaus Kischlats Initiative hin zusätzlich 8 Schreibtische, 20<br />
Sideboards und Highboards, 6 Drehstühle, 4 Besucherstühle und 22 Stapelstühle. Sämtliche<br />
Möbel sind in erstklassigem Zustand. Auch die in Gloria Noacks Brief erwähnten<br />
Holzbearbeitungsmaschinen für die Schreinerei-Werkstätten sollen mit dem Container nach<br />
Kolumbien gelangen. Klaus Kischlat organisiert den Kauf von sieben gebrauchten,<br />
grundüberholten Maschinen, die die Hochheimer Firma ‚Samstag-Maschinentechnik’ dem<br />
Verein zu einem sehr guten Preis überlässt. Klaus Kischlats Aufenthalt in Kolumbien im<br />
September <strong>2010</strong> bringt allerdings große Ernüchterung und eine herbe Enttäuschung: Die<br />
kolumbianische Zollbehörde teilt ihm mit, dass nach Kolumbien kein Holz eingeführt werden<br />
darf. Die Erkenntnis, dass die monatelange Arbeit mit ungezählten Telefonaten und vielen<br />
Stunden Planung, Korrespondenz, Gesprächen und Überzeugungsarbeit vergebens war, ist<br />
mehr als bitter. Aber es hilft nichts. Der Verein beschließt, sämtliche gespendeten Möbel an die<br />
ursprünglichen Besitzer zurück zu geben. Nur die 20 roten Stapelstühle bleiben in den<br />
Vereinsräumen in Frankfurt. Die Holzbearbeitungsmaschinen müssen aber verschickt werden.<br />
Zum Jahresende <strong>2010</strong> warten wir noch auf die Ausfuhrpapiere und auf Angebote von<br />
Speditionsfirmen. Viele scheuen sich, ein solches Projekt zu übernehmen, da die<br />
Zollabfertigung in Kolumbien extrem kompliziert ist. In jedem Fall bleibt das Projekt ‚Container<br />
nach Cali’ spannend und dauert an. Fortsetzung folgt…<br />
12
Links: Klaus Kischlat, aktives Mitglied der <strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong> seit Mitte 2009<br />
Mitte:Klaus Kischlat (Mitte) und Andrés Bäppler (rechts) bei der Hochheimer Firma ‚Samstag-Maschinentechnik’<br />
Rechts: 120 gut erhaltene Schulstühle, die leider nicht nach Kolumbien eingeführt werden dürfen<br />
Mai<br />
Werben für den Sponsorlauf. Im Rahmen der Vorbereitung für den bevorstehenden 12.<br />
Sponsorlauf besucht ‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong>’ Mitarbeiterin Karolina Sauer am 19. 05. die Klasse 6c<br />
der Elisabethenschule Frankfurt, die sich gemeinsam mit ihrer Kunst- und Spanischlehrerin Ina<br />
Maria Simon schon mehrfach für das Projekt in Kolumbien eingesetzt hat. Der Besuch zeigt<br />
Erfolg: Beim Sponsorlauf am 30. Mai ist die 6c mit drei laufstarken und von zahlreichen<br />
Sponsoren unterstützten Teams vertreten.<br />
Los Angelitos, eines der Teams der Elisabethenschule Frankfurt<br />
Links: Ebenfalls stark vertreten: Die Teams der ASS, der Albert-Schweizer-<strong>Schule</strong> Offenbach<br />
Rechts: Von links nach rechts: Leo von Caprivi und Marco Camacho Lopez von der ASS Offenbach zusammen mit<br />
Carolina Lecoufle, aktives Mitglied der ‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong> e. V.’ seit Februar <strong>2010</strong><br />
13
12. Sponsorlauf der ‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong> e. V.’ im Günthersburgpark in Frankfurt. Am<br />
Sonntag, den 30. Mai <strong>2010</strong> findet im Günthersburgpark in Frankfurt der 12. Sponsorlauf<br />
zugunsten des ‚Colegio de las Aguas’ in Montebello statt. Das Wetter: bis 13.00 Dauerregen,<br />
dann ein gnädiger Sonnenabschnitt bis 15.00. Windig!!!! Die Stimmung: SEHR GUT! Der<br />
Kuchen: Fantastisch!! Das Ergebnis: SUPER! Die 25 Läufer der insgesamt 14 Teams erlaufen<br />
zusammen rund 5.000 Euro! Einen großen Dank an alle Sponsoren, Helfer, Freunde und Fans<br />
und natürlich vor allem an alle Läuferinnen und Läufer. Ihr wart wieder großartig!<br />
Links: Nach so vielen Runden noch immer strahlend: Marco Camacho Lopez von der ASS Offenbach, der bei keinem<br />
Sponsorlauf fehlt.<br />
Mitte: Engel des Tages: Doro und Lilli Lörch<br />
Rechts: MERCI! ‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong>’-Mitarbeiterin Gloria Noack bedankt sich bei ihren Sponsoren.<br />
Links: Die Rundenkönige vom Team ASS Offenbach<br />
Rechts: Unsere zukünftige Weltwärts-Freiwillige Svenja Stock<br />
Juni<br />
Vorbereitungsseminare für die neue Generation der Weltwärts-Freiwilligen. Am 21.<br />
Juni startet in den Seminarräumen in der Schwarzburgstraße in Frankfurt die erste Staffel der<br />
intensiven Vorbereitung für die Weltwärts-Teilnehmer <strong>2010</strong>. Das insgesamt 12-tägige<br />
Seminarprogramm ist verpflichtend für alle Weltwärts-Freiwilligen. Um die Teilnehmer nicht zu<br />
überfordern teilen wir das Programm in zwei Staffeln a 6 Tage. Da sich außer ‚unseren’<br />
Freiwilligen auch noch eine ganze Reihe Freiwilliger anderer Entsendeorganisationen zu den<br />
Seminaren anmelden, teilen wir auch die Gruppe und begeben uns für die nächsten vier<br />
Wochen, bis zum 17. Juli in den ‚Ausnahmezustand’.<br />
14
Und so sieht das Seminar-Programm für die 12 Vorbereitungstage aus:<br />
Erste Staffel:<br />
• Montag: Einstieg in das Weltwärtsprogramm (Meine Rolle im Programm, Motive, Erwartungen,<br />
Befürchtungen, Goes und NoGoes)<br />
• Dienstag: Wahrnehmen und wahrgenommen werden. Konfliktbewältigung und –strategien, Teil 1<br />
• Mittwoch: Zusammenarbeit mit der Presse. Aufbau einer Pressemappe mit persönlichen Inhalten für die<br />
weitere Verwendung in der Entsendeorganisation.<br />
• Donnerstag: Just do it! Spontanität und Initiative. Überraschungstag für alle.<br />
• Freitag: Dokumentarfilm; ein Sahnhäubchen für die Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Basiswissen für den eigenen Dokumentarfilm in der Einsatzstelle.<br />
• Samstag: Entwicklungspolitische Arbeit in Deutschland. Spenden sammeln aber wie?<br />
Zweite Staffel:<br />
• Montag: Richtig zuhören und miteinander sprechen. Konfliktbewältigung- und Strategien, Teil 2<br />
• Dienstag: Umweltpädagogik. Ein Tag im Wald.<br />
• Mittwoch: Ein Tag in Bonn: Besuch im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />
Entwicklung. Besuch in der Deutschen Welle – ein wichtiges Medium für die interkulturelle<br />
Zusammenarbeit.<br />
• Donnerstag: Entwicklungspolitische Arbeit im Entsendeland. Deutschland und seine Entwicklungspolitik.<br />
Beispiele von Einsatzplätzen.<br />
• Freitag: Persönliche Grenzen und der Umgang damit. Konfliktbewältigung- und Strategien, Teil 3.<br />
• Samstag: Heimweh, Einsamkeit, Streit, Konsumverzicht, Krankheit… Praktische Tipps, Mentoren,<br />
Buddies, Netzwerk.<br />
Links: Die ‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong>’-Projektleiter Andrés Bäppler und Gloria Noack geben wichtige Informationen zur Rolle<br />
der Weltwärts-Freiwilligen.<br />
Rechts: Im Skype-Gespräch mit den Weltwärts-Freiwilligen der 2. Generation, die aktuell in Kolumbien im Einsatz<br />
sind, können die dringendsten Fragen direkt abgeklärt werden.<br />
5<br />
Ein wichtiger Punkt in der Vorbereitung: Wie funktioniert Kommunikation? Was ist gute Kommunikation? Was tun,<br />
wenn die Kommunikation nicht funktioniert?<br />
15
Den Ernstfall proben: Der Frankfurter Stadtwald wird zum kolumbianischen Dschungel. Die Freiwilligen lernen, wie<br />
man eine Bahre baut und einen Verletzten in Sicherheit bringt.<br />
Links: Der Wald ist nicht nur ein Ort der Gefahr: Im Landart-Seminar mit Ulla Schuch (vorne rechts), Professorin für<br />
Landschaftsgestaltung und 2. Vorsitzende der ‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong> e. V.’ schulen die Freiwilligen ihre Kreativität und den<br />
Blick für die verborgenen Schätze der Natur.<br />
Rechts: Kunst macht hungrig. Der Weltwärts-Freiwillige Ludwig Weger als ‚Gott des Waldes’<br />
16
