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rund um gute Messer - Fissler GmbH

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Frühjahr 2012<br />

BESSER<br />

ABSCHNEIDEN<br />

So finden Sie<br />

das richtige <strong>Messer</strong>.<br />

KIND DER 70 ER<br />

Nouvelle Cuisine<br />

gestern und heute.<br />

KLEINE<br />

PFANNEN-<br />

SCHULE<br />

Braten wie ein Profi.<br />

NOTTING<br />

HILL<br />

Schatzsuche auf<br />

dem Londoner<br />

Portobello Market.<br />

Das Magazin für Freude am Kochen. Von <strong>Fissler</strong>.


EDITORIAL<br />

Liebe Genießer und Kochfreunde,<br />

wussten Sie, dass bis zu 70 Prozent des Kochens reine Schneidarbeit bedeuten?<br />

Kennt man diese Zahl, versteht man, war<strong>um</strong> so viele Profiköche ein ganz beson<br />

deres Verhältnis zu ihren <strong>Messer</strong>n pflegen. Ein <strong>gute</strong>s <strong>Messer</strong> begleitet einen<br />

Koch ein Leben lang – aber woran erkennt man die heraus ragende Qualität,<br />

die eine solche Beziehung überhaupt erst möglich macht? Wir teilen unser Wissen<br />

mit Ihnen und geben in dieser Ausgabe der KOCHLUST Antworten und Tipps<br />

<strong>rund</strong> <strong>um</strong> das Thema „Gute <strong>Messer</strong>“.<br />

Außerdem unternehmen wir quer durch das Heft eine kleine Reise in die Ver gangenheit.<br />

Genauer in die 70er-Jahre, das Jahrzehnt von Schlaghosen, gemuster ten<br />

Tapeten und VW Bulli. Bei einem Streifzug über den Portobello Road Market<br />

in London lassen sich allerlei Schätze aus dieser Zeit finden, die sich wieder großer<br />

Beliebtheit erfreuen. Ein Besuch in Frankreich führt uns zu den Genüssen der<br />

Nouvelle Cuisine, die dort in den 70ern geboren wurde – und deren Philosophie<br />

heute wieder hochaktuell ist.<br />

Und schließlich haben wir über die gesamte KOCHLUST verteilt Rezepte von<br />

damals neu interpretiert, in der Hoffnung, dass sie Ihnen Appetit machen und<br />

leckere kulinarische Erinnerungen wecken.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Freude<br />

beim Lesen und Kochen!<br />

Ihr KOCHLUST-Team<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER: <strong>Fissler</strong> <strong>GmbH</strong>, Harald-<strong>Fissler</strong>-Straße 1, 55743 Idar-Oberstein | REDAKTION + GESTALTUNG: UMPR <strong>GmbH</strong>, Hamburg<br />

BILDNACHWEISE: Titel: © plainpicture / Westend61 | Seite 2: © Ron Kimball / KimballStock | Seite 7: © Julius Kirschner & Sohn <strong>GmbH</strong> & Co KG |<br />

Seite 9: © Funkystock / Pixtal / avenue images | Seite 10: oben: © Artifex Lucis / Alamy; unten: © Polina Nefidova / iStockphoto | Seite 11: von oben links<br />

nach unten rechts: © r.nagy / shutterstock.com; © Artifex Lucis / Alamy; © fazon1/ Can Stock Photo Inc.; © leahrondeau / bigstock.com; © Pawel Libera / Corbis;<br />

© Scott Waby / fotolia.de | Seite 12: links Mitte: © Robyn Mackenzie / shutterstock.com | Seite 14: © Taillard / photocuisine / Corbis | Seite 15: von oben<br />

nach unten: © Marianne Haas / Corbis; © Elena Schweitzer / shutterstock.com; © Morten Degn / shutterstock.com | Seite 16: links: © Irina Fischer /<br />

shutterstock.com; rechts Mitte v. l. n. r.: © Gudrun Muenz / shutterstock.com; Davor Ratkovic / shutterstock.com | Seite 18: Mitte rechts: © marilyn barbone /<br />

shutterstock.com; unten links: © topseller / shutterstock.com | Seite 19: oben links: © Die neue Landküche von Harald Rüssel, Foto Luzia Ellert; oben<br />

rechts: © FOODCOLLECTION / avenue images; unten links: © Joerg Beuge / shutterstock.com | Alle übrigen Bilder: © <strong>Fissler</strong><br />

DRUCKEREI: Kern <strong>GmbH</strong>, Bexbach<br />

Alle Preise sind unverbindliche Preisempfehlungen des Herstellers inkl. 19 % Mehrwertsteuer. Gültig bis 31. 05. 2012. Irrt<strong>um</strong> und Änderungen vorbehalten.<br />

Das <strong>Fissler</strong> Magazin KOCHLUST erscheint zweimal jährlich.<br />

02 KOCHLUST 04 2012


TITELTHEMA<br />

04 Besser abschneiden<br />

Alles <strong>rund</strong> <strong>um</strong> <strong>gute</strong> <strong>Messer</strong> – wie man sie auswählt,<br />

wie man sie pflegt.<br />

ZUTAT DES MONATS<br />

09 Königin der Tropen<br />

Allerhand Spannendes über Ananas.<br />

DIE SCHÖNSTEN MÄRKTE<br />

10 Auf Schatzsuche<br />

Der Londoner Portobello Road Market und<br />

seine Kostbarkeiten.<br />

KÜCHENPRAXIS<br />

12 Ein Steak ist kein Omelett<br />

Kleine Pfannenschule – braten wie ein Profi.<br />

SO KOCHT DIE WELT<br />

14 Ein Kind der 70er erobert die Welt<br />

War<strong>um</strong> die Nouvelle Cuisine aktueller ist denn je.<br />

EINFACH RAFFINIERT<br />

18 Wachteln mit Schmorgemüsen<br />

Exklusives Rezept vom Sternekoch.<br />

KOLUMNE<br />

19 Harald Rüssel<br />

Der Geschmack der Kindheit.<br />

INHALT<br />

KOCHLUST 04 2012<br />

03


TITELTHEMA<br />

Besser abschneiden<br />

04 KOCHLUST 04 2012<br />

Alles <strong>rund</strong> <strong>um</strong> <strong>gute</strong> <strong>Messer</strong> —<br />

wie man sie auswählt, wie man sie pfl egt.


