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Isotachophorese

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Institut für Chemische Technologien<br />

und Analytik - © E. Rosenberg<br />

Institut für Chemische Technologien<br />

und Analytik - © E. Rosenberg<br />

VO „Analytische Chemie“<br />

H. Puxbaum und E. Rosenberg<br />

Institut für Chemische Technologien<br />

und Analytik<br />

164.053<br />

2.0 h, WS<br />

Teil 8<br />

Elektrophorese<br />

Prinzip:<br />

Trennung von elektrisch geladenen Teilchen (Ionen)<br />

aufgrund von unterschiedlichen Wanderungsgeschwindigkeiten<br />

im elektrischen Feld.<br />

Durchführung:<br />

zahlreiche verschiedene Formen der Realisierung, z.B.:<br />

� absteigend auf einem Filterpapier oder Gel, oder als<br />

� Flachbett-Anordnung (Gel oder Papier)<br />

� oder in einer Kapillare<br />

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Elektrophorese<br />

� eine der wichtigsten Trennmethoden<br />

allerdings: keine chromatographische Trennmethode !<br />

� Grundlagen seit 1899 bekannt (Versuche von<br />

Kohlrausch)<br />

� Separation von Ionen aufgrund ihrer unterschiedlichen<br />

Beweglichkeit im elektrischen Feld<br />

� Bedeutung in analytischer Chemie: erst seit 1981 mit<br />

der Kapillarelektrophorese (CE)<br />

� CE: hohe Trennleistung unter Einsatz von<br />

Hochspannung (ca. 30 kV)<br />

Elektrophorese<br />

� Prinzip: Probe wird<br />

� auf Trägermaterial aufgebracht: Papier-, Gelelektrophorese<br />

� in eine Kapillare injiziert Kapillarelektrophorese (CE)<br />

� Anlegen einer hohen Spannung (20 bis 50 kV in der CE)<br />

� Kationen wandern zur Kathode, Anionen zur Anode<br />

� Je nach ihrer Mobilität bewegen sich Ionen<br />

unterschiedlich schnell<br />

� Auftrennung<br />

� Neutralteilchen nicht aufgetrennt<br />

� Verwendung von Pufferlösungen<br />

� konstanter pH-Wert, Elektrolyt<br />

Schema der Ionenauftrennung:<br />

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Prinzip der Elektrophorese<br />

Animation zum Prinzip der Elektrophorese<br />

Elektrophorese<br />

(Papier-)Elektrophorese-Apparatur zur Trennung von Proteinen<br />

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und Analytik - © E. Rosenberg<br />

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Elektrophorese<br />

Detektion:<br />

meist über UV-Scanner (= Densitometer)<br />

Apparatur zur Durchführung<br />

der Flachbett-Elektrophorese.<br />

Die Trennung erfolgt in einem<br />

Celluloseacetatstreifen.<br />

Einsatzbereich:<br />

vorwiegend in der biochemischen und klinischen<br />

Analytik<br />

Elektrophorese<br />

Querschnitte verschiedener Elektrophorese-Anordnungen:<br />

(A) gefülltes Rohr, (B) vertikales Bett, (C) untergetauchtes<br />

horizontales Bett, (D) horizontales Bett mit Pufferbehältern.<br />

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Schema einer vertikalen Elektrophorese-<br />

Anordnung (“sandwich”). Die Seiten und<br />

der Boden müssen beim Gießen des<br />

Gels dicht versiegelt werden.<br />

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Fraktion % (rel.)<br />

Albumine 60 (55-70)<br />

α1-Globuline 5 (2-5)<br />

α2-Globuline 8 (5-10)<br />

β-Globuline 10 (10-15)<br />

γ-Globuline 17 (12-20)<br />

Elektrophorese<br />

Beispiele elektrophoretischer Bestimmungen:<br />

<strong>Isotachophorese</strong><br />

Oben: Elektropherogram der Trennung<br />

von DNA-Fragmenten.<br />

Links oben: Denistogramme von Serumproteinelektrophoresen<br />

bei pH 8,6 in<br />

(a) Phosphatpuffer, 1/15 molar und<br />

(b) Barbituratpuffer, 0,1 molar, sonst<br />

identische Trennbedingungen.<br />

Links: Ergebnisse eines typischen 8-10<br />

Pherogrammes.<br />

Prinzip:<br />

Trennung von elektrisch geladenen Teilchen (Ionen)<br />

im elektrischen Feld, in diesem Fall aufgrund der<br />

experimentellen Randbedingungen jedoch mit gleicher<br />

(= iso) Wanderungsgeschwindigkeiten (→ tacho,<br />

phoresis)<br />

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Institut für Chemische Technologien<br />

und Analytik - © E. Rosenberg<br />

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Prinzip der <strong>Isotachophorese</strong><br />

