GELELEKTROPHORESE VON PROTEINEN
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<strong>GELELEKTROPHORESE</strong> <strong>VON</strong> <strong>PROTEINEN</strong><br />
1. KURZBESCHREIBUNG DER ÜBUNG<br />
1.1 ZIEL DER ÜBUNG<br />
Bestimmung des Molekulargewichts eines Proteins unter Verwendung einer Kalibrierfunktion,<br />
welche mittels Markerproteinen erstellt wird.<br />
1.2 EINGESETZTE ANALYSENTECHNIK<br />
SDS-Gelelektrophorese (SDS = sodium dodecylsulfate) mit selbst angefertigten, isokratischen<br />
Polyacrylamid-Gelen (PAG). (Entwicklung auf einer Hoefer SE 250 Mini-Vertikal-<br />
Gelelektrophoreseeinheit zur raschen Elektrophorese von Protein- oder Nukleinsäure-Proben<br />
geringen Volumens)<br />
1.3 ANWENDUNGSMÖGLICHKEITEN IN DER PRAXIS<br />
Die eingesetzte Technik (diskontinuierliches System unter denaturierenden Bedingungen) ist<br />
ein Standardverfahren zur Auftrennung von Proteinen, zur Charakterisierung der Reinheit von<br />
Proteinen und zur näherungsweisen Bestimmung ihrer Molekulargewichte.<br />
2. PRINZIP DER POLYACRYLAMIDGEL-ELEKTROPHORESE <strong>VON</strong><br />
PROTEIN-SDS KOMPLEXEN (SDS-PAGE)<br />
In freier Lösung wandern ionische Verbindungen elektrophoretisch (im elektrischen Feld)<br />
entsprechend ihrer Ionenbeweglichkeit, welche von ihrer Größe, Ladung und Form abhängt.<br />
Biopolymere wie Proteine werden demnach in freier Lösung ebenfalls nach Größe und<br />
Ladung getrennt, wobei letztere vom pH des Trennpuffers (relativ zum pI des Proteins)<br />
bestimmt wird. Um Proteine nach ihrer Größe zu trennen, verwendet man eine Matrix (mit<br />
einer permanenten oder temporären Porenstruktur), welche die Analyte entsprechend ihrer<br />
Größe retardieren soll. Als solche wird in der Gelelektrophorese, wie der Name sagt, ein Gel,<br />
z.B. aus Polyacrylamid verwendet 1 . Die Verwendung einer solchen „siebenden“ Matrix reicht<br />
aber offensichtlich nicht aus, um die Analyte allein entsprechend ihrer Größe zu retardieren,<br />
da große Moleküle mit hoher Ladungszahl schneller wandern können als kleine Moleküle mit<br />
geringer Ladung. Um eine Trennung ausschließlich entsprechend der Größe zu erhalten,<br />
müssen die Ladungsdifferenzen der nativen Proteine eliminiert werden, besser gesagt ihre<br />
unterschiedlichen Verhältnisse von Ladung zu Größe. Alle Proteine sollten daher dieselbe<br />
Mobilität (in freier Lösung) besitzen.<br />
Dazu lässt man die Proteine mit Na-dodecylsulfat (SDS) reagieren. SDS ist ein<br />
Tensid, und besitzt eine lipophile Alkylgruppe (C12) und einen hydrophilen, anionischen<br />
Sulfatrest. Man belegt nun die Proteinoberfläche mit den lipophilen C12-Ketten (dies<br />
geschieht vorwiegend bei erhöhter Temperatur). Umso größer das Protein ist, desto mehr<br />
SDS-Moleküle binden an seiner Oberfläche. Die ursprüngliche Proteinladung wird dabei<br />
maskiert. Da jedes bindende SDS-Molekül mit seiner Sulfat-Gruppe jeweils eine negative<br />
1<br />
Man beachte, daß dieser Matrix eine Elektrolytlösung beigefügt ist, welche den pH-Wert vorgibt und im wesentlichen für den elektrischen<br />