‚Wohin führt dich dein Weg?’ Diese Frage brennt nicht nur dem Freiwilligen Maximilian Hofer auf den Nägeln.<br />
Links: Ob mit deutscher Buche oder kolumbianischem Bambus: Bauen ist anstrengend und macht Spaß.<br />
Rechts: Weltwärts-Freiwilliger Lukas Röd in Aktion beim Landart-Seminar.<br />
17
Ein Tag in Bonn. Die Weltwärts-Freiwilligen besuchen die Deutsche Welle und das BMZ, das Bundesministerium für<br />
Zusammenarbeit und Entwicklung, in dessen Auftrag sie bald ein Jahr lang ihren Freiwilligendienst in Kolumbien<br />
absolvieren werden.<br />
Bewährtes Mittel in Stress- und Konfliktsituationen: Die eigene Mitte finden. Aikido-Lehrerin und ‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong>’-<br />
Mitarbeiterin Karolina Sauer zeigt den Weltwärts-Freiwilligen einfache Übungen um innerlich ruhig zu werden.<br />
Die eigenen Grenzen ausloten: Im direkten körperlichen Kontakt werden Berührungsängste abgebaut und völlig neue<br />
Erfahrungen gemacht.<br />
18
Wir S I N D ‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong>’. 11 der 20 neuen Weltwärts-Freiwilligen (vordere Reihe von links nach rechts):<br />
Benjamin Schmitt, Julia von der Wense, Alexandra Bahr, Mark André Frings, Philipp Tomczak (hintere Reihe von links<br />
nach rechts) Jasmin Frare, Anthea Backfisch, Lukas Röd, Lea Strack, Elena Philipp, Milos Stänicke<br />
Juli<br />
ICHerzählDIR auf Radio X. Am 12. Juli stellt ‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong>’ Mitarbeiterin Karolina Sauer<br />
das neue Internet-Projekt 'ICHerzählDIR' im lokalen Frankfurter Stadtradio-Sender 'Radio X'<br />
vor. 'ICHerzählDIR' versammelt kurze, persönliche Geschichten rund um '<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong>'<br />
und das Projekt 'Colegio de las Aguas' in Montebello. Erzählt werden diese Geschichten von<br />
den Menschen, die alle gemeinsam '<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong>' S I N D: freiwillige Helfer, aktive<br />
Unterstützer, engagierte Mitglieder, Mitarbeiter, Paten und Freunde auf deutscher wie<br />
kolumbianischer Seite, ebenso wie die Kinder und Jugendlichen des 'Colegio de las Aguas'. Ihre<br />
Geschichten und Schicksale machen '<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong>' aus. Sie geben dem Projekt ein<br />
Gesicht und erinnern immer wieder daran, dass hier auf beiden Seiten Menschen gemeinsam<br />
an einer Vision arbeiten. Diese Geschichten sind Gold wert. Entsprechend kann man für die<br />
Geschichten, die einem besonders gut gefallen, online Geld spenden. Dieses Geld fließt, wie<br />
auch alle anderen Spenden, direkt in das Projekt in Montebello. Hier eine berührende<br />
Geschichte aus dem Fundus von 'ICHerzählDIR', geschrieben von Nina Klenk, Architektin und<br />
langjährigem aktivem Mitglied der '<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong>', die seit Jahren regelmäßig ihre knappe<br />
Urlaubszeit dazu verwendet, auf eigene Kosten nach Kolumbien zu fliegen, um vor Ort im<br />
Projekt in Montebello tatkräftig mit anzupacken.<br />
„Japxon*, Gott und ich. Ich erinnere mich noch gut an die Frage, die er mir in den ersten Tagen<br />
meines zweiwöchigen Kolumbien-Aufenthaltes gestellt hatte: „Glaubst Du eigentlich an Gott?“ „Keine<br />
Ahnung, nein, ja, ich weiß nicht. Ich brauche nicht an Gott zu glauben.“ So oder so ähnlich hatte meine<br />
Antwort gelautet. Er ist gläubig, aus tiefstem Herzen. Er trägt auch immer ein Kreuz um den Hals als<br />
Zeichen seiner Verbundenheit.<br />
Japxon ist einer unserer Lehrer in der <strong>Schule</strong> in Montebello. In den zwei Wochen, die ich damals in<br />
Kolumbien verbrachte, sind wir jeden Morgen um halb sieben mit seinem Moped vom Nordosten Calis<br />
19
quer durch die Stadt nach Montebello in die <strong>Schule</strong> gefahren. Immer mit dem Sonnenaufgang, eine halbe<br />
Stunde Fahrt durch die erwachende Stadt, die keine Gleitzeit kennt. Alle beginnen ihre Arbeit im<br />
Morgengrauen, später ist es zu heiß. Ganz Cali ist auf den Beinen, niemand wohnt da wo er arbeitet, die<br />
Straßen sind überfüllt von lärmenden, stinkenden Bussen, Autos, Motorrädern...<br />
Japxon ist ein sicherer, konzentrierter und umsichtiger Fahrer, trotzdem hielt ich gelegentlich den Atem<br />
an. Geschiebe, Gedränge, der Verkehr regelt sich selbst. Wer zuerst fährt und das massivere Fahrzeug<br />
besitzt, hat Vorfahrt. Jeden Morgen und jeden Nachmittag. Wenn wir dann nach getaner Arbeit wieder in<br />
unsere Straße einbogen, bekreuzigte sich Japxon immer und murmelte ein kleines Dankesgebet.<br />
Die ersten Tage erschien mir das noch eigenartig, wie schon gesagt, da war diese offene Frage nach Gott.<br />
In den zwei Wochen meines Aufenthaltes sind wir fast täglich an verletzten Menschen und gefalteten<br />
Motorrädern vorbeigefahren. Einmal standen wir Stunden im Stau, weil der ebenfalls tägliche<br />
Gewitterguss die zentrale Unterführung überschwemmt und den gesamten Verkehr der Stadt zum<br />
Erliegen gebracht hatte. Zwei Tage später wurde durch ein Bombenattentat der Guerilla auf die<br />
Polizeizentrale die Hauptschlagader der Stadt lahm gelegt und nichts ging mehr.<br />
Nach Aufhebung der Straßenabsperrung, fuhren wir auf dem Rückweg von der <strong>Schule</strong> an dem komplett<br />
zerstörten Gebäude vorbei. Der Druck der Explosion hatte alle Fenster der umliegenden Gebäude zum<br />
Bersten gebracht. Noch nie zuvor in meinem <strong>Leben</strong> war ich der Gewalt so zum Greifen nahe gekommen.<br />
Wenn ich die Nachrichten im Fernsehen richtig verstanden habe sind, auch wenn die Bombe mitten in der<br />
Nacht gezündet wurde, fünf Menschen gestorben und ungleich mehr schwer verletzt worden. Alltäglicher<br />
Wahnsinn, der in Deutschland nicht mal eine klitzekleine Nachricht wert war.<br />
Zwischen all dem das kleine, deutsche Ich, Nina, und plötzlich habe ich es gefühlt. Wir bogen in die<br />
Straße ein, in der Japxon wohnte, er bekreuzigte sich und ich, hinter ihm auf dem Moped, dankte Gott,<br />
Mohamed, den Engeln, oder wie immer man sie nennen mag, da oben oder um uns herum, für den<br />
weiteren Tag, den sie uns unbeschadet hatten überstehen lassen.“<br />
*Japxon Grisales ist Lehrer an der Grundschule 'Colegio de las Aguas' in Montebello<br />
Nina Klenk, langjähriges aktives Mitglied der '<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong> e. V.', zusammen mit Japxon Grisales, einem der<br />
engagiertesten Lehrer des 'Colegio de las Aguas', Montebello<br />
August<br />
'<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong>' Mitglied David Lecoufle reist nach Kolumbien. Der Ingenieur und<br />
Solarenergiespezialist David Lecoufle, seit Februar <strong>2010</strong> aktives Mitglied der ‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong><br />
e. V.’, reist auf eigenen Kosten nach Kolumbien und setzt seine Urlaubszeit für den Arbeits-<br />
Einsatz in Montebello ein. DANKE lieber David! Die wunderbaren Bilder zeigen David Lecoufle<br />
20
zusammen mit dem Guadua-Lehrling Jeferson Caicedo bei einem Wochenendausflug zum<br />
'Nevado del Ruiz', einem 5 Autostunden von Cali entfernt liegenden Vulkan in der Nähe von<br />
Manizales. Gemeinsam mit den Lemgoer Studenten genießen die beiden auf 5000 Metern Höhe<br />
ein einzigartiges Naturschauspiel. Für Jeferson ist dieser Ausflug ein besonderes Highlight. Der<br />
junge Kolumbianer hatte bis dahin noch niemals Schnee gesehen, geschweige denn, sich darin<br />
gewälzt.<br />
Jeferson Caicedo (links) und David Lecoufle (rechts) auf dem 5000 m hohen Vulkan ‚Nevado del Ruiz’<br />
Online Probelauf der neuen Webseite: www.ICHerzählDIR.de. Am 19. August geht die<br />
