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1 Einführung<br />
Die beeindruckenden Erfolge in der Behandlung des Mammakarzinoms<br />
sind eng an die Fortschritte der Pathologie geknüpft. Erst die histomorphologische<br />
Untersuchung ermöglicht die genaue Klassifizierung des Tumors<br />
hinsichtlich<br />
³ ³ Typisierung,<br />
³ ³ Graduierung und<br />
³ ³ Ausbreitung.<br />
Die Ergebnisse therapiebegleitender pathologischer Untersuchungen<br />
und ihre Beziehung zu konkreten Behandlungsformen haben die Formulierung<br />
prognostischer Faktoren möglich gemacht. Mit den Fortschritten<br />
in der pathologischen Forschung verbessern sich aber auch die Möglichkeiten<br />
der Prädiktion, also die Prüfung einer Behandlungsoption im Einzelfall<br />
vor der jeweiligen Behandlung.<br />
Im Mittelpunkt dieses Beitrags stehen Neuigkeiten zu<br />
³ ³ Pathologie,<br />
³ ³ Prognose und<br />
³ ³ Prädiktion.<br />
Vor allem das tumorbiologische Konzept der intrinsischen Subtypen hat<br />
massiven Einfluss auf die klinische Praxis von Ärzten, die Mammakarzinom-Patientinnen<br />
behandeln.<br />
2 Überblick – State of the Art<br />
Die Weiterentwicklung der modernen onkologischen Pathologie zeigt<br />
sich in der Diagnostik und Therapie des Mammakarzinoms geradezu<br />
exemplarisch. Genexpressionsprofile bzw. Biomarker-Untersuchungen<br />
begründen ein neues Klassifikationsprinzip, das ganz auf therapeutische<br />
Konsequenzen ausgerichtet ist und damit die traditionelle histomorphologische<br />
Klassifikation – bestehend aus Typisierung, Graduierung und<br />
Aus breitung – überlagert, teilweise ersetzt oder auch verdrängt.<br />
2.1 Intrinsische Subtypen<br />
Die Rede ist von den sogenannten intrinsischen Subtypen des Mammakarzinoms.<br />
Als Subtypen werden sie nicht nur wegen der wörtlichen<br />
Übersetzung aus dem Englischen (subtypes) bezeichnet. Vielmehr soll<br />
mit diesem Terminus verdeutlicht werden, dass die intrinsischen Subtypen<br />
in keiner eindeutigen Beziehung zu den 37 verschiedenen histologischen<br />
Typen invasiver Mammakarzinome stehen, wie sie die WHO<br />
im Jahr 2012 veröffentlicht hat [30].<br />
14 H. H. Kreipe, M. Schmidt