Die erste Regel beim <strong>Messer</strong>kauf lautet: Qualität zahlt sich<br />

aus. Ein <strong>gute</strong>s <strong>Messer</strong> kann einem Koch ein Leben lang<br />

Freude bereiten. Wie so oft geht es dabei <strong>um</strong>s Detail.<br />

KOCHLUST erklärt, worauf es ankommt.<br />

Geschmiedet oder nicht ...<br />

... das ist hier nicht die Frage. Nur ein geschmiedetes <strong>Messer</strong><br />

ist ein <strong>gute</strong>s <strong>Messer</strong> – wer Qualität sucht, darf hier keine<br />

Kompromisse machen. Geschmiedete <strong>Messer</strong> aus Spezialstahl<br />

sind generell robuster und halten ihre Schärfe länger.<br />

Sie sind außerdem schwerer und liegen so besonders gut in<br />

der Hand.<br />

Aus einem Guss<br />

Ein <strong>Messer</strong> ist dann besonders stabil, wenn die Klinge und<br />

der Erl – das ist die Verlängerung der Klinge in den Griff –<br />

aus einem Stück Stahl geschmiedet sind.<br />

Fugenlos verarbeitet<br />

Der Kropf – das ist die Verdickung des <strong>Messer</strong>s in der Mitte,<br />

die den Übergang vom Griff zur Klinge bildet – sollte fugenlos<br />

mit dem Griffmaterial verbunden sein. Das ist vor allem für<br />

die Hygiene wichtig: Bakterien können sich ka<strong>um</strong> festsetzen.<br />

Welche <strong>Messer</strong> sind ein Muss?<br />

Für fast jede Anwendung gibt es Spezialmesser, die Auswahl<br />

ist groß. Als Basisausstattung sind ein Gemüsemesser mit<br />

kurzer Klinge, ein Universalmesser mit Wellenschliff und ein<br />

großes Kochmesser als Allrounder empfehlenswert. Wer<br />

sein Sortiment aufstocken will, sollte sich daran orientieren,<br />

was er gern und oft zubereitet. Für Bratenfreunde bietet<br />

sich ein Schinkenmesser an, für Fisch-Fans ein Filiermesser<br />

und wer die asiatische Küche liebt, schafft sich das „<strong>Messer</strong><br />

der drei Tugenden“ an – ein Santok<strong>um</strong>esser für Fisch, Fleisch<br />

und Gemüse. �<br />

Richtig schneiden ist<br />

reine Übungssache – für<br />

Tipps und Tricks einfach<br />

den QR-Code mit einem<br />

Smartphone einlesen.<br />

Oder im Internet auf<br />

www.fi ssler.de vorbeischauen.<br />

KOCHLUST 04 2012<br />

05


TITELTHEMA<br />

Die Auswahl des richtigen <strong>Messer</strong>s ist der erste Schritt zu<br />

einer langen und glücklichen Beziehung zwischen Koch und<br />

Klinge. Der zweite und ebenso wichtige: die richtige Pflege.<br />

Drei Regeln für ein langes <strong>Messer</strong>leben<br />

� Reinigen nach den drei „S“ – sofort, sanft, sorgfältig. <strong>Messer</strong><br />

sollten unmittelbar nach der Benutzung gereinigt werden,<br />

da lange anhaftende Fruchtsäuren und Lebensmittelreste zu<br />

Korrosion führen können. Der Geschirrspüler ist jedoch<br />

tabu – Reinigungsmittel greifen die Klinge an, andere Gegenstände<br />

in der Maschine können sie beschädigen. Stattdessen<br />

sind warmes Wasser und ein weicher Schwamm oder Lappen<br />

Mittel der Wahl. Die <strong>Messer</strong> nie im Spülwasser liegen lassen,<br />

sondern direkt gründlich abtrocknen.<br />

� Regelmäßig schärfen. Richtiges Nachschärfen – im allerbesten<br />

Fall nach jeder Anwendung – ist das A und O der <strong>Messer</strong>pflege.<br />

Ob Wetzstahl oder Stein, entscheidend ist der richtige<br />

Winkel von 15–20°. Setzt man dagegen falsch an, wird die<br />

Klinge nicht scharf, sondern st<strong>um</strong>pf.<br />

15 –20º<br />

� � Richtig Richtigaufbewahren aufbewahren. Für Für<strong>gute</strong><strong>Messer</strong>gibtesnureinen<strong>gute</strong>n<br />

<strong>gute</strong> <strong>Messer</strong> gibt es nur einen <strong>gute</strong>n<br />

Auf be wah rungs ort: den <strong>Messer</strong>block. Hier ist die Klinge vor<br />

Beschädigung sicher und das Verletzungs risiko wird anders als<br />

bei der losen Aufbewahrung in der Schublade minimiert.<br />

06 KOCHLUST 04 2012<br />

Interview<br />

Wer könnte über mehr <strong>Messer</strong> -<br />

wissen verfügen als ein Meister -<br />

schmied? Norbert Grobosch,<br />

Geschäftsführer des Schmiedebetriebs<br />

Julius Kirschner &<br />

Sohn in Deutschlands Mes serhauptstadt<br />

Solingen, lässt uns<br />

teilhaben.<br />

KOCHLUST: Herr Grobosch, woran erkennt ein Experte<br />

wie Sie ein <strong>gute</strong>s <strong>Messer</strong>?<br />

Norbert Grobosch: Wie bei jedem anderen Menschen<br />

auch zählt der erste Eindruck. Sieht das <strong>Messer</strong> gut aus?<br />

Möchte man es in die Hand nehmen? Dann schaue ich auf<br />

die vielen Details, für die wir selbst in der Fertigung viel<br />

Mühe aufwenden. Bleibt noch der Umgang. Dazu eignet<br />

sich am besten der Papiertest – ein neues <strong>Messer</strong> muss sanft<br />