neue Projekt-Seite www.ICHerzählDIR.de zu einem ersten Probelauf online. Leider gestaltet<br />
sich die Online-Spenden-Technik nicht möglich für den Verein, weshalb der offizielle Start von<br />
'ICHerzählDIR' auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden muss.<br />
Lemgoer Studenten bauen neues Schulgebäude. Anfang des Jahres <strong>2010</strong> waren 7<br />
Lemgoer Studenten der Universität Ostwestfalen-Lippe auf uns zu gekommen. Ihr Wunsch: Sie<br />
wollten das Projekt der ‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong> e. V.’ aktiv unterstützen. Ein Kommilitone, Tobias<br />
Ellmann, hatte Ende 2009 bei einer Reise durch Kolumbien das ‚Colegio de las Aguas’ kennen<br />
gelernt und seine Mitstudenten schnell davon überzeugen können, dass sich ein Einsatz in<br />
Montebello auf jeden Fall lohnen würde. Die Studenten, die sich bereits in einem sozialen<br />
Projekt in Chile engagiert hatten, entpuppen sich schnell als echte Profis. Innerhalb kürzester<br />
Zeit werben sie Sponsoren für einen 3-wöchigen Arbeitsaufenthalt in Montebello. Der Plan: Im<br />
August 2009 den Rohbau für das neue Schulgebäude zu errichten, das auf dem Gelände des<br />
Colegio entstehen soll um dem Andrang gerecht zu werden, den die <strong>Schule</strong> mit jedem neuen<br />
Schuljahresbeginn erfährt. Der Plan geht auf. Der Rohbau steht und alle Mitarbeiter der ‚<strong>Schule</strong><br />
<strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong> e. V.’ in Deutschland, der ‚Fundación Escuela para la Vida’ und des ‚Colegio de las<br />
Aguas’ in Kolumbien, wie auch die Ausbilder und die Lehrlinge der Guadua-Werkstätten, mit<br />
denen die Studenten drei Wochen lang von morgens bis abends zusammen schuften, sind sich<br />
21
einig: die Studenten aus Lemgo sind ein echtes Dream-Team: Hilfsbereit, engagiert,<br />
begeisterungsfähig, extrem belastbar, professionell und von einer ansteckenden Fröhlichkeit.<br />
Danke Inke Ewald, Yvonne Ruth, Sebastian Schulz, Daniel Thiäner, Ina Charlotte Brandt, Jens<br />
Heißenberg und Patrick Hofbauer!! Ihr seid großartig.<br />
Links: Die Lemgoer Studenten zusammen mit dem kolumbianischen Team im August <strong>2010</strong> in Montebello, Cali.<br />
Rechts: Der Jubel ist groß, das Arbeitsziel erreicht: Der Rohbau für das neue Schulgebäude steht.<br />
22
Verabschiedung unserer Praktikantin Jasmin Frare. Jasmin Frare, Absolventin des<br />
Studiengangs 'Sozialarbeit' an der Fachhochschule Frankfurt, die seit Oktober 2009 ihr<br />
Anerkennungsjahr im Verein absolviert, wird offiziell verabschiedet. Glücklicherweise ist dies<br />
kein endgültiges Adieu. Im Gegenteil: Jasmin, die sich während ihrer Zeit bei uns durch ihr<br />
großes Engagement, ihre Kompetenz und geduldige Liebenswürdigkeit von Anfang an<br />
unentbehrlich gemacht hat und uns als Kollegin wie Freundin ans Herz gewachsen ist, geht ab<br />
September für ein Jahr nach Kolumbien um dort Material für ihre Doktorarbeit zu sammeln.<br />
Das Thema: 'Weltwärts und die Folgen am Beispiel der '<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong>' und des Projektes<br />
'Colegio de las Aguas' in Montebello'. Unsere Arbeit wird also in Zukunft auch wissenschaftlich<br />
dokumentiert sein. Viel Glück, viel Freude und natürlich viel Erfolg für deine Arbeit, liebe<br />
Jasmin! Wir freuen uns, dass du uns auf diesem Weg erhalten bleibst und natürlich auch<br />
darauf, dich nach deiner Rückkehr wohlbehalten und vor neuen Eindrücken und Erfahrungen<br />
sprudelnd wieder in die Arme schließen zu können.<br />
Jasmin Frare<br />
September<br />
Installation des FTP Webservers. Jörg Boden, Diplominformatiker und seit Ende 2008 unser<br />
zuverlässiger Ansprechpartner in allen Fragen rund um Computer, Internet und Telefon, richtet<br />
zur Erleichterung des Daten-Transfers zwischen dem Büroteam und aktiven Mitgliedern, die<br />
uns von außerhalb zuarbeiten, einen sogenannten FTP-Server ein. Auch große Datenmengen,<br />
die über E-Mail nicht zu verschicken sind, können mit dem FTP-Webserver bequem und über<br />
alle Ländergrenzen hinweg ausgetauscht werden.<br />
Projektstart Connecting Continents mit unserem neuen Partner, der Evangelischen<br />
Stiftung Arnsburg, EStA. Am 03. September kommt es zu einem ersten Treffen von '<strong>Schule</strong><br />
<strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong>'-Mitarbeitern und dem Team der Evangelischen Stiftung Arnsburg aus Lich. EstA.<br />
Aufgabe und Zweck der Stiftung sind die Erziehung, Betreuung, Förderung und Ausbildung von<br />
Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen jeglicher Herkunft und Religionszugehörigkeit,<br />
die in Ihrer Entwicklung Unterstützung bedürfen, sowie die Stärkung des familiären Umfeldes<br />
und die Ausbildung und Qualifizierung von Fachkräften für die Jugendarbeit. Zu diesem Zweck<br />
betreibt die Stiftung stationäre und ambulante soziale Einrichtungen, unter anderem ein<br />
Internat in Lich. Die Leitlinien der Evangelischen Stiftung Arnsburg stimmen sehr weit mit der<br />
Philosophie von '<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong>' überein. Grund genug für Elena Philipp, eine unserer neuen<br />
Weltwärts-Freiwilligen und Tochter von Reiner Philipp, dem Vorstand der EstA, die beiden<br />
Organisationen an einen Tisch zu bringen. Bereits das erste Treffen ist sehr produktiv:<br />
23
Gemeinsam entwickeln wir die Projekt-Idee 'Connecting Continents'. Ziel ist es Projekte mit<br />
Kindern und Jugendlichen aus Deutschland und Kolumbien durchzuführen und so Brücken<br />
zwischen den Kontinenten zu bauen. In diesem Rahmen planen wir den Besuch einiger<br />
Lehrlinge aus den Guadua-Werkstätten in Deutschland für das späte Frühjahr 2011. In einem<br />
gemeinsamen Workcamp werden die Jugendlichen aus Cali und Lich einen Lernpavillon aus<br />
Bambus auf dem Gelände der Stiftung errichten. Mehr dazu unter: www.arnsburg.de<br />
Links: Das erste produktive Treffen der Evangelischen Stiftung Arnsburg, 'EstA' und '<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong> e. V.'<br />
Vorne (von links nach rechts): Alexander Mühlberger, Karolina Sauer, Elena Philipp, Ulla Schuch<br />
Hinten (von links nach rechts): Klaus Kischlat, Jonas Schumacher, Rainer Philipp<br />
Rechts: Auf dem Gelände der Evangelischen Stiftung Arnsburg: Hier wird der Lernpavillon aus Bambus stehen, den die<br />
kolumbianischen und deutschen Jugendlichen im Frühjahr 2011 gemeinsam bauen werden.<br />
Sponsorlauf in Wiesbaden bringt sagenhafte 11.000 Euro Sponsorengelder. Insgesamt<br />
18 Laufteams mit bis zu 4 Läufern zeigen am Sonntag, den 19.09. beim Herbst-Sponsorenlauf<br />
der ‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong> e. V.’ in Wiesbaden sportliche Höchstleistungen. Ein Großteil der Teams<br />
kommt von der Kooperationsschule Campus Klarenthal, die das ‚Colegio de las Aguas’ in<br />
Montebello seit zwei Jahren unterstützt. Auch die Schulleiterin des Campus Klarenthal, Erika<br />
Wey-Falkenhagen, ist bei dem Lauf vor Ort und feuert die 12 Laufteams ihrer <strong>Schule</strong> an. „Wir<br />
setzen uns dafür ein, dass soziales Engagement gelebt wird – ob in einem Spendenlauf oder in<br />
Skype-Konferenzen mit den Schulkindern in Kolumbien,“ erklärt Wey-Falkenhagen. Nur so<br />
könne Entwicklungshilfe erfahrbar gemacht und gezeigt werden, dass jeder mit einem<br />
Quantum Eigeninitiative dazu beitragen könne, soziale Missstände zu lindern. Sagenhafte<br />
11.000 Euro sind das stolze Ergebnis dieses Sonntags. Mit dem Geld sollen die im Bau<br />
befindlichen neuen Schulgebäude in Montebello eingerichtet werden. Die neuen Tische und<br />