Stromtransport verantwortlich ist.<br />
1
Ladung beisteuert, sind die entstehenden Protein-SDS-Komplexe umso stärker negativ<br />
geladen, je mehr SDS am Protein angelagert ist. Da die Anzahl der angelagerten SDS-Ketten<br />
hauptsächlich (wenn auch nicht ausschließlich) von der Proteingröße abhängt, entstehen<br />
Komplexe mit demselben Ladung-zu-Masse-Verhältnis, d.h. mit derselben Mobilität (in freier<br />
Lösung). Ohne Siebmedium würden die Komplexe tatsächlich mit derselben Geschwindigkeit<br />
im elektrischen Feld wandern. In der Siebmatrix hingegen wandern sie entsprechend ihrer<br />
Größe, und nicht beeinflusst durch die native Ladung der Proteine. Darauf beruht das Prinzip<br />
der größenspezifischen Trennung in der SDS-PAGE.<br />
Experimentell wurde gefunden, dass ein weitgehend linearer Zusammenhang besteht<br />
zwischen dem Logarithmus der molekularen Masse (log Mw) und der relativen<br />
Wanderungsstrecke (Rf) der Separanden 2 . Dieser Zusammenhang lässt sich als einfache<br />
Kalibrierfunktion nutzen. Die Ermittlung der Molekülmasse eines Proteins mittels SDS<br />
PAGE erfolgt also durch Bestimmung der Wanderungsstrecke des betreffenden Proteins in<br />
einem Gel und dem Vergleich dieser Strecke mit den Wanderungsstrecken von<br />
Referenzproteinen bekannter Molekülmasse.<br />
3. ARBEITSANLEITUNG<br />
3.1 GIEßEN <strong>VON</strong> ZWEI ISOKRATISCHEN GELEN IN EINER GELGIEßKAMMER<br />
Plastikblock<br />
Anpressschiene<br />
Abb 1: Gelgießkammer<br />
Gummidichtung<br />
Gelsandwichhalterung<br />
Castingbehälter<br />
Feststell-<br />
Schrauben<br />
2<br />
Der Rf-Wert ist wie in der Dünnschichtchromatographie definiert: als Wanderungsstrecke des Analyten relativ zur Wanderungsstrecke<br />
einer nicht-retardierten Substanz (Frontmarker-Farbstoff).<br />
2
1. Zerlegen Sie die Gelgießkammer und reinigen Sie diese gründlich mit Leitungswasser.<br />
Entfernen Sie dafür zunächst die schwarzen Feststellschrauben an der Seite des<br />
Castingbehälters und ziehen danach vorsichtig die Gelsandwichhalterungen heraus.<br />
ACHTUNG:<br />
Keine organischen Lösungsmittel, Säuren oder Basen zum Reinigen der<br />
Kammerteile verwenden!<br />
2. Lockern Sie die Schrauben der Anpressschienen an der Gelsandwichhalterung und stellen<br />
Sie diese auf eine waagrechte, ebene Oberfläche. Schieben Sie die Anpressschienen weg<br />
vom Plastikblock.<br />
3. Ein Gelsandwich besteht aus einer Aluminiumoxidplatte, zwei Abstandhaltern und einer<br />
Glasplatte (Abb. 2). Nachdem Sie die Aluminiumplatte auf die Arbeitsoberfläche gelegt<br />
haben, positionieren Sie die Abstandhalter links und rechts an der Platte und passen die<br />
Glasplatten oben darauf an. Die lange flache Seite des T-förmigen Abstandhalters passt<br />
genau zwischen die Glasplatte und die Aluminiumplatte.<br />
Um einen geraden Abschluss an der Unterkante des Gelsandwiches zu erhalten, stellen Sie<br />
diesen vertikal auf die gerade Oberfläche des Arbeitsplatzes.<br />
Kamm<br />
Abstandhalter<br />
Glasplatte<br />
Aluminiumoxidplatte<br />
