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Gender Loops Curriculum

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3. Methodischer und didaktischer Rahmen<br />

zur Vermittlung geschlechtsbezogener<br />

Themen in der ErzieherInnenausbildung<br />

von Jens Krabel, Michael Cremers, Katharina Debus (Dissens e.V., Berlin),<br />

Alfons Romero (Universidad de Girona)<br />

Einleitung<br />

Ist es sinnvoll Geschlechterthemen nach dem traditionellen<br />

Schema von Input – Auswendig-Lernen – Abfragen<br />

und Bewerten zu vermitteln? Ist eine solche Wissensvermittlung<br />

dazu geeignet, künftige ErzieherInnen zur<br />

Umsetzung einer geschlechterreflektierten pädagogischen<br />

Praxis auszubilden und Studierende zu motivieren, geschlechterpädagogisch<br />

aktiv zu werden?<br />

In diesem Artikel legen wir dar, dass eine Methodik<br />

und Didaktik jenseits traditioneller Lernwege notwendig<br />

ist, um Studierende für eine geschlechterreflektierte Praxis<br />

zu gewinnen und zu befähigen. Wir plädieren für eine<br />

Themen und AdressatInnen angemessene Didaktik, die<br />

das Interesse der Studierenden an den behandelten Themen<br />

wecken und sie so zu einer eigenständigen Aneignung<br />

der Inhalte motivieren kann. Diese Themen- und<br />

AdressatInnen angemessene Didaktik soll außerdem dazu<br />

beitragen, dass Studierende das Gelernte auf ihre eigene<br />

pädagogische Praxis alltagsnah übertragen können.<br />

Wir werden im ersten Schritt begründen, warum<br />

Geschlechterthemen eine besondere Didaktik und Methodik<br />

erfordern. Daraufhin werden wir uns mit den<br />

Kompetenzen beschäftigen, die Studierende für die Umsetzung<br />

einer geschlechterreflektierten Praxis benötigen.<br />

Des Weiteren werden wir praktische Anregungen geben,<br />

wie Studierende für Geschlechterthemen gewonnen werden<br />

können.<br />

Gründe für eine spezifische Didaktik und Methodik<br />

zur Bearbeitung von <strong>Gender</strong>-Themen<br />

Die im Projekt <strong>Gender</strong> <strong>Loops</strong> durchgeführten quantitativen<br />

und qualitativen Untersuchungen haben gezeigt,<br />

dass das Vermitteln von <strong>Gender</strong>-Themen eine besondere<br />

Methodik und Didaktik verlangt, um<br />

• Studierende neugierig auf Geschlechterthemen zu<br />

machen:<br />

(Denn) Erfahrungen zeigen, dass Geschlechterthemen<br />

nicht unbedingt (wiss-) begierig von den Studierenden<br />

aufgegriffen werden. Desinteresse und<br />

Widerstände gegenüber Geschlechterthemen begründen<br />

sich u. a. in stereotypen Alltagstheorien,<br />

in eigenen traditionellen geschlechtlichen Identitätsvorstellungen<br />

und in der geringen Verankerung<br />

von Geschlechterthemen im Feld der Elementarpädagogik.<br />

Es ist meist nicht erfolgversprechend, die<br />

Vermittlung von <strong>Gender</strong>-Wissen normativ zu begründen.<br />

Studierende öffnen sich nicht unbedingt<br />

deshalb für Geschlechterthemen, weil LehrerInnen<br />

auf die Tatsache einer geschlechterungerechten Gesellschaft<br />

verweisen;<br />

• <strong>Gender</strong>-Themen mit den Biographien und dem persönlichen<br />

Leben der Studierenden zu verknüpfen:<br />

Studierende, die die Auswirkungen/Bedeutung von<br />

Geschlecht in ihrem eigenen persönlichen Leben<br />

sehen, stehen einer geschlechtersensiblen Praxis<br />

meist offener gegenüber.<br />

Studierende, die <strong>Gender</strong>-Themen in Beziehung zu<br />

eigenen persönlichen Erfahrungen setzen, erinnern<br />

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