Stühle werden bereits sehnlichst erwartet. Denn derzeit sitzen die Fünftklässler auf Möbeln für<br />
Kinder aus der ersten oder zweiten Klasse oder haben gar keine Tische und Stühle. Vielen<br />
Dank an die Kinder vom Campus Klarenthal und natürlich auch an alle anderen Läufer und<br />
Sponsoren, die zu diesem großartigen Ergebnis beigetragen haben!<br />
Oben: Die Teams des Campus Klarenthal am Start<br />
24
Unten: Dr. Verena Drebing, langjähriges aktives Mitglied der ‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong> e. V.’<br />
Dokumentarfilm ‚Bambushäuser in Kolumbien’ im Deutsche Welle-TV. Im Auftrag der<br />
Deutschen Welle fliegt der Dokumentarfilmer und Fernsehredakteur Yuri Rescheto, im August<br />
<strong>2010</strong> nach Kolumbien um einen Beitrag für die Reihe 'Global Ideas' zu drehen. Global Ideas ist<br />
eine von der Helmholtz-Gemeinschaft und dem Bundesministerium für Umwelt geförderte<br />
Fernsehserie, die vorbildliche Klimaschutzprojekte in Entwicklungs- und Schwellenländern<br />
vorstellt. Der Beitrag, der am 22. 09. erstmals ausgestrahlt wird, beschreibt nachhaltiges<br />
Bauen mit Bambus am Beispiel des ‚Colegio de las Aguas’ sowie des neuen Projektpartners der<br />
'<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong>', der ‚Fundación Sendero de Luz’. Aktuell kann man den Film<br />
‚Bambushäuser in Kolumbien’ auf der Website der ‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong> e. V.’ abrufen:<br />
www.schulefuersleben.de<br />
Dokumentarfilmer Yuri Rescheto beim Filmdreh zu ‚Bambushäuser in Kolumbien’<br />
25
Oktober<br />
Unterstützung für das '<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong>'-Team. Am 01.10. begrüßen wir Ina Schuch als<br />
neue zeitlich befristete Mitarbeiterin im ‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong>’ Team. Die allein erziehende Mutter<br />
von zwei Jungs ist Architektin und kümmert sich in ihrem auf 12 Stunden angesetzten<br />
Teilzeitjob vor allem um die Verwaltung des Weltwärts-Programms. Mit der Einrichtung und<br />
Bewilligung weiterer Weltwärts-Plätze ist die Verwaltungsarbeit für die Entsendung der jungen<br />
Freiwilligen bei ‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong>’ enorm angestiegen. Ina Schuch wird die durch Heike<br />
Bernhardt begonnene Systematisierung und strukturelle Vereinfachung der Vereinsverwaltung<br />
mit gestalten und weiter optimieren. Willkommen liebe Ina! Wir freuen uns, dass du dabei bist!<br />
29. - 31. Oktober Visionswochenende der Beiräte und Vorstände. Schon Anfang <strong>2010</strong><br />
legen alle Vorstände und Beiräte den Termin für ein gemeinsames 3-tägiges Evaluierungs- und<br />
Visionswochenende fest. Sieben Jahre ist der Verein jung und ein Moment der Besinnung und<br />
Kursüberprüfung scheint angemessen. Der Verein hat sich in dieser Zeit rasant entwickelt und<br />
die vorwiegend ehrenamtliche Umsetzung der Vereinsarbeit ist längst am Limit angelangt.<br />
Entwicklungsangebote und –anfragen aus anderen Ländern (Bali, Ghana, Venezuela)<br />
anerkennen unsere Leistung und unseren gemeinsame Erfolg aber sie zwingen uns auch<br />
weitreichende Entscheidungen zu fällen, die wohlüberlegt sein müssen. Die ursprüngliche<br />
Vision der Vereinsgründer hat sich beinahe erfüllt – das Colegio de las Aguas ist nahezu fertig<br />
und trägt sich nahezu selbst - wohin geht die Reise nun? An 3 Tage treffen sich alle Vorstände,<br />
Beiräte und Andrés Bäppler in der Ankermühle im Rheingau, um diese Themen zu besprechen<br />
und Entscheidungen vorzubereiten. Hubert Kögler, Unternehmensberater und europaweit<br />
anerkannter Coach, unterstützt diesen Prozess an den ersten beiden Tagen. Die aufgeworfenen<br />
Fragen sind von großer Tragweite und können zunächst nicht abschließend beantwortet<br />
werden. Es folgen im November und Dezember viele Gespräche in großer und kleiner Runde,<br />
um mögliche Vorgehensweisen zu entwickeln und zu evaluieren. Die Entscheidungen sind<br />
schwieriger als erwartet; auch Ende <strong>2010</strong> ist der Prozess noch nicht abgeschlossen. Alle<br />
Beteiligten sind mit großem Engagement dabei.<br />
November<br />
Vortrag Andrés Bäppler: Bauen und gestalten mit Guadua. Am 03.11. hält Andrés<br />
Bäppler im Fachbereich Architektur auf Einladung von Prof. Manuel Cuadra der Uni Kassel im<br />
Rahmen der Vortragsreihe "Fusion – Positionen zu Architektur, Stadt und Landschaft" einen<br />
Vortrag zum Thema Guadua. „…In mittleren Berghöhen Ecuadors, Kolumbiens und Venezuelas wächst<br />
der Guadua, eine Art Riesengras/Bambus. In den letzten zwanzig Jahren hat sich die Bautechnik um den<br />
nachwachsenden Baustoff enorm entwickelt: Mehrgeschossige Wohnhäuser, Hallen, Freizeiteinrichtungen<br />
und Brücken werden mittlerweile realisiert und das Material wird bis an die Belastungsgrenze erprobt. Die<br />
technische Entwicklung verheißt einen neuen Handelsmarkt für Lateinamerika und Südostasien sowie für<br />
Europa eine Gestaltungsalternative...“<br />
26. / 27. 11 HNO Update in Mainz. Dank der beruflichen Verbindung unserer Beirätin Dr.<br />
Verena Drebing zu med-update, einem Kongressveranstalter für Ärzteweiterbildung, darf der<br />
Verein während eines Kongresses für HNO-Ärzte am 26. und 27. 11 in Mainz das neue Projekt<br />
„Jungmütter“ vorstellen. 600 Ärzte erhalten dazu Spendeneinladungen und werden aktiv in<br />
persönlichen Gesprächen vor Ort über das Projekt informiert.<br />
26
SfL-Mitarbeiterin Karolina Sauer und SfL-Mitglied Camilo Cortes am Infostand der ‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong> e. V.’ auf dem<br />
HNO-Kongress in Mainz<br />
Dezember<br />
Jahresabschluß. Mit erhöhtem Arbeitseinsatz aller Mitarbeiter in Frankfurt wird die<br />
Professionalisierung der Finanzverwaltung vorangetrieben. Das enorme Wachstum des Jahres<br />
<strong>2010</strong> ist dank der strengen Arbeitsmoral und dem großen ehrenamtlichen Einsatz vieler<br />
Beteiligter bis zum Jahresende aufgearbeitet.<br />
Weihnachtspost. Dank der großzügigen Unterstützung des Druckkoordinators Bernd Morr<br />
und dem ehrenamtlichen Engagement der Aktiven im Verein können über 300 Briefe mit<br />
Kalendern und einer Film-CD an die Mitglieder, Paten und Großspender des Vereins verschickt<br />
werden.<br />
27
Das Projekt in Montebello: Das geschah bislang<br />
Kolumbien Noch immer ist kein Frieden in Kolumbien, obwohl sich die Situation der Gewalt<br />
merklich entspannt hat. Nach aktuellen Schätzungen beträgt die Zahl der Menschen, die<br />
innerhalb von Kolumbien vor dem Bürgerkrieg auf der Flucht sind und eine neue Heimat<br />
suchen, bis zu 4 Millionen. Offiziell sind drei Prozent der über 15-Jährigen Analphabeten, nach<br />
inoffiziellen Schätzungen sind es nahezu 30 Prozent. Es gilt zwar Schulpflicht, jedoch<br />
besonders in den Randbereichen der Großstädte und auf dem Land existieren nicht genügend<br />
<strong>Schule</strong>n.<br />
Der Ort Montebello Auch nahe der Dreimillionenstadt Cali, im Ort Montebello, gibt es zu<br />
wenig <strong>Schule</strong>n. Die Bevölkerungszahl in Montebello und Umland ist innerhalb von 16 Jahren<br />
von 1.500 auf ca. 28.000 gestiegen und ständig kommen neue Flüchtlinge dazu. Zurzeit sind<br />
etwa 400 bis 600 schulpflichtige Kinder zwischen 7 bis 11 Jahren ohne Schulausbildung und<br />
über 1.400 Jugendliche haben weder Arbeit noch Ausbildung. In der näheren Umgebung von<br />
Montebello sind es sogar fast doppelt so viele. Nur für einen Teil der Kinder im Grundschulalter<br />
ist der Unterricht gesichert. Neben der staatlichen <strong>Schule</strong> versuchen Eltern Privatschulen zu<br />
organisieren. Hier findet der Unterricht sporadisch statt, sofern die Lehrergehälter gezahlt<br />