Abb 2: Gelsandwich mit Kamm<br />
4. Schieben Sie den Gelsandwich nun vorsichtig zwischen dem Plastikblock und der<br />
Anpressschiene in die aufrecht stehende Gelsandwichhalterung. Dabei soll die<br />
Aluminiumoxidplatte zum Plastikblock weisen und der Gelsandwich bündig mit der<br />
Arbeitsoberfläche abschließen.<br />
5. Während Sie den Gelsandwich in der Gelsandwichhalterung festhalten, ziehen Sie die<br />
Anpressschrauben fest.<br />
ACHTUNG:<br />
NICHT ZU FEST, DA SONST DIE ALUMINIUMPLATTEN BRECHEN ! MAXIMAL FINGERFEST<br />
ZUDREHEN !<br />
3
6. Kontrollieren Sie Ihren Aufbau, um Undichtheiten zu vermeiden. Die Platten und die<br />
Abstandhalter müssen gerade abschließen.<br />
7. Setzen Sie nun die Gelsandwichhalterungen der Reihe nach in den Castingbehälter ein.<br />
Die Aluminiumplatte soll dabei hinten sein.<br />
8. Setzen Sie die Feststellschrauben am Castingbehälter so ein, dass das kurze Ende nach<br />
oben weist. Zurren Sie die Gelsandwichhalterungen fest, in dem Sie die Feststellschrauben<br />
180° verdrehen, sodass das kurze Ende nach unten weist.<br />
9. Stellen Sie nun die Lösungen nach dem in Tabelle 1 aufgelisteten Pipettierschema her.<br />
Zuerst ist das Trenngel herzustellen. Die kleinen Volumina sind mit der Hamilton-Spritze<br />
zu dosieren. (Die Mengenangaben sind für 2 Gele!)<br />
ACHTUNG: HANDSCHUHE TRAGEN ! ACRYLAMID IST NEUROTOXISCH !<br />
Schritte Trenngel<br />
(10% T )<br />
Sammelgel<br />
(4% T)<br />
1 Acrylamid-/Bisacrylamidmonomerlösung<br />
(30% T, 2,7% C) 1<br />
6,65 ml 0,67 ml<br />
2 Trenngelpuffer (1,5M Tris-Cl, pH=8,8) 5,00 ml -<br />
3 Sammelgelpuffer (0,5M Tris-Cl, pH=6,8) - 1,25 ml<br />
4 10% SDS (Sodiumdodecylsulfat) 0,20 ml 50 µl<br />
5 deionisiertes Wasser 8,05 ml 3,0 ml<br />
6 Lösung im Ultraschallbad 5 min entgasen 4<br />
7 10%ige Ammoniumpersulfat-Lösung 2<br />
8 TEMED (N,N,N',N'-Tetramethyl-<br />
ethylendiamin) 3<br />
100 µl 25 µl<br />
6,65 µl 2,5 µl<br />
Endvolumen 20 ml 5ml<br />
Lösung im Ultraschallbad 1 min entgasen 4<br />
1 Acrylamid<br />
Tab. 1: Pipettierschema für Sammelgel und Trenngel.<br />
g ( + Bisacrylam id)<br />
g ( Bisacrylam id)<br />
%T = . 100 %C =<br />
. 100<br />
100 ml g ( Acrylamid + Bisacrylam id)<br />
2 Die Ammoniumpersulfat-Lösung dient als Radikalstarter für die radikalische Polymerisation.<br />
Die Lösung muß frisch hergestellt werden: Dazu werden die im Eppendorfgefäß eingewogenen<br />
20 mg in 200 µl Wasser gelöst.<br />
3 TEMED dient als Katalysator.<br />
4<br />
Die Lösungen für das Trenngel und das Sammelgel sind zu entgasen, da Sauerstoff die<br />
Polymerisation stört.<br />
10. Die nach dem Pipettierschema hergestellte Trenngellösung wird mit einer Pasteurpipette<br />
bis zur Markierung auf der Frontplatte (etwa 6-7 cm hoch) in die Sandwiches gefüllt. Die<br />
Lösung wird am besten von einem Eck des Gelsandwiches ausgehend eingefüllt.<br />
4
ACHTUNG:<br />
Keine Luftblasen einschließen! Zügig arbeiten, da die Lösung relativ rasch<br />
polymerisiert!<br />
Beide Sandwiches werden mit je 100 µl wassergesättigtem 1-Butanol überschichtet, damit<br />
