rund um gute Messer - Fissler GmbH
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Frühjahr 2012<br />
BESSER<br />
ABSCHNEIDEN<br />
So finden Sie<br />
das richtige <strong>Messer</strong>.<br />
KIND DER 70 ER<br />
Nouvelle Cuisine<br />
gestern und heute.<br />
KLEINE<br />
PFANNEN-<br />
SCHULE<br />
Braten wie ein Profi.<br />
NOTTING<br />
HILL<br />
Schatzsuche auf<br />
dem Londoner<br />
Portobello Market.<br />
Das Magazin für Freude am Kochen. Von <strong>Fissler</strong>.
EDITORIAL<br />
Liebe Genießer und Kochfreunde,<br />
wussten Sie, dass bis zu 70 Prozent des Kochens reine Schneidarbeit bedeuten?<br />
Kennt man diese Zahl, versteht man, war<strong>um</strong> so viele Profiköche ein ganz beson<br />
deres Verhältnis zu ihren <strong>Messer</strong>n pflegen. Ein <strong>gute</strong>s <strong>Messer</strong> begleitet einen<br />
Koch ein Leben lang – aber woran erkennt man die heraus ragende Qualität,<br />
die eine solche Beziehung überhaupt erst möglich macht? Wir teilen unser Wissen<br />
mit Ihnen und geben in dieser Ausgabe der KOCHLUST Antworten und Tipps<br />
<strong>rund</strong> <strong>um</strong> das Thema „Gute <strong>Messer</strong>“.<br />
Außerdem unternehmen wir quer durch das Heft eine kleine Reise in die Ver gangenheit.<br />
Genauer in die 70er-Jahre, das Jahrzehnt von Schlaghosen, gemuster ten<br />
Tapeten und VW Bulli. Bei einem Streifzug über den Portobello Road Market<br />
in London lassen sich allerlei Schätze aus dieser Zeit finden, die sich wieder großer<br />
Beliebtheit erfreuen. Ein Besuch in Frankreich führt uns zu den Genüssen der<br />
Nouvelle Cuisine, die dort in den 70ern geboren wurde – und deren Philosophie<br />
heute wieder hochaktuell ist.<br />
Und schließlich haben wir über die gesamte KOCHLUST verteilt Rezepte von<br />
damals neu interpretiert, in der Hoffnung, dass sie Ihnen Appetit machen und<br />
leckere kulinarische Erinnerungen wecken.<br />
Wir wünschen Ihnen viel Freude<br />
beim Lesen und Kochen!<br />
Ihr KOCHLUST-Team<br />
IMPRESSUM<br />
HERAUSGEBER: <strong>Fissler</strong> <strong>GmbH</strong>, Harald-<strong>Fissler</strong>-Straße 1, 55743 Idar-Oberstein | REDAKTION + GESTALTUNG: UMPR <strong>GmbH</strong>, Hamburg<br />
BILDNACHWEISE: Titel: © plainpicture / Westend61 | Seite 2: © Ron Kimball / KimballStock | Seite 7: © Julius Kirschner & Sohn <strong>GmbH</strong> & Co KG |<br />
Seite 9: © Funkystock / Pixtal / avenue images | Seite 10: oben: © Artifex Lucis / Alamy; unten: © Polina Nefidova / iStockphoto | Seite 11: von oben links<br />
nach unten rechts: © r.nagy / shutterstock.com; © Artifex Lucis / Alamy; © fazon1/ Can Stock Photo Inc.; © leahrondeau / bigstock.com; © Pawel Libera / Corbis;<br />
© Scott Waby / fotolia.de | Seite 12: links Mitte: © Robyn Mackenzie / shutterstock.com | Seite 14: © Taillard / photocuisine / Corbis | Seite 15: von oben<br />
nach unten: © Marianne Haas / Corbis; © Elena Schweitzer / shutterstock.com; © Morten Degn / shutterstock.com | Seite 16: links: © Irina Fischer /<br />
shutterstock.com; rechts Mitte v. l. n. r.: © Gudrun Muenz / shutterstock.com; Davor Ratkovic / shutterstock.com | Seite 18: Mitte rechts: © marilyn barbone /<br />
shutterstock.com; unten links: © topseller / shutterstock.com | Seite 19: oben links: © Die neue Landküche von Harald Rüssel, Foto Luzia Ellert; oben<br />
rechts: © FOODCOLLECTION / avenue images; unten links: © Joerg Beuge / shutterstock.com | Alle übrigen Bilder: © <strong>Fissler</strong><br />
DRUCKEREI: Kern <strong>GmbH</strong>, Bexbach<br />
Alle Preise sind unverbindliche Preisempfehlungen des Herstellers inkl. 19 % Mehrwertsteuer. Gültig bis 31. 05. 2012. Irrt<strong>um</strong> und Änderungen vorbehalten.<br />
Das <strong>Fissler</strong> Magazin KOCHLUST erscheint zweimal jährlich.<br />
02 KOCHLUST 04 2012
TITELTHEMA<br />
04 Besser abschneiden<br />
Alles <strong>rund</strong> <strong>um</strong> <strong>gute</strong> <strong>Messer</strong> – wie man sie auswählt,<br />
wie man sie pflegt.<br />
ZUTAT DES MONATS<br />
09 Königin der Tropen<br />
Allerhand Spannendes über Ananas.<br />
DIE SCHÖNSTEN MÄRKTE<br />
10 Auf Schatzsuche<br />
Der Londoner Portobello Road Market und<br />
seine Kostbarkeiten.<br />
KÜCHENPRAXIS<br />
12 Ein Steak ist kein Omelett<br />
Kleine Pfannenschule – braten wie ein Profi.<br />
SO KOCHT DIE WELT<br />
14 Ein Kind der 70er erobert die Welt<br />
War<strong>um</strong> die Nouvelle Cuisine aktueller ist denn je.<br />
EINFACH RAFFINIERT<br />
18 Wachteln mit Schmorgemüsen<br />
Exklusives Rezept vom Sternekoch.<br />
KOLUMNE<br />
19 Harald Rüssel<br />
Der Geschmack der Kindheit.<br />
INHALT<br />
KOCHLUST 04 2012<br />
03
TITELTHEMA<br />
Besser abschneiden<br />
04 KOCHLUST 04 2012<br />
Alles <strong>rund</strong> <strong>um</strong> <strong>gute</strong> <strong>Messer</strong> —<br />
wie man sie auswählt, wie man sie pfl egt.