durch gleiten, ohne zu reißen.<br />

KOCHLUST: Und woran kann sich der Verbraucher im<br />

Handel orientieren?<br />

Norbert Grobosch: Bei <strong>Messer</strong>n gilt tatsächlich der<br />

G<strong>rund</strong>satz: Wat nix kostet, is nix wert. Der Verbraucher<br />

soll te zu einem Markenmesser greifen, denn jeder Markenhersteller<br />

weiß, dass er vom Vertrauen seiner Kunden lebt –<br />

deshalb wird er es nicht enttäuschen wollen. Ein <strong>Messer</strong><br />

ist außerdem sehr persönlich, schließlich ist es quasi die<br />

Verlängerung der Hand. Also muss es sich gut anfassen und<br />

einfach „passen“. Wer vor der Auswahl an Tomaten testen<br />

kann, sollte die Chance ergreifen.<br />

KOCHLUST: Wie viele Arbeitsschritte durchläuft denn ein<br />

Premi<strong>um</strong>messer, bis es fertig für den Handel ist?<br />

Norbert Grobosch: Ein Qualitätsmesser durchläuft 40 bis<br />

50 Arbeitsschritte, von denen viele nach wie vor von Hand<br />

erledigt werden. Ein Roboter kann nicht den handwerklichen<br />

Spezialisten ersetzen, der z<strong>um</strong> Beispiel beim Verschleifen<br />

von Metall und Kunststoff im Griffbereich den<br />

Anpressdruck auf die Schleifscheibe durch sein Tastgefühl<br />

variiert und so die gewünschte Oberfläche erreicht.


KOCHLUST: Solingen gilt weltweit als Kompetenz zentr<strong>um</strong><br />

für <strong>Messer</strong>. Wie kam es dazu?<br />

Norbert Grobosch: Die Region ist typisch für kleine und<br />

mittelständische Betriebe bis z<strong>um</strong> Heimarbeiter, der im<br />

Kotten (eine kleine Werkstatt, Anm. d. Red.) hinter seinem<br />

Haus einen Schleifblock betreibt. Wichtig ist dabei die<br />

Philosophie des selbstständigen Arbeitens – nicht jeder<br />

muss und kann jeden Arbeits gang selbst machen. In solchen<br />

Netzwerken sind viele <strong>gute</strong> Ideen entstanden,<br />

denn jeder Selbstständige strebt danach, möglichst<br />

wenig Aufwand zu betreiben oder mit einer neuen Idee<br />

ein Stück voraus zu sein. Daraus haben sich Kompetenzen<br />

entwickelt und den Ruf der Stadt geprägt. Besonders im<br />

Ausland steht Solingen für Qualität, oft glaubt man<br />

sogar, es handele sich <strong>um</strong> ein großes Unternehmen oder<br />

eine Marke. Das aufzuklären ist müßig – Hauptsache, die<br />

Beteiligten in Solingen halten, was der Name verspricht:<br />

Ein <strong>gute</strong>s <strong>Messer</strong> muss sich auch nach vielen Jahren in<br />

der Küche noch bewähren.<br />

Unser Interviewpartner Norbert Grobosch in der<br />

Gesenkschmiede. Auch heute noch ist viel Handarbeit<br />

das A und O, wenn es <strong>um</strong> Qualitäts messer geht.<br />

KOCHLUST: Sie schmieden in Solingen auch die <strong>Fissler</strong><br />

<strong>Messer</strong>serien perfection und profession – gibt es daran<br />

etwas, was andere <strong>Messer</strong> nicht haben?<br />

Norbert Grobosch: Bei der Serie perfection ist das<br />

sicher der gedrehte Erl, den es so vorher nicht gegeben<br />

hat. Die Machbarkeit haben wir uns zunächst ein facher<br />

vorgestellt und kamen im Verlauf des Projekts ganz<br />

schön ins Schwitzen. Letztlich hat uns die gesammelte<br />

Erfahrung der Solinger Schmiede geholfen, die Lösung zu<br />

entwickeln. Auch die Nieten der Serie profession haben<br />

es in sich, denn sie werden geschmiedet und nicht eingesteckt.<br />

Dazu müssen die <strong>Messer</strong>rohlinge der Genauigkeit<br />

der Kunststoffspritzwerkzeuge entsprechen,<br />

mit denen die Griffe aufgebracht werden – da geht es<br />

<strong>um</strong> Hundertstelmillimeter. Auch das ist wieder etwas,<br />

was man nur in Handarbeit realisieren kann.<br />

KOCHLUST: Herr Grobosch, ganz herzlichen Dank für<br />

das Gespräch. n<br />

KOCHLUST 04 2012<br />

07


Schnell und gesund, lecker und bunt<br />

Im Hand<strong>um</strong>drehen ein gesundes und schmackhaftes Gericht zaubern?<br />

Kein Problem mit dem vitavit ® premi<strong>um</strong> Schnellkochtopf! Die Garzeiten<br />

verkürzen sich <strong>um</strong> bis zu 70 Prozent. Das spart auch Energie.<br />

Zu dem bleiben Vitamine und Mineralstoffe sowie das Aroma der<br />

Speisen viel besser erhalten. Dank integrierter Dampfgarstufe können<br />

empfindliche Zutaten im gelochten Einsatz schonend zubereitet werden.<br />

Für eine limitierte Sonderedition wird das klare, puristische Design durch<br />

das Dekor „Flower Power“ im 70er Look kontrastiert. Der Schnellkochtopf<br />

für alle, die das Besondere lieben. Induktionsgeeignet.<br />

vitavit ® premi<strong>um</strong> mit Dekor, 4,5 l, 179,– €<br />

Nur für kurze Zeit:<br />

beim Kauf eines dieser Sets vier hochwertige<br />

Frühstücksbrettchen von emsa gratis!<br />

Gesellig und genussvoll<br />

Für alle, die Kochen und Essen als gemeinsames Erlebnis schätzen,<br />

ist die Topfserie c+s royal ideal. Mit ihrer bauchigen<br />

Form, den gewölbten Glasdeckeln und den <strong>rund</strong> geformten<br />

Griffen bringt sie einen Hauch mediterranes Flair in die Küche<br />

und auf den Esstisch. Alle Teile sind backofen- und induktions-<br />

geeignet.<br />

c+s royal 5-tlg. Set, 299,– €<br />

08 KOCHLUST 04 2012<br />

Kluger Kochassistent<br />

Der intuitiv zu bedienende vitacontrol ®<br />

lässt sich mit einem Klick am Kochventil<br />

des vitavit ® premi<strong>um</strong> befestigen. Er<br />

informiert optisch und akustisch, wann der<br />

Herd zurückgeschaltet werden kann, die<br />

richtige Gar tem pe ratur erreicht und das<br />

Gericht fertig ist.<br />

Kochassistent vitacontrol ® , 45,– €<br />

Alle Töpfe und Schnellkochtöpfe<br />

auf dieser Seite:<br />

aus Edelstahl 18/10<br />

Schnellkochen für Einsteiger<br />

Mit dem vitavit ® comfort Schnellkochtopf ist es ganz einfach, eine<br />

selbst gemachte, frische und leckere Mahlzeit auf den Tisch zu bringen –<br />

und das in einem Drittel der üblichen Garzeit. Außerdem bietet er<br />

alle weiteren Vorteile des Schnellkochens: Energie ersparnis und Vitaminscho<br />