sich kein Meniskus bildet (l-Butanol mit Wasser schütteln, nach der Phasentrennung ist<br />
der Überstand wassergesättigt). Die Polymerisation dauert ca. 30 Minuten. Durch leichtes<br />
Neigen der Gelgießkammer kann man feststellen, ob das Gel auspolymerisiert ist. Die<br />
restliche Trenngellösung lässt man im Becherglas auspolymerisieren.<br />
11. Wenn das Trenngel auspolymerisiert ist, wird das Butanol durch Umdrehen der Gelgießkammer<br />
und Spülen mit deionisiertem Wasser entfernt.<br />
Danach wird das Sammelgel nach dem obigen Pipettierschema zubereitet. Die Sammelgellösung<br />
wird mit einer Pasteurpipette in die beiden Sandwiches pipettiert, bis diese vollständig<br />
gefüllt sind. Danach wird sofort ein Kamm in jedes Sandwich eingeführt, wodurch<br />
die Auftragetaschen im Gel geformt werden.<br />
12. Nach ca. 30 Minuten ist die Polymerisation des Sammelgels beendet. Durch vorsichtiges<br />
Herausziehen des Kammes läßt sich feststellen, ob das Gel auspolymerisiert ist. Nun<br />
können die Gelsandwiches aus der Gelgießkammer durch lösen der Feststellschrauben<br />
entfernt werden. Die Sandwiches werden vorsichtig mit deionisiertem Wasser von<br />
Gelresten befreit. Mit einem Glasschreiber werden auf der Glasplatte die Auftragetaschen<br />
markiert. Die übrigen Teile der Gelgießkammer werden mit Wasser gereinigt.<br />
ACHTUNG: Keine organischen Lösungsmittel, Säuren oder Basen zum Reinigen der<br />
Kammerteile verwenden!<br />
Nicht sofort benötigte Gele können als Sandwich in Folie eingewickelt im Kühlschrank<br />
aufbewahrt werden.<br />
3.2 PROBENVORBEREITUNG<br />
In leeren Mikroeppendorfgefäßen werden mittels einer Hamilton-Spritze jeweils 5 µl der<br />
Standardproteine, des Standardprotein-Mixes bzw. der Probe (c = jeweils 1 mg/mL) mit 5 µl<br />
Denaturierungsmix gemischt und 5 Minuten am kochenden Wasserbad erhitzt.<br />
Die Proben sollten ehebaldigst für die Elektrophorese verwendet werden.<br />
Zusammensetzung des Denaturierungsmixes unter reduzierenden Bedingungen:<br />
0.125M Tris-Cl, pH=6.8, 4% SDS, 20% Glycerin, 10% 2-Mercaptoethanol, 1% Bromphenolblau.<br />
Bromphenolblau dient als Frontmarker, Mercaptoethanol reduziert die Disulfidbrücken der<br />
Proteine.<br />
5
3.3 VORBEREITUNG DER ELEKTROPHORESE<br />
1. Die Sandwiches sind an der Elektrophoreseeinheit mit je 1 Klammer so anzubringen, dass<br />
die Glasplatten nach vorne weisen.<br />
2. Nun werden die Kühlschläuche angeschlossen und der Wasserhahn aufgedreht.<br />
3. 125 mL des vorbereitete doppeltkonzentrierte Laufpuffer werden mit 125 mL destilliertem<br />
Wasser verdünnt und gut durchmischt.<br />
4. Die unteren Pufferkammern werden mit Laufpuffer (0.025M Tris, 0.192M Glycin,<br />
0.1% SDS, pH=8.3) so hoch gefüllt, dass die Sandwiches ca. 1 cm eintauchen. Die<br />
Kämme werden entfernt und soviel Laufpuffer in die oberen Pufferkammern (hinter den<br />
Sandwiches) gegossen, dass auch die Auftragetaschen gefüllt sind.<br />
5. Mit der 10 µL Hamiltonspritze werden jeweils 3-4 µl der denaturierten Standardproteine,<br />