Die erste Regel beim <strong>Messer</strong>kauf lautet: Qualität zahlt sich<br />
aus. Ein <strong>gute</strong>s <strong>Messer</strong> kann einem Koch ein Leben lang<br />
Freude bereiten. Wie so oft geht es dabei <strong>um</strong>s Detail.<br />
KOCHLUST erklärt, worauf es ankommt.<br />
Geschmiedet oder nicht ...<br />
... das ist hier nicht die Frage. Nur ein geschmiedetes <strong>Messer</strong><br />
ist ein <strong>gute</strong>s <strong>Messer</strong> – wer Qualität sucht, darf hier keine<br />
Kompromisse machen. Geschmiedete <strong>Messer</strong> aus Spezialstahl<br />
sind generell robuster und halten ihre Schärfe länger.<br />
Sie sind außerdem schwerer und liegen so besonders gut in<br />
der Hand.<br />
Aus einem Guss<br />
Ein <strong>Messer</strong> ist dann besonders stabil, wenn die Klinge und<br />
der Erl – das ist die Verlängerung der Klinge in den Griff –<br />
aus einem Stück Stahl geschmiedet sind.<br />
Fugenlos verarbeitet<br />
Der Kropf – das ist die Verdickung des <strong>Messer</strong>s in der Mitte,<br />
die den Übergang vom Griff zur Klinge bildet – sollte fugenlos<br />
mit dem Griffmaterial verbunden sein. Das ist vor allem für<br />
die Hygiene wichtig: Bakterien können sich ka<strong>um</strong> festsetzen.<br />
Welche <strong>Messer</strong> sind ein Muss?<br />
Für fast jede Anwendung gibt es Spezialmesser, die Auswahl<br />
ist groß. Als Basisausstattung sind ein Gemüsemesser mit<br />
kurzer Klinge, ein Universalmesser mit Wellenschliff und ein<br />
großes Kochmesser als Allrounder empfehlenswert. Wer<br />
sein Sortiment aufstocken will, sollte sich daran orientieren,<br />
was er gern und oft zubereitet. Für Bratenfreunde bietet<br />
sich ein Schinkenmesser an, für Fisch-Fans ein Filiermesser<br />
und wer die asiatische Küche liebt, schafft sich das „<strong>Messer</strong><br />
der drei Tugenden“ an – ein Santok<strong>um</strong>esser für Fisch, Fleisch<br />
und Gemüse. �<br />
Richtig schneiden ist<br />
reine Übungssache – für<br />
Tipps und Tricks einfach<br />
den QR-Code mit einem<br />
Smartphone einlesen.<br />
Oder im Internet auf<br />
www.fi ssler.de vorbeischauen.<br />
KOCHLUST 04 2012<br />
05
TITELTHEMA<br />
Die Auswahl des richtigen <strong>Messer</strong>s ist der erste Schritt zu<br />
einer langen und glücklichen Beziehung zwischen Koch und<br />
Klinge. Der zweite und ebenso wichtige: die richtige Pflege.<br />
Drei Regeln für ein langes <strong>Messer</strong>leben<br />
� Reinigen nach den drei „S“ – sofort, sanft, sorgfältig. <strong>Messer</strong><br />
sollten unmittelbar nach der Benutzung gereinigt werden,<br />
da lange anhaftende Fruchtsäuren und Lebensmittelreste zu<br />
Korrosion führen können. Der Geschirrspüler ist jedoch<br />
tabu – Reinigungsmittel greifen die Klinge an, andere Gegenstände<br />
in der Maschine können sie beschädigen. Stattdessen<br />
sind warmes Wasser und ein weicher Schwamm oder Lappen<br />
Mittel der Wahl. Die <strong>Messer</strong> nie im Spülwasser liegen lassen,<br />
sondern direkt gründlich abtrocknen.<br />
� Regelmäßig schärfen. Richtiges Nachschärfen – im allerbesten<br />
Fall nach jeder Anwendung – ist das A und O der <strong>Messer</strong>pflege.<br />
Ob Wetzstahl oder Stein, entscheidend ist der richtige<br />
Winkel von 15–20°. Setzt man dagegen falsch an, wird die<br />
Klinge nicht scharf, sondern st<strong>um</strong>pf.<br />
15 –20º<br />
� � Richtig Richtigaufbewahren aufbewahren. Für Für<strong>gute</strong><strong>Messer</strong>gibtesnureinen<strong>gute</strong>n<br />
<strong>gute</strong> <strong>Messer</strong> gibt es nur einen <strong>gute</strong>n<br />
Auf be wah rungs ort: den <strong>Messer</strong>block. Hier ist die Klinge vor<br />
Beschädigung sicher und das Verletzungs risiko wird anders als<br />
bei der losen Aufbewahrung in der Schublade minimiert.<br />
06 KOCHLUST 04 2012<br />
Interview<br />
Wer könnte über mehr <strong>Messer</strong> -<br />
wissen verfügen als ein Meister -<br />
schmied? Norbert Grobosch,<br />
Geschäftsführer des Schmiedebetriebs<br />
Julius Kirschner &<br />
Sohn in Deutschlands Mes serhauptstadt<br />
Solingen, lässt uns<br />
teilhaben.<br />
KOCHLUST: Herr Grobosch, woran erkennt ein Experte<br />
wie Sie ein <strong>gute</strong>s <strong>Messer</strong>?<br />
Norbert Grobosch: Wie bei jedem anderen Menschen<br />
auch zählt der erste Eindruck. Sieht das <strong>Messer</strong> gut aus?<br />
Möchte man es in die Hand nehmen? Dann schaue ich auf<br />
die vielen Details, für die wir selbst in der Fertigung viel<br />
Mühe aufwenden. Bleibt noch der Umgang. Dazu eignet<br />
sich am besten der Papiertest – ein neues <strong>Messer</strong> muss sanft<br />
durch gleiten, ohne zu reißen.<br />
KOCHLUST: Und woran kann sich der Verbraucher im<br />
Handel orientieren?<br />
Norbert Grobosch: Bei <strong>Messer</strong>n gilt tatsächlich der<br />