nung. Dank durchdachter Funktionen wie der Kochanzeige mit<br />

Ampelfunktion und der praktischen Verriegelungsanzeige werden auch<br />

aus Einsteigern im Hand<strong>um</strong>drehen echte Profi-Schnellkocher. Induktionsgeeignet.<br />

vitavit ® comfort, Größen 4,5 l + 6,0 l, ab 149,– €<br />

Kochen wie die Profi s<br />

Entwickelt von Profis für Profis: der funktionale<br />

und extrem robuste Klassiker original-profi<br />

collection ® . Perfekt für alle, die höchste Ansprüche<br />

an Qualität und Langlebigkeit stellen. Mit<br />

Kaltmetallgriffen und Glasdeckeln z<strong>um</strong> Sichtkochen<br />

ohne Aromaverlust. Induktions- und spülmaschinengeeignet.<br />

original-profi collection ® 5-tlg. Set mit<br />

Glasdeckeln, 399,– €


Königin<br />

der Tropen<br />

Wann immer es im<br />

Sport <strong>um</strong> nichts mehr<br />

geht, spricht man vom<br />

Spiel <strong>um</strong> die Goldene<br />

Ananas. Zu viel Häme<br />

für eine Frucht,<br />

über die es allerhand<br />

Span nen des zu<br />

erfahren gibt, fi nden<br />

wir – und stellen sie<br />

des halb näher vor.<br />

Weit gereist. Ursprünglich stammt die Ananas aus Amerika,<br />

heute wird sie in vielen tropischen und sub tropi schen<br />

Ländern angebaut. Hawaii war lange Haupt anbaugebiet und<br />

quasi Ananas-Exportweltmeister – daher der Name des in<br />

den 70ern äußerst beliebten Toasts Hawaii.<br />

Benannt. Das Wort Ananas ist aus dem Guarani ab geleitet,<br />

einer Sprache Südamerikas: Hier heißt die Frucht naná.<br />

Die englische Bezeichnung pineapple ist dem spanischen piña<br />

entlehnt – das Aussehen der Frucht erinnert an einen Pinienzapfen.<br />

Reif. Ananas reift nicht nach – der Erntezeitpunkt ist daher<br />

entscheidend für ein volles Aroma und angenehme Säure.<br />

Bei der Auswahl nicht von der Farbe täuschen lassen: Auch<br />

eine grü ne Ananas kann reif sein. Lieber am Duft orientieren<br />

und den Zupftest machen: Lösen sich die Blätter leicht aus<br />

der Krone , ist die Frucht reif.<br />

ZUTAT DES MONATS<br />

Geschält. Die einfachste Methode, eine Ananas zu schälen:<br />

Krone und Boden abschneiden, Frucht aufrecht hin stellen.<br />

Von oben nach unten dünn die Schale abschneiden, am besten<br />

mit einem großen <strong>Messer</strong> mit Welle, z. B. einem Santok<strong>um</strong>esser<br />