werden können.<br />
Der Partner in Kolumbien: 'Fundación Escuela para la Vida'. Ende 2004 gründet sich auf<br />
intensive Initiative und mit Unterstützung der ‘<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong> e. V.’ in Cali, Kolumbien, der<br />
eigenständige, gemeinnützige Verein 'Fundación Escuela para la Vida'. Gründungsmitglieder<br />
des Vereins sind: Carlos Villota, der Halbbruder des Vereinsgründers Andrés Bäppler und<br />
Miriam Hormaza, die Schwester des Vereinsmitgliedes Gloria Hormaza. Zunächst leitet Carlos<br />
Villota bis Mitte 2007 die Geschäfte des Vereins. Er hat als einer der „Líderes“ in der<br />
Flüchtlingsgemeinde Montebello die Fundación etabliert und das Vertrauen der Gemeinde in die<br />
Arbeit der Fundación festigen können. Um seine Karriere als Lehrer weiter verfolgen zu können<br />
wird er Mitte 2007 von Sandra Bolaños abgelöst. Sie kennt als langjährige Lehrerin im ‚Colegio<br />
de las Aguas’ die Arbeit des Vereins und da ihre Familie in Montebello ansässig ist auch die<br />
Zielgruppe der Bildungsmaßnahmen. Ihrem nachdrücklichen Einsatz ist die finanzielle<br />
Unterstützung der <strong>Schule</strong> vom staatlichen Schulamt zu verdanken. Ende 2008 übergibt Sandra<br />
Bolaños aus frauenbiographischen Gründen die Geschäftsführung des Vereins an Vicky<br />
Mosquera, die Erfahrungen als Verwaltungskraft in der großen kolumbianischen ‚Fundación<br />
Carbajal’ mitbringt. Dank der Tatsache, dass die Mitglieder und Mitarbeiter der Fundación aus<br />
unterschiedlichen Gesellschaftsschichten kommen, ist der Verein in Kolumbien nach vielen<br />
Seiten vernetzt. So stellt zum Beispiel die Familie Hormaza Verbindungen zur Oberschicht und<br />
zur Universität von Cali her. Sie organisiert Aktionen wie die jährlich stattfindende ärztliche<br />
Untersuchung der Kinder. Kompetente ehrenamtliche Beratung erhält die Fundación auch vom<br />
Anwalt Alberto Uruego und dem ‚Colegio Aleman’, einer Ganztagsschule für die Oberschicht<br />
Calis. Die Finanzen von Verein und <strong>Schule</strong> werden von der Buchhalterin Elízabeth Payan Pelaez<br />
verwaltet, die ähnlich wie die Sekretärin Diana Victoria Molina eine 1/3 Stelle besetzen, jedoch<br />
mit großem ehrenamtlichen Einsatz über 40 Stunden pro Woche arbeiten. Alle Gelder der<br />
'<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong> e. V.' aus Deutschland fließen an diesen Verein, der zusammen mit selbst<br />
erwirtschaftetem Geld, eine <strong>Schule</strong> – das eigentliche Projekt – unterhält. Ziel ist, dass die<br />
<strong>Schule</strong> innerhalb von 10 Jahren vollständig von der Fundación, also ohne Hilfe aus<br />
Deutschland, finanziert werden kann. Ende 2008, nach nur 4 Jahren, finanziert die ‚Fundación<br />
Escuela para la Vida’ bereits beinahe die Hälfte der laufenden Kosten selbst!<br />
Das Zuhause für die Kinder: 'La Soledad'. Viele Kinder kommen nur für wenige Monate in<br />
die <strong>Schule</strong> in Montebello. Oft sind Umzüge der Bezugspersonen (meist Flüchtlingsfamilien ohne<br />
festen Wohnsitz), manchmal aber auch menschliche Tragödien der Grund dafür. Viele Kinder<br />
kommen zur <strong>Schule</strong>, weil sie nur hier ein Zuhause finden und weil es Essen für sie gibt.<br />
28
Frühstückspause in der <strong>Schule</strong>. Das 'Colegio de las Aguas' gibt den Kinder ein Zuhause und eine Chance der Armut zu<br />
entkommen.<br />
Die Erkenntnis, dass für die weitere Entwicklung der <strong>Schule</strong> der Erwerb eines eigenen<br />
Schulgrundstücks mit einem eigenen Schulgebäude elementar ist, führt im Frühjahr 2006 zum<br />
Kauf von 'La Soledad' einem 27.000 m² großen Grundstück am Ortsrand von Montebello.<br />
Durch diesen Kauf kann die <strong>Schule</strong> die notwendige Schullizenz beantragen. Ohne diese Lizenz<br />
wird der Schulbesuch nicht offiziell anerkannt und es werden vom kolumbianischen Staat keine<br />
öffentlichen Fördergelder gezahlt! Auf dem neu erstandenen Grundstück 'La Soledad' werden<br />
die Kinder zunächst in dem dort vorhandenen alten Gebäude sehr beengt untergebracht.<br />
Das Schulgrundstück ‚La Soledad’ am Ortsrand von Montebello<br />
29
Das ‚Colegio de las Aguas’ wächst und wächst… Ab August 2006 kann dank<br />
Fördergeldern vom Deutschen Bundesministerium für Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ)<br />
in Höhe von 37.500 Euro ein neues Schulgebäude auf dem Schulgelände errichtet werden! Die<br />
erforderlichen 12.500 Euro Eigenanteil werden von der '<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong> e. V.' in Deutschland<br />
sowie von der 'Fundación Escuela para la Vida' in Cali aufgebracht. Das neue eingeschossige<br />
Schulgebäude hat 4 Klassenräume für 120 Kinder, ein Lehrerzimmer und alle notwendigen<br />
Sanitärräume. Es kann im Februar 2007 bezogen werden.<br />
Links: Im Februar 2007 kann das neue Schulgebäude bezogen werden.<br />
Rechts: ‚La Mariposa’, der multifunktionale Speisesaal wird im April 2009 eingeweiht.<br />
Zwei Jahre später, im April 2009, wird der multifunktionale Speisesaal eingeweiht. Auch dieses<br />
Gebäude wird mit Hilfe von Fördergeldern des BMZ gebaut. Wegen seiner außergewöhnlichen<br />
Form trägt es den Namen ‚La Mariposa’ – der Schmetterling. ‚La Mariposa’ ist das Herz der<br />
<strong>Schule</strong>. Hier wird zusammen gegessen, gefeiert, geturnt, getanzt und gesprochen – nicht nur<br />
im Rahmen der <strong>Schule</strong>, sondern auch als Zentrum der Gemeinde Montebello. Wie schon das<br />
Hauptgebäude der <strong>Schule</strong>, ist auch ‚La Mariposa’ zu großen Teilen aus Guadua gebaut. Der<br />
Speisesaal bietet Platz für 300 Kinder. Außerdem beherbergt das Gebäude die neue<br />
Schulküche und ein weiteres Klassenzimmer für 35 Kinder.<br />
Das nächste Bauprojekt startet im September 2009 mit der Ankunft der 2. Generation<br />
Weltwärts-Freiwilliger in Kolumbien. Zusammen mit 10 jungen Lehrlingen aus der Guadua-<br />
Werkstatt in Montebello arbeiten die deutschen Jugendlichen unter Anleitung des Ausbilders<br />
Victor Alegría Pajajui an einem überdachten Wegesystem für das Schulgelände: ‚La Pasarela’.<br />
Es entstehen drei gestalterisch unterschiedliche Bauteile: eine Brücke aus Guadua, ein stiller<br />
Rückzugsraum, ‚La Casa de Paz’, und eine Reihe von übergroßen Bambus-Schirmen. ‚La<br />
Pasarela’ wird im Februar <strong>2010</strong> fertig gestellt.<br />
Oben: Herzstück der ‚Pasarela’: Die Brücke aus Guadua<br />
Links: Ein Ort zum Innehalten und Meditieren: ‚La Casa de Paz’<br />
Rechts: 7 riesge Bambusschirme bieten Schutz vor den heftigen Regenfällen<br />
Im August <strong>2010</strong> wird mit dem Bau eines weiteren Schulgebäudes begonnen. Den Rohbau<br />
stellen Freiwillige aus Deutschland zusammen mit den Lehrlingen der Guadua-Werkstatt in nur<br />
30
drei Wochen intensiver und fruchtbarer Arbeit fertig. Ein drittes Schulgebäude ist in Planung,<br />
außerdem die ‚Regenbogenburg’, ein Spiel- und Kletterpark für die Kinder, dessen erster<br />
Bauabschnitt, ein 12 m hoher Kletterturm, im Januar 2011 aufgestellt werden soll. Im Verlauf<br />
der zweiten Jahreshälfte <strong>2010</strong> wird zudem die gesamte Auffahrt des Schulgeländes mit roten<br />
Ziegelsteinen gepflastert. Der von der ‚Deutschen <strong>Schule</strong> Cali’ gespendete gelbe Schulbus<br />
bekommt einen Ehrenparkplatz, der sogar groß genug für Wendemanöver ist.<br />
Links: Der Turm der ‚Regenbogenburg’<br />
Rechts: Der ganze Stolz der <strong>Schule</strong>: ein gelber Schulbus<br />
<strong>Schule</strong> und Ausbildung im 'Colegio de las Aguas'. Im September 2004 eröffnet die<br />