G<strong>rund</strong>satz: Wat nix kostet, is nix wert. Der Verbraucher<br />
soll te zu einem Markenmesser greifen, denn jeder Markenhersteller<br />
weiß, dass er vom Vertrauen seiner Kunden lebt –<br />
deshalb wird er es nicht enttäuschen wollen. Ein <strong>Messer</strong><br />
ist außerdem sehr persönlich, schließlich ist es quasi die<br />
Verlängerung der Hand. Also muss es sich gut anfassen und<br />
einfach „passen“. Wer vor der Auswahl an Tomaten testen<br />
kann, sollte die Chance ergreifen.<br />
KOCHLUST: Wie viele Arbeitsschritte durchläuft denn ein<br />
Premi<strong>um</strong>messer, bis es fertig für den Handel ist?<br />
Norbert Grobosch: Ein Qualitätsmesser durchläuft 40 bis<br />
50 Arbeitsschritte, von denen viele nach wie vor von Hand<br />
erledigt werden. Ein Roboter kann nicht den handwerklichen<br />
Spezialisten ersetzen, der z<strong>um</strong> Beispiel beim Verschleifen<br />
von Metall und Kunststoff im Griffbereich den<br />
Anpressdruck auf die Schleifscheibe durch sein Tastgefühl<br />
variiert und so die gewünschte Oberfläche erreicht.
KOCHLUST: Solingen gilt weltweit als Kompetenz zentr<strong>um</strong><br />
für <strong>Messer</strong>. Wie kam es dazu?<br />
Norbert Grobosch: Die Region ist typisch für kleine und<br />
mittelständische Betriebe bis z<strong>um</strong> Heimarbeiter, der im<br />
Kotten (eine kleine Werkstatt, Anm. d. Red.) hinter seinem<br />
Haus einen Schleifblock betreibt. Wichtig ist dabei die<br />
Philosophie des selbstständigen Arbeitens – nicht jeder<br />
muss und kann jeden Arbeits gang selbst machen. In solchen<br />
Netzwerken sind viele <strong>gute</strong> Ideen entstanden,<br />
denn jeder Selbstständige strebt danach, möglichst<br />
wenig Aufwand zu betreiben oder mit einer neuen Idee<br />
ein Stück voraus zu sein. Daraus haben sich Kompetenzen<br />
entwickelt und den Ruf der Stadt geprägt. Besonders im<br />
Ausland steht Solingen für Qualität, oft glaubt man<br />
sogar, es handele sich <strong>um</strong> ein großes Unternehmen oder<br />
eine Marke. Das aufzuklären ist müßig – Hauptsache, die<br />
Beteiligten in Solingen halten, was der Name verspricht:<br />
Ein <strong>gute</strong>s <strong>Messer</strong> muss sich auch nach vielen Jahren in<br />
der Küche noch bewähren.<br />
Unser Interviewpartner Norbert Grobosch in der<br />
Gesenkschmiede. Auch heute noch ist viel Handarbeit<br />
das A und O, wenn es <strong>um</strong> Qualitäts messer geht.<br />
KOCHLUST: Sie schmieden in Solingen auch die <strong>Fissler</strong><br />
<strong>Messer</strong>serien perfection und profession – gibt es daran<br />
etwas, was andere <strong>Messer</strong> nicht haben?<br />
Norbert Grobosch: Bei der Serie perfection ist das<br />
sicher der gedrehte Erl, den es so vorher nicht gegeben<br />
hat. Die Machbarkeit haben wir uns zunächst ein facher<br />
vorgestellt und kamen im Verlauf des Projekts ganz<br />
schön ins Schwitzen. Letztlich hat uns die gesammelte<br />
Erfahrung der Solinger Schmiede geholfen, die Lösung zu<br />
entwickeln. Auch die Nieten der Serie profession haben<br />
es in sich, denn sie werden geschmiedet und nicht eingesteckt.<br />
Dazu müssen die <strong>Messer</strong>rohlinge der Genauigkeit<br />
der Kunststoffspritzwerkzeuge entsprechen,<br />
mit denen die Griffe aufgebracht werden – da geht es<br />
<strong>um</strong> Hundertstelmillimeter. Auch das ist wieder etwas,<br />
was man nur in Handarbeit realisieren kann.<br />
KOCHLUST: Herr Grobosch, ganz herzlichen Dank für<br />
das Gespräch. n<br />
KOCHLUST 04 2012<br />
07
Schnell und gesund, lecker und bunt<br />
Im Hand<strong>um</strong>drehen ein gesundes und schmackhaftes Gericht zaubern?<br />
Kein Problem mit dem vitavit ® premi<strong>um</strong> Schnellkochtopf! Die Garzeiten<br />
verkürzen sich <strong>um</strong> bis zu 70 Prozent. Das spart auch Energie.<br />
Zu dem bleiben Vitamine und Mineralstoffe sowie das Aroma der<br />
Speisen viel besser erhalten. Dank integrierter Dampfgarstufe können<br />
empfindliche Zutaten im gelochten Einsatz schonend zubereitet werden.<br />
Für eine limitierte Sonderedition wird das klare, puristische Design durch<br />
das Dekor „Flower Power“ im 70er Look kontrastiert. Der Schnellkochtopf<br />
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Für alle, die Kochen und Essen als gemeinsames Erlebnis schätzen,<br />
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Form, den gewölbten Glasdeckeln und den <strong>rund</strong> geformten<br />
Griffen bringt sie einen Hauch mediterranes Flair in die Küche<br />
und auf den Esstisch. Alle Teile sind backofen- und induktions-<br />
geeignet.<br />
c+s royal 5-tlg. Set, 299,– €<br />
08 KOCHLUST 04 2012<br />
Kluger Kochassistent<br />
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lässt sich mit einem Klick am Kochventil<br />
des vitavit ® premi<strong>um</strong> befestigen. Er<br />
informiert optisch und akustisch, wann der<br />