mit Kullen. Nun die diagonal verlaufenden „Augen“ in<br />

keilförmigen Streifen herausschneiden und die Ananas weiterverarbeiten.<br />

Erzählt. Diplom-Ökotrophologin Katrin Kleinesper rä<strong>um</strong>t<br />

mit einer Legende auf: „Der Ananas sagt man Wunderwirkung<br />

als Fatburner nach, verantwortlich soll das Enzym<br />

Bromelain sein. In der Medizin wird es zur Verdauungshilfe<br />

eingesetzt, wirkt zudem antientzündlich und durchblutungsfördernd.<br />

Der lange erhobene Einwand, Bromelain könne<br />

nach oraler Gabe nicht wirken, kann heute als widerlegt gelten.<br />

Es unterstützt also die Verdauung – jedoch haben wir<br />

hier sicher keinen Fatburner, der uns schlank macht, während<br />

wir faul auf dem Sofa liegen.“ n<br />

KOCHLUST 04 2012<br />

09


DIE SCHÖNSTEN MÄRKTE<br />

Auf Schatzsuche<br />

Der Londoner Portobello Road Market<br />

lockt mit Kostbarkeiten und Charakter.<br />

Cat Stevens und die Dire Straits haben sie besungen.<br />

George Orwell hat hier gelebt. Und im Kinofilm Notting<br />

Hill mit Hugh Grant und Julia Roberts spielte sie quasi<br />

die dritte Hauptrolle: Die Portobello Road muss ein besonderer<br />

Ort sein. Und sie ist es tatsächlich. Großen Anteil<br />

daran hat der berühmte Portobello Road Market.<br />

An sechs Tagen in der Woche verwandelt er die durch<br />

das Lon doner Viertel Notting Hill führende Straße in<br />

ein Freiluft-Einkaufsparadies für alle, die das Traditionelle<br />

ebenso lieben wie das Besondere. Mehr als einen Kilometer<br />

weit kann man schlendern und dabei Schätze<br />

entdecken, von denen man vorher nicht einmal ahnte,<br />

wie sehr man sie begehrt.<br />

10 KOCHLUST 04 2012<br />

Wer die Tube an der Station Notting Hill Gate verlässt,<br />

muss nur dem Strom anderer Schau- und Kauflustiger<br />

folgen, <strong>um</strong> kurz darauf die ersten Meter des Marktes zu<br />

erreichen. Sie sind es, die ihn berühmt gemacht haben: Eine<br />

prächtige Auswahl feiner und feinster Antiquitäten wartet<br />

hier auf Kenner und Liebhaber. Schmuck, Möbel und<br />

Erstausgaben füllen jeden Quadratmeter und buhlen <strong>um</strong> die<br />

Aufmerksamkeit des entzückten Besuchers. Orien tie rung<br />

verschafft ein Stopp am Infostand der Porto bello Road<br />

Antique Dealers Association – hier, an der Ecke Westbourne<br />

Grove, gibt es individuelle Tipps auf der Suche nach dem<br />

passenden Händler. Auf dem weiteren Weg bis z<strong>um</strong> Elgin<br />

Crescent warten die schönsten Stücke mit großer Wahrscheinlichkeit<br />

rechter Hand – dort haben sich die 42 offiziell<br />

lizenzierten Antiquitäten händler mit ihren Ständen niedergelassen.<br />

Der nächste Abschnitt ist genau der richtige, <strong>um</strong> sich für<br />

den weiteren Marktb<strong>um</strong>mel zu stärken. Farbenfrohe Markt -<br />

stände locken mit frischem Obst und Gemüse, hausgebackenem<br />

Brot und Kuchen, würzigem Käse und feinem Fisch.<br />

Die Händler wissen genau, wie sie ihre Köstlich keiten anzupreisen<br />

haben – und sind damit erfolgreich. Denn neben<br />

Die Suche lohnt sich – auf dem Markt lassen sich<br />

kostbare Modeschätze von damals fi nden.


Bei all den<br />

Köstlichkeiten<br />

lohnt der Weg –<br />

egal woher.<br />

Rechts: Der Arbeitsplatz von<br />

„Notting Hill“-Held William Thacker<br />

alias Hugh Grant.<br />

Touristen aus aller Welt kommen auch zahlreiche Londoner<br />

aus allen Winkeln der Stadt hierher, <strong>um</strong> sich mit <strong>gute</strong>n<br />

Lebensmitteln zu versorgen. Die Schnäpp chen jäger unter<br />

ihnen haben am Samstag nachmittag <strong>gute</strong> Chancen, reifes<br />

Obst und Gemüse zu einem Spitzenpreis zu ergattern. Die<br />

Händler füllen Kisten mit allem, was an diesem Tag noch<br />

rausmuss – wer dazu den Ruf „parnd a box“ hört, sollte<br />

zuschlagen: Die ganze Kiste ist für nur ein Pfund zu haben.<br />

Übrigens: Wer zwischendurch kurz links in den Blenheim<br />

Crescent abbiegt, kann einen Blick in den Travel Bookshop<br />

werfen – jenen Laden, in dem William Thacker alias Hugh<br />

Grant im Film Notting Hill seine Reiseführer und Bildbände<br />

verkaufte.<br />

Noch ein Stück weiter nördlich schlagen schließlich die<br />

Herzen aller Fashionistas höher. Wahre Modeschätze sind<br />

dort zu finden, wo Secondhandkleidung angeboten wird:<br />

Hier gibt es original Vintage-Mode aus allen Jahrzehnten,<br />

so auch Schlaghosen, Miniröcke und Plateauschuhe aus den<br />

70ern. Genau richtig, <strong>um</strong> die eigene Garderobe in diesem<br />

wieder angesagten Style <strong>um</strong> ein echtes Unikat zu ergänzen.<br />

Wer nun an den letzten Marktständen vorbeischlendert<br />

und vielleicht ein wenig Bedauern spürt, diese bunte, lebendige<br />

Welt verlassen zu müssen, der sei getröstet. Beim<br />

nächsten Besuch wird der Portobello Road Market noch<br />

genau derselbe sein. Wie schon über all die Jahr zehnte<br />

zuvor. n<br />

Marktzeiten<br />

Mo., Di., Mi., Fr., Sa. 08:00 –19:00 Uhr<br />

Do. 08:00 –13:00 Uhr<br />

Leckere<br />

Schnäppchen.<br />

Antiquitätenmarkt nur samstags, in der warmen<br />

Jahreszeit zwischen Ostern und Oktober teilweise<br />

zusätzlich freitags.<br />

KOCHLUST 04 2012<br />

11


REZEPT<br />

Lachsfischstäbchen mit<br />

Kartoffel-Wasabi-Salat<br />

Zutaten für 4 Portionen<br />

500 g kleine festkochende<br />

Kartoffeln<br />

800 g frischer Lachs am Stück<br />

ohne Haut<br />

½ Bund Koriandergrün<br />

2 Babyananas<br />

2 Eier<br />

6 EL Mehl<br />

80 g Semmelbrösel<br />

3 EL Zucker<br />

6 EL Zitronensaft<br />

1– 2 EL Wasabipaste aus der Tube<br />

12 EL Öl<br />

Salz, Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

1 Kartoffeln in Salzwasser gar kochen und auskühlen lassen. Den<br />

Lachs in 12 gleich lange Stücke schneiden ( ca. 10 × 2 cm ), salzen<br />

und pfeffern. Koriandergrün von den Stielen zupfen und fein hacken.<br />

Ananas schälen, vierteln, vom Strunk befreien und in Scheiben<br />

schneiden.<br />

2 Eier mit 2 EL Wasser verquirlen. Lachs nacheinander in Mehl,<br />

Ei und Semmelbröseln wenden. Die Fischstäbchen im Gefrierfach<br />

zwischenlagern.<br />

3 Die Hälfte des Zuckers in eine Pfanne geben und die Ananasscheiben<br />

2 Minuten karamellisieren. Zitronensaft mit restlichem<br />

Zucker, 5 EL Wasser, Salz, Wasabi und 5 EL Öl glatt rühren. Die<br />

Kartoffeln in Scheiben schneiden und mit den Ananasscheiben und<br />

gehacktem Koriander unter das Dressing heben.<br />

4 Das restliche Öl in einer beschichteten Pfanne ( z. B. protect alux<br />

premi<strong>um</strong> von <strong>Fissler</strong> ) erhitzen und die Fischstäbchen portions weise<br />