'Fundación Escuela para la Vida' mit Hilfe des deutschen Vereins '<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong> e. V.' in<br />
Montebello eine Grundschule für 40 Kinder: Das 'Colegio de las Aguas' (Die <strong>Schule</strong> des<br />
Wassers). Ende <strong>2010</strong> besuchen bereits 220 Kinder täglich von 7.00 bis 16.00 Uhr die <strong>Schule</strong>.<br />
Diese Zahl wechselt, da die Flüchtlingsfamilien der Kinder nicht immer in Montebello bleiben<br />
können und weiterziehen. Betreut werden die Kinder von einem engagierten kolumbianischen<br />
Team aus Lehrern, Köchinnen, Hausmeistern, Verwaltungskräften und dem in Kolumbien<br />
unentbehrlichen Sicherheitspersonal. Die Kinder erhalten in der <strong>Schule</strong> zwei Mahlzeiten. Sie<br />
lernen Schreiben, Lesen und Rechnen und den Umgang mit dem Computer, sie bekommen<br />
Unterricht in Kunst, Musik, Sport und heimischer Kultur. Regelmäßig besuchen Ärzte und<br />
Medizinstudenten der nahe gelegenen Universität die <strong>Schule</strong>, um die Kinder ehrenamtlich<br />
medizinisch zu versorgen. Seit Beginn des Jahres <strong>2010</strong> arbeitet zusätzlich eine<br />
Schulpsychologin an der <strong>Schule</strong>, vor allem um die teilweise schwer traumatisierten Kinder zu<br />
betreuen. Seit September <strong>2010</strong> wird die Grundschule zur weiterführenden <strong>Schule</strong> erweitert.<br />
Aktuell bis zur siebten Klasse. Geplant ist, dass die Kinder langfristig ihre ganze<br />
Schulausbildung im ‚Colegio de las Aguas’ absolvieren können.<br />
‚Talleres de las Aguas’ - Die Werkstätten schaffen Arbeit und Ausbildung. Schulbildung<br />
alleine reicht nicht. Viele Jugendliche in Montebello brauchen dringend weiterführende<br />
Ausbildungsmöglichkeiten, die es in dem strukturschwachen Gebiet viel zu wenig gibt. Aus<br />
diesem Grund entschließt sich die ‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong> e. V.’ im Jahr 2008,<br />
Ausbildungswerkstätten einzurichten um diese Lücke schließen – die sogenannten ‚Talleres de<br />
las Aguas’. Der Bau der Werkstätten wird zum großen Teil durch öffentliche Fördergelder des<br />
BMZ realisiert. Die Jugendlichen erhalten hier eine fundierte Ausbildung, angelehnt an das<br />
Konzept der deutschen Lehrberufe und können anschließend als qualifizierte Arbeitskräfte<br />
ihren <strong>Leben</strong>sunterhalt verdienen. Folgende Lehrwerkstätten (Talleres) bieten derzeit<br />
Ausbildungsmöglichkeiten an:<br />
Guadua Talleres (Bauen mit Bambus). In dieser Werkstatt wird der Umgang und das<br />
Bauen mit der Bambusart Guadua gelehrt. Diese Baumethode hat vor allem durch die<br />
31
Aktivitäten des ‚Colegio de las Aguas’ und die dort entstandenen Bauwerke einen enormen<br />
Aufschwung auch in anderen Ländern erlebt. Im Dezember <strong>2010</strong> macht die erste Generation<br />
Guadua-Bauer ihren Abschluss. Von den 6 Gesellen und Gesellinnen werden zwei in den<br />
‚Talleres de las Aguas’ übernommen, zwei weitere werden bei dem privaten Bambusbau-<br />
Unternehmen ‚Eco-Bambu’ arbeiten, die anderen sind ebenfalls untergebracht bei anderen<br />
Guaduabauern. Seit 01. Oktober wird die zweite Generation Guadua-Lehrlinge ausgebildet<br />
(aktuell 7 neue Lehrlinge). Sehr erfreulich ist, dass die erste Generation Guadua-Lehrlinge<br />
bereits eigene Aufträge akquirieren konnte: Die jungen Guadua-Bauer werden die<br />
Kindertagesstätte der ‚Deutschen <strong>Schule</strong> Cali’ restaurieren. Das bedeutet: ein halbes Jahr<br />
Beschäftigung und Sicherung des Ausbildergehaltes für ein Jahr! Der zweite Auftrag ist auch<br />
schon fest: ein Gewächshaus für den Verein ‚Fundación Fanalca’. Diese Entwicklung freut uns<br />
besonders, weil dies bedeutet, dass die Hilfe zur Selbsthilfe tatsächlich greift. Eigene Aufträge<br />
bedeuten den Grundstein für die langfristige Sicherung des eigenen Einkommens und auch<br />
wirtschaftlich einen wesentlichen Aufschwung für die Region.<br />
Rubén Dario, einer der Guadua-Auszubildenden der 1. Generation<br />
Tejas Talleres (Dachziegelproduktion). Im Dezember 2011 werden die ersten Lehrlinge<br />
der Dachziegelproduktion ihren Abschluss machen können. Die Werkstätten haben die<br />
gesamten Dachziegel für die Schulgebäude des ‚Colegio de las Aguas’ produziert und stellen<br />
auch bereits erste Dachziegel für den Hausbau in Montebello her. Die Talleres Tejas haben sich<br />
auf der ‚Feria Biocasa’ in Cali im Oktober <strong>2010</strong> präsentiert. Die ‚Feria Biocasa’ ist eine Messe<br />
für nachhaltiges Wohnen und Entwicklung.<br />
32
Links: Einige Lehrlinge der Talleres Tejas in Aktion<br />
Rechts: Ludwig Weger, einer der Weltwärts-Freiwilligen bei der Dachziegel-Herstellung.<br />
Talleres Carpintería (Schreinerei). Im Juli 2011 werden die ersten Lehrlinge in der<br />
Schreinerei ihren Abschluss machen. In der Schreinerei wurden bislang die Stühle für den<br />
Schulbetrieb restauriert; außerdem Türen, Fensterrahmen sowie kleine Schränke gebaut.<br />
Die Lehrlinge der Schreinerei präsentieren stolz die Ergebnisse ihrer Arbeit<br />
Talleres Ventas (Verkaufsbüro). Das Verkaufsbüro soll alle Produkte, die in den<br />
Werkstätten hergestellt werden vermarkten. Die ersten Lehrlinge haben im August <strong>2010</strong> mit<br />
der Ausbildung begonnen.<br />
Talleres Cocina (Küche).In der mittlerweile dank finanzieller Unterstützung der Rotarier als<br />
Profiküche eingerichteten Schulküche werden seit März <strong>2010</strong> acht Lehrlinge als Köche und<br />
Köchinnen ausgebildet, die zweite Generation mit 12 Lehrlingen beginnt im Oktober <strong>2010</strong> mit<br />
der Ausbildung. Die Ausbildung erfolgt in zwei Gruppen vormittags und nachmittags. Die<br />
Schulküche produziert Essen für die <strong>Schule</strong>, aber verkauft auch bereits an die Bevölkerung.<br />
Langfristig ist geplant, die Schulküche als Caterer auszubauen.<br />
33
Finanzen<br />
Mitglieder. Am Jahresende <strong>2010</strong> zählt der Verein 231 Mitglieder insgesamt, davon sind 109<br />
Paten mit einem Beitrag von 25 Euro pro Monat. Das erhebliche Wachstum von 21% ist dank<br />
des außerordentlichen Engagements der Weltwärts-Teilnehmer entstanden.<br />
M itglieder ins g.<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Beiträge inklusive Patenschaften. Entsprechend dem Mitgliedswachstum sind auch die<br />
Beiträge in <strong>2010</strong> wieder gewachsen. Insgesamt wurden € 44.256 Beiträge eingenommen; das<br />
entspricht einem Zuwachs von 12% und „gesicherten” Einnahmen von € 3.750 pro Monat<br />
Beiträge / Patenschaften<br />
50.000<br />
45.000<br />
40.000<br />
35.000<br />
30.000<br />
25.000<br />
20.000<br />
15.000<br />
10.000<br />
5.000<br />
0<br />
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Spendengelder. In <strong>2010</strong> konnte der Verein einen deutlichen Spendenzuwachs von 83%<br />
verzeichnen auf insgesamt € 125.595. Auch dieses Wachstum ist dem außerordentlichen<br />
Engagement der Weltwärts-Teilnehmer zu verdanken.<br />
Spenden<br />
140.000<br />
120.000<br />
100.000<br />
80.000<br />
60.000<br />
40.000<br />
20.000<br />
0<br />
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
34
Seit Gründung des Vereins wurden inzwischen über € 350.000 Euro gespendet. Davon sind<br />
über € 80.000 dem außerordentlichen Engagement der Sponsorenläufer und –läuferinnen zu<br />
verdanken.<br />
Spenden seit Gründung insg.<br />
400.000<br />
350.000<br />
300.000<br />
250.000<br />
200.000<br />
150.000<br />
100.000<br />
50.000<br />
0<br />
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Bericht des Kassenprüfers.<br />
35