Herd zurückgeschaltet werden kann, die<br />
richtige Gar tem pe ratur erreicht und das<br />
Gericht fertig ist.<br />
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Glasdeckeln, 399,– €
Königin<br />
der Tropen<br />
Wann immer es im<br />
Sport <strong>um</strong> nichts mehr<br />
geht, spricht man vom<br />
Spiel <strong>um</strong> die Goldene<br />
Ananas. Zu viel Häme<br />
für eine Frucht,<br />
über die es allerhand<br />
Span nen des zu<br />
erfahren gibt, fi nden<br />
wir – und stellen sie<br />
des halb näher vor.<br />
Weit gereist. Ursprünglich stammt die Ananas aus Amerika,<br />
heute wird sie in vielen tropischen und sub tropi schen<br />
Ländern angebaut. Hawaii war lange Haupt anbaugebiet und<br />
quasi Ananas-Exportweltmeister – daher der Name des in<br />
den 70ern äußerst beliebten Toasts Hawaii.<br />
Benannt. Das Wort Ananas ist aus dem Guarani ab geleitet,<br />
einer Sprache Südamerikas: Hier heißt die Frucht naná.<br />
Die englische Bezeichnung pineapple ist dem spanischen piña<br />
entlehnt – das Aussehen der Frucht erinnert an einen Pinienzapfen.<br />
Reif. Ananas reift nicht nach – der Erntezeitpunkt ist daher<br />
entscheidend für ein volles Aroma und angenehme Säure.<br />
Bei der Auswahl nicht von der Farbe täuschen lassen: Auch<br />
eine grü ne Ananas kann reif sein. Lieber am Duft orientieren<br />
und den Zupftest machen: Lösen sich die Blätter leicht aus<br />
der Krone , ist die Frucht reif.<br />
ZUTAT DES MONATS<br />
Geschält. Die einfachste Methode, eine Ananas zu schälen:<br />
Krone und Boden abschneiden, Frucht aufrecht hin stellen.<br />
Von oben nach unten dünn die Schale abschneiden, am besten<br />
mit einem großen <strong>Messer</strong> mit Welle, z. B. einem Santok<strong>um</strong>esser<br />
mit Kullen. Nun die diagonal verlaufenden „Augen“ in<br />
keilförmigen Streifen herausschneiden und die Ananas weiterverarbeiten.<br />
Erzählt. Diplom-Ökotrophologin Katrin Kleinesper rä<strong>um</strong>t<br />
mit einer Legende auf: „Der Ananas sagt man Wunderwirkung<br />
als Fatburner nach, verantwortlich soll das Enzym<br />
Bromelain sein. In der Medizin wird es zur Verdauungshilfe<br />
eingesetzt, wirkt zudem antientzündlich und durchblutungsfördernd.<br />
Der lange erhobene Einwand, Bromelain könne<br />
nach oraler Gabe nicht wirken, kann heute als widerlegt gelten.<br />
Es unterstützt also die Verdauung – jedoch haben wir<br />
hier sicher keinen Fatburner, der uns schlank macht, während<br />
wir faul auf dem Sofa liegen.“ n<br />
KOCHLUST 04 2012<br />
09
DIE SCHÖNSTEN MÄRKTE<br />
Auf Schatzsuche<br />
Der Londoner Portobello Road Market<br />
lockt mit Kostbarkeiten und Charakter.<br />
Cat Stevens und die Dire Straits haben sie besungen.<br />
George Orwell hat hier gelebt. Und im Kinofilm Notting<br />
Hill mit Hugh Grant und Julia Roberts spielte sie quasi<br />
die dritte Hauptrolle: Die Portobello Road muss ein besonderer<br />
Ort sein. Und sie ist es tatsächlich. Großen Anteil<br />
daran hat der berühmte Portobello Road Market.<br />
An sechs Tagen in der Woche verwandelt er die durch<br />
das Lon doner Viertel Notting Hill führende Straße in<br />
ein Freiluft-Einkaufsparadies für alle, die das Traditionelle<br />
ebenso lieben wie das Besondere. Mehr als einen Kilometer<br />
weit kann man schlendern und dabei Schätze<br />
entdecken, von denen man vorher nicht einmal ahnte,<br />
wie sehr man sie begehrt.<br />
10 KOCHLUST 04 2012<br />
Wer die Tube an der Station Notting Hill Gate verlässt,<br />
muss nur dem Strom anderer Schau- und Kauflustiger<br />
folgen, <strong>um</strong> kurz darauf die ersten Meter des Marktes zu<br />
erreichen. Sie sind es, die ihn berühmt gemacht haben: Eine<br />
prächtige Auswahl feiner und feinster Antiquitäten wartet<br />
hier auf Kenner und Liebhaber. Schmuck, Möbel und<br />
Erstausgaben füllen jeden Quadratmeter und buhlen <strong>um</strong> die<br />
Aufmerksamkeit des entzückten Besuchers. Orien tie rung<br />
verschafft ein Stopp am Infostand der Porto bello Road<br />
Antique Dealers Association – hier, an der Ecke Westbourne<br />
Grove, gibt es individuelle Tipps auf der Suche nach dem<br />
passenden Händler. Auf dem weiteren Weg bis z<strong>um</strong> Elgin<br />
Crescent warten die schönsten Stücke mit großer Wahrscheinlichkeit<br />
rechter Hand – dort haben sich die 42 offiziell<br />
lizenzierten Antiquitäten händler mit ihren Ständen niedergelassen.<br />
Der nächste Abschnitt ist genau der richtige, <strong>um</strong> sich für<br />
den weiteren Marktb<strong>um</strong>mel zu stärken. Farbenfrohe Markt -<br />
stände locken mit frischem Obst und Gemüse, hausgebackenem<br />
Brot und Kuchen, würzigem Käse und feinem Fisch.<br />
Die Händler wissen genau, wie sie ihre Köstlich keiten anzupreisen<br />
haben – und sind damit erfolgreich. Denn neben<br />
Die Suche lohnt sich – auf dem Markt lassen sich<br />
kostbare Modeschätze von damals fi nden.