4 Minuten von jeder Seite braten. Die Fischstäbchen mit dem Kartoffelsalat<br />

servieren.<br />

Zubereitungszeit: ca. 25 Min.<br />

Nährwert: pro Portion ca. 736 kcal /3.077 kJ, 47 g E, 32 g F, 64 g KH<br />

12 KOCHLUST 04 2012<br />

Ein Steak ist<br />

Wer wie ein Profi braten<br />

will, braucht verschiedene<br />

Pfannen.<br />

Braten kann man die unterschiedlichsten Lebensmittel:<br />

Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte, Gemüse, Kartoffel- und<br />

Eierspeisen. Wer dabei das leckerste Ergebnis erzielen will,<br />

sollte jedoch unbedingt beachten, dass Pfanne nicht gleich<br />

Pfanne ist. Wichtig für die Wahl der richtigen Pfanne ist die<br />

Antwort auf folgende Frage: Wie will ich braten – schnell<br />

und kross oder sanft und schonend ? Und die hängt wieder<strong>um</strong><br />

voll und ganz vom Bratgut ab.<br />

Fleisch oder Geflügel etwa sind in einer unbeschichteten<br />

Edelstahl-Pfanne bestens aufgehoben. Hier kann man sie<br />

schnell und scharf anbraten, sodass sie außen schön knusprig<br />

und zugleich innen zart und saftig werden. Vorteile dieser<br />

Pfannen: Sie lassen sich sehr hoch erhitzen und verteilen<br />

die Wärme gleichmäßig, wie z. B. die crispy steelux premi<strong>um</strong><br />

von <strong>Fissler</strong>.<br />

Empfindliches wie Fisch, Paniertes oder Eierspeisen hingegen<br />

braucht eine sanftere Behandlung. Optimal für die Zubereitung<br />

eignet sich eine Pfanne mit Antihaftversiegelung. Das<br />

Brat gut kann nicht anhaften und lässt sich daher beson ders<br />

schonend garen. Vorteil dieser Pfannen: Sie kom men mit<br />

wenig Fett aus – für eine leichte und gesunde Zubereitung,<br />

wie z. B. die protect alux premi<strong>um</strong> von <strong>Fissler</strong>.


kein Omelett<br />

Eine unbeschichtete Edelstahl-Pfanne und eine antihaftversiegelte<br />

Pfanne sollten sich in jeder Küche finden – damit ist<br />

man fürs Erste gut ausgestattet. Mehr geht natürlich immer:<br />

eine Grillpfanne mit gerillter Bratfläche, eine Wokpfanne<br />

für echt Asiatisches, eine Gratinpfanne für Backofengerichte<br />

oder eine Crêpepfanne für hauchdünne Eierkuchen. Je nach<br />

persönlichem Geschmack ergänzen diese Spezialisten das<br />

Basis-Duo perfekt. n<br />

Kleines<br />

Küchenwunder<br />

Der finecut ist ein echter<br />

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KÜCHENPRAXIS<br />

KOCHLUST 04 2012<br />

13


SO KOCHT DIE WELT<br />

14 KOCHLUST 04 2012<br />

Ein Kind der 70er<br />

erobert die Welt<br />

War<strong>um</strong> die Nouvelle Cuisine aktueller ist denn je.<br />

Die majestätische Kochmütze ist Marken zeichen<br />

der großen Meister der Nouvelle Cuisine – Paul Bocuse<br />

ist der bekannteste von ihnen.


H HH<br />

Wer die Worte Nouvelle Cuisine hört, denkt vermutlich<br />

zunächst an winzige Portionen, die dafür <strong>um</strong>so kunstvoller<br />

auf einem möglichst großen Teller arrangiert sind. Doch in<br />

diesem Präsentationswahn erschöpft sich eine der berühmtesten<br />

und einflussreichsten Kochbewegungen des 20. Jahrhunderts<br />

längst nicht. Im Gegenteil sind die Kerngedanken<br />

der Nouvelle Cuisine zunächst ganz andere. Es geht <strong>um</strong><br />

beste Produkte, am liebsten aus der Region und frisch vom<br />

Markt. Und dar<strong>um</strong>, wie man ihren ganz eigenen Geschmack<br />

am besten zur Geltung bringen kann.<br />

Entgegen der ersten Assoziation geht es bei der „Neuen<br />

Küche“ also tatsächlich mehr <strong>um</strong> Sein als nur <strong>um</strong> Schein.<br />

Und <strong>um</strong> die Konzentration auf das Wesentliche. Einer, der<br />

diese Ausrichtung in den 70er-Jahren geprägt hat wie kein<br />

Zweiter, ist der Franzose Paul Bocuse – seit Ewigkeiten mit<br />

drei Michelin-Sternen dekoriert und wohl einer der bekanntesten<br />

Köche der Welt. Er überraschte und verwöhnte<br />

die Gäste seines Restaurants damals mit Kreationen, die<br />

er als frische Marktküche bezeichnete. Seine Wertschätzung<br />

für das Einfache, aber Exzellente unterstreicht er, wenn er<br />

Einfach, aber exzellent. Kein Widerspruch,<br />

sondern Maxime der Nouvelle Cuisine – <strong>um</strong>gesetzt<br />

mit viel frischem Gemüse.<br />

Woher kommen meine Zutaten? Eine wichtige<br />

Frage auf der Suche nach Qualität. Monsieur Bocuse<br />

hat die Antwort – er baut einfach selbst an.<br />

„Ein saftiges Bohnenkraut ist<br />

besser als ein trockener H<strong>um</strong>mer.“<br />

( PAUL BOCUSE)<br />

sagt: „Ein saftiges Bohnenkraut ist besser als ein trockener<br />

H<strong>um</strong>mer“. Genau das ist die Essenz der Nouvelle Cuisine.<br />

Nimm <strong>gute</strong> Zutaten – nein, nur die besten – und bereite<br />

sie mit Sorgfalt zu. Gut heißt dabei von hoher Qualität und<br />

nicht in erster Linie von hohem Preis.<br />

Das hört sich für Sterneküche verdächtig bodenständig an?<br />

Mag sein. Vielleicht ist genau das der G<strong>rund</strong> dafür, dass die<br />