des Standardprotein-Mixes bzw. der Probe vorsichtig in die Auftragetaschen eingebracht<br />
(Beispiel für ein Auftrageschema siehe Abb. 3).<br />
Standardprotein-Mix<br />
Probe<br />
Enolase<br />
Myoglobin<br />
BSA<br />
Probe<br />
Conalbumin<br />
Carbonic Anhydrase<br />
Probe<br />
Standardprotein-Mix<br />
Abb. 3: Mögliches Auftrageschema für Standardproteine und Probe.<br />
6. Der Deckel wird nun auf die Elektrophoreseeinheit aufgesetzt (er muss einrasten) und die<br />
Kabel werden an das Netzgerät angeschlossen (ACHTUNG: Farben beachten!).<br />
3.4 ELEKTROPHORESE<br />
1. Den Netzstrom des Power Supply an der Rückseite des Gerätes aufdrehen. Das Programm<br />
geht in den End-Modus.<br />
2. Um die Spannungswerte und Stromwerte einzugeben drücken Sie die SET/ENTER Taste<br />
am Gerät, um in den Programm-Modus zu gelangen. Das Spannungssymbol V leuchtet<br />
auf und der Wert für die Spannung blinkt. Durch drücken der Taste ↓/↑ stellen Sie die<br />
gewünschten Spannungen von 220 V ein. SET/ENTER drücken, um die Wahl zu<br />
bestätigen. Wenn der Spannungswert vom Anfang in Ordnung ist, einfach SET/ENTER<br />
drücken, um die Wahl zu bestätigen.<br />
6
3. Auf der Anzeige blinkt nun der zuletzt programmierte Stromwert. Durch drücken der<br />
Taste ↓/↑ stellen Sie den gewünschten Stromwert von 40 mA ein. SET/ENTER drücken,<br />
um die Wahl zu bestätigen. Wenn der Stromwert vom Anfang in Ordnung ist, einfach<br />
SET/ENTER drücken, um die Wahl zu bestätigen.<br />
4. Nun blinkt der Wert für die Zeit. Da Sie selbst entschieden werden wann das Gel fertig<br />
gelaufen ist, sollte dieser Wert auf jeden Fall größer als 20 Stunden gewählt werden.<br />
Durch drücken der Taste ↓/↑ stellen Sie den gewünschten Wert von 20 Stunden ein.<br />
SET/ENTER drücken, um die Wahl zu bestätigen. Wenn die Zeitangabe vom Anfang in<br />
Ordnung ist, einfach SET/ENTER drücken, um die Wahl zu bestätigen.<br />
5. Nach dem Programmieren drücken Sie RUN und starten die Elektrophorese. VIEW<br />
drücken um die aktuellen Spannungen, Stromwerte und die abgelaufene Zeit anzuzeigen.<br />
6. Bevor der Frontmarker das Niveau des Puffers in der unteren Pufferkammer erreicht, wird<br />
der Lauf durch drücken der STOP Taste beendet. Der Lauf kann 30 min – 60 min dauern.<br />
Durch drücken der VIEW Taste werden die Endparameter angezeigt. Die Kabel werden<br />
abgesteckt, die Wasserkühlung abgedreht und der Deckel geöffnet.<br />
7. Nach Entfernen der Klammern werden die Sandwiches aus der Elektrophoresekammer<br />
herausgenommen und mit Wasser abgespült und die Glasplatten vorsichtig mit einem<br />
Messer oder einer Rasierklinge von den Gelen abgehoben. Die Sammelgele werden<br />
abgetrennt und verworfen. Zur Markierung der beiden Trenngele wird vom ersten Gel ein<br />
kleines Stück des oberen rechten Ecks und vom zweiten Gel das untere rechte Eck<br />
abgeschnitten.<br />
3.5 FÄRBUNG UND DETEKTION<br />
ACHTUNG: Färbe- und Entfärbelösung sparsam verwenden! Es genügt, wenn die Gele<br />
gerade mit Lösung bedeckt sind!<br />
1. Die beiden Trenngele werden in ein mit Färbelösung (0.025% Coomassie Blau R-250,<br />