Bei all den<br />
Köstlichkeiten<br />
lohnt der Weg –<br />
egal woher.<br />
Rechts: Der Arbeitsplatz von<br />
„Notting Hill“-Held William Thacker<br />
alias Hugh Grant.<br />
Touristen aus aller Welt kommen auch zahlreiche Londoner<br />
aus allen Winkeln der Stadt hierher, <strong>um</strong> sich mit <strong>gute</strong>n<br />
Lebensmitteln zu versorgen. Die Schnäpp chen jäger unter<br />
ihnen haben am Samstag nachmittag <strong>gute</strong> Chancen, reifes<br />
Obst und Gemüse zu einem Spitzenpreis zu ergattern. Die<br />
Händler füllen Kisten mit allem, was an diesem Tag noch<br />
rausmuss – wer dazu den Ruf „parnd a box“ hört, sollte<br />
zuschlagen: Die ganze Kiste ist für nur ein Pfund zu haben.<br />
Übrigens: Wer zwischendurch kurz links in den Blenheim<br />
Crescent abbiegt, kann einen Blick in den Travel Bookshop<br />
werfen – jenen Laden, in dem William Thacker alias Hugh<br />
Grant im Film Notting Hill seine Reiseführer und Bildbände<br />
verkaufte.<br />
Noch ein Stück weiter nördlich schlagen schließlich die<br />
Herzen aller Fashionistas höher. Wahre Modeschätze sind<br />
dort zu finden, wo Secondhandkleidung angeboten wird:<br />
Hier gibt es original Vintage-Mode aus allen Jahrzehnten,<br />
so auch Schlaghosen, Miniröcke und Plateauschuhe aus den<br />
70ern. Genau richtig, <strong>um</strong> die eigene Garderobe in diesem<br />
wieder angesagten Style <strong>um</strong> ein echtes Unikat zu ergänzen.<br />
Wer nun an den letzten Marktständen vorbeischlendert<br />
und vielleicht ein wenig Bedauern spürt, diese bunte, lebendige<br />
Welt verlassen zu müssen, der sei getröstet. Beim<br />
nächsten Besuch wird der Portobello Road Market noch<br />
genau derselbe sein. Wie schon über all die Jahr zehnte<br />
zuvor. n<br />
Marktzeiten<br />
Mo., Di., Mi., Fr., Sa. 08:00 –19:00 Uhr<br />
Do. 08:00 –13:00 Uhr<br />
Leckere<br />
Schnäppchen.<br />
Antiquitätenmarkt nur samstags, in der warmen<br />
Jahreszeit zwischen Ostern und Oktober teilweise<br />
zusätzlich freitags.<br />
KOCHLUST 04 2012<br />
11
REZEPT<br />
Lachsfischstäbchen mit<br />
Kartoffel-Wasabi-Salat<br />
Zutaten für 4 Portionen<br />
500 g kleine festkochende<br />
Kartoffeln<br />
800 g frischer Lachs am Stück<br />
ohne Haut<br />
½ Bund Koriandergrün<br />
2 Babyananas<br />
2 Eier<br />
6 EL Mehl<br />
80 g Semmelbrösel<br />
3 EL Zucker<br />
6 EL Zitronensaft<br />
1– 2 EL Wasabipaste aus der Tube<br />
12 EL Öl<br />
Salz, Pfeffer<br />
Zubereitung<br />
1 Kartoffeln in Salzwasser gar kochen und auskühlen lassen. Den<br />
Lachs in 12 gleich lange Stücke schneiden ( ca. 10 × 2 cm ), salzen<br />
und pfeffern. Koriandergrün von den Stielen zupfen und fein hacken.<br />
Ananas schälen, vierteln, vom Strunk befreien und in Scheiben<br />
schneiden.<br />
2 Eier mit 2 EL Wasser verquirlen. Lachs nacheinander in Mehl,<br />
Ei und Semmelbröseln wenden. Die Fischstäbchen im Gefrierfach<br />
zwischenlagern.<br />
3 Die Hälfte des Zuckers in eine Pfanne geben und die Ananasscheiben<br />
2 Minuten karamellisieren. Zitronensaft mit restlichem<br />
Zucker, 5 EL Wasser, Salz, Wasabi und 5 EL Öl glatt rühren. Die<br />
Kartoffeln in Scheiben schneiden und mit den Ananasscheiben und<br />
gehacktem Koriander unter das Dressing heben.<br />
4 Das restliche Öl in einer beschichteten Pfanne ( z. B. protect alux<br />
premi<strong>um</strong> von <strong>Fissler</strong> ) erhitzen und die Fischstäbchen portions weise<br />
4 Minuten von jeder Seite braten. Die Fischstäbchen mit dem Kartoffelsalat<br />
servieren.<br />
Zubereitungszeit: ca. 25 Min.<br />
Nährwert: pro Portion ca. 736 kcal /3.077 kJ, 47 g E, 32 g F, 64 g KH<br />
12 KOCHLUST 04 2012<br />
Ein Steak ist<br />
Wer wie ein Profi braten<br />
will, braucht verschiedene<br />
Pfannen.<br />
Braten kann man die unterschiedlichsten Lebensmittel:<br />
Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte, Gemüse, Kartoffel- und<br />
Eierspeisen. Wer dabei das leckerste Ergebnis erzielen will,<br />
sollte jedoch unbedingt beachten, dass Pfanne nicht gleich<br />
Pfanne ist. Wichtig für die Wahl der richtigen Pfanne ist die<br />
Antwort auf folgende Frage: Wie will ich braten – schnell<br />
und kross oder sanft und schonend ? Und die hängt wieder<strong>um</strong><br />
voll und ganz vom Bratgut ab.<br />
Fleisch oder Geflügel etwa sind in einer unbeschichteten<br />
Edelstahl-Pfanne bestens aufgehoben. Hier kann man sie<br />
schnell und scharf anbraten, sodass sie außen schön knusprig<br />
und zugleich innen zart und saftig werden. Vorteile dieser<br />
Pfannen: Sie lassen sich sehr hoch erhitzen und verteilen<br />
die Wärme gleichmäßig, wie z. B. die crispy steelux premi<strong>um</strong><br />
von <strong>Fissler</strong>.<br />
Empfindliches wie Fisch, Paniertes oder Eierspeisen hingegen<br />
braucht eine sanftere Behandlung. Optimal für die Zubereitung<br />
eignet sich eine Pfanne mit Antihaftversiegelung. Das<br />
Brat gut kann nicht anhaften und lässt sich daher beson ders<br />
schonend garen. Vorteil dieser Pfannen: Sie kom men mit<br />
wenig Fett aus – für eine leichte und gesunde Zubereitung,<br />
wie z. B. die protect alux premi<strong>um</strong> von <strong>Fissler</strong>.