Prinzipien der neuen französischen Küche anders als andere<br />

Kochtrends bis heute überlebt haben. Mehr noch, dass<br />

sie aktueller sind denn je. Wann immer wir von Nachhaltigkeit<br />

in Bezug auf unsere Ernährung sprechen, von<br />

regionaler Küche und Zutaten der Saison, wann immer wir<br />

im Hofladen einkaufen oder auf dem Wochenmarkt das<br />

schönste Gemüse und die besten Stücke Fleisch aussuchen<br />

und den Händler fragen, woher die Ware kommt, sind wir<br />

wieder im Frankreich der 70er. Und doch ganz im Hier und<br />

Jetzt. Denn in den Köpfen und Küchen der Menschen ist<br />

das Bewusstsein für diese G<strong>rund</strong>tugenden der <strong>gute</strong>n Er -<br />

nährung anno 2012 ebenso präsent wie in der Spitz engastronomie.<br />

�<br />

KOCHLUST 04 2012<br />

15


SO KOCHT DIE WELT<br />

Passend zu ihrem Charakter verlangt die Nouvelle Cuisine<br />

auch in der Zubereitung ka<strong>um</strong> nach Tamtam. Hier lohnt es<br />

sich ebenfalls, noch einmal ganz genau auf Monsieur Bocuse<br />

zu hören: „Eine wahrhaftige und <strong>gute</strong> Küche besteht zu 90<br />

Prozent aus hochwertigen und frischen Zutaten und zu 10<br />

Prozent aus Fantasie.“ Neben diesen beiden Hauptkomponenten<br />

trägt auch das passende Kochgeschirr wesentlich zu<br />

Gelingen und Genuss bei. Frikassee und frisches Gemüse<br />

etwa lassen sich hervorragend im Schnellkochtopf zubereiten.<br />

Während Ersteres in Rekordzeit fertig ist und doch sein<br />

ganzes Aroma entfalten kann, wird Letzteres unschlagbar<br />

knackig-zart und präsentiert sich mit unverfälschtem, intensivem<br />

Eigengeschmack. Beste Voraussetzungen für hausgemachten<br />

Genuss im Geiste der „Neuen Küche“.<br />

Zu verdanken hat Deutschland die Errungenschaften der<br />

Nouvelle Cuisine übrigens in erster Linie einem Österreicher.<br />

Eckart Witzigmann, einer der Schüler des großen Meisters<br />

Paul Bocuse, brachte die Philosophie in den 70ern mit nach<br />

München, wo er Küchenchef im legendären Tantris wurde.<br />

Das Restaurant setzte damals kulinarisch wie innenarchitektonisch<br />

Maßstäbe – und hat bis heute nichts von seiner<br />

Bedeutung eingebüßt. Eben ganz genau so wie die Nouvelle<br />

Cuisine. n<br />

Einkaufstipp<br />

Entscheidend für echten Genuss à la Nouvelle<br />

Cuisine sind vor allem beste Zutaten. Wer es nicht<br />

auf den Wochenmarkt schafft, wird heute z<strong>um</strong><br />

Glück auch im Netz fündig.<br />

� Auf www.otto-gourmet.de gibt es eine<br />

große Fleischauswahl auf Spitzengastronomie-<br />

Niveau.<br />

� Tolle Kräuter für das gewisse Etwas und noch<br />

mehr Leckeres finden Hobbyköche auf<br />

www.essbarelandschaften.de<br />

16 KOCHLUST 04 2012<br />

Frische Kräuter als i-Tüpfelchen – <strong>um</strong> den<br />

Eigengeschmack der Zutaten elegant zu betonen.<br />

Bestes Fleisch und knackiges Gemüse – mehr braucht ein Kalbsfrikassee<br />

nicht, <strong>um</strong> uns satt und glücklich zu machen.<br />

Kalbsragout mit<br />

Kartoffel-Sellerie-Püree<br />

Zutaten für 4 – 6 Portionen<br />

800 g Kalbfleisch<br />

2 Zwiebeln<br />

400 g grüner Spargel<br />

1 Bund Möhren<br />

100 g kleine braune Champignons<br />

600 g mehligkochende Kartoffeln<br />

500 g Knollensellerie<br />

3 EL Öl<br />

1 EL Mehl<br />

400 ml Kalbsfond<br />

300 ml Sahne<br />

100 g tiefgekühlte Erbsen<br />

60 g Butter<br />

50 ml Milch<br />

Muskatnuss<br />

Salz, Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

1 Kalbfleisch in Würfel schneiden. Zwiebeln pellen und würfeln.<br />

Den Spargel waschen und das untere Ende abtrennen, die Möhren<br />

schälen und beides in grobe Stücke schneiden. Cham pignons putzen<br />

und halbieren.<br />

2 Kartoffeln und Sellerie schälen, beides in gleich große Wür fel<br />

schneiden, in reichlich Salzwasser weich kochen.<br />

3 Öl im Schnellkochtopf vitavit ® premi<strong>um</strong> (4,5 l ) von <strong>Fissler</strong> erhitzen,<br />

Kalb fleisch und Zwiebeln darin 5 Minuten bei starker Hitze<br />

braten. Mehl hinzugeben, kurz anrösten, mit Kalbsfond und Sahne<br />

ablöschen, <strong>um</strong>rühren und das Gemüse bis auf die Kartoffeln und<br />

den Sellerie zufügen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Den Schnellkochtopf<br />

nach Anleitung verschließen. Die Kochanzeige mit Ampelfunktion<br />

auf Stufe 2 (Schnellstufe) stellen und den Topf mit voller<br />

Hitzeleistung ankochen. Wenn der gelbe Ring sichtbar wird, die<br />

Energiezufuhr reduzieren. Sobald der grüne Ring erscheint, beginnt<br />

die Garzeit von 5 Minuten. Danach den Topf abdampfen und öffnen.<br />

4 Für das Püree gegarte Kartoffel- und Selleriewürfel mit Butter<br />

und Milch fein stampfen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.<br />

5 Das Ragout mit Kartoffel-Sellerie-Püree servieren.<br />

Zubereitungszeit: ca. 30 Min.<br />

Nährwert: pro Portion ca. 600 kcal /2.507 kJ, 46 g E, 33 g F, 28 g KH


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Ob Fleisch, Paniertes oder Bratkartoffeln – in der allround maxeo classic mit keramischer ceratal<br />

Versiegelung gelingt alles ganz unkompliziert. Der Allrounder unter den Pfannen ist für scharfes<br />