Bilanz <strong>2010</strong>. Der Verein hat insgesamt rund 580.000 Euro Einnahmen in <strong>2010</strong> erwirtschaftet,<br />
wovon knapp 170.000 durch Spenden und Mitgliedsbeiträge eingegangen sind, knapp 404.000<br />
durch öffentliche Fördermittel und etwa 7.600 durch Geschäftsbetrieb. Die Gesamteinnahmen<br />
konnten deutlich um fast 220.000 Euro erhöht werden im Vergleich zum Vorjahr 2009. Diese<br />
Steigerung ist vor allem durch das Weltwärts-Programm begründet. Die Kontostände des<br />
Vereins haben sich im Laufe des Jahres reduziert um rund 39.262 Euro von gesamt 67.162,28<br />
Euro Guthaben auf 27.899,38 Euro Guthaben. Dabei ist zu berücksichtigen, dass ein Teil der<br />
öffentlichen Fördermittel für das Weltwärtsprogramm in <strong>2010</strong> erst im Januar 2011 ausbezahlt<br />
werden können und der Verein mit der Hilfe von zahlreichen Unterstützern einen Betrag von<br />
rund 42.000 Euro vorfinanziert hat. Erfreulicherweise konnten auch <strong>2010</strong> über 89% der<br />
Ausgaben in die Projekte für Kolumbien investiert werden. Darin enthalten sind alle<br />
Investitionsprojekte (zum Beispiel Schulbauten und Anschubfinanzierung Lehrwerkstätten)<br />
sowie das Freiwilligenprogramm Weltwärts jeweils mit allen erforderlichen Vor-, Begleit- und<br />
Nachbereitungsaufgaben in Deutschland und Kolumbien. Knapp 3,3 % der Ausgaben sind für<br />
die Vereinsverwaltung in Deutschland erforderlich. Dieser sehr geringe Kostenanteil ist auch<br />
<strong>2010</strong> nur wegen des hohen ehrenamtlichen Engagements zahlreicher Vereinsmitglieder<br />
möglich. 5,6% hat der Verein für die Öffentlichkeitsarbeit ausgegeben; auch hier ist die<br />
engagierte Unterstützung von Ehrenamtlern und der meist kostenfrei Druck von<br />
Informationsmaterialien von großzügigen Spendern Grund für den sehr geringen Kostenanteil.<br />
Der Verein ist als Empfänger von öffentlichen Fördermitteln angehalten umfassende<br />
Öffentlichkeitsarbeit zu leisten, um die deutsche Bevölkerung über entwicklungspolitische<br />
Belange zu informieren und zu sensibilisieren. Für die Ausstattung der Räume als Akademie<br />
sind rund 3.130 Euro investiert worden.<br />
Einnahmen Euro Ausgaben Euro in %<br />
Beiträge, Spenden 169.850,88<br />
Verwaltung Deutschland 355,75 20.239,37 3,3%<br />
Projekte Colombia inkl. Weltwärts 403.837,00 555.176,14 89,4%<br />
Öffentlichkeitsarbeit 0,00 34.842,27 5,6%<br />
Geschäftsbetrieb 7.630,87 7.546,73 1,2%<br />
Investition Deutschland 0,00 3.132,89 0,5%<br />
Abfluss, gesamt* - 39.262,90<br />
Gesamt 581.674,50 581.674,50<br />
620.937,40 100,0%<br />
36
* Erläuterung Abfluss; Kontostände in Euro jeweils zum<br />
01.01.<strong>2010</strong> 31.12.<strong>2010</strong> Differenz<br />
BMZ 44.480,00 10.651,35 - 33.828,65<br />
AK 2.310,80 5.948,10 + 3.637,30<br />
SK…. 20.254,50 2.103,23 - 18.151,27<br />
Kasse AK 116,98 196,70 + 79,72<br />
Kasse BMZ 0,00 9.000,00 + 9.000,00<br />
Gesamt 67.162,28 27.899,38 - 39.262,90<br />
Vereinstruktur, Arbeitsweise und angewandte Methoden<br />
Vereinsphilosophie Seit Bestehen des Vereins wächst eine Vereinskultur, die sich in<br />
gemeinsamen Mitgliederversammlungen und intensiver Zusammenarbeit zwischen den Aktiven<br />
herauskristallisiert hat: Offenheit: Wir haben uns verpflichtet über alle Informationen und<br />
Aktionen ehrlich, nicht manipuliert und eindeutig zu informieren. Das beinhaltet sowohl alle<br />
Geldbewegungen als auch die Entwicklungen der Projekte vor Ort. Wir möchten unsere<br />
Schwierigkeiten ebenso mitteilen wie unsere Erfolge. Prinzip ‚Hoffnung’: Wir möchten mit<br />
unseren Informationen nicht Betroffenheit und schlechte Gefühle erzeugen, um damit die<br />
Menschen zum Helfen und Spenden zu motivieren. Vielmehr hoffen wir durch unsere Visionen<br />
und durch die persönliche Begeisterung jedes Einzelnen zu motivieren. Dankbarkeit: Nichts ist<br />
selbstverständlich, von dem was wir tun dürfen und bewegen können! Das Vertrauen und die<br />
Unterstützung, die wir geschenkt bekommen und ebenso die Hoffnung, die wir auslösen,<br />
verpflichten uns zu großer Dankbarkeit. Jeder tut, was er (am besten) tun kann: Die<br />
Professionalität und besonderen Talente jedes aktiven Mitgliedes versuchen wir optimal für den<br />
Verein und den Vereinszweck einzusetzen. Jeder tut, was er kann. Die Verantwortlichen<br />
versuchen den Verein trotz Ehrenamt und jungem Bestehen professionell und mit hoher<br />
Effizienz zu führen und weiter zu entwickeln. Reisen nach Kolumbien seitens der<br />
Vereinsmitglieder werden nicht vom Verein finanziert sondern entweder privat getragen oder<br />
durch eigens hierfür bewilligte externe Fördergelder finanziert.<br />
Vorstand und Beiräte. Der Verein hat zwei rechtlich gleichgestellte, persönlich haftende<br />
Vorsitzende, sowie 10 Beiräte. Dieses 12er-Gremium versteht sich als Team und nennt sich<br />
selbst ‚Ritterrunde’. Alle Ritter leisten ehrenamtlich und zuverlässig die unterschiedlichen<br />
Arbeiten: Tobias Jost ist leitender Redakteur beim SWR in Baden-Baden und kümmert sich<br />
zusammen mit Nina Klenk, Architektin beim Hessischen Bauamt in Wiesbaden, um die<br />
Patenschaften. Tobias hat bereits zwei Filme über das Projekt in Montebello gedreht, der allen<br />
Mitgliedern und Paten zur Verfügung gestellt werden konnten. Nina Klenk reist regelmäßig<br />
nach Montebello, um sich persönlich einen Eindruck über die Patenkinder zu verschaffen und<br />
tatkräftig beim Bau der <strong>Schule</strong> mitzuhelfen. Ulla Schuch gestaltet als Unternehmerin Gärten<br />
und Landschaften. Sie schreibt zusammen mit Andrés Bäppler, dem Gründer des Vereins<br />
Anträge für öffentliche Fördermittel und koordiniert die Arbeiten des Vereins. Klaus-Dieter<br />
Köhler ist freier Theater-Regisseur und veranstaltet für den Verein Benefiz-Konzerte, Lesungen<br />
und Theaterveranstaltungen. Sibylle Naumann führt ein Immobilienunternehmen in Wiesbaden<br />
und kümmert sich zusammen mit Dr. Verena Drebing um den Winter-Sponsorlauf in<br />
Wiesbaden. Verena Drebing ist als Unternehmerin im medizinischen Bereich für PR, Presse und<br />
Konferenzen im Raum Wiesbaden tätig und gestaltet aktiv die Öffentlichkeitsarbeit des<br />
Vereins. Uwe Hillnhütter war über 15 Jahre im Wertpapier- und Derivathandel der Dresdner<br />
Bank AG in Frankfurt tätig bevor er 2006 nach London zog. Er arbeitet mittlerweile für<br />
Tradeweb, eine global führende elektronische Handelsplattform, und betreut bis zur<br />
Jahreshauptversammlung <strong>2010</strong> als Schatzmeister die Finanzen des Vereins. Die Stelle des<br />
Schatzmeisters war <strong>2010</strong> nicht besetzt. Die Beirätin Catherine Beckmann arbeitet in der<br />
Presseabteilung der Deutschen Welle in Bonn und hilft mit ihren beruflichen Kontakten sowohl<br />
in Kolumbien als auch in Deutschland bei der Öffentlichkeitsarbeit des Vereins. Ilona Metscher<br />
ist Grafikerin in Norddeutschland und gestaltet alle gedruckten Informationsschriften und<br />
Geschäftspapiere des Vereins. Gloria Noack ist in Kolumbien geboren und seit vielen Jahren in<br />
Deutschland ansässig. Sie arbeitete als Architektin in Frankfurt und vermittelt und übersetzt<br />
zwischen dem Verein in Frankfurt und dem Projektträger ‚Fundación Escuela para la Vida’ in<br />
37
Cali. Die Beirätin Doro Lörch ist bereits seit einigen Jahren für den Internetauftritt des Vereins<br />
zuständig.<br />
Ehreanmtlich Aktive und Profis. Neben diesen Aktiven gibt es weitere Mitglieder und Nicht-<br />
Mitglieder, die durch ihren erheblichen ehrenamtlichen Arbeitseinsatz den Verein und das<br />
Projekt außerordentlich unterstützen: Tobias Herold aus Kiel hat mit seiner Internetagentur<br />