kein Omelett<br />
Eine unbeschichtete Edelstahl-Pfanne und eine antihaftversiegelte<br />
Pfanne sollten sich in jeder Küche finden – damit ist<br />
man fürs Erste gut ausgestattet. Mehr geht natürlich immer:<br />
eine Grillpfanne mit gerillter Bratfläche, eine Wokpfanne<br />
für echt Asiatisches, eine Gratinpfanne für Backofengerichte<br />
oder eine Crêpepfanne für hauchdünne Eierkuchen. Je nach<br />
persönlichem Geschmack ergänzen diese Spezialisten das<br />
Basis-Duo perfekt. n<br />
Kleines<br />
Küchenwunder<br />
Der finecut ist ein echter<br />
Allrounder – er schneidet Obst<br />
und Gemüse in grobe, feine<br />
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KÜCHENPRAXIS<br />
KOCHLUST 04 2012<br />
13
SO KOCHT DIE WELT<br />
14 KOCHLUST 04 2012<br />
Ein Kind der 70er<br />
erobert die Welt<br />
War<strong>um</strong> die Nouvelle Cuisine aktueller ist denn je.<br />
Die majestätische Kochmütze ist Marken zeichen<br />
der großen Meister der Nouvelle Cuisine – Paul Bocuse<br />
ist der bekannteste von ihnen.
H HH<br />
Wer die Worte Nouvelle Cuisine hört, denkt vermutlich<br />
zunächst an winzige Portionen, die dafür <strong>um</strong>so kunstvoller<br />
auf einem möglichst großen Teller arrangiert sind. Doch in<br />
diesem Präsentationswahn erschöpft sich eine der berühmtesten<br />
und einflussreichsten Kochbewegungen des 20. Jahrhunderts<br />
längst nicht. Im Gegenteil sind die Kerngedanken<br />
der Nouvelle Cuisine zunächst ganz andere. Es geht <strong>um</strong><br />
beste Produkte, am liebsten aus der Region und frisch vom<br />
Markt. Und dar<strong>um</strong>, wie man ihren ganz eigenen Geschmack<br />
am besten zur Geltung bringen kann.<br />
Entgegen der ersten Assoziation geht es bei der „Neuen<br />
Küche“ also tatsächlich mehr <strong>um</strong> Sein als nur <strong>um</strong> Schein.<br />
Und <strong>um</strong> die Konzentration auf das Wesentliche. Einer, der<br />
diese Ausrichtung in den 70er-Jahren geprägt hat wie kein<br />
Zweiter, ist der Franzose Paul Bocuse – seit Ewigkeiten mit<br />
drei Michelin-Sternen dekoriert und wohl einer der bekanntesten<br />
Köche der Welt. Er überraschte und verwöhnte<br />
die Gäste seines Restaurants damals mit Kreationen, die<br />
er als frische Marktküche bezeichnete. Seine Wertschätzung<br />
für das Einfache, aber Exzellente unterstreicht er, wenn er<br />
Einfach, aber exzellent. Kein Widerspruch,<br />
sondern Maxime der Nouvelle Cuisine – <strong>um</strong>gesetzt<br />
mit viel frischem Gemüse.<br />
Woher kommen meine Zutaten? Eine wichtige<br />
Frage auf der Suche nach Qualität. Monsieur Bocuse<br />
hat die Antwort – er baut einfach selbst an.<br />
„Ein saftiges Bohnenkraut ist<br />
besser als ein trockener H<strong>um</strong>mer.“<br />
( PAUL BOCUSE)<br />
sagt: „Ein saftiges Bohnenkraut ist besser als ein trockener<br />
H<strong>um</strong>mer“. Genau das ist die Essenz der Nouvelle Cuisine.<br />
Nimm <strong>gute</strong> Zutaten – nein, nur die besten – und bereite<br />
sie mit Sorgfalt zu. Gut heißt dabei von hoher Qualität und<br />
nicht in erster Linie von hohem Preis.<br />
Das hört sich für Sterneküche verdächtig bodenständig an?<br />
Mag sein. Vielleicht ist genau das der G<strong>rund</strong> dafür, dass die<br />
Prinzipien der neuen französischen Küche anders als andere<br />
Kochtrends bis heute überlebt haben. Mehr noch, dass<br />
sie aktueller sind denn je. Wann immer wir von Nachhaltigkeit<br />
in Bezug auf unsere Ernährung sprechen, von<br />
regionaler Küche und Zutaten der Saison, wann immer wir<br />
im Hofladen einkaufen oder auf dem Wochenmarkt das<br />
schönste Gemüse und die besten Stücke Fleisch aussuchen<br />
und den Händler fragen, woher die Ware kommt, sind wir<br />
wieder im Frankreich der 70er. Und doch ganz im Hier und<br />
Jetzt. Denn in den Köpfen und Küchen der Menschen ist<br />
das Bewusstsein für diese G<strong>rund</strong>tugenden der <strong>gute</strong>n Er -<br />
nährung anno 2012 ebenso präsent wie in der Spitz engastronomie.<br />
�<br />
KOCHLUST 04 2012<br />
15
SO KOCHT DIE WELT<br />
Passend zu ihrem Charakter verlangt die Nouvelle Cuisine<br />
auch in der Zubereitung ka<strong>um</strong> nach Tamtam. Hier lohnt es<br />
sich ebenfalls, noch einmal ganz genau auf Monsieur Bocuse<br />