Animation zum Prinzip der <strong>Isotachophorese</strong><br />

<strong>Isotachophorese</strong><br />

8-12<br />

Experimenteller Aufbau:<br />

• Durchführung in Kapillarsäule (0,5-1 mm ID, bis 1 m Länge)<br />

• Säule zu Beginn mit zwei Elektrolyten gefüllt:<br />

a) vorne mit dem Elektrolyten mit der größeren Ionenbeweglichkeit<br />

(leading electrolyte, z.B. OH- )<br />

b) hinten mit dem Elektrolyten mit der geringeren Ionenbeweglichkeit<br />

(terminating electrolyte, z.B. Tartrat- )<br />

• Grenzschicht befindet sich an der Injektorposition<br />

• Probelösung (typisch 0,1-50 µl) wird an der Phasengrenzfläche<br />

aufgegeben<br />

• Anlegen der Spannung, dadurch:<br />

• Anordnung der Ionen gemäß ihrer Ionenbeweglichkeit in scharfe<br />

Zonen zwischen L- und T- • Wanderung aller Ionen durch die Trennstrecke mit gleicher<br />

Wanderungsgeschwindigkeit<br />

• Detektion z.B. über Potentialgradienten-Detektor<br />

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Institut für Chemische Technologien<br />

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<strong>Isotachophorese</strong><br />

Schematische Darstellung einer isotachophoretischen Trennung mit Detektion durch<br />

Potentialgradienten-Detektor und qualitativer und quantitativer Auswertung (1) 8-14<br />

<strong>Isotachophorese</strong><br />

Schematische Darstellung einer isotachophoretischen Trennung mit Detektion durch<br />

Potentialgradienten-Detektor und qualitativer und quantitativer Auswertung (2)<br />

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Detektion:<br />

a) Potentialgradienten-Detektor:<br />

Anbringen zweier Pt-Elektroden<br />

nahe des Endes der<br />

Trennsäule. Übergang<br />

zwischen zwei Elektrolyten<br />

wird jeweils durch<br />

Potentialsprung angezeigt.<br />

<strong>Isotachophorese</strong><br />

b) UV-Absorptions-Detektor:<br />

Alternative für UV-absorbierende<br />

Substanzen<br />

<strong>Isotachophorese</strong><br />

Charakteristika:<br />

• Probenvolumina: 0,1-100 µl, Lösungen von Ionen<br />

bei pH 2-12<br />

• Erfassungsgrenze: ~10 -9 ...10 -10 mol/l<br />

• Reproduzierbarkeit: ~2% RSD<br />

8-16<br />

Anwendungen:<br />

für organische und anorganische Ionen in der<br />

• Biochemie (Proteine, Aminosäuren, Nucleotide, ...)<br />

• Pharmaindustrie (Antibiotika, Amine...)<br />

• Lebensmittelindustrie (Zitronensäure, Milchsäure, ...)<br />

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<strong>Isotachophorese</strong><br />

Tachogramm der isotachophoretischen Auftrennung einer Urinprobe eines Patienten mit<br />

Vitamin C-reicher Diät, detektiert mit einem Potentialgradienten-Detektor (oben) und einem<br />

UV-Detektor (unten).<br />

Vergleich wichtiger Trennverfahren (1)<br />

Analysierbare<br />

Proben<br />

Gaschromatographie Hochleistungs-<br />

Flüssigkeitschroma<br />

bis ca. 450°C<br />

unzersetzt oder nach<br />

Derivatisierung<br />

verdampfbare<br />

Substanzen<br />

-tographie<br />

in der mobilen Phase<br />

lösliche Substanzen<br />

8-18<br />

Dünnschicht-<br />

chromatographie<br />

in der mobilen Phase<br />

lösliche Substanzen<br />

Molekulargewicht<br />

der Proben<br />

bis ca. 1000 ~100 bis ~10.000 ~100 bis ~10.000<br />

Empfindlichkeit 10 -12 - 10 -15 mol 10 -11 - 10 -14 mol bis 10 -12 mol<br />

Reproduzierbarkeit ~1% ~1% ~10%<br />

Typische<br />

Analysendauer<br />

10-45 min 10-45 min 5-15 min<br />

Probenmenge 0,1-1 µl (Kapillar-GC) 0,1-100 µl 0,1-10 µl<br />

Stationäre Phase Kapillar-GC: Quarz- Silika-Partikel,


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Vergleich wichtiger Trennverfahren (2)<br />

Analysierbare<br />

Proben<br />

Gelchromatographie Ionenchromatographie Elektrophorese<br />

Hochmolekulare,<br />

lösliche Substanzen<br />

Anorganische und Anorganische und<br />

(kleine) organische Ionen organische Ionen<br />

ohne Größenlimit<br />

(Proteine !)<br />

bis einige 1.000 ~50 bis ~50.000<br />

Molekulargewicht 10.000 bis ca.<br />

der Proben 10.000.000<br />

Empfindlichkeit bis ca. 10 -10 mol 10 -7 - 10 -10 mol bis 10 -12 mol<br />

Reproduzierbarkeit ~3% ~3-5% ~5%<br />

Typische<br />

Analysendauer<br />

1-10 h 5-30 min 5-15 min<br />

Probenmenge ~250 µl 0,1-100 µl (25 Punkten positiv)<br />

� Fragenkatalog liegt in der FS Chemie auf<br />

8-20<br />

8-21

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