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KOCHLUST 04 2012<br />

17


EINFACH RAFFINIERT<br />

Wachteln<br />

mit Schmorgemüsen<br />

Sternekoch Harald Rüssel teilt mit uns ein Rezept seiner er Kindertage.<br />

Zutaten für 4 Portionen<br />

50 g Schalotten<br />

100 g Karottenscheiben (1 cm )<br />

100 g Selleriewürfel (1 cm )<br />

100 g Petersilienwurzelscheiben (1 cm )<br />

100 g Kartoffelwürfel (1 cm )<br />

2 EL Traubenkernöl<br />

1 TL Tomatenmark<br />

4 cl Spätburgunder<br />

350 ml Geflügelfond<br />

4 ganze Wachteln (gebunden)<br />

1 Zweig Thymian<br />

Zitronenabrieb einer halben Zitrone (unbehandelt)<br />

1 TL Stärke, verrührt mit etwas kaltem Wasser<br />

Salz, Pfeffer, Koriander, Meersalz<br />

18 KOCHLUST 04 2012<br />

Zubereitung<br />

1. Schalotten abziehen, würfeln und mit restlichem Gemüse und<br />

etwas Öl im Schnellkochtopf vitavit ® premi<strong>um</strong> ( 4,5 l ) von <strong>Fissler</strong> kurz<br />

anschwitzen, das Tomatenmark hinzugeben, mit Wein ablöschen und<br />

mit Geflügelfond auffüllen.<br />

2. Separat in einer Edelstahl-Pfanne die Wachteln in Öl goldbraun<br />

an bra ten, salzen, pfeffern und in den Schmorfond setzen. Den Schnell -<br />

kochtopf nach Anleitung verschließen. Die Kochanzeige mit Ampelfunktion<br />

auf Stufe 2 ( Schnellstufe ) stellen und den Topf mit vol ler<br />

Hitze leistung ankochen. Wenn der gelbe Ring sichtbar wird, die<br />

Energie zufuhr reduzieren. Sobald der grüne Ring erscheint, beginnt<br />

die Gar zeit von 5 Minuten. Danach den Topf abdampfen und öffnen.<br />

3. Z<strong>um</strong> Schluss frischen Thymian abzupfen und mit etwas Zitronen<br />

abrieb z<strong>um</strong> Schmorfond geben. Diesen mit Salz, Pfeffer und<br />

Koriander abschmecken und mit Stärke leicht binden. Z<strong>um</strong> Servieren<br />

eine Wachtel mit Schmorgemüse auf einen Teller setzen und<br />

noch etwas Meersalz darüberstreuen.<br />

Zubereitungszeit: ca. 35 Min.<br />

Nährwert: pro Portion ca. 570 kcal /2.380 kJ, 60 g E, 33 g F, 8 g KH


Harald Rüssel, Gastronom aus<br />

Leidenschaft, ist Küchenchef in<br />

RÜSSELs Landhaus St.Urban<br />

in Naurath/Wald. Mit einem<br />

Michelin-Stern ausgezeichnet,<br />

zählt das Restaurant zu den<br />

besten Häusern in Deutschland.<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

geht es Ihnen manchmal auch so? Ein Duft kitzelt Ihre Nase<br />

und versetzt Sie urplötzlich zurück in eine bekannte, aber<br />

längst vergangene Zeit? Verwunderlich wäre es z<strong>um</strong>indest<br />

nicht. Denn Wissenschaftler haben herausgefunden, dass<br />

Gerüche besser geeignet sind als Fotos, <strong>um</strong> Erinne rungen<br />

zu wecken. An Ereignisse, die mit Düften verknüpft sind,<br />

erinnern wir uns lebhafter und detailreicher. Meine Nase<br />

nimmt mich regelmäßig mit auf eine emo tionale Zeitreise<br />

zurück an die Sonntagstafel meiner Großmutter – immer<br />

dann, wenn ich Braten oder Geschmortes rieche.<br />

Das gemeinsame Essen mit der Familie war bei<br />

uns damals vor allem an den Feiertagen<br />

Tradition und dann kam eben auch<br />

etwas ganz Besonderes auf den<br />

Tisch. „Damals“, das sind für<br />

mich die 70er-Jahre, in denen<br />

ich aufgewachsen bin. Ein<br />

<strong>gute</strong>s Jahrzehnt, <strong>um</strong> Kind zu<br />

sein – ich denke, das kann<br />

ich mit Fug und Recht sagen.<br />

Anders als viele meiner damaligen<br />

Freunde habe ich Gemüse<br />

übrigens schon immer gemocht.<br />

Vielleicht deshalb, weil es bei uns<br />

direkt und frisch aus dem eigenen Garten kam, wie z<strong>um</strong><br />

Beispiel die zuckersüßen zarten Möhren. Sie waren mir am<br />

liebsten, wenn sie zusammen mit Kartoffeln als Gestampftes<br />

auf den Tisch kamen. Dazu noch Geschmortes vom Kaninchen<br />

und meine Welt war perfekt.<br />

Heute, da wir erwachsen sind, ist das Leben für uns alle<br />

hektischer. Das spiegelt sich auch darin, dass Kurzgebratenes<br />

und Pasta die Küchen erobert haben. Verstehen Sie<br />

mich nicht falsch – beides kann ausgezeichnet schmecken !<br />

Trotzdem möchte ich jedem empfehlen, sich ab und an Zeit<br />

zu nehmen für die Lieblingsgerichte von damals. Fra gen Sie<br />

Eltern und Großeltern nach den Rezepten, gehen Sie auf<br />

den Markt und bereiten Sie gemeinsam mit der Familie die<br />

Traditionsgerichte zu. Als Belohnung wartet auf Sie eine<br />

kleine Reise in die Zeit Ihrer Kindertage. Und das Beste: Sie<br />

können sich die Erinnerungen an damals jederzeit selbst<br />

herbeikochen.<br />

Viel Freude dabei und <strong>gute</strong>n Appetit<br />

wünscht Ihr<br />

KOLUMNE<br />

KOCHLUST 04 2012<br />

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Der Geschmack einer großen Zeit.<br />

<strong>Fissler</strong>. Freu dich aufs Kochen.<br />

Das <strong>Fissler</strong> Sortiment erhalten Sie bei:<br />

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