zu hören: „Eine wahrhaftige und <strong>gute</strong> Küche besteht zu 90<br />
Prozent aus hochwertigen und frischen Zutaten und zu 10<br />
Prozent aus Fantasie.“ Neben diesen beiden Hauptkomponenten<br />
trägt auch das passende Kochgeschirr wesentlich zu<br />
Gelingen und Genuss bei. Frikassee und frisches Gemüse<br />
etwa lassen sich hervorragend im Schnellkochtopf zubereiten.<br />
Während Ersteres in Rekordzeit fertig ist und doch sein<br />
ganzes Aroma entfalten kann, wird Letzteres unschlagbar<br />
knackig-zart und präsentiert sich mit unverfälschtem, intensivem<br />
Eigengeschmack. Beste Voraussetzungen für hausgemachten<br />
Genuss im Geiste der „Neuen Küche“.<br />
Zu verdanken hat Deutschland die Errungenschaften der<br />
Nouvelle Cuisine übrigens in erster Linie einem Österreicher.<br />
Eckart Witzigmann, einer der Schüler des großen Meisters<br />
Paul Bocuse, brachte die Philosophie in den 70ern mit nach<br />
München, wo er Küchenchef im legendären Tantris wurde.<br />
Das Restaurant setzte damals kulinarisch wie innenarchitektonisch<br />
Maßstäbe – und hat bis heute nichts von seiner<br />
Bedeutung eingebüßt. Eben ganz genau so wie die Nouvelle<br />
Cuisine. n<br />
Einkaufstipp<br />
Entscheidend für echten Genuss à la Nouvelle<br />
Cuisine sind vor allem beste Zutaten. Wer es nicht<br />
auf den Wochenmarkt schafft, wird heute z<strong>um</strong><br />
Glück auch im Netz fündig.<br />
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mehr Leckeres finden Hobbyköche auf<br />
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16 KOCHLUST 04 2012<br />
Frische Kräuter als i-Tüpfelchen – <strong>um</strong> den<br />
Eigengeschmack der Zutaten elegant zu betonen.<br />
Bestes Fleisch und knackiges Gemüse – mehr braucht ein Kalbsfrikassee<br />
nicht, <strong>um</strong> uns satt und glücklich zu machen.<br />
Kalbsragout mit<br />
Kartoffel-Sellerie-Püree<br />
Zutaten für 4 – 6 Portionen<br />
800 g Kalbfleisch<br />
2 Zwiebeln<br />
400 g grüner Spargel<br />
1 Bund Möhren<br />
100 g kleine braune Champignons<br />
600 g mehligkochende Kartoffeln<br />
500 g Knollensellerie<br />
3 EL Öl<br />
1 EL Mehl<br />
400 ml Kalbsfond<br />
300 ml Sahne<br />
100 g tiefgekühlte Erbsen<br />
60 g Butter<br />
50 ml Milch<br />
Muskatnuss<br />
Salz, Pfeffer<br />
Zubereitung<br />
1 Kalbfleisch in Würfel schneiden. Zwiebeln pellen und würfeln.<br />
Den Spargel waschen und das untere Ende abtrennen, die Möhren<br />
schälen und beides in grobe Stücke schneiden. Cham pignons putzen<br />
und halbieren.<br />
2 Kartoffeln und Sellerie schälen, beides in gleich große Wür fel<br />
schneiden, in reichlich Salzwasser weich kochen.<br />
3 Öl im Schnellkochtopf vitavit ® premi<strong>um</strong> (4,5 l ) von <strong>Fissler</strong> erhitzen,<br />
Kalb fleisch und Zwiebeln darin 5 Minuten bei starker Hitze<br />
braten. Mehl hinzugeben, kurz anrösten, mit Kalbsfond und Sahne<br />
ablöschen, <strong>um</strong>rühren und das Gemüse bis auf die Kartoffeln und<br />
den Sellerie zufügen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Den Schnellkochtopf<br />
nach Anleitung verschließen. Die Kochanzeige mit Ampelfunktion<br />
auf Stufe 2 (Schnellstufe) stellen und den Topf mit voller<br />
Hitzeleistung ankochen. Wenn der gelbe Ring sichtbar wird, die<br />
Energiezufuhr reduzieren. Sobald der grüne Ring erscheint, beginnt<br />
die Garzeit von 5 Minuten. Danach den Topf abdampfen und öffnen.<br />
4 Für das Püree gegarte Kartoffel- und Selleriewürfel mit Butter<br />
und Milch fein stampfen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.<br />
5 Das Ragout mit Kartoffel-Sellerie-Püree servieren.<br />
Zubereitungszeit: ca. 30 Min.<br />
Nährwert: pro Portion ca. 600 kcal /2.507 kJ, 46 g E, 33 g F, 28 g KH
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KOCHLUST 04 2012<br />
17
EINFACH RAFFINIERT<br />
Wachteln<br />
mit Schmorgemüsen<br />
Sternekoch Harald Rüssel teilt mit uns ein Rezept seiner er Kindertage.<br />
Zutaten für 4 Portionen<br />
50 g Schalotten<br />
100 g Karottenscheiben (1 cm )<br />
100 g Selleriewürfel (1 cm )<br />
100 g Petersilienwurzelscheiben (1 cm )<br />
100 g Kartoffelwürfel (1 cm )<br />
2 EL Traubenkernöl<br />
1 TL Tomatenmark<br />
4 cl Spätburgunder<br />