‚vektorrausch’ das web-basierte Vereins-Forum aufgebaut. Bernd Morr ist Druckkoordinator im<br />
Rhein-Main-Gebiet und erreicht es durch seine Kontakte, dass immer wieder alle möglichen<br />
Arten von Druckmaterialien kostenfrei für ‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong> e. V.’ produziert werden. Rolf<br />
Rück aus Bad Vilbel stellte seit 2006 die Buchhaltung und Abrechnung der öffentlichen<br />
Fördermittel zusammen und gibt sein Amt <strong>2010</strong> ab. Klaus Kischlat aus Kronberg nutzt seine<br />
Kenntnisse und Kontakte als Schlosser und Innenarchitekt um die Fertigung von Möbeln und<br />
Gebrauchsgegenständen aus Guadua in Montebello vorzubereiten. Jasmin Frare, junge<br />
Sozialpädagogin aus Darmstadt absolviert ihr berufspraktisches Anerkennungsjahr im Verein.<br />
Die Hälfte der Zeit arbeitet sie tatkräftig in Deutschland, die andere Hälfte wird sie in der<br />
<strong>Schule</strong> in Montebello aktiv sein.<br />
Der Gründer und Initiator der ‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong> e. V.’, Andrés Bäppler, ist seit Anfang 2007<br />
nicht mehr 1. Vorsitzender, sondern als Angestellter des Vereins immer mehr in Montebello<br />
tätig, um dort als Mittler zwischen dem Verein und dem Projektpartner vor Ort zu helfen und<br />
zu beraten. Seine Ortskenntnis und seine familiären Wurzeln am Ort des Projektes sind der<br />
Garant für eine sinnvolle und nachhaltige Zusammenarbeit. 2009 hat er seinen<br />
Arbeitsschwerpunkt vollständig nach Cali verlegt.<br />
Mitglieder, Paten und Spender Die Grundlage der Vereinsfinanzierung stellen die Mitglieder<br />
und Paten dar. Eine Patenschaft kostet jährlich 300 Euro (25 Euro pro Monat), eine<br />
Mitgliedschaft 48 Euro im Jahr (Schüler und Studenten 24 Euro). Zusätzlich zu der finanziellen<br />
Bedeutung für den Verein stellen sie durch das Vertrauen, das sie durch ihre Mitgliedschaft<br />
beweisen, eine wesentliche moralische Arbeitsgrundlage für die Aktiven des Vereins dar. Auch<br />
wenn für die Kommunikation zu den Mitgliedern, Paten und Spendern vorwiegend digitale<br />
Medien wie E-Mail, Newsletter, Webseite und Forum genutzt werden, wird so oft es geht das<br />
persönliche Gespräch gesucht. Alle Mitglieder, Paten und Spender sind zur Teilnahme an den<br />
Jahreshauptversammlungen eingeladen. Der Verein ist offen für jeden, der sich aktiv beteiligen<br />
möchte.<br />
Informationsmaterialien und Homepage Die ‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong> e. V.’ möchte ihre<br />
Mitglieder aktiv und ehrenamtlich einbinden, so dass kostensparend gearbeitet wird und der<br />
Verein möglichst alle Spendengelder direkt nach Kolumbien schicken kann. Das gilt auch für<br />
alle Informationswerkzeuge: Zentrales und wichtigstes Informationsmedium ist die Homepage<br />
www.schulefuersleben.de, die es in deutscher, englischer und spanischer Sprache gibt. Die<br />
Texte werden von den aktiven Mitgliedern sowie von Karolina Sauer erstellt und von der<br />
Internetdesignerin und -programmiererin Doro Lörch ehrenamtlich bearbeitet und eingestellt.<br />
Regelmäßig wird ein Newsletter erstellt, der an alle Mitglieder, Paten und Interessierte per e-<br />
Mail gesendet wird. Als gedrucktes Informationsmaterial dient der Flyer, der dank des<br />
Einsatzes des Druck-Koordinators Bernd Morr aus Hünfelden kostenfrei hergestellt wird. Als<br />
interaktives Informationsmedium für Mitglieder und Interessierte steht seit Mai 2007 das<br />
Forum http://forum.schulefuersleben.de zur Verfügung. Das Forum wird auch dazu genutzt,<br />
die Zusammenarbeit der Aktiven zu koordinieren und zu organisieren. Die Sicherheitsregeln<br />
zur Einstellung von Kinderbildern werden beherzigt und regelmäßig vom Administrator<br />
überwacht. Auch <strong>2010</strong> gibt es zum dritten Mal am Ende des Jahres einen Tagebuchkalender<br />
mit Fotos von Montebello, den Kindern und Lehrern sowie aktuellen Texten, Berichten und<br />
Aktionen.<br />
Jahresplanung Der Verein verabschiedet zur jährlichen Jahreshauptversammlung einen<br />
Jahres-Aktionsplan. Dieser beinhaltet alle Aktivitäten des Vereins wie Infoveranstaltungen,<br />
Sponsorläufe, Newsletter, Arbeitstreffen der Aktiven, gemeinsame Kolumbienreisen und<br />
Mitgliedertreffen. Parallel und abhängig vom Aktionsplan wird ein Jahres-Finanzplan erstellt,<br />
der die geplanten Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellt. Auf der Grundlage dieser Planung<br />
wird die Arbeit der einzelnen Aktivitäten verteilt und durchgeführt. Im Laufe des Jahres werden<br />
38
die Zielvorstellungen der Planung mit den Realitäten verglichen und gegebenenfalls<br />
Korrekturen vorgenommen. Im Laufe des Jahres <strong>2010</strong> zeichnet sich ab, dass der Verein seine<br />
ursprünglichen Ziele in Montebello nahezu erreicht hat. Vor diesem Hintergrund wird eine<br />
Neubestimmung der Ziele notwendig, über die am Visionswochenende Ende Oktober <strong>2010</strong><br />
begonnen wird zu sprechen.<br />
Ehrenamt versus Verwaltungskosten Die in der Satzung genannten Ziele werden mit der<br />
Bewilligung des 4. Infrastruktur-Projektes im Oktober 2009 erstmals auch außerhalb des Ortes<br />
Montebello bei Cali in Kolumbien angestrebt. Die ersten Baumaßnahmen beginnen im Frühjahr<br />
<strong>2010</strong>. Diese Entwicklung ist nur möglich, da ‚<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong> e. V.’ in den letzten Jahren<br />
sukzessive damit begonnen hat den Verein professioneller aufzustellen und ihn damit<br />
unabhängiger vom ausschließlich ehrenamtlichen Einsatz zu machen. Da die Bereitstellung von<br />
öffentlichen Fördermitteln einen gewissen Anteil an Mitteln für die Verwaltung beinhaltet, die<br />
ausschließlich für diese Zwecke ausgegeben werden dürfen, konnte der Verein seit 2007<br />
sukzessive mehr und mehr Mitarbeiterstunden finanzieren. So konnte die umfangreiche<br />
Vereinsarbeit nach und nach durch Teilzeitarbeitskräfte mit 7-20 Stunden pro Woche auf<br />
Honorarbasis oder als Angestellte erledigt werden: seit 2007 Andrés Bäppler, seit 2008<br />
Karolina Sauer, seit 2009 Heike Bernhardt und Ulla Schuch; seit <strong>2010</strong> Jasmin Frare und Ina<br />
Schuch. <strong>2010</strong> konnte dank der Unterstützung des Förderprogramms 50+ erstmals eine<br />
Vollzeitkraft angestellt werden (Gloria Noack). Trotz dieser bezahlten Mitarbeiter, die sich alle<br />
über die bezahlten Stunden hinaus auch unentgeltlich für den Verein einsetzen, bleibt der<br />
ehrenamtliche Einsatz der Mitglieder und Förderer unentbehrlich! Der hohe Qualitätsstandard<br />
der Vereinsarbeit ist die Voraussetzung für das Vertrauen der Mitglieder, Paten, Spender und<br />
auch der verantwortlichen Personen im Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung. Um diesen Qualitätsstandard zu halten, muss der Verein auch zukünftig neue<br />
Lösungswege finden. Dank großer Sparsamkeit und sehr hohem ehrenamtlichen Einsatz vieler<br />
Aktiven im Verein konnte der Verein auch <strong>2010</strong> sein Ziel erreichen maximal 10% der<br />
Vereinsausgaben für die Verwaltung/Öffentlichkeitsarbeit auszugeben.<br />
<strong>Schule</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Leben</strong> e. V. „fischen lehren statt Fische schenken“<br />
Schwarzburgstraße 10 . 60318 Frankfurt . Fon 069-95509836 . Fax 069-95509837 Kontoverbindung Postbank<br />
Frankfurt-BLZ 500 100 60 . KTO 07 531 236 08 . IBAN: DE86500100600753123608 SWIFT/BIC: PBNKDEFF<br />
www.schulefuersleben.de . info@schulefuersleben.de Vereinsregister Frankfurt a.M. VR 12518 Besuchen Sie auch<br />
unser Forum! http://forum.schulefuersleben.de . Danke für Ihre Unterstützung!<br />
39