40% Methanol, 7% Essigsäure) gefülltes Plastikgefäß transferiert. (ACHTUNG: Die Gele<br />
nur mit nassen Handschuhen angreifen, da sie sonst leicht zerreissen!)<br />
2. Die Färbung dauert etwa 30-40 min und die Plastikschale sollte manchmal leicht<br />
geschwenkt werden.<br />
3. Nach Abspülen mit Wasser werden die Gele im Entfärbebad I (40% Methanol, 7%<br />
Essigsäure ) entfärbt bis der Hintergrund nur noch schwach blau ist. Danach werden die<br />
Gele im Entfärbebad II (7% Essigsäure, 5% Methanol) so lange entfärbt, bis der<br />
Hintergrund beinahe ungefärbt ist und die Gele mit dem Assistenen fotokopiert/eingescanned<br />
werden können (Fotokopie vergrößern).<br />
7
3.6 AUSWERTUNG<br />
Nach Entfärbung der Gele werden diese zwischen zwei Kunststoffolien gelegt und<br />
fotokopiert. Die Auswertung erfolgt auf folgende Weise:<br />
(i) Bestimmung der Rf-Werte der einzelnen Proteine durch Ausmessen derer<br />
Wanderungsweiten im Trenngel relativ zu der des zugefügten Frontmarkers.<br />
(ii) Erstellung der Kalibrationskurve log Mw gegen Rf-Wert<br />
(iii) Ermittlung des Molekulargewichts des Probeproteins aus seinem Rf-Wert mit<br />
Hilfe der Kalibrierfunktion.<br />
Für die Erstellung der Kalibrierfunktion werden folgende Proteine verwendet:<br />
Standardprotein<br />
Conalbumin<br />
Rinderserumalbumin (BSA)<br />
Enolase<br />
Carbonic Anhydrase<br />
Myoglobin<br />
4. PROTOKOLLIERUNG<br />
(i) Aufgabenstellung<br />
(ii) Elektrophoreseparameter:<br />
Gelkonzentration, Geldicke, Trenngelhöhe, Dauer der Separation,<br />
Stromstärke und Spannung Verlauf , ...<br />
Standardproteine und deren Konzentrationen, absolute Proteinmenge der<br />
einzelnen Proteine am Gel, Detektion<br />
(iii) Kalibrierfunktion (log Mw gegen Rf)<br />
(iv) Mw des Probeproteins<br />
5. REFERENZEN<br />
Mw in kDa<br />
78<br />
66<br />
44<br />
23,3<br />
16,9<br />
• Andrews, A. T. Electrophoresis: Theory, Techniques and Biochemical and Clinical<br />
Applications, Oxford University Press, New York (1986).<br />
• Ausubel, F. M., et al., eds. Current Protocols in Molecular Biology, Wiley-<br />
Interscience, New York (1995).<br />
• Hames, B. D., ed., Gel Electrophoresis of Proteins: A Practical Approach, 3rd ed.,<br />
Oxford University Press, New York (1998).<br />
• Southern, E. M. Detection of specific sequences among DNA fragments separated by<br />
gel electrophoresis. J. Mol. Biol. 98, 503–517 (1975).<br />
8
1. Geräte<br />
PLATZINVENTAR<br />
1 Netzgerät EPS 301<br />
1 Hoefer SE 250 Elektrophorese-Apparatur<br />
1 Hoefer Mighty Small SE 245 Dual Gel Caster<br />
1 Ultraschallbad<br />
1 Heizplatte<br />
2. Zubehör<br />
2 Aluminiumoxidplatten<br />
4 Abstandhalter<br />
2 Glasplatten<br />
4 Klammern<br />
2 Kämme<br />
1 Meßpipetten 10 ml<br />
1 Meßpipette 5 ml<br />
1 Hamilton-Spritze 10 µl<br />
1 Hamilton-Spritze 100 µl<br />
Pasteurpipetten und Saugball<br />
Gummihandschuhe<br />
Peleus-Ball<br />
1 Rasierklinge<br />
2 Wasserschläuche<br />
1 Porzellanschale<br />
Plastikfolie zum Fotokopieren der Gele<br />
9