350 ml Geflügelfond<br />
4 ganze Wachteln (gebunden)<br />
1 Zweig Thymian<br />
Zitronenabrieb einer halben Zitrone (unbehandelt)<br />
1 TL Stärke, verrührt mit etwas kaltem Wasser<br />
Salz, Pfeffer, Koriander, Meersalz<br />
18 KOCHLUST 04 2012<br />
Zubereitung<br />
1. Schalotten abziehen, würfeln und mit restlichem Gemüse und<br />
etwas Öl im Schnellkochtopf vitavit ® premi<strong>um</strong> ( 4,5 l ) von <strong>Fissler</strong> kurz<br />
anschwitzen, das Tomatenmark hinzugeben, mit Wein ablöschen und<br />
mit Geflügelfond auffüllen.<br />
2. Separat in einer Edelstahl-Pfanne die Wachteln in Öl goldbraun<br />
an bra ten, salzen, pfeffern und in den Schmorfond setzen. Den Schnell -<br />
kochtopf nach Anleitung verschließen. Die Kochanzeige mit Ampelfunktion<br />
auf Stufe 2 ( Schnellstufe ) stellen und den Topf mit vol ler<br />
Hitze leistung ankochen. Wenn der gelbe Ring sichtbar wird, die<br />
Energie zufuhr reduzieren. Sobald der grüne Ring erscheint, beginnt<br />
die Gar zeit von 5 Minuten. Danach den Topf abdampfen und öffnen.<br />
3. Z<strong>um</strong> Schluss frischen Thymian abzupfen und mit etwas Zitronen<br />
abrieb z<strong>um</strong> Schmorfond geben. Diesen mit Salz, Pfeffer und<br />
Koriander abschmecken und mit Stärke leicht binden. Z<strong>um</strong> Servieren<br />
eine Wachtel mit Schmorgemüse auf einen Teller setzen und<br />
noch etwas Meersalz darüberstreuen.<br />
Zubereitungszeit: ca. 35 Min.<br />
Nährwert: pro Portion ca. 570 kcal /2.380 kJ, 60 g E, 33 g F, 8 g KH
Harald Rüssel, Gastronom aus<br />
Leidenschaft, ist Küchenchef in<br />
RÜSSELs Landhaus St.Urban<br />
in Naurath/Wald. Mit einem<br />
Michelin-Stern ausgezeichnet,<br />
zählt das Restaurant zu den<br />
besten Häusern in Deutschland.<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
geht es Ihnen manchmal auch so? Ein Duft kitzelt Ihre Nase<br />
und versetzt Sie urplötzlich zurück in eine bekannte, aber<br />
längst vergangene Zeit? Verwunderlich wäre es z<strong>um</strong>indest<br />
nicht. Denn Wissenschaftler haben herausgefunden, dass<br />
Gerüche besser geeignet sind als Fotos, <strong>um</strong> Erinne rungen<br />
zu wecken. An Ereignisse, die mit Düften verknüpft sind,<br />
erinnern wir uns lebhafter und detailreicher. Meine Nase<br />
nimmt mich regelmäßig mit auf eine emo tionale Zeitreise<br />
zurück an die Sonntagstafel meiner Großmutter – immer<br />
dann, wenn ich Braten oder Geschmortes rieche.<br />
Das gemeinsame Essen mit der Familie war bei<br />
uns damals vor allem an den Feiertagen<br />
Tradition und dann kam eben auch<br />
etwas ganz Besonderes auf den<br />
Tisch. „Damals“, das sind für<br />
mich die 70er-Jahre, in denen<br />
ich aufgewachsen bin. Ein<br />
<strong>gute</strong>s Jahrzehnt, <strong>um</strong> Kind zu<br />
sein – ich denke, das kann<br />
ich mit Fug und Recht sagen.<br />
Anders als viele meiner damaligen<br />
Freunde habe ich Gemüse<br />
übrigens schon immer gemocht.<br />
Vielleicht deshalb, weil es bei uns<br />
direkt und frisch aus dem eigenen Garten kam, wie z<strong>um</strong><br />
Beispiel die zuckersüßen zarten Möhren. Sie waren mir am<br />
liebsten, wenn sie zusammen mit Kartoffeln als Gestampftes<br />
auf den Tisch kamen. Dazu noch Geschmortes vom Kaninchen<br />
und meine Welt war perfekt.<br />
Heute, da wir erwachsen sind, ist das Leben für uns alle<br />
hektischer. Das spiegelt sich auch darin, dass Kurzgebratenes<br />
und Pasta die Küchen erobert haben. Verstehen Sie<br />
mich nicht falsch – beides kann ausgezeichnet schmecken !<br />
Trotzdem möchte ich jedem empfehlen, sich ab und an Zeit<br />
zu nehmen für die Lieblingsgerichte von damals. Fra gen Sie<br />
Eltern und Großeltern nach den Rezepten, gehen Sie auf<br />
den Markt und bereiten Sie gemeinsam mit der Familie die<br />
Traditionsgerichte zu. Als Belohnung wartet auf Sie eine<br />
kleine Reise in die Zeit Ihrer Kindertage. Und das Beste: Sie<br />
können sich die Erinnerungen an damals jederzeit selbst<br />
herbeikochen.<br />
Viel Freude dabei und <strong>gute</strong>n Appetit<br />
wünscht Ihr<br />
KOLUMNE<br />
KOCHLUST 04 2012<br />
19
Der Geschmack einer großen Zeit.<br />
<strong>Fissler</strong>. Freu dich aufs Kochen.<br />
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